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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Systeme für eine Unfallrekonstruktion
und insbesondere Systeme, die kritische Fahrsituationen analysieren
und auswerten.
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Heutzutage
werden enorme Anstrengungen unternommen, um die Sicherheit von Insassen
in modernen (Kraft-)Fahrzeugen zu erhöhen. Neben Airbag-Systemen
und verbesserten Fahrzeugkarosseriekonstruktionen spielen Steuersysteme
eine immer größer werdende
Rolle. Elektronische Steuersysteme für eine Brems- oder eine Fahrzeugdynamiksteuerung
(VDC = vehicle dynamics control) haben die Insassensicherheit in
modernen Fahrzeugen signifikant erhöht. Es ist zu beachten, dass
als zugehörige
Dokumente nach dem Stand der Technik Dokumente 1, 2, 3, 4 und 5,
die keine Patente sind, aufgelistet sind.
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Ein
negativer Effekt, der bei einer Verbreitung der Fahrzeugdynamiksteuerungs-(VDC-)Systeme
beteiligt ist, besteht darin, dass sie die Rekonstruktion von den
Ereignissen Sekunden vor einem Unfall kompliziert machen. Sehr oft
fehlen Bremsspuren auf der Straßenoberfläche. Bremsspuren
sind ein wichtiges Mittel für
die Untersuchungen von Spezialisten für eine Unfallrekonstruktion.
Daher kann die Schuldfrage nicht klar beantwortet werden.
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Weiterhin
steigt die Anzahl von Versicherungsbetrügen. Heutzutage wird geschätzt, dass
10 % von allen Versicherungsfällen
in Deutschland manipuliert sind und dass der jährliche finanzielle Schaden
in Deutschland höher
als 1 Billion Dollar ist.
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Existierende
Systeme für
eine Unfallrekonstruktion oder so genannte Ereignis-Datenrecorder
(EDRs = event data recorders) verwenden entweder nur gemessene Informationen,
die durch Eigenschaftssensoren geliefert werden (z.B. Patentdokument
1), oder verwenden das Fahrzeug-Airbagsystem bzw. -Aufprallschutzsystem.
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Ein
weiterer Ansatz für
eine Reproduktion von Fahrzeugbewegungen löst eine Gruppe von Differentialgleichungen
(z.B. siehe Patentdokument 2).
- [Patentdokument 1]
Deutsches
Patent DE 19509711
A (Seite 1 bis Seite 3)
- [Patentdokument 2]
Deutsches Patent DE 4132981 A (Seite 1 bis
Seite 4 und 1 bis 3)
- [Dokument 1 – kein
Patent]
M. Burckhardt, "Radschlupf-Regelsysteme", Vogel Fachbuchgruppe:
Fahrwerktechnik, Vogel Buchverlag, Würzburg, 1. Auflage, 1993
- [Dokument 2 – kein
Patent]
S. l. Miller et al., "Calculating longitudinal and lateral
wheel slip and tire parameters using GPS velocity", Proceedings of
the American Control Conference, Society of Automotive Engineers
(SAE), Arlington, VA, USA, 2001
- [Dokument 3 – kein
Patent]
U. Kiencke und L. Nielsen, "Automotive Control Systems", Springer-Verlag,
Berlin, Heidelberg, New York, 2000
- [Dokument 4 – kein
Patent]
M. Mitschke, "Dynamik
der Kraftfahrzeuge",
Band A: Antrieb und Bremsen, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg,
New York, 2. Auflage, 1998
- [Dokument 5 – kein
Patent]
M. Mitschke, "Dynamik
der Kraftfahrzeuge",
Band C: Fahrverhalten, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York,
2. Auflage, 1990
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Die
oben angegebenen herkömmlichen
Systeme enthalten ein diesbezügliches
Problem, das nicht die gesamten Informationen, die zum quantitativen
Analysieren und Auswerten der kritischen Fahrsituationen, wie beispielsweise
von Unfällen,
nötig sind,
darin aufgezeichnet werden können.
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Die
vorliegende Erfindung ist gemacht worden, um die oben angegebenen
Probleme zu lösen,
und es ist eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System
zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens zu schaffen,
das die gesamten Informationen, die zum vollständigen Analysieren von kritischen Fahrsituationen,
wie beispielsweise eines Unfalls, nötig sind, aufzeichnen können.
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Ebenso
ist es eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System
zum Analysieren von Fahrzeug- und Fahrerverhalten zu schaffen, das
hauptsächlich
für eine
Unfallrekonstruktion verwendet wird, aber zusätzlich als Beweis für ein Verkehrsdelikt
oder als Mittel zum Analysieren von instabilen Fahrsituationen,
für die
gerade noch verhindert wird, dass sie den Unfall verursachen, anwendbar
ist.
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Ein
System zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält
folgendes: eine Datenvorverarbeitungseinrichtung, die Operations-
bzw. Betriebsinformationen eines elektrischen Systems innerhalb
eines Fahrzeugs, Daten, die über
ein Datennetzwerk innerhalb eines Fahrzeugs verfügbar sind, und zusätzliche
Informationen, die von einer elektrischen Vorrichtung verfügbar sind,
die ein Fahrzeug bildet, in ein Format umwandelt, das zu einer Berechnung
darin fähig
ist; eine Fahrzeugmodell- und -abschätzeinrichtung, die Variablen,
die nicht mittels Sensoren innerhalb eines Fahrzeugs gemessen werden
können,
basierend auf den vorverarbeiteten Daten von der Datenvorverarbeitungseinrichtung
abschätzt;
eine modellbasierende Rekonstruktionseinrichtung, die ein Unfallszenario
durch Verbinden der vorverarbeiteten Daten von der Datenvorverarbeitungseinrichtung
und der abgeschätzten
Variablen von der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinrichtung zu einem gemeinsamen
Zeitstempel rekonstruiert; und eine Auswerteeinrichtung, die ein
Fahrzeug- und Fahrerverhalten basierend auf dem durch die modellbasierende
Rekonstruktionseinrichtung rekonstruierten Unfallszenario auswertet.
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Es
folgt eine kurze Beschreibung der Zeichnungen, wobei:
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1 eine Konfiguration eines
Systems zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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2 eine Konfiguration einer
Datenvorverarbeitungseinheit des Systems zum Analysieren eines Fahrzeug-
und Fahrerverhaltens gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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3 eine Konfiguration einer
Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit
des Systems zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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4 eine Konfiguration eines
nichtlinearen Zustands-Raummodells
der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit
des Systems zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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5 eine Konfiguration einer
Fahrzeuggeschwindigkeits-Abschätzeinheit
der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit
des Systems zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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6 eine Konfiguration eines
Radmodells der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit des Systems zum Analysieren
eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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7 eine Konfiguration eines
Antriebsmodells der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit des Systems zum Analysieren
eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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8 eine Konfiguration einer
modellbasierenden Rekonstruktionseinheit des Systems zum Analysieren eines
Fahrzeug- und Fahrerverhaltens gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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9 eine Konfiguration einer
Auswerteeinheit des Systems zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt; und
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10A bis 10C drei unterschiedliche Konfigurationen
des Systems zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigen.
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Es
folgt eine detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
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Erstes Ausführungsbeispiel
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Es
wird ein System zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. 1 zeigt eine Konfiguration
des Systems zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Es ist zu beachten, dass in den jeweiligen
Figuren gleiche Bezugszeichen identische oder äquivalente Komponenten anzeigen.
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In 1 stellen eine Fahrzeugmodell-
und -abschätzeinheit
(Fahrzeugmodell- und -abschätzeinrichtung) 30 und
eine Auswerteeinheit (Auswerteeinrichtung) 70 den Hauptteil
bzw. Kern des Systems 10 der vorliegenden Erfindung dar.
Mittels der in der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 ausgeführten Algorithmen können nicht
messbare Variablen bestimmt werden, die für eine Unfallrekonstruktion
wichtig sind. In diesem offenbarten System 10 werden nicht
nur Differentialgleichungen gelöst,
sondern werden auch zusätzlich
Abschätztechniken
verwendet, um Zustände
und Parameter zu erlangen, wie beispielsweise die Fahrzeugmasse bzw.
das Fahrzeuggewicht. Beispielsweise lässt dann, wenn das Fahrzeuggewicht
abgeschätzt
ist, dies zu, zu entscheiden, ob das Fahrzeug überladen ist oder nicht. Weiterhin
können
die Reibkoeffizienten bestimmt werden, um Information über die
Fahrzeugumgebung abzuleiten. Weiterhin ergeben die Fahrzeuggeschwindigkeit gegenüber dem
Boden und der Fahrzeugkarosserie-Seitenschlupfwinkel mehr Information über den
Fahrzeugzustand in kritischen Fahrsituationen.
