-
Die
Erfindung betrifft einen mit akustischen Volumenwellen arbeitenden
Resonator (oder FBAR, Thin Film Bulk Acoustic Wave Resonator), auch BAW-Resonator
(Bulk Acoustic Wave Resonator) genannt.
-
Ein
mit akustischen Volumenwellen arbeitender Resonator weist eine piezoelektrische
Schicht auf, die zwischen zwei Metallschichten (Elektroden) angeordnet
ist. Anstelle nur einer piezoelektrischen Schicht kann auch eine
Schichtenfolge benutzt werden. Die Schichten werden auf einem Substrat
aufeinanderfolgend abgeschieden und zu Resonatoren strukturiert,
welche miteinander elektrisch verbunden sind und zusammen z. B.
eine Filterschaltung realisieren können. Die durch die Elektroden
bzw. deren Überlappungsfläche definierte
Resonatorfläche
wird auch aktiver Bereich genannt. Die Dicke der piezoelektrischen
Schicht eines BAW-Resonators, dessen Resonanzfrequenz im Frequenzbereich
zwischen 0,1 bis 10 GHz liegen kann, beträgt meistens etwa 0,1 bis 10
Mikrometer.
-
Beim
Anlegen des elektrischen Feldes an die Elektroden des BAW-Resonators,
senkrecht zur Schichtanordnung werden in der piezoelektrischen Schicht
des BAW-Resonators durch Auslenkung der Atome in Feldrichtung mechanische
Spannungen (Dehnung oder Stauchung des Materials) ausgelöst. Die
Auslenkung der Atome erfolgt (bei einer senkrecht auf der piezoelektrischen
Schicht stehenden c-Achse) hauptsächlich in senkrechter Richtung.
-
Ein
BAW-Resonator kann mit einem akustischen Spiegel versehen werden,
der vorzugsweise zwischen einem Trägersubstrat und dem BAW-Resonator
angeordnet ist. Der akustische Spiegel besteht aus alternierenden
Schichten mit jeweils einer hohen und einer niedrigen akustischen
Impedanz, deren Schichtdicken jeweils ungefähr eine Viertelwellenlänge der
akustischen Hauptmode (bezogen auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit
der akustischen Welle im jeweiligen Material) betragen. Der akustische Spiegel
stellt daher eine bzw. mehrere Grenzflächen bereit, welche bei Resonanzfrequenz
die akustische Welle zurück
in den Resonator reflektieren und das Austreten der Welle in Richtung
des Trägersubstrates
verhindern.
-
Die
Dicke der piezoelektrischen Schicht bestimmt die Grenzfrequenz des
BAW-Resonators. Die Grenzfrequenz ist die Resonanzfrequenz der Hauptmode,
welche die erste Harmonische der vertikalen longitudinalen akustischen
Volumenwelle ist. Die Durchlaufzeit der Hauptmode (erste Harmonische der
vertikalen longitudinalen Welle) in der piezoelektrischen Schicht
der Dicke d beträgt
2d/vL (vL = Ausbreitungsgeschwindigkeit
der longitudinalen akustischen Welle). Die Frequenz der Hauptmode
ist dann fL1 ≈ vL/2d.
-
FBAR-Resonatoren
können
zur Herstellung von Bandpass-Hochfrequenzfiltern eingesetzt werden
und z. B. in Endgeräten
der mobilen Kommunikation verwendet werden. Auch als frequenzbestimmendes
Element in Oszillatoren und für
Sensoren finden diese Resonatoren Verwendung.
-
FBAR-Filter
finden zunehmend in Applikationen Anwendung, bei denen die Verwendung
von Oberflächenwellenfiltern
(SAW-Filtern) aufgrund
von technischen Limitierungen bei der Fertigung nicht möglich ist.
Während
bei SAW-Filtern die Filter struktur durch eine zweidimensionale Lithographie
erzeugt werden muss, ist bei FBAR-Filtern allein die Schichtdicke
der eingesetzten Schichten frequenzbestimmend. Diese kann wesentlich
genauer und einfacher kontrolliert erden als eine 2-D-Strukturuierung.
