DE10139732A1 - Steuereinheit für elektrische Servolenkung - Google Patents
Steuereinheit für elektrische ServolenkungInfo
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Abstract
Eine Steuereinheit für eine elektrische Servolenkung steuert einen Motor, um auf einen Lenkmechanismus eine Hilfslenkkraft zu geben, basierend auf einem Stromsollwert, der aus einem Lenkhilfe-Sollwert berechnet wurde, der seinerseits basierend auf dem in der Lenkwelle erzeugten Lenkmoment berechnet wurde, und basierend auf einem Stromistwert des Motors. Die Steuereinheit besitzt eine erste und eine zweite Steuerung zum Steuern des Motors. Basierend auf einem Stromsollwert, der von der zweiten Steuerung berechnet wird, überwacht die zweite Steuerung die erste Steuerung, die das Treiben des Motors, basierend auf dem von der ersten Steuerung berechneten Lenkhilfe-Sollwert steuert. Befindet sich die erste Steuerung in einem Zustand, in welchem sie den Lenkhilfe-Sollwert nicht steuert, so wird die Funktion der zweiten Steuerung beim Überwachen der ersten Steuerung beschränkt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Steuereinheit für eine elektrische Servolenkung, die ei
nen Motor steuert, der eine Hilfslenkkraft auf eine Lenkanlage eines Kraftfahr
zeugs oder eines Fahrzeugs allgemein gibt. Die Erfindung betrifft insbesondere ei
ne Steuereinheit für eine elektrische Servolenkung, die mit zwei Steuerungen,
nämlich einer Haupt- und einer Nebensteuerung (in Form einer CPU (zentralen
Verarbeitungseinheit) oder MCU (Microsteuereinheit)) ausgestattet ist, um einen
eine große Trägheit aufweisenden Motor unter Verwendung einer digitalen Ser
voregelung zu steuern, wobei die eine Steuerung zum Steuern des Motors und die
andere zum Überwachen eines abnormalen Betriebszustands eines Antriebssy
stems dient. Ziel dabei ist eine verbesserte Steuerbarkeit in Verbindung mit ge
steigerter Sicherheit.
Eine elektrische Servolenkung, die eine Hilfskraft auf eine Lenkanlage eines Kraft
fahrzeugs mit Hilfe des Drehmoments eines Motors gibt, bringt die Antriebskraft
des Motors in einer Lenkwelle oder einer Zahnstange mit einem Übertragungsme
chanismus, beispielsweise in Form von Zahnrädern oder Riemen, über einen Un
tersetzungsmechanismus zur Wirkung. Eine solche herkömmliche elektrische Ser
volenkung beruht auf einer Regelung des Motorstroms zum exakten Erzeugen ei
nes Hilfsmoments (eines Lenkhilfemoments). Die Regelung dient zum Einstellen
einer Motorklemmenspannung in dem Sinn, daß eine Differenz zwischen einem
Stromsollwert und einem Stromistwert des Motors minimiert wird. Die Motorklem
menspannung wird allgemein basierend auf dem Tastverhältnis einer PWM-
Steuerung (Pulsbreitenmodulations-Steuerung) eingestellt.
Der allgemeine Aufbau einer elektrischen Servolenkung soll anhand der Fig. 1 nä
her erläutert werden. Eine Welle 2 eines Lenkrads 1 ist mit einer Spurstange 6 der
Laufräder über Reduktionsgetriebe 3, Universalgelenke 4a und 4b und einen Rit
zel-Zahnstangen-Mechanismus 5 gekoppelt. Die Welle 2 ist mit einem Drehmo
mentfühler 10 zum Erfassen eines Lenkmoments des Lenkrads 1 ausgestattet. Ein
Motor 20 zum Unterstützen der Lenkkraft des Lenkrads 1 ist mit der Welle 2 über
eine Kupplung 21 und die Reduktionsgetriebeeinheit 3 verbunden. Eine Steuerein
heit 30 zum Steuern der Servolenkvorrichtung wird von einer Batterie 14 über ein
Zündschloß 11 und ein Relais 13 gespeist. Die Steuereinheit 30 berechnet einen
Lenkhilfe-Sollwert I eines Hilfsbefehls basierend auf einem Lenkmoment, wie es
von dem Drehmomentfühler 11 erfaßt wird, und einer Fahrzeuggeschwindigkeit V,
die von einem Fahrzeuggeschwindigkeitsfühler 12 erfaßt wird. Dann steuert die
Steuereinheit 30 einen in den Motor 20 einzuspeisenden Strom auf der Grundlage
des berechneten Lenkhilfe-Sollwerts I. Die Kupplung 21 wird von der Steuerein
heit 30 einer EIN/AUS-Steuerung unterzogen und bleibt im normalen Betriebszu
stand eingeschaltet (eingekuppelt). Hat die Steuereinheit 30 entschieden, daß in
der Servolenkanlage eine Störung vorliegt, oder wurde die Versorgungsspannung
(Vb) der Batterie 14 über das Zündschloß 14 und das Relais 13 ausgeschaltet, so
wird die Kupplung 21 ausgeschaltet (ausgekuppelt).
Die Steuereinheit 30 besteht hauptsächlich aus einer CPU (Control Processing
Unit; zentrale Verarbeitungseinheit). Fig. 2 zeigt allgemeine Funktionen, die basie
rend auf einem Programm innerhalb der CPU auszuführen sind. Funktionen und
Arbeitsweise der Steuereinheit 30 werden im folgenden erläutert.
Ein von dem Drehmomentfühler 10 erfaßtes Lenkmoment T wird nach der Eingabe
in die Steuereinheit von einem Phasenkompensator 31 einer Phasenkompensation
unterzogen, um die Stabilität des Lenksystems zu erhöhen. Das in der Phase
kompensierte Lenkmoment TA wird auf einen Lenkhilfe-Sollwert-Rechner 32 ge
geben. Eine von dem Fahrzeuggeschwindigkeitsfühler 12 erfaßte Fahrzeugge
schwindigkeit V wird ebenfalls in den Lenkhilfe-Sollwert-Rechner 32 eingeben.
