DE10116479C2 - Verfahren und Regeleinrichtung zur Verstellung einer im Rotorblatt eines Hubschraubers schwenkbar gelagerten Klappe - Google Patents
Verfahren und Regeleinrichtung zur Verstellung einer im Rotorblatt eines Hubschraubers schwenkbar gelagerten KlappeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verstel
lung einer im Rotorblatt eines Hubschraubers schwenkbar
gelagerten Klappe, wobei mittels eines Meßorgans die Ver
stellung der Klappe erfaßt und als elektrisches Meßsignal an
eine Regeleinrichtung geliefert wird, eine Reglerausgangs
größe gebildet wird, die einen mittels Kraftübertragungsmit
tel mit der Klappe verbundenen Piezoaktuator regelt, und
das Kraftübertragungsmittel mit der Stellkraft die Verstel
lung der Klappe ausführt.
Die Erfindung betrifft im weiteren auch eine dazu
gehörige Regeleinrichtung, wobei mindestens ein Meßorgan
angeordnet ist, das mit der Regeleinrichtung verbunden ist
und ein regelbarer Piezoaktuator mittels Kraftübertragungs
mittel mit der Klappe verbunden ist.
Das Rotorsystem eines Hubschraubers ist die Ursa
che für den Lärm und die Vibrationen in der Kabine. Gleich
zeitig erzeugt das Rotorsystem auch einen hohen Außen
lärmpegel, insbesondere während des Landeanflugs. Diese
Lärmemissionen und Vibrationen bedeuten eine starke
Komfortminderung für Hubschrauberpassagiere und erwei
sen sich als ungünstig für die Umwelt. In der weiteren Ent
wicklung des Hubschrauberbaues gilt es diese Lärmemissio
nen und Vibrationen deutlich zu reduzieren.
Ein Entwicklungsweg dorthin ist der Einsatz und
der Betrieb einer Klappe im auftrieberzeugenden Blatt, wo
bei die Klappe dort um ihre Schwenkachse schwenkbar an
geordnet ist. Die schwenkbare Klappe ist im Bereich der
Profilvorderkante und/oder der Profilhinterkante des Blattes
angeordnet.
Der Einsatz einer Klappe im drehenden Rotorblatt
eines Drehflüglers unterscheidet sich deutlich von der im
starren Flügel eines anderen Luftfahrzeuges. Beide Einsatz
bereiche sind nicht pauschal miteinander zu vergleichen.
Die Klappe ist im drehenden Rotorblatt ungewöhn
lich starken Beanspruchungen ausgesetzt. Diese Beanspru
chungen gegenüber der Klappe resultieren aus
- - Vibrationen des drehenden Rotorblattes,
- - dynamischen Lasten aus der Fliehkraft am drehen den Rotorblatt,
- - dynamische Lasten infolge angreifender aerodyna mischer Kräfte.
Diese Feststellung trifft zu für grundsätzlich alle
mit dem Rotorblatt in Verbindung stehende Bauelemente
oder Baugruppen.
Die EP 1035015 A2, Abs. 0036 und 0037 be
schreibt einen Klappenantrieb mit einer Klappe, die in ein
Rotorblatt eingebaut sind und eine elektrische Regeleinrich
tung für den Klappenantrieb. Der Klappenantrieb besteht
aus einem Piezoaktuator, einem mit dem Piezoaktuator ge
koppelten beweglichen Gelenkrahmen. Der Gelenkrahmen
ist mittels Kraftübertragungsmittel mit einer schwenkbar ge
lagerten Klappe verbunden. Der Piezoaktuator ist einseitig
an der inneren Struktur der Blattes befestigt und die Klappe
ist in der Struktur des Blattes schwenkbar gelagert. Mit der
Herstellung des Rotorblattes muss zugleich auch der Klap
penantrieb mit Klappe in das Rotorblatt eingebaut werden.
