DE10038557A1 - System und Verfahren zur Übertragung von Daten über Datennetze, insbesondere Internet, mit asynchroner Datenverbindung - Google Patents
System und Verfahren zur Übertragung von Daten über Datennetze, insbesondere Internet, mit asynchroner DatenverbindungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein System sowie ein Verfahren zur Übertragung von Daten über Datennetze, insbesondere über Internet. Für eine bidirektionale Datenverbindung auch hinter Firewalls über Internet in beiden Richtungen auch von einem Client (1) aus, der nicht als Server im Internet sichtbar ist, wird ein Verfahren bzw. ein System vorgeschlagen, bei dem von einer ersten Datenverarbeitungsvorrichtung (1) eines Client (1) aus über eine Datenverbindung (6, 7, 8) eine erste Verbindungsanforderung zum Aufbau eines ersten Übertragungskanals (6a, 7a, 8a) an einen Server (4) eines Automatisierungssystems (5) gesendet wird. Diese wird vom Server (4) über einen zweiten Übertragungskanal (6b, 7b, 8b) beantwortet. Dabei wird die Datenverbindung (6, 7, 8) permanent offen gehalten, wodurch ein zeitlich voneinander unabhängiges, bidirektionales Senden und Empfangen von Daten zwischen dem Client (1) und dem Server (4) über wenigstens ein Datennetz, insbesondere über Internet, vorgesehen ist. Eine zeitlich unbegrenzte Nutzungsdauer einer Datenverbindung (6, 7, 8) wird dadurch sichergestellt, dass zur Erhaltung mindestens einer Datenverbindung (6, 7, 8) beispielsweise in regelmäßigen Intervallen Scheindaten auch beim Nichtvorhandensein von Nutzdaten vom Server (4) an den Client (1) übertragen werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein System sowie ein Verfahren zur
Übertragung von Daten über Datennetze, insbesondere Internet,
mit asynchroner Datenverbindung.
Mit Hilfe von Datennetzen ist es möglich, von beliebigen
Rechnern, sogenannten Clients aus, die Zugang zu diesen Da
tennetzen haben, eine Datenverbindung zu einem Server aufzu
bauen. Dies gilt insbesondere für das World Wide Web (WWW),
welches auch als Internet bezeichnet wird. Die im folgenden
verwendeten Begriffe Web- oder Internet-Server bzw. Web- oder
Internet-Client dienen zur Verdeutlichung der Zugehörigkeit
zum speziellen Datennetz Internet, unterscheiden sich funkti
onell aber nicht von der Bedeutung der Begriffe Client bzw.
Server, die für alle möglichen Datennetze verwendet werden.
Im Internet wird eine Datenverbindung zu einem sogenannten
Web- oder Internet-Server aufgebaut. Der Zugriff auf einen
Internet-Server erfolgt beispielsweise mit Hilfe bekannter
Internet-Browser, z. B. dem Internet Explorer der Firma Micro
soft oder dem Netscape Communicator der Firma Netscape. Beim
Aufbau einer Datenverbindung von einem sogenannten Web- oder
Internet-Client aus wird eine Anfrage, ein sogenannter Re
quest an einen Internet-Server durch Eingabe und Abschicken
einer sogenannten URL-Adresse abgegeben. Beim Zustandekommen
einer Datenverbindung antwortet der gerufene Internet-Server
mit einer sogenannten HTML-Seite (HTML = Hyper Text Markup
Language), auch Web-Page genannt. Die sogenannten Web-Clients
kommunizieren mit den Web-Servern mittels Transportprotokol
len. Jeder Datenverbindung zwischen Web-Client und Web-Server
liegt somit ein Anfrage-, ein so genanntes Request-Protokoll
und als Reaktion darauf ein Antwort-, ein sogenanntes Respon
se-Protokoll zugrunde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System und ein
Verfahren zur Übertragung von Daten über Datennetze, insbe
sondere Internet, anzugeben, das eine zeitlich unabhängige,
bidirektionale Übertragung von Daten auch zwischen zwei mit
Datennetzen, insbesondere Internet koppelbaren Datenverarbei
tungsvorrichtungen auch hinter Datenschutzeinrichtungen, ins
besondere Firewalls ermöglicht, auch wenn eine der beiden Da
tenverarbeitungsvorrichtungen im Datennetz, insbesondere In
ternet nicht sichtbar ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Übertragung von
Daten über Datennetze, insbesondere Internet gelöst, bei dem
von einem Client aus über eine Datenverbindung eine erste
Verbindungsanforderung zum Aufbau mindestens eines ersten
Übertragungskanals an einen Server gesendet wird, wobei min
destens eine Datenverbindung, insbesondere ein Übertragungs
kanal permanent offen ist, welcher zu beliebiger Zeit zum,
von Aktionen des Clients unabhängigen Senden von Daten vom
Server zum Client über wenigstens ein Datennetz vorgesehen
ist.
