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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur werkstoffdurchdringenden
Ortung eines Messsignals, insbesondere eine Vorrichtung und ein
Verfahren für
ein werkstoffdurchdringendes Positionierungsverfahren an Wänden, Decken
und Böden.
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Werkstoffdurchdringende
Positionierverfahren werden typischer Weise eingesetzt, falls von
beiden Seiten einer Wand, eines Bodens, einer Decke oder dergleichen
eine Positionierung vorgenommen werden muss. Dies ist beispielsweise
bei einem Bohrdurchbruch oder einer Kernbohrung notwendig. Ein weiterer
Anwendungsfall ist gegeben, wenn von einer Seite eines Werkstoffes,
wie beispielsweise einer Wand, einem Boden oder einer Decke nicht
gebohrt werden kann, so dass von einer abgewandten Seite des Werkstoffes
aus, durch den Werkstoff hindurch auf eine vorgegebene Position
hin gebohrt werden muss.
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Aus
dem Stand der Technik sind Hilfsmittel bekannt, die es ermöglichen
sollen, eine solche Bohrung zuverlässig durchzuführen. Dabei
wird typischer Weise auf der einen Seite des zu durchbohrenden Werkstoffes
ein kleines Sendegerät
befestigt und auf der anderen, abgewandten Oberfläche des
Werkstückes,
beispielsweise der Rückseite
einer Wand, eines Bodens oder einer Decke ein mobiler Empfänger eingesetzt,
der die Durchtrittsstelle des vom Sendegerät ausgesendeten Messsignals
ermitteln soll.
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Bekannt
sind dabei induktiv arbeitende Geräte, bei denen der Sender ein
Magnetfeld erzeugt und der zugeordnete Empfänger mit einer Spulenanordnung
den Mittelpunkt dieses Magnetfeldes detektieren kann.
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So
ist beispielsweise aus der
US
5,434,500 ein Magnetfeldgenerator nebst Detektor mit Positionsindikator
bekannt, bei dem der Magnetfeldgenerator als Sendeeinheit dient,
die auf eine erste Seite einer Wand an der zu lokalisierenden Stelle
aufgesetzt wird und an dieser Stelle ein Magnetfeld erzeugt. Der
zugehörige
Detektor dient als Empfangseinheit und wird über die der Sendeeinheit abgewandten
Oberfläche
der Wand geführt.
Die Empfangseinheit besitzt dabei zwei Paare von jeweils zwei Detektoren,
welche die relative Stärke
des Magnetfeldes messen. Durch Messung dieser relativen Stärke des
Magnetfeldes für
jeden der einzelnen Detektoren wird es ermöglicht, die Position des Magnetfeldgenerators
bzw. die Projektion dieser Position auf die dem Generator abgewandten
Seite der Wand zu lokalisieren. Bei der Vorrichtung der
US 5,434,500 wird die Stärke des
detektierten Magnetfeldes mittels einer optischen Anzeige visualisiert.
Ist die Stärke des
detektierten Magnetfeldes für
alle vier Detektionselemente gleich groß, so ist die Empfangseinheit direkt
gegenüber
der Sendeeinheit angeordnet.
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Aus
der
DE 34 46 392 A1 ist
ein Verfahren zur Identifizierung einer auf einer Seite einer Wandung
vorhandenen Prüfstelle
auf der anderen Seite der Wandung bekannt. Bei diesem Verfahren,
welches insbesondere bei metallischen Wandungen eines Behälters genutzt
wird, ist zur Beschleunigung der Identifizierung der Prüfstelle
und zur Erhöhung der
Lagesicherheit der Identifizierung vorgesehen, dass an der Prüfstelle
auf die Wandung ein Magnetpol aufgesetzt wird und auf der anderen,
dem Magnetpol abgewandten Seite der Wandung das die Wandung durchsetzende
Magnetfeld des Magnetpols erfasst wird. Zur Erfassung des Magnetfeldes wird
bei dem Verfahren der
DE
34 46 392 A1 vorzugsweise ein Hall-Effekt-Bauelement verwendet.
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Bekannte
Geräte
des Standes der Technik haben u. a. den Nachteil, dass im Werkstoff,
wie beispielsweise einer Wand, einer Decke oder eines Bodens befindliche
Metallteile, wie beispielsweise Stahlträger oder Armierungseisen die
Detektion stark stören
und mitunter sogar unmöglich
machen können.
