DE1027348B - Anstrichmittel auf der Grundlage von Polyacrylaten mit oniummodifiziertem Ton - Google Patents
Anstrichmittel auf der Grundlage von Polyacrylaten mit oniummodifiziertem TonInfo
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Description
DEUTSCHES
Lacke und Anstrichmittel auf der Grundlage von Polymethylmethacrylat sind seit langem bekannt. Sie
haben sich jedoch nicht in großem Umfange durchsetzen können, da es schwierig war, genügend dicke Filme beim
Zerstäuben aus den üblichen Spritzvorrichtungen ohne Bildung von Schleiern und Fäden zu erhalten. Besonders
hat das Auftreten feiner Haarrisse in den trockenen Filmen eine weitergehende Ausnutzung dieser Lacke
verhindert. Als Haarrisse werden winzige flache Risse auf der Oberfläche des Trockenanstriches bezeichnet, die
auftreten, wenn der Film einem flüssigen Lösungsmittel ausgesetzt wird, beispielsweise wenn er bei gewöhnlichen
Anstrichtemperaturen von 10 bis 320C mit dem gleichen
oder einem ähnlichen Lack ausgebessert oder überstrichen wird. Der danach vorliegende Anstrich ist unbrauchbar,
weil er nur geringen Glanz aufweist, rauh und ungleichmäßig ist.
Es ist auch bekannt, daß man die Haarrißbildung durch Zusatz ausreichender Mengen Weichmacher zu den
Lacken auf der Grundlage von Polymethylmethacrylat unterdrücken kann. Darin liegt jedoch keine praktische
Lösung, da die Wärmeverformbarkeit des Trockenanstriches bei steigendem Weichmachergehalt zunimmt.
Der Anstrich wird also weicher, empfindlicher gegen Beschädigungen und zeigt beim Aufsetzen schwererer
Gegenstände Druckstellen und ist damit gegenüber anderen Lacken und Lackfarben zu weich und nicht
genügend haltbar. Es war auch bekannt, Anstrichmitteln auf der Grundlage von- Polyacrylaten oniummodifizierte
Tone zuzusetzen, und zwar wurden größere Mengen dieser Tone beigemischt, um gelierende, dicke Druckfarben zu
erzielen, die sich nicht absetzen.
Daher war die Aufgabe zu lösen, rißfeste Überzüge aus Lacken auf der Grundlage von Polymethylmethacrylat
zu schaffen, ohne wesentliche Eigenschaften, wie die Härte und Wetterbeständigkeit, ungünstig zu beeinflussen.
Nach der Erfindung enthalten die flüssigen Anstrichmassen einen Polymethacrylsäuremethylester einer relativen
Viskosität von 1,117 bis 1,196, ein Lösungsmittel für das Polymere und 2 bis 10 %, auf das Gesamtgewicht
der Feststoffe bezogen, eines organophilen, kationmodifizierten Tones, dessen Kation aus einem Oniumradikal
des Ammoniums, Phosphoniums, Oxoniums, Sulfoniums, Selenoniums, Stannoniums, Arsoniums,
Stiboniums, Telluroniums und. Jodoniums gebildet wird, +5
wobei das Kation mindestens einen Alkylsubstituenten mit wenigstens 10 Kohlenstoffatomen in gerader Kette
enthält.
Die erfindungsgemäßen Anstrichmassen ergeben nach dem Trocknen rißfreie Filme.
Bei den im Sinne der Erfindung zu verwendenden organophilen, kationmodifizierten Tonen handelt es sich
besonders um ammoniumkationenmodifizierte Tone, beispielsweise Mineralien, wie Bentonit, Montmorillonit, mit
Anstrichmittel auf der Grundlage von
Polyacrylaten mit oniummodifiziertem Ton
Polyacrylaten mit oniummodifiziertem Ton
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. G. Knoth, Patentanwalt,
Hamburg -Wellingsbüttel, Up de Worth 24
Hamburg -Wellingsbüttel, Up de Worth 24
Beanspruchte Priorität:
V". St. v. Amerika vom 20. September 1S54
V". St. v. Amerika vom 20. September 1S54
Laverne William Crissey, Haverford Township, Del.