Diese Aufgabe wird durch ein System zur Übertragung von Daten
über Datennetze, insbesondere Internet gelöst, mit mindestens
einer mit einem Datennetz, insbesondere Internet koppelbaren
Datenverarbeitungsvorrichtung eines Client, wobei die erste
Datenverarbeitungsvorrichtung zum Aufbau mindestens einer Da
tenverbindung in Form eines ersten Übertragungskanals an ei
nen Server vorgesehen ist, wobei mindestens eine Datenverbin
dung, insbesondere ein Übertragungskanal permanent offen ist,
welcher zu beliebiger Zeit zum, von Aktionen des Clients un
abhängigen Senden von Daten vom Server zum Client über we
nigstens ein Datennetz vorgesehen ist.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit Hilfe
des Internets eine echte "aktive" Datenverbindung zu einem,
im Internet nicht sichtbaren Client nicht möglich ist, sondern
lediglich eine Datenverbindung zwischen einem beliebigen
mit dem Internet verbundenen Client mit jedem beliebigen, im
Internet sichtbaren Server. Dieser Nachteil wird auf überra
schend einfache Weise dadurch gelöst, dass vom Client aus zu
nächst ein erster Übertragungskanal zum Internet-Server eines
Automatisierungssystems aufgebaut wird. Hierzu wird vom
Client aus, der nach Herstellung der bidirektionalen Daten
verbindungen als vollwertiges Bedien- und Beobachtungssystem
des Automatisierungssystems dienen kann, eine erste Verbin
dungsanforderung an den Internet-Server des Automatisierungs
systems gesendet. Der Internet-Server beantwortet diese Ver
bindungsanforderung und zur permanenten Offenhaltung dieser
Datenverbindung überträgt der Internet-Server beispielsweise
auch beim Nichtvorhandensein von Nutzdaten Scheindaten an den
Client bzw. sendet Informationen an den Client, die dem
Client mitteilen, dass noch eine Übertragung von Nutzdaten
beabsichtigt ist. Scheindaten sind dabei Daten, die zum Zweck
der Aufrechterhaltung der Datenverbindung vom Server selbst
generiert und an den Client gesendet werden.
Hierdurch wird eine permanent offene Datenverbindung instal
liert, über die der Internet-Server und damit das Automati
sierungssystem jederzeit und unabhängig von Aktionen des
Clients asynchron Daten an den Client und damit an das BSystem senden kann.
Unabhängig und parallel dazu können Client und Internet-
Server auch konventionell im Internet miteinander kommunizie
ren, indem der Client jeweils einen neuen Request an den In
ternet-Server richtet, der von diesem mit einem entsprechen
den Response beantwortet wird.
Somit steht ein System voneinander unabhängiger Datenverbin
dungen zur Verfügung, mittels derer sowohl der Client, also
das B, wie auch das Automatisierungssystem von sich
aus miteinander kommunizieren können. Zwischen Client und
Server oder mit anderen Worten zwischen Bedien- und Beobach
tungssystem und Automatisierungssystem wird funktional eine
bidirektionale Datenverbindung sichergestellt, die insbeson
dere auch eine Datenübertragung vom Server aus an den Client
ermöglicht, da der Server ständig über einen permanent offe
nen Übertragungskanal mit dem Client verbunden ist, so dass
eine zeitlich voneinander unabhängige bidirektionale Daten
übertragung in beiden Richtungen zwischen Client und Server
ermöglicht wird. Eine derartige Datenverbindung ist besonders
zum Bedienen und Beobachten eines Automatisierungssystems ge
eignet, wobei der Client als Bedien- und Beobachtungssystem
fungieren kann, welches von jedem beliebigen, mit dem Inter
net verbundenen Rechner aus aktivierbar ist. Im Gegensatz zu
konventionellen Internet-Datenverbindungen ergibt sich somit
ein asynchrones Datenübertragungsverfahren, das vom Client
nicht die Notwendigkeit fordert im Internet sichtbar zu sein,
oder einen sogenannten Web-Server (IIS = Internet Information
Server) installiert zu haben. Dadurch wird es möglich, von
jedem beliebigen Ort der Welt, vor und hinter Datenschutzein
richtungen, insbesondere Firewalls, eine bidirektionale Da
tenverbindung zu einem Server aufzubauen. Da die Datenverbin
dung vom Client aus, d. h. vom B aus, aktiviert wird,
ist es nicht erforderlich, dass der Server von sich aus aktiv
eine Datenverbindung zum Client aufbaut. Darüber hinaus ist
auch eine Änderung der Konfiguration des Clients nicht erfor
derlich.
