DE10009297A1 - Dynamisches Hilfesystem für eine Datenverarbeitungseinrichtung, insbesondere für eine Internet- oder Desktopanwendung - Google Patents

Abstract

Das erfindungsgemäße Hilfesystem weist erste Mittel (10) zur dynamischen Generierung eines Anwenderprofildatensatzes auf. In diesem werden zumindest die Häufigkeiten und/oder die Art von Zugriffen eines Anwenders auf Nutzungsfunktionen und/oder auf Datensätze von Hilfethemen insbesondere mit Bezug auf eine Zeitbasis (140) abgelegt. Ferner sind zweite Mittel (150) vorhanden, welche zur Generierung eines Anwenderhilfeprofildatensatzes dienen. In diesem sind zumindest abhängig von den im Anwenderprofildatensatz (110) erfassten Zugriffen ausgewählte Datensätze von Hilfethemen bzw. programmtechnische Verzweigungen darauf abgelegt. Vorteilhaft wird hieraus mindestens eine anwenderspezifische Hilfestartseite (120) dynamisch generiert, welche eine Aktivierung der zum Anwenderhilfeprofildatensatz (150) gehörigen Datensätze (130) von Hilfethemen ermöglicht.

Description

Die Erfindung betrifft ein Hilfesystem mindestens für ein An­ wendungs- und/oder Betriebssystemprogramm, das Datensätze von Hilfethemen aufweist, denen Nutzungsfunktionen eines Anwen­ dungs- und/oder Betriebssystemprogramms zugeordnet sind.

Programme zur Verarbeitung von Daten sind in der Regel mit einem sogenannten Hilfesystem ausgerüstet. Es handelt sich dabei um eine Bibliothek von Informationen, auf welche die Anwender des Programms zugreifen können, wenn z. B. Fragen be­ züglich der Bedienung des Programms vorliegen. Ein Beispiel für ein derartiges Hilfesystem ist in der Patentschrift US 5,715,415 der Microsoft Corporation beschrieben.

Fig. 1 zeigt am Beispiel eines Computersystems den Aufbau einer bekannten Hilfeeinrichtung. Das Computersystem weist beispielhaft zumindest eine Eingabeeinheit 3 auf, z. B. eine Tastatur, worüber ein Anwender auf eine Verarbeitungseinheit 4, z. B. einen Prozessor, zugreifen kann. In der Verarbei­ tungseinheit sind z. B. ein Betriebssystem 2 und mehrere An­ wendungsprogramme 1a, 1b, 1c geladen. Sowohl den Nutzungs­ funktionen eines jeden Anwendungsprogramms, in Fig. 1 z. B. den Nutzungsfunktionen 100 des Anwendungsprogramms 1a, als auch den Nutzungsfunktionen 100a des Betriebssystems 2 sind Datensätze von Hilfethemen zugeordnet. Auf diese kann der An­ wender über die Eingabeeinheit 3 z. B. auf dem Wege von Re­ cherchen bzw. Direktabfragen 301, 302 zugreifen. Die jeweils ausgewählten Hilfethemen werden dann über einen Ausgabekanal 61 auf einer Anzeigeeinheit 6 zur Ausgabe gebracht.

Bekannte Hilfesysteme dieser Art weisen den Nachteil auf, dass sie nur einen relativ starren, unflexiblen Zugriff er­ lauben. Dabei sind die sowohl die zum Betriebssystem als auch zu den Anwendungsprogrammen verfügbaren Hilfethemen in der Regel in Form eines oder mehrerer alphabetisch strukturierter Inhaltsverzeichnisses zusammengestellt. Ein Anwender muss in diese Verzeichnissen recherchieren vergleichbar mit einer Bibliothek bzw. einem Lexikon, bevor er einen der verfügbaren Datensatz eines Hilfethemas aktivieren und zur Anzeige brin­ gen kann. Dies ist zum einen zeitaufwendig. Darüber hinaus sind für eine Auffindung von aktuell benötigten Hilfedaten­ sätzen aus derartigen Verzeichnissen aber gewisse Grundkennt­ nisse bei einem Anwender erforderlich. Sind diese nicht aus­ eichend vorhanden, dass die Suche eines Anwenders nach einem erforderlichen Hilfethema scheitern. Vielfach werden somit Hilfesysteme von graphischen Benutzeroberflächen z. B. bei gängigen Personalcomputerbetriebssystemen und den dazugehöri­ gen Anwendungsprogrammen durch die Benutzer meist als wenig intuitiv eingeschätzt. Der Grund ist, dass die Navigation durch das Hilfesystem oft zu abstrakt, zu formalisiert und somit zu wenig auf den Bedürfnissen eines Anwenders basiert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hilfesystem so auszugestalten, das es flexiblere Zugriffsmöglichkeiten ins­ besondere auf aktuelle Hilfethemen bereitstellt.

