DE102008062663B4 - Diagnosesystem und Simulationssystem für einen Verbrennungsmotor - Google Patents
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Abstract
Diagnosesystem für einen Verbrennungsmotor (12), das umfasst: ein Diagnosemodul (64), das mit einem Nockenwellenpositionssensor (60), einem Kurbelwellensensor (58) und einem Motorsteuermodul (40) kommuniziert und enthält: Auswahleinrichtungen (72, 74), die einen Verschiebungswert auswählen, um ein periodisches Signal zu verschieben; und ein Modifikationsmodul (76), das von dem Kurbelwellensensor (58) ein Kurbelwellenpositionssignal (59) und von dem Nockenwellenpositionssensor (60) ein Nockenwellenpositionssignal (63a) empfängt und anhand des Nockenwellenpositionssignals und des Verschiebungswertes ein modifiziertes Nockenwellenpositionssignal (63a) erzeugt, indem es das Nockenwellenpositionssignal (63a) in Bezug auf das Kurbelwellenpositionssignal (59) während des Betriebs des Verbrennungsmotors (12) in Echtzeit verschiebt und an das Steuermodul (40) ausgibt.
Description
- GEBIET
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Diagnosesystem und ein Simulationssystem für einen Verbrennungsmotor.
- HINTERGRUND
- Ein Verbrennungsmotor kann eine oder mehrere Einlass- und/oder Auslass-Nockenwellen enthalten, die die Einstellung von Einlass- und/oder Auslassventilen regulieren. Ein Nockenwellenpositionssensor erzeugt ein Nockenwellenpositionssignal, das eine Position der Nockenwelle angibt. Ein Steuermodul überwacht das Nockenwellenpositionssignal, um die Motorposition zu bestimmen. Das Steuermodul führt eine Diagnose aus, um sicherzustellen, dass die Motorposition zuverlässig ist.
- Bei der Entwicklung der Diagnosen zerlegen Techniker den Motor und installieren die Nockenwellen in der Weise neu, dass sie in Bezug auf die Kurbelwelle entweder vor- oder nacheilen. Die Diagnosen werden dann getestet, um den richtigen Betrieb zu verifizieren. Beispielsweise sollten die Diagnosen diagnostizieren können, ob die Drehungen der Nockenwelle und der Kurbelwelle richtig synchronisiert sind. Dieses Verfahren des Zerlegens und des erneuten Zusammenbaus des Motors ist teuer und zeitaufwändig.
- Ferner sind aus dem Artikel von H. Hanselmann (H. Hanselmann: DSP-Based Automotive Sensor Signal Generation for Hardware-in-the-Loop Simulation; SA Technical Paper 940185; doi: 10.4271/9401; 1994) und dem Artikel von A. Çebi et al. (A. Çebi, L. Güvenç, M. Demirci, C. Kaplan Karadeniz, K. Kanar, E. Güraslan: A Low Cost, Portable Engine Electronic Control Unit Hardware-in-the-Loop Test System; IEEE ISIE 2005, June 20–23, 2005, Dubrovnik, Croatia) sogenannte Hardware-in-the-Loop Testverfahren bekannt geworden, bei denen der Motor und damit auch die zugehörigen Sensoren bzw. deren Ausgabewerte simuliert werden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, mit einfachen Mitteln eine Echtzeit-Diagnose eines Nockenwellenpositionssignals zu ermöglichen.
- ZUSAMMENFASSUNG
- Diese Aufgabe wird mit einem Diagnosesystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und mit einem Simulationssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 3 gelöst.
- Weitere Anwendbarkeitsbereiche gehen aus der hier gegebenen Beschreibung hervor. Selbstverständlich sollen die Beschreibung und die spezifischen Beispiele nur zur Veranschaulichung dienen.
- KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
- Die hier beschriebenen Zeichnungen sollen nur zur Veranschaulichung dienen.
