DE10018674B4 - Biopsiezange für Endoskope - Google Patents
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Abstract
Biopsiezange
für Endoskope,
mit einer Hülle
(1), einem durch die Hülle
verlaufenden Manipulationsdraht (2), einem Paar am distalen Ende
der Hülle
angeordneten Zangenbacken (11), die durch Hin- und Herbewegen des
Manipulationsdrahtes (2) in Längsrichtung
geöffnet
und geschlossen werden, und mehreren Nadeln (20), die jeweils eine
Nadelspitze zum Einstechen in eine Gewebeprobe haben, in Vorwärtsrichtung
in das Zangenbackenpaar (11) ragen oder entlang dem Zangenbackenpaar
(11) hervorstehen und derart aus der Mitte des Zangenbackenpaares
(11) heraus versetzt sind, daß sie
in einen Bereich der Gewebeprobe einstechen, der außerhalb eines
zentralen Bereichs der mit dem Zangenbackenpaar erfaßbaren Gewebeprobe
liegt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Biopsiezange für Endoskope, die zum Entnehmen einer Gewebeprobe aus einer Körperhöhle durch den Zangenkanal eines Endoskops zu schieben ist.
- Biopsiezangen für Endoskope haben allgemein eine Hülle, die durch den Zangenkanal eines Endoskops geschoben werden kann und einen Manipulationsdraht enthält. Am distalen Ende der Hülle sind zwei Zangenbacken angeordnet, die durch Herausschieben und Einziehen des Manipulationsdrahtes geöffnet und geschlossen werden.
- Zum Entnehmen einer Gewebeprobe werden die Zangenbacken geschlossen, wobei jedoch die Gefahr besteht, daß sie an der Schleimhaut abgleiten und das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist. Um diesem Problem zu begegnen, haben manche Biopsiezangen für Endoskope eine Nadel, die in Vorwärtsrichtung in den mittleren Bereich eines Zangenbackenpaares hineinragt.
- Mit einer derartigen endoskopischen Zange wird eine Gewebeprobe für eine Analyse durch Biopsie entnommen, indem die Zangenbacken geöffnet werden und die Nadel so durch die Schleimhaut in den erkrankten Bereich gestochen wird, daß die Zangenbacken an der richtigen Stelle fixiert werden. Dann zieht die Bedienperson den Manipulationsdraht zum Schließen der Zangenbacken zu sich hin. Durch diese Aktion wird eine Gewebeprobe in dem Zangenbackenpaar aufgenommen.
- Ein Problem bei diesem Ansatz liegt darin, daß die in den zentralen Bereich der Probe gestochene Nadel den wichtigen Teil dieses Gewebes so stark beschädigen und verformen kann, daß die Bedienperson nicht exakt beurteilen kann, ob der erkrankte Bereich gut- oder bösartig ist.
- Zum Stand der Technik wird auf die nachveröffentlichte WO 2000/07502 A1 verwiesen. Dort ist eine Biopsiezange für Endoskope offenbart, die eine Hülle, einen durch die Hülle verlaufenden Manipulationsdraht und ein Paar am distalen Ende der Hülle angeordnete Zangenbacken umfaßt, die durch Hin- und Herbewegen des Manipulationsdrahtes in Längsrichtung geöffnet und geschlossen werden. Diese Biopsiezange weist ferner zwei Führungszinken auf, die dazu dienen, eine Gewebeprobe bei ihrer Bewegung in eine Probenkammer zu führen.