Die Aufgaben wird gelöst mit dem in Anspruch 1 angegebenen Hilfesystem. Vorteilhafte weitere Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben. Die Erfindung betrifft auch ein Computerbetriebssystem, ein Speichermedium, eine Compu­ teranlage und ein Computernetzwerk, das ein Hilfesystem gemäß der Erfindung aufweist.

Das erfindungsgemäße Hilfesystem ist gekennzeichnet durch erste Mittel, welche zur dynamischen Generierung eines Anwen­ derprofildatensatzes dienen. In diesem Anwenderprofildaten­ satz werden zumindest die Häufigkeiten und/oder die Art von Zugriffen eines Anwenders auf Nutzungsfunktionen und/oder auf Datensätze von Hilfethemen insbesondere mit Bezug auf ei­ ne Zeitbasis abgelegt. Ferner sind zweite Mittel vorhanden, welche zur Generierung eines Anwender-Hilfeprofildatensatzes dienen. In diesem Anwender-Hilfeprofildatensatz sind zumin­ dest abhängig von den in einem Anwenderprofildatensatzes er­ fassten Zugriffen ausgewählte Datensätze von Hilfethemen bzw. programmtechnische Verzweigungen darauf abgelegt.

Ein Hilfesystem gemäß der Erfindung weist den besonderen Vor­ teil auf, dass eine dynamisch von den aktuellen Zugriffen ei­ nes Anwenders abhängige Auswahl aus der Summe aller zur Ver­ fügung stehenden Datensätze von Hilfethemen generiert wird. Das Hilfesystem stellt sich somit quasi dynamisch auf die Häufigkeiten und die Arten der Nutzung von Nutzungsfunktionen durch einen Anwender ein. Es ist dann möglich, eine gezielte Auswahl aus der Gesamtmenge aller verfügbaren Datensätze von Hilfethemen zu generieren.

Diese Auswahl kann unter Berücksichtigung von unterschiedli­ chen Kriterien vorgenommen werden. So können z. B. bei der Nutzung von bestimmten Nutzungsfunktionen Hilfethemen in den Anwender-Hilfeprofildatensatz aufgenommen werden, welche wei­ tergehende, vertiefende Informationen zu dieser Nutzungsfunk­ tion beinhalten. Andererseits können auch Hilfethemen in den Anwender-Hilfeprofildatensatz aufgenommen werden, welche zu Nutzungsfunktionen gehören, die vom Anwender bislang nicht oder nur sehr selten genutzt wurden. Möglicherweise kann der Anwender aus den Datensätzen von diesen dynamisch angebotenen Hilfethemen Anregungen entnehmen, um in der Zukunft in einer optimierten Weise auf Nutzungsfunktionen bzw. Datentypen zugreifen zu können.

Besonderer vorteilhaft ist es, wenn die detektierten Zugriffe eines Anwenders bei der dynamischen Generierung eines Anwen­ derprofildatensatzes im erfindungsgemäßen Hilfesystem mit Be­ zug auf eine Zeitbasis abgelegt werden. Vorteilhaft wird je­ dem detektierten Zugriff dann ein Zeitstempel zugeordnet. Es besteht somit die Möglichkeit aus einer Auswertung des zeit­ lichen Auftretens von Zugriffen dynamisch ausgewählte Datensätze von Hilfethemen bzw. programmtechnische Verzweigungen darauf im Anwender-Hilfeprofildatensatz zu hinterlegen. So kann die Detektion von Zugriffen, die von einem Anwender ak­ tuell vorgenommen wurden vom Hilfesystem so umgesetzt werden, dass dazugehörige Hilfethemen vorübergehend nicht im Anwen­ der-Hilfeprofildatensatz hinterlegt werden, da davon ausge­ gangen werden kann, dass der Anwender zu den konkret benutz­ ten Zugriffen momentan keine weiteren Hilfeinformationen be­ nötigt. Andererseits können aber gegebenenfalls verwandte Hilfethemen ausgewählt werden, die zu bislang nicht oder nur wenig genutzten Zugriffen gehören und welche aber ihrerseits in einem Zusammenhang mit häufig benutzten Zugriffen stehen. Dem Anwender können somit dynamisch ergänzende Hilfethemen angeboten werden, die Informationen zu möglicherweise weiter­ führenden, bislang von einem Anwender in ihrer Tragweite noch nicht erkannten Zugriffsmöglichkeiten enthalten.