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Das
System 10 ist zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
aufgrund der folgenden zwei Gründe
fähig zum
Erreichen von genaueren Daten als Systeme, die nur messbare Sensorinformationen verwenden,
die immer Messfehlern (Rauschen, Offset, Drift oder ähnlichem)
ausgesetzt sind.
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Als
erstes verwendet das System 10 der vorliegenden Erfindung
auch eine existierende Redundanz. Beispielsweise lässt ein
Verwenden einer Kombination aus den Radgeschwindigkeiten und dem
Beschleunigungssignal die Messung von Beträgen der Fahrzeugbewegung in
Längsrichtung
zu.
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Als
Zweites arbeitet das Fahrzeugmodell, das beim System 10 verwendet
wird, weiterhin wie ein Filter (aufgrund des im Modell selbst versteckten
vorherigen Wissens). Das bedeutet, dass aufgrund des Effekts eines
Filterns eine höhere
Genauigkeit erreicht werden kann.
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Angesichts
dieser Gründe
garantiert das System 10 eine genauere Rekonstruktion des
Unfallszenarios. Jedoch kann unter Verwendung des Systems 10 zum
Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens nicht nur der gegenwärtige "state of the art" bzw. "Stand der Technik" auf dem Gebiet einer
Rekonstruktion eines Fahrzeugverhaltens verbessert werden. Basierend
auf den Daten von der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 und der
modellbasierenden Rekonstruktionseinheit (modellbasierenden Rekonstruktionseinrichtung) 50 kann
das Fahrzeug- und Fahrerverhalten zusätzlich in kritischen Fahrsituationen
ausgewertet werden. Dieser neue Schritt wird in der Auswerteeinheit 70 ausgeführt, die
zum Auflösen
der Situation Sekunden vor einem Unfall hilft und die eine Verbesserung
von existierenden EDR-Systemen darstellt, da sie auf die Beschreibung
der Fahrzeugbewegung beschränkt
sind.
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Es
gibt einige Einflüsse,
die für
die Analyse eines Fahrzeug- und
Fahrerverhaltens in kritischen Fahrsituationen wichtig sind.
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Zuerst
existiert eine Notwendigkeit für
eine genaue Beschreibung der Fahrzeugdynamik und ihrer Trajektorie.
Somit müssen
einige nicht messbare Variablen, die für eine Unfallrekonstruktion
wichtig sind, bestimmt werden. Es existiert auch eine Notwendigkeit
dafür,
auf das Fahrerverhalten in kritischen Fahrsituationen zu schließen. Sehr
oft handeln Fahrer vor einem Unfall nicht richtig. Daher ist eine
Auswertung des Fahrerverhaltens durch Analysieren der Fahrereingaben
und der resultierenden Fahrzeugdynamik ein grundsätzliches
Erfordernis für
das System 10 der vorliegenden Erfindung.
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Schließlich beeinflusst
die Fahrzeugumgebung das Verhalten eines Fahrzeugs und eines Fahrers
im Straßenverkehr
signifikant. Somit existiert eine Notwendigkeit dafür, auf den
Zustand des Ortes um das Fahrzeug vor und nach einem Unfall zu schließen.
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Als
Nächstes
wird unter Bezugnahme auf die Figuren ein detaillierter Betrieb
des Systems zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
beschrieben.
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Das
System 10 der vorliegenden Erfindung erlangt Daten, die
in einem Fahrzeug verfügbar
sind. Die Zustände
von vorderen Scheinwerfern (Abblendlicht), hinteren Scheinwerfern
(Rücklicht),
Bremsen bzw. Bremslicht, Nebelscheinwerfern, Rückwärtsfahrleuchten (Rückleuchten),
Blinkersignalen, Warnblinklampen und Fernlicht werden durch das
elektrische System 2 zur Verfügung gestellt. Jedoch sind
nicht nur Lichtinformationen aus dem Verdrahtungskabelbaum 12 verfügbar. Zusätzlich können die
Zustände
der Scheibenwischer und der Hupe ebenso wie Prüflampenzustände aufgezeichnet werden. Für Rettungsfahrzeuge
könnten Zustände des
Notfalllichts und des Martinshorns bzw. Rettungshorns wichtig sein.
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Da
die Signale normalerweise höhere
Spannungen als die maximale Spannung haben, die an einen Mikroprozessor
angelegt werden kann, müssen
die Signale im Voraus in einer Datenvorverarbeitungseinheit (Datenvorverarbeitungseinrichtung) 20 vorverarbeitet
werden, nachdem sie vom Verdrahtungskabelbaum 12 empfangen
sind.
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Moderne
Fahrzeuge sind heutzutage mit einem oder mehreren Datennetzwerken 4 innerhalb
eines Fahrzeugs ausgestattet. In vielen Fällen wird ein solches Kommunikationsnetzwerk
durch ein Steuerungsbereichsnetzwerk (CAN = controller area network)
dargestellt.
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Das
System 10 der vorliegenden Erfindung liest die verfügbaren Sensorinformationen
von dem CAN-Bus 14 in die Datenvorverarbeitungseinheit 20.
Jedoch kann das System 10 der vorliegenden Erfindung die
Daten genauso gut von irgendeinem anderen Datennetzwerk innerhalb
des Fahrzeugs lesen, so dass es nicht auf den CAN-Bus 14 beschränkt ist.
Das System 10 der vorliegenden Erfindung kann die Daten
auch direkt von der (Verbrennungs-)Motorsteuereinheit (ECU = engine
control unit) eines Fahrzeugs erlangen.
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Schließlich erlangt
das System 10 der vorliegenden Erfindung zusätzliche
Informationen 6 von den elektrischen Systemen, die das
Fahrzeug bilden, wie beispielsweise vom Airbag-System oder vom ABS-System, über individuelle
Zuleitungen 16. Die gesamten Informationen werden zur Datenvorverarbeitungseinheit 20 eingegeben,
wo die Signale dazu vorbereitet werden, in der CPU verarbeitet zu
werden.
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Nach
einer Vorverarbeitung werden die Daten über gemeinsame Zuleitungen 25 zu
der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 übertragen.
In der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 werden
die vorverarbeiteten Daten daran angepasst, nicht messbare Zustände abzuschätzen und
Kräfte
zu berechnen, die auf das Fahrzeug wirken, und andere Variablen,
die in einer Unfallrekonstruktionstheorie enthalten sind. Zusätzlich werden
die vorverarbeiteten Daten auf Zuleitungen 25 unter Verwendung
einer existierenden Redundanz der Fahrzeug-Sensorinformationen verstärkt.
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Nach
einem Ausführen
einer Abschätzung
und einer Berechnung in Bezug auf ein Fahrzeugmodell in der Fahrzeugmodell-
und -abschätzeinheit 30 werden
die Daten zu einem internen bidirektionalen Bus 35 geschrieben
und in einem Speicher 40 gespeichert. Der Speicher 40 kann
entweder durch einen nichtflüchtigen Speicher
dargestellt sein, wie beispielsweise einen FLASH-ROM oder einen
EEPROM, oder durch einen flüchtigen
Direktzugriffsspeicher (RAM). Im letzteren Fall sind die Speichermodule
batteriegepuffert, um zu verhindern, dass das System einem Datenverlust
ausgesetzt wird. Dies ist deshalb so, weil die Fahrzeug-Leistungsversorgung
im Fall eines Unfalls unterbrochen werden könnte und somit das System 10 zum
Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens die aufgezeichneten
Daten verlieren könnte.
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Nachdem
der Unfall auftrat, werden die Daten über eine Schnittstelle 45 zur
modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 übertragen,
wo Rückverfolgungsalgorithmen
ausgeführt
werden, um aus der Fahrzeugposition nach dem Unfall einen Rückschluss
bzw. eine Rückverfolgung
durchzuführen.
Zusätzlich
wird ein Protokoll für
die gesamte Informationen von der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 basierend
auf einem gemeinsamen Zeitstempel in einer Reihenfolge eingestellt.
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Weiterhin
können
die von dem Fahrzeug-Verdrahtungskabelbaum 12 gesammelten
Informationen dazu verwendet werden, die durch den Fahrer gegebenen
Signale zu analysieren. Diese Signale fließen von der Datenvorverarbeitungseinheit 20 über eine
Vielzahl von Zuleitungen 27 direkt in den Speicher 40.
