DE10117650A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Verbringen eines Kraftfahrzeuges in eine Zielposition - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Verbringen eines Kraftfahrzeuges in eine ZielpositionInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbringen eines Kraftfahrzeuges in eine Zielposition, wobei das Kraftfahrzeug in eine Startposition nahe der angestrebten Zielposition gebracht wird, nach einer ersten fahrerseitigen Aktivierung die Umgebung des Kraftfahrzeuges und zumindest zur Detektion der Zielposition fortlaufend abgetastet und die aktuelle Fahrzeugposition fortlaufend ermittelt wird, anhand der ermittelten Umgebungs- und Positionsinformationen Steuerinformationen für das Verbringen des Kraftfahrzeuges in die Zielposition ermittelt werden, nach einer zweiten fahrerseitigen Aktivierung von den Steuerinformationen abhängige Steuerbefehle an den Antriebsstrang und/oder die Bremsanlage und/oder die Lenkung des Kraftfahrzeuges abgegeben werden, wodurch das Kraftfahrzeug fahrerunabhängig in die Zielposition fährt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Verbringen eines Kraftfahrzeuges in eine Zielposition.
Es ist allgemein bekannt, dass herkömmlicherweise Kraftfahrzeu
ge von bedienenden Personen vom Fahrerplatz aus gesteuert wer
den. Falls ein beispielsweise auf engem Parkraum abgestelltes
bzw. geparktes Kraftfahrzeug in eine andere Parkposition ge
bracht werden muss, ist es notwendig, dass ein Fahrer das Fahr
zeug besteigt, um es in die gewünschte andere Position zu ver
fahren. Oft ist jedoch an der Einstiegsseite des Kraftfahrzeu
ges ein bequemes Einsteigen aufgrund eines weiteren geparkten
Kraftfahrzeuges nicht oder nur erschwert möglich.
Die gleichen Probleme treten dann auf, wenn der Fahrzeugführen
oder seine Mitfahrer das Kraftfahrzeug nach dem Einparken wie
der verlassen wollen. Garagen, Parkhäusern, auf Parkplätzen
und öffentlichen Straßen können aufgrund beengter Platzverhält
nisse häufig die Türen des eigenen Fahrzeuges nicht weit genug
zum bequemen Aussteigen der Fahrzeuginsassen geöffnet werden.
Deshalb steigen Fahrgäste häufig vor dem Einparken aus dem
Fahrzeug aus, was dem Fahrzeugführer bei der Durchführung eines
herkömmlichen Parkvorgangs nicht möglich ist. Dieselben Proble
me bestehen auch für das Ausparken aus engen Parklücken, wes
halb die Fahrgäste dann erst nach dem erfolgten Ausparken zu
steigen.
Zum leichteren Einparken von Kraftfahrzeugen ist beispielsweise
die Verwendung eines bordeigenen Parkassistenten bekannt, wie
er beispielsweise in der JP-A05002422 beschrieben ist. Ein der
artiger Parkassistent unterstützt den Fahrzeugführer beim Ein
parken dadurch, dass er kontinuierlich errechnete Steuerhinwei
se an den Fahrzeugführer übermittelt, bei deren Ausführung
durch den Fahrzeugführer das Fahrzeug sicher auf einen vorgese
henen Abstellplatz manövriert werden kann. Dazu misst der Park
assistent kontinuierlich mit seinem Messsystem die augenblick
liche Position und den Stellwinkel des Fahrzeuges zum Abstell
platz aus. Aus diesen Messwerten generiert ein bordeigener
Rechner laufend die Steuerhinweise für den Fahrzeugführer.
Mit einer derartigen Vorrichtung ist es jedoch nicht möglich,
dass der Fahrer, der im Fahrzeug sitzend die Steuerhinweise
umsetzten muss, in einer engen Parklücke, etwa beim Einparken
in Fahrzeuglängsrichtung, dem Fahrzeug bequem entsteigen kann.
