DE10049979A1 - Vorrichtung zur Ermittlung der Temperatur im Innenraum eines Fahrzeuges - Google Patents
Vorrichtung zur Ermittlung der Temperatur im Innenraum eines FahrzeugesInfo
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- Y10S236/12—Heat conductor
Abstract
Die Vorrichtung zur Ermittlung der Temperatur im Innenraum eines Fahrzeuges ist mit einem Temperaturfühler (30) zur Anordnung hinter einer an den Innenraum (10) angrenzenden Wand (18) und einer Verarbeitungseinheit (82) versehen, die das Messsignal des Temperaturfühlers (30) empfängt und ein die Temperatur im Innenraum (10) des Fahrzeuges repräsentierendes Ausgangssignal ausgibt. Ferner weist die Vorrichtung ein Wärmeleitungselement (36) zur Erfassung der Temperatur der Luft des Innenraums (10) innerhalb von dessen wandnahen Bereich auf, wobei das Wärmeleitungselement (36) in Wärmeleitkontakt mit dem Temperaturfühler (30) steht und zur Ersteckung durch eine Öffnung (38) in der Wand (18) vorgesehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ermittlung der Temperatur im
Innenraum eines Fahrzeuges.
Mit Klimaanlagen ausgestattete Fahrzeuge verfügen über einen Innenraum-
Temperaturfühler, der aus Design-Gründen versteckt, zumeist im Klimaanla
gen-Steuergerät angeordnet ist. Damit der Innenraum-Temperaturfühler die
Temperatur der Luft im Fahrgastraum messen kann, streicht an dem Innen
raum-Temperaturfühler ein Luftstrom vorbei, der von einem ebenfalls im
Steuergerät angeordneten Belüftungsmotor erzeugt wird. Zu diesem Zweck ist
der Innenraum-Temperaturfühler innerhalb eines Kanals angeordnet, in den
über eine zum Fahrgastraum hin angeordnete Öffnung durch den Belüftungs
motor Luft angesaugt wird.
Dieses Konzept der messtechnischen Ermittlung der Innenraumtemperatur hat
sich in der Praxis grundsätzlich bewährt. Es ist allerdings anzumerken, dass die
bekannten Systeme nicht frei von Fehlern sind. So ist das System beispiels
weise durch das Vorhandensein des Belüftungsmotors gegen Störungen anfäl
lig, und zwar einerseits was die Elektrik und andererseits die Aufrechterhaltung
des Luftstroms anbelangt. Wenn nämlich beispielsweise der Strömungswider
stand auf Grund einer zugesetzten Lufteinlassöffnung des Kanals steigt, so ist
der Innenraum-Temperaturfühler nicht mehr im ausreichenden Maße belüftet
und kann daher keine die Innenraumtemperatur im ausreichend genauen
Maße repräsentierenden Messsignale liefern. Darüber hinaus kann der Innen
raum-Temperaturfühler auf Grund von in der Strömungsluft mitgeführten Par
tikeln verschmutzen und dadurch Messungenauigkeiten aufweisen. Diese Ge
fahr besteht insbesondere in Fahrzeugen, in denen geraucht wird.
Es ist schon mehrfach versucht worden, die Temperaturerfassung im Innen
raum eines Fahrzeuges mittels eines Temperatursensors zu realisieren, der
"unbelüftet" ist.
So beschreibt beispielsweise die DE-C-37 22 000d eine Vorrichtung zur
Innenraumtemperaturmessung, bei der zwei Temperatursensoren eingesetzt
werden. Während der eine Temperatursensor in der Nähe einer den Innen
raum begrenzenden Wand angeordnet und von der Luft des Innenraums um
geben ist, ist ein zweiter Temperatursensor direkt an der Oberfläche der Wand
angeordnet. Über eine Differenzmessung der Ausgangssignale beider Tempe
ratursensoren bei zusätzlicher Berücksichtigung eines Entkopplungsfaktors
wird dann die tatsächliche Innenraumtemperatur ermittelt. Eine weitere Vor
richtung zur Innenraumtemperaturmessung ist in DE-A-41 30 063 beschrie
ben.
Die bekannten Innenraum-Temperaturmesssysteme mit unbelüfteten Fühlern
sind leider noch nicht so weit ausgereift, dass die Innenraumtemperatur in
jedem Temperaturzustand, in dem sich der Fahrgastraum und die an diesen
angrenzenden Fahrzeugkomponenten befinden, genau ermittelt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Ermittlung der
Innenraumtemperatur eines Fahrzeuges zu schaffen, mit der die Temperatur
genau gemessen bzw. ermittelt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine Vorrichtung zur
Innenraum-Temperaturermittlung bei einem Fahrzeug vorgeschlagen, die ver
sehen ist mit
- - einem Temperaturfühler zur Anordnung hinter einer an den Innenraum angrenzenden Wand,
- - einer Verarbeitungseinheit, die das Messsignal des Temperaturfühlers empfängt und ein die Temperatur im Innenraum des Fahrzeuges reprä sentierendes Ausgangssignal ausgibt, und
- - einem Wärmeleitungselement zur Erfassung der Temperatur der Luft des Innenraums innerhalb von dessen wandnahen Bereich, wobei das Wär meleitungselement in Wärmeleitkontakt mit dem Temperaturfühler steht und zur Erstreckung bis an oder nahe an die Wand oder durch eine Öff nung in der Wand vorgesehen ist.
Bei Einbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Fahrzeug befindet
sich der Temperaturfühler, der die Temperatur im Innenraum des Fahrzeuges
erfassen soll, hinter einer den Innenraum begrenzenden Wand. Vorzugsweise
handelt es sich bei dieser Wand um die Frontblende einer Fahrzeugkompo
nente, insbesondere um die Frontblende des Steuergeräts für eine Fahrzeug
klimaanlage. Aber auch jeder andere Wand- bzw. Oberflächenbereich des
Armaturenbretts mit an dieses angrenzenden Ein- bzw. Anbauten ist denkbar.
