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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Mikroskop mit einem Hauptobjektiv
veränderbarer Brennweite und mit einer Beleuchtungseinheit
umfassend eine Lichtquelle und eine Beleuchtungsoptik zur Erzeugung
eines auf eine Objektebene gerichteten, außerhalb des Hauptobjektivs
verlaufenden Beleuchtungsstrahlengangs, wobei Mittel zur Zentrierung
der Beleuchtung in Abhängigkeit von einer Änderung
der Brennweite des Hauptobjektivs vorhanden sind.
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Derartige
Mikroskope sind aus der
DE
195 23 712 C2 und der
DE 195 37 868 B4 bekannt. In der erstgenannten
DE 195 23 712 C2 ist
ein Stereomikroskop mit einem Hauptobjektiv veränderlicher Brennweite,
einem nachgeschalteten Zoomsystem und einem Binokulartubus sowie
einer benachbart zum Hauptobjektiv angeordneten Beleuchtungseinheit
offenbart. Das Hauptobjektiv besteht aus einer festen und einer
bewegbaren Linse zur Änderung der Brennweite und der Schnittweite
des Hauptobjektivs. Die feste, negative Linse des Hauptobjektivs
ist zur Objektebene hin angeordnet, die bewegliche, positive Linse
ist dahinter (von der Objektebene abgewandt) angeordnet. Eine Bewegung
der beweglichen Linse in Richtung von der Objektebene weg führt
zu einer Verkleinerung der Brennweite des Hauptobjektivs. Zur optimalen
Beleuchtung der sich vertikal verschiebenden Objektebene wird in
dieser Schrift vorgeschlagen, zur Zentrierung der Beleuchtung die
Position eines Beleuchtungs-Umlenkelements abhängig von
einer Brennweitenänderung des Hauptobjektivs zu verstellen.
Dies geschieht dadurch, dass die als Beleuchtungs-Umlenkelement
verwendete Prismenlinse derart verschwenkt wird, dass der Beleuchtungsstrahlengang
der veränderten Objektebene nachgeführt wird.
Hierzu ist die Prismenlinse drehbar um eine Achse gelagert, die
senkrecht zu einer Ebene steht, die von der vertikalen optischen
Achse des Hauptobjektivs und dem im wesentlichen horizontal geneigt
auf die Prismenlinse fallenden Beleuchtungsstrahlengang aufgespannt
wird. Hierdurch kann für alle Stellungen der objektabgewandten,
beweglichen Linse des Hauptobjektivs eine Fokussierung des Beleuchtungslichtes
in den jeweiligen Brennpunkt des Hauptobjektivs gewährleistet
werden.
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Die
in dieser Schrift vorgeschlagene Kopplung der Drehbewegung des Beleuchtungs-Umlenkelements
mit der linearen (vertikalen) Bewegung der objektabgewandten Linse
des Hauptobjektivs erfordert sehr sensitive Drehbewegungen des Beleuchtungs-Umlenkelements
in Relation zur Bewegung der Linse und stellt hohe Anforderungen
an die mechanische Kopplung, die in dieser Schrift konstruktiv aufwendig
ausgeführt ist. Störungen wirken sich hierbei
direkt für den Anwender sichtbar (speziell bei hohen Vergrößerungen)
aus. Weiterhin erweist sich die Größe der Fläche
des Umlenkelements als nachteilig, die ausreichend groß sein
muss, um auch im Falle der Kippung des Beleuchtungs-Umlenkelements das
gesamte Beleuchtungsbüschel abzudecken. Als Beleuchtungs-Umlenkelemente
können Spiegel oder die erwähnten Prismenlinsen
eingesetzt werden. Bei der Verwendung von Spiegeln ist mit einer
Vergrößerung der Spiegelfläche der zusätzliche
Nachteil einer größeren erforderlichen Dicke der
Spiegelfläche verbunden. Insgesamt steigt somit der Platzbedarf
und die Höhe des zu bewegenden Gewichts.
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In
der genannten
DE 195
37 868 B4 ist eine Beleuchtungseinrichtung für
ein Stereomikroskop mit einem Objektiv mit variabler Abbindungs-Schnittweite
offenbart, wobei eine Beleuchtungs-Schnittweitenvariation über
ein von der Beobachtungsoptik separiertes optisches System möglich
ist. Es sind Mittel zur Kopplung der genannten Schnittweiten offenbart, die
bewirken, dass Beleuchtungs-Schnittweite und Abbildungs-Schnittweite übereinstimmen.