Die erfindungsgemäße dynamische Generierung eines Anwender­ profildatensatzes und die daraus abgeleitete Generierung ei­ nes anwenderspezifischen Anwender-Hilfeprofildatensatzes ins­ besondere mit Bezug auf eine Zeitbasis ermöglicht besonders vorteilhaft eine dynamische Auswahl von Hilfethemen.

Im erfindungsgemäßen Hilfesystem können für die dynamische Generierung eines Anwenderprofildatensatzes als eine Art des Zugriffs eines Anwenders insbesondere die Typen der aktivier­ ten Anwendungsfunktionen, und/oder die von aktivierten Anwen­ dungsfunktionen bearbeiteten Datentypen und/oder die zur Ak­ tivierung von Anwendungsfunktionen von einem eingesetzten In­ teraktionstechniken erfasst werden. Dabei werden vom erfin­ dungsgemäßen Hilfesystem als Interaktionstechniken Zugriff­ möglichkeiten erfasst, die einem Anwender zur Bedienung von Nutzungsfunktionen zur Auswahl stehen, z. B. Mausbedienungen, Aktivierung ausgewählter Programmmenüs und vieles mehr. Tre­ ten bei der Detektion dieser Interaktionstechniken einseitige Häufungen auf, so können vom erfindungsgemäßen Hilfesystem z. B. zu nicht oder nur wenig benutzten Interaktionstechniken grundlegende Hilfethemen bzw. zu häufig benutzten Interakti­ onstechniken vertiefende Hilfethemen bereitgestellt werden.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn durch das erfindungsgemäße Hilfesystem mindestens eine anwenderspezifische Hilfestart­ seite dynamisch generiert wird, welche eine Aktivierung von zumindest einer Auswahl der zu einem Anwender- Hilfeprofildatensatz gehörigen Datensätze von Hilfethemen er­ möglicht. Diese Hilfestartseite weist die Funktion einer ak­ tuellen Informationsseite auf, womit gespiegelt am dynami­ schen Inhalt des Anwenderprofildatensatzes und z. B. tageweise aktualisiert einem Anwender eine gezielte Auswahl von Hilfe­ themen zur Einsichtnahme angeboten wird.

Die Erfindung wird an Hand der in den nachfolgend kurz ange­ gebenen Figuren enthaltenen Beispielen näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1: die wesentlichen Elemente eines bekannten Datenver­ arbeitungssystems und dazugehörige, verfügbare Da­ tensätze von Hilfethemen,

Fig. 2: ein beispielhaftes Datenverarbeitungssystem mit ei­ ner ersten Ausführungsform eines dynamischen Hilfe­ systems gemäß der Erfindung, wobei beispielhaft mindestens eine anwenderspezifische Hilfestartseite mit Bezug auf ein einzelnes Anwendungsprogrammes gemäß der Erfindung dynamisch generiert wird,

Fig. 3: ein Beispiel für eine dynamische Hilfestartseite gemäß der Erfindung,

Fig. 4: ein beispielhaftes Datenverarbeitungssystem mit ei­ ner zweiten Ausführungsform eines dynamischen Hil­ fesystems gemäß der Erfindung, wobei beispielhaft mindestens eine anwenderspezifische Hilfestartseite mit Bezug auf mehrere Anwendungsprogramme in einem Betriebssystem gemäß der Erfindung dynamisch gene­ riert werden,

Fig. 5: die beispielhafte Struktur eines Unterprogramms zur Initialisierung von dynamischen Hilfestartseiten gemäß der Erfindung.

