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Querverweis
auf verwandte Anmeldung
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Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der vorläufigen US-Anmeldung mit der Seriennummer 60/568,330
(Anwaltsaktenzeichen 2004P07560US), eingereicht am 5. Mai 2004 mit dem
Titel "Patientenbezogene
Koronarbereich-Abbildungen",
die hierin unter Bezugnahme auf ihre Gesamtheit mit einbezogen ist.
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Hintergrund
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Koronarbereichs-Abbildungen
ordnen Herzkranzgefäße den Herzmuskelbereichen
zu, die sie mit Blut versorgen. Solche Zuordnungen können verwendet
werden, um zu bestimmen, welche Gefäße als Ziele für Eingriffe
dienen sollten, wenn gewisse funktionale Anomalitäten im Gewebe
der linken Herzkammer (linker Ventrikel, im nachfolgenden mit "LV" abgekürzt) detektiert
werden. Die funktionalen Anomalitäten können z.B. Infarkte umfassen.
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Wie
in 1 dargestellt, ist
eine allgemeine Koronarbereichszuordnung der American Heart Association
("AHA") im Allgemeinen
mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet. Diese Zuordnung 10 der
linken Herzkammerbereiche zu Koronararterien ist so wie von der
AHA vorgeschrieben. Der erste Bereich 12 wird von der vorderen
absteigenden Kranzarterie ("LAD", "RIVA") 22 versorgt.
Der zweite Bereich 14 wird von der rechten Kranzarterie
("RCA") 24 versorgt.
Der dritte Bereich wird von der umbiegenden Arterie ("LCX") 26 versorgt.
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Die
AHA veröffentlichte
im Jahre 2002 eine wissenschaftliche Stellungnahme, die
die Koronarbereiche der linken Herzkammer standardisierte. Unglücklicherweise
ist die AHA-Zuordnung 10, obwohl mächtig, nicht patientenbezogen.
Sie ist vielmehr ein Durchschnitt, der dabei scheitert, die Unterschiede bei
Indi viduen zu erkennen. Insbesondere der apikale Bereich der linken
Herzkammer ist dafür
bekannt, von Individuum zu Individuum eine erhebliche Schwankung
aufzuweisen. Andere Abweichungen können z.B. aufgrund von anomalen
anatomischen Verzweigungen oder aufgrund der Erzeugung eines Kollateralgefäßes als
Ersatz für
eine Verengung (Stenose) auftreten.
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Im
Allgemeinen hängt
der Erfolg von Bildgebungstechniken wie z.B. der Kernspintomographie ("MRI") und der Positron-Emissions-Tomographie ("PET"), wenn sie als Werkzeuge
zur Unterstützung der
Revaskularisierungsplanung verwendet werden, von der Genauigkeit
der Zuordnung zwischen der regionalen Funktion oder Durchblutung
oder Vitalität des
Herzmuskels und der Koronaranatomie des Patienten ab. Typischerweise
werden generische Verteilungsmodelle verwendet, um diese Zuordnung durchzuführen. Diese
Modelle basieren auf empirischen Daten, die von Gruppen von Patienten
abgeleitet sind, von denen man weiß, dass viele individuelle
Patienten davon abweichen.
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Als
ein Beispiel beurteilte eine kürzliche
Studie die Genauigkeit eines generischen 17-Segment-Modells der
linken Herzkammer, das sich auf die Koronaranatomie mit Herzmuskelbereichen
unter Verwendung von monoplaner Koronarangiographie bei 135 Patienten
bezieht. Obwohl das Verteilungsmodell eine gute Übereinstimmung mit einer tatsächlichen
Koronaranatomie im Durchschnitt zeigte, gab es eine Abweichung in
mehr als vier Segmenten bei 27 Patienten (20%) und eine Abweichung
in mehr als fünf
Segmenten bei 13 Patienten (10%), von denen acht linke dominante
Koronarverteilungen hatten, wo das Modell eine Rechtsdominanz annahm.
Der klinische Einfluss solcher Fehler wurde durch die Studie nicht
angesprochen.
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Darüber hinaus
haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung eine Studie durchgeführt, die
gemeinsam aufgezeichnete Kernspintomographie- (MRI-) und Multidetektor
Computer Tomography ("MDCT")-Bilder verwendete,
um die Übereinstimmung
von 26 individuellen Patienten mit einem generischen Koronarvertei lungsmodell
zu beurteilen. Bei diesen Patienten wurden 22 Patienten, oder 85%,
ermittelt, die in mindestens einem Segment abwichen. Insgesamt unterschieden
sich 76 Herzmuskelsegmente von 442 Gesamtsegmenten, oder 17% der Segmente,
von ihrer Zuordnung durch das generische Modell.