Eine permanente Aufrechterhaltung einer Datenverbindung kann
dadurch sichergestellt werden, dass zur Erhaltung mindestens
eines Übertragungskanals auch beim Nichtvorhandensein von
Nutzdaten Scheindaten übertragen werden.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Scheindaten vom Server an
den Client gesendet werden. Dabei hat es sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, dass beim Nichtvorhandensein von Nutz
daten alle 25-35 sec. Scheindaten vom Server zum Client über
tragen werden, um die Datenverbindung offen zu halten.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, dass zur Aufrechterhaltung einer perma
nenten Datenverbindung, insbesondere eines Übertragungskanals
zwischen Server und Client, der Server dem Client Informatio
nen sendet, die dem Client mitteilen, dass eine Übertragung
von Daten beabsichtigt ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, dass zur permanenten Aufrechterhaltung
einer Datenverbindung insbesondere eines Übertragungskanals
zwischen Server und Client, über den vom Server Datenmengen
bis zu einer festgelegten Größe übertragen werden, vom Server
vor Erreichung der festgelegten Datenmenge eine Aufforderung
zu einer neuen Verbindungsanforderung an den Client gesendet
wird und daraufhin vom Client eine neue Verbindungsanforde
rung zum Aufbau mindestens eines neuen Übertragungskanals an
den Server gesendet wird. Als sehr vorteilhaft hat sich eine
Größe von 15-25 MB für die zu übertragenden Datenmengen ü
ber einen Übertragungskanal erwiesen, da dies die Performan
ce, bzw. die Antwortzeiten des Systems wegen der Kommunikati
on über Firewallrechner hinweg außerordentlich verbessert und
damit das Kosten-/Nutzenverhältnis am effektivsten ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, dass zur Steuerung der Datenübertragung
ein Transportprotokoll, insbesondere ein Internet-
Transportprotokoll vorgesehen ist. Dabei hat sich der Einsatz
des Hypertext Transport Protocol (HTTP) als Transportproto
koll als besonders vorteilhaft erwiesen, da dessen Anwendung
außerordentlich einfach und der Anpassungsaufwand sehr gering
ist.
Eine besonders vorteilhafte Anwendung der Erfindung, unter
Nutzung vorhandener Infrastrukturen, insbesondere Internet-
Infrastrukturen für eine bidirektionale Datenübertragung, be
steht darin, dass das Verfahren zum Bedienen und Beobachten
beispielsweise eines Automatisierungssystems über wenigstens
ein Datennetz, insbesondere über Internet vorgesehen ist, da
dadurch beispielsweise Ferndiagnosen sehr einfach realisiert
werden können, wodurch die Analyse von auftretenden Fehlern
und deren Behebung im laufenden Betrieb von beispielsweise
Automatisierungssystemen an räumlich weit voneinander ent
fernten Orten kostengünstig durchgeführt werden können.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist da
durch gekennzeichnet, dass der Client nicht im Internet
sichtbar sein, bzw. keinen Internet Information Server (IIS)
installiert haben muß.
Eine Verbindung der Automatisierungs- und Kommunikationstech
nik kann auf einfache Weise derart gestaltet sein, dass das
Bedien- und Beobachtungssystem des Client die Bereitstellung
mindestens eines Übertragungskanals als verteiltes Objekt,
insbesondere als DCOM-Objekt initiiert und dass der Verbin
dungsaufbau zum Automatisierungssystem über einen DCOM-Server
erfolgt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels ei
nes Automatisierungssystems mit Internet-Kopplung
zum Bedienen und Beobachten und
Fig. 2 eine schematische, zeitliche Darstellung für mögli
che Nutzdatenkommunikation zwischen Client und Au
tomatisierungssystem.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Systems zum Be
dienen und Beobachten von Automatisierungssystemen 5, welche
beispielsweise speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS), numerische
Steuerungen (NC) und/oder Antriebe (Drives) aufwei
sen. Das System weist ein Bedien- und Beobachtungssystem 1
(B) auf, welches über ein internes Datennetz 6, z. B.