Am Beispiel der Fig. 2 soll ein erstes Beispiel für ein Hil­ fesystem gemäß der Erfindung erläutert werden. Dabei ist ein Anwendungsprogramm 100 mit Nutzungsfunktionen 100 gezeigt, auf die ein Anwender mittel einer Eingabeeinheit 3 und ver­ schiedener, insbesondere softwaremäßiger Interaktionstechni­ ken 300 zugreifen kann. Bevorzugte Interaktionstechniken sind z. B. die Aktivierung von Toolbars, Hotkeys, Menüs, Kontextme­ nüs, direkte Manipulationen u. v. m.. Erfindungsgemäß werden zumindest die Häufigkeiten und/oder die Arten dieser Zugriffe über eine Datenschnittstelle 161 von Mitteln 100 dynamisch, d. h. insbesondere zyklisch und/oder ereignisgesteuert, er­ fasst und zur Generierung eines Anwenderprofildatensatzes ge­ nutzt. Die Zuordnung eines solchen Anwenderprofildatensatzes 100 zu einem bestimmten Anwender erfolgt vorteilhaft über ei­ ne Initialisierung 165, die der Anwender selbst über die Ein­ gabeeinheit 3 in das Anwenderprogramm 1a eingeben kann.

Da ein Anwender natürlich auch weiterhin direkt auf die Grup­ pe der verfügbaren Datensätze 130 von Hilfethemen zugreifen kann, ist es vorteilhaft, wenn die Mittel 100 die Häufigkei­ ten und/oder die Arten auch dieser Zugriffe über eine Daten­ schnittstelle 164 erfassen und in den Anwenderprofildatensatz 100 aufnehmen. Des weiteren ist es vorteilhaft, wenn den er­ fassten Zugriffen im Anwenderprofildatensatz 110 Zeitstempel zugeordnet werden, die aus einer Zeitbasis 140 über eine Da­ tenschnittstelle 163 abgerufen werden können. Der einem An­ wender zugeordnete Anwenderprofildatensatz 110 kann vorteil­ haft über eine Datenschnittstelle 168 zusätzlich in einer Speichereinheit 5 hinterlegt werden. Über eine weitere Daten­ schnittstelle 501 können entsprechende Anwenderprofildatensätze 110 weiterer Anwender im Speicher 5 zwischengespeichert werden.

Ein gemäß der Erfindung derartig dynamisch erfasstes Anwen­ dungsprofil 110 ermöglich es nun, einen quasi auf die Bedürf­ nisse des jeweiligen Anwenders zugeschnittene Auswahl von ak­ tuellen, relevanten Hilfethemen in Form eines Anwenderhilfe­ profildatensatzes 150 zusammenzustellen. Ist der Anwenderpro­ fildatensatz 110 gegebenenfalls in einer Speichereinheit 5 zwischengespeichert, so kann über eine Datenschnittstelle 166 geladen werden. Im Beispiel der Fig. 2 sind in dem Anwender­ hilfeprofildatensatz 150 vorteilhaft nur Verzweigadressen auf die Datensätze der ausgewählten Hilfethemen mittels einer Da­ tenschnittstelle 164 hinterlegt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, welche im Beispiel der Fig. 2 bereits dargestellt ist, kann der An­ wenderhilfeprofildatensatz 150 dazu dienen, um eine individu­ elle, anwenderspezifische Hilfestartseite 120 dynamisch zu erzeugen und über einen Ausgabekanal 62 auf einer Anzeigeein­ heit 6 zur Ausgabe zu bringen. Sind gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform im Anwenderhilfeprofildatensatz 150 vorteil­ haft nur Verzweigadressen enthalten, so können die Inhalte der Datensätze der ausgewählten Hilfethemen über eine Daten­ schnittstelle 167 direkt aus der Datei 130 abgerufen werden, welche alle verfügbaren Datensätze von Hilfethemen enthält. Selbstverständlich können auch Datensätze von Hilfethemen, die vom Anwender durch Interaktion über die Datenschnittstel­ le 301 direkt aktiviert werden, über einen Ausgabekanal 61 auf der Anzeigeeinheit zusätzlich zur dynamischen Hilfestart­ seite 120 unmittelbar zur Ausgabe gebracht werden.

In der Fig. 3 ist beispielhaft eine anwenderspezifische dy­ namische Hilfestartseite 120 exemplarisch zusammengestellt, welche als "WinCC-Dynamic Help Startup Dialog" bezeichnet ist. Diese weist beispielhaft drei Gruppen von Hilfethemen auf, die mittels eines Anwenderprofildatensatzes 110 dyna­ misch zusammengestellt wurden.