-
1 ist ein Funktionsblockschaltplan eines Motorsystems gemäß verschiedenen Aspekten der vorliegenden Offenbarung. -
2 ist ein Funktionsblockschaltplan des Motorsystems von1 , das ein Korrelationssimulationsmodul gemäß verschiedenen Aspekten der vorliegenden Offenbarung enthält. -
3 ist ein Funktionsblockschaltplan, der das Korrelationssimulationsmodul von2 gemäß verschiedenen Aspekten der vorliegenden Offenbarung veranschaulicht. -
4 ist eine Veranschaulichung von modifizierten Nockenwellenpositionssignalen, die durch das Korrelationssimulationsmodul gemäß verschiedenen Aspekten der vorliegenden Offenbarung erzeugt werden. - GENAUE BESCHREIBUNG
- Die folgende Beschreibung ist dem Wesen nach lediglich beispielhaft. Selbstverständlich bezeichnen in allen Zeichnungen entsprechende Bezugszeichen gleiche oder entsprechende Teile oder Merkmale. Der Ausdruck Modul, wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC), auf eine elektronische Schaltung, auf einen Prozessor (gemeinsam genutzt, dediziert oder Gruppe) und auf Speicher, die eines oder mehrere Software- oder Firmware-Programme ausführen, auf eine Kombinationslogikschaltung und/oder auf andere geeignete Komponenten, die die beschriebene Funktionalität bereitstellen.
- In
1 enthält ein Motorsystem10 einen Motor12 , der ein Luft-/Kraftstoff-Gemisch verbrennt, um Antriebsdrehmoment zu erzeugen. Durch eine Drosselklappe16 wird Luft in einen Einlasskrümmer14 angesaugt. - Die Drosselklappe
16 reguliert den Luftmassenstrom in den Einlasskrümmer14 . Die Luft im Einlasskrümmer14 wird auf Zylinder18 verteilt. Obwohl vier Zylinder18 gezeigt sind, kann der Motor12 mehrere Zylinder18 aufweisen, einschließlich 2, 3, 5, 6, 8, 10, 12 und 16 Zylinder. - Eine (nicht gezeigte) Kraftstoffeinspritzeinrichtung spritzt Kraftstoff ein, der mit der Luft gemischt wird, wenn diese durch einen Einlasskanal in den Zylinder
18 gesaugt wird. Ein Einlassventil22 öffnet und schließt wahlweise, um zu ermöglichen, dass das Luft-/Kraftstoff-Gemisch in den Zylinder18 eintritt. Die Einlassventilposition wird durch eine Einlassnockenwelle24 reguliert. Ein (nicht gezeigter) Kolben verdichtet das Luft-/Kraftstoff-Gemisch im Zylinder18 . Eine Zündkerze26 leitet die Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches ein, wodurch der Kolben im Zylinder18 angetrieben wird. Der Kolben treibt eine (nicht gezeigte) Kurbelwelle an, um Antriebsdrehmoment zu erzeugen. Das Verbrennungsabgas im Zylinder18 wird durch einen Auslasskrümmer28 hinausgedrängt, wenn sich das Auslassventil30 in einer offenen Position befindet. Die Auslassventilposition wird durch eine Auslassnockenwelle32 reguliert. Das Abgas strömt in ein (nicht gezeigtes) Abgassystem. Obwohl einzelne Einlass- und Auslassventile22 ,30 gezeigt sind, wird zugegeben werden, dass der Motor12 mehrere Einlass- und Auslassventile22 ,30 pro Zylinder18 umfassen kann. - Das Motorsystem
10 kann einen Einlassnockenphasensteller34 und/oder einen Auslassnockenphasensteller36 enthalten, die die rotatorische Einstellung der Einlass- bzw. Auslassnockenwellen24 ,32 regulieren. Genauer können die Einstellungen oder Phasenwinkel der jeweiligen Einlass- und Auslassnockenwellen24 ,32 relativ zueinander oder in Bezug auf einen Ort des Kolbens im Zylinder18 oder zu der Kurbelwellenposition nacheilen oder voreilen. Auf diese Weise können die Positionen der Einlass- und Auslassventile22 ,30 relativ zueinander oder in Bezug auf einen Ort des Kolbens im Zylinder18 reguliert werden. Durch Regulieren der Position des Einlassventils22 und des Auslassventils30 werden die Menge des in den Zylinder18 aufgenommenen Luft-/Kraftstoffgemischs und daher das Motordrehmoment reguliert. Ein Steuermodul40 steuert den Phasenwinkel des Einlassnockenphasenstellers34 und des Auslassnockenphasenstellers36 anhand eines Solldrehmoments. - In
