DE10319528A1 - Verfahren und Anordnung zur transparenten dynamischen Bereitstellung eines Web-Services - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur transparenten dynamischen Bereitstellung von Web-Services, DOLLAR A dass ein Aufruf, z. B. eine SOAP(Simple Object Access Protocol)-Nachricht, eines Web-Service mittels eines Proxy-Servers auf eine lokale Instanz transparent umgeleitet werden kann, wobei, falls eine lokale Instanz noch nicht bereitsteht, eine dynamische Bereitstellung des Web-Service und das Herunterladen und der lokale Start des Web-Service ermöglicht werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren, bei dem auf Anfrage eines Client-Rechners hin ein Web-Service von einem Dienstanbieter (Service Provider) zum Zugriff bereitgestellt wird. Der Web-Service Client ist dabei typischerweise an den URL (Uniform Resource Locator) des Web-Service gebunden, wobei diese Bindung im voraus besteht oder mit Hilfe einer Registrierungseinheit (Registry), wie beispielsweise über das standardisierte service discovery protocol für Web-Services, Universal Description, Discovery and Integration (UDDI), oder WS-Inspection gefunden wird.
- Ein anderes Verfahren zur transparenten dynamischen Bereitstellung von Diensten ist aus JiniTM bzw. der Internetadresse http://www.jini.org bekannt, wo ebenfalls Dienste als rein lokal definiert heruntergeladen und bereitgestellt werden können.
- In manchen Situationen besteht der Wunsch, dass Webdienste erst dann zur Verfügung gestellt oder beschafft werden, wenn der Benutzer diese anzuwenden wünscht und dann bspw. aktuell entscheidet, auf welcher Maschine diese bereitgestellt werden (dynamic provisioning), um beispielsweise den Overhead für die Ressourcenbenutzung zu minimieren. Ferner besteht manchmal der Wunsch, den Webdienst lokal vorzusehen, zum Beispiel aus Performance- oder Zuverlässigkeitsgründen in ad hoc mobile Benutzerszenarien usw., so dass eine Web-Service-basierte Applikation auch auf rein lokaler Ebene funktionieren könnte.
- Innerhalb von Applikationsservern ist diese Art von dynamischer Bereitstellung von vorher eingerichteten Komponenten bereits Stand der Technik. Ferner ist eine auf JNLP (Java Network Launch Protocol) basierende Installation von Java-Applikationen ebenfalls Stand der Technik.
- Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, ein Verfahren zur dynamischen Bereitstellung von Web-Services anzugeben, das aus Sicht des Web-Service Client transparent abläuft.
- Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich der Anordnung durch die Merkmale des Anspruchs 5 erfindungsgemäß gelöst. Die weiteren Ansprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
- Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass ein Aufruf, z.B. eine SOAP (Simple Object Access Protocol) Nachricht, eines Web-Service mittels eines Proxy-Servers auf eine lokale Instanz transparent umgeleitet werden kann, wobei, falls eine lokale Instanz noch nicht bereitsteht, eine dynamische Bereitstellung des Web-Service und das Herunterladen und der lokale Start des Web-Service ermöglicht werden. Hiermit besteht die Möglichkeit einen Web-Service erst bei Bedarf zu beschaffen und aktuell zu entscheiden, auf welcher Maschine dieser bereitgestellt wird, um beispielsweise den Overhead für die Ressourcenbenutzung zu minimieren oder aus Performance- oder Zuverlässigkeitsgründen in ad hoc mobilen Benutzerszenarien den Web-Service lokal vorzusehen.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt
-
1 ein Blockdiagramm zum Aufruf eines Remote Web-Service, -
2 ein Blockdiagramm zum Aufruf eines Web-Service durch einen Proxy-Server, -
3a ,3b und3c Blockdiagramme zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Aufrufs eines Web-Service durch ein transparentes dynamisches Bereitstellungsverfahren durch einen Proxy-Server, -
4a und4b Blockdiagramme zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Umleitung eines Web-Service Aufrufs durch einen Proxy-Server auf eine bereitgestellte lokale Instanz und -
5 ein Blockdiagramm zur Erläuterung einer möglichen Konfiguration der verschiedenen Teilnehmer des Verfahrens. -