(V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
anorganischen, durch substituierte Ammoniumionen modifizierten Kationen, die verhältnismäßig leicht zu
erhalten sind. Diese kationenmodifizierten Tone können in an sich bekannter Weise, z. B. nach der USA.-Patentschrift
2 622 987, durch Umsetzung von Natrium, Kalium, Magnesium od. dgl. enthaltenden bentonitartigen Tonen
mit einem substituierten Ammoniumsalz, z. B. Decylammoniumchlorid,
hergestellt werden, wobei das Decylammoniumsalz des Tones entsteht. Auch kann man einen
sauren, bentonitartigen Ton mit einer substituierten Ammoniumbase, z. B. Decylamin, umsetzen. Die so
gewonnenen organophilen Tone quellen bei Anwesenheit von relativ polaren Lösungsmitteln auf das Mehrfache
ihres ursprünglichen Volumens auf.
Auch die in der USA.-Patentschrift 2 531 427 beschriebenen Tone können verwendet werden. Geeignete
Ausgangsstoffe sind Montmorillonite, Bentonite, Zeolite, Attapulgite und ähnliche Mineralien, die als saure Tone
oder deren anorganische Salze vorliegen und durch Umsetzen mit einer Oniumverbindung in das Oniumsalz
umgewandelt werden können. Darin muß das Oniumradikal ein substituiertes Ammonium, Phosphonium,
Oxonium, Sulfonium, Selenonium, Stannonium, Arsonium, Stibonium, Telluronium oder Jodonium sein, das wenigstens
einen Alkylsubstituenten mit mindestens 10 Kohlenstoffatomen in gerader Kette enthält. Solche Oniumradikale
sind beispielsweise Linoleyl-(octadecadienyl)-ammonium, Lauryl- (dodecyl) -triphenylphosphonium,
Didodecyläthylsulf onium, Decyltriphenylarsonium, Decyl-
709 958/415
3 4
triphenylstibonium, Didodecyl-y-pyroniuin, das wie Ox- wünschenswerten Eigenschaften erzeugen, sind Dibutylonium
reagiert, und Didodecyläthyltelluronium. Dabei phthalat,Triphenylphosphat,2-Äthylhexylbenzylphthalat
haben sich die ammoniumkationenmodifizierten Tone und Dicyclohexylphthalat. Es kommen aber auch andere
besonders bewährt. Unter diesen kommt dem quaternären Weichmacher für Polymerisate des Methylmethacrylats
oder tetrasubstituierten Ammonium besondere Bedeutung 5 in Frage, wie Diallylphthalat, Dibenzylphthalat, Butylzu,
besonders dem Dimethyldioctadecylammonium. cyclohexylphthalat, Mischungen von Benzoesäure und
Der oniumkationenmodifizierte Ton kann auf ver- Fettsäureestern des Pentaerythrits, Poly-(propylenadischiedene
Weise in die Lacke eingearbeitet, beispielsweise pinat)-dibenzoat, Diäthylenglykol, Dibenzoat, Tetraeiner
Lösung des Polymethylmethacrylats unter kräftigem butylthiodisuccinat, Butylphthalylbutylglykolat, Acetyl·
Rühren zugegeben oder unter Rühren in ein Lack- io tributyleitrat, Dibenzylsebazinat, Trikresylphosphat,
lösungsmittel oder eine. entsprechende Mischung ein- Toluoläthylsulfonamid, der Di-2-äthylhexylester des
getragen werden. Auch kann man den Ton in einer Hexamethylendiphthalats und Di-(methyl-cyclohexyl)-üblichen
Farbmühle in Gegenwart der anderen Lack- phthalat. Die Weichmacher werden gewöhnlich in Mengen
bestandteile mit oder ohne Pigmente verreiben. von etwa 10 bis 50 °/0, auf das Gewicht des Polymethyl-
ObwohlderwesentlichefihnbildendeBestandteilderernn- 15 mathacrylats bezogen, verwendet.
dungsgemäßen Anstrichmasse aus Polymethylmethacrylat Den Anstrichmassen können zur Abwandlung des Herbesteht,
lassen sich durch Zusatz kleinerer Mengen anderer Stellungsverfahrens, der Lagerungseigenschaften oder
bekannter filmbildender Stoffe Überzüge mit verbesserten der Verarbeitungsfähigkeit auch andere bekannte Modi-Eigenschaften,
vor allem hinsichtlich Härte oder Bieg- fizierungsmittel oder Zusätze einverleibt werden, wie
samkeit, erzielen. Selbstverständlich müssen diese Zusätze 20 Sojaphosphatide, flüssige Silicone, Triäthanolamin, höhere
mit den anderen Mischungsbestandteilen verträglich sein. Fettsäuren aus fetten Ölen sowie Glyceridderivate.