Eine erste Hilfethemengruppe 121 betrifft Hilfethemen, die relevant sein können, wenn der Anwender mit Hilfe einer Nut­ zungsfunktion 100 eine neue Arbeit beginnen will, d. h. ein neues Projekt starten will. Unter der Rubrik "NEUE FUNKTIONEN KENNEN LERNEN" 122 werden dabei dynamisch die Hilfethemen "Tabellen verwenden" und "Internet-Anbindung generieren" an­ geboten, während unter der Rubrik "HILFETHEMEN NACHLESEN" dy­ namisch die Hilfethemen "Projekte anlegen" und "Übersichten drucken" angeboten werden. Die Rubrik 122 betrifft somit Hin­ weise auf bislang wenig genutzte, unbenutzte oder neue Hilfe­ themen, während die Rubrik 123 Hinweise auf bislang intensiv genutzte Hilfethemen in Sinne von Gedächtnis-, Lern- und Wie­ derholungsfunktionen betrifft. Demgegenüber betrifft die zweite Hilfethemengruppe 124 den Fall, dass ein Anwender die Arbeit an einem bestehenden Projekt fortsetzen will. Im Bei­ spiel der Fig. 3 werden dabei unter Rubrik "MEINE ARBEITS­ WEISE VERBESSERN" 125 Verzweigungen auf dynamisch ausgewählte Hilfethemen abgeboten, welche Hinweise auf mögliche Verbes­ serungen der Interaktionstechnik des jeweiligen Anwenders beinhalten. Ein beispielhaftes Hilfethema betrifft dabei die Frage "Welche Tastenkürzel gibt es für meine wichtigsten Funktionen", während ein zweites beispielhaftes Hilfethema die Frage behandelt "Wie kann ich die Toolbar an mich anpas­ sen".

Die Auswahl der Themenrubriken 122, 123, 125 ist gemäß der Erfindung dadurch möglich, dass in einem dazugehörigen Anwen­ derprofildatensatz entsprechende Informationen über die Häu­ figkeiten und/oder die Arten der Zugriffe auf Nutzungsfunkti­ onen von Anwendungsprogrammen durch den jeweiligen Anwender vorliegen. Der Inhalt der Hilfestartseite 120 kann sich somit dynamisch ständig verändern, da einerseits auf Grund von Ver­ änderungen in den Zugriffen des Anwenders auch das Abbild von dessen Nutzungsschwerpunkten bzw. Nutzungsgewohnheiten in Form des Anwenderprofildatensatzes einer dauernden Anpassung unterliegt. Sind die darin enthaltenen Informationen zusätz­ lich mit Zeitstempeln versehen, so können auch Alterungsas­ pekte bei der dynamischen Auswahl von Hilfethemen berücksich­ tigt werden, d. h. z. B. die Frage, wie lange bereits ein Hil­ fethema auf der Hilfestartseite bereits angeboten wird, bzw. seit wann ein Anwender bestimmte Zugriffe nicht mehr ausge­ führt hat.

Das erfindungsgemäße Hilfesystem ermöglicht es, dass quasi lernpsychologische Erkenntnisse auf Seiten eines Anwenders berücksichtigt werden können, d. h. dynamisch in die Generie­ rung eines Anwenderprofildatensatzes und eines darauf beru­ henden Anwender-Hilfeprofildatensatzes eingehen. Das erfin­ dungsgemäße Hilfesystem kann somit dynamisiert auf die Be­ dürfnisse der Benutzer reagieren, um mit dem Benutzer zu ler­ nen.

In der Fig. 4 ist ein weiteres Beispiel für ein Hilfesystem gemäß der Erfindung dargestellt. Dieses unterscheidet sich von dem Beispiel in der Fig. 4 dadurch, dass nicht nur für die Nutzungsfunktionen 100 von Anwendungsprogrammen 1a, 1b, 1c Datensätze von Hilfethemen 130a zur Verfügung stehen. Vielmehr verfügt das in Fig. 4 beispielhaft dargestellte Computersystem über ein Betriebssystem 2 mit eigenständigen Nutzungsfunktionen 100a, denen ebenfalls Datensätze von Hil­ fethemen 130b zugeordnet sind.