Durch eine Öffnung in der Wand ragt ein Wärmeleitungselement, das ther
misch mit dem Temperaturfühler gekoppelt ist. Durch das Wärmeleitungsele
ment wird die Wärmeleitung aus dem Innenraum zum Temperaturfühler er
höht. Alternativ ragt das Wärmeleitungselement bis an oder nahe an die
(Rückseite der) Wand. Hierbei kann das Wärmeleitungselement auch interaler
Bestandteil des Temperaturfühlers sein (z. B. Kontaktende eines SMD-Tempe
raturfühlers).
Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag ist es möglich, im Innenraum eines
Fahrzeuges zuverlässig und genau die Temperatur messen zu können. Dazu ist
nach der Erfindung kein separater Belüftungsmotor erforderlich, was die Funk
tionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung verbessert und deren Lebens
dauer erhöht. Schließlich ist die erfindungsgemäße Lösung auch kostengünsti
ger. Vom Komfort her bietet die erfindungsgemäße Lösung den weiteren Vor
teil, dass die Gefahr akustischer Belästigungen, wie sie bei Verwendung bei
spielsweise eines Belüftungsmotors auftreten können, nicht gegeben ist.
Die thermische Kopplung des Temperaturfühlers mit dem- Wärmeleitungsele
ment erfolgt zweckmäßigerweise durch eine Kontaktierung des Wärmelei
tungselements und dem Gehäuse des Temperaturfühlers oder über eine wär
meleitende Verbindung des Wärmeleitungselements mit einem der Anschluss
kontaktelemente des Temperaturfühlers. Die letztgenannte Möglichkeit bietet
sich insbesondere dann an, wenn der Temperaturfühler als SMD-Bauteil aus
geführt ist. Ein derartiges Bauteil weist an seinen Anschlusskontaktenden eine
relativ große die Leiterbahnen einer Leiterplatine kontaktierende Fläche auf.
Damit kann die Leiterbahn zur thermischen Kopplung des Temperaturfühlers
und des Wärmeleitungselements verwendet werden, indem nämlich letzteres
ebenfalls an der Leiterbahn kontaktiert ist. Die wärmeleitende Verbindung zwi
schen dem Wärmeleitungselement und dem Temperaturfühler ist umso besser,
je dichter die Kontaktpunkte des betreffenden Anschlusskontaktendes des
Temperaturfühlers mit der Leiterbahn und des Wärmeleitungselements mit der
Leiterbahn auf dieser angeordnet sind.
Das Wärmeleitungselement weist zweckmäßigerweise einen metallischen
Werkstoff oder, allgemein ausgedrückt, ein Material mit guten Wärmelei
tungseigenschaften auf. Aus optischen Gründen kann es von Vorteil sein, wenn
das Wärmeleitungselement mit einer Beschichtung versehen ist oder auf
andere Weise so beschaffen ist, dass seine vom Innenraum des Fahrzeuges
aus eventuell sichtbare Oberfläche der Wand, hinter der bzw. durch die das
Wärmeleitungselement angeordnet bzw. sich erstreckt, gleicht oder zumindest
ausgeglichen ist.
Um den thermischen Einfluss der in der Umgebung des Temperaturfühlers an
geordneten Bauteile, Fahrzeugkomponenten o. dgl. gering zu halten, ist es von
Vorteil, wenn der Temperaturfühler gegebenenfalls zusammen mit der Leiter
platine, auf der er angeordnet ist, von einem Wärmeabschirmelement aus
einem wärmeisolierenden Material umgeben ist. Als Material bietet sich hier
beispielsweise Schaumstoff an, wobei insbesondere offenzelliger Schaumstoff
Verwendung finden sollte.
Um die Temperatureinflüsse aus der Umgebung des Temperaturfühlers weiter
zu reduzieren, ist es zweckmäßig, wenn der auf eine Sonneneinstrahlung einer
zum Temperaturfühler benachbart angeordneten Komponente oder Bauteil
zurückzuführende Temperatureinfluss kompensiert wird. Hierzu dient gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ein erster Sonnensensor, der in
der Öffnung der Wand angeordnet werden kann und mit der Verarbeitungsein
heit elektrisch verbunden ist. Die Verarbeitungseinheit empfängt also das Aus
gangssignal des Sonnensensors und benutzt dieses, um den auf die Sonnen
einstrahlung zurückzuführenden Einfluss der Erwärmung des Wandbereichs um
die Wandöffnung herum im vom Temperaturfühler gelieferten Messsignal zu
korrigieren.
Bei dem ersten Sonnensensor handelt es sich insbesondere um einen Sonnen
sensor, mit dem sich sowohl die Intensität als auch der Einfallswinkel der Son
nenstrahlung ermitteln lässt. Dies erhöht die Genauigkeit der Korrektur des
Messsignals des Temperaturfühlers.
Alternativ oder zusätzlich zu einem zuvor beschriebenen Sonnensensor lässt
sich der Einfallswinkel und die Intensität auch durch einen weiteren Sonnen
sensor ermitteln, der im Regelfall im Armaturenbrett des Fahrzeuges angeord
net ist und in erster Linie zur Steuerung der Fahrzeugklimaanlage verwendet
wird. Anhand des Ausgangssignals dieses Sonnensensors lässt sich dann zu
sammen mit dem Ausgangssignal des ersten Sonnensensors die Intensität und
der Einfallswinkel der Sonneneinstrahlung im Bereich um die Wandöffnung
herum ermitteln.
Je nach Anordnung des Temperaturfühlers an der zu messenden Oberfläche
kann diese im Bereich des Temperaturfühlers bei schrägem Sonneneinfall in
einem stärkeren Maß der Sonnenstrahlung ausgesetzt sein, als es durch den
Sonnensensor erfassbar ist. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn durch
die örtlichen Gegebenheiten bedingt die zu messende Oberfläche im Bereich
des Temperaturfühlers vorspringt und der Sonnensensor im gegenüber dem
Vorsprung zurückliegenden Teil der Oberfläche angeordnet ist. Dann nämlich
fällt bei schräg einfallender Sonnenstrahlung diese unter einem anderen Win
kel auf die Seitenflächen des Vorsprungs, als es durch den Sonnensensor
ermittelbar ist. Hier kann man sich der bei Klimaanlagen üblicherweise vor
handenen, auf dem Armaturenbrett angeordneten Sonnensensoranordnung
bedienen, die ebenfalls die Sonnenintensität misst. Unterstellt den Fall, dass
sämtliche Sonnensensoren im wesentlichen der gleichen Sonnenstrahlung aus
gesetzt sind, gibt eine Differenz zwischen den Messsignalen des Sonnensen
sors an der Oberfläche und der Sonnensensoren auf dem Armaturenbrett Auf
schluss über den Einfallswinkel der Sonnenstrahlung auf die Oberfläche. Damit
aber kann rückgeschlossen werden, wie stark der von seiner Geometrie und
Relativlage zum Sonnensensor her bekannte Vorsprung der Oberfläche durch
die Sonnenstrahlung erwähnt wird.