Ein einfaches "Umparken" oder Rangieren des Kraftfahrzeuges ist
mit einer derartigen Vorrichtung nicht möglich.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Steuern eines Kraftfahrzeuges zu
schaffen, das bzw. die es erlaubt, das Kraftfahrzeug auch bei
ungünstigen Parkbedingungen auf komfortable Weise zu parken
oder zu verfahren. Darüber hinaus soll dem Fahrzeugführer
und/oder den Passagieren stets ein bequemes Aus- und Einsteigen
ermöglicht werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Pa
tentansprüche 1 und 7 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Gemäß Anspruch 1 wird ein Verfahren zum Verbringen eines Kraft
fahrzeuges in eine Zielposition angegeben, wobei das Kraftfahr
zeug in eine Startposition nahe der angestrebten Zielposition
gebracht wird, nach einer ersten fahrerseitiger Aktivierung die
Umgebung des Kraftfahrzeuges und zumindest zur Detektion der
Zielposition fortlaufend abgetastet und die aktuelle Fahrzeug
position fortlaufend ermittelt wird, anhand der ermittelten
Umgebungs- und Positionsinformationen Steuerinformationen für
das Verbringen des Kraftfahrzeuges in die Zielposition ermit
telt werden, nach einer zweiten fahrerseitigen Aktivierung von
den Steuerinformationen abhängige Steuerbefehle an den An
triebsstrang und/oder die Bremsanlage und/oder die Lenkung des
Kraftfahrzeuges abgegeben werden, wodurch das Kraftfahrzeug
fahrerunabhängig in die Zielposition fährt.
Gemäß Anspruch 2 kann anhand der ermittelten Umgebungs-
und/oder Postionsinformationen die angestrebte Zielposition
erkannt und eine entsprechende Information an den Fahrer ausge
geben werden.
Gemäß Anspruch 3 kann beim Abtasten der Umgebung des Kraftfahr
zeuges und bei der Ermittlung der aktuellen Fahrzeugposition
dann, wenn ein Hindernis für den Einparkvorgang erfaßt wird,
Warninformationen und/oder Informationen über das Hindernis an
den Fahrer abgegeben und/oder die zweite fahrerseitige Aktivie
rung blockiert und/oder der Fahrvorgang in die Zielposition
abgebrochen oder unterbrochen werden.
Gemäß Anspruch 4 kann zwischen dem außerhalb des Kraftfahrzeug
befindlichen Fahrer und dem Kraftfahrzeug eine Kommunikations
verbindung bestehen, welche zumindest einen fahrerseitigen
Steuerbefehl an das Kraftfahrzeug und/oder fahrzeugseitige In
formationen an den Fahrer übermittelt.
Gemäß Anspruch 5 kann die Zielposition eine Parklücke, ein Ga
ragenstellplatz oder dergleichen durch die ermittelten Umge
bungs- und Positionsinformationen bestimmbarer Bereich sein.
Gemäß Anspruch 6 kann die Startposition eine Parklücke, ein
Garagenstellplatz oder dergleichen Bereich ist und die Zielpo
sition eine Position außerhalb der Startposition sein.
Gemäß Anspruch 7 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des vor
genannten Verfahrens angegeben mit einer am Kraftfahrzeug ange
ordneten Umgebungserfassungseinrichtung zur fortlaufenden Er
mittlung der Umgebung des Kraftfahrzeuges und der Zielposition,
einer am Kraftfahrzeug angeordneten Positionserfassungseinrich
tung zur fortlaufenden Erfassung der Fahrzeugposition, einer
ersten auf die Umgebungserfassungseinrichtung und die Positi
onserfassungseinrichtung wirkende Betätigungseinrichtung zur
fahrerseitigen Aktivierung der Umgebungserfassungseinrichtung
und der Positionserfassungseinrichtung, einer mit der Umge
bungserfassungseinrichtung und der Positionserfassungseinrich
-tung verbundene Recheneinrichtung zur umgebungs- und fahrzeug
positionsabhängigen Generierung von Steuerinformationen für das
Verbringen des Kraftfahrzeuges in die Zielposition, einer mit
dem Antriebsstrang und/oder der Bremsamlage und/oder der Len
kung des Kraftfahrzeuges verbundenen Steuereinrichtung zur
steuerinformationsabhängigen Beeinflussung des Antriebsstrangs
und/oder der Bremsamlage und/oder der Lenkung des Kraftfahrzeu
ges derart, daß das Kraftfahrzeug fahrerunabhängig in die Ziel
position fährt, wobei eine zweite Betätigungseinrichtung mit
der Steuereinrichtung zur fahrerseitigen Aktivierung der Steu
ereinrichtung in Kontakt steht.