Als Beispiel seien Polymerisate und Mischpolymerisate Die erfindungsgemäßen Anstrichmassen können auf die
von Vinylestern, Polymerisate und Mischpolymerisate verschiedenartigsten Unterlagen aufgetragen werden, beivon
Acrylsäureestern anderer Art als Methylmethäcrylat, spiels weise auf Holz, Glas, Metall, und zwar durch Spritzen,
Alkydharze, Naturharze und Nitrocellulose genannt. 25 Tauchen oder Streichen. Die Anstriche lassen sich an der
Die Polymerisate des Methylmethacrylats können durch Luft trocknen, jedoch kann die Trocknungszeit durch
Polymerisation von monomerem Methylmethacrylat, also Ofentrocknung abgekürzt werden,
des Methacrylsäure-methylesters, hergestellt sein, wobei Die Anstriche können geschliffen oder poliert werden,
nach dem üblichen Polymerisationsverfahren Einstoff- um die Glätte und/oder den Glanz zu verbessern,
polymerisation oder Mischpolymerisation mit anderen 30 Die erfindungsgemäßen Anstriche lassen sich leicht
Monomeren erfolgen kann. Die erfindungsgemäßen Poly- ausbessern und wieder überstreichen. Sie sind widermethacrylsäuremethylester
einer relativen Viskosität von standsfähig gegen Druck und witterungsbeständig. Daher
1,117 bis 1,196 sind in einer großen Zahl üblicher und eignen sie sich besonders als Deckanstriche für in gebilliger Lösungsmittel leicht löslich, und ihre Lösungen eigneter Weise grundierte Automobilkarosserien,
sind bei hoher Konsistenz ohne Fadenbildung spritzfähig. 35 Die Anwesenheit der oniumkationenmodifizierten Tone
Die relative Viskosität ist der Ouotient aus erhöht die Haarrißfestigkeit der Filme aus Polymethyl-Ausflußzeit
der polymeren Lösung, methacrylat, ohne andere wesentliche Eigenschaften, wie
„ „ . , , -r .,, , Haltbarkeit oder Härte, ungünstig zu beeinflussen.
Ausflußzeit des verwendeten Losungsmittels. In den folgenden Beispielen beziehen sich alle Mengen-
Es werden hierbei eine Lösung von 0,25 g des zu unter- 40 angaben auf Gewichtsteile,
suchenden Methylmethacrylatpolymerisats in 50 ecm
Äthylendichlorid und eine Probe dieses Äthylendichlorids Beispiel 1
verwendet. Die Bestimmungen werden bei 25° C in
einem modifizierten Oswald-Viskosimeter, Gruppe 50, Ein blaues Anstrichmittel wurde durch Mischen von
durchgeführt. 45 Pigmentdispersionen, einer ammoniumkationenmodifi-
Für die erfindungsgemäßen Anstrichmischungen kommt zierten Tondispersion, einem Weichmacher und einer
eine Vielfalt von Polymerisaten des Methylmethacrylats Polymethylmethacrylatlösung zu einer gleichförmigen
in Frage. Die Homopolymerisate sind sehr brauchbar. Masse unter Anwendung der nachstehend wiederge--
Aber auch Mischpolymerisate haben sich bewährt, bei- gebenen Mengen hergestellt:
spielsweise solche des Methylmethacrylats mit einem so
kleineren Anteil, beispielsweise von 2 bis 25 %, eines damit Titandioxyddispersion 115
mischpolymerisierbaren Stoffes, wie Acryl- und Meth- Phthalocyaninblaudispersion 19
acrylsäure, den C1- bis C4-Alkylestern der Acrylsäure, den ammoniumkationenmodifizierte Tondispersion.. 153
C2- bis C4-Alkylestern der Methacrylsäure, Vinylacetat, Polymethylmethacrylatlösung 321
Acrylsäurenitril und Styrol. 55 Benzylbutylphthalatweichmacher ·■ 60
Auch kann ein solches Mischpolymerisat mit einem 668 Homopolymeren des Methylmethacrylats gemischt sein.
Den Anstrichmassen können die üblichen Pigmente Die Dispersionen hatten die folgenden Zusammenzugesetzt
werden, wie Eisenblau, organische Rotfärben, Setzungen: organische Kastanienbraunfarben, Kieselerde, Talk, 60
Kaolin, Metalloxyde, Silikate, Chromate, Sulfide und Titandioxyddispersion
Sulfate.
