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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fokussierung und zum Dioptrie-
Ausgleich bei einem Fernrohr und ein solches Fernrohr, mit einem
Objektiv und einem diesem zugeordneten, über einen Fokussier-
Einstellring verschiebbaren Fokussierglied, dessen Grundstellung über
einen riegelbaren Dioptrie-Einstellring verstellbar ist, mit einem
Umkehrsystem und einem Okular.
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Ein solches Fernrohr ist aus DE 38 30 620 C2 bekannt und dort
insbesondere als binokulares Fernglas dargestellt. Wesentliches
Merkmal dieses Fernrohres ist ein dem Objektiv zugeordnetes
Fokussierglied, das sowohl der Entfernungseinstellung als auch dem
Dioptrie-Ausgleich dient. Ein Fokussier-Einstellring und ein Dioptrie-
Einstellring sind voneinander entriegelbar. In dieser Stellung kann das
Fokussierglied in jedem der beiden Fernrohre unabhängig voneinander
entsprechend der individuellen Sehkraft der beiden Augen zur
Scharfabbildung auf ein Objekt eingestellt werden. Nach Verriegelung
der beiden Einstellringe wird das Fokussierglied in den beiden
Fernrohren zur Einstellung auf andere Objektentfernungen simultan um
gleiche Beträge verschoben. Die nach außen weisenden Linsenglieder
des Objektivs und des Okulars sind gegenüber dem Gehäuse des
Fernrohres feststehend, so daß es sich bei der Scharfeinstellung und
dem Dioptrie-Ausgleich um eine sogen. Innenfokussierung handelt.
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Aus DE 16 94 491 U1 ist ebenfalls ein binokulares Fernrohr mit
Innenfokussierung bekannt. Außer der gemeinsamen Verstellung der
beiden Fokussierglieder ist bei einem der Rohre noch ein Dioptrie-
Ausgleich vorgesehen. Dazu ist ein Dioptrie-Einstellring von dem
Fokussier-Einstellring abkuppelbar. Im Gegensatz zum vorgenannten
Fernrohr muß hier über die Betätigung des Fokussier-Einstellringes
zunächst das Fokussierglied in dem einen Rohr auf ein Objekt zur
Scharfabbildung eingestellt werden und danach der Sehunterschied
des anderen Auges in dem anderen Rohr durch Abkuppeln des
Dioptrie-Einstellringes ausgeglichen werden.
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Aus US 5 491 588 A ist ein afokales Fernrohr mit kontinuierlicher
Vergrößerungsänderung bekannt. Zur Vergrößerungsänderung werden
sowohl ein dem Objektiv als auch ein dem Okular zugeordnetes
Linsenglied verschoben. Zum Dioptrie-Ausgleich wird das gesamte
Okular zusammen mit dem bei der Vergrößerungsänderung
verschobenen Linsenglied zusätzlich entlang der optischen Achse
verschoben. Beim Vergrößerungswechsel muß nachfokussiert werden.
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Aus US 5 504 624 A ist ebenfalls ein afokales Fernrohr mit
kontinuierlich veränderbarer Vergrößerung bekannt, bei dem das dem
Okular zugeordnete Linsenglied nur zur Vergrößerungsänderung
zusammen mit dem dem Objektiv zugeordneten Linsenglied
verschoben wird. Der Dioptrie-Ausgleich erfolgt über eine separate
Okular-Linsengruppe durch Verschieben längs der optischen Achse.
Der mechanische Aufwand für die Verstellung der miteinander
gekoppelten Linsenglieder für die Vergrößerungsänderung ist
beträchtlich. Die zusätzliche Verstellung des Okulars zum Dioptrie-
Ausgleich führt zu einer Veränderung der Baulänge des
Gesamtsystems.
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Aus DE 43 42 873 A1 ist ein Fernrohr mit zwei festen Okular-
Brennweiten bekannt. Die Veränderung der Vergrößerung erfolgt durch
Umschalten eines Linsengliedes im Okularbereich aus einer ersten
Stellung in eine zweite Stellung. Änderungen in der Objektweite werden
durch axiale Verschiebung des Okulars ausgeglichen. Das gleiche gilt
für den Augenfehler des Betrachters, wobei beim Übergang von einer
Okularvergrößerung in die andere das Okular gesondert nachgestellt
werden muß. Auch bei diesem System ändert sich die Baulänge mit der
korrekten Scharfabbildung.
