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Technologisches Gebiet
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Diese
Erfindung betrifft generell Prozesssteuerungsnetze und insbesondere
eine Batch-Anzeigeeinrichtung, die Informationen mit Bezug auf in einer
verfahrenstechnischen Anlage implementierte Batch-Prozesse abruft
und anzeigt.
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Beschreibung des Stands der
Technik
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Prozesssteuerungsnetze,
wie die in chemischen, erdölverarbeitenden und anderen
Prozessen eingesetzten Netze, enthalten allgemein eine zentrale
Prozesssteuerung, die mit einem oder mehreren Feldgerät(en)
kommunikativ verbunden ist, die beispielsweise Ventilpositionierer,
Schalter, Sensoren (wie z. B. Temperatur-, Druck- und Strömungssensoren)
sein können usw. Diese Feldgeräte können
physische Steuerungsfunktionen in der verfahrenstechnischen Anlage
ausführen (wie z. B. das Öffnen oder Schließen
eines Ventils), sie können Messungen in der verfahrenstechnischen
Anlage zur Verwendung für die Steuerung des Betriebs der
verfahrenstechnischen Anlage durchführen, oder sie können
beliebige andere gewünschte Funktionen in der verfahrenstechnischen
Anlage ausführen. Prozesssteuerungen sind mit Feldgeräten
traditionell über eine oder mehrere analoge Signalleitungen
oder Busse verbunden, die beispielsweise 4/20-mA-(Milliampere)-Signale
zu und von den Feldgeräten führen können.
In den vergangenen zirka zwanzig Jahren wurde vom Prozesssteuerungssektor
eine Reihe von standardmäßigen, offenen, digitalen
oder kombinierten digital-analogen Kommunikationsprotokollen entwickelt,
wie z. B. die FOUNDATIONTM-FIELDBUS-(im
Folgenden als „Fieldbus" bezeichnet), HART®-,
PROFIBUS®-, WORLDFIP®-,
Device-Net®- und CAN-Protokolle,
die zur Implementierung von Kommunikationsvorgängen zwischen
einer Steuerungsvorrichtung und Feldgeräten verwendet werden
können. Allgemein ausgedrückt heißt dies,
dass die Prozesssteuerung Signale empfängt, die Messungen
angeben, die von einem oder mehreren Feldgerät(en) vorgenommen
wurden, und/oder andere Informationen mit Bezug auf Feldgeräte,
und sie verwendet diese Informationen zur Implementierung einer
typischen komplexen Steuerungsroutine und erzeugt Steuerungssignale,
die über Signalleitungen oder Busse zu den Feldgeräten gesendet
werden, um dadurch den Betrieb der verfahrenstechnischen Anlage
zu steuern.
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Bestimmte
Typen von Prozesssteuerungsnetzen wie z. B. die in Batch-Prozessen
verwendeten Netze weisen üblicherweise mehrere Gruppen
wiederholt vorliegender Ausrüstungskomponenten auf, wobei
jede Gruppe von Ausrüstungskomponenten so konzipiert ist,
dass sie die gleiche oder ähnliche Hardware hat, die im
Wesentlichen die gleiche Funktion in der verfahrenstechnischen Anlage
ausführt. So kann eine Herstellungsanlage für
Kekse beispielsweise mehrere Gruppen von Mischereinrichtungen haben
sowie mehrere Gruppen von Backeinrichtungen und mehrere Gruppen
von Verpackungseinrichtungen, wobei einige oder alle der individuellen
Mischer parallel arbeiten können und verbunden werden können,
um in Serie mit einigen oder allen der Backeinrichtungen und der
Verpackungseinrichtungen zu arbeiten. In einem derartigen System
ist es üblich, den gleichen allgemeinen Steuerungsalgorithmus
bzw. die gleiche Steuerungsroutine zu verwenden, um den Betrieb
einer beliebigen bestimmten Gruppe wiederholt vorliegender Ausrüstungskomponenten
zu steuern, um das gleiche Produkt herzustellen (entsprechend der
Definition durch ein spezifisches Batch-Rezept). Normalerweise führt
jede derartige Batch-Steuerungsprozedur eine Anzahl unterschiedlicher
Schritte oder Stufen sequenziell aus, wobei die erste Stufe beendet
wird, bevor die zweite Stufe begonnen wird usw. In der vorstehend
beschriebenen Herstellungsanlage für Kekse führt
die Batch-Steuerungsprozedur somit eine erste Prozedur bzw. einen
ersten Schritt aus, um die Mischereinrichtungen zu steuern; sie
führt anschließend eine Prozedur aus, um an dem
von den Mischereinrichtungen hergestellten Produkt die Backeinrichtung auszuführen;
und sie führt anschließend eine dritte Prozedur
aus, die die Verpackungseinrichtungen steuert, um das von den Backeinrichtungen
hergestellte Produkt zu verpacken, wobei jeder Schritt eine endlichen
Zeitraum erfordert.
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Allgemein
ausgedrückt heißt dies, dass Batch-Prozesse somit
die Verwendung von Rohstoffen in Verarbeitungsschritten unter Verwendung
von einem oder mehreren Ausrüstungsteil(en) beinhalten,
um eine „Charge" (Batch) des Produktes zu erzeugen. Die
Vorbereitung von Polyvinylchlorid ist ein Beispiel eines im industriellen
Maßstab praktizierten Batch-Prozesses, wobei Polyvinylchlorid
hergestellt wird, indem wesentlich kleinere Vinylchloridmoleküle polymerisiert
bzw. zusammengefügt werden. Dieser Prozess wird ausgeführt,
indem ein Batch-Reaktor bis zur korrekten Füllstandshöhe
mit einer Mischung aus Vinylchlorid, Lösungsmittel und
Polymerisations-Auslöser gefüllt wird, wobei die
Mischung dann im Reaktor erhitzt und die entstehende Charge abgekühlt
und die Charge gereinigt wird, indem verbliebene Anfangsmaterialien
entfernt werden. Die Produktion von Polyvinylchlorid ist nur ein
Beispiel eines Batch-Prozesses, und allgemein gibt es viele unterschiedliche
Arten von Batch-Prozessen, einschließlich der zur Herstellung,
Verteilung und Prüfung von Produkten verwendeten Batch-Prozesse
sowie der nicht produktbezogenen Batch-Prozesse.
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Ein
Batch-Steuerungsstandard, der von der International Society for
Measurement and Control verbreitet wird, einer internationalen Organisation, die
sich mit Fragen der Prozesssteuerung befasst, trägt den
Titel Batch Control Part 1 Models and Terminology und wird häufig
als ISA S88 01-1995 Standard oder als eine seiner Aktualisierungen
bezeichnet (im Folgenden hier als „S88 Standard" bezeichnet).
Der S88 Standard definiert Modelle von Einrichtungen und Prozeduren
zur Verwendung in automatisierten Batch-Prozessen, und er definiert
eine bestimmte Terminologie zur Verwendung bei der Bezeichnung dieser
Modelle und ihrer Elemente. Beispielsweise definiert der S88 Standard
einen „Batch-Prozess" als einen Prozess, der zur Produktion
endlicher Materialmengen führt, indem Mengen von Eingangsmaterial
unter Verwendung von einem oder mehreren Ausrüstungsteilen) über
einen endlichen Zeitraum einer geordneten Gruppe von Verarbeitungsvorgängen
unterzogen werden. Als weiteres Beispiel ist ein „Batch"
durch den S88 Standard definiert als das Material, das durch eine
einzelne Ausführung eines Batch-Prozesses erzeugt wird
bzw. erzeugt worden ist.
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Batch-Verarbeitungseinrichtungen
(z. B. steuerbare Elemente wie Ventile, Heizungen, Mischer) werden
während eines Batch-Prozesses oder eines Batch-Durchlaufs
gemäß vorgegebenen Prozeduren betrieben, um eine
Charge (Batch) zu erzeugen. Alle derartigen Batch-Verarbeitungseinrichtungen
werden hier synonym als Ausrüstung, Ausrüstungsmodule,
Verarbeitungseinrichtungen und/oder physische Elemente bezeichnet.
Die Prozeduren zum Betrieb derartiger physischer Module sind durch
den S88 Standard oft als das „prozedurale Modell" bezeichnet.
Gemäß dem S88 Standard ist das prozedurale Modell
als hierarchische Ordnung von Prozeduren strukturiert, wobei die
höchste Ebene jede der unteren Ebenen umfasst und die nächsthöhere
Ebene jede der Ebenen darunter umfasst usw. Die besonders signifikanten
Ebenen des prozeduralen Modells gemäß S88 sind,
in absteigender Reihenfolge, „Prozeduren", „Einheitenprozeduren", „Operationen"
und „Phasen". Die Begriffe „prozedurales Element"
oder Batch-Unterprozeduren werden hier verwendet, um Ausführungsformen
oder Implementierungen beliebiger dieser Ebenen des prozeduralen
Modells gemäß S88 zu bezeichnen sowie beliebige
andere hierarchische Definitionen einer Gruppe von Batch-Prozeduren.
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Entsprechend
der vorstehenden Angabe wird das signifikante prozedurale Element
der höchsten Ebene gemäß S88 als Prozedur
bezeichnet, die aus einer oder mehreren Einheitenprozeduren besteht.
Jede Einheitenprozedur ist oder kann wiederum aus einer oder mehreren
Operation(en) zusammengesetzt sein, die jeweils wiederum aus einer
oder mehreren Phase(n) bestehen. Zudem schließt das prozedurale
Modell gemäß S88 nicht die Definition und Verwendung
anderer hierarchischer Ebenen in bestimmten Anwendungen aus. Der
S88 Standard und die hier erwähnten prozeduralen Elemente
sollen ein umfassendes standardisiertes Modell für die Beschreibung
der Prozeduren bereitstellen, die bei der automatisierten Batch-Prozesssteuerung
befolgt werden, und diese Elemente sind nicht auf die vier vom S88
Standard definierten prozeduralen Elemente beschränkt.
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Die
unterschiedlichen prozeduralen Elemente eines Batches sind allgemein
als Computerprogramme implementiert, die durch und in Datenverarbeitungseinrichtungen
ausgeführt werden, einschließlich von Personal
Computern, Workstations und programmierbaren Steuerungen. Die Ausführung
eines typischen prozeduralen Elements ergibt eine elektrische oder
optische Ausgabe der Datenverarbeitungseinrichtung, die zur Steuerung
eines physischen Elements benutzt werden kann, wobei üblicherweise
ein Ausgang der Datenverarbeitungseinrichtung direkt oder indirekt über
ein LAN (Local Area Network) oder ein WAN (Wide-Area Network) mit
dem physischen Element verbunden wird. Ein prozedurales Element
führt eine zugeordnete oder zugewiesene Aufgabe aus, indem „Basic
Control" mit Bezug auf mindestens ein physisches Element aufgerufen
wird. Diese Art der Steuerung dient üblicherweise der Herstellung
und Beibehaltung eines spezifischen gewünschten Zustands
des physischen Elements. Basic Control würde beispielsweise
den Start oder die Aufrechterhaltung eines Materialflusses in einem
Speicherfachelement einschließen sowie das Erhitzen der
Ausgangsmaterialien in einem Polyvinylchlorid-Reaktorelement usw.
Praktisch führen die unteren Ebenen des prozeduralen Modells
(d. h. die Phasen) die eigentliche Kommunikation mit den einbezogenen
physischen Elementen durch, wobei Basic Control aufgerufen oder
durchgeführt wird. Die höheren Ebenen des prozeduralen
Modells sind im Wesentlichen Abstraktionen zur Verbesserung der Organisation
und Struktur des prozeduralen Modells sowie des physischen Modells.
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Weiter
verwenden viele Batch-Systeme ein Zustandsmaschinenmodell als logisches
Konstrukt, um den Zustand eines Batch-Prozesses oder eines Vorgangs
zu beschreiben. Das Zustandsmaschinenmodell beschreibt oder definiert
eine Anzahl von Prozesszuständen zusammen mit Maßnahmen,
die Übergänge zwischen diesen Zuständen
bewirken. Ein Zustandsmaschinenmodell eines Prozesses gilt als in
einem bestimmten Zustand nach einem vorangegangenen Übergang
in den betreffenden Zustand. Wenn ein bestimmtes Ereignis auftritt
oder ein bestimmter Zustand gemeldet wird, führt das Zustandsmaschinenmodell
einen Übergang in einen anderen Zustand durch, der dem
bestimmten Ereignis oder dem gemeldeten Zustand entspricht. Zustandsmaschinenmodelle
sind nützliche Verfahren zur Definition und Implementierung
des Betriebs eines prozeduralen Elements eines Batch-Prozesses.
Insbesondere leitet ein als Zustandsmaschine definiertes und implementiertes
prozedurales Element einen Vorgang ein, beispielsweise wenn die
ihm zugeordnete Zustandsmaschine einen Übergang aus einem älteren Zustand
in einen neuen Zustand durchführt.
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Selbstverständlich
erlaubt der S88 Standard die Definition und Implementierung von
prozeduralen Elementen entsprechend einem standardmäßigen Zustandsmaschinenmodell.
Während der S88 Standard diesen Ansatz nicht vorschreibt,
wurde dieser Ansatz in der Prozesssteuerungsbranche in breitem Maßstab übernommen,
um einen höheren Interoperabilitätsgrad zwischen
den Produkten verschiedener Anbieter zu ermöglichen. Eine
derzeitige kommerzielle Anwendung des S88 Standards mit prozeduralen Elementen,
die gemäß einem Zustandsmaschinenmodell definiert
und implementiert sind, ist das DeltaVTM-Batch-Produkt
von Emerson Process Management. Bei DeltaVTM-Batch läuft
ein Server-Programm oder ein ausführbares Batch-Programm
auf der Datenverarbeitungseinrichtung, die die verschiedenen prozeduralen
Elemente ausführt. Das Server-Programm oder das ausführbare
Batch-Programm koordiniert die Ausführung von prozeduralen
Elementen gemäß einem oder mehreren Zustandsmaschinenmodell(en),
sodass Prozeduren, entsprechende Einheitenprozeduren, entsprechende
Operationen und entsprechende Phasen nacheinander mit ihren jeweiligen
Schritten vom Server-Programm abgearbeitet werden. Weiter kann ein
Batch-Campaign-Programm in Verbindung mit einer Benutzerschnittstelle verwendet
werden, um eine Gruppe von verschiedenen Batch-Prozessen oder Batch-Durchläufen
für die Ausführung in einer Anlage unter Verwendung
der Anlagenausrüstung einzurichten. Während der
Implementierung eines bestimmten Batch-Durchlaufs oder eines bestimmten
Batch-Prozesses, z. B. wenn eine Phase vom Server-Programm initiiert
wird, kommuniziert die Phase in jedem Fall die Initiierungsanforderung
zur PLI (Phase Logic Interface) in einer programmierbaren Steuerung.
Die programmierbare Steuerung führt anschließend
die aktuelle Zustandslogik oder Steuerroutine für die Phase
aus und stellt die angeforderte Prozesssteuerung über Kommunikationsvorgänge
zur Prozessausrüstung bereit.