Zur Kompensation thermischer Beeinflussungen, die von angrenzenden Fahr
zeugkomponenten herrühren, ist es von Vorteil, wenn ein weiterer Tempera
turfühler vorgesehen wird, der diese thermischen Einflüsse messtechnisch er
fasst. Zusätzlich oder alternativ können diese thermischen Einflüsse auch an
hand von Rechenmodellen bzw. anhand von Betriebsparametern der angren
zenden Fahrzeugkomponenten oder Bauteile ermittelt werden. Aus diesen Be
triebsparametern lässt sich dann eine Eigenerwärmung rechnerisch ermitteln.
Verantwortlich für eine solche Eigenerwärmung sind insbesondere Lichtquellen,
die die Fahrzeugkomponente zur Hinterleuchtung ihrer Frontblende, eines Dis
plays o. dgl. aufweist. Wenn die Betriebsspannung dieser gegebenenfalls
dimmbaren Hinterleuchtung zu Grunde gelegt wird, so kann auf die zu erwar
tende Eigenerwärmung geschlossen werden.
Grundsätzlich gilt, dass auf einen Sonnensensor, wie oben beschrieben, ver
zichtet werden kann, wenn die Anordnung des in den Innenraum des Fahrzeu
ges hineinragenden Wärmeleitungselements so getroffen werden kann, dass
das Wärmeleitungselement zumindest direkter Sonnenstrahlung nicht ausge
setzt ist. Hier ist beispielsweise an einen Einbauort im Fußraumbereich des
Innenraums gedacht. Allerdings ist es bevorzugt, die Vorrichtung zur Ermitt
lung der Temperatur im Innenraum des Fahrzeuges im oberen und vorderen
Bereich des Armaturenbretts anzuordnen. Hierbei sollte dann auch ein Son
nensensor vorgesehen werden, der zur bereits oben beschriebenen Korrektur
thermischer Einflüsse auf den Temperaturfühler infolge von Sonneneinstrah
lung genutzt wird.
Ein solcher Sonnensensor steht zumindest geringfügig über die beispielsweise
Frontblende des. Steuergeräts der Fahrzeugklimaanlage vor. Das Wärmelei
tungselement lässt sich nun vorteilhaft an dem Gehäuse des Sonnensensors
anordnen. So lässt sich das Wärmeleitungselement beispielsweise in einem
Bereich der lichtempfindlichen Außenoberfläche des Sonnensensors anordnen,
der von den Fahrzeuginsassen optisch nicht erfassbar ist. Hier ist beispiels
weise an den dem Boden des Fahrzeuges zugewandten Bereich der Außen
oberfläche des Sonnensensors gedacht. Noch weniger auffällig lässt sich das
Wärmeleitungselement anordnen, wenn es in die Außenoberfläche des Son
nensensors eingebettet bzw. integriert ist.
Der Sonnensensor selbst weist seinerseits elektrische Anschlusskontaktele
mente auf, die zweckmäßigerweise mit den Leiterbahnen einer Leiterplatine
verbunden sind, auf der auch der Temperaturfühler angeordnet ist. Vorteilhaft
ist es, wenn das Wärmeleitungselement, eines der beiden Anschlusskontakt
elemente des Temperaturfühlers und eines der beiden Kontaktelemente des
Sonnensensors eng benachbart zueinander zu einer gemeinsamen Leiterbahn
kontaktiert sind (beispielsweise durch Verlötung). Dann nämlich kann neben
dem eigentlichen Wärmeleitungselement für die Unterstützung der Wärmelei
tung aus dem Innenraum des Fahrzeuges zum Temperaturfühler auch die an
dem betreffenden Anschlusskontaktelement des Sonnensensors angeschlos
sene Elektrode des Sonnensensors ausgenutzt werden. Diese Elektrode er
streckt sich durch die das Gehäuse des Sonnensensors bildende (Kunststoff-)Masse
und ist insoweit thermisch gegenüber dem Innenraum in gewisser
Weise entkoppelt. Allerdings ist der Abstand zwischen der Elektrode und der
Außenoberfläche des Sonnensensors nur gering, so dass die thermische Ent
kopplung nicht übermäßig stark spürbar ist. In jedem Fall verbessert sich
durch die Ausnutzung der Elektrode des Sonnensensors der Wärmetransport
aus dem Innenraum des Fahrzeuges zum Temperaturfühler, was zu einer er
höhten Genauigkeit der Temperaturmessung führt.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die
Verarbeitungseinheit ein Differenzierglied mit einer Zeitkonstanten zur Lang
zeitdifferenzierung des Messsignals des Temperaturfühlers aufweist. Die gleich
bleibende oder vorteilhafterweise auch veränderbare Zeitkonstante des Diffe
renziergliedes liegt vorzugsweise zwischen einigen Minuten und einigen 10
Minuten (z. B. 10 bis 30 Minuten) und insbesondere zwischen 2 Minuten und 15
Minuten. Erfindungsgemäß werden das Messsignal des Temperaturfühlers und
das differenzierte Messsignal, d. h. das Ausgangssignal des Differenziergliedes
in der Verarbeitungseinheit addiert. Die Addition beider Signale repräsentiert
die Temperatur im Fahrgastraum des Fahrzeuges. Hierdurch kann die thermi
sche Trägheit von den Temperaturfühler umgebenden Bauteilen o. dgl. kom
pensiert werden. Anstelle der Differenzierung des Ausgangssignals des Tem
peraturfühlers kann auch die Differenz zwischen dem Soll- und dem Istwert
der Innenraumtemperatur einer Differenzierung unterzogen werden. Insoweit
soll unter dem Begriff "Verarbeitungseinheit" im Rahmen dieser Erllndungsbe
schreibung auch beispielsweise der Innenraumtemperaturregler einer Fahr
zeugklimaanlage verstanden werden. Mit "Messsignal des Temperaturfühlers"
ist also dann auch die Regelabweichung des Regelkreises gemeint.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist in der Verarbeitungseinheit
neben dem Differenzierglied auch noch ein Verstärkungsglied mit einem Ver
stärkungsfaktor angeordnet. Dieses Verstärkungsglied verstärkt das differen
zierte Messsignal, also das Ausgangssignal des Differenziergliedes. Zweck
mäßigerweise wird die Zeitkonstante des Differenziergliedes und/oder der Ver
stärkungsfaktor des Verstärkungsgliedes konstant gehalten oder verändert.