Während
bei SAW-Filtern eine technologisch machbare Obergrenze derzeit bei
ca. 5 GHz liegt, wird für
die FBAR-Technologie momentan eine Obergrenze bei ca. 10 GHz gesehen.
Es existieren jedoch Filteranwendungen zwischen 10 und 12 GHz, beispielsweise
bei Satellitenempfängern.
Dieser Frequenzbereich wird momentan von Filtern auf der Basis der
DRO-Technik abgedeckt,
die dielektrische Resonatoren einsetzt. Nachteilig an dieser Technik ist,
dass sie hohe Kosten verursacht.
-
Es
sind zwar bereits FBAR-Filter und Resonatoren für den Bereich über 10 GHz
bekannt geworden, doch sind diese aufgrund der aufwändigen Technologie
nicht für
die Massenfertigung geeignet und befinden sich nach wie vor im Laborstadium.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen mit akustischen Volumenwellen
arbeitenden Resonator anzugeben, der kostengünstig herzustellen ist und
der auch für
hohe Frequenzen bis über
10 GHz einsetzbar ist.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Resonator mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind weiteren Ansprüchen zu
entnehmen.
-
Grundlegende
Idee der Erfindung ist es, den Grundmodus eines FBAR-Resonators
zu unterdrücken
und vorzugsweise eine höhere
Mode anzuregen und für
den Resonator zu nutzen.
-
Höhere Schwingungsmoden
bei FBAR-Resonatoren sind zwar bekannt, wurden bislang jedoch ausschließlich als
störend
angesehen. Es war daher allgemein das Bestreben, störende höhere Moden
so gut wie möglich
zu unterdrücken,
um die gesamte akustische Energie des Resonators in der Grundmode
zu halten. Demgegenüber
wird mit der Erfindung ein Resonator angegeben, der die Grundmode
der im Resonator erzeugbaren akustischen Volumenwelle unterdrückt. Damit
wird ein Resonator erhalten, der bei gegebener Dicke der piezoelektrischen
Schicht, die für
die Bestimmung der Resonanzfrequenz im Grundmodus maßgeblich
ist, eine Resonanzfrequenz aufweist, die bei einem Mehrfachen der
Resonanzfrequenz der Grundmode liegt. Die Frequenzlagen der höheren Moden
ergeben sich dabei nicht als ganzzahlige Vielfache des Grundmodus,
sondern liegen auch bei ungeradzahligen Faktoren, beispielsweise
1,6, 2,4, 3,15 usw.. Die höheren
Frequenzen werden erhalten, ohne die technologische Probleme in
Kauf nehmen zu müssen,
die ansonsten mit einer weiteren Verringerung der mithin frequenzbestimmenden
Schichtdicke der piezoelektrischen Schicht einher gehen. Erfindungsgemäße Resonatoren
sind außerdem
im Gegensatz zu bekannten Höchstfrequenzresonatoren
in der Herstellung technologisch sicherer beherrschbar.
-
Ein
erfindungsgemäßer Resonator
weist über
einem Substrat einen Schichtaufbau auf, der einen akustischen Spiegel,
eine erste Elektrode, eine piezoelektrische Schicht und eine zweite
Elektrode umfasst. Der Grundmodus kann in einem solchen Resonator
beispielsweise dadurch unterdrückt
werden, dass der akustische Spiegel variiert wird. Dieser umfasst
eine Folge von Spiegelschichten mit unterschiedlicher akustischer
Impedanz, die die nötigen Grenzflächen zur
Reflexion der akustischen Welle zur Verfügung stellen. In Abhängigkeit
von der Schichtdicke der Spiegelschichten ergibt sich bei konstrukti ver Überlagerung
der reflektierten akustischen Wellen ein Stoppband, bei dem der
Spiegel eine maximale Reflexion zeigt.
-
Erfindungsgemäß wird dieses
Stoppband nun so eingestellt, dass die Reflektivität des akustischen
Spiegels bei der Frequenz der Grundmode minimal, bei der Frequenz
einer höheren
harmonischen Mode dagegen maximal ist. Bezeichnet man die Grundmode
als erste harmonische Schwingung, so können erfindungsgemäß höhere Moden
angeregt werden, beispielsweise die dritte, fünfte und siebte harmonische
Schwingung (alle Schwingungsmoden mit Modenzahl N > 2). Da die Anregung
einer höheren
Mode in einem Resonator mit einer Modenzahl N ≥ 5 nur noch sehr schwach ausgeprägt ist,
sind keine weiteren Maßnahmen
erforderlich, um noch höhere Moden
zu unterdrücken.