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Wie
ersichtlich ist, ist es wünschenswert, die Daten zu erfassen,
die die historischen Ereignisse wiedergeben, aus denen die Abarbeitung
eines Batch-Durchlaufs zusammengesetzt ist. Diese historischen Daten
können beispielsweise bei der Bestimmung von Tendenzen
in der Qualitätssicherung nützlich sein oder bei
der Bestimmung, wann im Batch-Prozess eingesetzte Ausrüstungskomponenten
gewartet werden müssen. Eine Anzahl von Datentypen ist
potenziell nützlich für die Überprüfung der
Qualität oder des Fortschritts eines Batch-Prozesses. Eine
derartige Datenquelle sind kontinuierliche Daten, die von den verschiedenen
Datenpunkten im Batch-Prozess während der Batch-Abarbeitung erzeugt
werden. Ein Datenpunkt ist eine einzelne Quelle derartiger kontinuierlicher
Daten, die einen Kontrollwert oder einen anderen Status oder eine Messung
des Batch-Prozesses wiedergibt. Beispielsweise könnte eine
bestimmte Ebene eines Materialflusses oder eine von einem Sensor
gemessene Temperatur ein derartiger Datenpunkt sein. Eine aktuelle
Einstellung eines Steuerventils, der Zeitpunkt einer Probenentnahme
usw. können weitere Datenpunkte sein. Jeder derartige Datenpunkt
kann einen kontinuierlichen Fluss von Datenwerten haben, die im
Zeitverlauf von der damit zugeordneten Batch-Prozessanwendung abgerufen
bzw. gesteuert werden. Die Ansammlung aller derartigen kontinuierlichen
Daten, die während der Batch-Abarbeitung erzeugt werden,
wird häufig von einem Batch-Verarbeitungssystem protokolliert.
Diese Protokolleinträge enthalten normalerweise einen Zeitstempel
und einen vorgegebenen Wert neben anderen Identifizierungsinformationen
für den Datenpunkt, wie z. B. einem Kennzeichen (Tag) zur
Identifizierung der Datenquelle.
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Ein
weiterer nützlicher Datentyp zur Überprüfung
der Qualität bzw. des Fortschritts eines Batch-Prozesses
sind Ereignisinformationen, die sich auf Informationen beziehen
bzw. diese einschließen, die den Batch-Prozess anhand der
Ausführung des prozeduralen Modells beschreiben. Beispielsweise
bilden Batch-Ereignisse, die die Anfangs- und Endzeit einer bestimmten
Phase oder einer bestimmten Operation, einer Einheitenprozedur oder
einer Prozedur des prozeduralen Modells beschreiben, Ereignisinformationen.
Ereignisinformationen schließen auch Prozessereignisse
ein, einschließlich von Informationen, die durch die physischen
Elemente des Batch-Prozesses oder durch einen Bediener erzeugt wurden.
Insbesondere kann jedes Ausrüstungsmodul, jede Zelle usw.
eines Prozesses Prozessereignisse erzeugen, die einen oder mehrere spezifische
Vorgänge beim Anlaufen, beim Abbrechen oder bei der Ausführung
einer bestimmten Phase angeben. Von der Prozessausrüstung
erkannte Alarm- und Ereigniszustände sind weitere Beispiele von
Prozessereignissen. Prozessereignisse können auch Informationen
einschließen, die Bedieneränderungen beim Batch-Prozess
betreffen, die während des Betriebs des Batch-Prozesses
erfolgt sind.
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Es
ist sehr sinnvoll, diese verschiedenen Formen von Ereignisinformationen
und kontinuierlichen Daten zu integrieren, um eine nachvollziehbare, verständliche
Präsentation dieser Informationen für einen Benutzer
des Batch-Prozesses bereitzustellen. Bei vielen derzeit verfügbaren
Tools für Reports zur Qualität und zum Fortschritt
des Batch-Prozesses kommt diese Integration jedoch deutlich zu kurz.
Ein Benutzer muss generell die Integration unter Verwendung einer
Vielzahl getrennter Werkzeuge manuell vornehmen. Bis zum begrenzten
Ausmaß, indem derzeitige Lösungen eine derartige
Integration bereitstellen, muss ein Benutzer ferner signifikante,
detaillierte Konfigurationsinformationen bereitstellen, um es den
Report-Programmen zu ermöglichen, die verschiedenen Typen
und Quellen von Ereignisinformationen und kontinuierlichen Daten
miteinander in Beziehung zu setzen. Viele derzeit in der Batch-Verarbeitung
verwendete Werkzeuge erfassen beispielsweise kontinuierliche Daten
von den Batch-Prozessen, während andere Werkzeuge dem Benutzer
eine schwerfällige Schnittstelle zum Auffinden bestimmter Abschnitte
relevanter Daten zur Verfügung stellen. Ein Benutzer kann
beispielsweise ein Index-Tool verwenden, um einen Filter oder Trigger
zu definieren, der erfasste Daten mit Bezug auf ein bestimmtes Ereignis
oder eine Prozedur im Batch-Prozess findet. Der Filter oder Trigger
kann beispielsweise einfach eine Anfangs- und Endzeit für
Daten mit Bezug auf die Ausführung einer bestimmten Phase
sein. In einigen Fällen kann die Definition komplexer sein
und vom Benutzer verlangen, dass er andere Parameter angibt, die
Daten mit Bezug auf ein bestimmtes prozedurales Element identifizieren.
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Mit
diesen Werkzeugen muss der Benutzer allgemein Konfigurationsinformationen
bereitstellen, um relevante Ereignisse im Batch-Prozess zu definieren.
Der Zugriff auf diese Informationen und ihre Konfiguration bringen
oft eine komplexe Aufgabe für den Benutzer mit sich, die
seitens des Benutzers signifikante Kenntnisse der relevanten Ereignisse
und der wahrscheinlichen Eigenschaften von Daten mit Bezug auf diese
relevanten Ereignisse voraussetzen. Unabhängig von der
Komplexität der Filterdefinition für die Zuordnung
von Daten zu einem prozeduralen Ereignis ist der Prozess der Definition
derartiger Filter zur Zuordnung von Daten zu Batch-Ereignissen ferner
ein weitgehend manueller Vorgang. Unter Verwendung dieser Werkzeuge
muss der Benutzer im Wesentlichen Konfigurationsdaten eingeben,
die ein bestimmtes Ereignis angeben sowie bestimmte Abschnitte kontinuierlicher
Daten, die dem betreffenden Ereignis zugeordnet sind. Derartige
manuelle Prozesse sind fehleranfällig, sodass die Beziehungen zwischen
Ereignisinformationen und damit zusammenhängenden kontinuierlichen
Daten inkorrekt hergestellt werden können. Ferner erfordern
diese Werkzeuge, dass der Benutzer Kenntnisse der Struktur der gespeicherten
Daten hat, und sie überlassen dem Benutzer die Verantwortung
für die Erzeugung sinnvoller Beziehungen zwischen den Daten
für ihre Präsentation. Auch wenn die Abfragemöglichkeiten der
vorhandenen Verfahren signifikant sein mögen, stellen diese
Verfahren allgemein wenig mehr bereit als ein „Frontend"
einer relationalen Datenbank zum Zugriff auf Daten. Derartige Abfragevorgänge
von Managementsystemen für relationale Datenbanken erfordern
weiterhin vom Benutzer für die Präsentation der
gewünschten Daten ein Verständnis der Beziehungen
zwischen den verschiedenen Elementen gespeicherter Daten und die
Erzeugung von sinnvollen Abfragen daraus.
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Ein
weiteres Problem mit vielen derzeitigen Batch-Verarbeitungswerkzeugen
entsteht durch die Präsentation von Prozess- und Batch-Ereignisinformationen
für einen Benutzer. Ein Batch-Historian-Programm ist ein
System, das Batch-Ereignisinformationen mit Bezug auf ein Batch-Verarbeitungssystem
erfasst und einem Benutzer präsentiert. Derzeitige Batch-Historian-Programme
erzeugen jedoch allgemein tabulare, textgestützte Reports
aus den tabularen Daten, oder bestenfalls erzeugen sie einfache
lineare grafische Darstellungen von Trends bei Elementen der kontinuierlichen
Daten. Derzeitige Batch-Historian-Merkmale von Batch-Verarbeitungssystemen
stellen daher eine begrenzte Flexibilität bei der Präsentation
der Daten für einen Benutzer bereit. Beispielsweise sind
die Beziehungen zwischen Batch-Ereignissen oder Prozessereignissen
und kontinuierlichen Daten schwer aus den tabularen, textgestützten
Präsentationen derzeitiger Historian-Programme zu erkennen.
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Die
am 29. April 1999 eingereichte und als Patent Nr. 2,353,616 des
Vereinigten Königreichs veröffentlichte US-Patentanmeldung
Nr. 09/302,687 mit dem Titel „Methods and Structure for
Batch Processing Event History Processing and Viewing", deren Offenbarung
hiermit ausdrücklich als Bestandteil dieser Anmeldung übernommen
wird, offenbart ein Batch-Anzeigesystem, das es einem Benutzer erleichtert,
kontinuierliche Batch-Daten mit Bezug auf die verschiedenen prozeduralen
Batch-Elemente oder -Ereignisse einzusehen. Insbesondere beschreibt
das Patent einen Prozess eines Anzeige-Clients, der einem Benutzer
eine signifikante Flexibilität bei der Betrachtung von
Ereignisinformationen und Beziehungen zwischen den verschiedenen
Ereignissen eines Batches ermöglicht, die aus der Ausführung
einer Batch-Historie abgeleitet sind. Allgemein ausgedrückt
heißt dies, dass der Anzeige-Client die Ereignisinformationen
auf grafische Weise unter Verwendung von Gantt-Diagrammanzeigen
(Balkenplänen) anzeigt, um Batches und damit in Zusammenhang
stehende prozedurale hierarchische Ereignisse wiederzugeben. Die
grafische Benutzerschnittstelle ermöglicht es einem Benutzer
auch, ein so angezeigtes Ereignis zur Vertiefung auszuwählen
und niedrigere Ebenen der hierarchischen Ereignisse einzusehen,
aus denen das ausgewählte Ereignis zusammengesetzt ist.
Eine Präsentation von hierarchisch niedrigeren Ebenen im
textgestützten, tabularen Format, die das ausgewählte
Ereignis beinhaltet, wird unterhalb der grafischen Gantt-Diagrammpräsentation
ebenfalls in einem textgestützten, tabularen Format angezeigt.
Diese Batch-Ansicht ermöglicht dem Benutzer die grafische
Anzeige kontinuierlicher Daten zu protokollierten Datenpunkten auf
eine Weise, die die kontinuierlichen Daten mit zugeordneten Ereignisinformationen
in Beziehung setzt. Auch in diesem Fall wird die Batch-Anzeige jedoch
in einem Gantt-Diagramm präsentiert, wodurch das Verständnis
oder die Ansicht eines kompletten Batch-Prozesses auf eine für
einen Benutzer sinnvolle oder zweckmäßige Weise
erschwert sein kann.
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Wie
ersichtlich ist, ist es somit zur Ansicht des laufenden Betriebs
eines Batches nicht möglich, zu einem beliebigen bestimmten
Zeitpunkt eine einfache Momentaufnahme des Batch-Prozesses vorzunehmen
und die Daten für einen Benutzer anzuzeigen, da der Batch-Prozess
verschiedene unterschiedliche prozedurale Elemente hat, die auf
unterschiedlichen Einrichtungen in der Anlage und zu unterschiedlichen
Zeiten unter Verwendung unterschiedlicher Sollwerte, Einstellungen
usw. ausgeführt werden können. Um einen Batch-Durchlauf
einzusehen, muss der Benutzer dagegen zu unterschiedlichen Zeiten
Daten des Batches mit Bezug auf die prozeduralen Ereignisse des
Batches (d. h. die Subprozeduren und die Subprozesse in Zusammenhang mit
dem Batch) überprüfen und analysieren, um dadurch
in der Lage zu sein, den Betrieb des Batch-Durchlaufs zu verstehen.
Während verschiedene Batch-Daten normalerweise während
des Betriebs des Batch-Durchlaufs automatisch erfasst und gespeichert
werden, werden unterschiedliche Datentypen generell durch unterschiedliche
Subsysteme erfasst, und sie können dabei in unterschiedlichen Datenbanken
gespeichert werden. Dieser Umstand erschwert dem Bediener eine umfassende
Anzeige eines beliebigen bestimmten Batch-Prozesses. Daten wie Alarmdaten
und Sensormessdaten, die von reellen Feldgeräten wie z.
B. von Sensoren, Ventilen usw. im Batch-Prozess erhalten werden,
sind beispielsweise normalerweise als Daten mit Zeitstempel in einem
Data Historian gespeichert, und sie stehen vom Data Historian generell
auf der Grundlage der Zeit zur Verfügung, zu der die Daten
erfasst wurden. Eine unterschiedliche Datenbank, wie z. B. eine
einer ausführbaren Batch-Routine zugeordnete Datenbank,
kann jedoch die Anfangs- und Endzeiten eines Batch-Durchlaufs und
die verschiedenen unterschiedlichen Subprozeduren oder prozeduralen
Elemente im Batch-Durchlauf speichern.
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Dennoch
kann es wichtig und in einigen Fällen kritisch sein, dass
ein Benutzer oder ein Bediener in der Lage ist, leicht den Betrieb
eines Batches auf kompakte Weise einzusehen, z. B. auf eine Weise, die
vom Benutzer nicht erfordert, dass er massive Mengen unaufbereiteter
Daten durchläuft und einsieht, die während des
Betriebs des Batches erfasst wurden. In vielen Fällen ist
es wünschenswert, ein Batch schnell und einfach zu prüfen,
um zu bestimmen, ob ein bestimmter Batch von einer Norm abweicht,
wie z. B. von der durch ein „Golden Batch" definierten
Norm. Derzeit erfordert die Lösung dieses Problems, dass
der Benutzer Daten mit Bezug auf bestimmte während eines
Batch-Durchlaufs erfasste Prozessvariablen überwacht und
diese Batch-Parameter grafisch mit einer Norm vergleicht, um zu
verstehen, ob der Batch-Prozess tatsächlich entsprechend
der normalen Prozedur ausgeführt wird oder ob der Batch-Prozess
auf eine Weise abgewichen ist, die die Ausgabe des Batches mindert,
oder ob der Batch-Prozess auf eine Weise arbeitet, die angibt, dass
der Batch-Prozess nicht mehr korrekt funktioniert.
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Zusammenfassung
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Eine
Datenerfassungs- und -anzeigeanwendung in einem Prozesssteuersystem
für eine verfahrenstechnische Anlage stellt eine Benutzerschnittstelle
bereit, die es einem Benutzer ermöglicht, einen bestimmten
Batch-Prozess oder Batch-Durchlauf schnell und einfach zu prüfen,
separate Batch-Durchlaufe zu vergleichen und/oder zu bestimmen,
ob der bestimmte Batch-Durchlauf von einer Norm abweicht, ohne viel
manuelle Datenbearbeitungen vornehmen zu müssen. Insbesondere
stellt die Benutzerschnittstelle eine kompakte grafische Wiedergabe eines
Batches bereit oder erzeugt sie, wobei eine Anzahl unterschiedlicher
Typen von Batch-bezogenen Daten miteinander zusammenhängend
auf eine Weise dargestellt wird, die es einem Benutzer ermöglicht, den
Betrieb des Batch-Durchlaufs entweder für sich allein oder
im Vergleich mit einem oder mehreren anderen Batch-Durchlaufen leicht
einzusehen bzw. zu verstehen.