Des weiteren sind dort Mittel zur Kopplung vorgesehen, die gewährleisten,
dass die Winkelstellung eines Umlenkelements der Beleuchtungseinrichtung
in Abhängigkeit von der jeweiligen Abbildungs- und Beleuchtungs-Schnittweite
derart verändert wird, dass immer eine zentrierte Ausleuchtung
des betrachteten Sehfelds erfolgt. Da zur Zentrierung der Beleuchtung auch
hier mit Drehbewegungen des Beleuchtungs-Umlenkelements gearbeitet
wird, ergeben sich auch hier wieder die genannten Nachteile.
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Eine
grundsätzlich andere Möglichkeit der Beleuchtungszentrierung
ergibt sich dadurch, dass die Beleuchtung durch das Hauptobjektiv
des Mikroskops geführt wird. Diese Lösung ist
in den Operationsmikroskopmodellen M520 und M525 der Anmelderin
umgesetzt. Hier richtet das Beleuchtungs-Umlenkelement den Beleuchtungsstrahlengang
zum und durch das Hauptobjektiv mit veränderlicher Brennweite,
so dass die Beleuchtung stets im Fokus zentriert liegt.
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Ein
optisches binokulares Beobachtungssystem mit einem für
beide Kanäle gemeinsamen Hauptobjektiv und einem Beobachtungs-Zoomsystem
sowie einem Beleuchtungssystem mit einem Beleuchtungs-Zoomsystem
schlägt die
EP
0 321 586 B2 vor. Über ein Umlenkprisma wird der
Beleuchtungsstrahlengang durch das Hauptobjektiv geführt.
Das Beleuchtungs-Zoomsystem wird in Abhängigkeit von dem
Beobachtungs-Zoomsystem verstellt, um die Größe
des Leuchtfelds der sich ändernden Zoomvergrößerung
anzupassen.
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Die
bisher genannten Mikroskope setzen vertikale Zoomsysteme ein, d.
h., die Längsachse des Zoomsystems liegt parallel zur optischen
Achse des Hauptobjektivs. Wird zusätzlich die Beleuchtung oberhalb
des Hauptobjektivs in dasselbige eingespeist, entsteht in vertikaler
Richtung ein hoher Platzbedarf, der in vertikaler Richtung zu relativ
hochbauenden Mikroskopen führt. Dies wiederum ist aus ergonomischen
Gründen von Nachteil, da der Abstand von Okular zu Hauptobjektiv
größer wird.
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Aus
der
US 6,473,229 B2 ist
ein Stereomikroskop mit einer horizontal angeordneten Beleuchtungseinheit
bekannt, deren Beleuchtungsstrahlengang über einen feststehenden
Umlenkspiegel außerhalb des Hauptobjektivs auf die Objektebene
gelenkt wird. Das dort vorgeschlagene Stereomikroskop weist einen
Haupt- und einen Assistentenstrahlengang auf, wobei für
beide Strahlengänge jeweils getrennte optische Systeme
bestehend aus Objektivsystem, Zoomsystem und Binokulartubus vorgesehen
sind. Während eines der Zoomsysteme horizontal liegend
ausgeführt ist, steht die Achse des anderen Zoomsystems
geneigt zur Vertikalen, die senkrecht auf die Objektebene steht.
Zur Beleuchtungszentrierung bei veränderlicher Brennweite
eines der Objektivsysteme sind hier keine Vorschläge gemacht.
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Zur
Verringerung der vertikalen Bauhöhe ist in der
EP 1 424 582 B1 ein
Stereomikroskopaufbau vorgeschlagen, bei dem ein "liegendes", d.
h. mit seiner Längsachse horizontal angeordnetes Zoomsystem
realisiert ist. Hierzu befindet sich zwischen Hauptobjektiv und
Zoomsystem ein Umlenkelement, das den Beobachtungsstrahlengang aus
einer im wesentlichen vertikalen Richtung in eine im wesentlichen
horizontale Richtung umlenkt und dem in einer ersten Horizontalebene
angeordneten Zoomsystem zuführt. Mittels weiterer Umlenkelemente
wird der aus dem Zoomsystem austretende Beobachtungsstrahlengang
in eine zweite Horizontalebene umgelenkt, die im wesentlichen parallel
zur ersten Horizontalebene verläuft, und in der optische
Zusatzkomponenten angeordnet sind. Bezüglich Einzelheiten
des Aufbaus und der Funktionsweise eines solchen Stereomikroskops
mit "liegendem" Zoomsystem sei ausdrücklich auf die genannte
europäische Patentschrift hingewiesen.