Der Lenkhilfe-Sollwert-Rechner 32 berechnet einen Lenkhilfe-Sollwert I als Re
gelungs-Zielwert für einen in den Motor 20 einzuspeisenden Strom basierend auf
dem eingegebenen Lenkmoment TA und der eingegebenen Fahrzeuggeschwin
digkeit V. Der Lenkhilfe-Sollwert I wird auf einen Subtrahierer 30A gegeben, au
ßerdem auf einen Differential-Kompensator 34 eines Vorwärtsregelsystems, um
die Ansprechgeschwindigkeit zu erhöhen.
Eine von dem Subtrahierer 30A berechnete Differenz (I - i) wird auf einen Propor
tionalrechner 35 gegeben. Ein von dem Proportionalrechner 35 ausgegebener
Proportionalwert wird in einen Addierer 30B eingegeben, außerdem in einen Inte
grationsrechner 36, um die Kennlinie des Regelsystems zu verbessern.
Ausgangssignale von dem Differentialkompensator 34 und dem Integrationsrech
ner 36 werden ebenfalls in den Addierer 30B eingegeben und von diesem addiert.
Das Additionsergebnis vom Addierer 30B wird als Stromsollwert E erhalten, und
dieser Stromsollwert E wird als Motortreibersignal in eine Motortreiberschaltung 37
eingegeben. Ein Motorstromwert i (Stromistwert) des Motors wird von einem Mo
torstromdetektor oder -fühler 38 erfaßt, und dieser Motorstromwert i wird zurück
geführt und in den Subtrahierer 30a eingegeben. Wie oben ausgeführt, ist es üb
lich, daß die CPU den Stromsollwert basierend auf dem Drehmomentsignal (dem
Lenkmoment C) und dem Stromistwert i berechnet. Die CPU steuert das Treiben
des Motors basierend auf dem Stromsollwert. In diesem Fall wird ein Signal in
Richtung des Lenkmoments erzeugt für die festgestellte Richtung des Motortrei
berstroms, basierend auf dem Drehmomentsignal. Dies geschieht mit einer Hard
warelogik oder mit einer weiteren CPU. Nur wenn das Signal in der Richtung des
Lenkmoments übereinstimmt mit der Motorantriebsrichtung, wird der Motor tat
sächlich angesteuert. Wird eine Abnormalität des Motortreibersystems festgestellt,
so gibt es eine konstante Zeit zum Nachweisen bis hin zu einem Beheben einer
Abnormalität. Dies war im Stand der Technik nicht immer genau einzuhalten.
Üblicherweise ist eine CPU mit einem externen WDT (Watch Dog Timer) ausge
stattet, der hier als ÜT (Überwachungstimer) bezeichnet werden soll. Die CPU gibt
an den ÜT immer wieder einen Löschimpuls, um ein Wegdriften der CPU zu ver
hindern. Wenn innerhalb einer vorbestimmten Zeitspanne kein Löschimpuls einge
geben wird, so wird von dem ÜT ein Rücksetzsignal an die CPU gegeben, um da
durch die CPU neu zu starten. Wenn außerdem das System zwei CPUs verwen
det, so geben die zwei CPUs sich gegenseitig vorbestimmte Ausgangssignale vor
bestimmter Periodendauer, und sie überwachen gegenseitig die Periodendauer
der Impulse, um so zu erreichen, daß die eine CPU ein Wegdriften der anderen
CPU überwacht.
Bei dem oben geschilderten herkömmlichen elektrischen Servolenksystem erhöht
sich die Trägheit des Motors mit einer Steigerung der Ausgangsleistung des Mo
tors. Um die Lenk-Kennlinie sicher einstellen zu können, war es daher notwendig,
die Trägheit des Motors zu kompensieren. Wegen der Steuerung zum Kompen
sieren der Trägheit kommt es vor, daß die Richtung des Drehmomentsignals nicht
übereinstimmt mit der tatsächlichen Antriebsrichtung des Motors, im Gegensatz zu
der üblichen Praxis. Im Ergebnis gibt ungeachtet der Tatsache, daß die Trägheits
kompensationssteuerung normal arbeitet, die andere Steuerung ein Drehmoment-
Richtungssignal basierend auf dem Drehmomentsignal aus, und es kommt zu dem
unerwünschten Zustand, daß der Motorantrieb vorübergehend angehalten wird. In
anderen Worten: Die Richtungs-Sperre basierend auf der Richtung des Lenkmo
ments, ist bei dem aktuellen System nicht in der üblicherweise praktizierten Form
anwendbar.
Wenn außerdem bei dem herkömmlichen System eine Abnormalität des Motor
treibersystems erkannt wurde, so war die Zeit vom Erfassen einer Abnormalität bis
zum Beheben dieser Abnormalität als konstante Zeit vorgegeben. Im Fall des
Nachweises einer Abnormalität aufgrund einer Differenz zwischen Sollstromwert
und Iststromwert des Motors wurde davon ausgegangen, daß im Fall einer starken
Differenz ein deutlicher Fall von Abnormalität vorliegt. In diesem Fall muß man das
System rasch anhalten. Wird eine kleine Abweichung festgestellt; so wird davon
ausgegangen, daß es sich um eine fehlerhafte Erfassung des betreffenden Werts
handelt, bedingt durch Rauschen oder ähnliche Einflüsse. In diesem Fall benötigt
man Zeit, um die Abnormalität zu beheben.
Außerdem war es übliche Praxis, das Wegdriften der CPU mit Hilfe eines externen
ÜT zu überwachen, wobei die CPU dann wegdriftet, wenn ein Programm nicht
normal arbeitet und die CPU basierend auf ein von dem ÜT kommendes Rück
setzsignal neu gestartet wird. Wenn allerdings eine Störung derart vorliegt, daß
das Programm erneut an der selben Stelle wieder zu einem Wegdriften oder Hän
genbleiben führt, so wechseln der Ausgabestatus und der Anhaltestatus des Mo
tors laufend ab. Dies führt zu einer gefährlichen Situation für den Fahrer.