- Aus der
US 5172700 A ist ebenfalls eine Biopsiezange für Endoskope bekannt, die eine Hülle, einen Manipulationsdraht und ein Paar Zangenbacken aufweist. Ferner hat diese Biopsiezange einen Stachel, dessen Spitze in eine Gewebeprobe einstechbar ist. Diese Spitze ist nur unwesentlich aus der Mitte der beiden Zangenbacken heraus versetzt. Sie sticht somit in den zentralen Bereich einer Gewebeprobe, die zwischen den beiden Zangenbacken gehalten ist. - Zum Stand der Technik wird ferner verwiesen auf die
US 5558100 A , die eine Biopsiezange mit einem Schaft, einem Steuerdraht, elektrisch leitenden Zangenbacken und einer Nadel offenbart, sowie auf die WO 94/17741 A1, aus der eine Biopsiezange mit einem Schaft, zwei Steuerdrähten und elektrischen leitenden sowie voneinander isolierten Zangenbacken offenbart ist. - Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Biopsiezange für Endoskope anzugeben, mit der eine nicht verformte, hochwertige Gewebeprobe von der richtigen Stelle entnommen werden kann.
- Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Eine Biopsiezange für Endoskope nach der Erfindung hat mehrere Nadeln, die in Vorwärtsrichtung in ein Zangenbackenpaar ragen oder an einem Zangenbackenpaar entlang hervorstehen. Dadurch kann der Spitzenbereich der Biopsiezange an der Schleimhaut festgemacht werden, so daß eine Gewebeprobe leicht von der richtigen Stelle abgetrennt und in den Zangenbacken aufgenommen werden kann. Außerdem sind die Nadeln zu der Mitte des Zangenbackenpaares versetzt, so daß eine nicht verformte, hochwertige Gewebeprobe entnommen werden kann.
- Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen:
-
1 den Schnitt der Draufsicht des Spitzenbereichs einer Biopsiezange für Endoskope als erstes Ausführungsbeispiel, -
2 die Seitenansicht des in1 gezeigten Spitzenbereichs der Biopsiezange, wobei ein Teil freigelegt ist, -
3 die Seitenansicht der in1 gezeigten Biopsiezange, -
4 den Schnitt der Draufsicht des Spitzenbereichs einer Biopsiezange für Endoskope als zweites Ausführungsbeispiel, -
5 die Seitenansicht des in4 gezeigten Spitzenbereichs der Biopsiezange, wobei ein Teil freigelegt ist, und -
6 die Seitenansicht eines Schnitts einer Biopsiezange für Endoskope als drittes Ausführungsbeispiel. -
3 zeigt eine Biopsiezange für Endoskope als erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Zange hat eine flexible Hülle1 , die in den Zangenkanal eines Endoskops (nicht dargestellt) einführbar und aus diesem entnehmbar ist. Durch die flexible Hülle1 verläuft über ihrer gesamten Länge ein Manipulationsdraht2 , der längs deren Achse hin und her bewegbar ist. - Ein Betätigungselement
3 zum Bewegen des Manipulationsdrahts2 ist an das der Bedienperson zugewandte Ende der Hülle1 angeschlossen. Am distalen Ende der Hülle1 ist eine mit dem Manipulationsdraht2 zu bewegende Spitzenbetätigungseinrichtung10 angeschlossen. -
1 und2 zeigen die Spitzenbetätigungseinrichtung10 in vergrößerter Form. Die Hülle1 besteht aus einem mit einer flexiblen Röhre1b umhüllten Spiralrohr1a und kann aus einem dünnen Draht aus rostfreiem Stahl gebildet sein, der in einem bestimmten Durchmesser eng gewickelt ist. Dabei kann eines der Elemente, das Spiralrohr1a oder die flexible Röhre, entfallen. - Eine Spitzenanordnung
13 mit einem großen Schlitz12 im vorderen Bereich ist fest an die Spitze der Hülle1 gekoppelt. In der Spitzenanordnung13 ist eine La gerachse14 derart befestigt, daß sie den Schlitz12 in der Nähe seines distalen Endes durchquert. - An der Achse