Die Veränderung erfolgt insbesondere in Abhängigkeit von dem gegebenenfalls
kompensierten Messsignal des Temperaturfühlers selbst, der Standzeit
und/oder der Umgebungstemperatur des Fahrzeuges, der Abweichung zwi
schen dem Ist- und dem Sollwert der Fahrgastraumtemperatur oder zwischen
dem Ist- und dem Sollwert der Temperatur der in den Fahrgastraum einströ
menden Luft und/oder der Kühlwassertemperatur.
Mit der Erfindung wird also vorgeschlagen, die Temperatur im Innenraum
eines Fahrzeuges mit Hilfe eines Temperaturfühlers zu erfassen, der hinter
einer Oberfläche bzw. einer Wand, die den Innenraum des Fahrzeuges be
grenzt, angeordnet ist. Durch das Wärmeleitungselement wird der Wärme
transport zwischen dem Innenraum und dem Temperaturfühler erhöht. Ein
(parasitärer) Wärmetransport erfolgt ferner durch eine Eigenerwärmung oder
eine Erwärmung infolge von Sonneneinstrahlung der Oberfläche bzw. der
Wand, hinter der der Temperaturfühler angeordnet ist, oder benachbarter
Bauteile bzw. Fahrzeugkomponenten. Der Temperaturfühler sollte also über
eine entsprechende Halterung mit geringen Kontaktflächen möglichst wenig
Wärme von den umliegenden Fahrzeugkomponenten, Bauteilen o. dgl. über
Wärmeleitungsprozesse aufnehmen oder abgeben können. Zur Minimierung
dieser Einflüsse durch über Luft erfolgenden Wärmetransport bietet es sich,
um den Temperaturfühler ein Wärmeabschirmelement anzuordnen. Zur Mini
mierung des Wärmetransports über mit dem Temperaturfühler in Kontakt
stehenden Bauteilen (Leiterplatine o. dgl.), ist es zweckmäßig, diese Bauteile in
entsprechenden relativ schlecht wärmeleitenden Materialien auszuführen. So
könnten beispielsweise die zum Temperaturfühler hin führenden Kontaktbah
nen (Leiterbahnen) entsprechend schmal und dünn ausgeführt sein, um eine
thermische Entkopplung zwischen dem Temperaturfühler und der mit ihm ver
bundenen Elektronik sowie der Umgebung um den Temperaturfühler zu reali
sieren.
Das Wärmeleitungselement kann auch hinter einem Vorsprung, z. B. an dessen
Rückseite, der an den Innenraum angrenzenden Wand angeordnet sein. Da
durch, dass das Wärmeleitungselement somit gegenüber dem den Vorsprung
benachbarten Bereich der Wand zum Innenraum hin vorsteht, ragt es insoweit
durch die Wand "hindurch", im Sinne von als gegenüber dem benachbarten
Wandbereich vorstehend. Durch den Vorsprung der bzw. an der Wand ist das
Wärmeleitungselement weiterhin gut an den Innenraum thermisch angekop
pelt, indem die Oberfläche des Vorsprungs dem Innenraum ausgesetzt ist.
Ferner besteht auch eine ausreichende thermische Entkopplung gegenüber der
Wand.
In jedem Fall reicht das Wärmeleitungselement bis an oder nahe an die Rück
seite der Wand. Der Temperaturfühler ist gegebenenfalls auch direkt an der
Rückseite der Wand angebracht, wobei je nach Bauausführung seine elektri
schen Kontaktenden bzw. -anschlüsse als Wärmeleitungselement zur Verbes
serung des Wärmeleitungstransports vom Innenraum (Vorderseite der Wand)
bis zum Temperaturfühler fungieren.
Eine weitere Alternative sieht vor, dass das Wärmeleitungselement oder der
Temperaturfühler hinter einer Bedientaste oder Bedientastenattrappe einer
Bedieneinheit angeordnet ist. Die Bedientaste ragte durch eine Öffnung der
Frontblende der Bedieneinheit hindurch, womit auch das Wärmeleitungsele
ment durch diese Öffnung ragt. Steht die Bedientastenattrappe als integraler
Vorsprung der Frontblende in den Innenraum vor, ergibt sich die bereits oben
angesprochene Situation.
Nachfolgend wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht vom Fahrgastraum aus auf die Instrumententafel eines
Fahrzeuges mit einem Klimaanlagen-Steuergerät,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1 zur Verdeutlichung der
Anordnung der Sensoren für die Innenraumtemperaturmessung mit
unbelüftetem Fühler,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III durch die Frontblende und die
hinter dieser angeordneten Bauteile des Klimaanlagen-Steuergeräts
zur Verdeutlichung der Sensoranordnung,
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 3,
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI der Fig. 3,
Fig. 7 einen Schnitt ähnlich dem gemäß Fig. 3 jedoch bei einer alternativen
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 8 ein Blockschaltbild der Beschaltung des unbelüfteten Temperaturfüh
lers zur Ermittlung der Temperatur im Fahrgastraum.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht auf die in Fahrtrichtung angeordnete Vorderseite eines
Fahrgastraums 10 eines Fahrzeuges 12, das über eine Klimaanlage
(Klimaautomatik) verfügt. In der Instrumententafel 14 des Fahrzeuges 12 be
findet sich das Klimaanlagen-Steuergerät 16, das eine Frontblende 18 mit
einem Display 20 sowie einer Vielzahl von Tasten 22 aufweist. Gemäß Fig. 2
schließt die Frontblende 18 das Steuergerät 16 zum Innenraum 10 hin ab. Das
Steuergerät 16 weist ein Gehäuse 24 auf, das in die Instrumententafel 14 ein
gelassen ist. Neben diversen Sensoren wie Außentemperaturfühler 26 und
Sonnensensor 28 weist die Klimaanlage des Fahrzeuges 12 eine Vielzahl von
Komponenten auf, auf die an dieser Stelle nicht eingegangen werden soll, da
sie für die Erfindung nicht weiter relevant sind.