Das Piezoelement als Herzstück eines Piezoaktuators über
nimmt die Funktion eines Stellgliedes, welches die Klappe
aus einer Grundstellung entlang eines Weges oder in einem
Winkel verstellen kann. Das Stellsignal (Stellgröße Y) er
hält der Piezoaktuator von der elektrischen Regeleinrich
tung. Die Regeleinrichtung ist mit Messorganen verbunden.
Ein Messorgan fühlt den Winkel der Klappenverstellung.
Das entspricht der Regelausgangsgröße, die als Rückführ
größe auf die Regeleinrichtung zurückgeführt wird. Mit der
bekannten Lösung wird zwar dem in der Rahmenkonstruk
tion eventuell vorhandenen Lagerspiel entgegen gewirkt,
die Kraft-/Wegabhänigkeit des Piezoelements wird damit je
doch nicht beseitigt bzw. ausgeregelt.
Die bekannte technische Lösung beschreibt auch
nicht wie die Regeleinrichtung auf Störgrößen reagieren
kann, die aus den oben geschilderten Beanspruchungen re
sultieren. Störgrößen können nicht befriedigend ausgeregelt
werden.
Bei der Verwendung eines Piezoaktuators als Stell
glied ist bekannt, dass eine strenge Proportionalität zwi
schen angelegter elektrischer Spannung und Dehnung des
Piezoaktuators vorhanden ist. Aufgrund dieser konstanten
Abhängigkeit ist es bekannt, die erforderliche Winkelstel
lung der Klappe in Anhängigkeit einer an den Piezoaktuator
anzulegenden elektrischen Spannung zu regulieren. Das
macht die Regeleinrichtung. Nachfolgend wird deshalb ein
Klappenantrieb mit Piezoaktuator betrachtet.
In der Praxis zeigt sich jedoch, daß eine ausschließ
liche Regelung des Winkels der Klappe nicht die gewünsch
ten Ergebnisse bringt. Als Ursache werden eine Vielzahl
von Einflüssen gesehen, die die Verstellung der Klappe stö
rend beeinflussen.
Solche Einflußgrößen sind aerodynamische Kräfte
wie die Umströmmung des Rotorblattes, die Änderung der
Anströmung des Rotorblattes, angreifende Luftwirbel,
Schleppwirbel in Folge von Blatt-Wirbel-Interferenzen,
kurz BVI (Blade Vortex Interaction) genannt, aber auch me
chanisch wirkende Einflußgrößen wir die Lagerreibung, die
zeitliche Änderung der Lagerreibung der Klappe oder im
Klappenantrieb. Einige diese Einflußgrößen (auch Störgrö
ßen genannt)haben eine hohe Dynamik mit der sie an der
Klappe angreifen.
Diese Störgrößen sind nicht vorhersehbar und
quantitativ schwer zu erfassen. Eine hohe Dynamik der
Störgrößen erfordert auch eine hohe Frequenz (etwa
50-100 Hz) der die Störgrößen ausregulierenden Stellhand
lung gegenüber der Klappe. Dynamisch wirkende Störgrö
ßen wurden bisher im Stand der Technik bei der Regelung
einer Klappe vernachlässigt.
Aufgrund dieser technologischen Schwierigkeiten
ist es problematisch, eine präzise funktionierende Regelung
zu gestalten. Eine iterative Optimierung des Stellgröße oder
die Suche nach einem Aktuator (Stellglied) mit anderer
Funktionscharakteristik bringt keine verbesserten Ergebnis
sen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Regelverfahren
und die entsprechende Regeleinrichtung zu entwickeln, um
eine präzise Verstellung in alle notwendigen Winkelstellun
gen einer Klappe im Rotorblatt eines Hubschraubers wäh
rend des Flugbetriebes zu gewährleisten.
Verfahrensgemäß wird die Aufgabe dadurch ge
löst, daß ein Meßorgan an dem Kraftübertragungsmittel
zwischen Piezoaktuator und Klappe die Stellkraft erfaßt und
als Meßsignal an einen der Regeleinrichtung unterlagerten
Folgeregler zugeführt wird, der Folgeregler als Führungs
größe die Reglerausgangsgröße der Regeleinrichtung erhält
und der Folgeregler eine Reglerausgangsgröße bildet, die
dem Piezoaktuator zugeführt wird und der Winkel-Sollwert-
Geber der Regeleinrichtung eine Vorgabe des Sollwertes
von einem äußeren Regler erhält.