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Die
Beleuchtungseinheit ist bei diesem Stereomikroskop im wesentlichen
in horizontaler Richtung benachbart zum Hauptobjektiv und in vertikaler Richtung
unterhalb des Zoomsystems angeordnet, wobei der Beleuchtungsstrahlengang
außerhalb des Hauptobjektivs geführt wird. Anstelle
einer Beleuchtungszentrierung kann mittels genügend großem Leuchtfeld
dafür gesorgt werden, dass das visuelle Gesichtsfeld bei
Brennweitenänderung des Hauptobjektivs stets ausgeleuchtet
ist. Ein derart großzügig ausgelegtes Beleuchtungsfeld
erfordert eine entsprechend groß ausgelegte Beleuchtungsapertur
und somit Beleuchtungseinheit, was sich wiederum negativ auf die
Ergonomie des Mikroskops auswirkt. Ein weiterer Nachteil hierbei
ist, dass die Homogenität der Beleuchtung (Leuchtfeldverteilung)
nicht für alle Positionen des Multifokus (Varioobjektivs) gleich
sein kann. Es wird lediglich ein anderer Ausschnitt des insgesamt
zur Verfügung gestellten Beleuchtungsfeldes genutzt.
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Die
vorliegende Erfindung soll insbesondere zur Beleuchtungszentrierung
bei einem Mikroskopaufbau geeignet sein, der "liegende" Zoomsysteme einsetzt.
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Aufgabe
vorliegender Erfindung ist, in technisch einfacher Art und Weise
eine Zentrierung der Beleuchtung bei einer Brennweitenänderung
des Hauptobjektivs des Mikroskops zu realisieren.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Mikroskop
gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung.
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Das
erfindungsgemäße Mikroskop besitzt ein Hauptobjektiv
mit veränderlicher Brennweite, wozu beispielsweise eine
in Richtung der optischen Achse des Hauptobjektivs verschiebbare
Linsenbaugruppe vorgesehen sein kann. Die Begriffe Multifokus oder
Varioobjektiv sollen in dieser Anmeldung ein solches Hauptobjektiv
veränderlicher Brennweite bezeichnen. Ohne Beschränkung
der Allgemeinheit soll im folgenden davon ausgegangen werden, dass
dieses Hauptobjektiv aus einem objektabgewandten festen Teil und
einem objektzugewandten verschiebbaren Teil besteht, wobei jedes
der Teile eine Linsenbaugruppe beinhaltet. Eine Linsenbaugruppe
kann eine Einzellinse oder eine Kombination von Linsen umfassen.
Das Varioobjektiv kann auch so aufgebaut sein, dass der untere,
objektzugewandte Teil feststehend, der obere, objektabgewandte Teil
beweglich ausgebildet ist. Durch Verwendung eines Varioobjektivs
kann in einem bestimmten Bereich auf unterschiedliche Objektebenen
fokussiert werden.
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Das
erfindungsgemäße Mikroskop weist weiterhin eine
Beleuchtungseinheit umfassend eine Lichtquelle und eine Beleuchtungsoptik
zur Erzeugung eines auf eine Objektebene gerichteten, außerhalb
des Hauptobjektivs verlaufenden Beleuchtungsstrahlengangs auf.
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Erfindungsgemäß ist
zur Zentrierung der Beleuchtung in Abhängigkeit von einer Änderung
der Brennweite des Hauptobjektivs die Beleuchtungsoptik zumindest
zum Teil lateral verschiebbar gelagert. Der Begriff "lateral verschiebbar"
bedeutet in diesem Zusammenhang eine Verschiebbarkeit nicht ausschließlich
in axialer Richtung, also nicht ausschließlich in Richtung
der Beleuchtungsachse, sondern in einer hierzu geneigten oder hierzu
senkrechten Richtung, wobei eine zusätzliche Verschiebekomponente in
axialer Richtung nicht ausgeschlossen sein soll. Es hat sich gezeigt,
dass durch eine solche laterale Verschiebung zumindest eines Teils
der Beleuchtungsoptik der Beleuchtungsfokus dem Fokus des Hauptobjektivs
auf technisch einfache und zuverlässige Weise nachgeführt
werden kann. Somit wird durch laterale Verschiebung des Leuchtfelds
dieses dem Sehfeld nachgeführt. Es hat sich weiterhin gezeigt, dass
es ausreichend ist, nur einen Teil der Beleuchtungsoptik lateral
verschiebbar zu gestalten. Dies ist von Vorteil, da auf diese Weise
nicht die gesamte Beleuchtungseinheit verschiebbar gelagert sein
muss, sondern nur ein Teil der eigentlichen Beleuchtungsoptik. Eine
Nachführung des Leuchtfeldes bzgl. Position und Größe
hat weiterhin den Vorteil, dass der Leuchtfelddurchmesser minimal
gehalten und dem Sehfeld angepasst werden kann, so dass im Falle von
Operationsmikroskopen der Patient einer minimalen Strahlenbelastung
ausgesetzt ist.