Besitzt das System zwei Steuerungen, von denen die eine Steuerung (die erste
Steuerung) eine Steuerung ausführt und die andere Steuerung (die zweite Steue
rung) den Steuervorgang überwacht, so müssen sich die beiden Steuerungen ge
genseitig bezüglich eines Wegdriftens der CPUs überwachen, um zu bestätigen,
daß die überwachende Steuerung normal arbeitet (vgl. z. B. die japanische Patent-
Offenlegungsschrift 5-213208A). Besitzt das System zwei CPUs, und
senden/empfangen die beiden CPUs gegenseitig Impulssignale zum Überwachen
des Wegdriftens der jeweils anderen CPU, so kann es zu folgenden Problemen
kommen: Das Programm selbst arbeitet möglicherweise nicht normal und setzt die
Abgabe lediglich eines Überwachungsimpulses fort, mit dem Ergebnis, daß es
nicht möglich ist, ein Wegdriften festzustellen. Ein Impulssignal, welches basierend
auf einer elektromagnetischen Welle oder Rauschen normal erzeugt wurde, wird
möglicherweise falsch gemessen und falsch erfaßt.
Wenn die erste Steuerung angehalten wird, oder wenn der Stromsollwert basie
rend auf der Wirkung einer Schutzfunktion beschränkt wird, so beurteilt dies die
zweite Steuerung möglicherweise so, als ob der Steuervorgang der ersten Steue
rung abnormal wäre. Selbst wenn die erste Steuerung eine Anfangsdiagnose nicht
ausführt oder unterstützt, fließt möglicherweise ein Motorstrom abhängig vom
Wegdriften der CPU. Abhängig von der Stärke des Motorstroms kann es zu einem
Selbstlenkvorgang kommen, bei dem das Lenken automatisch ohne jegliche
Steuerung erfolgt. Weiterhin fließt möglicherweise ein Strom in der Motortreiber
schaltung in Abhängigkeit eines Störvorgangs der Treiberschaltung.
Die vorliegende Erfindung wurde im Licht der oben geschilderten Situation ge
macht, und es ist Ziel der Erfindung, eine Steuereinheit für eine elektrische Servo
lenkung zu schaffen, die mit zwei Steuerungen, nämlich einer Hauptsteuerung und
einer Nebensteuerung (CPU oder MCU) ausgestattet ist, um einen eine große
Trägheit aufweisenden Motor zu steuern, wobei die eine Steuerung die Servolen
kung steuert und die andere Steuerung den Steuervorgang überwacht, um da
durch eine bessere Steuerbarkeit und erhöhte Sicherheit zu erreichen.
Zur Lösung dieses Ziels schafft die vorliegende Erfindung in einem Aspekt eine
Steuereinheit für eine elektrische Servolenkung, die einen Motor steuert, der eine
Hilfslenkkraft auf eine Lenkanlage gibt, basierend auf einem Stromsollwert, der
berechnet wird aus einem Lenkhilfe-Sollwert, seinerseits berechnet auf der
Grundlage des in der Lenkwelle erzeugten Lenkmoments, und einem Stromistwert
des Motors. Insbesondere besitzt die Steuereinheit eine erste Steuerung und eine
zweite Steuerung, um den Motor zu steuern. Basierend auf einem von der zweiten
Steuerung berechneten Stromsollwert überwacht die zweite Steuerung die erste
Steuerung, die ihrerseits das Treiben des Motors basierend auf dem Lenkhilfe-
Sollwert steuert, der von der ersten Steuerung berechnet wurde. Wenn die erste
Steuerung sich in einem Zustand befindet, in welchem sie den Lenkhilfe-Sollwert
nicht steuert, so wird die Überwachungsfunktion der zweiten Steuerung für die er
ste Steuerung beschränkt.
Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Steuereinheit
für eine elektrische Servolenkung geschaffen, die einen Motor steuert, der eine
Hilfslenkkraft auf die Lenkanlage gibt, basierend auf einem Stromsollwert, der be
rechnet wird aus einem Lenkhilfe-Sollwert, seinerseits berechnet auf der Grundla
ge des in der Lenkwelle erzeugten Lenkmoments, und einem Stromistwert des
Motors. Speziell besitzt die Steuereinheit eine erste und eine zweite Steuerung
zum Steuern des Motors. Basierend auf einem von der zweiten Steuerung be
rechneten Stromsollwert überwacht die zweite Steuerung die erste Steuerung,
welche das Treiben des Motors steuert, basierend auf dem Lenkhilfe-Sollwert, der
von der ersten Steuerung berechnet wurde. Befindet sich die erste Steuerung in
einem Zustand des Beschränkens des Stromsollwerts basierend auf einer Eigen
schutzfunktion, so wird die Überwachungsfunktion der zweiten Steuerung für die
erste Steuerung beschränkt.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnun
gen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockdiagramm, welches schematisch eine elektrische Servolenkung
zeigt;
Fig. 2 ein Blockdiagramm, welches ein Beispiel einer Steuereinheit für eine elek
trische Servolenkung zeigt;
Fig. 3 ein Blockdiagramm des Aufbaus einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 4 ein Blockdiagramm eines Beispiels einer funktionellen Struktur eines Soll
strom-Rechenteils in einer Steuerung gemäß der Erfindung;
Fig. 5 ein Flußdiagramm eines Beispiels für den Betrieb (bei einer Stromabnor
malität) gemäß der Erfindung;
Fig. 6 ein Flußdiagramm eines Beispiels für den Betrieb (bei einer Abnormalität
der Motordrehung) gemäß der Erfindung;
Fig. 7 ein Flußdiagramm eines Beispiels für den Betrieb des gegenseitigen
Überwachens von Steuerungen gemäß der Erfindung;
Fig. 8 ein Blockdiagramm eines Aufbaus einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung; und
Fig. 9 ein Blockdiagramm eines Aufbaus einer noch weiteren Ausführungsform
der Erfindung.