Einrichtungsgemäß wird die Aufgabe dadurch ge
löst, daß ein Meßorgan auf dem Kraftübertragungsmittel an
geordnet ist und mit einem der Regeleinrichtung unterlager
ten Regler verbunden ist und der Regler mit dem Piezoak
tuator verbunden ist und die Regeleinrichtung mittels Soll
wert-Geber mit einem äußeren Regler verbunden ist.
In einer weiteren Ausgestaltung ist das kraftmes
sende Meßorgan ein Dehnungsmeßstreifen. Dieses Meßor
gan liefert ein entsprechendes elektrisches Meßsignal in ei
ner Rückführung auf einen die Kraftmeßgröße regelnden
Regler, der als Folgeregler zur Regeleinrichtung arbeitet.
Die Erfindung ermöglicht es, hoch dynamisch an
greifende, aerodynamische Kräfte sowie Reibungskräfte im
Mechanismus der Kraftübertragung zur Klappe und in der
Klappenlagerung wirksam auszuregeln. Diese Störgrößen
werden in Echtzeit ausgeregelt. Dies gelingt indem die Er
findung nicht abwartet bis die Regeldifferenz eine die Win
kelmeßgröße regelnde Regeleinrichtung eine Korrektur der
beabsichtigten Stellhandlung auslöst, sondern indem durch
eine zusätzliche, sofortige Regelung einer Kraftmeßgröße in
einem Folgeregler die Stellgröße der Winkel-Regelung des
Führungsreglers beibehalten werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines
Ausführungsbeispiels und entsprechender Zeichnungen er
läutert. Dabei zeigen
Fig. 1 Schema einer Vorrichtung zur Verstellung
einer im Rotorblatt schwenkbar gelagerten Klappe,
Fig. 1a Anordnung zum Fühlen des Winkels, den
die Klappe beim Verstellen zurücklegt,
Fig. 2 Regeleinrichtung zur Verstellung einer im
Rotorblatt schwenkbar gelagerten Klappe.
Im weiteren ist es für die Funktion der Erfindung
unerheblich, ob ein Klappenantrieb in der Struktur des Blat
tes gelagert ist oder in einem gekapselten Modul gelagert ist,
welches in der Struktur des Blattes integrierbar ist.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Verstellung einer
im Rotorblatt eines Hubschraubers schwenkbar gelagerten
Klappe. Die Darstellung ist schematisch, d. h. Hubschrauber
und Rotorblatt sind nicht explizit dargestellt, sondern nur
die zu regelnde Klappe mit Klappenantrieb.
Die Klappe besitzt eine Schwenkachse, die in einer
Lagerung des Blattes in einem Winkelabschnitt schwenkbar
gelagert ist. In diesem Winkelabschnitt ist jeder Winkelbe
trag kontinuierlich einstellbar. Die Klappenfahne zeigt in
Richtung der Profilkante des Blattes, wobei im Ausfüh
rungsbeispiel die Klappenfahne 71 in Richtung Profilhinter
kante ausgerichtet ist. Es ist jedoch auch der Einsatz einer
Klappe im Bereich der Profilvorderkante möglich.
Der Klappenantrieb wird von einem Piezoaktuator
10 realisiert.
Im einfachsten Fall besteht der Piezoaktuator 10
aus einem Piezoelement 100 mit beweglichem Rahmen 101
und einem Kraftübertragungsmittel 11, der Zugstrebe 110.
Eine zweite Zugstrebe 111 ist mit einem Federmittel (nicht
dargestellt) verbunden, welches von der Struktur des Blattes
gehalten wird. Es gibt auch das Beispiel, wo das Federmittel
durch einen zweiten Piezoaktuator ersetzt wird. Dies ist je
doch schon eine komfortablere Lösung. Der Einsatz eines
zweiten Piezoaktuators hat jedoch keinen Einfluß auf die Er
findung.