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Eine
für die Erfindung eingesetzte Beleuchtungseinheit weist
vorteilhafterweise von der Lichtquelle aus gesehen als Beleuchtungsoptik
einen Kollektor, eine Blende sowie eine Beleuchtungs-Linsenbaugruppe
zur Fokussierung des Beleuchtungsstrahlengangs in die Objektebene
auf. Die Öffnung der Blende, meist eine Irisblende mit
veränderlichem Durchmesser, wird bei der Köhlerschen
Beleuchtung über die Linsenbaugruppe in die Objektebene
abgebildet. Andere Arten der Beleuchtung sowie anders aufgebaute
Beleuchtungseinheiten sind einsetzbar. Der Beleuchtungs-Linsenbaugruppe
kann ein Beleuchtungs-Umlenkelement nach- oder vorzugsweise vorgeschaltet
sein. Hierdurch ist es insbesondere möglich, eine wenigstens
zum Teil horizontal angeordnete Beleuchtungseinheit (beispielsweise
Lichtquelle, Kollektor und Blende) einzusetzen und den erzeugten
Beleuchtungsstrahlengang mittels des Beleuchtungs-Umlenkelements
in eine vertikale Richtung in Richtung Objektebene umzulenken.
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Es
hat sich insbesondere bei einem derartigen Aufbau einer Beleuchtungseinheit
herausgestellt, dass es erfindungsgemäß ausreichend
ist, lediglich die erwähnte Linsenbaugruppe oder einen
Teil hiervon lateral verschiebbar zu lagern. Die Beleuchtungs-Linsenbaugruppe
kann ihrerseits prinzipiell eine Einzellinse oder eine Kombination
von Linsen darstellen. Anstelle der lateralen Verschiebbarkeit der
gesamten Linsenbaugruppe kann es im letzteren Fall ausreichend sein,
wenn nur eine oder bestimmte Lin sen der Kombination von Linsen lateral
verschoben werden, um die gewünschte Zentrierung der Beleuchtung
zu erreichen.
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Häufig
ist – wie erwähnt – die Beleuchtungseinheit
wenigstens zum Teil derart angeordnet, dass der erzeugte Beleuchtungsstrahlengang
in einer Richtung auf das Beleuchtungs-Umlenkelement trifft, die
im wesentlichen senkrecht (oder geneigt) zur optischen Achse des
Hauptobjektivs steht, die ohne Beschränkung der Allgemeinheit
im wesentlichen vertikal gerichtet ist ("horizontale Beleuchtungseinheit"). Das
Beleuchtungs-Umlenkelement lenkt diesen Beleuchtungsstrahlengang
dann in Richtung Objektebene auf den Fokus des Hauptobjektivs. Dieser
Abschnitt des umgelenkten Beleuchtungsstrahlengangs schließt
mit der Vertikalen (Lot auf die Objektebene) einen bestimmten Winkel
ein. Bei einer Änderung der Brennweite des Hauptobjektivs,
die bei dieser Anordnung zu einer Verschiebung der abgebildeten
Objektebene in vertikale Richtung führt, muss dieser Winkel
mitverändert werden, damit die Beleuchtung zentriert bleibt.
Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass diese Änderung
des besagten Winkels bei feststehendem Beleuchtungs-Umlenkelement
allein durch laterale Verschiebung der (insbesondere dem Umlenkelement
nachgeschalteten) Beleuchtungs-Linsengruppe vorgenommen werden kann. Insbesondere
ist eine lineare Verschiebung der Beleuchtungs-Linsenbaugruppe ausreichend,
wobei diese Verschiebung bei einer dem Umlenkelement nachgeschalteten
Linsenbaugruppe vorzugsweise parallel zur Objektebene stattfinden
kann.