Gemäß Anspruch 8 kann zumindest die erste Betätigungseinrich
tung am Kraftfahrzeug angeordent sein.
Gemäß Anspruch 9 kann zumindest die zweite Betätigungseinrich
tung an einer Sendeeinrichtung angeordnet sein, welche mit ei
ner mit der Steuereinrichtung verbundenen Empfangseinrichtung
in Kommunikationsverbindung steht.
Gemäß Anspruch 10 kann die Umgebungserfassungseinrichtung
und/oder die Positionserfassungseinrichtung eine Kameraanod
nung, eine Laserscanneranordnung, eine Ultraschallsensoranord
nung, eine Radarsensoranordnung oder dergleichen Umgebungser
fassungssensorik aufweisen.
Gemäß Anspruch 11 kann die Positionserfassungseinrichtung eine
satellitengestützte GPS-Positionserkennung zur Erkennung der
Start- und Zielposition und der aktuellen Position aufweisen.
Gemäß Anspruch 12 kann am Kraftfahrzeug und/oder an der Sende
einrichtung eine Notfall-Abbrucheinrichtung zum fahrerseitigen
Abbrechen oder Unterbrechen des Fahrvorganges in die Zielposi
tion angeordnet sein.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Steuern eines Kraftfahr
zeuges unter Verwendung einer bordeigenen Park- und Rangierein
richtung vorgesehen, die kontinuierlich die Umgebung des Fahr
zeugs und die aktuelle Fahrzeugposition ausmisst und daraus mit
einem bordeigenen Rechner Steuerinformationen für das Parken
oder Rangieren ermittelt, wobei nachdem die Park- und Rangier
einrichtung auf einer von dem Fahrzeug (1) eingenommenen Start
position eine Freigabe für den Park- oder Rangiervorgang signa
lisiert hat, der Fahrzeugführer mittels einer Sendeeinrichtung
durch das Drücken einer Park- oder Rangiertaste die Park- und
Rangiereinrichtung von außerhalb des Fahrzeugs aktiviert und
dass daraufhin die Park- und Rangiereinrichtung aus ermittelten
Messwerten zur Umgebung und zur aktuellen Fahrzeugposition
Steuerbefehle für Stellglieder des Fahrzeugs ermittelt, über
die sie auf den Antriebsstrang und die Lenkung des Fahrzeugs
zum Abfahren einer an Bord errechneten Soll-Trajektorie (4) so
einwirkt, dass das Fahrzeug zum Ein- oder Ausparken selbsttä
tig auf eine Zielposition fährt.
Der Fahrzeugführer kann bei Gefahr durch ein Freigeben der ge
drückten Park- oder Rangiertaste den Park- oder Rangiervorgang
sofort unterbrechen.
Die die Fahrzeugumgebung kann zusätzlich von einer Parkhilfe
auf Hindernisse überwacht werden und bei Kollisionsgefahr kann
der Park- oder Rangiervorgang übergeordnet von der Parkhilfe
unterbrochen werden.
Die Park- und Rangiereinrichtung kann bei einer ungeeigneten
Park- oder Rangiersituation dem Fahrzeugführer Informationen
über die Gründe für die Nicht-Eignung übermitteln.
Gemäß der Erfindung wird eine Vorrichtung für das Steuern eines
Kraftfahrzeuges unter Verwendung einer bordeigenen Sensorik
angegeben, die kontinuierlich die Umgebung des Fahrzeugs und
die aktuelle Fahrzeugposition ausmisst und daraus mit einem
bordeigenen Rechner Steuerinformationen für das Parken oder
Rangieren ermittelt, zur Durchführung eines Verfahrens nach
Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Sensorik zur Generierung einer 3D-Karte der Umgebung des
Fahrzeugs (1) ausgelegt ist und dass die Vorrichtung Mittel zur
Ansteuerung von Antriebs- und Lenkungs-Stellgliedern des Fahr
zeugs (1) aufweist.