Erfindungsgemäß sind zwei Steuerungen, die CPUs oder MCUs enthalten, als
Steuereinheit für eine elektrische Servolenkung vorgesehen. In jede Steuerung
wird zumindest ein Drehmomentsignal, ein Fahrzeuggeschwindigkeitssignal (oder
Fahrgeschwindigkeitssignal), ein Motordrehzahlsignal, ein Motorstrom-Istwert und
eine Motorklemmenspannung eingegeben. Ein Motor wird basierend auf einem
von der ersten Steuerung berechneten Motorstrom-Sollwert (Stromsollwert) ge
steuert. Es wird entschieden, ob der Motorstrom-Sollwert, welcher von der ersten
Steuerung berechnet wurde, normal ist oder nicht, und zwar anhand einer Diffe
renz zwischen einem von der zweiten Steuerung berechneten Motorstrom-Soll
wert und einem Motorstrom-Istwert. Für den Fall, daß die erste Steuerung nicht
einen Lenkhilfe-Sollwert berechnet, oder in dem Zustand, daß die erste Steuerung
basierend auf einer Eigenschutzfunktion einen Stromsollwert beschränkt, wird die
Überwachung der ersten Steuerung durch die zweite Steuerung nicht angehalten,
und die Überwachungsfunktion der zweiten Steuerung wird begrenzt und über
wacht. Die Überwachungsfunktion der zweiten Steuerung wird deshalb be
schränkt, damit hierdurch die zweite Steuerung davor bewahrt wird, eine fehler
hafte Erfassung vorzunehmen, wenn die erste Steuerung angehalten wird. Außer
dem ist jede Steuerung mit einem ÜT zur Eigenüberwachung ausgestattet, außer
dem mit einer ÜT zum Überwachen der anderen Steuerung. Jede Steuerung er
faßt oder detektiert ein Wegdriften der anderen Steuerung durch Senden/Empfan
gen von Kommunikationsbefehlen zu/von der anderen Steuerung.
Anhand der Zeichnungen werden im folgenden Ausführungsbeispiele der Erfin
dung näher erläutert.
Fig. 3 zeigt ein Blockdiagramm einer Ausführungsform der Erfindung. Ein von ei
nem Drehmomentfühler 201 kommendes Drehmomentsignal Tr, ein Fahrge
schwindigkeitssignal Vs und eine Motordrehzahl Er von einem Fahrgeschwindig
keitsfühler 202 werden in eine Haupt-MCU 101 und in eine Neben-MCU 102 je
weils eingegeben. Ein Motortreibersignal Ir, das von der Haupt-MCU 101 berech
net wird, wird in eine Motortreiberschaltung 110 eingegeben. Die Motortreiber
schaltung 110 treibt einen Motor 200 basierend auf dem Motortreibersignal Ir. Die
Neben-MCU 102 entscheidet bezüglich einer Motorantriebsrichtung eines Strom
sollwerts, der von der MCU 102 selbst berechnet wird und gibt ein Motorantriebs
richtungssignal Ds, welches die Haupt-MCU 101 ausgegeben hat, an die Motor
treiberschaltung 110. Die Neben-MCU 102 vergleicht beide Richtungen und ent
scheidet, ob die Haupt-MCU 101 das Motorantriebs-Richtungssignal Ds korrekt
berechnet hat oder nicht.
Die Haupt-MCU 101 besitzt einen Überwachungs-Timer, ÜT, 101S zum Überwa
chen der Neben-MCU, außerdem einen ÜT 101M zum Überwachen ihrer selbst.
Die Neben-MCU 102 besitzt ebenfalls einen ÜT 102M zum Überwachen der
Haupt-MCU, und einen ÜT 102S zum Überwachen von sich selbst. Ein Relais 111
zum EIN/AUS-Schalten des Anschlusses an eine Batterie 203 wird von einem
Relais-EIN/AUS-Signal RS1 gesteuert, das von der Haupt-MCU 101 ausgegeben
wird, ferner von einem Relais-EIN/AUS-Signal RS2, das von der Neben-MCU
102 ausgegeben wird. Ein Strom des Motors 200 wird von einer Motorstrom-De
tektorschaltung (Motorstromfühler) 112 erfaßt. Ein Stromdetektorwert (Stro
mistwert) Id und eine Motorklemmenspannung Vm werden sowohl in die Haupt-
MCU 101 als auch in die Neben-MCU 102 eingegeben. Ein Motortreibersperrsi
gnal Mp, das von der Neben-MCU 102 ausgegeben wird, wird in die Motortreiber
schaltung 110 eingegeben.
Sowohl die Haupt-MCU 101 als auch die Neben-MCU 102 erzeugen das Motor
treibersignal (den Stromsollwert) Ir basierend auf dem Drehmomentsignal Tr, der
Fahrzeuggeschwindigkeit Vs, dem Motordrehzahlsignal Er, dem Stromistwert Id
und der Motorklemmenspannung Vm. Lediglich das Motortreibersignal (der Soll
stromwert) Ir von der Haupt-MCU 101 wird in die Motortreiberschaltung 110 ein
gegeben. Der Stromsollwert Ir, der von der Neben-MCU 102 berechnet wird, wird
zur Überwachung eingesetzt.
Die Haupt-MCU 101 und die Neben-MCU 102 besitzen funktionelle Strukturen,
wie sie in Fig. 4 gezeigt sind. Die Haupt-MCU 101 und die Neben-MCU 102 be
rechnen beide den Sollstromwert Ir basierend auf dem Drehmomentsignal Tr, der
Fahrzeuggeschwindigkeit Vs, dem Motordrehzahlsignal Er, dem Motor-Iststrom
wert Id und der Motorklemmenspannung Vm. Sowohl die Haupt-MCU 101 als
auch die Neben-MCU 102 enthält einen Motor-Winkelgeschwindigkeits-Ab
schätzteil 120, einen Motorträgheits-Kompensationsteil 121, einen Strenge-Steu
erteil 122, einen Steuerhilfe-Sollwert-Berechnungsteil 123, einen Mittenansprech-
Verbesserungsteil 124, einen robusten Stabilisations-Kompensationsteil 125 und
Addierer 130 und 131. Der Motor-Winkelgeschwindigkeits-Abschätzteil 120 be
rechnet eine Gegen-EMK des Motors 200 basierend auf dem Motor-Iststromwert
Id und der Motorklemmenspannung Vm, und er schätzt eine Motor-Winkelge
schwindigkeit ω aus der Gegen-EMK ab. Die abgeschätzte Motor-Winkelge
schwindigkeit ω wird in den Motorträgheits-Kompensationsteil 121 und in den
Strenge-Steuerteil 122 eingegeben. Das Ausgangssignal des Motorträgheits-
Kompensationteils 121 wird auf den Addierer 131 gegeben. Ein Ausgangssignal
des Strenge-Steuerteil 122 wird auf den Addierer 130 gegeben. Der Lenkhilfe-
Sollwert-Berechnungsteil 123 berechnet einen Wert, der zur Grundlage des Motor-
Stromsollwerts Ir basierend auf dem Drehmomentsignal Tr wird. Der Mittenan
sprech-Verbesserungsteil 124 berechnet ebenfalls einen Wert, der Grundlage wird
für den Motor-Stromsollwert Ir, basierend auf dem Drehmomentsignal Tr. Beide
addierte Werte werden auf den Addierer 130 gegeben.