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Bezüglich
der Orientierung der Linsenbaugruppe seien zwei vorteilhafte Ausführungsformen erwähnt:
Zum einen kann die Symmetrieachse der Linsenbaugruppe parallel zur
Achse des Beleuchtungsstrahlengangs ausgerichtet sein. Die laterale Verschiebung
kann bei der oben erwähnten Mikroskop-Beleuchtungs-Anordnung
beispielsweise wiederum parallel zur Objektebene stattfinden. Die
Linsenbaugruppe ist dann folglich gegenüber der lateralen
Bewegungsrichtung verkippt angeordnet. Bei kreisförmiger
Linsen- und Blendengeometrie hat das auf einer horizontalen Objektebene
erzeugte Leuchtfeld in diesem Fall eine elliptische Geometrie, da
die Achse des Beleuchtungsstrahlengangs nicht senkrecht auf die
Objektebene steht. Die Orientierung der Linsenbaugruppe kann folglich
zur Beeinflussung der Geometrie des Leuchtfelds gezielt eingesetzt
werden. Beispielsweise kann die Symmetrieachse der Linsenbaugruppe
in einem anderen Fall senkrecht zur Objektebene ausgerichtet werden
und während der lateralen Verschiebung in dieser Weise
ausgerichtet bleiben. Prinzipiell wäre auch denkbar, die
Orientierung der Linsenbaugruppe während einer lateralen
Verschiebung zu ändern, beispielsweise um Korrekturen der
Leuchtfeldgeometrie vornehmen zu können.
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Prinzipiell
sind auch andersartige laterale Verschiebungen denkbar, beispielsweise
solche Verschiebungen, die senkrecht auf die vom Beleuchtungs-Umlenkelement
kommende Beleuchtungsachse stehen, oder aber Verschiebungen entlang
einer Kurvenbahn, also beispielsweise entlang einer Kreisbahn eines
Kreises mit Mittelpunkt im Beleuchtungs-Umlenkelement. Jedoch hat
sich die genannte laterale Verschiebung parallel zur Objektebene
bei dem beschriebenen Aufbau der Beleuchtungseinheit als besonders
einfach und technisch zuverlässig realisierbar erwiesen.
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Es
ist zweckmäßig, wenn eine Steuereinheit zur Kopplung
einer Änderung der Brennweite des Hauptobjektivs mit einem
Betrag der lateralen Verschiebung des zumindest einen Teils der
Beleuchtungsoptik vorgesehen ist. Hierbei ist es sinnvoll, für den
konkreten Mikroskopaufbau mit der konkreten Beleuchtungseinheit
zumindest für eine Anzahl von Arbeitsabständen
(bzw. Brennweiten des Hauptobjektivs) die entsprechend notwendigen
lateralen Verschiebungsbeträge zuzuordnen und hieraus einen entsprechenden
Zusammenhang (numerisch oder in Form einer Formel) abzuleiten, der
anschließend einer entsprechenden Steuerung eingeprägt
wird. Der genannte Zusammenhang kann auch mit Hilfe geeigneter Software
durch Strahlrückrechnung ("ray tracing") bei verschiedenen
Arbeitsabständen und einer Best-Fit-Methode hergestellt
werden. Auch an eine Regelung der Beleuchtungszentrierung lässt
sich denken.
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Es
sei angemerkt, dass die geschilderten und noch zu schildernden Merkmale
der Erfindung nicht nur in der hier angegebenen Kombination, sondern
soweit technisch sinnvoll auch in Alleinstellung oder in anderen
Kombinationen verwendet werden können, ohne den Rahmen
vorliegender Erfindung zu verlassen.
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Im
folgenden soll ein Ausführungsbeispiel, das in der Zeichnung
schematisch dargestellt ist, die Erfindung und ihre Vorteile näher
beschreiben.
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1 zeigt
schematisch den Aufbau eines Mikroskops, mit dem die Erfindung bevorzugt
eingesetzt werden kann,
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2 zeigt
den Einfluss eines veränderten Arbeitsabstands auf die
Beleuchtungszentrierung und
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3 zeigt
schematisch einen Ausschnitt aus dem Mikroskop gemäß 1,
der nur die erfindungswesentlichen Komponenten zeigt.