Ethernet mit einem Firewall-Rechner 2 gekoppelt ist. Dem Be
dien- und Beobachtungssystem 1, welches im folgenden abkür
zend auch als B 1 bezeichnet wird, ist eine lokale
Intranet-Adresse zugeordnet, die im Internet nicht bekannt
sein muß. Mit Hilfe der Linie 9a ist in Fig. 1 der Firewall
des Firewall-Rechners 2 angedeutet, der das interne Kommuni
kationsnetz 31 (= Intranet 31) des Firewall-Servers 2 umgibt.
Mit dem Bezugszeichen 10 ist das weltweite Datenkommunikati
onsnetz Internet gekennzeichnet. Der Firewall-Rechner 2 ist
über eine Verbindungsleitung 7, z. B. ISDN mit dem Internet 10
koppelbar. Das Automatisierungssystem 5 ist über einen Inter
net-Server 4, der als B 4 für das Automatisierungs
system 5 dient und der beispielsweise die Internet-Adresse
dcomserver.khe.siemens.de/ aufweist, über eine Verbindungs
leitung 8 und jeweils einen zweiten Firewall-Rechner 3 mit
dem Internet 10 koppelbar. Die zweite Firewall 9b umgibt das,
dem Firewall-Rechner 3 zugeordnete Intranet 32. Der Firewall-
Rechner 3 ist im Internet 10 beispielsweise unter der Inter
net-Adresse khe.siemens.de sichtbar.
Die Datenverbindung 6, 7, 8 zwischen dem Client 1 und dem
Server 4 ist zur besseren Darstellung und Erläuterung der je
weiligen Senderichtung bei der Kommunikation zwischen Client
1 und Server 4 und umgekehrt in der Fig. 1 in Form zweier
Teilkanäle dargestellt. Diese Teilkanäle beinhalten einen
ersten Übertragungskanal 6a, 7a, 8a, der die Kommunikations
richtung vom Client 1 zum Server 4 symbolisiert und einen
zweiten Übertragungskanal 6b, 7b, 8b, der die Kommunikations
richtung vom Server 4 zum Client 1 symbolisiert. Physikalisch
sind die beiden dargestellten Teilkanäle ein einziger Über
tragungskanal, d. h. für eine Antwort vom Server 4 auf eine
zugehörige Anfrage vom Client 1 an den Server 4 wird derselbe
physikalische Übertragungskanal verwendet.
Im folgenden soll anhand eines Verbindungsaufbaus zwischen
dem Client 1 und dem B 4 beispielhaft der Aufbau ei
ner zeitlich voneinander unabhängigen, bidirektionalen Sende-
und Empfangsverbindung zwischen dem Client 1 und dem B Ser
ver 4 über das Internet 10 erläutert werden. Hierzu kommt ein
asynchrones Verfahren zum Einsatz, welches es ermöglicht,
dass der B Server 4 Daten an den Client 1 senden kann, un
abhängig von Aktionen des Clients 1, der selbst im Internet
10 nicht sichtbar zu sein braucht, d. h. über keine eigene
gültige Internet-Adresse verfügt.
Hierzu schickt der Client 1 eine erste Anfrage, einen soge
nannten Request, über Internet 10 an den B 4 über
den ersten Übertragungskanal 6a, 7a, 8a, worauf der BServer 4 mit einer Antwort, einem sogenannten Response, über
den zweiten Übertragungskanal 6b, 7b, 8b reagiert. Zur Ver
meidung einer zeitlichen Unterbrechung der Antwort, und damit
eines Abbruchs der Datenverbindung 6, 7, 8 wird die Dauer der
Antwort "unendlich" lang ausgedehnt. Hierzu wird dem System
beispielsweise mitgeteilt, dass noch weitere Daten geschickt
werden sollen. Hierdurch ergibt sich eine permanent offene
Datenverbindung 6, 7, 8, über die der B 4 und damit
das Automatisierungssystem 5 jederzeit und unabhängig von Ak
tionen des Clients 1 asynchron Daten an den Client 1 und da
mit an das B 1 senden kann. Um die Datenverbindung
6, 7, 8 permanent offen zu halten, ist es beispielsweise auch
möglich, Scheindaten in regelmäßigen Intervallen, vorteil
hafterweise alle 25-35 sec vom Server 4 an den Client 1 zu
senden.