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Dadurch
ist es nicht möglich,
obwohl generische Verteilungsmodelle die Koronaranatomie im Durchschnitt
genau darstellen können,
dass sie zur potentiell erheblichen Schwankung der Koronaranatomie
beitragen, die bei unterschiedlichen Individuen existieren kann.
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Zusammenfassung
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Diese
und andere Nachteile und Beeinträchtigungen
des Standes der Technik werden durch ein System und ein Verfahren
zum patientenbezogenen Zuordnen von Koronarbereichen adressiert.
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Ein
beispielhaftes System zum patientenbezogenen Zuordnen von Koronarbereichen
umfasst eine Adaptereinheit zum Empfangen von dreidimensionalen
("3D")-Bilddaten, eine
mit der Adaptereinheit in Signalverbindung stehende Modelliereinheit zum
Anpassen eines geometrischen Modells auf die empfangenen Daten und
zum Segmentieren der Koronargefäße aus den
empfangenen Daten, und eine in Signalverbindung mit der Modelliereinheit
stehenden Zuordnungseinheit zum Zuordnen der segmentierten Gefäße auf die
Oberfläche
des Modells.
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Ein
entsprechendes beispielhaftes Verfahren zum patientenbezogenen Zuordnen
von Koronarbereichen umfasst den Empfang von 3D-Bilddaten, das Anpassen
eines geometrischen Modells auf die empfangenen Daten, das Segmentieren
der Koronargefäße aus den
empfangenen Daten und das Zuordnen der segmentierten Gefäße auf die
Oberfläche
des Modells.
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Diese
und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Offenbarung
werden anhand der nachfolgenden Beschrei bung von beispielhaften
Ausführungsformen
deutlich, die in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen zu lesen ist.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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Die
vorliegende Offenbarung offenbart ein System und ein Verfahren zum
patientenbezogenen Zuordnen von Koronarbereichen gemäß der folgenden
beispielhaften Figuren, in denen:
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1 eine
schematische Darstellung einer generischen Zuordnung von Koronarbereichen
der American Heart Association ("AHA") zeigt;
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2 eine
schematische Darstellung eines Systems zum patientenbezogenen Zuordnen
von Koronarbereichen gemäß einer
anschaulichen Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung zeigt;
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3 ein
Flussdiagramm eines Verfahrens zum patientenspezifischen Zuordnen
von Koronarbereichen gemäß einer
anschaulichen Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung zeigt; und
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4 eine
schematische Darstellung einer patientenbezogenen Zuordnung von
Koronarbereichen gemäß einer
anschaulichen Ausführungsform der
vorliegenden Offenbarung zeigt.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Die
vorliegende Offenbarung beschreibt die Entwicklung und Beurteilung
von patientenbezogenen Koronarverteilungszuordnungen. Ausführungsformen
der vorliegenden Offenbarung umfassen Systeme und Verfahren zum
patientenbezogenen Zuordnen von Koronarbereichen.
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Modelle,
die die Koronararterien mit Bereichen der linken Herzmuskelkammern
(Myokardien) in Beziehung setzen, werden routinemäßig verwendet,
um die Auswirkungen und die Schwere der koronaren Herzkrankheit
in Verbindung mit nicht-invasiver Bildgebung wie z.B. Echokardiographie,
Kernspintomographie ("MRI") und dergleichen
zu beschreiben. Unglücklicherweise
kann, obwohl generische Modelle bei einer Mehrzahl der Patienten
relativ genau sein können,
die Koronaranatomie eines individuellen Patienten erhebliche Abweichungen
aufweisen.
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Deshalb
schaffen die Ausführungsformen der
vorliegenden Offenbarung patientenbezogene Zuordnungen einer Koronarverteilung,
die auf nicht-invasiver Bildgebung basiert. Beispielhafte Ausführungsformen
stellen Ärzten
ein Werkzeug zur Verfügung,
das verwendet werden kann, um die koronare Revaskulasierung auf
die spezielle Krankheitsdarstellung eines Patienten anzupassen.