Die Sensorik kann z. B. als Laserscanner ausgebildet sein.
Die Vorrichtung kann mit einer Sendeeinrichtung von außerhalb
des Fahrzeugs (1) aktivier- und deaktivierbar sein.
Die Vorrichtung kann zusätzlich eine konventionelle Parkhilfe
aufweisen, die bei Gefahr übergeordnet den von der Vorrichtung
selbsttätig gesteuerten Park- oder Rangiervorgang unterbrechen
kann.
Die erfindungsgemäße Lösung beruht darauf, dass der Fahrzeug
führer das Kraftfahrzeug beim Einparken beispielsweise vor ei
ner gewählten Parklücke oder Garagenzufahrt abstellt und das
abgestellte Fahrzeug vor dem Start des Einparkvorganges ver
lässt. Der Fahrzeugführer aktiviert mit einer Sendeeinrichtung
dann eine Park- und Rangiereinrichtung im Fahrzeug, die voll
kommen selbsttätig das Fahrzeug mittels gemessener Positions-
und Umgebungsdaten und daraus errechneter Steuerbefehle über
entsprechende Antriebs- und Lenkungsstellglieder in die Parklü
cke zu der vorgesehenen Zielposition steuert und dort sicher
abstellt.
Auch ist es mit der erfindungsgemäßen Lösung möglich, das Fahr
zeug aus einer Parkposition in eine andere Parkposition zu ver
fahren. Hierzu wird der Steuervorgang von außerhalb des Kraft
fahrzeuges ausgelöst. Das Fahrzeug verfährt daraufhin mittels
der gemessenen Positions- und Umgebungsdaten und der daraus
errechneten Steuerbefehle über entsprechende Antriebs-
und Lenkungsstellglieder selbsttätig in die vorgesehene Zielpo
sition.
Entsprechend ist auch ein selbsttätiges Ausparken aus einer
Parklücke über die Sendeeinrichtung möglich, bei welcher der
Fahrzeugführer erst nach erfolgreichen Ausparken aus der Park
lücke in das Fahrzeug einsteigt.
In die erfindungsgemäße Park- und Rangiereinrichtung kann er
gänzend eine Parkhilfe, wie z. B. heute üblich auf der Basis von
Ultraschall oder Radar, integriert sein, mit der Hindernisse
während des Parkvorgangs selbsttätig erkannt werden und zu ei
nem selbsttätigen Abbruch des Parkvorganges führen.
Vorteilhaft ist auch die optionale Ausbildung einer überlager
ten Kontrollfunktion für den Fahrzeugführer, mit der er bei
Gefahr - z. B. falls Personen oder Tiere in die vorgesehene
Parklücke hineinlaufen - den selbsttätig ablaufenden Parkvor
gang sofort unterbrechen kann.
Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Einparkvorgang quer zur Fahrtrichtung und
Fig. 2 zeigt einen Einparkvorgang parallel zur Fahrtrichtung.
In dem in Fig. 1 gezeigten Einparkvorgang wird das zu parkende
Fahrzeug 1 vom Fahrzeugführer vor der angefahrenen Parklücke 2
auf einer Startposition abgestellt. Die Parklücke 2 erstreckt
sich quer zur Hauptfahrrichtung 3.
Eine optimale Startposition für den Einparkvorgang ist für ein
etwa mittig und parallel zur Längsrichtung der Parklücke abge
stelltes Fahrzeug gegeben, in der das vollständige Öffnen der
Fahrzeugtüren problemlos möglich ist. Das Fahrzeug 1 kann dabei
mit dem Bug oder mit dem Heck zum Vorwärts- oder Rückwärtsein
parken vor der Parklücke 2 abgestellt sein.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht aber auch das Einpar
ken von Fahrzeugen, die einen Einparkvorgang von einer weniger
optimalen Startposition aus beginnen. Hierzu überprüft die
Park- und Rangiereinrichtung mit der Umgebungssensorik die
Parksituation und signalisiert, ob der Parkvorgang einleitet
werden kann oder ob Hindernisse einen Parkvorgang behindern.