Bedeutend für die Erfindung hingegen ist die Art und Weise der Messung der
Temperatur im Fahrgastraum 10. Zur Ermittlung dieser Innenraumtemperatur
ist eine Anordnung von Sensoren vorgesehen, die zwei Temperaturfühler
30, 32 sowie einen Sonnensensor 34 (Fotodiode) umfasst. Der erste Tempera
turfühler 30 ist dabei hinter der Frontblende 18 des Steuergeräts 16 angeord
net und ist mit einem Wärmeleitungselement 36 wärmeleitend verbunden, das
durch eine Öffnung 38 der Frontblende 18 bis in den Fahrgastraum 10 hinein
ragt. Damit erfasst der erste Temperaturfühler 30 die Temperatur der Luft im
Fahrgastraum 10 vor der von der Vorderseite der Frontblende 18 gebildeten
Oberfläche 40. Der zweite Temperaturfühler 32 ist im Innern des Gehäuses 24
des Steuergeräts 16 angeordnet und misst die Eigenerwärmung des Steuer
geräts 16. Auf diese Weise lässt sich das infolge der Eigenerwärmung des
Steuergeräts 16 verfälschte Messsignal des ersten Temperaturfühlers 30 kom
pensieren. Der Sonnensensor 34 misst die Intensität der auf die Frontblende
18 einfallenden Sonnenstrahlung, so dass sein Ausgangssignal die Erwärmung
der Frontblende 18 infolge der Sonneneinstrahlung repräsentiert. Damit wie
derum ist es möglich, die Verfälschung des Messsignals des ersten Tempera
turfühlers 30 infolge der thermischen Beeinflussung seitens der durch Sonnen
einstrahlung erwärmten Frontblende 18 zu kompensieren.
Der Sonnensensor 34 ragt durch die Öffnung 38 der Frontblende 18 hindurch
und steht geringfügig über diese über. Durch Einfärbung des Gehäuses des
Sonnensensors 34 in der Farbe der Frontblende 18 fällt der Sonnensensor 34
optisch kaum auf. Der genaue Aufbau der hinter bzw. in der Frontblende 18
angeordneten Sensorik wird nachfolgend anhand der Fig. 3 bis 7 erläutert,
wobei in den Fig. 3 bis 6 ein erstes Ausführungsbeispiel der Sensorik und in
Fig. 7 ein zweites Ausführungsbeispiel dargestellt ist.
Gemäß Fig. 3 befindet sich hinter der Frontblende 18 eine Leiterplatine 42, die
mit der Frontblende 18 mittels Schrauben 44 verschraubt ist. Neben einer Viel
zahl von elektrischen und elektronischen Bauelementen weist die Leiterplatine
42 auf ihrer der Frontblende 18 zugewandten Vorderseite 46 einen Steckver
binder 47 zur Aufnahme einer Leiterkarte 48 auf. Auf dieser Leiterkarte 48 ist
der erste Temperaturfühler 30 angeordnet, der als SMD-Bauteil (z. B. NTC-
oder PTC-Transistor) mit einem temperaturempfindlichen Körper 50 und zwei
Anschlusskontaktelemente 52 bildende Anschlusskontaktenden 54 ausgeführt
ist. Die Leiterkarte 48 weist ferner zwei vom Steckverbinder 47 aus bis zum
Temperaturfühler 30 verlaufende Leiterbahnen 56, 58 auf, auf denen die An
schlusskontaktenden 54 festgelötet sind. Eine dieser beiden Leiterbahnen (im
Ausführungsbeispiel die Leiterbahn 58) ist bis zum nahe der Frontblende 18
angeordneten Ende 60 der Leiterkarte 48 verlängert.
Die Leiterkarte 48 befindet sich hinter der Öffnung 38 der Frontblende 18. An
der Leiterkarte 48 ist auch der Sonnensensor 34 angeschlossen und gehalten.
Hierzu weist der Sonnensensor 34 zwei aus seinem Gehäuse 62 herausra
gende Anschlusskontaktelemente 64, 66 auf, von denen das Anschlusskon
taktelement 66 auf der Leiterbahn 58 in unmittelbarer Nähe des Anschluss
kontaktendes 54 des Temperaturfühlers 30 festgelötet ist. Das zweite An
schlusskontaktelement 64 des Sonnensensors 34 ist auf einer Leiterbahn 68
festgelötet, die sich bis zum Steckverbinder 47 erstreckt. Innerhalb des Ge
häuses 62 des Sonnensensors 34 befinden sich die bei 70 angedeuteten Elek
troden (Anode und Kathode).
Ebenfalls auf der Leiterbahn 58 befestigt ist das Wärmeleitungselement 36,
das über das Ende 60 der Leiterkarte 48 übersteht und als ein Element ausge
bildet ist, das die für das Licht durchlässige Außenoberfläche 72 des Sonnen
sensor-Gehäuses 62 teilweise umschließt. Das Wärmeleitungselement 36 weist
also einen mit der Leiterbahn 58 beispielsweise durch Verlöten verbundenen
Anlageabschnitt 74 auf, an den sich ein abgewinkelter Abschnitt 76 anschließt,
der das Sonnensensor-Gehäuse 62 in dessen unterhalb der Leiterkarte 48 lie
genden Bereich teilweise überdeckt. Von diesem Abschnitt 76 aus erstreckt
sich ein Umfangsabschnitt 78, der einen Teilbereich der Außenoberfläche 72
überdeckt (siehe hierzu auch die Fig. 5 und 6, in denen die einzelnen zuvor
genannten Abschnitte des Wärmeleitungselements 36 erkennbar sind). Insbe
sondere ist in den Fig. 4 bis 6 zu erkennen, dass der Umfangsabschnitt 78 bis
über die von der Vorderseite der Frontblende 18 gebildete Oberfläche 40 über
steht.