Ein von dem Addierer 130 erhaltener Wert wird in den robusten Stabilisations-
Kompensationsteil 125 eingegeben. Ein Ausgang des Kompensationsteils 125
geht an den Addierer 131 als Eingangsgröße. Ein von dem Addierer 131 erhalte
ner Summenwert wird zu dem Motor-Stromsollwert Ir. der Strenge-Steuerteil 122
und der Lenkhilfe-Sollwert-Berechnungsteil 123 verwenden das Fahrzeugge
schwindigkeitssignal Vs als einen Parameter. Der Strenge-Steuerteil 122 übt eine
Bremswirkung auf die Schwingung des Lenkrads aus, um die Strenge oder Stärke
des Gierens des Fahrzeugs zu verbessern. Der Motorträgheits-Kompensationsteil
121 dient zur Kompensation der Trägheit und Reibung des Motors 200. Der Mit
tenansprech-Verbesserungsteil 124 steigert die Ansprechempfindlichkeit der
Steuerung in der Nähe des neutralen Punkts der Lenkung und realisiert eine wei
che und glatte Lenkung. Der robuste Stabilisations-Kompensationsteil 125 ist ein
Kompensationsteil, wie er in der japanischen Patent-Offenlegungsschrift 8-
290778A dargestellt ist. Dieser Kompensationsteil hat eine Charakteristik gemäß
dem Ausdruck G(s) = (s2 + a1.s + a2)/(s2 + b1.s + b2), wobei "s" ein Laplace-
Operator ist. Der Kompensationsteil beseitigt einen Spitzenwert einer Resonanz
frequenz eines Resonanzsystems, welches ein Trägheitselement und ein Federe
lement enthält und in einem nachgewiesenen Drehmoment enthalten ist. Basie
rend darauf kompensiert der Kompensationsteil eine Phasenabweichung der Re
sonanzfrequenz, die der Stabilität und dem feinen Ansprechen des Steuersystems
entgegensteht. In dem charakteristischen Ausdruck G (s) sind a1, a2, b1 und b2
Parameter, die basierend auf der Resonanzfrequenz des Resonanzsystems be
stimmt werden.
Der Motor-Winkelgeschwindigkeits-Abschätzteil 120 kann die Abschätzung der
Winkelgeschwindigkeit nach einem Verfahren vornehmen, wie es in der japani
schen Patent-Offenlegungsschrift 10-109655A offenbart ist. Alternativ kann der
Motor-Winkelgeschwindigkeits-Abschätzteil 120 die Abschätzung der Winkelge
schwindigkeit nach einem Verfahren vornehmen, wie es in der japanischen Pa
tentOffenlegungsschrift 10-338152A der Anmelderin beschrieben ist. In anderen
Worten: Es werden Impedanzmodelle des Motorantriebssystems definiert, die ei
nen Unterschied machen zwischen einem intermittierenden Modus und einem
kontinuierlichen Modus. Mit dieser Ausgestaltung wird die Motor-Winkelgeschwin
digkeit im Hinblick auf den Einfluß abgeschätzt, den das Treibersystem auf die
Treibersystem-Impedanz ausübt. Die Motor-Winkelgeschwindigkeit wird basie
rend auf folgenden Ausdrücken (1) und (2) abgeschätzt, wobei I0 einen Stromwert
repräsentiert für den Fall, daß der intermittierende Modus auf kontinuierlichen Mo
dus umgeschaltet wird, und K┬.ω einen Schätzwert für eine Gegen-EMK dar
stellt.
Für I < Io,
K┬.ω = Vm - R1.i (1)
Für I ≧ Io,
K┬.ω = Vm - (R2.i + b) (2)
wobei R1 eine Impedanz des intermittierenden Modus bei einer Referenz
temperatur, R2 eine Impedanz des kontinuierlichen Modus bei einer Refe
renztemperatur und b eine Konstante ist.
Für den obigen Aufbau wird der Vorgang des Erfassens einer Stromberechnung
unter Bezugnahme auf das in Fig. 5 gezeigte Flußdiagramm erläutert.
Die Neben-MCU 102 liest einen Stromsollwert Irs, der von der Neben-MCU 102
berechnet wurde (Schritt S1). Anschließend liest die Neben-MCU 102 einen
Stromdetektorwert Id (Schritt S2) und entscheidet, ob ein Absolutwert |Ir - Id| ei
ner Differenz zwischen diesen Werten größer als ein vorbestimmter Wert lerr ist
oder nicht (Schritt S3). Ist der Absolutwert der Differenz gleich oder kleiner als der
vorbestimmte Wert lerr, löscht die Neben-MCU 102 den Zähler (Schritt S7) und
kehrt zu dem Schritt S1 zurück. Ist der Absolutwert der Differenz größer als der
vorbestimmte Wert lerr, so beurteilt die Neben-MCU 102, ob eine vorbestimmte
Zeit verstrichen ist (Schritt S4). Ist die vorbestimmte Zeit noch nicht vorbei, zählt
die Neben-MCU 102 die verstrichene Zeit hoch (Schritt S5) und kehrt zum Schritt
S1 zurück. War die vorbestimmte Zeit abgelaufen, so sperrt die Neben-MCU 102
ein Überwachungstreibersignal und hält den Motor 200 an und schaltet das Relais
111 aus (Schritt S6). In anderen Worten: Die Neben-MCU 102 gibt an die Motor
treiberschaltung 110 ein Motortreiber-Sperrsignal Mp und hält das Treiben des
Motors 200 an. Gleichzeitig gibt die Neben-MCU 102 ein Relais-EIN/AUS-Signal
RS2 an das Relais 111 und unterbricht das Relais 111.