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1 zeigt
schematisch den grundsätzlichen Aufbau eines Mikroskops
10,
das hier als Operations-Stereomikroskop ausgebildet ist, wobei zur besseren
Darstellung nur die Beobachtungsachse R
o dargestellt
ist. Häufig weisen solche Operationsmikroskope neben einem
Paar von Hauptbeobachtungs-Strahlengängen ein zusätzliches
Paar von Beobachtungsstrahlengängen für die Assistentenbeobachtung
auf. Solche Mikroskope sind an sich bekannt und sollen daher vorliegend
nicht näher erläutert werden. Es sei in diesem
Zusammenhang auf das in der bereits genannten
EP 1 424 582 B1 beschriebene Stereomikroskop
hingewiesen, bei dem, wie auch vorliegend, ein "liegendes" Zoomsystem
30 realisiert ist.
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Das
Operationsmikroskop 10 verfügt über ein
Hauptobjektiv 20, welches als Multifokus (oder Varioobjektiv)
ausgebildet ist, also ein Objektiv veränderlicher Brennweite
darstellt. Das Hauptobjektiv 20 definiert eine optische
Achse 23, die senkrecht auf eine Objektebene 100 steht.
Durch Veränderung der Brennweite des Hauptobjektivs 20 kann
auf die jeweilige Objektebene 100 fokussiert werden. Die
Beobachtungsstrahlengänge verlaufen parallel zur gezeigten
optischen Achse 23 und liegen beispielsweise entweder in
der Zeichenebene oder in einer Ebene senkrecht zur Zeichenebene,
die die optische Achse 23 enthält. Zur Umlenkung
der Beobachtungsstrahlengänge ist ein erstes Umlenkelement 50 im
Strahlengang angeordnet, das die Beobachtungsstrahlengänge
aus einer im wesentlichen vertikalen Richtung in eine im wesentlichen
horizontale Richtung in das "liegende" Zoomsystem 30 lenkt.
Das Zoomsystem 30 ist mit seiner Längsachse in
einer ersten Horizontalebene I angeordnet. Anstelle eines
Zoomsystems 30, das der kontinuierlichen Vergrößerung
des Objektbildes dient, kann auch ein diskret arbeitender Vergrößerungswechsler
vorgesehen sein. Mittels weiterer Umlenkelemente 51 und 52 wird
der Beobachtungsstrahlengang in eine zweite Horizontalebene II gelenkt.
Hier ist der Tubus 60 angeordnet, der den Beobachtungsstrahlengang
in mindestens ein Okular 70 lenkt, durch das ein Beobachter 110 das Mikroskopbild
betrachten kann. Der prinzipielle Aufbau der beschriebenen Mikroskopkomponenten,
wie Hauptobjektiv, Zoomsystem, Tubus und Okular oder Binokulartubus
sind dem Fachmann geläufig. In dem in 1 dargestellten
Strahlenverlauf können optische Zusatzkomponenten, wie
Filter, Bildumkehrer, Komponenten zur Verlängerung der
optischen Weglänge, Strahlenteiler für assistentische
Mitbetrachtung und Ein- und Ausspiegelungen (z. B. Dateneinspiegelung),
etc. angeordnet sein. Schließlich kann zwischen dem Zoomsystem 30 und
dem Tubus 60 ein Ausgang (optisch/mechanisch) für
Dokumentation (Kamera, Video etc.) vorhanden sein.
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Zur
Objektbeleuchtung dient eine Beleuchtungseinheit 40, die
mit ihrer Längsachse im wesentlichen horizontal unterhalb
des Zoomsystems 30 ergonomisch günstig angeordnet
sein kann. Dargestellt ist hier eine Faserbeleuchtung über
einen Lichtleiter 80. Es kann sich aber ebenso beispielsweise
um eine direkte Halogen-, Xenon- oder LED- Beleuchtung handeln. Der
von der Beleuchtungseinheit 40 erzeugte Beleuchtungsstrahlengang,
der anhand seiner Beleuchtungsachse Ri dargestellt
ist, wird mittels eines Beleuchtungs-Umlenkspiegels 43 in
Richtung Objektebene 100 gelenkt. Wie aus 1 ersichtlich, wird
der Beleuchtungsstrahlengang außerhalb des Hauptobjektivs 20 des
Mikroskops 10 geführt. Folglich muss bei einer
Brennweitenänderung des Hauptobjektivs 20, die
zu einer Verschiebung der Objektebene 100 in vertikaler
Richtung führt, für eine optimale Beleuchtung
der Beleuchtungsstrahlengang nachgeführt werden. Die erfindungsgemäße
Art dieser Nachführung der Beleuchtung soll anhand von 3 näher
erläutert werden.