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Aus den vorgenannten Druckschriften ergibt sich die Erkenntnis, daß
bei Fernrohren mit veränderlicher Okularbrennweite die Elemente für
den Dioptrie-Ausgleich in Lichtrichtung hinter dem Vergrößerungs-
Verstellglied anzuordnen sind. Dadurch wird erreicht, daß die Wirkung
des für den Dioptrie-Ausgleich verantwortlichen Linsengliedes bei der
Vergrößerungsverstellung konstant bleibt.
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Analog zum Begriff der Fernrohrvergrößerung sollen nachfolgend eine
nur von der Okularbrennweite abhängige Vergrößerung als
Okularvergrößerung Γ und ein Okular mit veränderbarer Brennweite als
Okular mit veränderbarer Vergrößerung bezeichnet werden.
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Wenn aber sowohl die Einstellelemente für die Vergrößerungsänderung
als auch die Einstellelemente für den Dioptrie-Ausgleich am Okular
angeordnet sind, dann ergeben sich Probleme bei der Anordnung einer
üblicherweise außerdem noch gewünschten beweglichen
Augenmuschel für Brillen- und Nicht-Brillenträger. Eine solche
Augenmuschel vergrößert zusätzlich das Bauvolumen des Okulars,
wodurch bei binokularen Fernrohren der einstellbare Augenabstand
nach unten begrenzt wird und der Freiraum für die Nase des Benutzers
erheblich eingeschränkt ist.
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Die am Okular notwendigerweise nahe beieinander liegenden
Einstellelemente erschweren die Bedienung. Mit einer unbeabsichtigten
Verstellung eines der Elemente muß gerechnet werden.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Fernrohr mit
innen liegender Objektiv-Fokussierung und einem Dioptrie-Ausgleich
die Möglichkeit für eine Änderung der Okularvergrößerung zu schaffen,
die eine einfache und kompakte Gestaltung des Okulars erlaubt und die
Konstanz der Dioptrie-Einstellung beim Vergrößerungswechsel
gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Eine vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich aus dem Merkmal
des Unteranspruchs 2.
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Bei der Gestaltung eines Fernrohres der eingangs genannten Art wird
diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 3
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Merkmalen
der Unteransprüche 4 bis 10.
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Der wesentliche Schritt zur Lösung der gestellten Aufgabe ist darin zu
sehen, bei einem dem Objektiv zugeordneten Fokussierglied neben der
Verstellung zum Dioptrie-Ausgleich zusätzlich eine von der
Vergrößerungsänderung des Okulars abhängige Verstellung zu
bewirken, die die Scharfabbildung beim Vergrößerungswechsel
konstant hält. Ausgehend von einer Dioptrie-Verstellung z1 bei einer
Okularvergrößerung Γ1 soll sich bei einer Okularvergrößerung Γ2 die
Dioptrie-Verstellung auf den Wert z2 = (Γ1/Γ2)2.z1 verändern.
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Der angegebene Zusammenhang zwischen den Verstellwerten z1 und
z2 für den Dioptrie-Ausgleich gilt auch bei kontinuierlicher Veränderung
der Okularvergrößerung. Er läßt sich über eine Kurvenscheibe
mechanisch jedoch insbesondere bei einer Umschaltung der
Okularvergrößerung zwischen wenigen diskreten Vergrößerungswerten
realisieren.
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Die Verlagerung der bei Okularen mit veränderbarer Brennweite
üblicherweise am Okular vorzunehmenden Dioptrie-Verstellung aus
dem Okular heraus entlastet das Okular in konstruktiver Hinsicht
beträchtlich. Es entfällt ein variables optisches Element im Okular,
wodurch zusätzliche Probleme beim Optik-Design entfallen. Die
gewonnene Freiheit kann für eine verbesserte optische Leistung
genutzt werden. Am Okular befindet sich nur der Einstellring für die
Vergrößerungsänderung. Das Bauvolumen des Okulars kann gering
gehalten werden, so daß ein kleinerer einstellbarer Augenabstand und
ein größerer Freiraum für die Nase bei binokularer Anordnung der
Fernrohre möglich sind.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt
und werden nachfolgend anhand der Figuren näher beschrieben. Dabei
zeigen:
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Fig. 1 ein monokulares Fernrohr,
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Fig. 2 ein binokulares Fernrohr,
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Fig. 3 einen Ausschnitt aus dem Fokussier- und Dioptrie-
Einstellgetriebe,
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Fig. 4 eine Abwicklung einer Kurvenscheibe und
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Fig. 5 eine Ansicht auf die Kurvenscheibe.