Außerdem werden in die Haupt-MCU 101 und die Neben-MCU 102 ein Mo
tordrehzahlsignal ER eingegeben, um über eine eventuelle Abnormalität zu ent
scheiden, wie in Fig. 6 gezeigt ist. Sowohl die Haupt-MCU 101 als auch die Ne
ben-MCU 102 empfangen als Eingangssignale das Motordrehzahlsignal ER
(Schritt S30), und es wird ermittelt, ob die Motordrehzahl normal ist oder nicht
(Schritt S31). Ist die Motordrehzahl nicht normal, so entscheidet sowohl die
Haupt-MCU 101 als auch die Neben-MCU 102, ob der Stromistwert Id größer ist
als der von der Neben-MCU 102 berechnete Stromsollwert Ir oder nicht, und zwar
um einen vorbestimmten Wert β. In anderen Worten: Sowohl die Haupt-MCU 101
als auch die Neben-MCU 102 entscheidet, ob eine Differenz zwischen dem Stro
mistwert Id und dem Stromsollwert Ir größer oder gleich dem vorbestimmten Wert
β ist oder nicht (Schritt S36). Ist die Differenz gleich oder größer als der vorbe
stimmte Wert β, so entscheidet sowohl die Haupt-MCU 101 als auch die Neben-
MCU 102, ob eine vorbestimmte Zeit vorbei ist oder nicht (Schritt S37A). Wenn die
vorbestimmte Zeit vorbei ist, entscheiden sowohl die Haupt-MCU 101 als auch die
Neben-MCU 102, daß entweder die Haupt-MCU 101 oder die Motortreiberschal
tung 110 abnormal arbeitet (Schritt S37). Wenn die Differenz zwischen dem Stro
mistwert Id und dem Stromsollwert Ir kleiner als der vorbestimmte Wert β ist, was
im Schritt S36 abgefragt wird, und auch dann, wenn die vorbestimmte Zeit noch
nicht passiert ist, vergleiche Schritt S37A, so geht der Prozeß in jedem Fall zum
Schritt S30 zurück.
Wenn im Schritt S31 entschieden wurde, daß die Motordrehzahl nicht abnormal
ist, entscheidet sowohl die Haupt-MCU 101 als auch die Neben-MCU 102, ob die
Differenz zwischen dem Stromistwert Id und dem Stromsollwert Ir gleich oder grö
ßer als ein vorbestimmter Wert α ist oder nicht (Schritt S32). Gleichzeitig ent
scheidet sowohl die Haupt-MCU 101 als auch die Neben-MCU 102, ob eine Mo
torantriebsrichtung anders ist oder nicht (Schritt S34). Ist die Differenz zwischen
dem Stromistwert Id und dem Stromsollwert Ir gleich oder größer als der vorbe
stimmte Wert α, so erfolgt eine Entscheidung dahingehend, ob eine vorbestimmte
Zeit abgelaufen ist oder nicht (Schritt S33A). Ist die vorbestimmte Zeitspanne ab
gelaufen, so entscheiden die Haupt-MCU 101 und die Neben-MCU 102 jeweils,
daß die Haupt-MCU 101 abnormal arbeitet (Schritt S33). In ähnlicher Weise er
folgt, wenn die Motorantriebsrichtung anders ist, eine Entscheidung darüber, ob
eine vorbestimmte Zeit abgelaufen ist oder nicht (Schritt S35A). Ist die vorbe
stimmte Zeit abgelaufen, entscheiden die Haupt-MCU 101 und die Neben-MCU
102 jeweils, daß die Motortreiberschaltung 110 abnormal ist (Schritt S35).
Ist die Motorantriebsrichtung gleich im Schritt S34, oder ist die Differenz zwischen
dem Stromistwert Id und dem Stromsollwert Ir kleiner als der vorbestimmte Wert α
im Schritt S32, so kehrt der Prozeß in jedem Fall zum Schritt S30 zurück. Ist die
vorbestimmte Zeit noch nicht abgelaufen im Schritt S33A und im Schritt S35A, so
kehrt der Prozeß in jedem Fall zum Schritt S30 zurück.
In der Zwischenzeit überwachen die Haupt-MCU 101 und die Neben-MCU 102
einander gegenseitig bezüglich des Betriebs (eines Wegdriftens) über serielle
Nachrichtenübermittlungen. Ein Beispiel für diese Betriebsweise wird anhand des
in Fig. 7 gezeigten Flußdiagramms erläutert. Während Fig. 7 die Arbeitsweise der
Haupt-MCU 101 zeigt, führt die Neben-MCU 102 einen ähnlichen Arbeitsablauf
durch.
Die Haupt-MCU 101 entscheidet, ob die Haupt-MCU 101 stets einen normalen
Befehl von der Neben-MCU 102 empfangen hat oder nicht (Schritt S10). Hat die
Haupt-MCU 101 einen normalen Befehl empfangen, so löscht sie den eingebau
ten ÜT 101S zum Überwachen der Neben-MCU (Schritt S11) und kehrt zum War
tezustand zurück. Wenn eine Entscheidung im Schritt S10 erfolgt, wonach ein
normaler Befehl nicht empfangen wurde, so addiert die Haupt-MCU 101 "+1" auf
den eingebauten ÜT 101S (Schritt S12) und entscheidet, ob der Zählerstand des
ÜT 101S gleich oder größer als ein vorbestimmter Schwellenwert ist oder nicht
(Schritt S13). Ist der Zählerstand gleich oder kleiner als der vorbestimmte Schwel
lenwert, so kehrt der Prozeß zurück zum Wartezustand. Hat der Zählerstand den
vorbestimmten Schwellenwert überschritten, so behebt die Haupt-MCU 101 das
Wegdriften der Neben-MCU 102 (Schritt S14). Gleichzeitig setzt die Haupt-MCU
das Motortreibersignal Ir auf AUS und schaltet das Relais 111 aus, basierend auf
dem Relais-EIN/AUS-Signal RS1 (Schritt S15). Hat die Neben-MCU 102 ein
Wegdriften behoben, so wird das Motortreibersignal Ir nicht auf AUS eingestellt,
sondern das Motortreibersignal Mp wird ausgegeben, um die Motortreiberschal
tung 110 anzuhalten, und basierend auf dem Relais-EIN/AUS-Signal RS2 wird
das Relais 111 ausgeschaltet; dies deshalb, weil der Motor-Stromsollwert Irs, der
von der MCU 102 erzeugt wird, zur Überwachung dient und nicht an die Motortrei
berschaltung 110 geliefert wird.