Vom Piezoaktuator 10, der im Blatt gehalten und
gelagert ist, wird die Stellkraft mittels Strebe 110 auf die
Klappe 7 übertragen. Die Strebe ist vorteilhafterweise eine
biegesteife. Die Strebe zieht oder schiebt und wird nachfol
gend "Zugstrebe" genannt.
Im Ausführungsbeispiel wird eine Ausgestaltung
erläutert, die im Vergleich zum Stand der Technik einem
Praxisbetrieb besser gerecht wird und zwei Zugstreben 110,
111 verwendet.
Ausgehend von einer fiktiven Mittelpunktlinie der
Schwenkachse 70 greifen die beiden Zugstreben 110, 111
exzentrisch zur Mittelpunktlinie an der Schwenkachse 70
der Klappe 7 an. Die beiden Zugstreben 110, 111 sind ge
geneinander um 180° versetzt. Federmittel und Piezoaktua
tor 10 wirken in einem vorgespannten Zustand gegenein
ander und erreichen ein Kräftegleichgewicht, welches in ei
nem vorgespannten Zustand die Klappe in einer (Weg/Win
kel-)Grundstellung hält.
Erfolgt eine weitere Dehnung des Piezoaktuators
10, wird mittels beweglichen Rahmen 101 seine Zugstrebe
110 von der Klappe 7 weiter weg gezogen. Die Klappe 7
verstellt sich aus der Grundstellung in eine gewünschte Ar
beitsstellung. Soll diese Arbeitsstellung wieder verlassen
werden in Richtung Grundstellung, muß der Piezoaktuator
10 etwas kontrahieren. Seine Zugstrebe 110 schiebt und die
Zugstrebe 111 des Federmittels zieht bis die Grundstellung
erreicht ist.
Auf diesen Verstellvorgang wirken Störgrößen ein,
deren Wirkung an späterer Stelle beschrieben werden wird.
Bei der Verstellung der Klappe ist es wichtig, den
tatsächlich durch die Klappe eingenommenen Ist-Winkel zu
fühlen und als elektrisches Meßsignal an die Regeleinrich
tung weiterzugeben. Der Ist-Winkel ist kontinuerlich zu füh
len. Der Ist-Winkel könnte als Äquivalent auch als ein Ist-
Weg dargestellt werden. Aufgrund trigonometrischer Funk
tionen zwischen einem Winkel und dem zuordenbaren Ver
stellweg kann der Klappenwinkel stets auch als Wegstrecke
ermittelt und dargestellt werden. Beide Möglichkeiten sind
gleichwertig. Aus Gründen der Vereinfachung wird nachfol
gend nur von der Ermittlung und Darstellung des Winkels
der Klappe berichtet.
Auch andere physikalische Prinzipien zur Ermitt
lung eines Weges oder Winkels sind einsetzbar. Das Meßor
gan 2 zum Fühlen einer Winkeländerung sollte jedoch be
rührungslos gegenüber der Klappe arbeiten.
Fig. 1a zeigt ein Beispiel zum Fühlen des Winkels,
den die Klappe beim Verstellen aus einer Grundstellung zu
rücklegt. Ein Metallblech als kleine Metallfahne 20 ausge
bildet, wird mit der Struktur 72 der Klappe 7 fest verbunden.
Bei der Verbindung mit der Metallfahne sollte die Klappe
eine definierte Winkelstellung haben. Das kann beispiels
weise eine Grundstellung (0°) der Klappe sein. Dabei befin
det sich die Klappenfahne in der Kontur der Blatthinter
kante. Oberhalb und unterhalb der Metallfahne 20, aber be
abstandet zur Metallfahne, befindet sich je ein elektrischer
Spulenkörper 21, 22. In einer feststehenden Halterung 200
der Blattstruktur sind die beiden Spulenkörper 21, 22 so an
geordnet, daß sich ein Meßspalt 201 bildet und zwischen ih
nen nach Anlegen einer Wechselspannung ein magnetisches
Wechselfeld aufbaut. Beide Spulenkörper 21, 22 sind mit
tels einer elektronischen Schaltung (nicht dargestellt) mit ei
nem elektronischen Demodulator verbindbar (nicht darge
stellt). Der elektronische Demodulator erzeugt nun eine
Gleichspannung, welche sich proportional zum Winkel der
Metallfahne 20 zwischen den Spulenkörpern 21, 22 verhält.