2 ist eine Seitenansicht des Motorsystems10 gezeigt. Die Auslassnockenwelle32 (1 ) und die Einlassnockenwelle24 (1 ) sind mit der (nicht gezeigten) Kurbelwelle über Kettenräder52A ,52B und52C und eine Steuerkette54 gekoppelt. Das Motorsystem10 gibt ein Kurbelwellensignal59 aus, das die Position der Kurbelwelle angibt. Das Kurbelwellensignal59 wird durch die Drehung eines mit der Kurbelwelle gekoppelten Rades56 erzeugt. Das Rad56 kann mehrere Zähne besitzen. Ein Kurbelwellenpositionssensor58 erfasst die Zähne des Rades und erzeugt das Kurbelwellensignal59 in periodischer Form. Das Steuermodul40 decodiert das Kurbelwellensignal59 auf eine spezifische Zahnanzahl des Rades56 . Die Kurbelwellenposition wird anhand der decodierten Zahnanzahl des Rades56 bestimmt. - Auf ähnliche Weise erfasst ein Kurbelwellenpositionssensor
60 die Zähne eines Rades62 , das mit der Auslassnockenwelle32 (1 ) gekoppelt ist, und erzeugt ein Nockenwellensignal63a . Eine Nockenwellenposition wird aus dem Nockenwellensignal63a bestimmt. Wie zugegeben werden kann, können ein Rad (nicht gezeigt) und ein Nockenwellenpositionssensor (nicht gezeigt) mit der Einlassnockenwelle24 (1 ) entweder zusätzlich oder alternativ gekoppelt sein. Aus der Nockenwellenposition und der Kurbelwellenposition kann das Steuermodul40 eine Gesamtmotorposition bestimmen. Außerdem kann das Steuermodul40 den Betrieb der Auslassnockenwelle32 und der Kurbelwelle diagnostizieren. - Um die richtige Funktion der Diagnosen, die von dem Steuermodul
40 ausgeführt werden, zu verifizieren und/oder um eine Kalibrierungsentwicklung zu ermöglichen, kann zwischen dem Nockenwellenpositionssensor60 , dem Kurbelwellensensor58 und dem Steuermodul40 ein Korrelationssimulationsmodul64 angeordnet sein. Das Korrelationssimulationsmodul64 ermöglicht eine Echtzeit-Modifikation des Nockenwellenpositionssignals63a . Die Modifikation kann eine wählbare Größe haben. - In einer beispielhaften Ausführungsform, die in
3 gezeigt ist, wobei fortgesetzt auf2 Bezug genommen wird, enthält das Korrelationssimulationsmodul eine oder mehrere Auswahleinrichtungen wie etwa Schalter (z. B. Drehschalter), die einer Bedienungsperson ermöglichen, das Nockenwellensignal63a wahlweise zu verändern. In verschiedenen anderen Ausführungsformen können die Auswahleinrichtungen durch andere Auswahleinrichtungen implementiert sein, etwa durch die Verwendung von Jumpern oder von Potentiometern. - In verschiedenen Ausführungsformen wählt eine erste Auswahleinrichtung
70 aus, welches Nockenwellensignal63a modifiziert werden soll (für Motorsysteme10 mit mehr als einem Nockenwellensensor60 ). Eine zweite Auswahleinrichtung72 wählt die Anzahl von Zähnen oder einen Impulswert aus, um den das Nockenwellensignal63a verschoben werden soll. Eine dritte Auswahleinrichtung74 wählt aus, ob das Nockenwellensignal63a voreilen oder nacheilen soll. - Ein Modifikationsmodul
76 empfängt als Eingang das Kurbelwellensignal59 , ein Signal73 , das das zu modifizierende Nockenwellensignal63a angibt, ein Signal75 , das die Anzahl von Zähnen angibt, um die das ausgewählte Nockenwellensignal63a verschoben werden soll, und ein Signal77 , das angibt, ob das ausgewählte Nockenwellensignal63a voreilen oder nacheilen soll. Das Modifikationsmodul76 überwacht das Kurbelwellensignal59 auf eine Position der Kurbelwelle und auf die Anzahl von Zähnen pro Umdrehung des Rades56 . In verschiedenen Ausführungsformen hält das Modifikationsmodul76 die Signalform des ausgewählten Nockenwellensignals63a für jede Umdrehung in einem Speicher. Anhand der ausgewählten Eingänge73 ,75 und/oder77 und der gespeicherten Signalform erzeugt das Modifikationsmodul76 ein modifiziertes Nockenwellensignal63b . In verschiedenen Ausführungsformen eilt das modifizierte Nockenwellensignal63b in Bezug auf das Kurbelwellensignal59 durch den ausgewählten Impulswert oder durch die gewählte Anzahl von Zähnen entweder nach oder vor. - In