Bei Unterdrückung
der Grundmode wird daher überwiegend
die dritte harmonische Mode angeregt.
-
Um
den Grundmodus effektiv zu unterdrücken, wird bei einem erfindungsgemäßen Resonator der
Spiegel so modelliert, dass das Stoppband des Spiegels, oberhalb
der Frequenz der Grundmode liegt. Dies gelingt in einfacher Weise
durch Reduzierung der Schichtdicken der einzelnen Spiegelschichten.
Dabei ist zu beachten, dass die Schichtdickenreduktion der Spiegelschichten
nicht in dem Ausmaß erfolgen
kann, wie das Stoppband des akustischen Spiegels in Richtung Resonanzfrequenz
der höheren Mode
verschoben werden soll. Dies hängt
damit zusammen, dass durch Schichtdickenänderungen das gesamte System
des Resonatoraufbaus gestört
wird und zusätzlicher
weiterer Anpassungen bedarf. Diese können beispielsweise darin bestehen,
auch die Dicke der Elektrodenschichten zu variieren. Als Faustregel
gilt dabei nach wie vor, dass ein akustischer Spiegel bei einer
gegebenen Wellenlänge λ eine maximale
Reflexion hat, wenn die Dicke der Spiegelschichten jeweils un gefähr λ/4 beträgt. Mit
einem dermaßen
eingestellten Spiegel ist es möglich, in
einem Fenster oberhalb der Resonanzfrequenz der Grundmode eine maximale
Reflexion zu erhalten. Das Fenster ist breit genug, dass eine höhere Mode
sicher getroffen und durch die erfindungsgemäß angepassten Spiegelschichten
auch angeregt wird.
-
In
einer Ausgestaltung der Erfindung wird der akustische Spiegel des
Resonators so angepasst, dass zwei Resonanzen annähernd gleich
stark angeregt werden bzw. dass der Resonator gleichzeitig in zwei
Moden schwingen kann. Dies kann dadurch erreicht werden, dass beispielsweise
die Dicke einer Elektrodenschicht eines herkömmlichen, im Wesentlichen in
der Grundmode schwingenden Resonators um einen Faktor n > 2 erhöht wird.
Diese Maßnahme ist
ausreichend, eine zweite Mode so zu bevorzugen, dass sie neben der
Grundmode gleichberechtigt angeregt wird.
-
Wenn
die Frequenz der höheren
Mode kein ganzzahliges Vielfaches der Frequenz der Grundmode ist,
kann ein solcher mit zwei Resonanzfrequenzen schwingender Resonator
vorteilhaft für
verschiedene Anwendungen eingesetzt werden. Durch den nicht-ganzzahligen
Unterschied ist es möglich,
die beiden Resonanzfrequenzen des Resonators eindeutig von eventuellen
Oberwellen und anderen technischen Artefakten des Grundmodus zu
unterscheiden. Ein Resonator mit zwei Resonanzfrequenzen kann beispielsweise
in einer Sensoranwendung eingesetzt werden, bei der ein äußerer Parameter
so auf den Resonator einwirkt, dass eine der beiden Resonanzen bevorzugt
bzw. unterdrückt
wird. Durch einfachen Vergleich der Resonanzstärke der beiden Resonanzen wird
dann ein Messwert des Sensors ermittelt, der dem äußeren Parameter
zugeordnet werden kann.