Wenn die Nachweiszeit für ein Abdriften der MCU im ÜT für die Selbstüberwa
chung der MCU gleichgesetzt wird mit der Nachweiszeit für eine MCU-Abdriftung
des ÜT, der die andere MCU überwacht, so kommt es zu folgendem Problem:
Wenn die beiden MCUs einen "runaway" (Wegdriften) etwa gleichzeitig erzeugen, so arbeiten beide Steuerungen vorübergehend normal, nachdem der ÜT zum Überwachen der eigenen MCU neu gestartet wurde und der ÜT zum Überwachen der anderen MCU nicht arbeitet. Wenn eine ähnliche Programmstörung erneut auftritt, so besteht die Gefahr, daß der ÜT zur Überwachung der eigenen MCU wiederholt einen Neustart versucht. Deshalb wird erfindungsgemäß die MCU-Stö rungs-Nachweiszeit für den ÜT zum Überwachen der Haupt-MCU auf einen an deren Wert eingestellt als die MCU-Störungs-Nachweiszeit des ÜT, der zum Überwachen der Neben-MCU dient. Durch diese Maßnahme ist es möglich, ein Wegdriften sicherer zu erfassen.
Wenn die beiden MCUs einen "runaway" (Wegdriften) etwa gleichzeitig erzeugen, so arbeiten beide Steuerungen vorübergehend normal, nachdem der ÜT zum Überwachen der eigenen MCU neu gestartet wurde und der ÜT zum Überwachen der anderen MCU nicht arbeitet. Wenn eine ähnliche Programmstörung erneut auftritt, so besteht die Gefahr, daß der ÜT zur Überwachung der eigenen MCU wiederholt einen Neustart versucht. Deshalb wird erfindungsgemäß die MCU-Stö rungs-Nachweiszeit für den ÜT zum Überwachen der Haupt-MCU auf einen an deren Wert eingestellt als die MCU-Störungs-Nachweiszeit des ÜT, der zum Überwachen der Neben-MCU dient. Durch diese Maßnahme ist es möglich, ein Wegdriften sicherer zu erfassen.
Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung basierend auf einem Lay
out, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Eine Haupt-MCU 101 gibt in eine Neben-MCU
102 ein Hilfsanhaltesignal AS ein. Wenn die Haupt-MCU 101 basierend auf dem
Hilfsanhaltesignal AS für die Neben-MCU 102 einen Hilfssperrstatus eingerichtet
hat, so entscheidet die Neben-MCU 102, daß die Haupt-MCU 101 oder die Mo
tortreiberschaltung abnormal arbeitet, nur dann, wenn der Stromistwert um einen
vorbestimmten Wert größer ist als der von der Neben-MCU 102 berechnete
Stromsollwert. Wenn außerdem die Haupt-MCU 101 für die Neben-MCU 102 ei
nen Hilfsstatus festgelegt hat, entscheidet die Neben-MCU 102, daß die Haupt-
MCU 101 oder die Motortreiberschaltung abnormal arbeitet, wenn die Differenz
zwischen dem von der Neben-MCU 102 berechneten Stromsollwert und dem
Stromistwert größer als ein vorbestimmter Wert ist, oder wenn das Motortreibersi
gnal abweicht. Die Haupt-MCU 101 und die Neben-MCU 102 kommunizieren
miteinander unter Verwendung serieller Signale oder unter Verwendung von
Hoch-/Tief-Signalen durch Addieren eines neuen Port-Signals.
Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, basierend auf einem der
Fig. 3 entsprechenden Layout. Eine Haupt-MCU 101 gibt ein Schutzoperations
signal PS in eine Neben-MCU 102 ein. Wenn die Haupt-MCU 101 für sich selbst
eine Schutzoperation erfaßt und ausgeführt hat, entscheidet die Neben-MCU 102
nur dann, daß die Haupt-MCU 101 oder die Motortreiberschaltung abnormal ist,
wenn der Stromistwert um einen vorbestimmten Wert größer ist als der von der
Neben-MCU 102 berechnete Stromsollwert. Nachdem die Haupt-MCU 101 von
der Schutzoperation zurückgekehrt ist, entscheidet die Neben-MCU 102, daß die
Haupt-MCU 101 oder die Motortreiberschaltung abnormal ist, wenn die Differenz
zwischen dem von der Neben-MCU 102 berechneten Stromsollwert und dem
Stromistwert größer als ein vorbestimmter Wert ist oder wenn das Motortreibersi
gnal anders ist. Die Haupt-MCU 101 und die Neben-MCU 102 können miteinan
der unter Verwendung serieller Signale oder unter Verwendung von Hoch-/Tief-
Signalen durch Addition eines neuen Portsignals kommunizieren.
Die vorliegende Erfindung läßt sich nicht nur bei dem Säulen-Typ oder dem Rit
zel-Typ einer elektrischen Servolenkung einsetzen, sondern auch bei einer elek
trischen Zahnstangen-Servolenkung. Wenngleich die Erfindung basierend auf
MCUs erfolgte, so ist eine Anwendung mit CPUs gleichermaßen möglich.