In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn bei der erfindungsge­ mäßen dynamischen Generierung eines Anwenderprofildatensatzes 110 einerseits über die Datenschnittstellen 161a und 161b die Zugriffe auf Nutzungsfunktionen 100 der Anwenderwenderpro­ gramme 1a, 1b, 1c und auf Nutzungsfunktionen 100a des Betriebs­ systems 2 dynamisch erfasst werden. Andererseits können über die Datenschnittstellen 164a und 164b auch die Direktzugriffe des Anwenders auf die Datensätze 130a von anwendungsspezifi­ schen Hilfethemen und auf die Datensätze 130b von betriebssystemspezifischen Hilfethemen im Anwenderprofildatensatz 110 abgebildet werden. Vorteilhaft werden auch hier die Einträge in den Anwenderprofildatensatz 110 zusätzlich mit Zeitstem­ peln aus einer Zeitbasis 140 versehen und gegebenenfalls in einer Speichereinheit 5 zwischengespeichert. Vorteilhaft ent­ hält auch im Beispiel der Fig. 4 ein aus dem Anwenderprofil­ datensatz 110 gebildeter Anwenderhilfeprofildatensatz 150 nur programmtechnische Verzweigungen auf die Datensätze von aus­ gewählten Hilfethemen, welche über die Datenschnittstellen 162a und 162b geladen werden können. Der Inhalt des Anwender­ profildatensatzes 150 kann wiederum über eine Datenschnitt­ stelle 169 eine Initialisierung von mindestens einer anwen­ derspezifischen dynamischen Hilfestartseite 120 bewirken. Wird auf dieser von einem Anwender ein Hilfethema aktuali­ siert, so wird der dazugehörige Datensatz über die Daten­ schnittstellen 167a, 167b vorteilhaft direkt aus der Gruppe 130a, 130b der verfügbaren Datensätze von Hilfethemen des An­ wendungsprogramms 1a, 1b, 1c und des Betriebssystems 2 geladen.

Am Beispiel der Fig. 5 soll schließlich eine beispielhafte Struktur für einen Anwenderhilfeprofildatensatz 150 erläutert werden. Diesem wird zunächst ein aktueller Anwenderprofilda­ tensatz 110 über eine Datenschnittstelle 166 zugeführt und beispielhaft in einem Element 1500 zwischengespeichert. Fer­ ner kann über eine Datenschnittstelle 162 insbesondere auf die Verzweigungsadressen von den Datensätze 130 aller verfüg­ baren Hilfethemen zugegriffen werden. Als Ergebnis kann schließlich mindestens eine anwendungsspezifische dynamische Hilfestartseite 120 über eine Datenschnittstelle 169 durch den Anwenderhilfeprofildatensatz 150 initialisiert werden. Diese kann über einen Ausgabekanal 62 auf einer Anzeigeein­ heit 6 zur Ausgabe gebracht werden. Wird von einem Anwender ein Hilfethema abgerufen, so wird der dazugehörige Datensatz vorteilhaft über eine Datenschnittstelle 167 direkt aus der Gruppe aller verfügbaren Datensätze 130 geladen. Bezüglich dieses äußeren Anschlussbildes entspricht die Darstellung in Fig. 5 somit dem Beispiel von Fig. 2.

Zur Generierung eines Anwenderhilfeprofildatensatzes sind im Beispiel der Fig. 5 Verarbeitungseinheiten 1506, 1508, 1510, 1513, 1515, 1517 und 1519 vorhanden, welche vorteilhaft in Form von Programmcodierungen softwaremäßig realisiert werden. Des weiteren ist ein Zwischenspeicher 1501 für alte, anwen­ derspezifische Hilfeprofildatensätze vorhanden, d. h. von Hil­ feprofildatensätzen, die in der Vergangenheit zur Initiali­ sierung von bereits angezeigten "alte' Hilfestartseiten ge­ dient haben.

Dabei kann von der Verarbeitungseinheit 1506 über eine Daten­ schnittstelle 1521 zunächst auf den Inhalt des Anwenderpro­ fildatensatzes 1500 zugegriffen werden. Diese filtert dabei Einträge zu Nutzungsfunktionen aus, die vom Anwender in der Vergangenheit häufig genutzt wurden, und führt diese Einträge über eine Datenschnittstelle 1507 der Verarbeitungseinheit 1508 zu. Ferner werden Einträge zu Nutzungsfunktionen ausge­ filtert, die vom Anwender in der Vergangenheit selten genutzt wurden, und führt diese Einträge über eine Datenschnittstelle 1512 der Verarbeitungseinheit 1513 zu.