Der noch im Fahrzeug befindliche Fahrzeugführer aktiviert die
Park- und Rangiereinrichtung und erhält von der Park- und Ran
giereinrichtung über eine Ausgabevorrichtung optische und/oder
akustische Informationen darüber, ob der Parkvorgang ausgeführt
werden kann. Dazu wird die Umgebung des Fahrzeugs - zumindest
der Bereich vor oder hinter dem Fahrzeug - von der Park- und
Rangiereinrichtung mittels geeigneter Umgebungssensoren analy
siert, die beispielsweise eine 3D-Information über die Umgebung
generieren. Dabei wird im internen Rechner der Park- und Ran
giereinrichtung überprüft, ob eine sichere Soll-Trajektorie 4,
d. h. ein geeigneter, geplanter Fahrweg für das Fahrzeug zum
Starten des Einpatkvorgang generierbar ist.
Falls die Park- und Rangiereinrichtung nach erfolgter Überprü
fung der Parksituation aufgrund erkannter Hindernisse keine
Bestätigung zur möglichen erfolgreichen Durchführung eines
Park- oder Rangiervorganges signalisieren, so wird über die
Ausgabevorrichtung auf die Ursache für den Abbruch des Park-
oder Rangiervorganges hingewiesen.
Optional kann bei der Überprüfung der Park- oder Rangiersitua
tion auch die Möglichkeit des Öffnens der Türen in der
Startposition von der Park- und Rangiereinrichtung überprüft
werden und eine allgemeine oder eine auf die jeweilige Tür be
zogene Fehlermeldung generiert werden, wenn die Park- und Ran
giereinrichtung erkennt, dass auf der angefahrenen Startpositi
on aus Platzgründen eine oder mehrere Türen nicht vollständig
geöffnet werden können.
Wird von der Park- und Rangiereinrichtung die Möglichkeit zum
Durchführen des gewünschten Park- oder Rangiervorganges signa
lisiert, so können gegebenenfalls vorhandene Fahrgäste und der
Fahrzeugführer das Fahrzeug verlassen. Vor dieser Signalisie
rung hat die Park- und Rangiereinrichtung das Fahrzeug in einen
sicheren Zustand gebracht. Im Ausführungsbeispiel wird der si
chere Zustand durch ein Betätigen der Bremse erreicht. Im Falle
der Verwendung eines Automatikgetriebes wird die Parkstellung
"P" als Sicherung gewählt. Eine Betätigung der Feststellbremse
oder der Übergang in den Leerlaufbetrieb für Automatikgetriebe
ist dafür nicht zwingend notwendig.
Der Fahrzeugführer startet nach dem Aussteigen den weiteren
Park- oder Rangiervorgang mittels einer Sendeeinrichtung, die
z. B. in den Fahrzeugschlüssel integriert ist und vorzugsweise
die Funktion des Schlüssels mit übernimmt. Anstelle der Sende
einrichtung können auch geeignete andere Kommunikationseinrich
tungen verwendet werden, z. B. ein Mobiltelefon mit dem die
Park- und Rangiereinrichtung den weiteren Park- oder Rangier
vorgang über einen speziellen Zahlencode und/oder per Sprach
eingabe startet. Der Park- oder Rangiervorgang wird dann von
der Park- und Rangiereinrichtung selbsttätig ausgeführt.
Dazu ermittelt die Park- und Rangiereinrichtung kontinuierlich
mittels der Umgebungssensorik eine lokale digitale Karte der
Umgebung des Fahrzeugs. So ist zum Beispiel die Sensorik des
Ausführungsbeispieles als ein Laserscanner ausgeführt, der die
Generierung einer 3D-Karte der Umgebung des Fahrzeuges ermöglicht.
Alternativ dazu können z. B. mehrere zusammenwirkende
Laser, eine Stereobildverarbeitung und Entfernungsbildkameras
zur Abbildung der Umgebung verwendet werden. Jede Art von Umge
bungssensorik ist geeignet, die es ermöglicht, die Umgebungs-
bzw. Park- und Rangiersituation in geeignete Weise zu erfas
sen.