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Allgemein
ausgedrückt heißt dies, dass die kompakte Batch-Ansicht
eine Anzahl grafischer Schichten aufweist, die in einer Anzeige überlagert oder
versetzt sind, wobei jede der Schichten unterschiedliche Informationstypen
zum Batch-Betrieb bereitstellt, die zeitlich miteinander synchronisiert
sind. Bei Bedarf kann eine Basisschicht der kompakten Batch-Ansicht
die Dauer des Batches von seinem Start beschreiben oder angeben
oder die Zeit bis zum Ende aktivieren oder die Zeit deaktivieren,
während unterschiedliche Aspekte der prozeduralen Elemente,
Schritte oder Stufen des Batch-Prozesses, wie z. B. gemäß der
Angabe durch den S88 Standard, in einer oder mehreren zusätzlichen Schicht(en)
dargestellt sein können. Ferner können Alarme,
Warnhinweise, Ereignisse usw. sowie andere Informationen in einer
oder mehreren anderen Schicht(en) platziert werden, und die verschiedenen Schichten
können zusammen angezeigt werden, um eine kompakte grafische
Ansicht des Batches bereitzustellen.
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Bei
Bedarf kann die kompakte grafische Ansicht eine Batch-Signatur für
einen bestimmten Typ eines Batch-Prozesses oder für ein
bestimmtes Batch-Rezept aufweisen. Eine derartige Batch-Signatur
könnte als mathematische oder statistische Wiedergabe einer
Anzahl unterschiedlicher Batch-Durchläufe entwickelt werden,
die beispielsweise den Mittelwert oder die erwarteten Anfangs- und/oder
Endzeiten der verschiedenen prozeduralen Elemente anzeigt, sowie
statistische Zeiten, die verschiedenen Ereignissen, Alarmen usw.
zugeordnet sind, die während des Batch-Durchlaufs auftreten, usw.
Bei Bedarf kann die Batch-Signatur unter Verwendung von einem oder
mehreren statistischen Messdaten aus tatsächlich erfolgten
Batch-Durchläufen entwickelt werden oder aus modellierten Batch-Durchläufen
oder aus beiden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine teilweise Blockdarstellung und teilweise schematische Darstellung
eines Abschnitts eines Prozesssteuerungsnetzes, das eine Datenerfassungs-
und -anzeigeeinrichtung aufweist, die zur Erzeugung und Anzeige
einer kompakten Batch-Ansicht verwendet werden kann.
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2 ist
eine Blockdarstellung eines Computernetzes, das eine ausführbare
Batch-Anwendung aufweist, die zur Implementierung mehrerer Batches
in einer verfahrenstechnischen Anlage verwendet wird.
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3 ist
eine Blockdarstellung mit der Wiedergabe eines Protokollierungs-
und Reportsystems der Batch-Historie, das einen Batch-Event-Historian zur
Verwendung für die Erzeugung und Anzeige einer kompakten
Batch-Ansicht aufweist.
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4 ist
eine erste beispielhafte Bildschirmanzeige, die von der in 1 wiedergegebenen
Erfassungs- und Anzeigeeinrichtung für Batch-Daten erzeugt
wird und die eine beispielhafte kompakte Batch-Ansicht für
einen bestimmten Batch-Prozess wiedergibt.
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5 ist
eine erste beispielhafte Bildschirmanzeige, die von der in 1 wiedergegebenen
Erfassungs- und Anzeigeeinrichtung für Batch-Daten erzeugt
wird und die einen Bildschirm wiedergibt, der einen Vergleich mehrerer
kompakter Batch-Ansichten ermöglicht, die unterschiedlichen
Batch-Durchläufen eines Batch-Prozesses zugeordnet sind.
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6 ist
eine beispielhafte Bildschirmanzeige, die von der in 1 wiedergegebenen
Erfassungs- und Anzeigeeinrichtung für Batch-Daten erzeugt
wird und die eine statistische Batch-Signatur darstellt, die von
aus mehreren Batch-Durchläufen eines Batch-Prozesses erfassten
Batch-Daten erzeugt wird.
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7 ist
eine beispielhafte Bildschirmanzeige, die von der in 1 wiedergegebenen
Erfassungs- und Anzeigeeinrichtung für Batch-Daten erzeugt
wird und die die Verwendung der Leitfaltung in der kompakten Batch-Ansicht
darstellt.
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Detaillierte
Beschreibung
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Mit
Bezug auf 1 weist ein Steuerungsnetz 10 einer
verfahrenstechnischen Anlage eine Prozesssteuerung 12 auf,
die mit zahlreichen Workstations 14 verbunden ist, und
zwar beispielsweise über ein lokales Netzwerk (LAN) 15,
das bei einem Beispiel eine Ethernet-Kommunikationsverbindung sein
kann. Die Steuerung 12 ist auch über eine oder mehrere
Eingangs-/Ausgangs-(I/O)-Einrichtung(en) (nicht dargestellt) und
eine Gruppe von Kommunikationsleitungen und/oder einen Bus 18 mit
Einrichtungen oder Ausrüstungen in einer verfahrenstechnischen
Anlage (generell durch die Kennziffer 16 angegeben) verbunden.
Die Steuerung 12, die lediglich als Beispiel der von Emerson
Process Management vertriebene DeltaVTM Batch-Controller
sein kann, ist in der Lage, mit Steuerungselementen zu kommunizieren,
wie z. B. mit Feldgeräten und Funktionsblöcken
in Feldgeräten, die über die verfahrenstechnische
Anlage 16 verteilt sind, um eine oder mehrere Prozesssteuerungsroutine(n)
auszuführen, um dadurch die erwünschte Steuerung
der verfahrenstechnischen Anlage 16 zu implementieren.
Diese Prozesssteuerungsroutinen können kontinuierliche
Prozesssteuerungsroutinen sein, aber sie werden hier als Batch-Prozesssteuerungsroutinen
oder -Prozeduren beschrieben. Die Workstations 14 (die
beispielsweise Personal Computer, Server usw. sein können)
können von einem oder mehreren Techniker(n) oder Bediener(n)
oder anderen Benutzern verwendet werden, um eine oder mehrere Prozesssteuerungsroutine(n)
für die Ausführung durch die Steuerung 12 auszuführen,
um mit der Steuerung 12 zu kommunizieren und um solche
Prozesssteuerungsroutinen herunterzuladen, um Informationen in Zusammenhang
mit der verfahrenstechnischen Anlage 16 während
des Betriebs der verfahrenstechnischen Anlage 16 herunterzuladen
und um auf sonstige Weise mit den beispielsweise von der Steuerung 12 ausgeführten
Prozesssteuerungsroutinen zu kommunizieren. Zusätzlich
kann ein Data Historian 19 mit dem LAN 15 verbunden
sein und automatisch in der Anlage 16 einschließlich
der Steuerung 12, der Feldgeräte und auch der
Workstations 14 erzeugte Daten auf eine beliebige bereits
bekannte oder erwünschte Weise erfassen und speichern.
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Jede
der Workstations 14 weist einen Speicher 20 zum
Speichern von Anwendungen auf, wie z. B. von Anwendungen zum Konfigurationsdesign
und zum Speichern von Daten wie von Konfigurationsdaten in Zusammenhang
mit der Konfiguration der verfahrenstechnischen Anlage 16.
Jede der Workstations 14 weist auch einen Prozessor 21 auf,
der eine oder mehrere Anwendung(en) ausführt, die es unter anderem
einem Benutzer ermöglichen, Prozesssteuerungsroutinen wie
Batch-Steuerungsroutinen zu entwickeln, und diese Prozesssteuerungsroutinen
für die Steuerung 12 herunterzuladen. Die Steuerung 12 weist
ebenso einen Speicher 22 auf, um Konfigurationsdaten und
Prozesssteuerungsroutinen, die für die Steuerung der verfahrenstechnischen
Anlage 16 verwendet werden, zu speichern, und sie weist
einen Prozessor 24 auf, der die Prozesssteuerungsroutinen
zur Implementierung einer Prozesssteuerungsstrategie ausführt.
Wenn die Steuerung ein DeltaV Batch-Controller ist, kann sie in
Verbindung mit einer oder mehreren Anwendung(en) auf einer der Workstations 14 für
einen Benutzer eine grafische Darstellung der Prozesssteuerungsroutinen
in der Steuerung 12 bereitstellen, wobei die Steuerungselemente in
der Prozesssteuerungsroutine dargestellt sind sowie die Art, in
der diese Steuerungselemente konfiguriert sind, um die Steuerung
der verfahrenstechnischen Anlage 16 bereitzustellen.
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Bei
dem in 1 wiedergegebenen beispielhaften Steuerungsnetz
für eine verfahrenstechnische Anlage ist die Steuerung 12 über
den Bus 18 mit zwei Gruppen von ähnlich konfigurierten
Einrichtungen kommunikativ verbunden, wobei jede Gruppe von Einrichtungen
eine Reaktoreinheit aufweist, die hier als Reactor_01(R1) oder Reactor_02(R2)
bezeichnet ist, sowie eine Filtereinheit, die hier als Filter_01(F1) oder
Filter_02(F2) bezeichnet ist und eine Trocknereinheit, die hier
als Dryer_01(D1) oder Dryer_02(D2) bezeichnet ist. Reactor_01 weist
einen Reaktorkessel 100 auf sowie zwei Eingangsventile 101 und 102, die
verbunden sind, um Flüssigkeitseingangsleitungen zu steuern,
die beispielsweise Flüssigkeit von einem Kopftank (nicht
dargestellt) zum Reaktorkessel 100 bereitstellen, sowie
ein Ausgangsventil 103, das verbunden ist, um den Flüssigkeitsstrom
in den Reaktorkessel 100 über eine Flüssigkeitsausgangsleitung
zu steuern. Eine Einrichtung 105, die ein Sensor, wie z.
B. ein Temperatursensor, ein Drucksensor, ein Flüssigkeitsstandmesser
usw., oder eine andere Einrichtung wie z. B. eine elektrische Heizung
oder eine Dampfheizung sein kann, ist in dem Reaktorkessel 100 oder
in seiner Nähe angeordnet. Der Reaktor Reactor_01 ist über
das Ventil 103 mit dem Filter Filter_01 verbunden, das
eine Filtereinrichtung 110 hat, die wiederum mit dem Trockner
Dryer_01 verbunden ist, der eine Trocknereinrichtung 120 hat.
Auf ähnliche Weise weist die zweite Gruppe von Einrichtungen
den Reaktor Reactor_02 auf, der einen Reaktorkessel 200 hat
sowie zwei Eingangsventile 201 und 202, ein Ausgangsventil 203 und
eine Einrichtung 205. Der Reaktor Reactor_02 ist mit dem
Filter Filter_02 verbunden, das eine Filtereinrichtung 210 hat,
die wiederum mit dem Trockner Dryer_02 verbunden ist, der eine Trocknereinrichtung 220 hat.
Die Filtereinrichtungen 110 und 210 und die Trocknereinrichtungen 120 und 220 können
zusätzliche Steuerungselemente haben (wie z. B. Heizungen,
Förderbänder und Ähnliches) sowie damit
zugeordnete Sensoren usw. Bei Bedarf kann jede der Filtereinheiten
Filter_01 und Filter_02, obwohl dies nicht dargestellt ist, mit
jeder der Reaktoreinheiten Reactor_01 und Reactor_02 verbunden sein,
während jede der Trocknereinheiten Dryer_01 und Dryer_02
mit jeder der Filtereinheiten Filter_01 und Filter_02 verbunden sein
kann, sodass ein Batch-Durchlauf unter Verwendung von jeweils einem
Reaktor, einem Filter und einem Trockner eine beliebige Kombination
der in 1 wiedergegebenen Ausrüstung verwenden kann.
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Entsprechend
der Darstellung in 1 ist die Steuerung 12 über
den Bus 18 mit den Ventilen 101–103, 201–203,
mit den Einrichtungen 105, 205, mit den Filtern 110, 210 und
mit den Trocknern 120 und 220 (und mit den anderen
ihnen zugeordneten Einrichtungen) kommunikativ verbunden, um den
Betrieb dieser Elemente (die Einheiten, Feldgeräte usw. sein
können) zu steuern, um eine oder mehrere Operation(en)
mit Bezug auf diese Elemente auszuführen. Derartige Operationen
können beispielsweise das Füllen der Reaktorkessel
oder Trockner einschließen sowie das Erhitzen des Materials
in den Reaktorkesseln oder Trocknern, das Entladen der Reaktorkessel
oder Trockner, die Reinigung der Reaktorkessel oder Trockner, den
Betrieb der Filter usw. Selbstverständlich könnte
die Steuerung 12 über zusätzliche Busse, über
dedizierte Kommunikationsleitungen wie z. B. 4/20-mA-Leitungen,
HART-Kommunikationsleitungen usw. mit den Elementen in der verfahrenstechnischen
Anlage 16 verbunden sein.
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Die
Ventile, Sensoren und anderen in 1 wiedergegebenen
Einrichtungen können ein beliebiger gewünschter
Ausrüstungstyp sein, einschließlich beispielsweise
von Fieldbus-Feldgeräten, standardmäßigen
4/20-mA-Feldgeräten, HART-Feldgeräten usw., und
sie können mit der Steuerung 12 unter Verwendung
eines beliebigen bereits bekannten oder gewünschten Kommunikationsprotokolls
kommunizieren, wie z. B. des Fieldbus-Protokolls, des HART-Protokolls,
des analogen 4/20-mA-Protokolls usw. Weiter können andere
Einrichtungstypen auf beliebige gewünschte Weise mit der
Steuerung 12 verbunden sein und von ihr gesteuert werden.
Auch andere Steuerungen können beispielsweise über
die Ethernet-Kommunikationsleitung 15 mit der Steuerung 12 und
mit den Workstations 14 verbunden sein, um andere Einrichtungen
oder Bereiche in Zusammenhang mit der verfahrenstechnischen Anlage 16 zu
steuern, und der Betrieb derartiger zusätzlicher Steuerungen
kann auf beliebige gewünschte oder bereits bekannte Weise
mit dem Betrieb der in 1 wiedergegebenen Steuerung 12 koordiniert
sein.
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Allgemein
ausgedrückt heißt dies, dass das in 1 wiedergegebene
Prozesssteuersystem verwendet werden kann, um Batch-Prozesse zu
implementieren, in denen beispielsweise eine der Workstations 14 eine
ausführbare Batch-Anwendung ausführt, die unterschiedliche
Batch-Durchläufe in der verfahrenstechnischen Anlage 16 implementiert
und nach Möglichkeit koordiniert. Eine derartige Batch-Ausführungsmaschine 30 ist
so dargestellt, dass sie in der in 1 wiedergegebenen
Workstation 14a gespeichert ist, wobei selbstverständlich
die Batch-Ausführungsmaschine 30 in anderen Workstations 14 gespeichert
sein und dort ausgeführt werden könnte oder in
anderen Computern, die auf beliebige gewünschte Weise – einschließlich
beliebiger drahtloser Weisen – mit dem Bus 15 oder
mit dem Bus 18 verbunden sind. Bei Bedarf kann in entsprechender Weise
die Batch-Ausführungsmaschine 30 in verschiedene
Komponenten unterteilt sein oder verschiedenen Komponenten zugeordnet
sein, die in unterschiedlichen Computern oder Workstations in der
verfahrenstechnischen Anlage 16 gespeichert sind und dort
ausgeführt werden.