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Das in Fig. 1 dargestellte monokulare Fernrohr 1 enthält ein im Gehäuse
2 fest angeordnetes Objektiv 3, ein Umkehrsystem 4 und ein Okular.
Dem Objektiv 3 ist ein Fokussierglied 5 zugeordnet, das in dem
Gehäuse 2 längsverschieblich gelagert ist. Das Okular besteht aus
einem im Gehäuse 2 fest angeordneten Außenglied 6 und zwei innen
liegenden Linsengliedern 7, 8, die gegeneinander verschiebbar
angeordnet sind. In der linken Hälfte der Schnittzeichnung ist mit den
weit auseinander liegenden Linsengliedern 7, 8 die Einstellung hoher
Okularvergrößerung dargestellt und in der rechten Hälfte die Einstellung
mit niedrigerer Okularvergrößerung. Die gegenseitige Verschiebung der
Linsenglieder 7, 8 wird durch Drehen an einem Vergrößerungs-
Einstellring 9 und damit gekoppelten Kurvenführungen in den
Fassungshülsen für die Linsenglieder 7, 8 bewirkt. Die
Kurvenführungen werden nicht weiter beschrieben, da solche
Verstellungen allgemein bekannt sind und nicht Gegenstand der
Erfindung sind. Die Abbildungskorrektion des Okulars ist für die
jeweiligen Vergrößerungen in den dargestellten Endstellungen
optimiert. Es sind dafür z. B. eine 8-fache und eine 12-fache
Vergrößerung vorgesehen.
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An dem Vergrößerungs-Einstellring 9 befindet sich ein äußerer
Zahnkranz 10, in den ein am Gehäuse 2 drehbar gelagertes Zahnrad
11 eingreift. Das Zahnrad 11 steht in getrieblicher Verbindung mit der
Dioptrie-Verstellung, die anhand der Fig. 3 näher beschrieben wird.
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An dem Gehäuse 2 sind ein Fokussier-Einstellring 12 und ein Dioptrie-
Einstellring 13 um eine gemeinsame Achse 14 drehbar gelagert. Der
Dioptrie-Einstellring 13 ist in der rechts gezeigten Darstellung mit einem
später näher beschriebenen Zylinderelement 39 verriegelt und kann
durch Hochziehen entriegelt werden. Weitere Einzelheiten sind aus der
Fig. 3 zu entnehmen.
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Mit dem Fokussier-Einstellring 12 ist ein in Richtung der Achse 14
bewegliches Schneckenglied 15 gekoppelt. Das Schneckenglied 15 ist
über einen Zapfen 16 mit einem auf der Achse 14 verschiebbar
gelagerten Schubelement 17 verbunden. Der Zapfen 16 wird in an sich
bekannter Weise in einem ortsfesten Längsschlitz 18 parallel zur Achse
14 geführt, so daß sich das Schneckenglied 15 bei einer Drehung des
Fokussier-Einstellringes 12 in axialer Richtung bewegt und dabei das
Schubelement 17 entlang der Achse 14 verschiebt.
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Mit dem Schubelement 17 justierbar verbunden ist ein Tragelement 19,
auf dem eine Kurvenscheibe 20 drehbar gelagert ist. Die
Kurvenscheibe 20 greift mit einer Nase 21 in eine Schlitzführung 22 ein,
die mit dem Dioptrie-Einstellring 13 verbunden ist. Bei entriegeltem
Dioptrie-Einstellring 13 kann daher die Kurvenscheibe 20 durch
Mitnehmen der Nase 21 in der Schlitzführung 22 um die Achse 14
gedreht werden.