Darüber
hinaus ist die Positionierungsgenauigkeit derartiger Geräte eher
schlecht.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren bzw. eine
Vorrichtung anzugeben, welches eine schnelle, sichere und präzise Lokalisierung
einer definierten Stelle durch einen Werkstoff hindurch gestattet.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Darüber hinaus wird die Aufgabe
gelöst
durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
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Vorteile der
Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur werkstoffdurchdringenden Ortung eines Messsignals, insbesondere
das erfindungsgemäße, werkstoffdurchdringende
Positionierungsverfahren an Wände,
Decken und Böden
nutzt einen Hochfrequenzsender, der ein Messsignal im Gigahertz-Frequenzbereich aussendet,
welches einen Werkstoff, wie beispielsweise eine Wand, eine Decke
oder einen Boden zumindest einmal durchdringt und von einem Hochfrequenzempfänger detektiert
und lokalisiert wird.
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Aufgrund
des benutzten Hochfrequenzverfahrens lässt sich eine genauere Lokalisierung
der Durchdringungsstelle des Messsignals erreichen, da das beanspruchte
Verfahren weniger empfindlich auf in dem Werkstoff eingeschlossene
Objekte reagiert.
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Insbesondere
werden durch das beanspruchte Verfahren nunmehr auch Durchbruchsbohrungen
durch Beton möglich,
da entsprechende Projektionen durch Betonwandungen hindurch vorgenommen
werden können.
Die in Betonwandungen typischer Weise vorhandenen Armierungseisen
bilden bezüglich
der verwendeten Hochfrequenztechnik ein nur geringes Störpotential.
Durch den verwendeten Frequenzbereich kann die Positionierungsgenauigkeit
darüber
hinaus erhöht
werden. Der Anwender kann somit Bohrungen durch Beton und insbesondere
durch armierten Beton vornehmen, bei denen er zuverlässig weiß, wo der
Bohrer auf der abgewandten Seite einer Wand aus dieser heraustreten
wird.
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Vorteilhafter
Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahren
ergeben sich aus den in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmalen
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Zur
Erhöhung
der Messgenauigkeit ist es vorteilhaft, ein Messsignal im Gigahertz-Hochfrequenzbereich
zu nutzen, welches mehr als eine Messfrequenz aufweist. Der Hochfrequenzsender koppelt
dabei Mikrowellen im Gigahertz-Bereich, beispielsweise mittels FMCW-Verfahren
(Frequency Modulated Continuous Wave) oder Pulsradarverfahren in
die Wandung ein. Dieser Sender kann demnach eine oder mehrere einzelne
Frequenzen (FMCW) generieren oder aber auch breitbandig (Pulsradar)
abstrahlen.
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Für die Durchdringung
des Werkstoffes ist es vorteilhaft, eine oder mehrere Messfrequenzen
in einem Intervall von einem Gigahertz bis zu fünf Gigahertz zu verwenden.
Vorzugsweise werden Frequenzen in einem Intervall von 1,5 GHz bis
3,5 GHz verwendet.
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Auf
der dem Hochfrequenzsender abgewandten Seite des Werkstoffes lokalisiert
dann ein geeigneter mobiler Empfänger
die vom Sender generierten Signale.
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In
einer alternativen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann vorgesehen sein, dass der Hochfrequenzsender und der Hochfrequenzempfänger auf
einer gemeinsamen, ersten Oberfläche
des Werkstoffes betrieben werden. Bei diesem Verfahren wird das
Messsignal des Hochfrequenzsenders nach Durchdringung des Werkstoffes mittels
eines Reflektormittels, welches auf der zweiten, dem Hochfrequenzsender
abgewandten Oberfläche
des Werkstoffes bewegbar ist, auf den Hochfrequenzempfänger zurückgeleitet.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform dieses alternativen
Verfahrens ist vorgesehen, den Hochfrequenzempfänger und den Hochfrequenzsender
in einem gemeinsamen Gerät
zu betreiben.