1 zeigt dabei ein Clientsystem CS mit einem Web-Service Client WSC. Ein Remote-System RS enthält dabei einen Remote Web-Service RWS. Der Web-Service Aufruf1 , bspw. SOAP oder XML-RPC, wird an das Ziel (target) bzw. den Remote Web-Service RWS weitergeleitet und dort ausgeführt. -
2 zeigt dabei ein Clientsystem CS mit einem Web-Service Client WSC. Ein Remote-System RS enthält dabei einen Remote Web-Service RWS. Der Web-Service Aufruf1 , bspw. SOAP oder XML-RPC, wird transparent durch einen Proxy-Server P geschickt. In diesem Fall wird der Web-Service Aufruf1 auch an das Ziel (target) bzw. den Remote Web-Service RWS weitergeleitet und dort ausgeführt. - Die
3a bis3c dienen zur näheren Erläuterung der Abläufe des Erfindung und zeigen ein Clientsystem CS mit einem Web-Service Client WSC und, aus Sicht des Web-Service Clients WSC, einen Ziel-Web-Service RWS (target) auf dem Remote-System RS, wobei das Remote-System RS und der Web-Service RWS aber hierbei selbst nicht teilnehmen. Ferner ist ein Remote-Bereitstellungs-Server RPS, z.B. ein JNLP-Server, vorhanden, der ein Web-Service-Programm WSP zum Herunterladen bereitstellt.3a zeigt dabei einen Web-Service-Aufruf1 , bspw. SOAP oder XML-RPC, der von einem Proxy-Server P abgefangen wird und nicht an den Web-Service RWS weitergeleitet wird. Statt dessen wird ein Aufruf2 , z.B. mittels JNLP, an einen Remote-Bereitstellungs-Server RPS, z.B. einen JNLP-Server, gesandt, um das fehlende Web-Service-Programm WSP herunterzuladen.3b zeigt das Bereitstellen des Web-Service-Programms WSP als lokalen Web-Service LWS innerhalb des Clientsystems CS durch einen Aufruf3 des Proxy-Servers P und das Umleiten des ursprünglichen Aufrufs1 auf den lokalen Web-Service LWS statt auf den Service RWS durch einen entsprechenden Aufruf4 des Proxy-Servers P. -
3c zeigt hierzu beispielhaft einen möglichen inneren Aufbau des Proxy-Servers P, der die im Zusammenhang mit den3a und3b geschilderten Abläufe ermöglicht. Hierbei wird der Aufruf1 von einem Interceptor I abgefangen. Mit einem Aufruf5 kann der Interceptor I in der Registriereinheit R feststellen, dass dieser Aufruf auf eine lokale Instanz umgeleitet werden soll und eine lokale Instanz des Web-Services noch nicht bereitgestellt ist. Hierauf folgt ein Aufruf6 an einen Bereitstellungsdienst PS, der mit dem Aufruf2 , z.B. mittels JNLP, an einen Remote-Bereitstellungs-Server RPS, z.B. JNLP-Server, das Web-Service Programm WSP auf das Clientsystem CS herunterlädt. Der Aufruf3 stellt den Web-Service LWS lokal bereit und startet ihn. Ein Aufruf7 registriert dann LWS in R. Durch den Aufruf4 erfolgt schließlich die angepasste Umleitung und Ausführung des ursprünglichen Aufrufs1 auf den lokalen Web-Service LWS. - Die
4a und4b zeigen, zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Umleitung eines Web-Service Aufrufs durch einen Proxy-Server auf eine bereitgestellte lokale Instanz, ein Clientsystem CS mit einem Web-Service Client WSC und, aus Sicht des einen Web-Service Clients WSC, dem Ziel-Web-Service RWS auf einem Remote-System RS. Es ist wiederum ein Remote- Bereitstellungs-Server RPS, z.B. ein JNLP-Server, vorhanden, der ein Web-Service-Programm WSP für den Ziel-Web-Service zum Herunterladen bereitstellt, wobei aber der Remote-Server RS mit dem Remote-Web-Service RWS und der Remote-Bereitstellung-Server RPS mit dem Web-Service-Programm WSP hieran nicht teilnehmen. - Der Web-Service-Aufruf
1 , bspw. SOAP oder XML-RPC, wird, wie in3c , bspw. durch den Interceptor I abgefangen, der dann über den Aufruf5 in der Registriereinheit R feststellt, dass dieser Aufruf auf eine lokale Instanz umgeleitet werden soll und dass eine lokale Instanz des Web-Service in diesem Fall bereits bereitgestellt ist. Der Aufruf4 ist wiederum eine angepasste Weiterleitung und Ausführung des ursprünglichen Aufruf1 auf LWS. Der Remote-Web-Service RWS auf dem Remote-System RS wird dabei nicht verwendet. -
5 zeigt, wie in4a , eine mögliche Konfiguration, wobei jedoch der Proxy-Server P nicht in dem Client-System CS, sondern auf einem anderen Server MS befindet, und wobei der Web-Service LWS sich auf einem Server LS und nicht auf dem Client-System CS befindet. - Es können sogar Teile des Proxy-Servers P, z.B. der Interceptor I, die Registriereinheit R, und/oder der Bereitstellungsdienst PS, auf verschiedenen Rechnern verteilt sein.