Die aktuelle Fahrzeugposition in dieser Umgebung wird von der
Park- und Rangiereinrichtung aus der messtechnischen Erfassung
von Raddrehzahlen, Lenk- und Gierwinkel und aus der Messung von
Abständen zu Objekten in der Umgebung errechnet. Aus der in der
generierten Karte bekannten, aktuellen Fahrzeugposition und
einer aus der Karte ermittelbaren Zielposition in der Parklücke
wird von der Park- und Rangiereinrichtung die Soll-Trajektorie
4 errechnet, die laufend aktualisiert wird.
Zum Abfahren der Soll-Trajektorie generiert die Park- und Ran
giereinrichtung geeignete Steuerbefehle für Stellglieder im
Fahrzeug, mit denen kontinuierlich auf die Lenkung und den An
triebsstrang eingewirkt wird. Dabei kann zur Erreichung der
Zielposition auch selbsttätig ein Wechsel zwischen Vorwärts-
und Rückwärtsfahrt bewirkt werden und es können zusätzlich die
notwendigen Lenkungs- und Bremsmanöver ausgeführt werden.
Bei Erreichen der Zielposition wird das Fahrzeug von der Park-
und Rangiereinrichtung selbsttätig gestoppt; es wird die Bremse
betätigt, gegebenenfalls die "P"-Position eines Automatikge
triebes eingestellt oder zur Sicherung ein Fahrgang eingelegt
und sämtliche Aggregate abgeschaltet. Auf der Sendeeinrichtung
wird dem Fahrzeugführer der erfolgreiche Abschluss des Park-
oder Rangiervorganges signalisiert.
Die Fernbedienung des Ausführungsbeispieles ist so ausgebildet,
dass der selbsttätige Park- oder Rangiervorgang nur dann auf
rechterhalten bleibt, solange der Fahrzeugführer Kontakt mit
dem Fahrzeug hält, z. B. durch Drücken einer Park- oder Rangier
taste an der Sendeeinrichtung. Wird die Taste freigegeben, z. B.
wegen einer Unachtsamkeit des Fahrzeugführers oder weil der
Fahrzeugführer die Sendeeinrichtung versehentlich fallen gelas
sen hat, so wird der Park- oder Rangiervorgang von der Park-
und Rangiereinrichtung sofort unterbrochen und das Fahrzeug
wird selbsttätig gestoppt.
Weiterhin ist in die Park- und Rangiereinrichtung des Ausfüh
rungsbeispieles eine Parkhilfe integriert, die z. B. auf den
heute dazu üblicherweise verwendeten Ultraschallsensoren ba
siert. Diese Parkhilfen warnen bekannterweise den Fahrer dann,
wenn sie ein Hindernis erfassen. Integriert in die erfindungs
gemäße Lösung wirkt die Parkhilfe mit dieser Funktion als Su
per-Kontroller über den Fahrzeugführer und die Steuer
vorrichtung. Das Warnsignal der Parkhilfe wird dabei zum Ab
bremsen des Fahrzeuges verwendet. Die Integration ist für die
erfindungsgemäße Lösung optional und es kann auch darauf ver
zichtet werden.
Zum Ausparken aus einer Parklücke aktiviert der Fahrzeugführer
von außerhalb des Fahrzeuges die Park- und Rangiereinrichtung,
die mit den vorangehend beschriebenen Mitteln zur messtechni
schen Erfassung der Umgebung in der lokalen, digitalen Karte
eine zum Einsteigen geeignete Zielposition außerhalb der Park
lücke und aus der ermittelten, aktuellen Fahrzeug-Position
eine Soll-Trajektorie zum Anfahren dieser Zielposition fest
legt.
Die Park- und Rangiereinrichtung startet das Fahrzeug nach ei
ner Signalisierung der erfolgreichen Einleitung des Ausparkvor
ganges und steuert es selbsttätig wie vorangehend für den Ein
parkvorgang beschrieben durch ein Abfahren der ermittelten
Soll-Trajektorie auf die Zielposition. Dort können die Fahrgäs
te und der Fahrzeugführer in das dann zu entriegelnde Fahrzeug
einsteigen und die Park- und Rangiereinrichtung kann deakti
viert werden.