14 ist ein Paar Zangenbacken11 so gelagert, daß sie sich durch Schwenken um die Achse14 schnabelförmig öffnen und schließen. In dem Schlitz12 ist ein bekannt ausgebildeter Verbindungsmechanismus15 angeordnet, der durch den Manipulationsdraht2 veranlaßt wird, die Zangenbacken11 zu öffnen und zu schließen. - Der Verbindungsmechanismus
15 ist ein Pantograph aus vier, in Form eines Parallelogramms drehbar miteinander verbundenen Elementen, wobei die beiden vorderen Elemente Bestandteile des Zangenbackenpaares11 bilden und sich um die Lagerachse14 drehen. - Ein Antriebsstab
16 ist an das hintere Ende des Verbindungsmechanismus15 gekoppelt und fest mit dem distalen Ende des Manipulationsdrahtes2 verbunden, so daß der Verbindungsmechanismus15 vom der Bedienperson zugewandten Ende der Hülle1 aus betätigt werden kann. Wird der Manipulationsdraht2 vorwärts geschoben, so öffnen sich die Zangenbacken11 (siehe strichpunktierte Linien in2 ). Zieht die Bedienperson den Manipulationsdraht2 zu sich hin, schließen sich die Zangenbacken11 (durchgezogene Linien in2 ). - Zwei Nadeln
20 stehen vom distalen Ende der Spitzenanordnung13 in Vorwärtsrichtung ab und ragen in das Zangenbackenpaar11 hinein. Jede hervorstehende Nadel20 ist einstückig mit einem Halterungssitz21 in Form einer dünnen Platte verbunden, und die Lagerachse14 durchquert die Löcher in den Halterungssitzen21 , so daß sie mit der Spitzenanordnung13 verbunden sind. - Ein Sicherungsvorsprung
21a am hinteren Ende jedes Halterungssitzes21 ist in ein Loch in jeder Seitenwand der Spitzenanordnung13 eingepaßt. So sind die Halterungssitze21 gegen Drehen um die Lagerachse14 gesichert. - In
2 ist zu erkennen, daß die beiden Nadeln20 in der gleichen Ebene liegen wie die Berührungsfläche der beiden Zangenbacken11 . Jedoch sind die beiden Nadeln zu der durch die Mitte der Zangenbacken11 verlaufenden Längsachse50 versetzt und symmetrisch zu ihr angeordnet. - Mit der oben beschriebenen Biopsiezange für Endoskope wird eine Gewebeprobe für eine Biopsie folgendermaßen entnommen. Zunächst wird die Hülle
1 so durch den Kanal für Behandlunsinstrumente eines Endoskops (nicht dargestellt) eingeführt, daß die Spitzenbetätigungseinrichtung10 in eine Körperhöhle geführt wird. Ein Zangenbackenpaar11 wird geöffnet, die Nadeln20 werden so durch die Schleimhaut des erkrankten Bereichs gestochen, daß die Spitzenbetätigungseinrichtung10 an der richtigen Stelle fixiert wird. Danach zieht die Bedienperson den Manipulationsdraht2 zum Schließen der Zangenbacken11 zu sich hin. - Dadurch, daß die Nadeln
20 durch die Schleimhaut des erkrankten Bereichs gestochen werden, kann die Spitzenbetätigungseinrichtung10 sicher an der Schleimhaut befestigt werden, so daß eine Probe des erkrankten Bereichs leicht von der richtigen Stelle abgetrennt und in den Zangenbacken11 aufgenommen werden kann. - Da die Nadeln
20 nicht in den zentralen Bereich der Gewebeprobe sondern in seitliche Stellen gestochen werden, ist die entnommene Probe nicht verformt, und bei der Untersuchung unter dem Mikroskop kann exakt festgestellt werden, ob sie gut- oder bösartig ist. - Die vorliegende Erfindung ist keineswegs auf das oben beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann auch auf andere Biopsieverfahren angewendet werden, wie beispielsweise die sogenannte „heiße Biopsie", bei der eine Probenentnahme erfolgt, indem den Zangenbacken
11 über den Manipulationsdraht2 ein Hochfrequenz-Strom zugeführt wird. -