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Die Kurvenscheibe 20 liegt mit ihrer steuernden Stirnfläche an einer
Übertragungsstange 23 an, die über ein auf einer Stange 25 geführtes
Zwischenstück und einen daran in radialer Richtung angeformten
Zapfen mit einem Halter 24 für das Fokussierglied 5 verbunden ist.
Anstelle einer kraftschlüssigen Anlage der Kurvenscheibe 20 an der
Übertragungsstange 23 kann auch ein Formschluß vorgesehen sein.
Der Halter 24 wird auf dem Zapfen radial mit einer Feder an die
Innenwand des Fernrohres 1 gedrückt und somit spielfrei parallel zur
Achse 14 geführt. Bei einer Drehung der Kurvenscheibe 20 durch
Betätigung des entriegelten Dioptrie-Einstellringes 13 werden daher die
Übertragungsstange 23 und damit das Fokussierglied 5 entsprechend
der jeweiligen Höhe der Stirnfläche der Kurvenscheibe 20 verstellt. Eine
Höhenabwicklung der Stirnfläche der Kurvenscheibe 20 ist in Fig. 4
dargestellt. Bei erneuter Verriegelung des Dioptrie-Einstellringes 13 mit
dem Fokussier-Einstellring 12 wird die gewählte Dioptrie-Verstellung
festgelegt.
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Bei Verriegelung des Dioptrie-Einstellringes 13 mit dem
Zylinderelement 39 besteht über die Verriegelungselemente eine
getriebliche Kopplung zwischen dem Zahnrad 11 und der
Schlitzführung 22. Über eine Drehung des Vergrößerungs-Einstellringes
9 am Okular wird daher die Kurvenscheibe 20 in die Position der
gewählten Vergrößerung verdreht und verschiebt damit über die
Übertragungsstange 23 das Fokussierglied 5 nochmals. Die
Höhenänderung in der Stirnfläche der Kurvenscheibe 20 entspricht dem
bereits erläuterten Wert. Bei einer Betätigung des Fokussier-
Einstellringes 12 bleibt die in Abhängigkeit von der
Vergrößerungsänderung eingestellte Stellung der Kurvenscheibe 20
erhalten. Durch die weite räumliche Trennung des Fokussier-
Einstellringes 12 und des Dioptrie-Einstellringes 13 von dem
Vergrößerungs-Einstellring 9 ist eine unbeabsichtigte Verstellung des
korrekten Dioptrie-Ausgleichs und der Fokussierung ausgeschlossen.
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Fig. 2 zeigt ein binokulares Fernrohr. An dem Gehäuse 2 des
monokularen Teiles des Fernrohres 1 ist ein zweites Fernrohr-Gehäuse
26 mit gleichem optischem Aufbau schwenkbar angeordnet. Die
Schwenkachse 27 fluchtet mit der Achse 14 des Fokussier-
Einstellringes 12 und des Dioptrie-Einstellringes 13, so daß dieser Teil
des Gehäuses 2 die Schwenkbrücke des binokularen Fernrohres bildet.
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Zur Verstellung eines Fokussiergliedes 28 in dem zweiten Fernrohr-
Gehäuse 26 ist an das Schubelement 17 ein Mitnehmer 29 angefügt,
der in eine Nut 30 am oberen Ende einer zweiten Übertragungsstange
31 eingreift. Der Mitnehmer 29 ist in an sich bekannter Weise als
Kreissegmentscheibe ausgebildet, so daß der Eingriff mit der
Übertragungsstange 31 bei einem Schwenken des zweiten Fernrohr-
Gehäuses 26 zur Augenweiteneinstellung nicht unterbrochen wird. Die
Drehung des Fokussier-Einstellringes 12 wirkt somit synchron auf beide
Fokussierglieder 5, 28.
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Zur binokularen Scharfabbildung muß in diesem Ausführungsbeispiel
zunächst mit dem dem Fokussierglied 28 zugeordneten Auge eine
Scharfabbildung auf ein Objekt eingestellt werden. Nach darauf
folgender Entriegelung des Dioptrie-Einstellringes 13 kann dann das
Fokussierglied 5 über die Drehung der Kurvenscheibe 20 solange
verstellt werden bis ein evtl. vorhandener Unterschied zur Sehschärfe
des anderen Auges ausgeglichen ist. Danach muß der Dioptrie-
Einstellring 13 wieder verriegelt werden.