Sehr gute Ergebnisse werden auch mit Massen erzielt, iitanaioxya ........... J4,y
die einen oder mehrere der allgemein für Polymerisate Mischpolymerisat aus 98 Teilen Methylmeth-
des Methylmethacrylats gebräuchlichen Weichmacher 65 acrylat und 2 Teilen Methacrylsäure (relative
enthalten. Dadurch werden die physikalischen Eigen- Viskosität 1,14) 17,4
schäften der Anstrichfilme beeinflußt, beispielsweise die loluoi l/,o
Rißbildung, Biegsamkeit, Haltbarkeit, Haarrißbüdung
usw. Ein bevorzugter Weichmacher ist Benzylbutyl-
usw. Ein bevorzugter Weichmacher ist Benzylbutyl-
phthalat. Andere Weichmacher, die Filme von besonders 70 100,0
5 6
Phthalocyaninblaudispersion auflag und die Rückseite des Bleches von dem Wasser
Phthalocyaninblau 10,7 genetzt war Dann wurde auf die Lackoberfläche ein
Homopolymerisate des Methylmethacrylats Tropfen Methylethylketon gegeben und verdunsten ge-
(relative Viskosität 1,17) 21,3 lassen Auf dieselbe Stelle wurde dann em zweiter Tropfen
20 9 5 gebracht· Diese Stelle wurde bei Temperaturen zwischen
" 8*9 13 und 320C in Abständen von je 2,8°C auf die Haarriß-
■jr j ι ßo'o bildung untersucht.
- '— Auf diese Weise wurde festgestellt, daß der trockene
100,0 Fiim des Erzeugnisses nach Beispiel 1 selbst bei der
Ammoniumkationenmodifizierte Tondispersion 10 njedrigstea Temperatur von 130C keine Haarrisse zeigt.
Die Maximal-Haarnß-Temperatur war daher 13 C.
Dimethyldioctadecylammonium-Bentonit 8,85 Ein Vergleichsmuster ohne oniumkationenmodifizierten
Toluol 88,50 χοη hatte eine Maximal-Haarriß-Temperatur von 30
Aceton 2,65 kjs 32°C.
100,00 1S Daraus folgt, daß ein mit einer eine wesentliche Menge
eines oniumkationenmodifizierten Tones enthaltenden
Diese Dispersionen werden in der Farbmühle bis zur Polymethylmethacrylatlackfarbe gestrichener Gegenstand
Erzielung einer weichen, gleichförmigen Dispersion ver- bei üblichen Streichtemperaturen ohne Haarrißbildung
rieben. überstrichen werden kann, während das Überstreichen des
Die Polymethylmethacrylatlösung hat die folgende 20 Filmes aus modifizierter Lackfarbe, die keinen onium-
Zusammensetzung: kationenmodifizierten Ton enthielt, nur bei Temperaturen
^1 , . ,, , ,,.. über etwa 320C ausgeführt werden konnte, wenn die
Polymethylmethacrylatlösung Haarrißbildung vermieden werden sollte.
Homopolymerisat des Methylmethacrylats Die Wirkung des Tonzusatzes auf Härte oder Druckrelative
Viskosität 1,176) 39,3 25 beständigkeit wurde geprüft, indem ein Lappen groben
Toluol 42,5 Gewebes auf ein mit der Lackfarbe nach diesem Beispiel
Aceton 18,2 bestrichenes Blech und ein gleicher Lappen auf ein Blech
w QQ Q gelegt wurde, das mit der Lackfarbe ohne Tonzugabe
' bestrichen war. Dann wurde jeder Lappen mit einem
Die Polymethylmethacrylatlackfarbe hat danach die 30 Gewicht belastet, wie dies bei Gardner and Swards,
•folgende Zusammensetzung: »Physical and Chemical Examination«, Paints, Varnishes,
Teile % Lacquers, Colors, 11. Ausgabe (1950), S. 167, beschrieben
Ammoniumkationenmodifizierter Ton .. 13,5 2,0 ist. Um die Wirkung zu beschleunigen, liefen die Versuche
Pigmente 42,0 6,3 1 Stunde bei 650C. Die Tiefe des erzeugten Eindruckes
Polymerisat des Methylmethacrylats... 150,0 22,5 35 war bei beiden Anstrichen gleich. Das bewies, daß der
Lösungsmittel 402,0 60,2 Tonzusatz keinen ungünstigen Einfluß auf die Härte
Weichmacher 60,0 9,0 ausübte. Bekanntlich sind ähnliche Anstriche mit zur
66g~0~ lÖcTÖ Erzielung genügender Rißfestigkeit ausreichendem Weichmachergehalt
weicher und weniger druckfest.