Die Verwendung zweier Spulenkörper ermöglicht die Reali
sierung einer linearen Arbeitskennlinie des Messorgans 2.
Als vereinfachte Ausführung wäre aber auch die Verwen
dung nur eines Spulenkörpers möglich.
Als Messorgan 2 zur Ermittlung des Winkels ist je
doch auch ein Absolutwertgeber (absoluter Impulsgeber)
denkbar, der mechanisch mit der Schwenkachse der Klappe
koppelbar ist. Bei einem Absolutwertgeber ist die Winkel
position als digitale Information auf seiner Teilscheibe ent
halten. Damit steht nach dem Einschalten die exakte Posi
tion der Schwenkachse als digitales Bit-Muster zur Verfü
gung. Die Teilscheibe des Absolutwertgebers ist in mehrere
Spuren aufgeteilt, die jeweils von einem optischen Sensor
abgetastet werden und das Ergebnis in ein elektrisches Meß
signal wandeln, dass einer Regeleinrichtung zur Verfügung
steht.
Es gibt aber auch die Möglichkeit zum Fühlen des
Weges, der proportional dem Winkel der Verstellung ist.
Dieser Weg kann vorteilhafterweise mit der Bewegung der
Zugstrebe 110 des Piezoaktuators 10 erfaßt werden. In einer
feststehenden Halterung, unabhängig von der Zugstrebe 110
sind beabstandet zwei Spulen zueinander so angeordnet, daß
sie ebenfalls einen Meßspalt bilden. In diesen Meßspalt ist
ein entsprechend dimensioniertes Metallblech angeordnet,
welches mit einer Zugstrebe 110 verbunden ist. Die Bewe
gung der Zugstrebe 110 kann das Metallblech zwischen
zwei Endpositionen kontinuerlich bewegen. Nach Anlegen
einer Wechselspannung an die beiden Spulenkörper wird ein
magnetisches Wechselsfeld aufgebaut. Beispielsweise ein
elektronischer Demodulator erzeugt eine Gleichspannung,
welche sich proportional zur Position des Metallblechs im
Meßspalt verhält.
Fig. 2 zeigt eine Regelung 1 der Verstellung einer
im Rotorblatt schwenkbar gelagerten Klappe. Die Klappen
fahne wird dabei um die Schwenkachse geschwenkt.
Die genannten Ausführungsbeispiele für Weg/
Winkel-Meßorgane können Anwendung finden für eine Re
geleinrichtung 1 zur Klappenverstellung. Nachfolgend wird
nur ein winkelmessendes Messorgan 2 betrachtet. Das vom
Winkel-Messorgan 2 gewonnene Meßsignal wird an den
Eingang einer Regeleinrichtung 13 mit dem Regler 3 ge
führt. Dieser Regler 3 erhält seine Führungsgröße w2 von ei
nem Winkel-Sollwert-Geber 4. Im Regler 3 wird aus der
vorgegebenen Führungsgröße w2 und dem rückgeführten
Meßsignal r2 eine Reglerausgangsgröße YR2 gebildet.
Der Winkel-Sollwert-Geber 4 erhält den Sollwert
von einem sogenannten äußerem Regler 5. Dieser äußere
Regler 5 beinhaltet Regelalgorithmen
zur Reduzierung von BVI,
zur Reduzierung von Vibrationen in der Hubschrauberka bine und
zur Minimierung des Strömungswiderstandes eines Hub schraubers im Reiseflug.
zur Reduzierung von BVI,
zur Reduzierung von Vibrationen in der Hubschrauberka bine und
zur Minimierung des Strömungswiderstandes eines Hub schraubers im Reiseflug.