Unabhängig von dieser permanent offenen Datenverbindung 6, 7, 8
kann zwischen dem Client 1 und dem B 4 darüber hin
aus eine "normale" Kommunikation über das Internet 10 statt
finden, d. h. der Client 1 sendet einen Request an den BServer 4 über einen neuen Übertragungskanal und der BServer 4 beantwortet diesen Request mit einem entsprechenden
Response über diesen Übertragungskanal. Nach erfolgter Über
tragung der Daten wird der neue Übertragungskanal wieder geschlossen.
Somit können der Client 1 sowie der B 4
zeitlich unabhängig voneinander bidirektional Daten senden
und empfangen.
Zur Steuerung der Datenübertragung wird ein Transportproto
koll, insbesondere ein Internet-Transportprotokoll einge
setzt. Vorteilhafterweise wird dazu das Hypertext Transport
Protocol (HTTP) als Transportprotokoll verwendet.
Fig. 2 zeigt den zeitlichen Ablauf der Etablierung 26 einer
permanent offenen Datenverbindung 6, 7, 8 zwischen einem
Client 1 und einem B 4, an den ein beispielhaft als
SPS (= Speicherprogrammierbare Steuerung) bezeichnetes Auto
matisierungssystem 5 angeschlossen ist. Die Darstellung er
folgt mit Hilfe der UML-Notation (Unified Modelling Langua
ge). Weiterhin zeigt Fig. 2 die bidirektionale Kommunikation,
die nach Etablierung der Datenverbindung zeitlich unabhängig
voneinander von Client 1 und B 4 initiiert werden
kann. Der zeitliche Ablauf zur Etablierung der Datenverbin
dung ist folgender: Der Client 1 stellt einen Request 11 an
den Server 4, der diese mit einer Response 12 beantwortet,
wobei diese Datenverbindung nicht abgebaut wird. Dazu wird
dem Client 1 beispielsweise mitgeteilt, dass noch weitere Da
ten geschickt werden sollen, wodurch diese Datenverbindung
permanent offen gehalten wird. Um die Datenverbindung perma
nent offen zu halten ist es beispielsweise auch möglich,
Scheindaten in regelmäßigen Intervallen, insbesondere alle
25-35 sec vom Server 4 an den Client 1 zu senden, falls keine
Nutzdaten gesendet werden können.
Dadurch kann der Server 4 sowie das mit dem Server 4 gekop
pelte Automatisierungssystem 5 zu beliebiger Zeit unabhängig
vom Client 1 Daten an den Client 1 senden. Nach der Response
12 des Servers 4 schickt der Client 1 einen neuen Request 13
an den Server 4. Dazu wird eine neue Datenverbindung aufge
baut. Der Server 4 wiederum antwortet mit einer Response 14
(= synchrones Verhalten). Diese Datenverbindung wird nach er
folgter Datenübertragung wieder geschlossen. Bei Bedarf sen
det der Client 1 beispielsweise einen Request 15 über den
Server 4, der als Anfrage 28 an die SPS 5 weitergeleitet
wird. Die SPS sendet eine Antwort 29 an den Server 4 zurück,
der diese mit einer Response 17 an den Client 1 weiterleitet
(= synchrones Verhalten). Diese Datenverbindung wird nach er
folgter Datenübertragung ebenfalls wieder geschlossen.
Unabhängig und parallel dazu kann der Server 4 dem Client 1
über die permanent offene Datenverbindung 12 eine Nachricht
mitteilen, z. B. eine Reaktion auf ein Ereignis 30 in der SPS
5, ohne dass vorher der Client 1 eine Anfrage gestellt hat
(= asynchroner Callback 16). Dieses wäre bei einer "normalen"
HTTP-Verbindung nicht möglich. Dieser asynchrone Callback 16
ist insbesondere zeitlich auch zwischen einem Request 15 und
einer noch nicht erfolgten Response 17 möglich.