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Zur Veränderung der Okularvergrößerung weisen in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel beide Okulare voneinander unabhängig
betätigbare Vergrößerungs-Einstellringe 9, 32 auf, wobei nur in den
Endstellungen eine optimale Korrektur der Abbildungsleistung
vorgesehen ist und daher auch nur diese Stellungen für die
Beobachtung genutzt werden sollen. Nur der Vergrößerungs-
Einstellring 9 ist in diesem Ausführungsbeispiel getrieblich mit der
Kurvenscheibe 20 verbunden. Zur sicheren Einstellung des
vergrößerungsabhängigen Anteils der Dioptrie-Verstellung ist daher
eine Sicherung vorgesehen, die eine Ent- und Verriegelung des
Dioptrie-Einstellringes 13 nur in den Endstellungen des Vergrößerungs-
Einstellringes 9 erlaubt. Vorzugsweise ist der Ausgleich des
Sehschärfeunterschiedes in der Stellung der größten
Okularvergrößerung vorzunehmen.
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Die Kurvenscheibe 20 weist in diesem Fall auf ihrem Umfang zwei
Segmente mit unterschiedlichen Höhen und Steigungen auf, die zum
einen an eine niedrigere Okularvergrößerung Γ1 und zum anderen an
eine höhere Okularvergrößerung Γ2 angepaßt sind. Anhand der Fig. 4
und 5 wird das näher beschrieben. Die Übersetzungen zwischen dem
Zahnkranz 10, dem Zahnrad 11 und zum Stellglied für die
Kurvenscheibe 20 sind so gewählt, daß mit der Umschaltung der
Okularvergrößerung das jeweils zugehörige Segment in Anlage mit der
Übertragungsstange 23 gebracht wird. Bei zwei umschaltbaren
Vergrößerungen Γ1, Γ2 wird für den Vergrößerungs-Einstellring 9
vorzugsweise eine Drehung von ca. 90° für die Umstellung der
Vergrößerungen vorgesehen. Das Übersetzungsverhältnis wird so
eingestellt, daß dabei die Kurvenscheibe 20 und auch der Dioptrie-
Einstellring 13 um 180° gedreht werden.
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Bei einer Korrektur des Okulars für z. B. drei oder mehr diskret
einstellbare Vergrößerungen können entsprechend mehr Segmente
vorgesehen sein, die aufgrund einer angepaßten Übersetzung der
Stellelemente jeweils in Wirkstellung gebracht werden können.
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Die auf die beschriebene Weise eingestellte Relativverschiebung
zwischen den beiden Fokussiergliedern 5, 28 berücksichtigt sowohl die
Differenz in der Sehschärfe beider Augen als auch den darauf
bezogenen vergrößerungsabhängigen Wert des Dioptrie-Ausgleichs.
Bei einer nachfolgenden synchronen Verstellung der Fokussierglieder
5, 28 durch Betätigung des Fokussier-Einstellringes 12 wird das jeweils
beobachtete Objekt mit beiden Augen scharf gesehen.
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Es ist möglich, anstelle einer manuellen Betätigung der Vergrößerungs-
Einstellringe 9, 32 eine elektro-mechanische Verstellung vorzusehen.
Dann kann über einen zentralen elektronischen Taster eine synchrone
Verstellung der Okularvergrößerung ausgelöst werden. Außerdem kann
auch der zweiten Übertragungsstange 31 eine elektro-mechanisch
angetriebene zweite Kurvenscheibe zugeordnet werden, die beim
zweiten Fokussierglied 28 eine allein vergrößerungsabhängige
Verstellung bewirkt. Bei einer solchen Anordnung wird nach einmaligem
Ausgleich der Sehkraftunterschiede beider Augen die Scharfabbildung
bei jeder Vergrößerungsänderung aufrecht erhalten.
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Aus Fig. 3 sind Details der bereits beschriebenen Wirkungsketten zu
entnehmen. Der Dioptrie-Einstellring 13 ist in der linken Hälfte der
Schnittdarstellung im entriegelten und in der rechten Hälfte im
verriegelten Zustand gezeigt. Beiden Einstellungen sind Raststellungen
33, 34 zugeordnet.