Zu diesem Zweck steht der äußere Regler 5 mit ei
nem Meßorgan 6 oder entsprechend mehreren in Verbin
dung. Solche Meßorgane fühlen Schallgeräusche durch BVI
oder Vibrationen der Kabinenstruktur oder den Strömungs
widerstand.
Die regelbare Klappe 7 im Rotorblatt ist geeignet,
BVI zu reduzieren und/oder Vibrationen in der Kabine zu
reduzieren und/oder den Strömungswiderstand eines Rotor
blattes im Reiseflug zu minimieren.
In Abhängigkeit der Vorgabe des Piloten gegen
über dem äußeren Regler 5 liefert dieser eine entsprechende
Führungsgröße w0 als Sollwert an den Winkel-Sollwert-Ge
ber 4. Die Sollwert-Vorgabe durch den äußeren Regler 5 er
weist sich als zweckmäßig, da beispielsweise die Reduzie
rung von BVI vorzugsweise im Landeanflug erforderlich
wird. Beim Landeanflug sollte die Klappe im Rotorblatt
ständig so gesteuert werden, daß das drehende Rotorblatt
kurzfristig einem Schleppwirbel (BVI) ausweichen kann.
Mit Erreichen eines Flugzustandes mit BVI macht der äu
ßere Regler 5 eine entsprechende Sollwert-Vorgabe.
Aerodynamische Kräfte auf die Klappe und Rei
bungskräfte bei den Kraftübertragungsmitteln sowie in der
Lagerung der Klappe sind Störgrößen, die einen einzustel
lenden Winkel der Klappe 7 unerwünscht beeinflussen. Die
Folge ist, daß die Stellhandlung zu einer fehlerhaften Win
keleinstellung der Klappe 7 führt. Eine alleinige Winkelver
stellung nur mit einer Regeleinrichtung muß diesen Einstell
fehler mit einer erneuten Steilhandlung ausgleichen.
Das ist nachteilig. Insbesondere die aerodynami
schen Kräfte wie Wirbel oder Schleppwirbel aus BVI sind
hoch dynamisch wirkende Kräfte. Die Erfindung paßt die
Regeleinrichtung 13 der Kräftedynamik an. Der Erfindung
gelingt es, trotz hoher Dynamik der angreifenden Kräfte,
den Zeitverzug (Totzeit) vom Angriff einer hoch dynami
schen Störgröße z bis zur Erreichung des erforderlichen Ver
stellwinkels der Klappe 7 erfolgreich zu minimieren. Dies
gelingt indem die Erfindung nicht abwartet bis die Regeldif
ferenz der Regeleinrichtung 13 eine Korrektur der beabsich
tigten Steilhandlung auslöst, sondern indem durch eine zu
sätzliche, sofortige Kraft-Regelung die Stellgröße der Win
kel-Regelung beibehalten werden kann.
In diesem Sinne wird die Reglerausgangsgröße
YR2 der Regeleinrichtung 13 auf einem weiteren Regler, ei
nen sogenannten Kraft-Regler 9 geführt. Der Kraft-Regler 9
hat ein Meßorgan 8, welches die störenden Kräfte gegen
über der Winkelverstellung fühlt.
Wie bereits erläutert, sind die wesentlichen Stör
größen z (aerodynamische Kräfte und Reibungskräfte) ge
genüber einer Klappenverstellung von unterschiedlicher
Größe und Dynamik und haben unterschiedliche Angriffs
orte. Dennoch gelingt es der Erfindung in der Stelleinrich
tung 14 einen geeigneten Meßort und ein geeignetes Meßor
gan zu finden, so daß mit nur einem Meßorgan die Gesamt
heit der wesentlichen Störgrößen z meßtechnisch genau er
faßt werden kann.