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Zur
Anzeige des den Werkstoff durchdringenden Messsignals wird bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren
in vorteilhafter Weise die Lokalisierung mittels einer Signalstärkenanzeige
am Hochfrequenzempfänger
und/oder am Reflektormittel vorgenommen. Auf diese Weise kann der
Hochfrequenzempfänger
oder das Reflektormittel definiert an den Ort maximaler Signalstärke positioniert
werden. Mittels einer entsprechenden Markierungseinrichtung kann
nachfolgend eine Markierung auf die lokalisierte Durchdringungsstelle
des Messsignals gesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung
des beanspruchten Verfahrens umfasst zumindest einen auf einer Oberfläche eines Werkstoffes
aufsetzbaren Hochfrequenzsender, der ein den Werkstoff durchdringendes
Messsignal im Gigahertz-Frequenzbereich
erzeugt sowie einen Hochfrequenzempfänger.
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In
einer speziellen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind Hochfrequenzsender und Hochfrequenzempfänger in einem gemeinsamen Gerät angeordnet.
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Weitere
Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
der nachfolgenden Zeichnung sowie der zugehörigen Beschreibung der Ausführungsformen
zu entnehmen.
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Zeichnung
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In
der Zeichnung sind Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Verfahrens
zur werkstoffdurchdringenden Ortung eines Messsignals dargestellt,
welche in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden sollen. Die Figuren
der Zeichnung, deren Beschreibung sowie die Ansprüche enthalten
zahlreiche Merkmale in Kombination. Ein Fachmann wird diese Merkmale
auch einzeln betrachten und zu weiteren, sinnvollen Kombinationen zusammenfassen,
die somit als ebenfalls in der Beschreibung offenbart anzusehen
sind.
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Es
zeigen
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1 eine
schematische Darstellung der dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegenden
Messsituation,
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2 eine
schematische Darstellung von wesentlichen Verfahrensschritten des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
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3 eine
alternative Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
dargelegt an einer schematischen Darstellung von wesentlichen Verfahrensschritten,
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4 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der wesentlichen elektronischen Komponenten eines Transponders für das erfindungsgemäße Verfahren,
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5 eine
alternative Realisierungsmöglichkeit
eines Transponders für
das erfindungsgemäße Verfahren,
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6 eine
weitere Realisierung für
den Transponder des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer schematischen
Darstellung.
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1 zeigt
eine typische, dem erfindungsgemäßen Verfahren
zugrundeliegende Messsituation. Werkstoffdurchdringende Positionierverfahren werden
dann eingesetzt, wenn von beiden Seiten einer Wand, bzw. eines Bodens
oder einer Decke eine Positionierung vorgenommen werden muss. Derartige
Wände,
Böden,
Decken oder dgl. werden im weiteren als Wandung bzw. allgemein als
Werkstoff 10 bezeichnet.
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Ausgehend
von einer ersten definierten Stelle 12 auf einer ersten
Seite 14 einer Wandung 10 soll auf der der ersten
Seite abgekehrten zweiten Seite 16 der Wandung eine, der
senkrechten Projektion der definierten Stelle 12 entsprechende
Stelle 18 lokalisiert werden. Auf diese Weise kann der
Anwender beispielsweise Bohrungen durch die Wandung 10 hindurch
vornehmen, bei denen er im voraus weiß, wo der Bohrer auf der abgekehrten
Seite 16 der Wandung 10 austritt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird auf der einen Seite 14 ein Hochfrequenzsendegerät an die
Wand 10 gehalten bzw. an dieser befestigt. Dazu kann beispielsweise
eine Wandhalterung, eine Klebevorrichtung oder auch ein Stativ für den Hochfrequenzsender
vorgesehen sein. Des weiteren ist es möglich über entsprechende Adaptermittel
den Hochfrequenzsensor in einem Loch einer Vorbohrung zu fixieren.
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Das
Hochfrequenzsendegerät
weist einen Hochfrequenzsender 20 mit einer Sendeantenne
auf, die vorzugsweise in Richtung der Wand zeigt und ein hochfrequentes
Messsignal 22 in die Wand 10 abstrahlt. Das Messsignal 22 liegt
im Gigahertz-Frequenzbereich, mit Messfrequenzen, die typischer Weise
in einem Intervall von 1 GHz bis 5 GHz liegen. Vorzugsweise werden
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine oder mehrere Messfrequenzen aus einem Frequenzintervall von
1,5 GHz bis 3,5 GHz verwendet. Das gerichtete Hochfrequenzsignal 22 des
Hochfrequenzsenders 20 wird anschließend auf der der ersten Seite 14 der
Wandung 10 abgewandten zweiten Seite 16 von einem
Hochfrequenzempfänger 24 detektiert.