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Wie
in 2 dargestellt ist ein System zum patientenbezogenen
Zuordnen von Koronarbereichen gemäß einer veranschaulichenden
Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung allgemein mit dem Bezugszeichen 100 gekennzeichnet.
Das System 100 umfasst mindestens einen Prozessor oder
eine zentrale Verarbeitungseinheit (CPU) 102, die in Signalverbindung
mit einem Systembus 104 steht. Ein Festwertspeicher (ROM) 106,
ein Schreib-Lese-Speicher (RAM) 108, ein Anzeigeadapter 110,
ein Ein-/Ausgabeadapter 112, ein Benutzerschnittstellenadapter 114,
ein Netzwerkadapter 128 und ein Bildgebungsadapter 130 stehen
ebenfalls in Signalverbindung mit dem Systembus 104. Eine
Anzeigeeinheit 116 steht über den Anzeigeadapter 110 mit
dem Systembus 104 in Signalverbindung. Eine Plattenspeichereinheit 118 wie
z.B. eine magnetische oder optische Plattenspeichereinheit steht über den
Ein-/Ausgabeadapter 112 mit dem Systembus 104 in
Signalverbindung. Eine Maus 120, eine Tastatur 122 und
eine Augenmessvorrichtung (eye tracking device) 124 stehen
in Signalverbindung mit dem Systembus 104 über den
Benutzerschnittstellenadapter 114. Eine Bildgebungs vorrichtung 132 steht
in Signalverbindung mit dem Systembus 104 über den
Bildgebungsadapter 130.
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Eine
Modellierungseinheit 170 und eine Zuordnungseinheit 180 sind
ebenfalls in dem System 100 umfasst und stehen in Signalverbindung
mit der CPU 102 und dem Systembus 104. Während die
Modelliereinheit 170 und die Zuordnungseinheit 180 als an
den mindestens einen Prozessor oder CPU 102 gekoppelt dargestellt
sind, sind diese Bestandteile vorzugsweise in Computerprogrammcode
verkörpert,
der in mindestens einem der Speicher 106, 108 und 118 gespeichert
ist, wobei der Computerprogrammcode durch die CPU 102 ausgeführt wird.
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Unter
Bezugnahme auf 3 ist ein Verfahren zum patientenbezogenen
Zuordnen von Koronarbereichen mit einer veranschaulichenden Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung im Allgemeinen mit der Bezugsziffer 200 bezeichnet.
Das Verfahren 200 umfasst einen Anfangsblock 210,
der die Steuerung an einen Eingabeblock 212 weitergibt. Der
Eingabeblock 212 empfängt
gescannte Bilddaten einer linken Herzkammer "LV",
wie z.B. einen Multidetektor-Computertomographie- ("MDCT"-) Datensatz und
gibt die Steuerung an einen Funktionsblock 214 weiter.
Der Funktionsblock 214 passt ein geometrisches populationsbasiertes
Modell auf die LV-Daten an und gibt die Steuerung an einen Funktionsblock 216 weiter.
Der Funktionsblock 216 wiederum extrahiert die Koronararterien
aus den Bilddaten und gibt die Steuerung an einen Funktionsblock 218 weiter.
Der Funktionsblock 218 ordnet die extrahierten Koronararterien
der LV-Modelloberfläche
zu und gibt die Steuerung an einen Endblock 220 weiter.
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In
alternativen Verfahrensausführungsformen
muss das auf die LV-Daten angepasste geometrische Modell nicht auf
Populationsdaten basieren, sondern kann auf einer Finite-Elemente-Analyse (FEA), Nonuniform
Rational B-Splines ("NURB") oder ähnlichen
Mitteln basieren. Zusätzlich
wendet eine weitere alternative Ausführungsform die vorliegende Technik
auf Rönt gen-Angiographie-Daten
an, wobei es möglich
ist, die Koronargefäße, jedoch
nicht die Form der linken Herzkammer zu sehen. In diesem Fall wird
ein Standard-LV-Modell empfangen und seine Oberfläche wird
basierend auf den Koronarstrukturen aufgeteilt.
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Wendet
man sich nun 4 zu, ist ein beispielhaftes
Oberflächenmodell
der linken Herzkammer ("LV") im Allgemeinen
mit der Bezugsziffer 300 gekennzeichnet. Das Oberflächenmodell 300 ist
mittels kompetitivem Bereichswachstum (competitive region growing)
gekennzeichnet, was in einer patientenbezogenen Koronarzuordnung
resultiert. Das LV-Oberflächenmodell
wird in drei Regionen oder Bereiche aufgeteilt, die auf ihrer Nähe zu den
segmentierten Koronararterien basieren.