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Die
Batch-Ausführungsmaschine 30 ist generell eine
Steuerungsroutine höherer Ebene, und sie kann eine Komponente
aufweisen, die gemeinhin als „Batch Campaign Manager" bekannt
ist, die es einem Benutzer ermöglicht, eine Anzahl von Batch-Durchläufen
anzugeben, die in der verfahrenstechnischen Anlage ausgeführt
werden sollen, und die eine Anzahl unterschiedlicher Batch-Durchlaufe oder
Batch-Prozesse festlegt, die im Wesentlichen unabhängig
voneinander im Steuerungsnetz 10 der verfahrenstechnischen
Anlage betrieben werden sollen. Die Batch-Ausführungsmaschine 30 kann
auch ausführbare Batch-Routinen oder -Anwendungen aufweisen,
die die unterschiedlichen vom Campaign-Manager vorgegebenen Batch-Durchläufe
implementieren und überwachen. Jeder derartige Batch-Durchlauf
leitet den Betrieb von einer oder mehreren Prozedur(en), Einheitenprozedur(en), Operation(en),
Phase(n) und anderen Unterteilungen eines Batches, die jeweils Subroutinen
oder -Prozesse sind oder sein können, die an einer einzelnen
Einheit betrieben werden, wie z. B. an einer der Reaktoreinheiten,
Filtereinheiten, Trocknereinheiten oder an anderen Einrichtungen
in der verfahrenstechnischen Anlage 16. Bei diesem Beispiel
kann jede Einheitenprozedur (die Teil eines Batch-Durchlaufs ist,
der generell auf einer der Workstations 14 ausgeführt
wird) eine Reihe von Operationen ausführen, von denen jede
eine oder mehrere Phase(n) auf einer physischen Einheit ausführen
kann. Im Rahmen dieser Beschreibung sollen sich die Begriffe „Phasen", „Operationen", „Einheitenprozeduren"
und „Prozeduren" auf diese durch den S88 Standard definierten
prozeduralen Elemente beziehen, und somit ist eine Phase die an
einer Einheit ausgeführte Aktion bzw. der Schritt niedrigster
Ebene und wird normalerweise in einer der Steuerungen 12 implementiert
oder ausgeführt; eine Operation ist eine Gruppe von Phasen,
die eine bestimmte Funktion an der Einheit ausführt und
die normalerweise über den Aufruf einer Reihe von Phasen
in einer der Workstations 14 implementiert ist und dort
ausgeführt wird; und eine Einheitenprozedur ist eine von
einer oder mehreren an einer einzelnen Einheit ausgeführten
Operation(en), die normalerweise als eine Gruppe von Operationsaufrufen
in einer der Workstations 14 implementiert ist. Entsprechend
ist eine Prozedur eine Gruppe von Einheitenprozeduren, die beispielsweise
an unterschiedlichen physischen Einheiten in der verfahrenstechnischen Anlage 16 ausgeführt
werden kann. Demzufolge kann jede Prozedur eine oder mehrere Einheitenprozedur(en)
beinhalten, und jede Einheitenprozedur kann eine oder mehrere Phase(n)
und/oder eine oder mehrere Operation(en) beinhalten. Auf diese Weise führt
jeder Batch-Prozess unterschiedliche Schritte oder Stufen aus (z.
B. Einheitenprozeduren), die zur Herstellung eines Produkts wie
beispielsweise eines Nahrungsmittelprodukts, eines Arzneimittels
usw. erforderlich sind.
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Zur
Implementierung unterschiedlicher Prozeduren, Einheitenprozeduren,
Operationen und Phasen für eine individuelle Charge benutzt
ein Batch-Prozess eine gemeinhin als Rezeptur bezeichnete Herstellanweisung,
die die auszuführenden Schritte vorgibt sowie die Mengen
und die Zeiten in Zusammenhang mit den Schritten und die Reihenfolge
der Schritte. Schritte für eine Rezeptur können beispielsweise
das Füllen eines Reaktorkessels mit den vorgesehenen Materialien
oder Inhaltsstoffen einschließen, sowie das Mischen der
Materialien im Reaktorkessel, das Erhitzen der Materialien im Reaktorkessel
auf eine bestimmte Temperatur über einen bestimmten Zeitraum
und die anschließende Reinigung des Reaktorkessels zur
Vorbereitung für die nächste Charge, den Betrieb
eines Filters zum Filtern der Ausgabe eines Reaktors und den anschließenden
Betrieb eines Trockners zum Trocknen des im Reaktorkessel erzeugten
Produkts. Jeder Schritt der Serie von Schritten in Zusammenhang
mit einer unterschiedlichen Einheit definiert eine Einheitenprozedur
des Batches, und der Batch-Prozess führt für jede
dieser Einheitenprozeduren einen unterschiedlichen Steuerungsalgorithmus
aus. Selbstverständlich können die spezifischen
Materialien, Materialmengen, Aufheiztemperaturen und Heizzeiten
für unterschiedliche Rezepturen unterschiedlich sein, und dementsprechend
können sich diese Parameter in Abhängigkeit vom
in Herstellung befindlichen bzw. hergestellten Produkt und von der
verwendeten Rezeptur von Batch-Durchlauf zu Batch-Durchlauf ändern.
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Wie
für Fachleute auf diesem Gebiet ersichtlich ist, können
die gleichen Phasen, Operationen, Einheitenprozeduren und Prozeduren
eines allgemeinen Batch-Prozesses in jeder der unterschiedlichen
in 1 wiedergegebenen Reaktoreinheiten gleichzeitig
oder zu unterschiedlichen Zeiten als Teil von unterschiedlichen
tatsächlichen Batch-Prozessen oder Batch-Durchläufen
implementiert werden. Da die in 1 wiedergegebenen
Reaktoreinheiten generell die gleiche Anzahl und die gleichen Typen von
Einrichtungen aufweisen (d. h., dass sie zur gleichen Einheitenklasse
gehören), kann ferner die gleiche allgemeine Phasensteuerungsroutine
für eine bestimmte Phase verwendet werden, um jede der
unterschiedlichen Reaktoreinheiten zu steuern, wobei aber diese
allgemeine Phasensteuerungsroutine abgeändert werden muss,
um die den unterschiedlichen Reaktoreinheiten zugeordnete unterschiedliche Hardware
bzw. die unterschiedlichen Einrichtungen zu steuern. Zur Implementierung
einer Füllphase für Reactor_01 (wobei die Reaktoreinheit
gefüllt wird) öffnet beispielsweise eine Füllsteuerungsroutine
ein oder mehrere Einlassventil(e) 101 oder 102 über
einen bestimmten Zeitraum, beispielsweise, bis der Flüssigkeitspegelmesser 105 erkennt,
dass der Kessel 100 voll ist. Die gleiche Steuerungsroutine
kann jedoch auch zur Implementierung einer Füllphase für Reactor_02
verwendet werden, indem einfach die Bezeichnung des Einlassventils
bzw. der Einlassventile so geändert wird, dass es statt
der Ventile 101 oder 102 die Ventile 201 bzw. 202 werden,
und indem die Bezeichnung des Flüssigkeitspegelmessers
so geändert wird, dass es statt des Flüssigkeitspegelmessers 105 der
Flüssigkeitspegelmesser 205 wird. Selbstverständlich
ist die Logik in Zusammenhang mit dem allgemeinen Betrieb von Batch-Durchläufen bereits
bekannt, und sie wird hier nicht weiter beschrieben.
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Mit
Bezug wiederum auf 1 können eine oder
mehrere der Workstations 14 auch eine Batch-Anzeigeanwendung
(BDA/Batch Display Application) 32 speichern und implementieren,
die mit einer oder mehreren Einrichtungen aus der Steuerung 12,
dem Data Historian 19 und der Batch-Ausführungsmaschine 30 kommuniziert,
um Batch-Daten zu erfassen und für einen Benutzer eine
Anzeige auf einer Anzeigeeinrichtung zu erzeugen, wie z. B. an einem
Computerbildschirm, einem Drucker usw., die den Betrieb von einem
oder mehreren Batch-Durchlaufen auf kompakte und leicht verständliche
Weise wiedergibt. Während in 1 nur die Workstation 14a mit
einer BDA 32 dargestellt ist, könnten andere Workstations
der Workstations 14 sowie andere mit dem LAN 15 verbundene
Computer oder eine seiner Workstations 14 eine BDA 32 speichern
und implementieren. Entsprechend könnten die Computer,
die die BDAs 32 implementieren, über eine fest
verdrahtete Verbindung oder eine drahtlose Verbindung (oder über
eine Kombination aus beiden) mit dem Prozesssteuersystem 10 verbunden
sein, und sie könnten Einrichtungen einschließen
wie z. B. Laptops, Handheld-Einrichtungen wie PDAs (Personal Data
Assistants), Mobilfunktelefone usw. oder beliebige tragbare oder nicht
tragbare Computereinrichtungen. Obwohl hier Batch-Anzeigen für
Batches unter Verwendung von Reaktoreinheiten, Filtereinheiten und
Trocknereinheiten wie den in 1 dargestellten
Einheiten beschrieben sind, ist es für Fachleute auf diesem
Gebiet ersichtlich, dass Anzeigeroutinen verwendet werden können,
um den Betrieb anderer gewünschter Einrichtungen zur Ausführung
beliebiger anderer gewünschter Durchläufe von Batch-Prozessen
wiederzugeben.
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2 ist
eine Blockdarstellung eines bereits bekannten Client/Server-Netzes
40,
das in einem Prozesssteuersystem verwendet werden kann, um mehrere
Batch-Ausführungsmaschinen und bei Bedarf mehrere BDA-Anwendungen
32 zu
implementieren. Insbesondere schließt das Netzwerk
40 eine Gruppe
von Client-Computern oder -Knoten
42 und eine Gruppe von
Server-Computern oder -Knoten
44 ein, die über
einen Bus oder ein anderes Kommunikationsnetz
46 verbunden
sind und die verwendet werden können, um eine oder mehrere
ausführbare Batch-Routine(n) und/oder Batch-Anzeigeanwendung(en)
in einer verfahrenstechnischen Anlage zu aktivieren und implementieren.
Generell hat die in
2 wiedergegebene Batch-Netzarchitektur
die Form eines klassischen Client/Server-basierten Zweischichten-Designs,
in dem die Client-Knoten
42 Befehle oder Meldungen für
die Server-Knoten
44 bereitstellen, die anschließend
die eigentlichen Batches in einer verfahrenstechnischen Anlage (in
2 nicht
dargestellt) ausführen. Die Client-Knoten
42 weisen
allgemein eine oder mehrere Bedienerschnittstellen-Anwendungen)
auf, die einem Benutzer unter Verwendung einer beliebigen gewünschten, auf
die Anlage anwendbaren Strategie die Einrichtung und Konfiguration
mehrerer Batch-Durchläufe in einer verfahrenstechnischen
Anlage ermöglichen, und die einem oder mehreren Benutzer(n)
die Ansicht von Batch-Daten mit Bezug auf die in der Anlage ausgeführten
Batches ermöglichen. Bei der in
2 wiedergegebenen
Darstellung sind drei Client-Knoten
42a,
42c und
42d so
dargestellt, dass sie eine Batch-Bedienerschnittstellenanwendung
48 (BOI/Batch
Operator Interface) aufweisen, wobei dies eine Routine ist, die
mit einem Bediener kommuniziert, um einem Bediener die Einrichtung
und Spezifikation eines individuellen Batches für die Ausführung
zu ermöglichen, d. h. um einen oder mehrere Batch-Durchläufe
zu initiieren. Entsprechend sind die Client-Knoten
42b und
42c so
dargestellt, dass sie eine Campaign-Manager-Bedienerschnittstellenanwendung
50 (CMOI/Campaign
Manager Operator Interface) aufweisen, die es einem Benutzer ermöglicht,
eine Kampagne (Campaign) von Batch-Durchlaufen (generell einschließlich
mehrerer sequenzieller Batch-Durchläufe) in einer bestimmten
Reihenfolge oder zu bestimmten Zeiten künftig in der verfahrenstechnischen
Anlage zu benutzen bzw. auszuführen. Eine derartige Campaign-Manager-Anwendung ist
detailliert beschrieben im am 28. März 2006 erteilten
US-Patent Nr. 7,020,876 mit
dem Titel „Campaign Management for Batch Processes", wobei
die diesbezügliche Offenbarung hiermit ausdrücklich
als Bestandteil übernommen wird. Selbstverständlich
sind andere BOI- und CMOI-Anwendungen bereits bekannt und können
ebenfalls verwendet werden. Ferner sind zwei Client-Knoten
42c und
42d so
dargestellt, dass sie Batch-Anzeigeanwendungen
32 (BDA/Batch
Display Application) aufweisen, die kompakte Batch-Ansichten in
Zusammenhang mit einem oder mehreren Batch-Prozess(en) bereitstellen
können, die in der verfahrenstechnischen Anlage entweder
während des Betriebs des Batch-Durchlaufs oder nach dem
Batch-Durchlauf ausgeführt werden. Bei Bedarf können
die BDA-Anwendungen jedoch als Teil von einer der BOI-Anwendungen
48 und/oder
der CMOI-Anwendungen
50 implementiert sein.
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Generell
ist jeder der Server-Knoten 44a, 44b und 44c ein
Batch-Server mit einer bekannten ausführbaren Batch-Routine
oder -Anwendung 52, die eine bidirektionale Kommunikation
mit einer oder mehreren der BOI-Anwendungen 48 und/oder
der BDA-Anwendungen 32 in den Knoten 42a, 42c und 42d herstellt
und die gleichzeitig ein oder mehrere separate Batch(es) in der
verfahrenstechnischen Anlage implementiert und überwacht.
Auf ähnliche Weise schließt der Client-Knoten 44d eine
Campaign-Manager-Server-Anwendung 54 ein, die eine bidirektionale
Kommunikation mit den CMOI-Anwendungen 50 und/oder den
BDA-Anwendungen 32 herstellt und die die unter Verwendung
der CMOI-Anwendungen 50 erzeugten Batch-Kampagnen implementiert,
indem in den Batch-Server-Knoten 44a, 44b und 44c eine
Kopplung oder Kommunikation mit den ausführbaren Batch-Anwendungen 52 erfolgt (unter
Verwendung einer Batch-Initiierungsanforderung). Die in 2 wiedergegebene
Client/Server-Architektur wird traditionell verwendet, um die Client-Anwendungen
von den Server-Anwendungen zu isolieren, um eine größere
Fehlertoleranz bereitzustellen.
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Entsprechend
der Darstellung für die ausführbare Batch-Anwendung 52 im
Batch-Server-Knoten 44b entspricht die ausführbare
Batch-Anwendung 52 vom Campaign-Manager-Server 54 und
von den BOI-Anwendungen 48 abgesetzten Batch-Initiierungsanforderungen,
um einen oder mehrere Batch-Durchlaufe in der verfahrenstechnischen Anlage 16 zu
implementieren. Es ist ersichtlich, dass der Batch-Server 44b mit
einer oder mehreren Steuerung(en) 12 kommunikativ verbunden
ist, die wiederum beispielsweise entsprechend der Darstellung in 1 mit
einer oder mehreren Einrichtung(en), Einheit(en) usw. in der verfahrenstechnischen
Anlage kommunikativ verbunden sind.
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3 wird
im Folgenden beschrieben, um eine Art darzustellen, auf die Batch-Daten
von einem oder mehreren Batch-Durchläufen erfasst und gespeichert
und anschließend für die BDA-Anwendungen 32 zur
Verwendung bei der Erzeugung einer kompakten Batch-Anzeige bereitgestellt
werden können. Insbesondere gibt 3 einen Batch-Event-Historian 300 zur
Erfassung, Speicherung und Abfrage von Informationen zu einem oder mehreren
Batch-Durchläufen von einem oder mehreren Batch-Prozess(en)
wieder, um die Erfassung der Daten zu automatisieren, die für
die Erzeugung von einer oder mehreren kompakten Batch-Ansichten aus
den verschiedenen Quellen benötigt werden, aus denen diese
Daten erfasst oder erzeugt werden. Insbesondere weist der Batch-Event-Historian 300 einen
ausführbaren Event Historian 302 auf, der Ereignisinformationen
von mehreren Datenquellen empfängt und der Beziehungen
zwischen den verschiedenen Elementen der erfassten Ereignisdaten
festlegt. Noch spezifischer heißt dies, dass die ausführbare
Anwendung 302 Prozessereignisse 303 von einem
Prozessereignisprotokoll 304 und einem Prozessereignis-Server 305 empfängt.