4 und5 zeigen eine Biopsiezange für Endoskope als zweites Ausführungsbeispiel, bei der die Nadeln20 nicht in die Zangenbacken11 hineinragen, sondern seitlich entlang den Innenseiten der Zangenbacken11 hervorstehen. - In diesem Fall müssen entsprechende Aussparungen in den Zangenbacken
11 ausgebildet sind, um zu verhindern, daß die Zangenbacken11 und die Nadeln20 sich gegenseitig behindern. Auch sind die Halterungssitze21 bei dem zweiten Ausführungsbeispiel größer als bei dem ersten. -
6 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel, bei dem die Erfindung auf eine sogenannte bipolare Hochfrequenz-Biopsiezange angewendet wird. Hier werden zwei isolierte Stromleiter, von denen jeder aus einem Leiter2a und einem Isoliermantel2b besteht, als Manipulationsdrähte2 benutzt. - Zwei Zangenbacken
11 sind elektrisch voneinander isoliert und an unterschiedliche Leiter2a angeschlossen. Mit dieser Anordnung kann Hochfrequenz-Ätzen und -Koagulation durchgeführt werden, wobei die beiden Zangenbacken11 jeweils als positive und negative Elektrode dienen und keine Gegenelektroden benötigt werden. - Auch bei diesem Ausführungsbeispiel stehen zwei Nadeln
20 so vom distalen Ende der Spitzenanordnung13 hervor, daß sie in das Zangenbackenpaar11 hineinragen. Auch hier können die Nadeln alternativ seitlich entlang den Innenseiten der Zangenbacken11 verlaufen, wie im zweiten Ausführungsbeispiel dargestellt ist. - Die Erfindung ist keineswegs auf die drei vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt; es sind vielmehr verschiedene Abwandlungen möglich. So ist beispielsweise die Verwendung von drei oder mehr Nadeln denkbar. Wichtig ist nur, daß die Nadeln nicht in der Mitte des Zangenbackenpaares
11 angeordnet sind.
Claims (6)
- Biopsiezange für Endoskope, mit einer Hülle (
1 ), einem durch die Hülle verlaufenden Manipulationsdraht (2 ), einem Paar am distalen Ende der Hülle angeordneten Zangenbacken (11 ), die durch Hin- und Herbewegen des Manipulationsdrahtes (2 ) in Längsrichtung geöffnet und geschlossen werden, und mehreren Nadeln (20 ), die jeweils eine Nadelspitze zum Einstechen in eine Gewebeprobe haben, in Vorwärtsrichtung in das Zangenbackenpaar (11 ) ragen oder entlang dem Zangenbackenpaar (11 ) hervorstehen und derart aus der Mitte des Zangenbackenpaares (11 ) heraus versetzt sind, daß sie in einen Bereich der Gewebeprobe einstechen, der außerhalb eines zentralen Bereichs der mit dem Zangenbackenpaar erfaßbaren Gewebeprobe liegt. - Biopsiezange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nadeln (
20 ) nebeneinander angeordnet sind, wobei jede Nadel (20 ) aus der Mitte des Zangenbackenpaares (11 ) heraus versetzt ist. - Biopsiezange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Nadel (
20 ) in einer Ebene angeordnet ist, in der die Zangenbacken (11 ) in vollständig geschlossenem Zustand einander berühren. - Biopsiezange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Nadeln (
20 ) symmetrisch zueinander bezüglich der Mitte des Zangenbackenpaares (11 ) ausgerichtet sind. - Biopsiezange nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zangenbacken (
11 ) elektrisch leitend sind. - Biopsiezange nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zangenbacken (
11 ) elektrisch voneinander isoliert sind.
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: PENTAX CORP., TOKIO/TOKYO, JP |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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Owner name: HOYA CORP., TOKIO/TOKYO, JP |
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20111102 |