Dieses Meßorgan 8 fühlt die Kräfte, die als Wider
stände in Folge einwirkender aerodynamischer Kräfte auf
die Klappe 7 wirken, aber auch Reibungskräfte im Weg vom
Piezoaktuator 10 zur Klappe 7 als auch Reibungskräfte in
der Lagerung der Klappe selbst. Dieses Meßorgan 8 zum
Fühlen der Kraft ist an einem Kraftübertagungsmittel 11 an
geordnet, vorteilhafterweise an der Zugstrebe 110 (Fig. 1)
des Piezoaktuators 10. Das kraftmeßende Meßorgan 8 ist
beispielsweise ein Dehnungsmeßstreifen, der an der Ober
fläche der Zugstrebe angeordnet ist. Jeder Bewegung der
Zugstrebe ist ein Stellwinkel der Klappe 7 zuordenbar. Zug
kraft oder Schubkraft der Zugstrebe (110) sind ein Maß für
den tatsächlich erreichbaren Winkel der Klappe 7. Die mit
dem Dehnungsmeßstreifen gemessene Zug- oder Schub
kraft ist jene Kraft, die tatsächlich vorhanden ist, um die
Klappe 7 verstellen zu können nachdem der Widerstand stö
render Kräfte (aerodynamische Kräfte, Reibungskräfte)
überwunden ist. Diese Zug- oder Schubkraft wird von Deh
nungsmeßstreifen als Meßorgan 8 erfaßt und in ein elektri
schen Meßsignals gewandelt.
Dieses elektrische Meßsignal entspricht regelungs
technisch einer Rückführgröße r2, die an den Kraft-Regler 9
zurückgeführt wird.
Die Reglerausgangsgröße YR2 der Regeleinrich
tung 13 wird dem Kraft-Regler 9 ebenfalls zugeführt. Die
Reglerausgangsgröße YR2 bildet die Führungsgröße für den
Kraft-Regler 9. Der Kraft-Regler 9 entspricht somit einem
Folgeregler 12 innerhalb einer Kaskadenregelung.
Aus der Rückführgröße r1 und der Regleraus
gangsgröße YR2, die als Führungsgröße wirkt, bildet der
Kraft-Regler 9 einer Reglerausgangsgröße YR1. Diese Reg
lerausgangsgröße YR1 wird an den Piezoaktuator 10 der
Stelleinrichtung 14 weitergegeben. Die Reglerausgangs
größe YR1 entspricht einer am Piezoelement 100 anzulegen
den elektrischen Ruhespannung. Dabei ist das Piezoelement
100 bereits in bekannter Weise vorgespannt. Die anzule
gende Ruhespannung erzeugt beispielsweise eine Dehnung
des Piezoelements. Das Piezoelement 100 ist der eigentliche
Antrieb des Piezoaktuators 10. Diese Dehnung des Piezo
elements 100 ist ein Maß für die Stellgröße Y, die auf das
Kraftübertragungsmittel 11 wirkt. Das Kraftübertragungs
mittel 11 ist eine der Zugstreben, die die Verbindung zwi
schen Piezoaktuator 10 und Klappe 7 herstellt. Nach der be
kannten Bauweise eines Piezoaktuators 10 erzeugt die Deh
nung des Piezoelements einen Zug in der Zugstrebe, so daß
die Klappe 7 verstellt wird. Die Zugkraft wird als Regel
größe x1 vom Meßorgan 8 erfaßt und als Rückführgröße r1
an den Kraft-Regler 9 zurückgeführt. Das Meßorgan 2 er
faßt den Winkel als Regelgröße x2 und führt dieses in ein
elektrisches Meßsignal gewandelt als Rückführgröße r2 an
den Regler 3 zurück. Der Regler 3 besitzt als weiteren Ein
gang den Winkel-Solwert-Geber 4, der die Sollwerte als
Führungsgröße w0 vom äußeren Regler 5 vorgegeben be
kommt.
Die Regeleinrichtung 13 arbeitet als ein Führungs
regler für den nachfolgenden Folgeregler 12.