Der Betrieb bzw. die Operation eines Sicherns von Information auf
geeignete Weise im Speicher 40 wird durch einen Mikroprozessor
gemanagt (der in 1 nicht
gezeigt ist).
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Zusätzliches
Wissen von Menschen (Informationen von Menschen) 8 über den
Unfall kann in die modellbasierende Rekonstruktionseinheit 50 mittels
einer Anwenderschnittstelle 18 eingegeben werden. Zusätzliches
Wissen von Menschen, das für
Unfallrekonstruktionsexperten interessant ist, enthält beispielsweise
die Umgebung um das Fahrzeug, wie Wetterbedingungen, den Zustand
der Straße
(eisiger Zustand, Zustand mit herumliegendem Schmutz und ähnliches),
den Kurvenradius oder die Straßenneigung
am Ort, was von der Polizei oder von wichtigen Augenzeugen zur Verfügung gestellt
wird. Basierend auf diesem Pool von Informationen wird das Unfallszenario
in der modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 rekonstruiert
und läuft durch
den internen Bus 65 in die Auswerteeinheit 70.
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In
der Auswerteeinheit 70 werden die gesamten Informationen über das
Unfallszenario verarbeitet, um das Fahrer- und Fahrzeugverhalten
in Abhängigkeit
von den Umgebungsbedingungen um das Fahrzeug auszuwerten.
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2 zeigt die Konfiguration
der Datenvorverarbeitungseinheit des Systems zum Analysieren eines Fahrzeug-
und Fahrerverhaltens gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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Die
Informationen über "mehrere statische
Zustände" (Licht, Scheibenwischer,
Hupe, und ähnliches) vom
elektrischen System 2 werden über den Verdrahtungskabelbaum 12 in
die Datenvorverarbeitungseinheit 20 übertragen. Der Signalpegel
von dem Verdrahtungskabelbaum 12 ist normalerweise gleich
demjenigen der Batterie-Leistungsversorgung des Fahrzeugs. Dieser
Signalpegel ist für
Mikroprozessorschaltungen extrem hoch und muss daher in einem ersten
Signalwandlerteil 210 umgewandelt werden, damit er zur
CPU (in 2 nicht gezeigt) über allgemeine
Zuleitungen 250 transferiert wird.
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Informationen,
die vom CRN-Bus 14, von irgendeinem anderen Datennetzwerk
im Fahrzeug oder von der ECU genommen werden, müssen in einem Signaldecodierer 220 decodiert
werden. Der Signaldecodierer 220 entschlüsselt die
CAN-Identifizierer, um einen Lieferanten (Provider) und eine Priorität der zugeführten Daten
zu erlangen.
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Nach
einer Entschlüsselung
im Signaldecodierer 220 werden die Signale über Zuleitungen 225 zu
einem digitalen Filter 240 übertragen, das eine Tiefpassfilterung
an den entschlüsselten
Daten durchführt,
um ein Hochfrequenzrauschen zu eliminieren. Das digitale Filter 240 kann
in Abhängigkeit
von der nötigen Verarbeitungsgeschwindigkeit
in einem Digitalsignalprozessor (DSP) oder in einer Mikrosteuerung
implementiert sein. Das digitale Filter 240 ist durch einen
internen Bus 245 an die CPU (die in 2 nicht gezeigt ist) angeschlossen.
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Zusätzliche
Informationen 6 von Fahrzeug-Untersystemen, wie dem Airbag-System,
werden in einen zweiten Signalwandlerteil 230 über eine
Gruppe von Zuleitungen 16 eingegeben. Ebenso wandelt auch
der zweite Signalwandlerteil 230 die Signale um, um sie
in der CPU zu verarbeiten. Weiterhin werden im Fall von analogen
Signalen von der Gruppe von Zuleitungen 16 die Signalpegel
umgewandelt, um den Spielraum eines Analog/Digital-Wandlers (ADC) 260 optimal
zu nutzen. Die umgewandelten Signale vom zweiten Signalwandlerteil 230 werden über Zuleitungen 235 in
ein Filter 250 eingegeben, um sie einer Antialiasing-Filterung
zu unterziehen. Die gefilterten Signale werden über Zuleitungen 255 in
den ADC 260 übertragen,
in welchem die Signale digitalisiert werden. Vom ADC 260 werden
die digitalisierten Signale über
Zuleitungen 265 in die CPU transferiert. Andererseits werden
die Signale, die über
Zuleitungen 275 direkt in die CPU übertragen werden, in einen
statischen Zustand versetzt, wie ABS-Schalter (Betriebszustands-Beurteilungssignale),
die weder gefiltert noch einer A/D-Wandlung unterzogen werden müssen.
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3 stellt eine Konfiguration
der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit
des Systems zum Analysieren des Fahrzeug- und Fahrerverhaltens gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung dar.
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Zu
der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 werden
die umgewandelten und gefilterten Signale von den Datennetzwerken
innerhalb des Fahrzeugs über
den internen Bus 245 zugeführt. Die Fahrzeugmodell- und
-abschätzeinheit
30 arbeitet in Algorithmen, die bei einem oder mehreren Mikroprozessoren ausgeführt werden.
Zum Liefern eines besseren Überblicks,
bei welchem Ergebnisse in anderen Untersystemen verarbeitet werden,
sind in 3 gezeigte verschiedene
Untersysteme (310, 315, 320, 325, 330, 335, 340, 345, 350 und 360)
durch Pfeile verbunden. Sie stellen die Signalflüsse zwischen den Komponenten
(Untersystem) der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 dar.
In Wirklichkeit bekommen die Untersysteme die nötigen Eingaben von Registern
und/oder von einem externen Speicher und sichern auch ihre Berechnungsergebnisse
in Registern und/oder im durch einen oder durch mehrere Mikroprozessoren
(in 3 nicht gezeigt)
adressierten externen Speicher.
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Eine
Fahrzeuggeschwindigkeits-Abschätzeinheit 310 verwendet
Radgeschwindigkeits- und Längsbeschleunigungssignale
vom internen Bus 245, um die CoG-(Schwerkraftszentrums
= center of gravity)-Geschwindigkeit über dem Boden über die
Zuleitungen 312 auszugeben. Sie stellt einen Block dar,
der redundante Informationen im Fahrzeug zum Verarbeiten genauerer
Daten verwendet. Die Fahrzeuggeschwindigkeits-Abschätzeinheit 310 wird
unter Bezugnahme auf 5 detaillierter
beschrieben.
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Das
Vertikalkraft-Untersystem 315 enthält Algorithmen zum Bestimmen
der vertikalen Radkräfte
basierend auf Längs-
und Querbeschleunigungen von Beschleunigungssensoren, die nahe dem
Schwerkraftszentrum (CoG = center of gravity) des Fahrzeugs montiert
sind. Die Vertikalkräfte,
die auf das Rad wirken, werden als Eingaben im Rollreibungs-Untersystem 330,
im Radmodell-Untersystem 340 und in der Reibungs-Abschätzeinheit 350 benötigt und
werden in diese Untersysteme über
die Gruppe von Zuleitungen 316 zugeführt. Eine detaillierte Ableitung
der Gleichungen für
die vertikalen Radkräfte
kann im Dokument 3, das kein Patent ist, gefunden werden.
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Das
Antriebsmodell-Untersystem 320 verarbeitet die Motorgeschwindigkeit
und den Drosselklappenwinkel, die über den internen Bus 245 zur
Verfügung
gestellt werden, und gibt über
die Zuleitung 321 das Antriebsmoment bezüglich der
angetriebenen Räder
aus, welches in der Fahrzeugmassen-Abschätzeinheit 345 benötigt wird.
Das Antriebsmodell-Untersystem 320 ist
in 7 detaillierter gezeigt.
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Das
Lenkmodell-Untersystem 325 zeigt die Beziehung zwischen
der Lenkeingabe eines Fahrers (dem Lenkradwinkel) und der Ausgabe,
d.h. dem Raddrehwinkel, an, welche zur Zuleitung 326 geliefert
wird. Das Lenkmodell-System 325 enthält den Transmissionsfaktor
zwischen Eingangswinkel und Ausgangswinkel. Zum genaueren Beschreiben
des Untersystems können
ebenso die Lenkrad-Steifigkeit und die lateralen Kräfte, die auf
das Rad wirken, betrachtet werden. Eine detaillierte Beschreibung
des Lenk-Untersystems 325 zusammen mit dem Aufbau der zugrunde
liegenden Gleichungen kann im Dokument 5, das kein Patent ist, gefunden
werden.