Beim Ausparkvorgang kann ebenfalls die integrierte Parkhilfe
bei Hindernissen den Parkvorgang unterbrechen und es erfolgt
auch hier eine Unterbrechung, wenn kein Kontakt zwischen Sende
einrichtung und Steuervorrichtung besteht, wie dies etwa bei
einem Loslassen der Aktivierungstaste auf der Sendeeinrichtung
der Fall sein kann. Auch beim Ausparken ist die zusätzliche
Verwendung der Parkhilfe optional und nicht zwingend notwendig
für die erfindungsgemäße Lösung.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Einparkvorgang wird das parkende
Fahrzeug 1 vom Fahrzeugführer vor der angefahrenen Parklücke 2
abgestellt, die sich parallel zur Hauptfahrrichtung 3 er
streckt. Diese Parksituation findet sich insbesondere bei Gara
genstellplätzen oder Stellplätzen auf Parkplätzen.
Optimale Abstellpositionen für diesen Einparkvorgang befinden
sich seitlich vor dem Beginn oder hinter dem Ende der Parklü
cke, auf denen das Fahrzeug 1 mit seiner Längsachse in etwa im
spitzen Winkel zur Längsachse der Parklücke 2 steht und sich
dabei die Fahrzeugtüren gut öffnen lassen.
Die Ein- und Ausparkvorgänge für eine derartige Parklücke ent
sprechen ansonsten in allen Merkmalen den vorangehend zu Fig. 1
beschriebenen Parkvorgängen.
Claims (12)
1. Verfahren zum Verbringen eines Kraftfahrzeuges in eine
Zielposition, wobei
das Kraftfahrzeug in eine Startposition nahe der angestreb ten Zielposition gebracht wird,
nach einer ersten fahrerseitiger Aktivierung die Umgebung des Kraftfahrzeuges und zumindest zur Detektion der Zielpo sition fortlaufend abgetastet und die aktuelle Fahrzeugpo sition fortlaufend ermittelt wird,
anhand der ermittelten Umgebungs- und Positionsinformatio nen Steuerinformationen für das Verbringen des Kraftfahr zeuges in die Zielposition ermittelt werden,
nach einer zweiten fahrerseitigen Aktivierung von den Steu erinformationen abhängige Steuerbefehle an den Antriebs strang und/oder die Bremsanlage und/oder die Lenkung des Kraftfahrzeuges abgegeben werden, wodurch das Kraftfahrzeug fahrerunabhängig in die Zielposition fährt.
das Kraftfahrzeug in eine Startposition nahe der angestreb ten Zielposition gebracht wird,
nach einer ersten fahrerseitiger Aktivierung die Umgebung des Kraftfahrzeuges und zumindest zur Detektion der Zielpo sition fortlaufend abgetastet und die aktuelle Fahrzeugpo sition fortlaufend ermittelt wird,
anhand der ermittelten Umgebungs- und Positionsinformatio nen Steuerinformationen für das Verbringen des Kraftfahr zeuges in die Zielposition ermittelt werden,
nach einer zweiten fahrerseitigen Aktivierung von den Steu erinformationen abhängige Steuerbefehle an den Antriebs strang und/oder die Bremsanlage und/oder die Lenkung des Kraftfahrzeuges abgegeben werden, wodurch das Kraftfahrzeug fahrerunabhängig in die Zielposition fährt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
anhand der ermittelten Umgebungs- und/oder Postionsinforma
tionen die angestrebte Zielposition erkannt und eine ent
sprechende Information an den Fahrer ausgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
beim Abtasten der Umgebung des Kraftfahrzeuges und bei der
Ermittlung der aktuellen Fahrzeugposition dann, wenn ein
Hindernis für den Einparkvorgang erfaßt wird, Warninforma
tionen und/oder Informationen über das Hindernis an den
Fahrer abgegeben und/oder die zweite fahrerseitige Aktivie
rung blockiert und/oder der Fahrvorgang in die Zielposition
abgebrochen oder unterbrochen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem außerhalb des Kraftfahrzeug befindlichen Fah
rer und dem Kraftfahrzeug eine Kommunikationsverbindung be
steht, welche zumindest einen, fahrerseitigen Steuerbefehl
an das Kraftfahrzeug und/oder fahrzeugseitige Informationen
an den Fahrer übermittelt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zielposition eine Parklücke, ein Garagenstellplatz oder
dergleichen durch die ermittelten Umgebungs- und Positions