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Mit dem Dioptrie-Einstellring 13 ist ein inneres Zylinderelement 35
verbunden, in dem die bereits beschriebene Schlitzführung 22 für die
Nase 21 an der Kurvenscheibe 20 angeordnet ist. In das
Zylinderelement 35 ist am oberen Ende eine äußere, parallel zur Achse
4 gerichtete Verzahnung 36 eingefügt. Außerdem ist auf dem
Außenmantel des Zylinderelementes 35 eine Hülse 37 drehbar
gelagert. An die Hülse 37 ist am unteren Ende eine nach außen
weisende Anschlagnase 38 angeformt, die in eine der Breite der
Anschlagnase 38 entsprechende Ausnehmung 38' im Gehäuse 2
eingreift.
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In das Gehäuse 2 ist ein äußeres Zylinderelement 39 drehbar
eingesetzt. Unterhalb des Lagerrandes für das Zylinderelement 39
enthält dieses einen nach außen weisenden Zahnkranz 40, in den das
Zahnrad 11 eingreift. Außerdem ist an der inneren Mantelfläche eine
Verzahnung 41 vorgesehen, die mit der Verzahnung 36 des inneren
Zylinderelementes 35 korrespondiert. In dem entriegelten linken Teil der
Darstellung sind die beiden Verzahnungen 36, 41 außer Eingriff und in
dem verriegelten rechten Teil der Darstellung im Eingriff miteinander.
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Der untere Rand des Zylinderelementes 39 enthält über einen Teil
seines Umfangs einen der Höhe der Anschlagnase 38 entsprechenden
Absatz 42, an dem die Anschlagnase 38 bei einer Drehung des
Zylinderelementes 39 aufgrund einer Betätigung des Vergrößerungs-
Einstellringes 9 anliegt. An den Begrenzung des Absatzes 42 weist das
Zylinderelement 39 außerdem jeweils einen parallel zur Achse 4 nach
oben gerichteten und der Breite der Anschlagnase 38 entsprechenden
Schlitz auf. Nur wenn die Anschlagnase 38 diesem Schlitz gegenüber
steht, ist eine Entriegelung des Dioptrie-Einstellringes 13 möglich. Die
Nase 21 an der Kurvenscheibe 20 gleitet bei der Entriegelung in der
Schlitzführung 22.
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Im entriegelten Zustand ist eine Drehung des äußeren
Zylinderelementes 39 und damit des Vergrößerungs-Einstellringes 9
wegen der im Gehäuse 2 festgelegten Anschlagnase 38 nicht möglich.
Im verriegelten Zustand wird dagegen eine Drehung des äußeren
Zylinderelementes 39 über die Verzahnung 36, 41 unmittelbar auf das
innere Zylinderelement 35 übertragen, wobei über die in der
Schlitzführung 22 liegende Nase 21 der Kurvenscheibe 20 diese mit
gedreht wird.
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Das Tragelement 19 für die Kurvenscheibe 20 kann auf dem
Schubelement 17 in der Höhe eingestellt und über eine
Konterverschraubung gesichert werden. Dabei ist über den Dioptrie-
Einstellring 13 die Kurvenscheibe bei einer bestimmten
Vergrößerungseinstellung in die Null-Stellung zu bringen. Das
Fokussierglied 5 ist für eine afokale Abbildung des Gesamtsystems
auszurichten.
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Der Dioptrie-Einstellring 13 weist in seiner Oberseite ein Sichtfenster 43
auf und am Rand dazu eine nicht dargestellte Dioptrie-Skala. Unterhalb
des Sichtfensters 43 ist auf dem inneren Zylinderelement 35 eine
Zeigerscheibe 44 drehbar aufgelegt und über eine Lasche 45 mit dem
äußeren Zylinderelement 39 gekoppelt. Bei der Entriegelung des
Dioptrie-Einstellringes 13 wird die Zeigerscheibe 44 mit angehoben und
die Lasche 45 gleitet dazu in einer entsprechenden Ausnehmung im
äußeren Zylinderelement 39.