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Im
Rollreibungs-Untersystem 330 werden die vertikalen Kräfte, die
auf das Rad wirken, welche im Vertikalkraft-Untersystem 315 berechnet
werden, sowie die abgeschätzte
CoG-Geschwindigkeit
von der Fahrzeuggeschwindigkeits-Abschätzeinheit 310 verarbeitet,
um den Rollreibungs-Widerstand
zu erreichen, welcher über
die Zuleitung 331 für
die Fahrzeuggewichts-Abschätzeinheit 345 geliefert
wird. Die zugrunde liegende Gleichung zum Bestimmen des Rollreibungs-Widerstands im Rollreibungs-Untersystem 330 ist
eine Näherungsgleichung,
die im Dokument 4 beschrieben ist, das kein Patent ist. Sie ist
ein Polynom vierten Grades, das die Fahrzeuggeschwindigkeit, die
vertikalen Kräfte,
die auf das Rad wirken, und einige charakteristische Rollreibkoeffizienten,
die bei empirischen Experimenten bestimmt werden, enthält.
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Das
Straßengradienten-
und Windkraft-Untersystem 335 ist eine Einheit zum Bestimmen
des Straßengradienten
und der Windkraft. Einflüsse
von beiden von ihnen müssen
berücksichtigt
werden, wenn Kräftegleichgewichte
eingestellt werden. Der Straßengradient
wird zur Fahrzeuggewichts-Abschätzeinheit 345 und über die
Zuleitung 336 zu einem nichtlinearen Zustandsraummodell-Untersystem 360 transferiert.
Eine Zuleitung 337 führt
zur Fahrzeuggewichts-Abschätzeinheit 345 und
zum Untersystem 360 für
ein nichtlineares Zustandsraummodell die Windkraft zu, die im Straßengradienten-
und Windkraft-Untersystem 335 berechnet ist. Als Ergebnis
wird der Straßengradient
mittels der Radgeschwindigkeiten und der Längsbeschleunigungen, die über den
internen Bus 245 verfügbar
sind, verarbeitet. Abweichungen zwischen der Längsbeschleunigung und der Ableitung
der Radgeschwindigkeiten (d.h. den Radbeschleunigungen) resultieren
aus einer falschen Ausrichtung des Beschleunigungssensors, was durch
den Straßengradienten
bzw. die Straßenneigung
verursacht wird. Die Windgeschwindigkeit wird mittels der quadratischen
Beziehung zwischen der Kraft und der Fahrzeug-CoG-Geschwindigkeit berechnet,
die über
eine Zuleitung 312 geliefert werden.
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Eines
der Schlüssel-Untersysteme
der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 ist
das Radmodell-Untersystem 340. Zusätzlich zu den Längs- und
Quer-Radkräften,
die über
die zwei Gruppen von Zuleitungen 341 und 342 ausgegeben
werden, werden die Reifen-Seitenschlupfwinkel (TSSAs = tire side
slip angles) berechnet. Der TSSA ist eine grundsätzliche nicht messbare Variable,
die bei einer Unfallrekonstruktion wichtig ist. Eine Analyse der
TSSAs zeigt Über-
oder Unterlenk-Antriebssituationen
an. Das ist der Grund dafür, warum
die TSSAs im Radmodell-Untersystem 340 bestimmt und über eine
Gruppe von Zuleitungen 343 ausgegeben werden. Das Radmodell-Untersystem 340 verwendet
das vorverarbeitete Gierratensignal, das über den internen Bus 245 zur
Verfügung
steht, die CoG-Geschwindigkeit, die über die Leitung 312 zur
Verfügung steht,
die vertikalen Radkräfte
aus der Gruppe von Zuleitungen 316, den Raddrehwinkel,
der über
die Zuleitung 326 zur Verfügung steht, und den Fahrzeugkarosserie-Seitenschlupfwinkel
(VBSSA = vehicle body side slip angle), der über die Zuleitung 371 zur
Verfügung
steht, was in der nichtlinearen Beobachtungseinheit 370 des Untersystems 360 für ein nichtlineares
Zustandsraummodell berechnet wird. Das Radmodell-Untersystem 340 ist
in 6 detailliert dargestellt.
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Zum
Schließen
darauf, ob ein bestimmtes Fahrzeug überladen ist oder nicht, ist
es erwünscht,
das tatsächliche
Fahrzeuggewicht zu kennen. Das ist der Grund dafür, warum in der Fahrzeuggewichts-Abschätzeinheit 345 eine
rekursive Abschätzung
mit einem kleinsten Fehlerquadratverfahren (RLS = recursive least square)
ausgeführt
wird, um das tatsächliche
Fahrzeuggewicht über
eine Zuleitung 346 auszugeben. Das RLS-Schätzverfahren
ist ein allgemeines Mittel zum Abschätzen von Variablen in Echtzeit
und ist somit Fachleuten auf dem Gebiet einer Identifizierungs-
und Abschätztheorie
vertraut. In Abhängigkeit
von den Berechnungsmöglichkeiten
könnte
grundsätzlich
ein anderes Parameter-Abschätzverfahren,
wie beispielsweise das instrumentelle Variablenverfahren oder das
Verfahren einer maximalen Wahrscheinlichkeit, angewendet werden.
Die Gewichtsabschätzungsgleichungen,
die in der Fahrzeuggewichts-Abschätzeinheit 345 implementiert sind,
werden aus einem Kräftegleichgewicht
bezüglich
des CoG abgeleitet. Das ist der Grund dafür, warum zusätzlich zu
der durch das Antriebsmodell-Untersystem 320 über die
Leitung 321 zugeführten
Antriebskraft auch die Widerstandskräfte verarbeitet werden. Die
letzteren stehen über
Zuleitungen 331 (von dem Rollreibblock 330) und über Zuleitungen 336 und 337 (von
dem Straßengradienten-
und Windkraftblock 335) zur Verfügung. Weiterhin wird die CoG-Geschwindigkeit über die Zuleitung 312 benötigt. Das
zugrunde liegende Kräftegleichgewicht
sowie das RLS-Verfahren sind im Dokument 3 beschrieben, das kein
Patent ist.
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Die
Reibungs-Abschätzeinheit 350 verwendet
die im Vertikalkraft-Untersystem 315 berechneten und über die
Zuleitung 316 gelieferten auf das Rad wirkenden vertikalen
Kräfte
sowie die Längsbeschleunigung und
die Radgeschwindigkeiten, die über
den internen Bus 245 verfügbar sind. Diese Informationen
werden verarbeitet, um individuelle Reibkoeffizienten auf den zwei
Achsen zu bekommen. Die Reibkoeffizienten werden durch Drehmomentgleichgewichte
an den Rädern
und durch ein Kräftegleichgewicht
bei dem CoG bestimmt. Ein Lösen
der resultierenden Gruppe von linearen Gleichungen liefert die Reibkoeffizienten
(siehe das Dokument 3, das kein Patent ist für eine detaillierte Ableitung).
Die über
ein Paar von Zuleitungen 351 gelieferten Reibkoeffizienten
stellen eine Grundvariable des Systems 10 zum Analysieren
eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens dar, welche nicht direkt messbar
sind. Ein Kennen des Reibkoeffizienten bedeutet, Information über die
Fahrzeugumgebung zu haben, was eine der Notwendigkeiten ist, die
für das
System 10 zum Analysieren des Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
definiert sind.
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Zum
Bestimmen des Fahrzeugkarosserie-Seitenschlupfwinkels (VBSSA) wird
ein Zustandsraummodell 365 im Untersystem 360 für ein nichtlineares
Zustandsraummodell eingestellt bzw. aufgebaut. Der VBSSA ist bei
einer Unfallrekonstruktionstheorie ebenso eine Grundvariable. Sie
kann in einem standardmäßigen Fahrzeug
nur mit enormen Anstrengungen gemessen werden. Sie muss daher mittels
einer Beobachtungseinheit 370 bestimmt werden, die den
VBSSA über
eine Zuleitung 371 ausgibt und ihn in das Radmodell-Untersystem 340 ausgibt.
Das Untersystem 360 für
ein nichtlineares Zustandsmodell mit dem Zustandsraummodell 365 und
der nichtlinearen Beobachtungseinheit 370 ist in 4 detailliert beschrieben.