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Wie
aus 1 ersichtlich, schließt die Achse Ri des Beleuchtungsstrahlengangs mit der Achse
Ro des Beobachtungsstrahlengangs den Winkel θ ein.
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2 verdeutlicht
die notwendige Veränderung des genannten Winkels θ bei
einer Änderung der Brennweite des Hauptobjektivs 20 oder
einer Änderung des Arbeitsabstands dieses Hauptobjektivs 20 zur
Objektebene 100. Bei geringer werdender Brennweite des
Hauptobjektivs 20 und damit abnehmendem Arbeitsabstand
vergrößert sich der Winkel θ. 2 zeigt
zwei Extrempositionen, beispielsweise maximaler und minimaler Arbeitsabstand,
wobei die Achse Ri2 des Beleuchtungsstrahlengangs
auf den Fokus des Hauptobjektivs 20 bei größerem
Arbeitsabstand gerichtet ist. Es ergibt sich hier der Winkel θ2. Bei kleinerem Arbeitsabstand muss der
Winkel θ vergrößert werden, bis beispielsweise
der Winkel θ1 mit der zugehörigen
Beleuchtungsachse Ri1 erreicht ist. Aus
dem maximalen und minimalen Arbeitsabstand des Hauptobjektivs 20 lässt
sich somit ein Bereich des Winkels θ angeben, der mit einer Änderung des
Arbeitsabstands nachzuführen ist, um eine zentrierte Beleuchtung
zu erzielen.
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3 zeigt
nunmehr die hierzu notwendigen erfindungsgemäßen
Maßnahmen in einer besonderen Ausführungsform.
In 3 ist der Aufbau einer Beleuchtungseinheit 40 dargestellt,
wie er vorzugsweise für vorliegende Erfindung eingesetzt
werden soll. Der Kollektor (hier mit der Beleuchtungsquelle) ist
mit 41 bezeichnet. Der Kollektor sammelt das Licht der
Lichtquelle und bildet es über die Blende 42 und die
Beleuchtungs-Linsenbaugruppe 44 in die Objektebene 100 ab.
Bei der Blende 42 handelt es sich vorzugsweise um eine
Irisblende mit veränderbarem Durchmesser. Als Beleuchtungs-Umlenkelement 43 kann
ein Planspiegel oder auch ein sphärischer Spiegel eingesetzt
werden. Vorzugsweise ist die Beleuchtungs-Linsenbaugruppe 44 (von
der Lichtquelle her gesehen) dem Beleuchtungs-Umlenkelement 43 nachgeschaltet.
Dies stellt einen Unterschied zu der Beleuchtungseinheit 40 dar,
wie sie in 1 geschildert worden ist. Die
Linsenbaugruppe 44 kann eine Einzellinse oder aber (in
der Regel) eine Kombination von Linsen darstellen. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Symmetrieachse der Linsenbaugruppe 44 senkrecht
auf die Objektebene 100 orientiert. Der Einfachheit halber
ist in 3 die gesamte Linsenbaugruppe 44 lateral
verschiebbar dargestellt. Es soll aber betont werden, dass bei einem
mehrgliedrigen Aufbau es ausreichend sein kann, nur einzelne Teile dieser
Linsenbaugruppe lateral verschiebbar auszugestalten. Insbesondere
könnten auch einzelne Teile dieser Linsenbaugruppe dem
Umlenkelement 43 vorgeschaltet, andere dem Umlenkelement 43 nachgeschaltet
sein.
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Mittels
lateraler Verschiebung der Linsenbaugruppe 44 kann der
Beleuchtungsstrahlengang und somit seine Achse Ri einem
sich verändernden Fokus des Hauptobjektivs 20 nachgeführt
werden. Beispielsweise wird bei einem sich ändernden Arbeitsabstand
gemäß 3 der Übergang des
Winkels θ von θ2 zu θ1 durch eine in 3 dargestellte
laterale Verschiebung der Linsenbaugruppe 44 nach links,
also in Richtung Hauptobjektiv 20, vollzogen. Die laterale
Verschiebung erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel entlang
einer Schnittlinie zweier Ebenen, wobei die eine Ebene parallel
zur Objektebene 100 verläuft und die andere Ebene
von den Achsen Ro und Ri aufgespannt
wird.
