Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Mischen von
mindestens einer ersten Gaskomponente mit einer zweiten Gaskomponente.
Eine derartige Vorrichtung kann insbesondere als Gasmischer in einem tragbaren
Beatmungsgerät verwendet werden.
Aus der DE 199 07 362 A1 ist eine Vorrichtung der genannten Art bekannt, bei der
mittels einer Venturi-Düse, durch die als erste Gaskomponente ein Treibgas
geleitet wird, Umgebungsluft als zweite Gaskomponente über einen Kanal
angesaugt wird, wobei über eine zusätzliche Bypassleitung ein Teilstrom der
ersten Gaskomponente ebenfalls über diesen Kanal angesaugt wird. Verwendet
man reinen Sauerstoff als Treibgas, dann stellt sich am Gasauslass der Venturi-
Düse eine sich aus den Teilströmen des reinen Sauerstoffs als erster Gas
komponente und der Umgebungsluft als zweiter Gaskomponente ergebende
mittlere Sauerstoffkonzentration ein. Dadurch, dass der reine Sauerstoff als
Treibgas die erste Gaskomponente ist, wird er optimal verwertet, und das
Volumen der Druckgasflasche für den Sauerstoff kann kleinstmöglich gehalten
werden.
Als Nachteil der bekannten Vorrichtung erweist sich, dass die
Sauerstoffkonzentration im Gasgemisch nur beschränkt veränderbar ist. Bei der
Beatmung von Kleinkindern oder bei der Beatmung mit hohen Volumenströmen
weist das Gasgemisch beispielsweise eine höhere Sauerstoffkonzentration auf als
erforderlich, denn nur durch den verstärkten Zustrom von Sauerstoff aus der
Druckgasflasche kann der erforderliche hohe Volumenstrom erzeugt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Mischen von mindestens zwei Gaskomponenten anzugeben, so dass bei
unterschiedlich starken Volumenströmen des dadurch erzeugten Gasgemisches
die jeweils erforderliche Konzentration der ersten Gaskomponente herbeigeführt
werden kann.
Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen von Anspruch
1 sowie ein entsprechendes Verfahren in den Schritten nach Anspruch 5.
Die Vorrichtung und das Verfahren sind geeignet zum Mischen von mindestens
einer ersten Gaskomponente mit einer zweiten Gaskomponente. Die Vorrichtung
weist mehrere Ejektoren verschiedener Größe auf, die nach dem Prinzip einer
Venturi-Düse aufgebaut sind. Mit einem kleineren Ejektor können ein
Treibgasfluss von bis zu 5 Liter pro Minute (l/min) und ein Ansaugfluss von bis zu
30 Liter pro Minute (l/min) erzeugt werden, und mit einem größeren Ejektor
können ein Treibgasfluss von bis zu 10 Liter pro Minute (l/min) und ein
Ansaugfluss von bis zu 60 Liter pro Minute (l/min) erzeugt werden. Mit der Angabe
Liter pro Minute (l/min) ist im Folgenden stets Normliter pro Minute (Nl/min)
gemeint, um eine von Druck und Temperatur unabhängige Größe angeben zu
können. Die Ejektoren besitzen jeweils Treibgasanschlüsse für die Zuführung der
ersten Gaskomponente aus einem Treibgasbehälter und Ansaugkanäle für die
Zuführung der zweiten Gaskomponente aus einer Mischkammer sowie
Gasauslässe zu einem Beatmungsanschluss. Die Mischkammer ihrerseits wird
über einen zentralen Ansaugkanal mit der zweiten Gaskomponente gespeist. In
den Treibgasanschlüssen sind Proportionalventile angeordnet, welche die Zufuhr
der ersten Gaskomponente über die Treibgasanschlüsse regulieren. Im zentralen
Ansaugkanal für die zweite Gaskomponente und unmittelbar vor dem
Beatmungsanschluss ist jeweils ein Volumenstromsensor angeordnet. Der erste
Volumenstromsensor im zentralen Ansaugkanal misst dabei den Volumenstrom
der zweiten Gaskomponente, und der zweite Volumenstromsensor unmittelbar vor
dem Beatmungsanschluss misst den Volumenstrom des Gasgemisches aus
sämtlichen Gaskomponenten.
Die Volumenstromsensoren und die Proportionalventile sind über Leitungen mit
einer Auswerte- und Steuereinheit verbunden, die die Signale zumindest des
zweiten Volumenstromsensors auswertet und die Proportionalventile
entsprechend ansteuert. Bei einem vom zweiten Volumenstromsensor zu
messenden Signal von bis zu etwa 20 Liter pro Minute (l/min) wird von der
Auswerte- und Steuereinheit das erste Proportionalventil vor dem kleineren
Ejektor zum Öffnen angesteuert. Bei einem zu messenden Signal zwischen etwa
20 Liter pro Minute (l/min) und etwa 45 Liter pro Minute (l/min) wird von der
Auswerte- und Steuereinheit das zweite Proportionalventil vor dem größeren
Ejektor zum Öffnen angesteuert, und bei einem zu messenden Signal von mehr
als etwa 45 Liter pro Minute (l/min) werden beide Proportionalventile zum Öffnen
angesteuert.