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Der
Zirkumflex-("CFX")-Bereich 310 wird
von der CFX-Arterie 320 versorgt. Der vordere absteigende
(left anterior decending; "LAD") Bereich 312 wird von
der LAD-Arterie 322 versorgt. Der vordere absteigende diagonale
(left anterior decending diagonal; "LADD")
Bereich 314 wird von der LADD-Arterie 324 versorgt. Die rechte
Kranzarterie ("RCA") 326 ist ebenfalls
dargestellt. Zusätzlich
können
andere Arterien beinhaltet sein, wie z.B. die linke Hauptarterie (left
main; "LM"). In Betrieb verwendet
eine beispielhafte Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung eine nicht-invasive tomographische
Bildgebung wie z.B. Multidetektor-Computertomographie ("MDCT"), um eine dreidimensionale
("3D")-Zuordnung hervorzubringen,
die für
jeden Punkt auf dem Herzmuskel (Myokardium) die Koronararterien
identifiziert, die am wahrscheinlichsten für seine Durchblutung verantwortlich
ist. Diese Abbildung oder Zuordnung ist vorzugsweise eine Funktion
der Nähe
jedes Gefäßes entlang
der epikardialen Oberfläche,
beeinflusst durch bekanntes Wissen der allgemeinen Durchblutungsmuster
im Herzmuskel. Da die resultierende Abbildung dreidimensional ist,
kann sie als Muster dienen, um eine zweidimensionale ("2D") Abbildung für jede beliebige
Bildorientierung zu erzeugen. Damit ist diese Ausführungsform nicht
auf traditionelle Kurzachsen-(short axis) und/oder Langachsen-(long
axis) Ansichten beschränkt.
Zusätzlich braucht
die Abbildung nicht darauf beschränkt zu sein, Bereiche im Sinne
von drei Koronar-"Systemen" auszudrücken, sondern
setzt Herzmuskelbereiche mit tatsächlichen Arterien einschließlich Verzweigungsgefäßen in Verbindung.
Weiterhin können
die Arterien noch weiter in Segmente z.B. vor und nach einer Verstopfung
(Okklusion) unterteilt werden. Die Abbildungen können z.B. unter Verwendung
von Röntgenkoronar-Angiographie validiert
werden.
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Die
Koronaranatomie eines individuellen Patienten weicht oft von generischen
LV-Modellen ab. Deshalb können
patientenbezogene 3D-Koronarverteilungsabbildungen durch Zuordnen
von manuell segmentierten Koronararterien einschließlich primärer und
Verzweigungsgefäße auf ein
Oberflächenmodell
der LV des Individuums erzeugt werden. MDCT-Bilder können für diese
Anwendung ausgewählt
werden, da sie eine genaue Abgrenzung sowohl des LV-Myokardiums
als auch der epikardialen Koronararterien ermöglichen.
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Unter
Rückbezugnahme
auf 3 können Abbildungen
in Schritten durch Anpassen eines geometrischen, populationsbasierten
Modells auf die LV in einem MDCT-Datensatz erzeugt werden; durch Extrahieren
der Koronararterien aus den MDCT-Bildern; und durch Zuordnen der
extrahierten Koronararterien auf die LV-Modelloberfläche. Der
Zuordnungsschritt kann in einem Voronoi-Diagramm auf der epikardialen
Oberfläche
dargestellt werden, durch Teilen der Oberfläche basierend auf der Nähe zu den
Ursprungsarterien. Solche eine nähebasierte Zuordnung
hat eine solide Grundlage.
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Segmentierte
Gefäße werden
auf die epikardiale Oberfläche
des LV-Modells projiziert. Die vielen Projektionen werden gleichzeitig über die
Oberfläche expandiert,
um die Durchblutungsbereiche zu bilden. Da die resultierende 3D-Koronarverteilungsabbildung
auf tomographischen Bildern ba siert, kann es für die Anzeige in einer beliebigen
Bildorientierung wieder als Probe dienen.
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Die
segmentierten Koronararterien werden auf die epikardiale Oberfläche des
MDCT-abgeleiteten LV-Modells projiziert. Dies wird durch Diskretisieren
des Gefäßweges und
durch Finden des nächsten Punktes
auf der epikardialen Oberfläche
für jeden Punkt
entlang des Wegs durchgeführt.