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Die
Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30,
die in 3 dargestellt
ist, ist ein Beispiel zum Erlangen nicht messbarer Variablen. Grundsätzlich sind
andere Ausführungsbeispiele
der verschiedenen Untersysteme möglich.
Es gibt in Abhängigkeit
von den Untersystem-Randbedingungen eine Vielfalt von Möglichkeiten.
Das Modell kann den Fahrzeugkarosserie-Seitenschlupfwinkel (Zuleitung 371),
den Reifen-Seitenschlupfwinkel (Zuleitung 343), den Reibkoeffizienten
(Zuleitung 351), die Schwerkraftszentrums-Geschwindigkeit (Zuleitung 312)
und das Fahrzeuggewicht (Zuleitung 346) bestimmen. Weiterhin
werden die lateralen und vertikalen Kräfte, die auf das Rad wirken,
sowie die Antriebskraft berechnet. Das ist der Grund dafür, warum
das modellbasierende System der vorliegenden Erfindung mehr Informationen
als existierende Ereignisdatenrecorder (EDRs) liefern kann, um dadurch
eine Unfallrekonstruktion genauer zu erreichen.
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4 zeigt eine Konfiguration
des nichtlinearen Zustandsraummodells der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit
des Systems zum Analysieren des Fahrzeug- und Fahrerverhaltens gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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Der
Prozess des Zustandsraummodells
365 des Untersystems
360 für ein nichtlineares
Zustandsraummodell ist in Gleichungen 1 und 2 beschrieben, wie es
folgt:
-
Der
Zustandsvektor x enthält die nicht
messbaren Variablen, wie beispielsweise den Fahrzeugkarosserie-Seitenschlupfwinkel
(VBSSA).
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Anfangs
wird die Funktion f(x,u)
mittels der Kräfte-
und Drehmomentengleichgewichte beim Schwerkraftszentrum gebildet.
Somit werden messbare Variablen durch nicht messbare ersetzt. Beispielsweise
werden bei diesem bestimmten Fall die Längs- und Lateralbeschleunigungen durch eine
Beziehung mit dem Fahrzeugkarosserie-Seitenschlupfwinkel (VBSSA)
ersetzt. Schließlich
enthalten die Gleichungen 1 und 2 eine Beziehung zwischen nicht
messbaren Zuständen x, dem Eingangsvektor u und dem Messvektor y. Der Eingangsvektor enthält beispielsweise
die longitudinalen Radkräfte
und den Raddrehwinkel.
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Die
nichtlineare Beobachtungseinheit
370 des Untersystems
360 für ein nichtlineares
Zustandsraummodell ist aus dem Prozessmodell in Gleichungen 3 und
4 gebildet, wie es folgt:
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Da
sich die Anfangszustände
eines Prozesses
X 0 und
eines Modells
unterscheiden,
wird es eine Differenz zwischen einem gemessen Vektor
y und einem geschätzten Messvektor
geben.
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Die
Differenz
y –
wird
auf eine Matrix
L angewendet
und zum Modell rückgekoppelt,
was in den Gleichungen 3 und 4 resultiert. Zum Bekommen einer genauen
Abschätzung
des nicht messbaren Zustandsraumvektors
x muss
der geschätzte
Zustandsraumvektor
gleich
x werden. Anders ausgedrückt, muss
die Differenz zwischen
x und
gleich
0 sein. Dies kann durch Auswählen
der Elemente der Matrix
L auf
derartige Weise erreicht werden, dass der Schätzfehler für lange Zeitabstände gleich
0 ist. Die Bestimmung der Elemente von
L ist
Fachleuten auf dem Gebiet einer Steuerung bzw. Regelung wohlbekannt.
-
Das
Zustandsraummodell
365 kann entweder linear oder nichtlinear
eingestellt werden. Im ersteren Fall liefert eine einfache LUENBERGER-Beobachtungseinheit
die Elemente von
L. Im letzteren
Fall muss eine nichtlineare Beobachtungseinheit, wie beispielsweise
gemäß ZEITZ,
implementiert werden. Das letztere Verfahren ist detailliert im
Dokument 3, das kein Patent ist, beschrieben, wo ein nichtlineares
Doppelverfolgungs-Zustandsraummodell eingeführt ist. Der Schätzvektor
des
nicht messbaren Zustandsvektors
x ist
die Ausgabe des Untersystems
360 für ein nichtlineares Zustandsraummodell.
Unter Verwendung der nichtlinearen Beobachtungseinheit
370 ist
es möglich,
den Fahrzeugkarosserie-Seitenschlupfwinkel (VBSSA) als wichtige
Variable bei einer Unfallrekonstruktionstheorie zu bestimmen.
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5 zeigt eine Konfiguration
der Fahrzeuggeschwindigkeits-Abschätzeinheit
der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit
des Systems zum Analysieren des Fahrzeug- und Fahrerverhaltens gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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Die
Fahrzeuggeschwindigkeits-Abschätzeinheit 310 arbeitet
in Algorithmen, die auf einem Mikroprozessor ausgeführt werden.
Daher werden die Ausgaben der Untersysteme 3100, 3101, 3104, 3108 und 3110 zu
Registern innerhalb von einem oder mehreren Mikroprozessoren und/oder
zu einem durch einen oder mehrere Mikroprozessoren adressierten
externen Speicher geschrieben. Zum Bereitstellen einer besseren
Struktur und eines besseren Überblicks
in Bezug auf die Fahrzeuggeschwindigkeits-Abschätzeinheit 310 wird
zur Erklärung
der Signalabläufe
innerhalb des Systems ein funktionelles Blockdiagramm verwendet.
In Wirklichkeit entsprechen die Pfeile, die zu einer Registerbank
und/oder zum externen Speicher zeigen, einem Zwischenergebnis, und
zur darauf folgenden Verarbeitung werden auch Endergebnisse dorthin
geschrieben.
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Die
Längsbeschleunigung
und die Radgeschwindigkeiten werden vom internen Bus 245 genommen. Die
Fahrzeuggeschwindigkeits-Abschätzeinheit 310 verwendet
die redundante Information einer Beschleunigung und von Radgeschwindigkeiten
zum Bestimmen einer zuverlässigeren
CoG-Geschwindigkeit des Fahrzeugs in Abhängigkeit von der aktuellen
Fahrsituation. Die Radgeschwindigkeitsinformation ist aufgrund eines Schlupfs
bei Situationen eines harten bzw. plötzlichen Bremsens und Beschleunigens
nicht zuverlässig.
In einigen Fällen
tritt sogar ein Signalfehler bzw. -ausfall auf. Das Beschleunigungssignal
enthält
normalerweise Rauschen und ist anfällig für einen Offset und/oder eine
Offsetdrift. Gemäß der Fahrsituation
wird jeder der Sensoren mehr oder weniger gewichtet. Vor einem Anlegen
der Signale an das Fuzzy-System müssen sie vorverarbeitet werden,
um systematische Fehler zu eliminieren.
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Das
Radgeschwindigkeitstransformations-Untersystem 3100 transformiert
die Geschwindigkeiten bei individuellen Radpositionen in die CoG-Geschwindigkeit
des Fahrzeugs und eliminiert somit Fehler aufgrund von Kurvenfahrmanövern, wo
die äußeren Räder schneller
als die inneren fahren. Die Beschleunigungssignale werden in einem
Beschleunigungskorrektur-Untersystem 3101 korrigiert. In
diesem Fall müssen
systematische Fehler aufgrund eines Straßengradienten eliminiert werden.
Die zu der Gruppe von Zuleitungen 3102 ausgegebenen transformierten
Radgeschwindigkeiten werden zu einem Untersystem 3104 eingegeben,
wo die maximale Abweichung zwischen den transformierten Radgeschwindigkeiten
sowie die Geschwindigkeitsdifferenzen ΔVRij zwischen Radgeschwindigkeiten
und der geschätzten
CoG-Geschwindigkeit des letzten Abtastschritts berechnet werden.
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Als
Ergebnis ist die maximale Abweichung Δmax die
Differenz zwischen dem höchsten
und dem niedrigsten Wert von den vier Radgeschwindigkeitswerten
zu einem bestimmten Zeitpunkt. Daher ist die maximale Abweichung Δmax ein
Maß für die Zuverlässigkeit
der Radgeschwindigkeiten im Allgemeinen wohingegen die Geschwindigkeitsdifferenz ΔVRij ein gemessener Betrag des Schlupfs an
jedem einzelnen Rad ist. Die Geschwindigkeitsdifferenzen werden über eine
Gruppe von Zuleitungen 3106 übertragen, und die maximale
Abweichung wird über
eine Zuleitung 3107 zum Fuzzy-System 3108 transferiert.