Damit stets die zweite Gaskomponente über die Ansaugkanäle zu den Ejektoren
gelangt, sind in einer bevorzugten Ausführungsform Rückschlagventile in allen
Ansaugkanälen angeordnet, die verhindern, dass Gasanteile von einem Ejektor,
der wegen des im entsprechenden Treibgasanschluss vorgeschalteten und
geschlossenen Proportionalventils nicht in Betrieb ist, über die Mischkammer zum
anderen Ejektor oder in den zentralen Ansaugkanal für die zweite Gaskomponente
gelangen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Mischen von
mindestens zwei Gaskomponenten,
Fig. 2 den gemessenen inspiratorischen Sauerstoffgehalt, aufgetragen in
Abhängigkeit vom Volumenstrom am Beatmungsanschluss
der Vorrichtung aus Fig. 1 zum Mischen von mindestens zwei
Gaskomponenten.
In der Fig. 1 ist schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Mischen
von mindestens zwei Gaskomponenten dargestellt. Als erste Gaskomponente wird
Sauerstoff verwendet, und als zweite Gaskomponente wird Umgebungsluft 21
verwendet. Der Sauerstoff wird einem Treibgasbehälter 4 entnommen. Die
Vorrichtung zum Mischen von Sauerstoff und Umgebungsluft 21 besitzt zwei
Ejektoren, einen kleineren Ejektor 1 und einen größeren Ejektor 2. Der Sauerstoff
strömt aus dem Treibgasbehälter 4 über einen ersten Treibgasanschluss 3 zum
kleineren Ejektor 1, der nach dem Prinzip einer Venturi-Düse arbeitet und die
Umgebungsluft 21 über einen ersten Ansaugkanal 5 aus einer Mischkammer 6
ansaugt. Über einen zweiten Treibgasanschluss 9 strömt der Sauerstoff aus dem
Treibgasbehälter 4 zum größeren Ejektor 2, der in gleicher Weise wie der kleinere
Ejektor 1 aufgebaut ist. Der größere Ejektor 2 saugt die Umgebungsluft 21 aus der
Mischkammer 6 über einen zweiten Ansaugkanal 10 an. Die Mischkammer 6
wiederum wird mit der Umgebungsluft 21 über einen zentralen Ansaugkanal 12
gespeist. Vom kleineren Ejektor 1 führt ein erster Gasauslass 8 zu einem
Beatmungsanschluss 7 für einen daran angeschlossenen Patienten 22, und vom
größeren Ejektor 2 führt ein zweiter Gasauslass 11 zu dem Beatmungsanschluss
7. Der kleinere Ejektor 1 hat einen Innendurchmesser zwischen 0,3 und 0,5 Milli
metern, wodurch ein Treibgasfluss des Sauerstoffs von bis zu 5 Liter pro Minute
und ein Ansaugfluss der Umgebungsluft von bis zu 30 Liter pro Minute erzeugt
werden. Der größere Ejektor 2 hat einen Innendurchmesser zwischen 0,4 und 0,7
Millimetern, wodurch ein Treibgasfluss des Sauerstoffs von bis zu 10 Liter pro
Minute und ein Ansaugfluss der Umgebungsluft von bis zu 60 Liter pro Minute
erzeugt werden. Die Zufuhr von Sauerstoff aus dem Treibgasbehälter 4 über den
ersten Treibgasanschluss 3 wird über ein darin befindliches erstes
Proportionalventil 13 reguliert. Ein entsprechendes zweites Proportionalventil 14
befindet sich im zweiten Treibgasanschluss 9. Ein drittes Proportionalventil 23 ist
in einer Verbindungsleitung zwischen dem Treibgasbehälter 4 und der
Mischkammer 6 angeordnet. Des Weiteren befindet sich ein viertes
Proportionalventil 24 in einer Verbindungsleitung zwischen dem Treibgasbehälter
4 und dem Beatmungsanschluß 7. Ferner befinden sich ein erster
Volumenstromsensor 15 im zentralen Ansaugkanal 12 und ein zweiter
Volumenstromsensor 16 in dem Beatmungsanschluss 7 zum Patienten 22. Die
von den Volumenstromsensoren 15 und 16 gemessenen Signale werden an eine
Auswerte- und Steuereinheit 17 weitergeleitet, die ihrerseits das Öffnen und
Schließen der Proportionalventile 13 und 14, sowie 23 und 24 steuert. Im ersten
Ansaugkanal 5 befindet sich ein erstes Rückschlagventil 18, das einen
Gasvolumenstrom vom kleineren Ejektor 1 zur Mischkammer 6 verhindern soll.