- Im folgenden ist die Erfindung an einem Beispiel näher erläutert:
Zunächst wird ein Web-Service Programm WSP implementiert, bspw. in Java. Das Web-Service Programm WSP wird heruntergeladen und bereitgestellt, bspw. unter Benutzung des Standard JNLP-Mechanismus zur Einrichtung von Java Applikationen. Hierbei wird ein Protokoll-Interceptor-Mechanismus verwendet, wobei beispielsweise, wenn das HTTP-Transport-Protokoll für SOAP verwendet wird, ein HTTP-Proxy-Server P konfiguriert wird, um die abgehenden HTTP-basierten SOAP Aufrufe zu emp fangen. Falls ein anderer Transportmechanismus verwendet wird, zum Beispiel eine Message-Oriented Middleware (MOM), dann werden die Interceptoren an entsprechende Stellen gesetzt, um die SOAP-Nachrichten zu empfangen. - Um die SOAP-Aufrufe zu analysieren wird beispielsweise ein Interceptor I verwendet. Möglicherweise kann eine Zuordnungseinheit oder ein Registraturmechanismus R, möglicherweise enthalten in Interceptor I, dazu dienen, den SOAP-URL (Uniform Resource Locator) zu analysieren, um festzustellen ob eine dynamische Bereitstellung gewünscht und nötig ist, und den URL des Web-Services RWS dem URL des JNLP-Rechners RPS zuzuordnen.
- Falls eine dynamische Bereitstellung gewünscht und nötig ist, wird der JNLP-Rechner RPS dazu verwendet das Web-Service Programm WSP über JNLP herunterzuladen und es, beispielsweise lokal, zu starten – hiermit bezeichnet als LWS. Der URL des Endpunkts in der SOAP-Nachricht wird transparent, also vom Web-Service Client unbemerkt, angepasst, um den neuen aktuellen Bereitstellungspunkt von LWS wiederzugeben und wird dort ausgeführt.
- Der Hauptvorteil besteht darin, dass der Web-Service aus der Sicht des Benutzers transparent und dynamisch lokal bereitgestellt werden kann und dadurch die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit, z.B. offline-modus, einer Web-Service-basierten Applikation verbessert werden kann.
- Ein anderer Vorteil besteht darin, dass mehr Flexibilität entsteht, z.B. in der Auswahl des Bereitstellungsortes nach verschiedenen Strategien und Algorithmen, z.B. dynamisch nach Rechnern mit freien Ressourcen und Nähe zum Web-Service Client um die Netzwerklatenz zu vermindern. Web-Services müssen nicht im voraus dauernd lauffähig zu Verfügung stehen und es muss nicht im voraus entschieden werden welcher Rechner am besten geeignet wäre bevor der Client den Aufruf macht und bessere Information zu Verfügung steht.
- Weitere Vorteile bestehen bspw. darin, dass durch den Proxy-Mechanismus Web-Service Clients und Web-Service-basierte Applikationen die jegliche Web-Service Toolkits nutzen, zum Beispiel Java, .NET und andere Programmumgebungen verwenden können, die Bereitstellung des Web-Services transparent durchgeführt und die SOAP-Aufrufe beim Übergang zu einem anderen Aussetzungsort, zum Beispiel einer URL, angepasst werden können und dabei beispielsweise. JNLP als ein Standardmechanismus in Java zum Aussetzen von Web-Service Programmen verwendet werden kann.