Aufgabe des Wärmeleitungselements 36 ist es, für einen verbesserten Wär
metransport aus dem Fahrgastraum 10 des Fahrzeuges zum Temperaturfühler
30 zu sorgen. Die thermische Ankopplung des Wärmeleitungselements 36 an
den Temperaturfühler 30 erfolgt über die gemeinsame Kontaktierung auf der
Leiterbahn 58. Die Unterbringung des Wärmeleitungselements 36 am bezogen
auf die Einbaulage dem Boden des Fahrgastraumes 10 zugewandten unteren
Teil der Außenoberfläche des Sensorgehäuses 62 ist aus optischen Gründen
vorteilhaft. Wie man insbesondere anhand der Fig. 4 bis 6 erkennen kann, ist
der das Sensorgehäuse 62 nach Art einer Schale umschließende Abschnitt 78
des Wärmeleitungselements 36 in die Außenoberfläche 72 des Gehäuses 62
des Sonnensensors 34 eingelassen.
Zur Verhinderung des Durchtritts von Licht aus dem Steuergerät 16 durch den
Spalt zwischen der Frontblendenöffnung 38 und dem Sonnensensor 34 weist
dieser eine Schulter 80 auf, mit der das Gehäuse 62 von innen an der Front
blende 18 anliegt (siehe auch hier die Fig. 4 bis 6).
Zur weiteren thermischen Isolation des Temperaturfühlers 30 gegenüber sei
ner Umgebung zwecks Verringerung thermischer Beeinflussungen des Tem
peraturfühlers 30 ist dieser bzw. die Leiterkarte 48 zumindest an ihrer mit dem
Temperaturfühler 30 bestückten Oberseite von einem wärmeisolierenden
Material als Abschirmelement umgeben bzw. überdeckt. Dieses Material, bei
dem es sich insbesondere um offenzelligen Schaumstoff handelt, ist in den
Zeichnungen der Übersichtlichkeit halber nicht eingezeichnet.
Wie bereits oben erwähnt, ist in Fig. 7 ein alternatives Ausführungsbeispiel ei
nes Wärmeleitungselements 36' dargestellt. So weit die in Fig. 7 eingezeich
neten Teile denen der in den Fig. 3 bis 6 dargestellten entsprechen, sind sie
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Der Unterschied der Ausführungsbeispiele der Fig. 3 und 7 ist darin zu sehen,
dass im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 auf ein separates Wärmeleitungs
element verzichtet wird. Als bis in den Fahrgastraum hineinragendes Wärme
leitungselement 36' wird bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 eine der
beiden Elektroden 70 verwendet, die in dem Material des Gehäuses 62 des
Sonnensensors 34 eingebettet sind. Die über diese Elektrode transportierte
Wärme gelangt über das Anschlusskontaktelement 66 und weiter über die
Leiterbahn 58 zum Anschlusskontaktende 54 des Temperaturfühlers 30.
Der zuvor beschriebene Wärmetransportmechanismus bei dem Ausführungs
beispiel gemäß Fig. 7 unter Ausnutzung der mit dem Anschlusskontaktelement
66 verbundenen Elektrode des Sonnensensors 34 findet selbstverständlich
auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 statt. Im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 3 unterstützt dieser Wärmetransportmechanismus den in weitaus
größerem Maße stattfindenden Wärmetransport über das separate Wärmelei
tungselement 36.
Sämtliche Messfühler (Temperaturfühler 30, 32 und Sonnensensoren 28, 34)
sind gemäß Fig. 8 miteinander verschaltet, um anhand ihrer Messsignale auf
die Temperatur im Fahrgastraum 10 schließen zu können. Fig. 3 zeigt das
Blockschaltbild einer Verarbeitungseinheit 82.
Das Messsignal des hinter der Frontblende angeordneten Temperaturfühlers
30 ist beeinflusst durch die Steuergerät-Eigenerwärmung und die Erwärmung
der Frontblende 18 infolge von Sonneneinstrahlung. Daher weist die Schaltung
gemäß Fig. 8 eine Einheit 84 zur Kompensation der Geräteerwärmung auf. In
dieser Einheit 38 werden die Messsignale der beiden Temperaturfühler 30, 32
voneinander subtrahiert und das Differenzsignal einem Tiefpassfilter 86
zugeführt. Das Ausgangssignal des Tiefpassfilters 86 wird mit dem Messsignal
des Temperaturfühlers 30 verschaltet, indem zwischen beiden die Differenz
gebildet wird.
Die Schaltung gemäß Fig. 8 verfügt darüber hinaus über eine Einheit 88 zur
Kompensation der Erwärmung der Frontblende 18 infolge der Sonnenein
strahlung. Der hierzu in der Frontblende 18 vorgesehene Sonnensensor 34 ist,
wie oben beschrieben, in unmittelbarer Nähe des Temperaturfühlers 30 ange
ordnet. Grundsätzlich reicht es aus, wenn ausschließlich das Ausgangssignal
des an der Frontblende 18 angeordneten Sonnensensors 34 ausgewertet wird.
In speziellen Situationen kann es jedoch nützlich sein, durch Vergleich der
Ausgangssignale des Klimaanlagen-Sonnensensors 28 und des Frontblenden-
Sonnensensors 34 den Winkel und die Intensität der auf den Temperaturfühler
30 einwirkenden Sonnenstrahlung zu ermitteln. Dann nämlich kann die Er
wärmung der Frontblende 18 durch die Sonne genauer bestimmt werden. Dies
gilt insbesondere in den Fällen, in denen aufgrund platzbedingter Situationen
auch seitlich auf den Sonnensensor 34 Sonnenstrahlung einwirkt. Das
Ausgangssignal des Frontblenden-Temperaturfühlers 30 wird um das Aus
gangssignal der Schaltungskomponente 90 zum Bewerten der Sonnensensor
signale der Einheit 88 kompensiert, was durch Subtraktion erfolgt.