Wenn der Führungsregler seine Regel-Ausgangs
größe YR2 als Führungsgröße für den Folgeregler 12 aus
gibt, wird damit ein Einfluß auf die Bildung der Stellgröße Y
(Stellsignal) durch den Folgeregler 12 ausgeübt. Die Stell
größe Y ist indirekt ein Maß für die zu erzeugende Stellkraft
und diese ein Maß für den einzustellenden Winkel der
Klappe, vorausgesetzt es wären statische Bedingungen. Die
benannten Störgrößen z beeinflussen jedoch die Einstellung
des Winkels der Klappe 7, so daß dieser Winkel mit einer er
sten Stellhandlung nicht erreicht werden würde. Diesen
Nachteil verhindert der Folgeregler 12. Mittels Meßorgan 8
des Folgereglers 12 wird die tatsächliche Stellkraft bereits
unter Abzug der störenden Kräfte erfaßt und dem Folgereg
ler 12 neben der noch vorhandenen ursprünglichen Füh
rungsgröße in Echtzeit zugeführt, so daß die Stellkraft noch
während des Stellvorganges um den Betrag der störenden
Kräfte korrigiert werden kann.
Es wird somit verhindert, daß sich mit einer gerin
geren Stellkraft (in Folge Störgrößeneinfluß) erst ein gerin
gerer Winkel der Klappe 7 einstellt, um dann in einem nach
folgenden, weiteren Regelungsschritt erneut um die Diffe
renz des Störgrößeneinflusses in einem Winkel verstellt zu
werden. Der Folgeregler 12 ermöglicht eine hohe dynami
sche Reaktion auf die an der Klappe 7 angreifenden, hoch
dynamischen Kräfte sowie eine Erfassung der benannten
Störgrößen in ihrer Gesamtheit. Das entspricht einer Echt
zeit-Regelung.
Claims (6)
1. Verfahren zur Verstellung einer im Rotorblatt eines
Hubschraubers schwenkbar gelagerten Klappe, wobei
mittels eines Meßorgans die Verstellung der Klappe er
faßt und als elektrisches Meßsignal an eine Regelein
richtung geliefert wird und eine Reglerausgangsgröße
gebildet wird, die einen mittels Kraftübertragungsmit
tel mit der Klappe verbundenen Piezoaktuator regelt,
und das Kraftübertragungsmittel mit der Stellkraft die
Verstellung der Klappe ausführt, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Meßorgan (8) an dem Kraftübertra
gungsmittel (11) zwischen Piezoaktuator (10) und
Klappe (7) die Stellkraft erfaßt und als Meßsignal an
einen der Regeleinrichtung (13) unterlagerten Folge
regler (12) zugeführt wird, der Folgeregler (12) als
Führungsgröße die Reglerausgangsgröße (YR2) der Re
geleinrichtung (13) erhält und der Folgeregler (12) eine
Reglerausgangsgröße (YR1) bildet, die dem Piezoak
tuator (10) zugeführt wird und der Winkel-Sollwert-
Geber (4) der Regeleinrichtung (13) eine Vorgabe des
Sollwertes von einem äußeren Regler (5) erhält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein kraftmeßendes Meßorgan (8) verwendet
wird.
3. Regeleinrichtung zur Verstellung einer im Rotor
blatt eines Hubschraubers schwenkbar gelagerten
Klappe, wobei mindestens ein Meßorgan angeordnet
ist, das mit der Regeleinrichtung verbunden ist und ein
regelbarer Piezoaktuator mittels Kraftübertragungsmit
tel mit der Klappe verbunden ist, dadurch gekennzeich
net, daß ein Meßorgan (8) auf dem Kraftübertragungs
mittel (11) angeordnet ist und mit einem der Regelein
richtung (13) unterlagerten Regler (9) verbunden ist
und der Regler (9) mit dem Piezoaktuator verbunden
ist und die Regeleinrichtung (13) mittels Sollwert-Ge
ber (4) mit einem äußeren Regler (5) verbunden ist.
4. Regeleinrichtung nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Meßorgan (8) die durch das
Kraftübertragungsmittel (11) übertragene Kraft mißt.
5. Regeleinrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Meßorgan (8) ein Dehnungs
meßstreifen ist.
6. Regeleinrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Regler (9) die Kraftmeßgröße re
gelt.
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