Der Hochfrequenzempfänger 24 besitzt
dazu eine Empfangseinheit mit einer oder mehreren Empfangsantennen,
die das Messsignal 22 empfangen und an eine Auswerteelektronik
des Messgerätes 24 weiterleiten.
Der Hochfrequenzempfänger 24 wird
dazu typischer Weise sowohl in horizontaler als auch vertikaler
Richtung über
die zweite Oberfläche 16 der
Wandung 10 verfahren.
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Über optische
oder akustische Ausgabemittel 26, wie beispielsweise eine
Signalstärkenanzeige 28,
kann das Maximum des Messsignals 22 lokalisiert werden.
Durch den ausgewählten
Frequenzbereich des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Positionierungsgenauigkeit
des Hochfrequenzempfängers
und somit die Genauigkeit der Lokalisierung der Projektion 30 der
definierten Stelle 12 auf die zweite Oberfläche 16 der
Wandung deutlich erhöht werden.
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Als
Hochfrequenzempfänger 24 eignen
sich verschiedene Arten von Empfängern,
insbesondere Radar- bzw. Mikrowellenempfänger, die entweder breitbandig
oder schmalbandig – abgestimmt
auf die Senderfrequenz(en) – die
gesendeten Frequenzsignale empfangen. Darüber hinaus können auch
kapazitive Empfänger
genutzt werden, deren kapazitiv generiertes Hochfrequenzfeld durch
die Sendersignale 22 gestört wird und welche durch die
Messung der Intensität
dieser Störung
die Lokalisierung des Projektionspunktes 18 erlauben. Der
Empfänger 24 kann beispielsweise
auch ein Hochfrequenzortungsgerät sein,
welches mittels geeigneter Software bzw. Hardwarebeschaltung in
den reinen Empfangsbetrieb geschaltet werden kann.
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2 stellt
einige der wesentlichen Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen werkstoffdurchdringenden
Positionierverfahren auf Hochfrequenzbasis dar. Eine Hochfrequenzeinheit 32 eines
Hochfrequenzsenders 20 erzeugt Mikrowellen im Gigahertz-Bereich,
beispielsweise mittels FMCW oder Pulsradarverfahren. Der Sender
kann demnach eine oder mehrere einzelne Frequenzen (FMCW-Verfahren)
oder ein breitbandiges Impulsspektrum (Pulsradar) generieren. Die
so erzeugten Mikrowellensignale, die das Messsignal 22 des
erfindungsgemäßen Verfahrens
bilden, werden über
eine Antennenanordnung 34, die zumindest eine Antenne umfasst,
abgestrahlt. Wird der Hochfrequenzsender 20 auf einer Seite 14 eines
Werkstück,
beispielsweise eine Wandung 10, an definierter Stelle aufgesetzt,
so durchdringen die Mikrowellen als gerichtetes Hochfrequenzsignal 22 die
Wand und können
durch einen Hochfrequenzempfänger 24 auf
der anderen Seite 16 der Wandung detektiert werden. Der
Hochfrequenzempfänger 24 weist
dazu eine Empfangsantennenanordnung 36 sowie einen Hochfrequenzempfangsteil 38 auf,
der das empfangene Hochfrequenzsignal verarbeitet und beispielsweise
mittels einer Anzeigevorrichtung in intuitiv eingängiger Weise darstellt.
Mit Hilfe des Hochfrequenzempfängers 24 kann
somit der Durchdringungsort bzw. die Projektionsstelle 18 des
Messsignals auf der dem Hochfrequenzsender 20 abgewandten
zweiten Seite 16 der Wandung 10 lokalisiert und
durch geeignete Mittel auf der Wandoberfläche markiert werden. So können beispielsweise
auch unter zu Hilfenahme des erfindungsgemäßen Verfahrens Bohrungen durch
armierten Beton vorgenommen werden, bei denen der Anwender im voraus
weiß,
wo der Bohrer auf der abgekehrten Seite der zu durchbohrenden Wand
austritt. Aufgrund des verwendeten Frequenzbereichs ermöglicht das
erfindungsgemäße Verfahren
die Lokalisierung der Projektionsstelle mit hoher Genauigkeit.