4 , wobei fortgesetzt auf die2 und3 Bezug genommen wird, ist bei80 ein beispielhaftes Kurbelwellensignal59 gezeigt. Bei82 ist ein beispielhaftes Nockenwellensignal63a gezeigt. Bei84 und86 sind modifizierte Nockenwellensignale gezeigt. Wenn ”zwei Zähne” und ”nacheilend” die ausgewählten Eingänge sind, erzeugt das Modifikationsmodul76 ein modifiziertes Nockenwellensignal84 , das um zwei Impulse oder Zähne nacheilt, wie bei88 gezeigt ist. Wenn ”zwei Zähne” und ”voreilend” die ausgewählten Eingänge sind, erzeugt das Modifikationsmodul76 ein modifiziertes Nockenwellensignal86 , das um zwei Impulse oder Zähne voreilt, wie bei90 gezeigt ist. Das modifizierte Nockenwellensignal63b und das Kurbelwellensignal59 werden an das Steuermodul40 für eine Diagnose ausgegeben. Das modifizierte Nockenwellensignal63a ermöglicht dem Steuermodul40 , Fehler zu diagnostizieren, ohne dass Motorsystemkomponenten geändert werden.
Claims (3)
- Diagnosesystem für einen Verbrennungsmotor (
12 ), das umfasst: ein Diagnosemodul (64 ), das mit einem Nockenwellenpositionssensor (60 ), einem Kurbelwellensensor (58 ) und einem Motorsteuermodul (40 ) kommuniziert und enthält: Auswahleinrichtungen (72 ,74 ), die einen Verschiebungswert auswählen, um ein periodisches Signal zu verschieben; und ein Modifikationsmodul (76 ), das von dem Kurbelwellensensor (58 ) ein Kurbelwellenpositionssignal (59 ) und von dem Nockenwellenpositionssensor (60 ) ein Nockenwellenpositionssignal (63a ) empfängt und anhand des Nockenwellenpositionssignals und des Verschiebungswertes ein modifiziertes Nockenwellenpositionssignal (63a ) erzeugt, indem es das Nockenwellenpositionssignal (63a ) in Bezug auf das Kurbelwellenpositionssignal (59 ) während des Betriebs des Verbrennungsmotors (12 ) in Echtzeit verschiebt und an das Steuermodul (40 ) ausgibt. - Diagnosesystem nach Anspruch 1, wobei das Modifikationsmodul (
76 ) das modifizierte Nockenwellenpositionssignal durch Halten des Nockenwellenpositionssignal (63a ) pro Umdrehung eines Nockenwellenpositionsrades in einem Speicher und durch Verschieben des gespeicherten Nockenwellenpositionssignals um den Verschiebungswert erzeugt. - Simulationssystem für einen Verbrennungsmotor (
12 ), das umfasst: ein Simulatormodul (64 ), das wahlweise Verbindungen zwischen mehreren Nockenwellenpositionssensoren (60 ), einem Kurbelwellensensor (58 ) und einem Motorsteuermodul (40 ) herstellt, wobei das Simulationsmodul umfasst: eine erste Auswahleinrichtung (72 ), die einen Verschiebungswert auswählt, der eine Impulsanzahl angibt, um die ein periodisches Signal verschoben wird; eine zweite Auswahleinrichtung (74 ), die eine Verschiebungsrichtung auswählt, die ein Voreilen und/oder Nacheilen angibt; eine dritte Auswahleinrichtung (70 ), die ein erstes Nockenwellenpositionssignal aus mehreren Nockenwellenpositionssignalen (63a ) auswählt; und ein Modifikationsmodul (76 ), das das erste Nockenwellenpositionssignal (63a ) von einem ersten Nockenwellenpositionssensor (60 ) der mehreren Nockenwellenpositionssensoren (60 ) und ein Kurbelwellenpositionssignal (59 ) von dem Kurbelwellensensor (58 ) empfängt und ein modifiziertes Nockenwellenpositionssignal anhand des Kurbelwellenpositionssignals (59 ), des Verschiebungswertes und der Verschiebungsrichtung während des Betriebs des Verbrennungsmotors (12 ) in Echtzeit erzeugt und an das Steuermodul (40 ) ausgibt.
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