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Die
korrigierte Beschleunigung ist eine weitere Eingabe zum Fuzzy-System 3108,
welche über
eine Zuleitung 3103 zum Fuzzy-System 3108 zugeführt wird.
Das heuristische Wissen über
eine bestimmte Fahrsituation ist in einer Regelbasis implementiert
und als Block WENN ... DANN (= IF ... THEN) innerhalb des Fuzzy-Systems 3108 dargestellt.
Die Regelbasis enthält
das Wissen darüber,
wie ein bestimmtes Signal gemäß seiner
aktuellen Zuverlässigkeit
zu gewichten ist. Beispielsweise werden die Radgeschwindigkeiten
bei ABS-Bremssituationen aufgrund eines großen Bremsschlupfes niedrig
gewichtet werden. Das vollständige Fuzzy-System 3108 mit
der Auswahl der Teilnehmerfunktionen, der Regelbasis und dem Verfahren
zum Rückgängigmachen
eines Fuzzy-Verfahrens kann im Dokument 3, das kein Patent ist,
gefunden werden.
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Die
Ausgabe des Fuzzy-Systems 3108 über die Gruppe von Zuleitungen 3109 enthält Gewichtungsfaktoren
k1, k2, k3 und k4 für die vier
Radgeschwindigkeiten und für
die Beschleunigung (k5). In einem Untersystem 3110 für ein gewichtetes
Mittel wird die geschätzte
Schwerkraftszentrums-Geschwindigkeit bestimmt.
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Die
CoG-Geschwindigkeit wird über
eine Zuleitung 312 ausgegeben, aber auch über eine
Leitung 3105 zum Untersystem 3104 rückgekoppelt,
um die Geschwindigkeitsdifferenz ΔVRij für
den nächsten
Abtastschritt zu bestimmen.
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Fuzzy-Geschwindigkeitsabschätzverfahren,
das zusammen mit der Fahrzeuggeschwindigkeits-Abschätzeinheit 310 beschrieben
ist, stellt nur eine Möglichkeit
für eine
CoG-Geschwindigkeitsabschätzung dar. Weitere
Ansätze
sind mittels eines KALMAN-Filters oder durch Auswerten von Informationen
von einem Satellitenpositioniersystem wie GPS (globales Positioniersystem)
möglich
(siehe das Dokument 2, das kein Patent ist).
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Die
CoG-Geschwindigkeit ist auch eine der Grundvariablen bei einer Unfallrekonstruktion,
da Radgeschwindigkeiten zu unzuverlässig für eine Rekonstruktion sind.
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6 zeigt eine Konfiguration
des Radmodells der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit des Systems zum Analysieren
des Fahrzeug- und Fahrerverhaltens gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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Das
Radmodell-Untersystem 340 arbeitet in Algorithmen auf einem
Mikroprozessor. Daher werden in Wirklichkeit Zwischen- und Endergebnisse
zu Registern des Mikroprozessors und/oder zu dem durch den Mikroprozessor
adressierten externen Speicher geschrieben. Zum Liefern eines besseren Überblicks über die Signalabläufe innerhalb
des Radmodell-Untersystems 340 ist die 6 ein Blockdiagramm mit Pfeilen, die
Signalabläufe
darstellen.
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Das
Radmodell-Untersystem 340 verwendet Information, die in
anderen Untermodellen verarbeitet ist, so wie Information vom internen
Bus 245 zum Ausgeben der longitudinalen und lateralen Kräfte, die
auf das Rad wirken, über
zwei Gruppen von Leitungen 341 und 342, sowie
den Reifen-Seitenschlupfwinkel
(TSSA) über
eine Gruppe von Leitungen 343.
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Im
TSSA-Berechnungs-Untersystem 3401 werden das über den
internen Bus 245 verfügbare
Gierratensignal, die über
die Leitung 312 eingegebene Fahrzeug-CoG-Geschwindigkeit,
der Raddrehwinkel über
die Leitung 326 und der Fahrzeugkarosserie-Seitenschlupfwinkel
(VBSSA) über
die Leitung 371 zum Berechnen des Reifen-Seitenschlupfwinkels
(TSSA) benötigt.
Das Bilden einer Beziehung zwischen der Radgeschwindigkeit und der
Karosseriegeschwindigkeit führt
zu einer Gleichung zum Berechnen der TSSAs. Die berechneten TSSAs
werden über
die Gruppe von Weitungen 343 in das Schlupfberechnungs-Untersystem 3404 eingegeben,
die eine der Ausgänge
des Radmodell-Untersystems 340 darstellt.
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Die
Geschwindigkeit der Radbodenkontaktstelle (VWGCP = wheel ground
contact point) wird im VWGCP-Berechnungs-Untersystem 3402 bestimmt.
Die Geschwindigkeit der Radbodenkontaktstelle (VWGCP) stellt den
realen Geschwindigkeitsvektor beim Rad dar. Die Geschwindigkeit
der Radbodenkontaktstelle weicht von der Radebene aufgrund des Reifen-Seitenschlupfwinkels
(TSSA) ab.
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Das
VWGCP-Berechnungs-Untersystem 3402 verarbeitet dieselben
Eingaben wie das TSSA-Berechnungs-Untersystem 3401 und
gibt die Geschwindigkeit der Radbodenkontaktstelle (VWGCP) von jedem
Rad über
eine Gruppe von Leitungen 3403 aus. Die VWGCP wird dadurch
bestimmt, dass die unterschiedlichen Kurvenradien der einzelnen
Räder berücksichtigt
werden und dass eine Beziehung zu der Fahrzeugbewegung um seine
Gierachse gebildet wird.
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Der
Reifen-Seitenschlupfwinkel (TSSA) über die Leitung 343 und
die Geschwindigkeit der Radbodenkontaktstelle (VWGCP) über die
Leitung 3403 werden in das Schlupfberechnungs-Untersystem 3404 eingegeben,
wo basierend auf der Definition von Burckhardt (dem Autor des Dokument
im Dokument 1, das kein Patent ist) der Schlupf berechnet und über eine
Leitung 3405 in das Reibkoeffizientenbestimmungs-Untersystem 3406 übertragen
wird.
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Im
Reibkoeffizientenbestimmungs-Untersystem 3406 wird die
charakteristische Beziehung zwischen dem Radschlupf und dem Reibkoeffizienten
zum Erreichen des letzteren (d.h. des Reibkoeffizienten) verwendet.
Diese Beziehung wurde in empirischen Experimenten gefunden und wurde
in Näherungsgleichungen
implementiert, die Fachleuten auf dem Gebiet der Fahrzeugingenieurtechnik
wohlbekannt sind. Die Reibkoeffizienten über die Gruppe von Leitungen 3407 und
die vertikalen Kräfte,
die auf das Rad wirken, über
die Gruppe von Leitung 316 werden in das Radkraft-Untersystem 3408 eingegeben.
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Das
Radkraft-Untersystem 3408 gibt die Längskräfte, die auf das Rad wirken, über die
Gruppe von Leitungen 341 aus, sowie die lateralen Kräfte, die
auf das Rad wirken, über
die Gruppe von Leitungen 342. Das Radkraft-Untersystem 3408 enthält die Gleichungen,
die die Beziehung zwischen den vertikalen Kräften, die auf das Rad wirken,
und den Reibkoeffizienten darstellen. Weiterhin werden die Kräfte vom
Radkoordinatensystem zum Karosseriekoordinatensystem umgewandelt.
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7 zeigt eine Konfiguration
des Antriebsmodells der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit
des Systems zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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Im
Antriebsmodell-Untersystem 320 werden die vorverarbeitete
Motorgeschwindigkeit und der Drosselklappenwinkel, die über den
internen Bus 245 verfügbar
sind, zum Motordrehmomentenabbildungs-Untersystem 3201 eingegeben.
Die Motordrehmomentenabbildung ist als Nachschautabelle im Mikroprozessorspeicher
implementiert. Das Motordrehmomentenabbildungs-Untersystem 3201 gibt
das Fahrzeug-Motordrehmoment über
eine Leitung 3202 aus.