Der Punkt auf der Oberfläche
wird die Bezeichnung des Gefäßes behalten.
Weiter als etwa 5 mm von der LV-epikardialen Oberfläche entfernte
Gefäßbereiche
werden von dieser Verarbeitung ausgeschlossen, um Segmente zu entfernen,
die nicht für
die Versorgung der linken Herzkammer verantwortlich sind, wie z.B.
die proximale rechte Kranzarterie (RCA), da sie z.B. die rechte
Herzkammer ("RV") umhüllt.
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Die
epikardiale Oberfläche
des Modells wird dann ausgewählte
Punkte aufweisen, die als einem der Koronargefäße entsprechend gekennzeichnet sind.
Diese Kennzeichnung wird auf die gesamte Oberfläche ausgeweitet, so dass jeder
Punkt auf der Oberfläche
mit dem Gefäß assoziiert
ist, für
dessen Durchblutung es am wahrscheinlichsten verantwortlich ist.
Diese Ausweitung kann durch Zufallswegsimulation (random walk Simulation),
optimierte Koronarbaummodelle oder kompetitives Bereichswachstum
durchgeführt
werden. Beim kompetitiven Bereichswachstum weitet sich jede Gruppe
von Punkten gleichzeitig über
die Oberfläche
aus, und hält
dann an, wenn die Front eines Bereichs auf die Front eines anderen
trifft. Nicht direkt durchblutete Bereiche wie z.B. die Mitralklappe
können
ausgenommen werden.
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Somit
erzeugen beispielhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Offenbarung patientenbezogene Abbildungen von Koronarbereichen,
die Ärzten
helfen können,
die geeigneten Zuordnungen für irgendein
bestimmtes Individuum zu bestimmen. Während der Ansatz auf der Annahme
basiert, dass ein Bereich vom nächsten
Gefäß durchblutet
wird, können
andere Daten wie z.B. histori sche Daten, Temperatur, Druck, Volumen-
und/oder Impulszeitdaten zur Berücksichtigung
mit einbezogen werden.
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In
einigen Ausführungsformen
kann Vorwissen der Anatomie zur Anwendung gebracht werden. Z.B.
weist das Septum kein nahes primäres
Gefäß auf, das
es versorgt, sondern es wird bekannter Weise von der rechten Herzkranzarterie
(RCA) versorgt. Damit schließt
eine Ausführungsform
ein derartiges Vorwissen in einem finalen Verfahren mit ein, wo
man aufgrund der Nähe
allein möglicherweise
nicht zu einer korrekten Lösung
gelangen würde.
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Ein
Voronoi-Diagramm kann auf der epikardialen Oberfläche der
linken Herzkammer berechnet werden, so dass jeder Punkt auf der
Oberfläche
als mit dem nächsten
Gefäß assoziiert,
wie auf dieser Topologie berechnet, gekennzeichnet ist. Die epikardiale
Oberfläche
der linken Herzkammer wird modelliert, um die Wege der Koronararterien
zu bestimmen. Für
jede Arterie werden die nächsten
Punkte auf der Oberfläche
berechnet und als mit der entsprechenden Koronarie assoziiert gekennzeichnet.
Anschließend
wird ein kompetitives Bereichswachstum aufgerufen, um jeden der
gekennzeichneten Sätze von
Punkten auszudehnen, bis die gesamte Oberfläche als mit einer der Arterien
assoziiert gekennzeichnet ist.
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Das
Ergebnis ist eine echte 3D-Koronarbereichsabbildung, die in einer
beliebigen Bildebene umformatiert werden kann. Dies steht im Gegensatz zur
Standard AHA-Abbildung, die lediglich vier kanonische Querschnitte
darstellt.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung ermöglicht
es, eine durchschnittliche AHA-ähnliche
Bereichsabbildung zu berechnen, die zusätzlich Zuverlässigkeitswerte
aufweist, die mit den Bereichszuordnungen verbunden sind. Diese Zuverlässigkeitswerte
können
für eine
große
Population erstellt werden und könnten
einen statistischeren Ansatz der Koronarzuordnung beim Fehlen von sichtbaren
Koronarien bieten.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung kann die patientenbezogene Abbildung
der Koronarbereiche mit einer Herzfunktionsabbildung vereinigen,
um zusätzliche
Informationen für Ärzte zur
Verfügung
zu stellen.