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3 zeigt
eine alternative Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Bei dem Verfahren gemäß 3 wird
ein Messgerät 100 benutzt,
welches sowohl Hochfrequenzsender 120 als auch Hochfrequenzempfänger 124 ist.
Dabei generiert dieses Gerät 100 ein
Hochfrequenzsignal 122, welches wie oben beschrieben eine
Wandung 10 durchdringt. Als Sende- und Empfangsantenne
lässt sich
bei entsprechender Beschaltung ein einzelnes Antennenelement 134 nutzen.
In weiteren Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
jedoch auch eine getrennte Anordnung von Senderantenne und Empfangsantenne
für das
eine Messgerät 100 vorgesehen
sein. Auf der dem Sender und Empfänger abgewandten Seite 16 der
Wandung 10 befindet sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
nach 3 ein Reflektormittel 126, beispielsweise
ein passiver oder aber auch ein aktiver Reflektor, der die empfangenen
Signale des Senders zurückwirft
und somit auf den Hochfrequenzempfänger weiterleitet. Ein solches
Reflektormittel kann als ein SAW-Element (Surface acoustic wave)
ausgebildet sein. Das vom Reflektormittel 126 zurückgeleitete Messsignal 122 kann
dabei im gleichen Frequenzbereich oder aber auch in einem verschobenen
Frequenzbereich angeordnet sein.
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Als
Reflektormittel 126 sind darüber hinaus auch sogenannte
Transponder einsetzbar, die das die Wand durchdringende Messsignal 122 detektieren,
verarbeiten und nach einer internen Verzögerungszeit, ein mit dem detektierten,
ursprünglichen Messsignal 122 korreliertes
Antwortsignal 123 wiederum durch die Wand 10 zurück senden.
Dabei können
sowohl passive, als auch aktive Transponder verwendet werden, d.h.
solche ohne oder mit eigenständiger
Energieversorgung.
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4 zeigt
eine mögliche
Ausführungsform eines
solchen Transponders für
das erfindungsgemäße Verfahren.
Das vom Messgerät 100 erzeugte hochfrequente
Wechselfeld durchdringt einen Werkstoff, beispielsweise eine zu
untersuchende Wand. Auf der dem Messgerät 100 entgegengesetzten
Seite dieser Wand befindet sich ein Transponder 128, der
die vom Messgerät
erzeugten Signale lokalisiert, detektiert und in noch zu beschreibender
Weise an das Messgerät
zurücksendet.
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Ein
solcher Transponder erzeugt nach einer gewissen internen Laufzeit,
welche bekannt ist, ein neues Signal, welches er über eine
eigene Antenne, beispielsweise im ISM-Band bei einer Frequenz von 2,45
GHz abstrahlt. Dieses neu generierte Signal durchdringt wiederum
die Wand und kann vom Hochfrequenzempfänger 124 des Messgeräts 100 detektiert
werden.
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Auf
diese Weise kann mit Hilfe des Messgeräts 100, welches ein
Pulsreflektometer bildet, ein Laufzeitminimum des neuen Sendesignals
des Transponders gefunden werden und die entsprechende Stelle auf
der Wand markiert werden. Eine Markiereinheit kann sich sowohl am
Messgerät 100 als
auch am Transponder 128 befinden. Unter Auswertung der
Laufzeit zwischen dem Reflektometer, d. h. dem Messgerät 100,
und dem Transponder 128 kann zudem auch in vorteilhafter
Weise eine Wanddickenbestimmung durchgeführt werden.
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Im
folgenden soll der prinzipielle Aufbau eines solchen Transponders
dargelegt werden. Als Empfänger
im Transponder eignen sich verschiedene Arten von Hochfrequenzempfängern, wie
beispielsweise Leistungsdetektoren, die den Leistungspegel des charakteristischen
Messsignals des Messgeräts 100 auswerten
oder aber auch Pulsdetektoren, die typische Feldänderungen des Messgeräts 100 detektieren
können.
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4 zeigt
den möglichen
Aufbau eines solchen Transponders 128 an Hand eines Blockschaltbilds.
Das über
eine Antenneneinrichtung 140 vom Transponder 128 empfangene
Signal wird über
einen Koppler 142 oder einen Zirkulator zu einem Empfangsverstärker 144 geleitet.