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Für die Drehmomentengleichgewichte
an den Rädern,
die in der Fahrzeuggewichts-Abschätzeinheit 345 (in 7 nicht gezeigt) ausgeführt werden,
ist das Antriebsdrehmoment direkt an den Rädern nötig. Daher wird der Fahrzeug-Antriebsstrang
in einem Antriebsstrangübertragungsfunktions-Untersystem 3203 moduliert. Die Übertragungsfunktion
des Antriebsstrangs, die im Antriebsstrangübertragungsfunktions-System 3203 implementiert
ist, kann beispielsweise ein quadratisches System sein, um die Steifigkeit
und Dämpfung
des Antriebsstrangs zu berücksichtigen.
Die Verstärkung
bzw. der Gewinn der Übertragungsfunktion
muss gemäß dem ausgewählten Getriebe
bzw. Gang angepasst werden. Das Antriebsmodell-Untersystem 320 gibt das Rad-Antriebsmoment über eine
Leitung 321 aus.
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8 zeigt die modellbasierende
Rekonstruktionseinheit des Systems zum Analysieren eines Fahrzeug-
und Fahrerverhaltens gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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Die
Schnittstelle 45 enthält
die gesamten Informationen 2, 4 und 6, die im Fahrzeug erlangt bzw.
erfasst werden, und zusätzliche
Informationen, die in der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 bestimmt werden.
Die Ziele der modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 bestehen
im Berechnen der physikalischen Variablen vor und nach dem Unfall
und im Integrieren dieser physikalischen Variablen und der Gesamtheit
von der anderen Informationen, die innerhalb der Einheit verarbeitet
werden, in einen gemeinsamen Zeitstempel (dargestellt durch den
Block 550).
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Weiterhin
werden in der modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 die
in einem relativen Koordinatensystem berechneten Fahrzeugbewegungen
in ein absolutes Koordinatensystem, d.h. ein so genanntes Trägheits-Koordinatensystem,
verankert, wobei seine Ursprungsstelle bei der Endposition des Fahrzeugs nach
seinem Stehenbleiben angeordnet ist. Grundsätzlich kann eine Rekonstruktion
durch Verwenden von nur verfügbaren
Sensorinformationen ausgeführt
werden. Jedoch kann dies aufgrund von Messfehlern im Auftreten einer
großen
Abweichung zwischen einer rekonstruierten Trajektorie und einer "realen" Trajektorie resultieren.
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Die
modellbasierende Rekonstruktionseinheit 50 gemäß der vorliegenden
Erfindung arbeitet in Algorithmen, die auf einem Mikroprozessor
ausgeführt
werden, wie beispielsweise auf einem Personalcomputer. Zum Liefern
eines besseren Überblicks
sind die Signalabläufe
innerhalb der modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 als
Pfeile gezeigt. In Wirklichkeit werden die Eingangssignale, Zwischen-
und Endergebnisse der Berechnungen in den Untersystemen 510, 520, 530 und 540 und
die Ausgangssignale der modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 in
Registern und/oder in dem externen Speicher, der durch einen oder
mehrere Mikroprozessoren adressiert und gemanagt wird, gespeichert.
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Der
Zeitstempel, der entweder über
die Datennetzwerke 14 innerhalb des Fahrzeugs (in 8 nicht gezeigt) übertragen
wird oder im lokalen Mikroprozessor erzeugt und über eine Leitung 501 erhalten
wird, fließt in
alle Untersysteme, da der Zeitstempel die Basis zum Vergleichen
der Vielzahl von Informationen ist, die über die Schnittstelle 45 verfügbar sind,
und somit ein Schließen
darauf ermöglicht, "was passierte, wenn".
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Die
Gruppe von Leitungen 502 enthält die mehreren statischen
Signale des Fahrzeugs und ist zusätzlich zu dem Zeitstempel über die
Leitung 501 die zweite Eingabe zu dem Signalzustandsrekonstruktions-Untersystem 510,
wo das Schaltsignal des Schalters oder der Leistungsversorgung als
die Operation des Fahrers mit einer Zeit rekonstruiert und über eine
Leitung 512 verfügbar
gemacht wird.
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Im
Trajektorierekonstruktions-Untersystem 520 wird die Position
des Fahrzeugs zu einer Zeit berechnet. Daher werden außer dem
Zeitstempel, der über
die Leitung 501 erlangt wird, die erlangten Daten über die Gruppe
von Leitungen 503, die zusätzlichen Informationen über die
nicht messbare Variablen, die in der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit
30 (in 8 nicht gezeigt) über die
mehreren Leitungen 504 gewonnen werden, und Informationen
von Menschen 8 über
die Leitung 18 verarbeitet. Die letzteren, d.h. die Informationen von
Menschen 8, werden beispielsweise benötigt, um die Ursprungsstelle
der Fahrzeugbewegung festzulegen. Die Ursprungsstelle stellt die
Position der Stelle des Fahrzeugstillstands dar. Dies ist die Position,
wo das Fahrzeug lokalisiert ist, wenn das Aufzeichnen von Daten
im System 10 zum Analysieren des Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
nach einem Unfall gestoppt wird.
-
Ein
Festlegen der Ursprungsstelle beispielsweise durch die Polizei bedeutet,
ein Trägheits-Koordinatensystem
festzulegen. Beginnend ab dieser Stelle werden die Fahrzeugtrajektorie
x(n) =[x(n)y(n)]
T und die Fahrzeugorientierung
durch Verwenden der Informationen, die über die zwei Gruppen von Leitungen
501,
503 und
504 verfügbar sind,
beispielsweise gemäß den Gleichungen
(6) und (7) rekonstruiert, wie es folgt:
-
Dies
bedeutet, dass die Informationen über die Leitungen 501, 503 und 504 geeignet
verarbeitet werden, um Δs(n)
und ΔΘ(n) genau
zu bestimmen. So stellt Δs(n)
den Abstand zwischen zwei aufeinander folgenden Positionsvektoren x(n) und x(n+1) dar, wohingegen ΔΘ(n) die Winkelbewegung des
Fahrzeug-CoG-Geschwindigkeitsvektors
zwischen den zwei aufeinander folgenden Stellen der Zeit n und n+1
darstellt. Die Ausgabe des Trajektorierekonstruktions-Untersystems 520 wird über die
Gruppe von Leitungen 522 zum internen Bus 65 gesendet.
Die Ausgabe enthält
die Fahrzeugtrajektorie und -orientierung in einem Trägheits-Koordinatensystem
beginnend bei der Position des Fahrzeugstillstands und endend bei
der Fahrzeugposition zu einer spezifizierten Zeit vor dem Unfall.
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Ein
Fahrzeugzustandsvariablenrekonstruktions-Untersystem 530 hat
dieselben Eingaben wie das Trajektorierekonstruktions-Untersystem 520 bekommen
und gibt Parameter und Zustandsvariablen, die für eine Unfallrekonstruktion
wichtig sind, über
einen gemeinsamen Zeitstempel über
eine Gruppe von Leitungen 532 aus. Variablen, die für eine Unfallrekonstruktion
wichtig sind, sind beispielsweise die Reifen-Seitenschlupfwinkel,
der Fahrzeugkarosserie-Seitenschlupfwinkel,
die longitudinalen, die lateralen und die vertikalen Kräfte, die auf
das Rad wirken, und die Geschwindigkeit über dem Boden.
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In
einem Fahrzeugumgebungsrekonstruktions-Untersystem 540,
das dieselben Eingaben wie das Trajektorierekonstruktions-Untersystem 520 und
das Fahrzeugzustandsvariablenrekonstruktions-Untersystem 530 erhalten
hat, wird der Reibkoeffizient über
der Zeit bestimmt, und zusätzliche
Informationen, wie die Straßen-
und Lichtbedingungen oder der Kurvenradius, werden über die
Gruppe von Leitungen 542 ausgegeben. Alle Informationen,
die in der modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 erzeugt
werden, werden zum internen Bus 65 eingegeben, wo sie zu
der in 9 gezeigten Auswerteeinheit 70 übertragen
werden.
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9 zeigt eine Konfiguration
der Auswerteeinheit des Systems zum Analysieren des Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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Gegensätzlich zu
der modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50, wo die
physikalischen Variablen berechnet werden, wird in der Auswerteeinheit 70 eine
Beurteilung über
die physikalischen Variablen ausgeführt. Die Unterteilung von Rekonstruktion
und Auswertung wird zu dem Zweck gemacht, weil die Auswertung in
Abhängigkeit
von individuellen Gesetzen in einem bestimmten Land ausgeführt wird,
wohingegen die Berechnung der physikalischen Variablen in der modellbasierenden
Rekonstruktionseinheit 50 (in 9 nicht gezeigt) in jedem Fall ausgeführt werden
muss.