In der Verarbeitungseinheit 1508 werden nun den zu häufig be­ nutzten Nutzungsfunktionen gehörigen Einträgen über eine Da­ tenschnittstelle 1504 zumindest die Verzweigungsadressen von speziellen Hilfe-Teilthemen zugeordnet. Dies hat den Zweck, dass einem Anwender vertiefende Informationen zu häufig ge­ nutzten Funktionen angeboten werden können. Diese Daten kön­ nen über eine weitere Datenschnittstelle 1509 der Verarbei­ tungseinheit 1510 zugeführt werden, wo diese mit Hilfe einer Verzweigung 1502 mit dem Inhalt von alten, zwischengespei­ cherten Anwenderhilfeprofildatensätzen aus dem Speicher 1501 verknüpft werden. Das Ergebnis dieser Verknüpfung enthält so­ mit nur noch die Verzweigungsadressen von speziellen Hilfe- Teilthemen, die in der Vergangenheit noch nicht z. B. in einer dynamischen Hilfestartseite ausgegeben wurden. Diese werden über eine Datenschnittstelle 1511 und eine Verarbeitungseinheit 1519 mit summierender Funktion in einen Speicher 1522 geschrieben. In dem Speicher 1522 werden alle Komponenten zu­ sammengefasst, die den dynamischen Inhalt eines aktuellen Hilfeprofildatensatzes 150 bestimmen.

In der Verarbeitungseinheit 1513 werden desweiteren den zu selten benutzten Nutzungsfunktionen gehörigen Einträgen über eine Datenschnittstelle 1503 zumindest die Verzweigungsadres­ sen von allgemeinen Hilfe-Übersichtsthemen zugeordnet. Dies hat den Zweck, dass einem Anwender grundlegende Informationen zu selten genutzten Funktionen angeboten werden können. Diese Daten können über eine weitere Datenschnittstelle 1514 der Verarbeitungseinheit 1515 zugeführt werden, wo diese mit Hil­ fe einer Verzweigung 1502 mit dem Inhalt von alten, zwischen­ gespeicherten Anwenderhilfeprofildatensätzen aus dem Speicher 1501 verknüpft werden kann. Das Ergebnis dieser Verknüpfung enthält somit nur noch die Verzweigungsadressen von allgemei­ nen Hilfe-Übersichtsthemen, die in der Vergangenheit noch nicht z. B. in einer dynamischen Hilfestartseite ausgegeben wurden. Diese werden über eine Datenschnittstelle 1516 und die Verarbeitungseinheit 1519 mit summierender Funktion in den Speicher 1522 geschrieben, der alle Komponenten eines ak­ tuellen Hilfeprofildatensatzes 150 enthält.

Schließlich können über eine Datenschnittstelle 144 insbeson­ dere die Verzweigungsadressen der Datensätze von Hilfethemen, die vom Anwender direkt nachgefragt wurden, der Verarbei­ tungseinheit 1517 zugeführt werden. Dort werden diese wieder­ um mit Hilfe einer Verzweigung 1502 mit dem Inhalt von alten, zwischengespeicherten Anwenderhilfeprofildatensätzen aus dem Speicher 1501 verknüpft. Das Ergebnis dieser Verknüpfung ent­ hält somit nur noch die Verzweigungsadressen von Hilfethemen, die in der Vergangenheit noch nicht z. B. in einer dynamischen Hilfestartseite ausgegeben wurden. Auch diese werden über ei­ ne Datenschnittstelle 1518 und die Verarbeitungseinheit 1519 mit summierender Funktion in den Speicher 1522 geschrieben, der alle Komponenten eines aktuellen Hilfeprofildatensatzes 150 enthält.

Der Inhalt des Speichers 1522 kann schließlich über die Da­ tenschnittstelle 169 zur Initialisierung einer dynamischen Hilfestartseite benutzt werden.

Das erfindungsgemäße Hilfesystem kann vorteilhaft bei Compu­ terbetriebssystemen, Computeranlage und Computernetzwerk ein­ gesetzt werden, welche mindestens ein Anwendungs- und/oder Betriebssystemprogramm enthalten. Das erfindungsgemäße Hilfe­ system kann auch in einem Computerbetriebssystem enthalten sein, das auf einem Speichermedium gespeichert ist. Bei den Computeranlagen kann es sich z. B. um sogenannte Stand-alone bzw. Desktop-Anwendungen handeln. Ferner kann ein Computer­ netzwerk auch auf Basis einer Kommunikation über das Internet aufgebaut sein.

Das erfindungsgemäße Hilfesystem bietet den besonderen Vor­ teil, dass das Hilfesystem neben ihrer bisherigen Funktion als Nachschlagewerk zusätzlich die Funktion eines sogenannten "Coach" erhält. Hiermit wird dem Benutzer das sukzessive Er­ lernen der Benutzung von Software erleichtert. Die Kombinati­ on aus Anwenderprofildatensatz und Anwenderhilfeprofildaten­ satz ermöglicht einen Zugriff auf die Datensätze von Hilfe­ themen, die dynamisch insbesondere auf den Fortschritt der Kenntnisse eines Anmelders abgestimmt sind und Hinweise auf aktuell benötigte Hilfethemen enthalten.