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Abweichend
von der in 3 dargestellten Anordnung können
auch leichte Modifikationen zum Einsatz kommen. Beispielsweise kann
die Linsenbaugruppe 44 in einer bestimmten lateralen Position mit
ihrer optischen Achse mit der Achse Ri des
Beleuchtungsstrahlengangs zusammenfallen. Weiterhin kann anstelle
einer Verschiebung parallel zur Objektebene 100 auch eine
Verschiebung senkrecht zur Achse Ri des
Beleuchtungsstrahlengangs vorgenommen werden. Wie bereits erwähnt,
sind auch kreisbahnförmige Verschiebungen, beispielsweise
entlang eines Kreisbogens mit Mittelpunkt im Auftreffpunkt der Achse
Ri auf dem Umlenkelement 43, denkbar.
Hierbei ist jedoch zu beachten, dass eine Kopplung der Brennweitenänderung
des Hauptobjektivs mit einer linearen Bewegung der Linsenbaugruppe 44 technisch
leichter zu realisieren ist als die Kopplung mit einer Drehbewegung.
In diesem Zusammenhang sei nochmals darauf hingewiesen, dass das
Umlenkelement 43 erfindungsgemäß nicht um
eine Achse kippbar gelagert sein muss, da die laterale Verschiebung
der Linsenbaugruppe alleine ge eignet ist, um eine Beleuchtungszentrierung
innerhalb der möglichen Arbeitsabstände des Hauptobjektivs 20 zu
ermöglichen.
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Es
ist vorteilhaft, wenn eine Steuereinheit 90 zur Kopplung
einer Änderung der Brennweite des Hauptobjektivs mit einem
Betrag der lateralen Verschiebung der Linsenbaugruppe 44 der
Beleuchtungseinheit 40 vorgesehen ist. Die Steuereinheit 90 ist
in 3 schematisch dargestellt, wobei über
einen Eingang der Steuereinheit 90 dieser ein Signal zugeführt
wird, das eine Änderung der Brennweite des Hauptobjektivs 20 angibt,
und wobei über einen Ausgang der Steuereinheit 90 der
entsprechend notwendige Verschiebungsbetrag der Linsenbaugruppe 44 ausgegeben
wird. Der Zusammenhang zwischen Verschiebungsbetrag und Brennweitenänderung kann
praktisch in einfacher Weise mit Hilfe bekannter Software durch
das sogenannte "ray tracing" (Strahlrückrechnung) und einer
Best-Fit-Methode hergestellt werden. Die laterale Verschiebung der
Beleuchtungsachse Ri auf der Objektebene 100 hängt
hierbei vom Abbildungsmaßstab der Linsenbaugruppe 44 und
der lateralen Verschiebung dieser Linsenbaugruppe 44 ab.
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Die
Möglichkeiten zur Änderung der Brennweite eines
Hauptobjektivs 20 sind bereits in der Beschreibungseinleitung
genannt worden. Gängig ist die Kombination aus einer festen
und einer bewegbaren Linse zur Änderung der Brennweite
und der Schnittweite des Hauptobjektivs. Die Bewegung der bewegbaren
Linse kann direkt abgegriffen werden und der sich ändernden
Schnittweite des Hauptobjektivs oder seinem Arbeitsabstand zugeordnet
werden. Insgesamt lässt sich die erfindungsgemäße
Beleuchtungs zentrierung somit mit bekannten Steuermethoden praktisch
umsetzen.
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- 10
- Mikroskop
- 20
- Hauptobjektiv
- 23
- optische
Achse
- 30
- Zoomsystem
- 40
- Beleuchtungseinheit
- 41
- Kollektor
- 42
- Blende,
Irisblende
- 43
- Beleuchtungs-Umlenkelement
- 44
- Linsenbaugruppe
- 50
- Umlenkelement
- 51
- Umlenkelement
- 52
- Umlenkelement
- 60
- Tubus
- 70
- Okular
- 80
- Lichtleiter
- 90
- Steuereinheit
- 100,
100'
- Objektebene
- 110
- Beobachter
- I
- erste
Horizontalebene
- II
- zweite
Horizontalebene
- Ro
- Beobachtungsachse
- Ri
- Beleuchtungsachse
- θ
- Winkel
Ri zu Ro
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19523712
C2 [0002, 0002]
- - DE 19537868 B4 [0002, 0004]
- - EP 0321586 B2 [0006]
- - US 6473229 B2 [0008]
- - EP 1424582 B1 [0009, 0028]