Insgesamt ergibt sich somit eine Nutzdatenkommunikation 27
über Internet in beide Richtungen, die von beiden Seiten aus
iniziierbar und zeitlich voneinander unabhängig ist. Damit
wird es möglich vorhandene Kommunikationswege des Internet
auch im Bereich der Automatisierurigstechnik in gewohnter Wei
se für Bedien- und Beobachtungszwecke als HMI-Interface (Hu
man Machine Interface) zu nutzen. Als vorteilhafte Anwendung
kommt beispielsweise das Bedien- und Beobachtungssystem WinCC
der Fa. Siemens in Betracht. Das erfindungsgemäße System und
Verfahren ermöglicht die Übertragung von DCOM-Aufträgen vom
Client 1 zum Internet-Server 4. Das Besondere dabei ist, dass
es das Verfahren erlaubt, dass der Internet-Server 4 DCOM-
Ereignisse, so genannte Events an seinen Client 1 senden
kann, ohne dass dieser eine "echte", d. h. im Internet sicht
bare Adresse besitzt. Der Client 1 braucht also nicht im In
ternet sichtbar sein. Er braucht auch keinen Internet Infor
mation Server (IIS) installiert zu haben. Auf der Client-
Seite sind somit keine zusätzlichen Kosten erforderlich, da
Internet-Browser wie beispielsweise der Internet-Explorer der
Firma Microsoft oder der Netscape Communicator der Fa. Net
scape überall verfügbar sind. Für einen Datenaustausch zwi
schen Automatisierungssystem und B beispielsweise
für Alarmierungszwecke sind somit keine speziellen Sonderlö
sungen erforderlich.
Zusammenfassend betrifft die Erfindung somit ein System sowie
ein Verfahren zur Übertragung von Daten über Datennetze ins
besondere Internet, insbesondere von Daten zum Bedienen und
Beobachten eines Automatisierungssystems S. Für eine bidirek
tionale Nutzdatenverbindung auch hinter Firewalls über Inter
net in beiden Richtungen auch von einem Client 1 aus, der
nicht als Server im Internet sichtbar ist, wird ein Verfahren
bzw. ein System vorgeschlagen, bei dem von einer ersten Da
tenverarbeitungsvorrichtung eines Client 1, insbesondere von
einem Bedien- und Beobachtungssystem 1, aus über eine Daten
verbindung 6, 7, 8, insbesondere Internetverbindung, eine
erste Verbindungsanforderung zum Aufbau eines ersten Übertra
gungskanals 6a, 7a, 8a an einen B 4 eines Automati
sierungssystems 5 gesendet wird. Eine Response dazu erfolgt
über einen zweiten Übertragungskanal 6b, 7b, 8b. Eine zeit
lich unbegrenzte Nutzungsdauer der Datenverbindung 6, 7, 8
wird dadurch sichergestellt, dass zur Erhaltung der Datenver
bindung 6, 7, 8 beispielsweise auch beim Nichtvorhandensein
von Nutzdaten Scheindaten übertragen werden, oder, dass In
formationen an den Client 1 gesendet werden, die dem Client 1
mitteilen, dass noch eine Übertragung von Nutzdaten beabsich
tigt ist. Hierdurch ergibt sich eine permanent offene Daten
verbindung 6, 7, 8 über die der B 4 und damit das Au
tomatisierungssystem 5 jederzeit und unabhängig von Aktionen
des Clients 1 asynchron Daten an den Client 1 und damit an
das B 1 senden kann.
Claims (21)
1. Verfahren zur Übertragung von Daten über Datennetze, ins
besondere Internet (10), bei dem von einem Client (1) aus ü
ber eine Datenverbindung (6, 7, 8) eine erste Verbindungsanfor
derung zum Aufbau mindestens eines ersten Übertragungskanals
(6a, 7a, 8a) an einen Server (4) gesendet wird, wobei mindes
tens eine Datenverbindung (6, 7, 8) permanent offen ist, welche
zu beliebiger Zeit zum, von Aktionen des Clients (1) unabhän
gigen Senden von Daten vom Server (4) zum Client (1) über we
nigstens ein Datennetz vorgesehen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur permanenten Aufrechterhaltung einer Datenverbindung
(6, 7, 8) zwischen Server (4) und Client (1) auch beim Nicht
vorhandensein von Nutzdaten Scheindaten übertragen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Scheindaten vom Server (4) an den Client (1) gesen
det werden.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Nichtvorhandensein von Nutzdaten alle 25-35 sec.