Claims (12)

1. Hilfesystem mindestens für ein Anwendungs- und/oder Be­ triebssystemprogramm (1a, 1b, 1c, 2), das Datensätze (130) von Hilfethemen aufweist, denen Nutzungsfunktionen (100) eines Anwendungs- und/oder Betriebssystemprogramms (1a, 1b, 1c, 2) zu­ geordnet sind, gekennzeichnet durch

• a) erste Mittel (110) zur dynamischen Generierung eines An­ wenderprofildatensatzes (5), in dem zumindest die Häufig­ keiten und/oder die Art von Zugriffen (300) eines Anwen­ ders auf Nutzungsfunktionen (100) und/oder auf Datensätze (130) von Hilfethemen abgelegt werden, und
• b) zweite Mittel zur Generierung eines Anwenderhilfeprofilda­ tensatzes (150), in dem zumindest abhängig von den in ei­ nem Anwenderprofildatensatzes (5) enthaltenen Häufigkeiten und/oder Arten von Zugriffen (300) ausgewählte Datensätze (130) von Hilfethemen bzw. programmtechnische Verzweigun­ gen darauf abgelegt werden.

2. Hilfesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, dass von den ersten Mitteln (110) zumindest die Häu­ figkeiten und/oder die Art von Zugriffen (300) eines Anwen­ ders auf Nutzungsfunktionen (100) und/oder auf Datensätze (130) von Hilfethemen mit Bezug auf eine Zeitbasis (140) im Anwenderprofildatensatz (5) dynamisch abgelegt werden.

3. Hilfesystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, dass als eine Art des Zugriffs (300) eines An­ wenders die Typen der aktivierten Anwendungsfunktionen (100) erfasst werden.

4. Hilfesystem nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge­ kennzeichnet, dass als eine Art des Zugriffs (300) eines Anwenders die von aktivierten Anwendungsfunktionen (100) be­ arbeiteten Datentypen erfasst werden.

5. Hilfesystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als eine Art des Zugriffs (300) eines Anwenders die zur Aktivierung von Anwen­ dungsfunktionen (100) eingesetzten Interaktionstechniken er­ fasst werden.

6. Hilfesystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine anwen­ derspezifische Hilfestartseite (120) dynamisch generiert wird, welche eine Aktivierung von zumindest einer Auswahl der zu einem Anwender-Hilfeprofildatensatz (150) gehörigen Daten­ sätze (130) von Hilfethemen ermöglicht.

7. Hilfesystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­ net, dass der Anwender-Hilfeprofildatensatz (150) Ver­ gleichsmittel (1515, 1508, 1517) aufweist, womit der Inhalt einer aktuellen anwenderspezifischen Hilfestartseite (120) dynamisch an die Inhalte von älteren Hilfestartseiten (1501) anpaßbar ist.

8. Hilfesystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­ net, dass die Vergleichsmittel (1515, 1508, 1517) aus den in einem Anwender-Hilfeprofildatensatz (150) enthaltenen Daten­ sätzen (130) von Hilfethemen bzw. programmtechnische Verzwei­ gungen darauf diejenigen aktivieren, welche in älteren Hilfe­ startseiten (1501) nicht enthalten sind.

9. Computerbetriebssystem, das ein Hilfesystem mindestens für ein Anwendungs- und/oder Betriebssystemprogramm (1a, 1b, 1c, 2) nach einem der vorangegangenen Ansprüche enthält.

10. Speichermedium mit einem Computerbetriebssystem, welches ein Hilfesystem mindestens für ein Anwendungs- und/oder Betriebssystemprogramm (1a, 1b, 1c, 2) nach einem der vorangegan­ genen Ansprüche 1 bis 8 aufweist.

11. Computeranlage, die ein Hilfesystem mindestens für ein Anwendungs- und/oder Betriebssystemprogramm (1a, 1b, 1c, 2) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 8 aufweist.

12. Computernetzwerk, das ein Hilfesystem mindestens für ein Anwendungs- und/oder Betriebssystemprogramm (1a, 1b, 1c, 2) nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 8 aufweist.