Erfindungsgemäß besteht die Steuereinheit für eine elektrische Servolenkung aus
zwei Steuerungen (CPUs oder MPUs). Jede Steuerung hat eine Funktion zum Ab
schätzen einer Motor-Winkelgeschwindigkeit. Die erste Steuerung generiert einen
Stromsollwert und treibt einen Motor, die zweite Steuerung führt eine ähnliche
Operation durch. Die zweite Steuerung vergleicht den von der zweiten Steuerung
berechneten Stromsollwert mit dem Motor-Stromistwert, der von der ersten
Steuerung gesteuert wird. Weiterhin wird eine Abnormalität basierend auf einer
Abnormalität der Motordrehzahl, des Vorhandenseins oder Fehlens eines Hilfe-
Stops und des Vorhandenseins oder Fehlens einer Schutzoperation ermittelt. Da
her sind die Steuerfähigkeit und die Sicherheit verbessert. Weiterhin führen die
beiden Steuerungen eine gegenseitige Überwachung durch, außerdem eine Über
wachung der eigenen MCU unter Verwendung von ÜTs, die in jeder MCU einge
baut sind, basierend auf serieller Kommunikation. Hierdurch ist es möglich, Schä
den oder Unfälle durch Wegdriften der CPUs zu vermeiden.
Claims (10)
1. Steuereinheit für eine elektrische Servolenkung, die einen Motor steuert, der
eine Hilfslenkkraft auf eine Lenkanlage gibt, basierend auf einem Stromsoll
wert (Ir), der berechnet wird aus einem Lenkhilfe-Sollwert, seinerseits auf der
Grundlage des in der Lenkwelle erzeugten Lenkmoments berechnet, und ei
nem Stromistwert (Id) des Motors, umfassend eine erste Steuerung (101) und
eine zweite Steuerung (102) zum Steuern des Motors, wobei basierend auf ei
nem von der zweiten Steuerung berechneten Stromsollwert die zweite Steue
rung die erste Steuerung überwacht, welche das Treiben des Motors basie
rend auf dem Lenkhilfe-Sollwert steuert, der von der ersten Steuerung be
rechnet wurde, und wenn die erste Steuerung sich in einem Zustand befindet,
in dem der Lenkhilfe-Sollwert nicht gesteuert wird, die Überwachungsfunktion
der zweiten Steuerung für die erste Steuerung beschränkt wird.
2. Steuereinheit nach Anspruch 1, bei der die erste Steuerung und die zweite
Steuerung als Eingangsgrößen ein Drehmomentsignal, ein Fahrzeugge
schwindigkeitssignal und ein Motordrehzahlsignal empfangen, die zweite
Steuerung eine Motorantriebsrichtung eines von der zweiten Steuerung selbst
berechneten Stromsollwerts festlegt und ein Motorantriebs-Richtungssignal
empfängt, das von der ersten Steuerung ausgegeben wird, und die zweite
Steuerung entscheidet, ob die erste Steuerung das Motorantriebs-Richtungs
signal korrekt berechnet hat oder nicht.
3. Steuereinheit nach Anspruch 2, bei der die erste Steuerung einen ersten ÜT
(Überwachungs-Timer) zum Überwachen der zweiten Steuerung und einem
zweiten ÜT zur Eigenüberwachung enthält, und die zweite Steuerung einen
dritten ÜT zum Überwachen der ersten Steuerung und einen vierten ÜT zur
Eigenüberwachung enthält.
4. Steuereinheit nach Anspruch 3, bei der ein detektiertes Stromistsignal und ei
ne Motorklemmenspannung in die erste Steuerung und die zweite Steuerung
eingegeben werden, und daß ein von der zweiten Steuerung ausgegebenes
Motorantriebs-Sperrsignal in eine Motortreiberschaltung (110) eingegeben
wird.
5. Steuereinheit nach einem der vorhergehenden Artsprüche, bei der die erste
Steuerung und die zweite Steuerung jeweils das Motortreibersignal erzeugen
und nur das Motortreibersignal von der ersten Steuerung in eine Motortreiber
schaltung (110) eingegeben wird, während ein von der zweiten Steuerung be
rechneter Stromsollwert zur Überwachung dient.
6. Steuereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der sowohl die
erste Steuerung als auch die zweite Steuerung aufweisen: Einen Motor-Win
kelgeschwindigkeits-Abschätzteil, einen Motorträgheits-Kompensationsteil,
einen Strenge-Steuerteil (122), einen Lenkhilfe-Sollwert-Berechnungsteil, ei
nen Mittenansprech-Verbesserungsteil, einen robusten Stabilisations-Kom
pensationsteil, wobei die erste Steuerung (101) einen Stromsteller zum Trei
ben des Motors und die zweite Steuerung einen Stromabnormalitäts-Überwa
chungsteil enthält.
7. Steuereinheit nach Anspruch 3, bei der eine erste Störungs-Nachweiszeit des
ersten ÜT verschieden ist von einer zweiten Störungs-Nachweiszeit des drit
ten ÜT.
8. Steuereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ein Hilfe-
Stop-Signal von der ersten Steuerung in die zweite Steuerung eingegeben
wird.
9. Steuereinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ein Schutz-
Operationssignal von der ersten Steuerung in die zweite Steuerung eingege
ben wird.
10. Steuereinheit für eine elektrische Servolenkung, die einen Motor steuert, der
eine Hilfslenkkraft auf einen Lenkmechanismus gibt, basierend auf einem
Stromsollwert, der aus einem Lenkhilfe-Sollwert berechnet wird, seinerseits
berechnet auf der Grundlage des in der Lenkquelle erzeugten Lenkmoments,
und einem Stromistwert, der vom Motor abgekühlt wird, wobei die Steuerein
heit eine erste Steuerung und eine zweite Steuerung zum Steuern des Motors
aufweist, wobei basierend auf dem von der zweiten Steuerung berechneten
Stromsollwert die zweite Steuerung die erste Steuerung, welche das Treiben
des Motors basierend auf dem von der ersten Steuerung berechneten Lenk
hilfe-Sollwert steuert, überwacht, und, wenn die erste Steuerung sich in einem
Zustand der Beschränkung des Stromsollwerts basierend auf einer Selbst
schutzfunktion befindet, die Funktion der zweiten Steuerung zum Überwachen
der ersten Steuerung beschränkt wird.
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