Um das Messsignal des Frontblenden-Temperaturfühlers 30 auch während
Temperatur-Transientenvorgängen für die Ermittlung der Temperatur im
Fahrgastraum 10 möglichst schnell heranziehen zu können, ist es erforderlich,
dieses Messsignal grundsätzlich unabhängig davon, ob es nun, wie vorstehend
beschrieben, kompensiert ist oder nicht, einer dynamischen Kompensation zu
unterziehen. Zu diesem Zweck ist die Schaltung gemäß Fig. 8 mit einer
Dynamik-Kompensationseinheit 92 versehen. Diese Einheit 92 weist ein
Differenzierglied 94 und ein Verstärkungsglied 96 auf, deren Zeitkonstante τ
und Verstärkungsfaktor k veränderbar sind. Diese Veränderung erfolgt in Ab
hängigkeit von dem temperaturkompensierten Messsignal des Temperatur
fühlers 30, der von dem Sensor 26 gemessenen Außentemperatur, der Stand
zeit des Fahrzeuges und der Differenz ε zwischen mit Sollwert und dem Istwert
der Temperatur im Fahrgastraum 10. Bei dem Differenzierglied 94 handelt es
sich um ein Langzeit-Differenzierglied, dessen Zeitkonstante im Bereich von
einigen wenigen Minuten bis einigen 10 Minuten liegt. Durch die Differenzie
rung des gemessenen bzw. vorkompensierten Signals des Temperaturfühlers
30 werden Fehlmessungen ausgeglichen, die durch das gegenüber dem Tem
peraturfühler und dem Wärmeleitungselement 36, 36' trägere Temperaturver
halten der anderen an den Fahrgastraum 10 angrenzenden Fahrzeugkompo
nenten verursacht werden. Der gesamte an den Fahrgastraum 10 angren
zende Fahrzeugbereich erwärmt sich nämlich wesentlich langsamer bzw. kühlt
sich wesentlich langsamer ab als die Luft im Fahrgastraum 10. Dies muss bei
der Messung der Temperatur im Fahrgastraum anhand des nahe der Front
blende 18 angeordneten Temperaturfühlers 30 berücksichtigt werden, was
durch das Langzeit-Differenzierglied 94 erfolgt. Über das Proportionalglied 96
und insbesondere über eine Veränderung von dessen Verstärkungsfaktor kann
eine Wichtung dieser Einflussfaktoren auf das Messsignal des Temperaturfüh
lers 30 vorgenommen werden.
Insgesamt ergibt sich mit der Beschaltung gemäß Fig. 8 und insbesondere mit
der Langzeit-Differenzierung der Dynamik-Kompensationseinheit 92 eine
komfortabel arbeitende Vorrichtung zu Ermittlung der Temperatur im Innern
eines Fahrzeuges, ohne dass ein belüfteter Innenraum-Temperaturfühler ein
gesetzt wird. Die Vorteile des erfindungsgemäß eingesetzten "unbelüfteten"
Temperaturfühlers sind in einer Erhöhung der Zuverlässigkeit der gesamten
Vorrichtung zu sehen, da elektrische und mechanische Ausfälle von bewegba
ren Komponenten nicht zu befürchten sind. Außerdem ergibt sich eine
Kostenersparnis sowie eine erhöhte Funktionstüchtigkeit und ein Komfort
vorteil, da die Gefahr akustischer Belästigungen ausgeschlossen ist.
10
Fahrzeuginnenraum
12
Fahrzeug
14
Instrumententafel
16
Klimaanlagen-Steuergerät
18
Frontblende
20
Display
22
Tasten
24
Gehäuse
26
Außentemperaturfühler
28
Sonnensensor
30
erster Temperaturfühler
32
zweiter Temperaturfühler
34
Sonnensensor
36
Wärmeleitungselement
36
' Wärmeleitungselement
38
Frontblendenöffnung
40
Oberfläche
42
Leiterplatine
44
Schrauben
46
Vorderseite
47
Steckverbinder
48
Leiterkarte
50
Körper
52
Anschlusskontaktelement
54
Anschlusskontaktende
56
Leiterbahn
58
Leiterbahn
60
Ende
62
Sonnensensor-Gehäuses
64
Anschlusskontaktelement
66
Anschlusskontaktelement
68
Leiterbahn
70
Elektrode
72
Außenoberfläche
74
Anlageabschnitt
76
Abschnitt
78
Umfangsabschnitt
80
Schulter
82
Verarbeitungseinheit
84
Einheit
86
Tiefpassfilter
88
Einheit
90
Schaltungskomponente
92
Dynamik-Kompensationseinheit
94
Differenzierglied
96
Verstärkungsglied
Claims (21)
1. Vorrichtung zur Ermittlung der Temperatur im Innenraum eines Fahrzeu
ges, mit
einem Temperaturfühler (30) zur Anordnung hinter einer an den Innenraum (10) angrenzenden Wand (18),
einer Verarbeitungseinheit (82), die das Messsignal des Temperatur fühlers (30) empfängt und ein die Temperatur im Innenraum (10) des Fahrzeuges repräsentierendes Ausgangssignal ausgibt, und
einem Wärmeleitungselement (36, 36') zur Erfassung der Temperatur der Luft des Innenraums (10) innerhalb von dessen wandnahen Be reich, wobei das Wärmeleitungselement (36; 36') in Wärmeleitkontakt mit dem Temperaturfühler (30) steht und zur Erstreckung bis an oder nahe an die Wand (18) oder durch eine Öffnung (38) in der Wand (18) vorgesehen ist.