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Noch
eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung stellt patientenbezogene Abbildungen
zur Verfügung,
die die myokardiale Vitalität beschreiben.
Parametrische Abbildungen, die die myokardiale Vitalität und Funktion
beschreiben, könnten
die Analysezeit reduzieren, indem man Ärzten eine globale Ansicht
des Ausmaßes
der kardiovaskulären
Krankheit gibt, insbesondere wenn sie in Verbindung mit patientenbezogenen
Abbildungen der Koronarbereiche verwendet wird.
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Diese
Ausführungsform
erzeugt deshalb 3D-Abbildungen, die visuell relevante Herzparameter wie
z.B. die myokardiale Vitalität
mittels Kernspintomographie (MRI) oder PET oder die Wanddicke mittels
z.B. MCDT oder MRI verschlüsseln.
Diese Abbildungen entsprechend der LV-Form und verdichten die Daten
aus tomographischen Bildern auf eine Oberflächenanzeige zur leichteren
Ansicht, wodurch es Ärzten
möglich
wird, Bereiche mit vornehmlichen Interesse schnell zu identifizieren.
Wie die Koronarverteilungsabbildungen können die 3D-Abbildungen beliebig
in jeglicher Orientierung umformatiert werden. Die Exaktheit der
sich ergebenden Abbildungen kann durch erfahrene kardiovaskuläre Bildgeber
mit Zugriff auf die Rohbilder beurteilt werden, aus denen die Abbildungen
abgeleitet sind.
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Es
versteht sich, dass die Lehre der vorliegenden Offenbarung in verschiedenen
Formen von Hardware, Software, Firmware, Prozessoren mit speziellem
Zweck oder aus Kombinationen davon implementiert werden kann. Am
Meisten vorzuziehen ist es, die Lehre der vorliegenden Offenbarung
als eine Kombination von Hardware und Software zu implementieren.
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Des
Weiteren ist die Software vorzugsweise als Anwendungsprogramm implementiert,
das konkret auf einer Programmspeichereinheit enthalten ist. Das
Anwendungsprogramm kann von einer Maschine und durch eine Maschine
geladen und ausgeführt werden,
die irgendeine geeignete Architektur aufweist. Vorzugsweise ist
die Maschine auf einer Computerplattform implementiert, die Hardware
wie z.B. ein oder mehrere Hauptverarbeitungseinheiten (CPU), einen
Schreiblesespeicher (RAM) und Eingabe-/Ausgabe-(I/O)-Schnittstellen
aufweist.
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Die
Computerplattform kann ebenfalls ein Betriebsystem und Mikrobefehlscode
aufweisen. Die verschiedenen Prozesse und Funktionen, die hierin beschrieben
sind, können
entweder Teil des Mikrobefehlscode oder Teil des Anwendungsprogramms oder
eine beliebige Kombination davon sein, die durch eine CPU ausgeführt werden
können.
Darüber hinaus
können
verschiedene andere Peripherieeinrichtungen mit der Computerplattform
verbunden sein wie z.B. eine zusätzliche
Datenspeichereinheit und eine Druckeinheit.
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Es
versteht sich des Weiteren, da einige der in den beigefügten Zeichnungen
abgebildeten Systembestandteile und – verfahren vorzugsweise in Software
implementiert sind, dass die tatsächlichen Verbindungen zwischen
Systembestandteilen und den Prozessfunktionsblöcken sich je nach Art und Weise
unterscheiden können,
in der die vorliegende Offenbarung programmiert ist. Mit den hierin
angegebenen Lehren wird ein mit dem angemessenen Fachwissen ausgestatteter
Fachmann in der Lage sein, diese und ähnliche Implementierungen oder
Konfigurationen der vorliegenden Offenbarung zu betrachten.
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Obwohl
die veranschaulichenden Ausführungsformen
hierin unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben
wurden, versteht es sich, dass die vorliegende Offenbarung nicht
auf diese genauen Ausführungsformen
beschränkt
ist, und dass verschiedene Änderungen
und Modifikationen darin durch den Fachmann bewirkt werden können, ohne
vom Wesen der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Sämtliche
derartigen Änderungen
oder Modifikationen sind mit Absicht als innerhalb des Umfangs der
vorliegenden Offenbarung mit eingeschlossen wie sie in den beigefügten Ansprüchen dargestellt
ist.