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Die Dioptrie-Verstellung resultiert in einer relativen Verdrehung des
inneren Zylinderelementes 35 gegenüber dem äußeren Zylinderelement
39, d. h. die Dioptrie-Skala wird gegenüber der Zeigerscheibe 44
verdreht, die dabei von dem äußeren Zylinderelement 39 über die
Lasche 45 festgehalten wird. Wegen der immer unmittelbar unter dem
Sichtfenster 43 liegenden Zeigerscheibe 44 entstehen keine
Parallaxenfehler beim Ablesen des eingestellten Dioptrie-Ausgleichs.
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Über die bereits beschriebene Verriegelung des Vergrößerungs-
Einstellringes 9 wird erreicht, daß die Umschaltung der
Okularvergrößerungen nur bei verriegeltem Dioptrie-Einstellring 13
ausgeführt werden kann. Die bei der Umschaltung auf das äußere
Zylinderelement 39 übertragene Drehung bewirkt auch eine Drehung
des Dioptrie-Einstellringes 13, so daß die Dioptrie-Skala und die
Zeigerscheibe 44 synchron mitgedreht werden. Die beiden
Segmentbereiche der Kurvenscheibe 20, die den unterschiedlichen
Vergrößerungen zugeordnet sind, weisen dieselbe Kurvenlänge für
gleiche Dioptrie-Verstellungen auf. Für die Dioptrie-Anzeige am
Dioptrie-Einstellring 13 ergibt sich somit dieselbe Skalenspreizung, so
daß nur eine einzige Dioptrie-Skala notwendig ist.
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Aus der in Fig. 4 dargestellten Höhenabwicklung H sind die um 180°
zueinander versetzten Kurvenbereiche der Stirnfläche der
Kurvenscheibe 20 ersichtlich. Der Winkelbereich von 0° bis 90° soll für
die Dioptrie-Verstellung bei Γ1 = 8-facher Okularvergrößerung
vorgesehen sein und der Winkelbereich von 180° bis 270° für die
Dioptrie-Verstellung bei Γ2 = 12-facher Okularvergrößerung. Da ein
Dioptrie-Ausgleich für ±-Werte notwendig ist, entsprechen die
Höhenwerte H bei 45° und 225° der Nullstellung. Die Höhen H an
diesen Stellen sind gleich. Der Übergang zwischen den
Kurvenbereichen ist so gestaltet, daß die Kurvenscheibe bei ihrer
Drehung für die Vergrößerungsänderung sprungfrei an der
Übertragungsstange 23 entlanggleiten kann.
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Fig. 5 zeigt eine Ansicht der geschlossenen Kurvenscheibe 20 mit der
angeformten Nase 21. Deutlich zu erkennen sind die beiden
Kurvenbereiche unterschiedlicher Steigung für die beiden gewählten
Vergrößerungen 8 × und 12 ×. Dazwischen liegen ein
Übergangsbereich 46 und eine aufgrund des durch den Absatz 42 und
die Anschlagnase 38 begrenzten Drehbereichs des äußeren
Zylinderelementes 39 ungenutzter Bereich 47.
Bezugszeichenliste
1 Fernrohr
2 Gehäuse
3 Objektiv
4 Umkehrsystem
5 Fokussierglied
6 Außenglied des Okulars
7, 8 verschiebbare Linsenglieder
9 Vergrößerungs-Einstellring
10 äußerer Zahnkranz
11 Zahnrad
12 Fokussier-Einstellring
13 Dioptrie-Einstellring
14 Achse
15 Schneckenglied
16 Zapfen
17 Schubelement
18 Längsschlitz
19 Tragelement
20 Kurvenscheibe
21 Nase
22 Schlitzführung
23 Übertragungsstange
24 Halter
25 Stange
26 zweites Fernrohrgehäuse
27 Schwenkachse
28 zweites Fokussierglied
29 Mitnehmer
30 Nut
31 zweite Übertragungsstange
32 zweiter Vergrößerungs-Einstellring
33, 34 Raststellungen
35 inneres Zylinderelement
36 Verzahnung
37 Hülse
38 Anschlagnase
38' Ausnehmung im Gehäuse 2
39 äußeres Zylinderelement
40 Zahnkranz
41 Verzahnung
42 Absatz
43 Sichtfenster
44 Zeigerscheibe
45 Lasche
46 Übergangsbereich
47 ungenutzter Bereich