Wie ersichtlich ist, werden Prozessereignisse von physischen Einrichtungen
und/oder über die bedienerseitige Kommunikation mit dem
Batch (nicht dargestellt) erzeugt, und sie können generell
in dem in 1 wiedergegebenen Data Historian 19 gespeichert
werden. Das Prozessereignisprotokoll 304 kann einen Puffer
wiedergeben (d. h. einen prozessinternen FIFO oder eine prozessinterne
Pipe), um derartige Ereignisse für die Abarbeitung durch
den Prozessereignis-Server 305 zu Puffern. Die ausführbare
Anwendung 302 empfängt auch Batch-Server-Ereignisse 312 (auch als
prozedurale Ereignisse bezeichnet) über das Batch-Ereignisprotokoll 314 und
einen oder mehrere Batch-Ereignis-Server 316. Allgemein
werden Batch-Server-Ereignisse 312 von einem (nicht dargestellten)
Batch-Server-Prozess erzeugt, der den Batch-Prozess erzeugt und
der beispielsweise durch eine der Steuerungen 12 oder durch
eine der Batch-Ausführungsmaschinen 30 oder 52 oder
durch die in 1 und 2 wiedergegebenen
Campaign-Manager-Anwendungen 50, 54 entwickelt
werden kann. Das Batch-Ereignisprotokoll 314 kann daher
einen Puffer wiedergeben (d. h. einen prozessinternen FIFO oder
eine prozessinterne Pipe), um derartige Ereignisse für
die Abarbeitung durch den Batch-Ereignis-Server 316 zu
Puffern.
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Der
Prozessereignis-Server 305 und der Batch-Ereignis-Server 316 können
vorhanden sein, um eine gemeinsame prozessinterne Kommunikationsschnittstelle
zwischen der ausführbaren Anwendung 302 und ihren
zugeordneten Datenquellen bereitzustellen, die die Batch-Ereignisse
und die Prozessereignisse in den Protokollen 314 und 304 erzeugt.
Für Fachleute auf diesem Gebiet ist es ersichtlich, dass
es jedoch viele äquivalente Softwarestrukturen gibt, um
es der ausführbaren Anwendung 302 zu ermöglichen,
Daten aus einer Vielzahl von Datenquellen mit potenziell unterschiedlichen
Datenformaten zu erfassen. Die in 3 wiedergegebenen
Ausführungsformen sollen somit beispielhaft für
eine derartige Entwurfsoption sein, um eine einzelne gemeinsame
Schnittstelle zwischen der ausführbaren Anwendung 302 und
einer Vielzahl von Datenquellen zu ermöglichen. Für
Fachleute auf diesem Gebiet ist es weiter ersichtlich, dass eine
beliebige Anzahl von Datenquellen durch die ausführbare
Anwendung 302 integriert werden kann, um Ereignisbeziehungen
zwischen den von diesen verschiedenen Datenquellen erzeugten Ereignissen
zu bestimmen. Bei Bedarf kann jede Datenquelle einem Server-Prozess
zugeordnet werden, um die Datenquelle in ein anerkanntes Format
umzusetzen und um diese anerkannten Daten über bereits
bekannte prozessinterne Kommunikationsverfahren für die
ausführbare Anwendung 302 bereitzustellen.
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So
kann bei Bedarf eine beliebige Anzahl von Datenquellen mit der ausführbaren
Batch-Historian-Anwendung 302 verbunden werden. Zur Veranschaulichung
dieses Konzepts ist in 3 ein Block für andere
Ereignisse wiedergegeben, und er stellt derartige andere Ereignistypen
dar, die in einem dauerhaften Speicher aufgezeichnet werden sollen,
wobei diese anderen Ereignistypen generell mit der Batch-Verarbeitungshierarchie
(z. B. mit prozeduralen Elementen) und/oder mit den physischen Prozesselementen
in Verbindung stehen. Ein Protokoll 342 dieser Server für
andere Ereignisse dient zur Pufferung der Erzeugung dieser Ereignisse
für die Abarbeitung. Ein Server 344 für
andere Ereignisse kann anschließend die protokollierten
anderen Ereignisse abarbeiten und sie zur dauerhaften Speicherung
für die ausführbare Anwendung 302 bereitstellen.
Für Fachleute auf diesem Gebiet ist es ersichtlich, dass eine
beliebige Anzahl derartiger Datenquellen der ausführbaren
Anwendung 302 beigefügt sein kann und dass jede
derartige Datenquelle einem Server-Prozess zugeordnet sein kann,
der die protokollierten Ereignisinformationen in das für
die Eingabe in die ausführbare Anwendung 302 anerkannte
Format umsetzt.
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Die
ausführbare Anwendung 302 rekonstruiert die prozedurale
Hierarchie des Batch-Prozesses der ausgeführten prozeduralen
Ereignisse aus vom Batch-Server 312 empfangenen Ereignismeldungen. Die
ausführbare Batch-Historienanwendung 302 kann
eine Meldung erzeugen, wenn jedes prozedurale Element durch ein
bestimmtes identifiziertes Batch ausgeführt wird, und die
Ereignisinformationen in derartigen Meldungen können Identifizierungsinformationen
enthalten, um das bestimmte prozedurale Element und den Zeitpunkt
des Ereignisses zu identifizieren. Ereignisse schließen
beispielsweise den Start, den Stopp, die Unterbrechung, den Abbruch usw.
des prozeduralen Elements ein. Im Wesentlichen können Übergänge
des Zustands des prozeduralen Modells des S88 Standards die Erzeugung
einer Ereignisinformationsmeldung und die Übertragung der
Meldung (über den Batch-Ereignis-Server 316) zur
ausführbaren Anwendung 302 verursachen. Andere
Ereignismeldungen können mit der durch die ausführbare
Anwendung 302 rekonstruierten prozeduralen Hierarchie in
Zusammenhang stehen.
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Die
ausführbare Anwendung 302 kann Objekte in der
Datenbank 340 speichern, die die prozedurale Ausführung
des Batch-Prozesses widerspiegeln, und bei Bedarf kann sie eine
kompakte Batch-Ansicht für einen Batch-Durchlauf erzeugen. Die
ausführbare Anwendung 302 kann alle derart erfassten
Ereignisinformationen aus ihren zugehörigen Datenquellen überprüfen
und bestimmen, ob die Batch-Ereignisse, auf die dort verwiesen wird,
bereits der ausführbaren Anwendung 302 bekannt
sind. Derartige Ereignisse sind der ausführbaren Anwendung 302 im
Wesentlichen dann bekannt, wenn diese Ereignisse als zuvor gespeicherte
Objekte in der Datenbank 340 vorgefunden werden. Wenn neue
Batch-Ereignisse erkannt werden, können geeignete beschreibende
Objekte erzeugt und in der Datenbank 340 gespeichert werden.
Wenn beispielsweise eine Phase gestartet wird, wird ein Objekt für
die betreffende Phase mit Identifizierungsinformationen und Zeitstempelinformationen
erzeugt und gespeichert. Falls die Phase sich auf eine Operation
bezieht, die in der Datenbank 340 bereits bekannt ist,
werden diese Beziehungen hergestellt. Falls die Operation (oder die
Einheitenoperation oder Prozedur) zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt
ist, können andere Objekte erzeugt und in der Datenbank 340 gespeichert
werden, um diese höheren Ebenen in der Ausführung der
prozeduralen Hierarchie wiederzugeben. Der Empfang von jeder Batch-Ereignismeldung über
den Batch-Ereignis-Server 316 stellt somit Ereignisinformationen
bereit, die es der ausführbaren Anwendung 302 ermöglichen,
die Ausführung der Batch-Prozedur zu rekonstruieren.
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Die
ausführbare Anwendung 302 kann auch Prozessereignisse 303 in
der Datenbank 340 speichern, die über das Prozessereignisprotokoll 304 und den
Prozessereignis-Server 305 empfangen werden. Beziehungen
zwischen den Batch-Ereignissen und den Prozessereignissen können
dadurch, ohne manuelle benutzerseitige Konfiguration zu erfordern,
automatisch erzeugt und beibehalten werden.
-
Weiter
stellt eine Objekt-API 350 eine objektorientierte Programmierschnittstelle
für den benutzerseitigen Zugriff auf die Ereignisinformationen
und auf abgeleitete und in der Datenbank 340 gespeicherte
Beziehungen bereit, sowie für den Zugriff auf beliebige
in der Datenbank 340 gespeicherte kompakte Batch-Ansichten.
Bei einer Ausführungsform stellt der Batch-Event-Historian 300 eine SQL-Schnittstelle 352 (Structured
Query Language/Strukturierte Abfragesprache) für den externen Zugriff
auf die in der Datenbank 340 gespeicherten Informationen
bereit. Die Objekt-API 350 greift daher über einen
ODBC-Treiber 354 (Open Database Connectivity) und die SQL-Schnittstelle 352 auf
die Datenbank 340 zu. Diese Struktur macht den zugrunde liegenden
persistenten Speicher für den Benutzer des Client-Anwendungsprogramms
weitgehend transparent. Der persistente Speicher kann entsprechend
der Darstellung in 3 unter Verwendung von OODBMS-Technologie
implementiert sein. Angesichts der verborgenen zugrunde liegenden
Struktur kann der persistente Speicher jedoch unter Verwendung standardmäßiger
Datenbank-Management-Pakete für relationale Modelle oder
unter Verwendung einer beliebigen anders strukturierten Datenbank
für Speicher-Subsysteme implementiert sein. Zum Zweck der
im Folgenden wiedergegebenen Beschreibung wird auf die Datenbank 340 mit den
synonymen Begriffen „persistenter Speicher", „persistente
Speicherung", „Objektspeicher" und mit anderen diesbezüglichen
Varianten verwiesen, um hervorzuheben, dass die Speicherarchitektur
unter Verwendung von beliebigen handelsüblichen Speicherverwaltungswerkzeugen
auf beliebige bereits bekannte Weise strukturiert sein kann.
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Beispielhafte
Benutzeranwendungen 364–370 können
unter Verwendung der Objekt-API 350 auf die Informationen
im persistenten Speicher zugreifen. Der Ansicht-Client 364 ist
eine beispielhafte Benutzeranwendung, die eine standardisierte hierarchische
Ansicht der erfassten historischen Daten bereitstellt, und er kann
verwendet werden, um entsprechend der hier wiedergegebenen Beschreibung eine
kompakte Batch-Ansicht bereitzustellen. Der Report-Client 366 ist
eine beispielhafte Benutzeranwendung, die standardisierte Reports
aus den historischen Daten erzeugt. Derartige Standard-Reports können
beispielsweise Reports mit Bezug auf die Qualitätssicherung
einschließen, um die Qualität der erzeugten Chargen
und der im Batch-Prozess verwendeten Einrichtungen zu überwachen,
oder sie können standardmäßige Status-Reports
erzeugen, die den Fortschritt bestimmter Batch-Prozesse angeben.
Der SQL-Browser-Client 368 ist eine beispielhafte Benutzeranwendung,
die eine SQL-Standardabfrage-Schnittstelle für einen Benutzer
bereitstellt, um durch im persistenten Speicher gespeicherte Informationen
zu navigieren. Auf ähnliche Weise ist die Benutzer-SQL-API 370 eine
beispielhafte Benutzeranwendung, die es anderen vom Benutzer erzeugten Anwendungsprozessen
ermöglicht, unter Verwendung standardmäßiger
Abfrageprogrammierschnittstellen auf den persistenten Speicher zuzugreifen. Fachleute
auf diesem Gebiet werden erkennen, dass die beispielhaften Benutzeranwendungen 364 bis 370 lediglich
als Beispiele gewöhnlicher Anwendungsprogramme gelten sollen,
die den persistenten Speicher verwenden können. Fachleute
auf diesem Gebiet werden eine Vielfalt ähnlicher Anwendungen erkennen,
die diese Standardschnittstelle zu Daten im persistenten Speicher
verwenden könnten.
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Eine
weitere Funktion der Objekt-API 350 ist die Bereitstellung
einer Standardschnittstelle für den benutzerseitigen Zugriff
auf kontinuierliche Daten 380. Die Objekt-API 350 ermöglicht
dem Benutzer bzw. der Anwendung den transparenten Zugriff auf kontinuierliche
Daten 380, obwohl diese kontinuierlichen Daten 380 mit
den Objekten in der Datenbank 340 integriert sind und damit
in Beziehung stehen. Das heißt, dass es die Objekt-API 350 einem
Benutzer bzw. einer Anwendung ermöglicht, Prozessereignisse,
damit in Zusammenhang stehende Batch-Ereignisse und diesbezügliche
kontinuierliche Daten frei zu vermischen und darauf zuzugreifen,
als wären alle diese Daten in einer einzelnen Datenbank
gespeichert, und somit ermöglicht sie die Erzeugung einer
kompakten Batch-Ansicht, die einige oder alle dieser unterschiedlichen
Datentypen verwendet. Die Steuerung des benutzerseitigen Zugriffs
auf den betreffenden persistenten Speicher (z. B. die Datenbank 340 oder
die kontinuierlichen Daten 380) und die Bestimmung aller
Beziehungen, die zur Zuordnung der Daten zu einer Abfrage erforderlich
sind, kann von der Objekt-API 350 mit einer gewöhnlichen Benutzerschnittstelle
ausgeführt werden. Ein Benutzer kann ein bestimmtes Batch-Ereignis
angeben und dazu auf alle damit zusammenhängenden Batch-Ereignisse
(hierarchisch zusammenhängende prozedurale Elemente) zugreifen,
sowie auf alle damit zusammenhängenden Prozessereignisse
und alle damit zusammenhängenden kontinuierlichen Daten
usw. Die Beziehungen zwischen den verschiedenen Daten können
durch die ausführbare Anwendung 302 und/oder die
Objekt-API 350 automatisch bestimmt werden.
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Eine
Diagnoseschnittstelle 390 und eine Verwaltungsschnittstelle 392 stellen
administrative Benutzerschnittstellen zur Verwaltung des persistenten Speichers
(z. B. der Datenbank 340) bereit. Insbesondere können
von einem Benutzer über die Diagnoseschnittstelle 390 und/oder
die Verwaltungsschnittstelle 392 Abfragen erzeugt werden,
die die Abarbeitung durch den Historian starten oder beenden oder
die den persistenten Speicher neu konfigurieren (d. h. die die Größe
der Datenbank 340 ändern oder die Informationen
zu Datenquellen hinzufügen/entfernen/ändern).
Ferner kann die Verwaltungsschnittstelle 392 auch die Archivierungsmerkmale der
ausführbaren Anwendung 302 steuern. Beispielsweise
kann die ausführbare Anwendung 302 Batchbasierte
Datensicherungen steuerbar ausführen, wobei dies Datensicherungen
sind, die alle Ereignisinformationen im persistenten Speicher in
Zusammenhang mit der Abarbeitung eines bestimmten Batches sichern.