Claims (5)
- Verfahren zur transparenten dynamischen Bereitstellung eines Web-Services, – bei dem ein Clientsystem (CS) mit einem Web-Service Client (WSC) und, aus Sicht des Web-Service Clients, ein Ziel-Web-Service (RWS) auf einem Remote-System (RS), vorhanden sind, wobei das Remote-System und der Ziel-Web-Service aber selbst nicht teilnehmen, – bei dem ein Remote-Bereitstellungs-Server (RPS) vorhanden ist, der ein Web-Service-Programm (WSP) für den Ziel-Web-Service zum Herunterladen bereitstellt, – bei dem ein ursprünglicher Web-Service-Aufruf (
1 ) von einem Proxy-Server (P) abgefangen wird, wobei dieser Aufruf nicht an den Ziel-Web-Service weitergeleitet wird, und statt dessen ein Ladeaufruf (2 ) an den Remote-Bereitstellungs-Server gesandt wird, um das Web-Service-Programm herunterzuladen, sofern es noch nicht auf dem Clientsystem oder einem dem Clientsystem nahen weiteren System (LS) vorhanden ist, – bei dem durch einen Bereitstellungsaufruf (3 ) des Proxy-Servers das Web-Service-Programm als lokaler Web-Service (LWS) innerhalb des Clientsystems oder dem nahen weiteren System (LS) bereitgestellt und gestartet wird, sofern es noch nicht auf dem Clientsystem oder einem dem Clientsystem nahen weiteren System (LS) vorhanden ist, und – bei dem durch einen neuen Service-Aufruf (4 ) des Proxy-Servers (P) ein Umleiten und eine Anpassung des ursprünglichen Aufrufs (1 ) auf den lokalen Web-Service (LWS) bewirkt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, – bei dem der ursprüngliche Aufruf (
1 ) von einem Interceptor (I) abgefangen wird, – bei dem der Interceptor mit einem Feststellungsaufruf (5 ) in einer Registriereinheit (R) feststellt, ob dieser Aufruf auf eine lokale Instanz umgeleitet werden soll und ob eine lokale Instanz (LWS) des Web-Services noch nicht bzw. bereits bereitgestellt ist, – bei dem ein Bereitstellungsaufruf (6 ) an einen Bereitstellungsdienst (PS) erfolgt, der seinerseits mit dem Ladeaufruf (2 ) an den Remote-Bereitstellungs-Server das Web-Service-Programm auf das Clientsystem oder das nahe weitere System herunterlädt, sofern es noch nicht auf dem Clientsystem oder einem dem Clientsystem nahen weiteren System (LS) vorhanden ist, und – bei dem ein Registrierungsaufruf (7 ) die lokale Instanz (LWS) in der Registriereinheit R registriert. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem der ursprüngliche Web-Service-Aufruf ein SOAP- oder XML-RPC-Aufruf ist.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Ladeaufruf (
2 ) mittels JNLP an einen Remote-Bereitstellungs-Server gesandt wird und bei dem der Remote-Bereitstellungs-Server ein JNLP-Server ist. - Anordnung zur transparenten dynamischen Bereitstellung eines Web-Services, – bei der ein Clientsystem (CS) mit einem Web-Service Client (WSC) und, aus Sicht des Web-Service Clients, ein Ziel-Web-Service (RWS) auf einem Remote-System (RS), vorhanden sind, wobei das Remote-System und der Ziel-Web-Service aber selbst nicht teilnehmen, – bei der ein Remote-Bereitstellungs-Server (RPS) vorhanden ist, der ein Web-Service-Programm (WSP) für den Ziel-Web-Service zum Herunterladen bereitstellt, und – bei der ein Proxy-Server (P) derart vorhanden ist, – dass ein ursprünglicher Web-Service-Aufruf (
1 ) abgefangen wird, wobei dieser Aufruf nicht an den Ziel-Web-Service weitergeleitet wird, und statt dessen ein Ladeaufruf (2 ) an den Remote-Bereitstellungs-Server gesandt wird, um das Web-Service-Programm herunterzuladen, sofern es noch nicht auf dem Clientsystem oder einem dem Clientsystem nahen weiteren System (LS) vorhanden ist, – dass ein durch einen Bereitstellungsaufruf (3 ) des Proxy-Servers das Web-Service-Programm als lokaler Web-Service (LWS) innerhalb des Clientsystems oder dem nahen weiteren System bereitgestellt und gestartet wird, sofern es noch nicht auf dem Clientsystem oder einem dem Clientsystem nahen weiteren System (LS) vorhanden ist, und – dass durch einen neuen Service-Aufruf (4 ) des Proxy-Servers ein Umleiten des ursprünglichen Aufrufs (1 ) auf den lokalen Web-Service bewirkt wird.
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