-
Mit
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung gelingt es, das Anschwingen
des Resonators zu erleichtern. Durch eine äußere Verschaltung des erfindungsgemäßen Resonators
mit seriellen Induktivitäten
gelingt es, den Abstand zwischen der Polstelle und der Nullstelle
des Resonators zu vergrößern. Der
Effekt wirkt auf alle anregbaren Schwingungsmoden gleichermaßen, wobei
erfindungsgemäß der Grundmodus
unterdrückt
ist, sodass der mit einer Serieninduktivität verschaltete erfindungsgemäße Resonator
eine verbesserte Schwingung in der höheren Mode zeigt. Dies lässt sich
in einfacher Weise am Verlauf der Phase erkennen, die bei einem
mit einer Serieninduktivität
verschalteten Resonator einen wesentlich verbesserten Phasenverlauf
zeigt, der annähernd
der maximalen Phasenänderung
von 180° am Resonanzpunkt
entspricht. Dies ist insbesondere bei erfindungsgemäßen Resonatoren
vorteilhaft, da die Güte
der höheren
Mode notgedrungen niedriger ist und der Resonator daher in der höheren Mode schlechter
schwingt. Mit der Serienverschaltung einer Induktivität wird dies
verbessert.
-
Ein ähnlicher
Effekt kann erzielt werden, wenn als Material für die piezoelektrische Schicht
ein PZT-Material (Blei-Zirkonat-Titanat)
verwendet wird. Dieser hier materialspezifische Effekt kann zusätzlich durch
eine serielle Verschaltung des Resonators mit einem passiven Netzwerk
und insbesondere mit einer seriellen Induktivität verstärkt werden. Jede der beiden
Maßnahmen
verbessert die Anregung der höheren
Mode und erhöht
damit deren Güte.
-
Ein
erfindungsgemäßer Resonator
lässt sich auch
als Stapelresonator oder CRF-Anordnung (Coupled-Resonator-Filter)
oder als SCF (Stacked Crystal Filter) verwirklichen. Dabei wird über einem herkömmlichen
Resonator ein weiterer Resonator un ter Dazwischenschalten eines
Koppelschichtsystems aufgebaut. Über
der zweiten Elektrode des ersten Resonator wird daher ein Koppelschichtsystem und
darüber
eine dritte Elektrode, eine zweite piezoelektrische Schicht und
eine vierte Elektrode vorgesehen.
-
Das
Koppelschichtsystem dient zur Einstellung einer akustischen Kopplung
zwischen dem ersten und dem zweiten in Stapeln übereinander angeordneten Resonator.
Das Koppelschichtsystem kann eine Abfolge unterschiedlicher Schichten
umfassen, beispielsweise eine Folge aus Schichten von alternierend
höherer
und niedriger akustischer Impedanz. Möglich ist es jedoch auch, ein
Koppelschichtsystem als einheitliche Schicht niedriger Impedanz
auszubilden, beispielsweise in Form einer relativ dünnen BCB-Schicht
(Benzo-Cyclo-Buten). Einschichtige „Koppelschichtsysteme" lassen sich auch
mit anderen Niederimpedanzmaterialien verwirklichen, die ebenfalls
aus organischen Material ausgewählt
sein können.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und dazugehörigen Figuren näher erläutert. Die
Figuren dienen allein zur Veranschaulichung der Erfindung und sind
daher nur schematisch und nicht maßstabsgetreu ausgeführt. Aus den
Figuren lassen sich weder absolute noch relative Maßangaben
entnehmen. Gleiche oder gleichwertige Teile sind mit gleichen Bezugszeichen
bezeichnet.
-
1A zeigt
einen bekannten Resonator im schematischen Querschnitt,
-
1B zeigt
eine mögliche
Verschaltung, mit der der Resonator zwischen einem ersten und einem
zweiten Port P1, P2 betrieben werden kann,
-
2 zeigt den Verlauf der Admittanz des bekannten
Resonators,
-
3 zeigt
den Schichtaufbau eines ersten erfindungsgemäßen Resonators,
-
4 zeigt den Verlauf der Admittanz des erfindungsgemäßen Resonators,
-
5 zeigt
das Reflexionsspektrum eines akustischen Spiegels gemäß der Erfindung,
-
6 zeigt
einen weiteren erfindungsgemäßen Resonator
im schematischen Querschnitt,
-
7 zeigt den Verlauf der Admittanz für diesen
Resonator,
-
8 zeigt
eine mögliche
Verschaltung eines Resonators,
-
9 zeigt die Auswirkung einer seriellen
Induktivität
auf den Verlauf der Phase,
-
10 zeigt den Verlauf der Admittanz und der
Phase für
ein drittes Ausführungsbeispiel.