Die Datensicherung kann in einem anderen Abschnitt der Datenbank 340 angelegt
werden und für andere Abarbeitungen sicher sein. Diese Back-up-Abschnitte
des persistenten Speichers können von der Datenbank 340 zur
Offline-Abarbeitung „abgetrennt" sein. Im Wesentlichen
weist die Verwaltungsschnittstelle 392 die ausführbare
Anwendung 302 an, eine „Momentaufnahme" aller
Ereignisinformationen zu einem oder mehreren angegebenen Batch(es)
zu machen. Die Momentaufnahme kann anschließend unter Verwendung
von Offline-Abarbeitungsverfahren in ein sicheres Back-up kopiert
werden. Eine derartig archivierte Gruppe von Ereignisinformationen
(Momentaufnahme) kann anschließend aus dem persistenten
Speicher gelöscht werden, um Platz für weitere
Batch-Historien-Informationen zu schaffen. Zu einem späteren
Zeitpunkt kann ein früheres Archiv in der Datenbank 340 wiederhergestellt (wieder
eingefügt) werden, um die erneute Ansicht und Bearbeitung
der Daten zu ermöglichen. Das Löschen und Wiederherstellen
derartiger archivierter Informationen wird ebenfalls über
die Steuerung der Verwaltungsschnittstelle 392 ausgeführt,
die wiederum die ausführbare Anwendung 302 steuert.
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Fachleute
auf diesem Gebiet werden erkennen, dass die Diagnoseschnittstelle 390 und
die Verwaltungsschnittstelle 392 für den Betrieb
des in 3 wiedergegebenen Batch-Event-Historians 300 nicht
benötigt werden und dass für jedes der in 3 beschriebenen
Elemente eine Vielzahl unterschiedlicher oder äquivalenter
Strukturen im Rahmen einer von Fachleuten auf diesem Gebiet getroffenen
Design-Entscheidung eingesetzt werden kann. Beispielsweise kann
der Batch-Event-Historian 300 den persistenten Speicher
statisch konfigurieren, und/oder er kann ohne Benutzerschnittstelle
ausgeführt werden, um seinen Betrieb zu starten und zu
beenden. Weiter werden Fachleute auf diesem Gebiet erkennen, dass
die Architektur des Batch-Event-Historians 300 und der
damit in Zusammenhang stehenden Objekt-API 350 rein beispielhafter
Natur sein soll, und für Fachleute auf diesem Gebiet sind
zahlreiche Abänderungen der Architektur ersichtlich. Beispielsweise
könnten kontinuierliche Daten 380 in die Datenbank 340 eingeführt
werden, während bereits bestehende installierte Systeme
(gemeinhin als Altsysteme (Legacy-Systeme) bezeichnet) nicht in
die Bereitstellung der Protokollierung von derartigen Informationen
im persistenten Speicher einbezogen sind. Ferner kann der persistente
Speicher für Ereignisinformationen anders sein als ein
objektorientierter Datenspeicher, oder der ausführbare
Batch-Historian 302 kann direkt auf die verschiedenen Eingabequellen
zugreifen, die Ereignisinformationen bereitstellen, statt zur Übersetzung
der Eingaben in anerkannte Formate auf Server-Prozesse zurückzugreifen.
Selbstverständlich sind für Fachleute auf diesem Gebiet
viele andere Design-Entscheidungen ersichtlich.
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Während
in der Vergangenheit für jeden der Batch-Durchläufe
eines von den Campaign-Managern 50, 54 festgelegten
und/oder von den in 1 und 2 wiedergegebenen
ausführbaren Batch-Anwendungen 30, 48, 52 implementierten Batch-Prozesses
oder Batch-Rezepts Daten erfasst wurden, war die Anzeige dieser
Ansicht nicht so einfach oder zweckmäßig wie gewünscht.
Denn wenn die Batch-Daten normalerweise dem Benutzer vorgelegt werden,
muss der Benutzer generell die unaufbereiteten, von individuellen
Einrichtungen in jeder einzelnen Charge erfassten Daten einsehen,
was mühselig, zeitaufwendig und nicht sehr fruchtbar ist, wenn
versucht wird, den aktuellen Batch-Betrieb einzusehen. Falls der
Benutzer zudem nach signifikanten Ereignissen sucht, wie z. B. Start-
und Stoppzeiten bestimmter Prozeduren, Einheitenprozeduren, Operationen
oder Phasen in einem Batch, und/oder wenn während dieser
prozeduralen Elemente bestimmte Alarme oder Ereignisse oder andere
zeitbezogene Probleme in Zusammenhang mit individuellen Batch-Durchlaufen
aufgetreten sind, muss der Benutzer eine massive Datenmenge einsehen,
oder er muss unterschiedliche Datenbanken oder unterschiedliche
Datenbankabschnitte durchsuchen, um diese unterschiedlichen Datentypen
einzusehen. Während die US-Patentanmeldung mit der Seriennummer
09/302,687 ein System beschreibt, das es dem Benutzer ermöglicht,
ein Gantt-Diagramm zu betrachten, um unterschiedliche Start- und
Stoppzeiten der Prozeduren, Einheitenprozeduren, Operationen und
Phasen von Batch-Durchläufen einzusehen, muss der Benutzer
weiterhin auf andere Daten zugreifen, wie z. B. auf kontinuierliche
Daten und Alarmdaten, indem er auf das Gantt-Diagramm klickt und
weitere Bildschirme einsieht. In Abhängigkeit von der Art
des Gantt-Diagramms und der Länge des Batch-Durchlaufs
oder des Batch-Prozesses allgemein kann die Anzeige des Gantt-Diagramms
eine signifikante Menge an Anzeigeraum einnehmen, und dabei können
zahlreiche prozedurale Elemente untereinander vertikal angeordnet
sein, wodurch diese Ansicht etwas schwierig zu verwenden ist.
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Zur
Reduzierung oder Abmilderung dieser Probleme können die
Batch-Anzeigeanwendungen 32 als einer der in 3 wiedergegebenen
Ansicht-Clients 364 wirken, und sie können auf Batch-Daten
zugreifen, um eine oder mehrere kompakte Batch-Ansicht(en) für
einen Batch-Durchlauf eines Batch-Prozesses und/oder eine oder mehrere auf
statistischen Kriterien basierte Batch-Signatur(en) für
einen Batch-Prozess zu erzeugen oder anzuzeigen. Zur Erzeugung der
kompakten Batch-Ansichten und Batch-Signaturen können die
BDA-Anwendungen 32 eine Kommunikationsroutine einschließen,
die mit einem Data Historian, anderen Datenbanken oder anderen Einrichtungen
in der verfahrenstechnischen Anlage kommuniziert, um Batch-Daten
in Zusammenhang mit Batch-Ereignissen und Prozessereignissen für
einen oder mehrere Batch-Durchläufe des Batch-Prozesses
zu erhalten, sowie eine Datenverarbeitungsroutine, die diese Daten
verarbeiten kann, um verschiedene statistische Faktoren in Zusammenhang
mit den Batch-Daten zu bestimmen, und eine Anzeige- oder Benutzerschnittstellenroutine,
die die erhaltenen und/oder verarbeiteten Daten für einen
Benutzer in einer Anzeige präsentiert, wie z. B. auf einem
Anzeigebildschirm, der einem Computer, einem PDA (Personal Data Assistant),
einem drahtlosen Telefon oder einer anderen Handheld-Einrichtung
zugeordnet ist.
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Ein
Beispiel einer kompakten Batch-Ansicht, die von den BDA-Anwendungen 32 festgelegt
werden kann, ist im in 4 wiedergegebenen Anzeigebildschirm 400 dargestellt.
Allgemein ausgedrückt heißt dies, dass der in 4 wiedergegebene
Anzeigebildschirm 400 einen Bereich 402 der kompakten Batch-Ansicht
aufweist, der bei diesem Beispiel eine einzelne kompakte Batch-Ansicht 404 für
einen bestimmten Batch-Durchlauf wiedergibt. Der Anzeigebildschirm 400 schließt
auch einen Batch-Listenbereich 408 ein, der eine Liste
von Batches oder kompakten Batch-Ansichten enthält, die
ausgewählt und im Anzeigebereich 402 eingesehen
werden können. Entsprechend weist der Anzeigebildschirm 400 einen Legendenbereich 410 auf,
der eine Liste von Bezeichnungen oder Symbolen bereitstellt, die
in der kompakten Batch-Ansicht 402 verwendet werden, sowie
eine Gruppe von vom Benutzer aktivierbaren oder auswählbaren
Schaltflächen 412, die benutzt werden können,
um zu unterschiedlichen kompakten Batch-Ansichten entsprechend der
Angabe im Batch-Listenbereich 408 zu gelangen oder diese
zu durchlaufen, oder um eine oder mehrere dieser kompakten Batch-Ansichten
zu löschen. Wie ersichtlich ist, können sich die
in dem in 4 wiedergegebenen Bereich 410 (sowie
in der kompakten Batch-Ansicht) dargestellten Bezeichnungen oder
Symbole in Form, Größe, Farbe usw. unterscheiden,
und sie können einige Aspekte, wie z. B. Start- oder Endzeit,
von unterschiedlichen Typen von Batch-Ereignissen angeben, wie z.
B. Batch-Prozeduren, -Einheitenprozeduren, -Operationen, -Phasen,
sowie von Prozessereignissen, wie z. B. Alarme, die alle in der
kompakten Ansicht 404 wiedergegeben sind. Der Legendenbereich 410 kann
jedoch auch andere Typen von Legenden einschließen, wie
z. B. Bezeichnungen oder Symbole für andere Typen von Prozessereignissen,
Prozessalarmen, Batch-Prozedurereignissen usw., einschließlich
von Ereignissen, Alarmen, Prozeduren und Operationen oder anderen
Angaben von Batch-Subprozeduren, die auf andere Weise als unter
Verwendung des S88 Standards definiert sind.
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Wie
im Folgenden ersichtlich ist, wird die kompakte Batch-Ansicht 404 im
Anzeigebereich 402 für das Batch entsprechend
der Hervorhebung oder Auswahl im Batch-Listenbereich 408 angezeigt.
Wie ebenfalls in 4 dargestellt ist, schließt
die kompakte Batch-Ansicht 404 eine Basisschicht 420 ein, mit
der Wiedergabe der Start- und Endzeiten und der gesamten Dauer eines
bestimmten Batch-Durchlaufs (entsprechend der Definition durch die
Zeitskala 422). Im Fall der in 4 wiedergegebenen
kompakten Batch-Ansicht 404 ist die Zeitskala 422 als
Zeit relativ zum Beginn des Batch-Durchlaufs wiedergegeben. Alternativ
dazu könnte die Zeitskala 422 jedoch relativ zu
anderen Zeiten in Zusammenhang mit dem Batch-Durchlauf sein, oder
sie könnte Echtzeit angeben, die die tatsächlichen
Start- und Endzeiten des Batch-Durchlaufs wiedergibt (bei Bedarf
einschließlich der Tage, Jahre usw.), sowie verschiedene
Ist-Zeiten in Zusammenhang mit diesem Batch-Durchlauf. Selbstverständlich
könnten andere Zeitskalen verwendet werden, einschließlich
Zeitskalen, die relativ zu anderen Batch-Durchläufen oder Prozessereignissen
sind, oder Zeitskalen, die relativ zu anderen Ereignissen in einem
bestimmten Batch-Durchlauf sind (statt relativ zum Start des Batch-Durchlaufs)
usw.
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Weiter
können zur Basisschicht 420 verschiedene andere
Schichten hinzugefügt werden, um die kompakte Batch-Ansicht
für einen Batch-Durchlauf zu erzeugen. Insbesondere ist
eine weitere Schicht 423 unterhalb der Basisschicht 420 aus 4 dargestellt,
und sie gibt unter Verwendung von vorbestimmten Symbolen oder Bezeichnungen
die Start- und Endzeiten verschiedener unterschiedlicher prozeduraler
Elemente des Batches wieder, wie die Anfangs- und Endzeiten der
einen oder der mehrere Prozedur(en), Einheitenprozedur(en), Operation(en) und
Phase(n) in Zusammenhang mit den Batch-Durchlaufen. Wie ersichtlich
ist, sind Einheitenprozeduren normalerweise Subprozeduren einer Prozedur,
Operationen sind normalerweise Subprozeduren von Einheitenprozeduren,
und Phasen sind normalerweise Operationen zugeordnete Subprozeduren.
In der in 4 wiedergegebenen kompakten Batch-Ansicht 404 ist
somit eine besondere Prozedur für diese Charge durch Start-
und Endeangaben 424 eines ersten Typs wiedergegeben, eine
der Prozedur zugeordnete Einheitenprozedur ist durch die Start- und
Endeangaben 426 eines zweiten Typs wiedergegeben, eine
der Einheitenprozedur zugeordnete Operation ist durch die Start-
und Endeangaben 428 eines dritten Typs wiedergegeben, und
eine Phase dieser Operation ist durch die Start- und Endeangaben 430 eines
vierten Typs wiedergegeben. Ferner können die Symbole oder
Bezeichnungen eines Batch-Prozedurelements (d. h. Symbole eines
ersten Typs) in der gleichen Datenschicht (z. B. auf der gleichen
horizontalen Linie oder Ebene) und zwischen den Symbolen oder Bezeichnungen
eines zweiten Batch-Prozedurelements (d. h. Symbolen eines zweiten
Typs) angeordnet sein, um die Identifizierung oder Ansicht der diesen
unterschiedlichen hierarchischen prozeduralen Elementen zugeordneten
Daten leicht verständlich oder leicht einsehbar zu machen. Selbstverständlich
habe viele Batch- Prozeduren zahlreiche oder mehrere Subelemente,
wie z. B. mehrere Einheitenprozeduren, Operationen und Phasen, viele
Batch-Einheitenprozeduren haben mehrere Operationen und Phasen,
und viele Batch-Operationen haben mehrere Phasen. Während
derartige Beispiele in 4 nicht dargestellt sind, hätte
in derartigen Fällen die sich ergebende kompakte Batch-Ansicht
mehrere Start- und Endzeitenbezeichnungen für die mehreren
Phasen, die mehreren Operationen, die mehreren Einheitenprozeduren
und die mehreren Prozeduren in der Schicht 423.
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Ferner
schließt eine dritte Schicht 431, die oberhalb
der Basisschicht 420 wiedergegeben ist, Angaben oder Symbole
anderer Ereignisse ein, einschließlich beispielsweise von
Prozessereignissen oder Batch-Ereignissen, die während
des Batch-Durchlaufs aufgetreten sind. Diese Symbole sind so dargestellt,
dass sie einen anderen Typ haben als die zur Wiedergabe der Batch-Prozedurelemente
in der Schicht 423 verwendeten Symbole. Ein Beispiel derartiger
Ereignisse schließt Prozessalarme und Prozesswarnungen
ein, die während des Batch-Durchlaufs erzeugt werden. In
der in 4 wiedergegebenen beispielhaften kompakten Batch-Ansicht 404 ist
eine Gruppe aus fünf Alarmen 432 so dargestellt,
dass sie während der mit den Bezeichnungen 430 gekennzeichneten
Phase auftreten, während eine andere Gruppe aus vier Alarmen 434 so
dargestellt ist, dass sie nach dem Ende der mit den Bezeichnungen 426 gekennzeichneten
Einheitenprozedur, aber vor dem Ende der mit den Bezeichnungen 424 gekennzeichneten
Prozedur auftreten. Während Prozeduren, Einheitenprozeduren, Operationen,
Phasen und Alarme und andere Ereignisse in der in 4 wiedergegebenen
Batch-Ansicht 404 dargestellt sind, können selbstverständlich andere
Typen von Informationen und Ereignissen, wie z. B. die Zeiten, zu
denen Testproben aus der Charge entnommen wurden, Zeiten, zu denen
signifikante Ereignisse in der Charge aufgetreten sind, usw. zum
Zeitpunkt des Auftretens dieser Ereignisse in der kompakten Batch-Ansicht
wiedergegeben werden. Diese anderen Ereignisse können,
beispielsweise beim Erreichen einer kritischen Temperatur oder eines
kritischen Drucks, Angaben zur Verwendung von Ausrüstungskomponenten
einschließen (es kann beispielsweise wichtig sein, zu sehen,
wie lange eine bestimmte Ausrüstungskomponente oder Ressource,
wie z. B. einer der Reaktoren R1, vom Batch verwendet wird, d. h.
beispielsweise, wann diese Ressource vom Batch „belegt"
oder „freigegeben" wird, um zu bestimmen, ob die betreffende
Ressource einen Engpass bei der Produktion darstellt) usw. Ferner
können unterschiedliche Datentypen in unterschiedlichen
Schichten der kompakten Batch- Ansicht angeordnet sein, um das Verständnis
der kompakten Batch-Ansicht zu erleichtern. Batch-Daten wie z. B. Daten
zu Batch-Prozedurelementen können somit beispielsweise
in einer Schicht angeordnet sein, während Prozessdaten
wie Alarme und Ereignisse in einer anderen Schicht angeordnet sein
können. Beim vorstehenden Beispiel kann die Ressourcenverwendung
als eine Schicht in der kompakten Batch-Ansicht implementiert sein.