informationen bestimmbarer Bereich ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Startposition eine Parklücke, ein Garagenstellplatz o
der dergleichen Bereich ist und die Zielposition eine Posi
tion außerhalb der Startposition ist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
mit
einer am Kraftfahrzeug angeordneten Umgebungserfassungsein richtung zur fortlaufenden Ermittlung der Umgebung des Kraftfahrzeuges und der Zielposition,
einer am Kraftfahrzeug angeordneten Positionserfassungsein richtung zur fortlaufenden Erfassung der Fahrzeugposition,
einer ersten auf die Umgebungserfassungseinrichtung und die Positionserfassungseinrichtung wirkende Betätigungseinrich tung zur fahrerseitigen Aktivierung der Umgebungserfas sungseinrichtung und der Positionserfassungseinrichtung,
einer mit der Umgebungserfassungseinrichtung und der Posi tionserfassungseinrichtung verbundene Recheneinrichtung zur umgebungs- und fahrzeugpositionsabhängigen Generierung von Steuerinformationen für das Verbringen des Kraftfahrzeuges in die Zielposition,
einer mit dem Antriebsstrang und/oder der Bremsamlage und/oder der Lenkung des Kraftfahrzeuges verbundenen Steu ereinrichtung zur steuerinformationsabhängigen Beeinflus sung des Antriebsstrangs und/oder der Bremsamlage und/oder der Lenkung des Kraftfahrzeuges derart, daß das Kraftfahr zeug fahrerunabhängig in die Zielposition fährt, wobei eine zweite Betätigungseinrichtung mit der Steuereinrichtung zur fahrerseitigen Aktivierung der Steuereinrichtung in Kontakt steht.
einer am Kraftfahrzeug angeordneten Umgebungserfassungsein richtung zur fortlaufenden Ermittlung der Umgebung des Kraftfahrzeuges und der Zielposition,
einer am Kraftfahrzeug angeordneten Positionserfassungsein richtung zur fortlaufenden Erfassung der Fahrzeugposition,
einer ersten auf die Umgebungserfassungseinrichtung und die Positionserfassungseinrichtung wirkende Betätigungseinrich tung zur fahrerseitigen Aktivierung der Umgebungserfas sungseinrichtung und der Positionserfassungseinrichtung,
einer mit der Umgebungserfassungseinrichtung und der Posi tionserfassungseinrichtung verbundene Recheneinrichtung zur umgebungs- und fahrzeugpositionsabhängigen Generierung von Steuerinformationen für das Verbringen des Kraftfahrzeuges in die Zielposition,
einer mit dem Antriebsstrang und/oder der Bremsamlage und/oder der Lenkung des Kraftfahrzeuges verbundenen Steu ereinrichtung zur steuerinformationsabhängigen Beeinflus sung des Antriebsstrangs und/oder der Bremsamlage und/oder der Lenkung des Kraftfahrzeuges derart, daß das Kraftfahr zeug fahrerunabhängig in die Zielposition fährt, wobei eine zweite Betätigungseinrichtung mit der Steuereinrichtung zur fahrerseitigen Aktivierung der Steuereinrichtung in Kontakt steht.
8. Vorrichtung nach Anspuch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die erste Betätigungseinrichtung am Kraftfahrzeug
angeordent ist.
9. Vorrichtung nach Anspuch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die zweite Betätigungseinrichtung an einer Sende
einrichtung angeordnet ist, welche mit einer mit der Steu
ereinrichtung verbundenen Empfangseinrichtung in Kommunika
tionsverbindung steht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Umgebungserfassungseinrichtung und/oder die Positions
erfassungseinrichtung eine Kameraanodnung, eine Laserscan
neranordnung, eine Ultraschallsensoranordnung, eine Radar
sensoranordnung oder dergleichen Umgebungserfassungssenso
rik aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
Positionserfassungseinrichtung eine satellitengestützte
GPS-Positionserkennung zur Erkennung der Start- und Zielposition
und der aktuellen Position aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Kraftfahrzeug und/oder an der Sendeeinrichtung eine Notfall-
Abbrucheinrichtung zum fahrerseitigen Abbrechen oder Unterbre
chen des Fahrvorganges in die Zielposition angeordnet ist.
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