-
11 zeigt
den Schichtaufbau eines CRF-Filters.
-
1 zeigt anhand eines schematischen Querschnitts
durch den Schichtaufbau einen bekannten Resonator vom SMR-Typ (Spiegeltyp,
Solidly Mounted Resonator) sowie eine mögliche Verschaltung des Resonators
beim Betrieb. Als Substrat S wird hier beispielsweise Silizium verwendet.
Der akustische Spie gel umfasst hier über einer Oxidschicht OS vier
Schichten, wobei hier als Niederimpedanzschichten ZL SiO2-Schichten und als Hochimpedanzschichten
ZH Wolframschichten eingesetzt sind. Die erste Elektrode E1 ist
aus Aluminium, die piezoelektrische Schicht PS beispielsweise aus
Aluminiumnitrid und die zweite Elektrode E2 aus Molybdän.
-
1B zeigt
eine mögliche
Verschaltung, in der der Resonator zwischen einem ersten und einem zweiten
Port P1, P2 betrieben werden kann. Der jeweils zweite Anschluss
jeden Ports P ist mit Masse verbunden.
-
2 zeigt den Grundmodus dieses Resonators
anhand seiner Admittanzkurve A, der in einer Verschaltung wie in 1B bestimmt
wurde, wobei der Resonator gegen Luft schwingt. Der Verlauf der Admittanz
A über
die Frequenz lässt
die Resonanzfrequenz an der Nullstelle der Kurve bei ca. 2000 MHz
erkennen. Bei ca. 2045 MHz liegt eine Polstelle, die der Antiresonanzfrequenz
und damit dem Ort einer maximalen Admittanz entspricht. Die beiden
dargestellten Kurven sind für
Resonatoren mit unterschiedlichen Grundflächen bestimmt, wobei einmal die
Resonanz und einmal die Antiresonanz schärfer ausgeprägt ist.
-
2B zeigt
die gleiche Darstellung im gröberen
Maßstab.
Neben der starken Resonanz bei 2 GHz sind in der Admittanzkurve
A minimal ausgeprägte,
aber noch sichtbare höhere
Moden erkennbar, auf die in der Figur mit Pfeilen verwiesen ist
und die hier bei ca. 3,2 GHz, 4,8 GHz und 6,3 GHz liegen. Die bei
3 GHz liegende Resonatormode kann als Spiegelmode identifiziert
werden, die aufgrund eines Resonanzeffekts des Spiegels auftritt.
Es zeigt sich, dass die höheren
Moden signifikant unterdrückt
sind und in einem Zahlenverhältnis
zur Frequenz der Grundmode von 1.00, 1.60, 2.40 bzw. 3.15 usw. stehen.
Ein solcher bekannter Resonator ist daher ausschließlich zum
Betrieb in der Grundmode geeignet und optimiert. Der akustische
Spiegel des Resonators ist so eingestellt, dass er bei der Resonanzfrequenz
der Grundmode eine maximale Reflexion zeigt.
-
3 zeigt
den Schichtaufbau eines ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels anhand eines
schematischen Querschnitts. Der erfindungsgemäße Resonator weist die gleiche
Anzahl von Schichten auf, die lediglich bezüglich der Schichtdicke variiert
sind. Zusätzlich
ist zur besseren Anpassung die zweite Elektrode E2 aus Aluminium
ausgeführt
und in der Schichtdicke reduziert. Würde man für dieses System den akustischen
Spiegel aus dem ersten Ausführungsbeispiel
gemäß 1 wählen,
so würde
der Resonator in seinem Grundmodus bei einer Frequenz von ca. 2
GHz schwingen. Erfindungsgemäß sind nun
sämtliche
Spiegelschichten bezüglich
ihrer Dicke durch den Faktor 4 dividiert. Damit wird eine höhere, bei
ca. 6,1 GHz liegende Schwingungsmode bevorzugt, während gleichzeitig
der Grundmodus bei ca. 2 GHz gut unterdrückt wird. Das Ausführungsbeispiel
ist auf einem Substrat S aus Silizium und einer ersten Oxidschicht
OS angeordnet. Darüber
sind wieder alternierend Hochimpedanzschichten ZH und Niederimpedanzschichten
ZL angeordnet.