Nach seiner Verstärkung
gelangt das Signal über
einen im Ruhezustand durchgeschalteten HF-Schalter 146 zu
einem Pulsdetektor 148. Dieser liefert eine zur Eingangsleistung proportionale
Ausgangsspannung. Die Spannung des Pulsdetektors 148 wird
in einem NF-Verstärker 150 verstärkt. In
einem nachfolgenden Komparator wird aus dem analogen Spannungssignal
wieder ein Digitalsignal generiert. In einem Monoflop 154 wird das
relativ kurze Komparatorsignal auf eine definierte Länge gebracht.
Dieses Signal wird mit Hilfe der Verzögerungsglieder 156 und 158 zur
Austastung der Empfangsstufe und zur Sendeimpulserzeugung genutzt.
Das vom Sendeimpulserzeuger 160 generierte Signal wird über den
Koppler 142 bzw. einen Zirkulator wieder auf die Antenneneinrichtung 140 gebracht und
durch die untersuchte Wand hindurch auf das Messgerät 100 zurückgesandt.
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5 zeigt
eine alternative Realisierungsmöglichkeit
des Transponders 128. Hierbei wird ein Abtaster verwendet. Über einen
Mikrocontroller 164 wird der Takt, in dem der Abtaster
angesteuert wird, derart geregelt, dass sich am Ausgang des Abtasters eine
maximale Spannung einstellt. Ist dieses Maximum des Ausgangssignals
erreicht, so laufen der Takt des Mikrocontrollers und der Takt des
Messgeräts 100 synchron
zueinander, jedoch um die Laufzeit des Messsignals verschoben. Auf
diese Weise ist es möglich
den Durchdringungsort des Messsignals zu lokalisieren und zudem,
falls gewünscht,
auch eine Wanddickenmessung vorzunehmen. Da das Signal, welches
den Abtaster steuert, auch direkt gesendet wird, erfolgt die Antwort
des Transponders mit minimaler Verzögerung.
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Eine
weitere Alternative für
den prinzipiellen Aufbau eines Transponders für das erfindungsgemäße Verfahren
ist in 6 in vereinfachter Weise dargestellt. Bei dem
in 6 gezeigten Konzept wird das empfangene Messsignal
im Transponder 128 von einem Verstärker 170 verstärkt und
nach einer gewissen Zeitverzögerung,
welche über
ein Laufzeitglied 142 realisiert ist, wieder über den
Koppler 142 und die Antenneneinrichtung 140 in
der Art eines Ringverstärkers
ausgesandt.
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Neben
dem bisher beschriebenen Aufbau und der Funktionsweise eines Transponders
für das erfindungsgemäße Verfahren
ist zudem die Erweiterung des Transponders durch beispielsweise
einen AC-Sensor (50 Hz-Sensor) und/oder einen induktiven Sensor
möglich.
Eine solche zusätzliche
Funktion des Transponders ermöglicht
dem Anwender, ein Beschädigen
beispielsweise einer Stromleitung auch auf der dem Messgerät 100 abgewandten
Seite, beispielsweise einer Wand, auszuschließen.
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Die
Auswertung der Informationen erfolgt in vorteilhafter Weise durch
das Hochfrequenzortungsgerät 100,
welches mittels geeigneter Software- oder Hardwarebeschaltung in
den Empfangsbetrieb geschaltet werden kann und so beispielsweise
die Position der Bohrung sowie die Wandstärke anzeigen kann.
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Als
Empfangsgerät
für das
erfindungsgemäße Verfahren
lässt sich
in vorteilhafter Weise ein Ortungsgerät auf Hochfrequenzbasis nutzen,
wie es beispielsweise in der Anmeldung
DE 102 07 424 A1 der Anmelderin
beschrieben ist.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Durchführung dieses
Verfahrens sind nicht auf die in den Ausführungsbeispielen aufgezeigten
Ausführungsformen beschränkt.
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Insbesondere
ist das erfindungsgemäße Verfahren
nicht beschränkt
auf die Vorhersage von Bohrkanälen
in einer Wandung.
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In
vorteilhafter Weise kann das erfindungsgemäße Verfahren in entsprechende
Geräte,
wie beispielsweise einem Bohrwerkzeug bereits integriert sein.
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Darüber hinaus
ist es möglich,
das beschriebene erfindungsgemäße Verfahren
durch entsprechende zusätzliche
Software bzw. Hardware mittels bereits vorhandener Hochfrequenzempfänger und/oder
Hochfrequenzsendern durchzuführen.