Entsprechend verhindern ein zweites Rückschlagventil 19 im zweiten
Ansaugkanal 10 einen Gasvolumenstrom vom größeren Ejektor 2 zur
Mischkammer 6 und ein drittes Rückschlagventil 20 im zentralen Ansaugkanal 12
einen Gasvolumenstrom von der Mischkammer 6 hin zur Umgebungsluft 21. Das
dritte Proportionalventil 23 und das vierte Proportionalventil 24 können von der
Auswerte- und Steuereinheit 17 zum Öffnen angesteuert werden, wenn weiterer
Sauerstoff im Gasvolumenstrom durch den Beatmungsanschluss 7 benötigt wird.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung aus Fig. 1 wird anhand der Fig. 2 erläutert. In
Fig. 2 ist der gemessene inspiratorische Sauerstoffgehalt dargestellt,
aufgetragen in Abhängigkeit vom Volumenstrom am Beatmungsanschluss 7 der
Vorrichtung aus Fig. 1 zum Mischen von mindestens zwei Gaskomponenten. Der
inspiratorische Sauerstoffgehalt ist auf der Ordinate in Volumenprozent (Vol.%)
aufgetragen. Er wird ermittelt, indem man zunächst die Differenz des vom ersten
Volumenstromsensor 15 ermittelten Signals und des vom zweiten
Volumenstromsensor 16 ermittelten Signals bildet. Der erste Volumenstromsensor
15 misst den Volumenstrom der Umgebungsluft 21 durch den zentralen
Ansaugkanal 12, und der zweite Volumenstromsensor 16 misst den durch die
Mischung aus Sauerstoff aus dem Treibgasbehälter 4 und der Umgebungsluft 21
erzeugten Volumenstrom. Mit der Differenz der Signale der
Volumenstromsensoren 15 und 16 ermittelt man auf indirektem Weg den
Volumenstrom des Sauerstoffs aus dem Treibgasbehälter 4, der durch den
Beatmungsanschluss 7 zum Patienten gelangt. Um daraus den inspiratorischen
Sauerstoffgehalt des Gasvolumenstroms durch den Beatmungsanschluss 7 zum
Patienten 22 zu erlangen, muss zusätzlich der natürliche Sauerstoffgehalt der
Umgebungsluft 21 berücksichtigt werden. Beide Anteile, sowohl der Sauerstoff
aus dem Treibgasbehälter 4 als auch der Sauerstoff der Umgebungsluft 21,
ergeben zusammen den inspiratorischen Sauerstoffgehalt am
Beatmungsanschluss 7. Der Volumenstrom durch den Beatmungsanschluss 7 ist
in Liter pro Minute (I/min) aufgetragen und in drei Abschnitte DI, DII und DIII
untergliedert, die durch vertikal gestrichelte Linien voneinander abgeteilt sind. Der
Abschnitt DI umfasst Volumenströme zwischen 5 und 20 I/min und gibt den
Dosierbereich für Kleinkinder an. Der Abschnitt DII umfasst den Bereich von 20
bis 45 l/min und gilt als Normalfall. Der Abschnitt DIII betrifft Volumenströme von
mehr als 45 l/min, die als Spitzenwerte bei extremer Spontanatmung auftreten. In
dem am häufigsten zur Anwendung gelangenden Bereich DII gelingt es durch
die in Fig. 1 beschriebene Auslegung des größeren Ejektors 2, den
inspiratorischen Sauerstoffgehalt auf gewünschte 40 Vol.% zu bringen. Der
Bereich DI kann durch die ebenfalls in Fig. 1 beschriebene Auslegung des
kleineren Ejektors 1 abgedeckt werden, und die gleichzeitige Betätigung beider
Ejektoren 1 und 2 ermöglicht die Erzeugung sehr großer Volumenströme im
Bereich DIII. Ein vom zweiten Volumenstromsensor 16 zu messendes Signal
von bis zu 20 l/min im Bereich DI wird von der Auswerte- und Steuereinheit 17 in
der Weise ausgewertet, dass in diesem Fall das erste Proportionalventil 13 zum
Öffnen angesteuert wird und das zweite Proportionalventil 14 geschlossen bleibt.
Bei einem vom zweiten Volumenstromsensor 16 zu messenden Signal zwischen
20 l/min und 45 l/min im Bereich DII wird von der Auswerte- und Steuereinheit 17
das zweite Proportionalventil 14 zum Öffnen angesteuert, und das erste
Proportionalventil 13 bleibt geschlossen. Bei einem vom zweiten
Volumenstromsensor 16 zu messenden Signal von mehr als 45 l/min im Bereich
DIII werden von der Auswerte- und Steuereinheit 17 beide Proportionalventile
13 und 14 zum Öffnen angesteuert.