-
4 zeigt den Verlauf von Impedanz A (4A)
und Phase P (4B) dieses erfindungsgemäßen Resonators.
Es ist zu erkennen, dass der Resonator nun eine ausgeprägte Schwingung
bei ca. 6,1 GHz aufweist, deren Phasenverhalten gemäß 4B eine
gute Phasenvariation von nicht ganz 180° zeigt. Da bei der Resonanzfrequenz
des Grundmodus nur eine geringe Phasenvariation beobachtet wird,
macht die Figur deutlich, dass der erfindungsgemäße Resonator überwiegend
in seiner höheren Mode,
hier der dritten harmonischen Mode, schwingt. Damit ist gezeigt,
dass bereits mit einem nicht optimierten Ausführungsbeispiel gezielt höhere Moden angeregt
und die Grundmode fast vollständig
unterdrückt
werden kann.
-
Wesentlich
für das
Funktionieren der Erfindung ist die Variation des Spiegels. 5 zeigt
das Reflexionsverhalten RN des im Ausführungsbeispiel gemäß 3 dargestellten
Spiegels, bei dem alle Spiegelschichten gegenüber einem auf die Grundmode
abgestimmten akustischen Spiegel um den Faktor 4,1 reduziert sind.
Aufgetragen ist die relative Reflektivität des Spiegels gegen die Frequenz.
Zum Vergleich ist demgegenüber
das Reflexionsverhalten RA des entsprechenden bekannten, auf die
Grundmode abgestimmten akustischen Spiegels dargestellt, der ansonsten
den gleichen Aufbau aufweist.
-
Ein
optimaler erfindungsgemäßer Spiegel sollte
bei der Frequenz der Grundmode bei etwa 2 GHz eine Nullstelle aufweisen,
bei der die Grundmode maximal gedämpft wird, damit der Spiegel
an dieser Stelle für
die Welle durchlässig
ist. Der in der 5 durch sein Reflexionsverhalten
RN dargestellte auf Grund von noch vorhandenen
Spiegelverzerrungen noch nicht optimierte Spiegel zeigt bei der
Frequenz der Grundmode bei etwa 2 GHz eine zwar gedämpfte aber
nicht ganz verschwundene Reflektivität. Für höhere Frequenzen allerdings
fungiert bereits dieser nicht optimierte Spiegel als nahezu ideal
reflektierendes Element. Daher sind alle höheren Moden prinzipiell ausbreitungsfähig. Für den Bereich
um 6 GHz besitzt der Spiegel den maximalen Wert der Reflexion von
1,0, sodass hier eine maximale Anregung der dort angesiedelten dritten
harmonischen Mode gewährleistet
ist. In Verbindung mit 4 wird auch
klar, dass das Spiegelspektrum die Anregung höherer Moden erlauben würde, dies
aber nicht erfolgt, sodass zur Unterdrückung noch höherer Moden keine
weiteren Maßnahmen
an einem erfindungsgemäßen Resonatoraufbau
vorgenommen werden müssen.
-
Allgemein
ist festzustellen, dass die genaue Lage der Reflexionszentren, also
die Orte, an denen ein Spiegel optimal reflektiert, auch noch von
der Dicke der Elektroden E abhängig
ist. Dies führt
dazu, dass ausgehend von einem bekannten, bei einer gegebenen Grundmode
reflektierenden Spiegel ein bei einer höheren Mode optimal reflektierender
Spiegel in der Regel nicht ausschließlich durch eine Reduzierung
der Spiegelschichten in dem Verhältnis
der jeweiligen Frequenzen zueinander vorgenommen werden kann. Vielmehr
sind weitere Faktoren zu berücksichtigen,
die nicht einfach darstellbar sind. Es ist aber prinzipiell jederzeit
möglich,
das Stoppband des Spiegels oberhalb der Grundmode anzuordnen, wobei
zumeist ein Reflexionsverhalten erhalten wird, welches den gewünschten
Zweck, nämlich
der Unterdrückung
der Grundmode und die maximale Reflexion der höheren Mode, erfüllt.