Scheindaten vom Server (4) zum Client (1) übertragen werden.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur permanenten Aufrechterhaltung einer Datenverbindung
(6, 7, 8) der Server (4) dem Client (1) Informationen sendet,
die dem Client (1) mitteilen, dass eine Übertragung von Daten
beabsichtigt ist.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur permanenten Aufrechterhaltung einer Datenverbindung
(6, 7, 8), über die vom Server (4) Datenmengen bis zu einer
festgelegten Größe an den Client (1) übertragen werden, vom
Server (4) vor Erreichung der festgelegten Datenmenge eine
Aufforderung zu einer neuen Verbindungsanforderung an den
Client (1) gesendet wird und daraufhin vom Client (1) eine
neue Verbindungsanforderung zum Aufbau mindestens eines neuen
Übertragungskanals an den Server (4) gesendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zu übertragenden Datenmengen über einen Übertra
gungskanal eine Größe von 15-25 MB aufweisen.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Steuerung der Datenübertragung ein Transportproto
koll, insbesondere ein Internet-Transportprotokoll vorgesehen
ist.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Transportprotokoll ein Hypertext Transport Protocol
vorgesehen ist.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verfahren zum Bedienen und Beobachten eines Automa
tisierungssystems (5) über wenigstens ein Datennetz insbeson
dere über Internet (10) vorgesehen ist.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Client (1) nicht im Internet (10) sichtbar ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Client (1) keinen Internet Information Server in
stalliert hat.
13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bedien- und Beobachtungssystem (1) des Client (1)
die Bereitstellung mindestens eines Übertragungskanals
(6a, 7a, 8a) als verteiltes Objekt, insbesondere als DCOM-
Objekt initiiert und dass der Verbindungsaufbau zum Automati
sierungssystem (5) über einen DCOM-Server (4) erfolgt.
14. System zur Übertragung von Daten über Datennetze, insbe
sondere Internet (10), mit mindestens einer mit einem Daten
netz koppelbaren Datenverarbeitungsvorrichtung (1) eines
Client (1), wobei die erste Datenverarbeitungsvorrichtung (1)
zum Aufbau mindestens einer Datenverbindung (6, 7, 8) in Form
eines ersten Übertragungskanals (6a, 7a, 8a) an einen Server
(4) vorgesehen ist, wobei mindestens eine Datenverbindung
(6, 7, 8) permanent offen ist, welche zu beliebiger Zeit zum,
von Aktionen des Clients (1) unabhängigen Senden von Daten
vom Server (4) zum Client (1) über wenigstens ein Datennetz
vorgesehen ist.
15. System nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System zur permanenten Aufrechterhaltung einer Da
tenverbindung (6, 7, 8) zwischen Server (4) und Client (1) Mit
tel zur Übertragung von Scheindaten auch beim Nichtvorhanden
sein von Nutzdaten aufweist.
16. System nach einem der Ansprüche 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System zur permanenten Aufrechterhaltung einer Da
tenverbindung (6, 7, 8) Mittel aufweist, Informationen vom
Server (4) zum Client (1) zu senden, die dem Client (1) mit
teilen, dass eine Übertragung von Daten beabsichtigt ist
17. System nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System zur permanenten Aufrechterhaltung einer Da
tenverbindung (6, 7, 8), über die vom Server (4) Datenmengen
bis zu einer festgelegten Größe an den Client (1) übertragen
werden, Mittel aufweist, die vor Erreichung der festgelegten
Datenmenge eine Aufforderung zu einer neuen Verbindungsanfor
derung vom Server (4) an den Client (1) senden und daraufhin
den Client (1) veranlassen, eine neue Verbindungsanforderung
zum Aufbau mindestens eines neuen Übertragungskanals an den
Server (4) zu senden.
18. System nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System als Mittel zur Steuerung der Datenübertragung
ein Transportprotokoll, insbesondere ein Internet-
Transportprotokoll verwendet.
19. System nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System als Mittel zur Steuerung der Datenübertragung
als Transportprotokoll ein Hypertext Transport Protocol ver
wendet.
20. System nach einem der Ansprüche 14 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System zum Bedienen und Beobachten eines Automati
sierungssystems (5) über wenigstens ein Datennetz, insbeson
dere über Internet vorgesehen ist.
21. System nach einem der Ansprüche 14 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bedien- und Beobachtungssystem (1) des Client (1)
die Bereitstellung mindestens eines Übertragungskanals
(6a, 7a ,8a) als verteiltes Objekt, insbesondere als DCOM-
Objekt initiiert und dass der Verbindungsaufbau zum Automati
sierungssystem (5) über einen DCOM-Server (4) erfolgt.
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