Ferner kann eine beliebige gewünschte Anzahl von Schichten
in der kompakten Batch-Ansicht verwendet oder wiedergegeben werden.
Somit können beispielsweise externe Ereignisse (z. B. Alarme,
wenn eine Prozessvariable einen Grenzwert überschreitet)
eine Schicht bilden, die zur Basisanzeige hinzugefügt werden
kann; und Umgebungsbedingungen wie z. B. wetterbezogene Daten können
in einer Schicht angezeigt werden, und die Ausrüstungsverwendung
kann als eine andere Schicht implementiert sein usw.
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Bei
Bedarf kann die Anzeige der in der kompakten Batch-Ansicht 404 wiedergegebenen
Daten oder Bezeichnungen durch die Verwendung von Farbe, visuellen
Effekten wie Blinken, Videoanzeigen, Grafiken usw. hervorgehoben
werden. Beispielsweise können Bezeichnungen in Zusammenhang
mit unterschiedlichen Typen von Batch-Prozedurelementen wie z. B.
Phasen und Operationen oder Symbole, die dem Start und Stopp des
gleichen Batch-Prozedurelements zugeordnet sind, unter Verwendung
unterschiedlicher Farben und/oder visueller Effekte dargestellt
werden. Entsprechend kann die Wichtigkeit oder Bedeutung von Alarmen
oder Ereignissen unter Verwendung unterschiedlicher Farben dargestellt
werden, während die Qualität eines erzeugten Produkts
oder Testergebnisse unter Verwendung einer Kombination aus Farbe
und Grafik wiedergegeben werden können. Ferner kann es
dem Benutzer möglich sein, weitere Informationen zur Bedeutung
von Bezeichnungen oder zu den Daten hinter in der kompakten Batch-Ansicht 404 angezeigten Bezeichnungen
zu erhalten, indem die Maus oder der Cursor über die zugeordneten
Bezeichnungen bewegt wird. Bei Bedarf können weitere Informationen durch
Klicken auf eine Bezeichnung oder Markieren einer Bezeichnung erhalten
werden, wobei diese Informationen generell weitere vollständige
oder unaufbereitete erfasste Daten sind und verwendet werden, um
die Bezeichnung in der kompakten Batch-Ansicht zu erzeugen. Bei
Bedarf können entsprechend die verschiedenen Informationen,
die in einer beliebigen bestimmten Schicht angezeigt werden sollen,
oder die Anzahl und die Typen von Schichten, die in einer beliebigen
bestimmten kompakten Batch-Ansicht angezeigt werden sollen, vom
Benutzer auswählbar oder änderbar sein, um es
dadurch dem Benutzer zu ermöglichen, die kompakte Batch-Ansicht
auf eine Weise zu konfigurieren, die dem Bedarf des betreffenden
Benutzers am nächsten kommt. Bei Bedarf könnten
mehrere kompakte Batch-Ansichten ferner parallel miteinander auf
einem Anzeigebildschirm dargestellt werden, wobei die Zeitskala
statt der in 3 wiedergegebenen horizontalen
Ausrichtung vertikal ausgerichtet ist. Eine derartige Anzeige kann sinnvoll
sein, wenn es beispielsweise in den Schichten der kompakten Ansichten
zu viele Informationen gibt, um mehrere kompakte Ansichten leicht
gleichzeitig anzuzeigen.
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Wie
ersichtlich und in 4 dargestellt ist, ist es wünschenswert,
dass die Batch-Anzeigeanwendung 32 diskrete Symbole verwendet
(d. h. Symbole, die einem einzelnen Zeitpunkt zugeordnet sind),
um Informationen oder Ereignisse in der kompakten Batch-Ansicht
darzustellen, einschließlich unterschiedlicher Symbole,
die unterschiedlichen Teilen von Prozessereignissen und Batch-Prozedurelementen
zugeordnet sind (wie dem Start oder Stopp eines Batch-Prozedurelements
oder einem anderen Ereignis innerhalb eines Batch-Prozedurelements),
da die Verwendung diskreter Symbole die Anordnung von mehr Informationen
in einer einzelnen Schicht der kompakten Batch-Ansicht ermöglicht,
sodass die kompakte Batch-Ansicht kompakter und leichter verständlich
wird. Die Verwendung diskreter Symbole unterschiedlicher Typen für
unterschiedliche Ereignisse in der kompakten Batch-Ansicht ermöglicht
insbesondere die Anzeige von Batch-Daten oder -Ereignissen beispielsweise
in Zusammenhang mit mehreren unterschiedlichen Batch-Prozedurelementen
in der gleichen Datenschicht in der kompakten Batch-Ansicht, wobei
sie weiterhin auf der Basis der unterschiedlichen Typen (Größe,
Form, Farbe usw.) der zur Wiedergabe dieser Daten oder Ereignisse verwendeten
Symbole voneinander zu unterscheiden sind.
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Die
bei der Erzeugung der kompakten Batch-Ansicht verwendeten Informationen
können selbstverständlich von den Data Historians,
von den Steuerungen der ausführbaren Batch-Routinen oder auch
von den in 1–2 wiedergegebenen Campaign-Manager-Routinen
erhalten werden, und zwar direkt auf der Basis tatsächlicher
Start- und Endzeiten von jeder der verschiedenen Batch-Subprozeduren
und der Zeiten, zu denen die Alarme und anderen Informationen tatsächlich
erzeugt wurden; und/oder diese Informationen können unter
Verwendung des in 3 wiedergegebenen Systems erhalten
werden. Ferner kann die BDA-Anwendung 32 bei der Erzeugung
oder Anzeige einer bestimmten kompakten Batch-Ansicht auf Daten
zugreifen, die in dem zugeordneten Data Historian gespeichert sind,
oder sie kann Daten von den ausführbaren Batch-Anwendungen
oder den Steuerungen erfassen, die durch die ausführbaren
Batch-Anwendungen gesteuert werden, um die diesbezüglichen
Batch-Daten zu erfassen und eine kompakte Batch-Ansicht zu erzeugen.
Bei einer Ausführungsform können die BDA-Anwendungen 32 bei
ihrer Ausführung die in verschiedenen Bereichen des Data
Historians oder von anderen Datenbanken gespeicherten Batch-Daten
erhalten und abarbeiten, um die zur Erzeugung einer kompakten Ansicht
entsprechend der Definition durch den Benutzer benötigten
Informationen zu erhalten. Anschließend können
diese kompakten Batch-Ansichten als separate Ansichten oder als
Daten mit Bezug auf separate Batch-Durchläufe gespeichert
werden, und sie können zu einem späteren Zeitpunkt
von der gleichen oder von unterschiedlichen BDA-Anwendung(en) 32 aufgerufen
und eingesehen werden. Die BDA-Anwendungen 32 können
somit kompakte Batch-Ansichten auf Anforderung erzeugen, und/oder
sie können diese Batch-Ansichten während des laufenden
Betriebs der Batch-Durchlaufe automatisch erzeugen und diese Ansichten
für den Aufruf zu einem späteren Zeitpunkt für
beliebige gewünschte Zwecke in einer separaten Datenbank
speichern.
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Die
kompakte Batch-Ansicht 404 oder beliebige andere kompakte
Batch-Ansichten können verwendet werden, um die signifikanten
Ereignisse in Zusammenhang mit der Charge schnell zu identifizieren
oder anzuzeigen, oder sie können durch einen Bediener oder
anderen Benutzer angezeigt werden, um den laufenden Betrieb eines
Batches für ein Verständnis des Batch-Betriebs
einzusehen oder um unterschiedliche Batch-Durchlaufe auf einfache
und zweckdienliche Weise miteinander zu vergleichen. So stellt beispielsweise
der in 5 wiedergegebene Anzeigebildschirm 440 eine
Gruppe von drei kompakten Ansichten dar, einschließlich
der in 4 wiedergegebenen kompakten Batch-Ansicht 404 sowie der
zusätzlichen kompakten Ansichten 450 und 460. Die
kompakten Batch-Ansichten 450 und 460 können beispielsweise
für die Batches in Zusammenhang mit zusätzlichen
Batch-IDs der im kompakten Batch-Listenbereich 408 wiedergegebenen
Batch-IDs erzeugt und angezeigt werden. Allgemein ausgedrückt
heißt dies, dass in diesem Fall die kompakten Batch-Ansichten 404, 450 und 460 Batch-Durchläufe
eines Batches wiedergeben, die die gleiche Rezeptur verwenden und
zur gleichen Zeit oder zu unterschiedlichen Zeiten entweder auf
den gleichen oder auf unterschiedlichen Ausrüstungseinrichtungen
ausgeführt werden. Wie aus den in
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5 wiedergegebenen
kompakten Batch-Ansichten 404, 450 und 460 ersichtlich
ist, beanspruchte jeder Batch-Durchlauf entsprechend der Angabe
durch die Basisschichten 420, 452 und 462 dieser
kompakten Batch-Ansichten die gleiche Zeit für die Ausführung
oder Beendigung. Während jedes der zugeordneten Batches
die gleichen prozeduralen Batch-Elemente aufwies (d. h. eine Prozedur
mit einer Einheitenprozedur, mit einer Operation, mit einer Phase), änderten
sich ferner die Start- und Endzeiten dieser prozeduralen Batch-Elemente
zwischen den Batch-Durchläufen entsprechend der Angabe
durch die Schichten 423, 453 und 463 unterhalb
der Basisschichten 420, 452 und 462.
Entsprechend der Angabe durch die oberen Schichten 431, 454 und 464 sind weiter
bei jedem dieser Batch-Durchläufe zu unterschiedlichen
Zeiten unterschiedliche Alarme und Ereignisse aufgetreten. Während
zudem die im Batch-Identifizierungsbereich 408 wiedergegebenen Batch-Durchläufe
zu unterschiedlichen tatsächlichen Zeitpunkten begonnen
und beendet wurden, sind diese Batch-Durchläufe im kompakten
Anzeigebereich 402 relativen Zeiten entsprechend ausgerichtet, die
ab der Startzeit von jedem der Batch-Durchläufe gemessen
wurden.
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Allgemein
ausgedrückt heißt dies, dass die gleichzeitige
Anzeige mehrerer kompakter Batch-Ansichten in der gleichen Anzeige
entsprechend der Darstellung in 5 den Benutzern
wie Bedienern oder Technikern oder dem Wartungspersonal den einfachen
Vergleich unterschiedlicher Batch-Durchläufe ermöglicht,
die bei der Ausführung auf entweder den gleichen Einrichtungen
oder auf unterschiedlichen Einrichtungen den gleichen (oder unterschiedliche)
Batch-Prozess(e) implementieren (z. B. Batch-Rezepte). Diese gleichzeitige
Batch-Anzeige ermöglicht somit einem Benutzer die Anzeige
und Bestimmung von Trends, um den aktuellen Betrieb des Batch-Durchlaufs
einzusehen, um Unterschiede bei Batch-Durchläufen einzusehen,
die aufgrund von durch einen bestimmten Batch-Durchlauf entstandenen
Qualitäts- oder Mengendifferenzen usw. aufgetreten sind
oder die dafür verantwortlich sind.
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Um
einem Benutzer die Durchführung eines besseren Vergleichs
eines bestimmten Batch-Durchlaufs und anderer Batch-Durchlaufe zu
ermöglichen, die die gleiche Rezeptur, Ausrüstung
usw. verwendet haben, kann die BDA-Anwendung 32 ferner
für ein bestimmtes Batch-Rezept oder für einen
bestimmten Batch-Prozess entsprechend der Vorgabe durch eine Anzahl
von Durchläufen des Batch-Rezepts oder des Batch-Prozesses
eine Batch-Signatur erzeugen und wiedergeben. Generell kann eine
Batch- Signatur als eine statistische Norm oder als ein Maß eines
erwarteten Batch-Durchlaufs auf der Basis einer Anzahl vorangegangener
Batch-Durchlaufe erzeugt werden, die unter Verwendung der gleichen
oder ähnlicher Batch-Rezepte, Ausgangsmaterialien, Einrichtungen,
Verarbeitungsverfahren usw. implementiert wurden. Da eine Batch-Signatur
eine statistisch bestimmte Norm für einen Batch-Durchlauf
unter Verwendung einer bestimmten Gruppe von Einrichtungen, Rezepten
usw. sein kann, kann jeder folgende Batch-Durchlauf entweder nach
Abschluss des Batch-Durchlaufs oder während des Batch-Durchlaufs
mit dieser Norm verglichen werden, um anzuzeigen bzw. anzugeben,
ob der Batch-Durchlauf innerhalb der Norm entsprechend der Defini-tion
durch die Batch-Signatur ist oder bestimmte Kriterien in Zusammenhang
mit dem Normalbetrieb des Batch-Prozesses erfüllt. Ein
Benutzer kann beispielsweise eine kompakte Batch-Ansicht mit Bezug
auf die Batch-Signatur für den betreffenden Batch-Prozess
vergleichen, um die Abweichung des betreffenden Batch-Durchlaufs
vom Normalbetrieb des Batch-Prozesses zu quantifizieren.
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Als
Beispiel zeigt 6 die kompakte Batch-Ansicht 450 aus 5,
die unter einer statistischen Signatur 500 angezeigt wird,
die für den Batch-Prozess erzeugt wurde, dessen Elemente
die kompakte Batch-Ansicht 450 und die kompakten Batch-Ansichten 460 und 404 einschließen.