einem Temperaturfühler (30) zur Anordnung hinter einer an den Innenraum (10) angrenzenden Wand (18),
einer Verarbeitungseinheit (82), die das Messsignal des Temperatur fühlers (30) empfängt und ein die Temperatur im Innenraum (10) des Fahrzeuges repräsentierendes Ausgangssignal ausgibt, und
einem Wärmeleitungselement (36, 36') zur Erfassung der Temperatur der Luft des Innenraums (10) innerhalb von dessen wandnahen Be reich, wobei das Wärmeleitungselement (36; 36') in Wärmeleitkontakt mit dem Temperaturfühler (30) steht und zur Erstreckung bis an oder nahe an die Wand (18) oder durch eine Öffnung (38) in der Wand (18) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Tempe
raturfühler (30) elektrische Anschlusskontaktelemente (52, 54) aufweist
und dass das Wärmeleitungselement (36, 36') mit einem der Anschluss
kontaktelemente (52, 54) des Temperaturfühlers (30) wärmeleitend ver
bunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
Temperaturfühler (30) als SMD-Bauteil ausgeführt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Temperaturfühler (30) mit Leiterbahnen (56, 58) einer Leiterpla
tine (42) verbunden ist und dass das Wärmeleitungselement (36, 36') mit
einer der zu dem Temperaturfühler (30) führenden Leiterbahnen (56, 58)
wärmeleitend verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Wärmeleitungselement (36, 36') einen metallischen Werkstoff
aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Temperaturfühler (30) von einem Wärmeabschirmelement aus
einem wärmeisolierenden Material, insbesondere aus Schaumstoff umge
ben ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch
einen ersten Sonnensensor (34) zur Anordnung in der Öffnung (38) der
Wand (18), wobei der erste Sonnensensor (34) mit der Verarbeitungsein
heit (82) elektrisch verbunden ist und in der Verarbeitungseinheit (82)
der Einfluss der Erwärmung zumindest des Wandbereichs um die
Wandöffnung (38) herum auf das Messsignal des Temperaturfühlers (30)
korrigierbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mit Hilfe des
ersten Sonnensensors (34) die Intensität und der Einfallswinkel der Son
nenstrahlung ermittelbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein
weiterer Sonnensensor (28) vorgesehen ist, der die Sonnenstrahlung er
fasst, dem das Fahrzeug ausgesetzt ist, und dass anhand der Messsignale
der beiden Sonnensensoren (28, 34) die Intensität und der Einfallswinkel
der Sonnenstrahlung ermittelbar ist, der zumindest der Wandbereich um
den in der Öffnung (38) der Wand (18) angeordneten Sonnensensor (34)
herum ausgesetzt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Sonnensensor (34) eine lichtempfindliche Außenoberfläche
(72) aufweist und dass das Wärmeleitungselement (36) innerhalb eines
Bereichs dieser Außenoberfläche (72), innerhalb dessen im wesentlichen
kein Sonnenlicht auf den ersten Sonnensensor (34) fällt, an dem ersten
Sonnensensor (34) anliegt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Wär
meleitungselement (36) innerhalb der durch die Außenoberfläche (72)
des ersten Sonnensensors (34) definierten Außenkontur des ersten Son
nensensors (34) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Sonnensensor (34) elektrische Anschlusskontaktelemente
(64, 66) aufweist und dass eines der Anschlusskontaktelemente (64, 66)
des ersten Sonnensensors (34) mit einem Anschlusskontaktelement
(52, 54) des Temperaturfühlers (30) in Wärmeleitkontakt steht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das eine
Anschlusskontaktelement (66) des ersten Sonnensensors (34) und das
Anschlusskontaktelement (52, 54) des Temperaturfühlers (30) auch elek
trisch miteinander verbunden sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass das Wärmeleitungselement (36, 36') in Wärmeleitkontakt mit einem
Bereich der an den Innenraum des Fahrzeuges angrenzenden Wand
steht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass dieser
Wandbereich thermisch stärker an das Wärmeleitungselement (36, 36')
als an den benachbarten Bereich der Wand angekoppelt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Verarbeitungseinheit (82) der Einfluss der Temperatur einer
nahe dem Temperaturfühler angeordneten Fahrzeugkomponente, insbe
sondere eines Steuergeräts (16) für eine Fahrzeugklimaanlage, korrigier
bar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Tem
peratur der Fahrzeugkomponente direkt durch einen weiteren Tempera
turfühler (32) messtechnisch und/oder indirekt infolge des aktuellen Be
triebszustandes der Fahrzeugkomponente ermittelbar ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahr
zeugkomponente eine Frontseiten-Hinterleuchtung und/oder ein ausge
leuchtetes Display (20) aufweist und dass zur indirekten Erfassung der
Temperatur der Fahrzeugkomponente die Steuerspannungen für die Hin
terleuchtung und/oder Display-Beleuchtung herangezogen werden.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verarbeitungseinheit (82) ein Differenzierglied (94) mit einer
Zeitkonstante (τ) zur Langzeitdifferenzierung des Messsignals und/oder
des gegebenenfalls korrigierten Messsignals des Temperaturfühlers (30)
aufweist, wobei die Verarbeitungseinheit (82) das Messsignal oder das
korrigierte Messsignal und das differenzierte Messsignal addiert, und dass
die Addition dieser beiden Signale die Temperatur im Innenraum (10) des
Fahrzeuges repräsentiert.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verarbeitungseinheit (82) ein Verstärkungsglied (96) mit einem
Verstärkungsfaktor zum Verstärken des gegebenenfalls differenzierten
und/oder korrigierten Messsignals des Temperaturfühlers (30) aufweist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zeitkonstante (τ) des Differenziergliedes (94) und/oder der Verstär
kungsfaktor (k) des Verstärkungsgliedes (96) in Abhängigkeit von dem
gegebenenfalls korrigierten Messsignal des Temperaturfühlers (30), der
Standzeit des Fahrzeuges, der Umgebungstemperatur des Fahrzeuges,
der Abweichung zwischen dem Ist- und dem Sollwert der Fahrzeug
innenraumtemperatur oder der Temperatur der in den Fahrzeuginnen
raum (10) einströmenden Luft und/oder der Kühlwassertemperatur wähl
bar und/oder korrigierbar ist.
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Inventor name: TRAPP, RALPH, DR., 33102 PADERBORN, DE Inventor name: ROEHLING, HANS-DIETER, 59558 LIPPSTADT, DE Inventor name: STICH, BERND, 33142 BUEREN, DE Inventor name: KNITTEL, OTTO, 59494 SOEST, DE |
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