Der Anteil des ammoniumkationenmodifizierten Tones 40 Weiterhin wurde festgestellt, daß das Erzeugnis nach
macht 5°/0 der Gesamtfeststoffe aus. diesem Beispiel sowie andere Polymethylmethacrylat-
Ein Teil der Polymethylmethacrylatlackfarbe wurde lacke mit einem oniumkationenmodifizierten Ton beim Be-
auf Spritzviskosität verdünnt und auf ein sauberes Stahl- wittern gestrichener Metallbleche im Außenklima von
blech (101,6 · 304,8 mm) in genügender Menge auf ge- Florida gegenüber ähnlichen Polymethylmethacrylat-
spritzt, so daß ein trockener Anstrich von etwa 56 Mikron 45 lacken, ohne diesen Zusatz, wenigstens gleich wetter-
Dicke entstand. Zur Beschleunigung des Trocknens und beständig waren,
zur Herstellung eines harten haftenden Anstrichs wurde Beisoiele 2 bis 4
der Anstrich 30 Minuten lang bei 82° C getrocknet.
Trocknen bei Raumtemparatur würde eine Zeit von 16 Es wurden drei weitere Polymethylmethacrylatlack-
bis 24 Stunden erfordert haben. 50 farben hergestellt und nach Beispiel 1 geprüft. Die Lack-
Da es bekannt ist, daß ein Film aus Polymethylmeth- farben enthielten verschiedene Mengen an ammoniumacrylat
bei niedriger Temperatur bei Aufbringen eines kationenmodifiziertem Ton an Stelle der 5°/oigen Kon-Lösungsmittels
Haarrisse bekommt, bei höheren Tempe- zentration nach Beispiel 1. So liegen im Beispiel 2 etwa
raturen aber keine Haarrisse mehr bildet, ist die höchste 2,5 °/0, auf die Gesamtfeststoffe bezogen, vor. Die Maximai-Temperatur,
bei der die Haarrisse entstehen können 55 Haarriß-Temperatur lag bei 24 bis 270C.
(»Maximal-Haarriß-Temperatur«·), charakteristischfür die Die Lackfarben nach Beispiel 3 und 4 enthielten etwa
Beurteilung der Haarrißneigung der Lacke. Je niedriger 7,5 und 10°/0 Ton und zeigten Maximal-Haarriß-Tempediese
»Maximal-Haarriß-Temperatur« liegt, um so wider- raturen von unter 130C.
standsfähiger ist das Produkt, d. h., es kann über einen Alle drei Mischungen erwiesen sich hinsichtlich Druckweiten
Temperaturbereich ohne Haarrißbildung mit 60 beständigkeit und Haltbarkeit als wenigstens gleichwertig
Lösungsmitteln, etwa beim wiederholten Überstrich, in mit einem unmodifizierten Polymethylmethacrylatlack,
Berührung gebracht werden. der keinen Ton enthielt.
Die Maximal-Haarriß-Temperatur des Lackes nach . .
diesem Beispiel wurde folgendermaßen bestimmt: -Beispiel
Der Rand einer 4,541 fassenden zylindrischen Farben- 65 Es wurde eine weitere Polymethylmethacrylatlackfarbe
dose wurde abgeschnitten, so daß die Dose randvoll mit nach Beispiel !hergestellt und dabei 7,5% eines 18 Kohlen-Wasser
so gefüllt werden konnte, daß ein konvexer stoffatome im Alkylrest enthaltenden alkylammonium-Meniskus
auf der Oberfläche entstand. Das Stahlblech kationenmodifizierten Tones verwendet. Die Lackwurde
nun mit der gestrichenen Seite nach oben so auf mischung zeigte eine Maximal-Haarriß-Temperatur von
den Meniskus gelegt, daß das Blech auf dem Dosenrand 70 unter 130C.
Dieses Beispiel gibt in vereinfachter Form eine andere
Polymethyimethacrylatlackfarbe wieder. Sie hat die gleiche Zusammensetzung wie das Erzeugnis nach Beispiel
1, jedoch einen anderen oniumkationenmodifizierten
Ton:
Teile %
Sulfoniumkatiorienmodifizierter Ton
(Didodecyläthylsulfonium-Bentonit) 13,5 2,0
Pigmente 42,0
Polymerisate des Methylmethacrylats
(relative Viskosität 1,14) 150,0 22,5
Lösungsmittel 402,5 60,2
Weichmacher 60,0 9,0
' ιυυ,υ
Die folgenden Beispiele 7 bis 9 beschreiben in abgekürzter Form andere oniumkationenmodifizierte Tone enthaltende
Polymethylmethacrylatlackfarben nach der Erfindung, die verbesserte Haarrißbeständigkeit im Freien
aufweisen.