Insbesondere kann die Batch-Signatur 500 eine Grafik einschließen,
die die statistischen Zeiten in Zusammenhang mit den erwarteten
Start- und Endzeiten von jeder der Prozeduren, Einheitenprozeduren,
Operationen und Phasen des Batch-Durchlaufs wiedergibt. Jede dieser
erwarteten Zeiten ist als Impuls in der Grafik 500 dargestellt,
wobei das Zentrum des Impulses (oder ein anderer Marker wie z. B.
eine Linie oder ein Punkt im Impuls) die durchschnittliche oder
mittlere Startzeit in Zusammenhang mit einem bestimmten Batch-Ereignis
(wie dem Start einer bestimmten Prozedur) und den Impulskanten darstellt,
die statistische Maße einer normalen oder erwarteten Abweichung
vom Durchschnitts- oder Mittelwert oder von einer sonst wie erwarteten
Startzeit wiedergeben. Eine derartige statistische Abweichung kann
beispielsweise eine erste, zweite oder dritte Standardabweichung
von der durchschnittlichen oder mittleren Startzeit sein. Alternativ
dazu kann die erwartete Abweichung als größte
Abweichung von der durchschnittlichen oder mittleren Zeit bestimmt
werden, die in beliebigen der zum Erzeugen der statistischen Signatur
verwendeten Batch-Durchlaufen gefunden wurde. Selbstverständlich
könnten derartige erwartete Abweichungen auf eine beliebige
andere gewünschte Weise bestimmt werden. Beispielsweise könnte
einfache Mathematik benutzt werden, um einen Start eines Impulses
in Zusammenhang mit einer Phase eines Batch-Prozesses als erstes
Auftreten des Phasenstarts relativ zum Batch-Start in einer Mustergruppe
aus Batches zu bestimmen (d. h. in der Gruppe von Batch-Durchläufen,
die zum Erzeugen der Batch-Signatur verwendet werden) und um ein Impulsende
für die betreffende Phase als letztes Auftreten des Phasenendes
relativ zum Batch-Start in der Mustergruppe aus Batches zu bestimmen.
-
Selbstverständlich
können der Durchschnittswert, der Mittelwert und/oder Abweichungen für
jede Start- und Endzeit in Zusammenhang mit einem prozeduralen Element
eines Batches, mit einem Prozessereignis oder mit einem beliebigen
anderen Batch-Ereignis statistisch auf der Basis verschiedener oder
mehrerer Batch-Durchläufe des Prozesses bestimmt werden.
Somit kann die statistische Signatur 500 einen Impuls 572 einschließen,
der dem Start der Einheitenprozedur 574 in der kompakten Batch-Ansicht 450 zugeordnet
ist, und sie kann einen anderen Impuls 576 einschließen,
der dem Start der Einheitenprozedur 580 zugeordnet ist.
Auf ähnliche Weise können die Impulse 582, 584, 586, 588, 590 und 592 einem
Start oder einem Ende einer Angabe von einer der anderen Prozeduren,
Einheitenprozeduren, Operationen und Phasen des Batch-Durchlaufs
zugeordnet sein, der durch die kompakte Batch-Ansicht 450 angegeben
oder in ihr wiedergegeben ist. Selbstverständlich könnte
die Batch-Signatur 500 Impulse oder andere Indexmittel
aufweisen, die die erwarteten oder statistisch basierten Zeiten
für andere Ereignisse angeben, wie z. B. für Prozessereignisse
wie Alarme, Probenzeiten, Testzeiten, Verwendung usw. In 6 ist
beispielsweise ein Impuls 594 als eine Signatur für
einen der Alarme in der oberen Schicht der kompakten Batch-Ansicht 450 dargestellt.
Während bei der Batch-Signatur 500 aus 6 ferner
die Verwendung von Impulsen dargestellt ist, können andere
Indexmittel oder Angaben verwendet werden, um statistische Daten
für einen Batch-Durchlauf anzuzeigen. Selbstverständlich
können alle statistischen Maße oder Daten, die
in der Batch-Signatur 500 bereitgestellt sind, relativ
zur Startzeit des Batches angezeigt sein, oder sie können
bei Bedarf relativ zur Startzeit einer Subprozedur im Batch angezeigt
sein, um es einem Benutzer zu ermöglichen, einen bestimmten
Batch-Durchlauf entsprechend der Definition oder der Darstellung
in einer bestimmten kompakten Batch-Ansicht mit einer Anzahl anderer
Batch-Durchlaufe (durch die statistische Batch-Signatur wiedergegeben)
zu vergleichen. Diese Batch-Signatur ermöglicht somit einem
Benutzer auf statistische Weise den Vergleich oder die Ansicht der Übereinstimmung
eines bestimmten Batch-Durchlaufs mit anderen Batch-Durchläufen.
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Bei
Bedarf könnte für jede der Schichten einer kompakten
Batch-Ansicht eine unterschiedliche Batch-Signaturschicht erzeugt
werden, und die verschiedenen Schichten könnten auf entweder
die gleiche Weise oder in unterschiedlicher Weise mit Bezug auf
die Anzeige dieser Schichten in den kompakten Batch-Ansichten kombiniert
oder relativ zueinander angezeigt werden (wie z. B. sich oberhalb
oder unterhalb überlagernd). Auf diese Weise können
die mehreren unterschiedlichen Schichten oder Elemente einer kompakten
Batch-Ansicht mit den gleichen Elementen der Batch-Signatur verglichen
werden. Da das Signaturmuster eines Batch-Prozess grafischer Natur
ist, neigt diese Signatur selbstverständlich dazu, als
eine Schicht in einer Batch-Ansicht zu fungieren, bzw. sie eignet
sich dafür, eine vorliegende Batch-Ansicht zu überlagern,
um es einem Benutzer zu ermöglichen, Abweichungen zu bestimmen.
Bei Bedarf kann eine BDA-Anwendung 32 automatisch zur Laufzeit
die Abweichung eines Batches von einer Signaturnorm algorithmisch
bestimmen, und sie kann beispielsweise einen Alarm oder einen Warnhinweis absetzen,
wenn eine signifikante Abweichung vorliegt (wobei ein Benutzer oder
ein Bediener die Möglichkeit haben kann, den Abweichungsbetrag
zu definieren, der zum Absetzen eines Alarms oder einer Warnmeldung
für eine bestimmte Abweichung führt). Selbstverständlich
können die BDA-Anwendungen 32 auch oder stattdessen
Abweichungen automatisch grafisch angeben, indem beispielsweise
der Bildschirm hervorgehoben wird, um zu zeigen, wo ein in einer
bestimmten kompakten Ansicht wiedergegebenes Batch von der durch
eine zugeordnete Batch-Signatur definierten Norm abweicht. Da das Batch
hierbei eine grafische Natur hat, kann die BDA-Anwendung 32 ferner
eine Anzeige erzeugen, die nur die Abweichungen eines bestimmten Batch-Durchlaufs
von der zugehörigen Batch-Signatur anzeigt.
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Während
jede Batch-Signatur so dargestellt sein kann, dass sie aus einer
Gruppe gespeicherter Batches erzeugt wird, kann die Batch-Signatur
zeitaktuell oder während der Ausführung des Batches
erzeugt werden, und zwar auf der Grundlage einer vorgegebenen Anzahl
anderer Batches einschließlich anderer Batches, die aktuell
ausgeführt werden, und bei Bedarf einschließlich
von Batch-Daten aus dem Batch, zu dem die Signatur angezeigt wird.
Die gespeicherten Batches, aus denen die Signatur berechnet werden
kann, können somit Batch-Daten aus aktuell ausgeführten
Batches einschließen, und die Batch-Signatur kann im laufenden
Betrieb bzw. online während der Ausführung eines
Batches erzeugt werden.
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Um
einen besseren Vergleich unterschiedlicher Batch-Ansichten zu ermöglichen,
kann die BDA-Anwendung 32 ferner einem Benutzer die Implementierung
eines im Folgenden hier als Zeitfaltung bezeichneten Konzepts bei
einer oder mehreren kompakten Batch-Ansicht(en) und/oder Batch-Signatur(en)
ermöglichen, um es einem Benutzer dadurch zu ermöglichen,
nur bestimmte und nicht zusammenhängende Bereiche einer
kompakten Batch-Ansicht oder einer Batch-Signatur einzusehen. Allgemein ausgedrückt
heißt dies, dass die Zeitfaltung beschrieben werden kann
als das Auslassen von einem oder mehreren spezifischen Zeitabschnitt(en)
des Batch-Durchlaufs, und sie kann gesehen werden als Aufzeichnung
einer kompakten Batch-Ansicht auf Papier mit anschließender
Faltung des Papiers, um unterschiedliche nicht zusammenhängende
Abschnitte der kompakten Batch-Ansicht zusammenhängend
anzuzeigen.
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Dieses
Zeitfaltungsmerkmal ist nützlich für die Ansicht
der wichtigsten oder relevantesten Teile eines Batch-Durchlaufs,
da viele kompakte Batch-Ansichten sehr lang sein können,
besonders, wenn die dazugehörigen Batch-Durchläufe
mehrere ihnen zugeordnete Prozeduren, Einheitenprozeduren, Operationen
und/oder Phasen haben. Ferner können einige der Bereiche
oder Subprozeduren eines in einer kompakten Batch-Ansicht wiedergegebenen
Batch-Durchlaufs keine große Bedeutung oder Relevanz für
einen Benutzer haben, während andere Bereiche oder Abschnitte
große Bedeutung haben können, um beispielsweise
zu bestimmen, ob der Batch-Durchlauf korrekt ausgeführt
wird. In diesen Fällen will ein Benutzer möglicherweise
die Bereiche der kompakten Batch-Ansicht (und/oder der dazugehörigen
Batch-Signatur) eliminieren oder entfernen, die weniger wichtig
sind, um dadurch die wichtigeren Bereiche der kompakten Batch-Ansicht (und/oder
der dazugehörigen Batch-Signatur) hervorzuheben.
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Zur
Durchführung dieser Zeitfaltungsfunktion kann die BDA-Anwendung 32 für
den Benutzer die Möglichkeit bereitstellen, die Bereiche
der kompakten Ansicht anzugeben, die ausgefaltet oder entfernt werden
sollen. 7 gibt die kompakte Batch-Ansicht 460 aus 5 im
obersten Abschnitt wieder, wobei alle Bereiche der kompakten Batch-Ansicht 460 dargestellt
sind, sowie eine gefaltete kompakte Batch-Ansicht 460A,
die gleich der kompakten Batch-Ansicht 460 ist, jedoch
mit der Ausnahme, dass alle Bereiche der kompakten Batch-Ansicht 460 vom
Anfang der Phase (durch die gestrichelte Linie 472A dargestellt)
bis zum Ende der Einheitenprozedur (durch die gestrichelte Linie 472B dargestellt) ausgefaltet
oder entfernt sind. Auf diese Weise können verschiedene nicht
zusammenhängende Bereiche der kompakten Batch-Ansicht miteinander
verkettet werden. Insbesondere erzeugt bei diesem Beispiel die von
der BDA-Anwendung 32 durchgeführte Zeitfaltung
eine kompakte Batch-Ansicht, wobei der Bereich 472 zwischen
den gestrichelten Linien 472A und 472B durch die Überlagerung
der gestrichelten Linie 472A und der Linie 472B entfernt
ist, wodurch sich die gefaltete kompakte Batch-Ansicht 460A ergibt.
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Selbstverständlich
kann eine kompakte Batch-Ansicht mehrere zeitgefaltete Segmente
haben, und die zeitgefalteten Segmente können aus einer
bestimmten kompakten Batch-Ansicht in beliebige gewünschte
Positionen ausgefaltet sein, um dem Benutzer die Ansicht der relevanten
oder interessierenden Abschnitte eines Batch-Durchlaufs in kontinuierlicher
Weise zu ermöglichen und um die gleichen Abschnitte unterschiedlicher
Batch-Durchlaufe auf einem einzelnen Anzeigebildschirm anzuzeigen.
Damit können bei einem Beispiel die gleichen Bereiche verschiedener
unterschiedlicher kompakter Batch-Ansichten, wie z. B. die in 5 wiedergegebenen
kompakten Batch-Ansichten, zeitgefaltet werden, um Daten aus verschiedenen
unterschiedlichen Bereichen verschiedener Batch-Durchläufe
in Zusammenhang mit dem gleichen Batch-Prozess zu eliminieren, um
einem Benutzer die Ansicht oder den Vergleich der gleichen Zeiten
in unterschiedlichen Batch-Durchlaufen eines Batch-Prozesses usw.
zu ermöglichen. Selbstverständlich will der Benutzer möglicherweise
Differenzen in verschiedenen kompakten Batch-Ansichten eliminieren,
die sich aus nicht relevanten Ereignissen ergeben, wie z. B. dem Warten
auf die Beschaffung von Prozesseinrichtungen, auf denen die Batches
ausgeführt werden sollen, oder anderen Wartezeiten in Zusammenhang
mit Reinigungseinrichtungen, Zeiträumen, in denen das Batch
im Prozess „angehalten" wird (z. B. wartet ein Batch auf
die Antwort eines Bedieners nach einer Eingabeaufforderung) usw.;
und der Benutzer will dem in Ausführung befindlichen Batch
die Synchronisation mit dem Batch-Signaturmuster oder mit anderen
kompakten Batch-Ansichten für andere Batch-Durchläufe
usw. ermöglichen. Eine andere Verwendung der Zeitfaltung
besteht beispielsweise darin, einem Benutzer die „Ausrichtung"
von zwei oder mehr kompakten Batch-Ansichten zu ermöglichen,
so dass beispielsweise die Startpunkte einer bestimmten Operation,
Phase, Prozedur, Einheitenprozedur, Alarmmeldung usw. der Batch-Durchläufe ausgerichtet
sind. In diesem Fall können die Operation, die Phase usw.
und folgende Operationen Seite an Seite oder einander überlagert
verglichen werden, ohne sich mit früheren Teilen der Batch-Durchlaufe beschäftigen
zu müssen, die möglicherweise aus nicht relevanten
Gründen zeitlich unterschiedlich versetzt waren.
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Es
ist ersichtlich, dass die hier beschriebenen Batch-Anzeigeanwendungen
und die Batch-Ausführungsmaschinen, die BOIs, die CMOIs
und die Campaign-Manager-Serveranwendungen in beliebigen gewünschten
Programmierumgebungen für die Steuerung von verfahrenstechnischen
Anlagen verwendet und implementiert werden können, und
dass sie unter Verwendung eines Kommunikationsprotokolls beliebigen
gewünschten Typs für die Steuerung von verfahrenstechnischen
Anlagen in beliebigen Steuerungssystemen für verfahrenstechnische
Anlagen eingesetzt werden können, und dass sie ferner verwendet
werden können, um Funktionen beliebigen Typs mit Bezug
auf Einrichtungen bzw. Untereinheiten von Einrichtungen beliebigen
Typs auszuführen. Während die hier beschriebenen
Batch-Routinen vorzugsweise in Software implementiert sind, die beispielsweise
in einem Server, einer Workstation oder einem anderen Computer gespeichert
ist, können diese Routinen bei Bedarf zusätzlich
oder alternativ dazu in Hardware, Firmware, anwendungsspezifischen
integrierten Schaltungen, speicherprogrammierbaren Steuerungen (PLCs)
usw. implementiert sein. Falls sie in Software implementiert sind,
können die Batch-Routinen in einem beliebigen computerlesbaren
Speicher gespeichert sein, wie z. B. auf einer Magnetscheibe, einer
Laser Disk oder einem anderen Speichermedium, in einem RAM oder
ROM eines Computers, eines Controllers, eines Feldgeräts
usw. Entsprechend kann diese Software für den Benutzer oder
für eine Einrichtung über beliebige bereits bekannte
oder gewünschte Übermittlungsverfahren bereitgestellt
werden, einschließlich beispielsweise der Übermittlung über
einen Kommunikationskanal wie eine Telefonleitung, das Internet
oder ein transportables Medium, wie z. B. einen computerlesbaren
Datenträger usw.
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Während
die Erfindung mit Bezug auf spezifische Beispiele beschrieben wurde,
die lediglich der Veranschaulichung dienen und die Erfindung nicht einschränken
sollen, ist es für Fachleute auf diesem Gebiet ersichtlich,
dass Änderungen, Hinzufügungen und Streichungen
an den offenbarten Ausführungsformen vorgenommen werden
können, ohne vom Geist und Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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