-
6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
Erfindung. Dargestellt ist anhand eines schematischen Querschnitts
ein Schichtaufbau für
einen Resonator, der bei zwei unterschiedlichen Frequenzen, also
in zwei unterschiedlichen Moden, eine annähernd gleich starke Resonanz
zeigt. Es wird wieder von einem Resonator ausgegangen, der ähnlich wie der
in 1 abgebildete Resonator auf eine
bei ca. 2 GHz liegende Grundmode optimiert ist. Durch Variation,
insbesondere der Schichtdicke der ersten Elektrode E1, wird der
hier dargestellte Aufbau erhalten. Gegenüber 1 ist
hier die obere Elektrode E2 aus Aluminium ausgebildet und die Schichtdicke
der piezoelektrischen Schicht etwas angepasst. Die Schichtdicken
sind im Einzelnen: OS = 533 nm, ZH1 = 638 nm, ZL1 = 641 nm, ZH2
= 639 nm, ZL2 = 655 nm, E1 = 1000 nm, PS = 1885 nm und E2 = 150
nm.
-
7 zeigt das Resonanzverhalten dieses Resonators
anhand der Impedanzkurve A (7A) und
dem Phasenverlauf P (7B). Gut zu erkennen ist, dass
neben einer ersten Mode bei ca. 1700 MHz auch die zweite Harmonische
bei etwa 2750 MHz eine signifikante Anregung erfährt. Damit liegt ein Resonator
vor, der in zwei Moden annähernd
gleich stark schwingt.
-
8 zeigt
eine Möglichkeit,
einen erfindungsgemäßen Resonator
R mit externen Schaltelementen zu verschalten. Dargestellt ist die
serielle Verschaltung des Resonators mit zwei Serieninduktivitäten L1,
L2. Dabei ist der Resonator als Zweitorresonator gegen Masse geschaltet.
Mit Hilfe dieser externen Schaltelemente L1, L2 gelingt es, den Pol/Nullstellenabstand
zu vergrößern.
-
9A und 9B zeigen
dies anhand der entsprechenden Admittanzkurven bzw. anhand des Phasenverhaltens
eines entsprechend verschalteten Resonators, wobei als Resonator
der in 3 beschriebene Schichtaufbau verwendet wird. 9A zeigt
die Durchlasskurve N des Ausführungsbeispiel gemäß 8,
während
die mit eingezeichnete Kurve A dem bereits beschriebenen Verhalten
eines Resonators gemäß 3 ohne äußere Verschaltungselemente
gegenübergestellt
ist. Während
die Polstelle nahezu unverändert
bleibt, ändert
sich die Nullstelle hin zu tieferen Frequenzen. Dies bewirkt eine
Vergrößerung des
Pol/Nullstellenabstands. Dieser höhere Abstand, der einer höheren Bandbreite
aber gleichzeitig auch einer geringeren Güte entspricht, ermöglicht ein
besseres Anschwingen des Resonators. Dies zeigt sich anhand der 9B,
in der der Phasengang des erfindungsgemäßen Resonators dargestellt ist.
Die Phasenänderung
des extern beschalteten Resonators ist wesentlich stärker ausgeprägt als die
eines nicht extern beschalteten Resonators, wie z.B. die eines Resonators
gemäß dem Ausführungsbeispiel
von 3.
-
10A/10B zeigen das Durchlassverhalten
A und den Phasengang P eines weiteren erfindungsgemäßen Resonators,
bei dem die piezoelektrische Schicht aus PZT hergestellt ist. Dieses
Material besitzt einen wesentlich größeren Pol/Nullstellenabstand
als das in den bisherigen Ausführungsbeispielen
eingesetzte Aluminiumnitrid, sodass auch die höheren Moden einen höheren Pol/Nullstellenabstand
besitzen. Auch dieses Beispiel zeigt, was insbesondere am Phasengang
gemäß 10B ablesbar ist, dass mit Hilfe von PZT ein gut
ausgeprägter Phasenwechsel
der höheren
Mode erreicht werden kann.