Eine polychromatische grüne Lackfarbe nach der Erfindung
hat folgende Zusammensetzung:
Teile Dimethyldioctadecylammoniumsalz des
Montmorillonits 33
Kolloidales Eisenhydroxyd 8
Phthalocyaningrün 16
Aluminiumilitterpigment 7
6,3 i° Homopolymerisat des Methylmethacrylats
(relative Viskosität 1,165) 388
Lösungsmittel 792
Dibutylphthalat 156
140Ö 100 0 jjei ammonjum]£ationenmo(jjfi7jerte Ton macht etwa
5,5 °/0 der Feststoffe aus.
Ein Bronzelack nach der Erfindung hat folgende Zusammensetzung:
Teile %
Dimethyldioctadecylammcnium-Bentonit 5 1,9
Bronzepulver 10 3,8
Es wurde eine gelbe Polymethylmethacrylatlackfarbe
folgender Zusammensetzung nach Beispiel 1 hergestellt: 25 Homopolymerisat des Methylmethacrylats
folgender Zusammensetzung nach Beispiel 1 hergestellt: 25 Homopolymerisat des Methylmethacrylats
Chromgelbdispersion 814 li i W
Ammoniumkationenmodifizierte Tondispersion... 515
Polymethylmethacrylatlösung 156
Benzylbutylphthalat 100
Lösungsmittel 148
Benzylbutylphthalat ··· 29
1585
Die Dispersionen hatten die folgenden Zusammensetzungen :
Chromgelbdispersion
Chromgelb 26,0
Polymethylmethacrylatlösung 43,0
Xylol 31,0
100,0 Ammoniumkationenmodifizierte Tondispersion
Dimethyldioctadecylammonium-Bentonit 9,9
Polymethylmethacrylatlösung 28,3
Xylol 61,8
100,0
Die Polymethylmethacrylatlösung hat folgende Zusammensetzung :
Polymethylmethacrylatlösung
Homopolymerisat des Methylmethacrylats
(relative Viskosität 1,176) 42,0
Toluol 40,6
Aceton , 17,4
30
40
263 100,0
Der ammoniumkationenmodifizierte Ton beträgt etwa 4,3% der Feststoffe.
Ein Klarlack nach der Erfindung hat folgende Zusammensetzung :
Teile **ln
Dimethyldioctadecylammonium-Bentonit 26 3,1 . Homopolymerisat des Methylmethacrylats
(relative Viskosität 1,176) 250 . 29,5
Lösungsmittel 472 55,6
Benzylbutylphthalat 100 11,8
Die Polymethylmethacrylatlackfarbe nach diesem Beispiel hat also folgende Zusammensetzung:
- Teile Ammoniumkationenmodifizierter Ton ... 51
Pigmente 212
Polymerisat des Methylmethacrylats 274
Lösungsmittel 948
Benzylbutylphthalat 100
3,2 13,4 17,3 59,8
6,3 öTö i(V)0
ammoniumkationenmodifizierte Ton macht etwa 7% der Feststoffe aus.
Die in den vorstehenden Beispielen aufgeführten oniumkationenmodifizierten Tone können gegen äquivalente
Mengen aller anderen erwähnten, wirksamen Tone oder Mischungen ausge.tauscht werden.
Claims (1)
- Patentanspruch.Anstrichmittel auf der Grundlage von Polyacrylaten mit oniummodifiziertem Ton, enthaltend einen PoIymethacrylsäuremethylester einer relativen Viskosität von 1,117 bis 1,196, ein Lösungsmittel für das PoIymere und 2 bis 10 %, auf das Feststoffgewicht bezogen, eines oniummodifizierten Tones, dessen Kation mindestens einen Alkylsubstituenten mit wenigstens 1° Kohlenstoffatomen in gerader Kette enthält.1UU,UDabei beträgt der Anteil an ammoniumkationenmodifiziertem Ton 8% der gesamten Feststoffe.In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 622 987; Payne, Organic Coating Technology, 1954, S. 548,Mitte;
Wagner-Sarx, Lackkunstharze, 1950, S. 180, Abs. 2;Merkblätter der Firma Röhm & Haas GmbH., betr. »Plexisol M 430«· und .vPlexigum M265<>.© 709 958/415 3. 58
Applications Claiming Priority (1)
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