-
11 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
den Schichtaufbau eines als CRF-Filter (Coupled Resonator Filter)
ausgebildeten Resonators, der im Wesentlichen aus zwei übereinander
erzeugten Resonatoren R1, R2 besteht. Während der untere Resonator
R1 wie bisher über
einem akustischen Spiegel AS aus Spiegelschichten ZH, ZL mit alternierend
relativ hoher und relativ niedriger akustischer Impedanz aufgebaut
ist, ist darüber
als Koppelschichtsystem KS eine alternierende Schichtenfolge aus
SiO2-Schichten KS1, KS3, KS5 und Aluminiumnitridschichten
KS2, KS4 vorgesehen. Abschließend bzw.
obenauf ist der zweite Resonator mit der dritten Elektrode E3, der
zweiten piezoelektrischen Schicht PS2 und der vierten Elektrode
E4 angeordnet. Während
der akustische Spiegel entsprechend dem in den 3 und 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel
ausgebildet sein kann, weisen in diesem Ausführungsbeispiel die übrigen Schichten
folgende Schichtdicken auf:
E1 (Al, 174 nm) ; PS1 (AlN, 2541
nm), E2 (Al, 174 nm), KS1 (SiO2, 800 nm),
KS2 (AlN, 1531 nm), KS3 (SIO2, 408 nm); KS4 (AlN, 1531 nm), KS5
(SiO2, 800 nm), E3 (Al, 174 nm), PS2 (AlN,
2541 nm), E4 (Al, 174 nm).
-
Während bisher
einzelne Resonatoren betrachtet wurden, ist hier ein komplettes
Filter durch die zwei übereinander
angeordneten Resonatoren mit dem dazwischen angeordneten Koppelschichtsystem
KS realisiert. Port 1 wird durch die beiden Anschlüsse 1 und 2,
Port 2 dagegen durch die beiden Anschlüsse 3 und 4 gebildet,
die jeweils an den Elektroden anliegen. Dieses Filter weist ein
Passband auf, das der Resonanzfrequenz der höheren Mode entspricht. Bei
der eigentlichen Grundmode des Filters, die durch die entsprechende
Modifizierung des akustischen Spiegels unterdrückt ist, wird eine hohe Dämpfung erzielt.
Eine weitere Variation dieses Resonatorfilters besteht darin, das
Koppelschichtsystem KS durch eine einzelne Koppelschicht zu ersetzen,
beispielsweise durch eine BCB-Schicht von 175 nm. Bei ansonsten
gleichbleibenden Schichtdicken und Schichtmaterialien wird auch
mit dieser Ausführung
ein Filterverhalten erzielt, welches ein Passband im Bereich der
höheren
Mode aufweist.
-
Obwohl
die Erfindung nur anhand weniger Ausführungsbeispiele dargestellt
wurde, ist sie nicht auf diese beschränkt. Im Rahmen der Erfindung
liegt es, Schichtdicken weiter zu variieren und zu optimieren, um
eine optimale Unterdrückung
der Grundmode zu erreichen. Entsprechende Schichtdickenanpassungen
sind auch dann erforderlich, wenn Materialien von Spiegel-, Elektroden-
und piezoelektrischer Schicht verändert werden. Da bei einem
einmal optimierten System jede Veränderung das gesamte System
stört,
sind nach Veränderung
einer einzelnen Schicht zumeist weitere Anpassungen im geringeren Umfang
bei anderen Schichten erforderlich. Im Rahmen der Er findung liegt
es auch, durch geeignete Schichtdickenreduzierung noch höhere Frequenzen anzuregen.
-
Da
bekannte Resonatoren, die ausschließlich die Grundmode nutzen,
Resonanzfrequenzen bis ca. 8 GHz ohne Probleme erreichen, kann mit
erfindungsgemäßen Resonatoren,
die höhere
Moden anregen, die Grundmode aber unterdrücken, ohne Probleme ein zwischen
10 und 15 GHz arbeitender Resonator erhalten werden. Gelingt es
darüber
hinaus, die Schichtdicken ohne gleichzeitige Verschlechterung der
Eigenschaften weiter zu reduzieren, so sind mit der Erfindung auch
noch höhere
Resonanzfrequenzen bzw. Resonatoren mit höheren Resonanzfrequenzen möglich. Mehrere
solcher Resonatoren können
dann zu einem Filter oder einem Duplexer verschaltet werden, die
bei den entsprechenden hohen Frequenzen betrieben werden können.