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Informationen über das
Unfallszenario, wie beispielsweise die Fahrzeugtrajektorie, die "mehreren statischen
Zustände" oder eine Aussage
von Augenzeugen, werden von einem internen Bus 65 in die
Auswerteeinheit 70 zugeführt und weiterhin in die einzelnen
Auswerte-Untersysteme für
das Fahrerauswerte-Untersystem 710,
das Fahrzeugumgebungsauswerte-Untersystem 720 und das Fahrzeugverhaltensauswerte-Untersystem 730 zugeführt.
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Im
Fahrerauswerte-Untersystem 710 wird beispielsweise eine
Beurteilung diesbezüglich
durchgeführt, ob
der Fahrer zu schnell gefahren ist oder nicht. Diese Beurteilung
hängt jedoch
von Informationen von Menschen durch die Polizei ab (z.B. ob der
Unfall in einer Zone mit Geschwindigkeitsbegrenzung auftrat, oder ähnliches)
oder hängt
von den juristischen Besonderheiten eines Landes ab (z.B. ob es
eine bestimmte Geschwindigkeitsbegrenzung gibt, die auf allgemeine
Landstraßen
anwendbar ist, oder ähnliches).
-
Weiterhin
hängt die
Beurteilung von dem Fahrzeugverhalten ab, das im Fahrzeugverhaltensauswerte-Untersystem 730 ausgewertet
wird. Beispielsweise dann, wenn die Bremsen ausgefallen sind, kann
dies nicht als Fahrerfehler bewertet bzw. diesem zugerechnet werden.
Somit muss eine Interaktion zwischen Fahrzeug- und Fahrerverhalten
berücksichtigt
werden, was durch den bidirektionalen Pfeil 713 in 9 dargestellt ist.
-
Zusätzliche
Interaktionen zwischen dem Fahrzeugumgebungs-Auswerteuntersystem 720 ("z.B. eisige Straße") und dem Fahrerverhalten,
die durch einen bidirektionalen Pfeil 712 angezeigt sind,
und zwischen dem Fahrzeugumgebungs-Auswerteuntersystem 720 und
dem Fahrzeugverhalten (bidirektionalen Pfeil 723) müssen berücksichtigt
werden. Ebenso enthält
die Auswerteeinheit 70 ein Relations- bzw. Beziehungsbewertungs-Untersystem 740,
das die Beziehung zwischen der Operation und dem Verhalten des Fahrers
im Fahrer-Auswerteuntersystem 710, der Fahrzeugumgebung
durch das Fahrzeugumgebungs-Auswerteuntersystem 720 und
dem Fahrzeugverhalten durch das Fahrzeugverhaltens-Auswerteuntersystem 730 bewertet.
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Zum
Erreichen von Mitteln bzw. Ausmaßen zum Beschreiben eines falschen
Fahrer- oder Fahrzeugverhaltens zusätzlich zu beispielsweise der
Radgeschwindigkeit kann der Reifen-Seitenschlupfwinkel (TSSA) auf der Trajektorie
der Vorder- und
Hinterräder
genommen werden, um darauf zu schließen, ob das Fahrzeug in einem
Unterlenk- oder Überlenk-Zustand
war. Zusammen mit Informationen über
Lenkeingaben durch den Fahrer kann sein Verhalten in Kurven ausgewertet
werden. Das Verhältnis
eines Fahrzeugkarosserie-Seitenschlupfwinkels (VBSSA) und einer
Fahrzeuggeschwindigkeit sowie das Verhältnis des Straßenradius
und der Fahrzeuggeschwindigkeit müssen berücksichtigt und mit den Fahrereingaben
verglichen werden. Wenn beispielsweise eine bestimmte Schwelle für die oben
angegebenen Verhältnisse
unterlaufen oder überschritten wird,
kann ein nicht adäquates
Fahrerverhalten erfasst werden.
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Ein
weiteres Beispiel zum Auswerten des Fahrzeugzustands steht durch
Analysieren der Radgeschwindigkeiten zur Verfügung. Wenn beispielsweise die
Radgeschwindigkeiten keinen numerischen Wert annehmen, der einen
signifikanten Fahrzeuggeschwindigkeitsabfall für eine kurze Zeitperiode zeigt,
kann auf einen Fehler im ABS-System geschlossen werden und kann
der Fahrer von einer Haftung bzw. Schuld befreit werden. Aufgrund
von individuellen Regelungen in unterschiedlichen Ländern muss
die Auswerteeinheit 70 an unterschiedliche Randbedingungen
angepasst werden. Die Auswerteeinheit 70 spielt eine außen stehende Rolle
bei der Beschreibung einer Unfallsituation. Die Fahrzeugmodell-
und -abschätzeinheit 30 (in 9 nicht gezeigt) sowie die
modellbasierende Rekonstruktion in der modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 (in 9 nicht gezeigt) sind nötige Schritte
zum Auswerten des Fahrer- und Fahrzeugverhaltens in kritischen Fahrsituationen
auf genaue Weise in der Auswerteeinheit 70.
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10A, 10B und 10C zeigen
drei unterschiedliche Konfigurationen (Systemarchitekturen) des
Systems zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
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10A ist ein Blockdiagramm,
das ein so genanntes "Online-System an Bord" zeigt. Verfügbare Fahrzeugdaten 2, 4 und 6 werden über eine
Vielzahl von Leitungen 12 und 16 und über das
Datennetzwerk 14 innerhalb des Fahrzeugs in die Datenvorverarbeitungseinheit 20 des
Systems 10 zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
eingegeben.
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Die
vorverarbeiteten Daten werden über
eine Gruppe von Leitungen und einen internen Bus 25 in
die Fahrzeugmodell- und
-abschätzeinheit 30 übertragen.
Die Fahrzeugmodellberechnungen und die Abschätzalgorithmen werden in der
Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 in
Echtzeit ("Online") ausgeführt. Der
bidirektionale interne Bus 35 wird für einen Datenaustausch mit
dem Speicher 40 verwendet, um Zwischenergebnisse zu sichern
und zu laden.
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Nachdem
der Unfall auftrat, werden die abgeschätzten und berechneten Daten
sowie die vorverarbeiteten Messsignale über eine Schnittstelle 45 zur
modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 hochgeladen. In
der modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 wird die
gesamte Information, die innerhalb der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 erlangt
wird, zu einem gemeinsamen Zeitstempel vereinigt und wird das Unfallszenario
rekonstruiert.
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Von
der modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 wird das
rekonstruierte Unfallszenario in die Auswerteeinheit 70 über den
internen Bus 65 eingegeben. In der Auswerteeinheit 70 werden
das Fahrzeug- und Fahrerverhalten sowie die Umgebungsbedingungen
ausgewertet.
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Die
in 10 dargestellte Systemarchitektur
ist durch einen Teil ("an
Bord") 101 charakterisiert,
der im Fahrzeug ausgeführt
wird. Dieser Teil enthält
die Datenvorverarbeitung im Untersystem 20 und die Echtzeit-Modellberechnungen
und die Abschätzung
im Untersystem 30. Die im Untersystem 50 ausgeführte modellbasierende
Rekonstruktion sowie die Auswertung des Unfallszenarios im Untersystem 70 finden
nicht an Bord im Labor (Block 102) statt, aber nicht innerhalb
des Fahrzeugs.
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10B ist ein Blockdiagramm,
das ein so genanntes "Offline-System
an Bord" zeigt.
Die Fahrzeugdaten 2, 4 und 6 werden über eine
Vielzahl von Leitungen 12 und 16 und über das
Datennetzwerk 14 im Fahrzeug in die Datenvorverarbeitungseinheit 20 des
Systems 10 zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
eingegeben.
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Die
Daten werden über
den internen Bus 55 in einem Speicher 40 gesichert.
Nachdem der Unfall auftrat, triggert die CPU (in 10B nicht gezeigt) sich selbst zum Beginnen
eines Berechnens der Fahrzeugmodelle und zum Ausführen der
modellbasierenden Abschätzung
im Untersystem 30. Das "Offline-System
an Bord" ist kein
Echtzeitsystem. Der bidirektionale interne Bus 35 lässt zu,
Zwischen- und Endergebnisse in den Speicher 40 zu schreiben
und die Ergebnisse umzuladen, wenn es nötig ist.
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Nachdem
die mathematischen Berechnungen beendet sind, werden die Fahrzeugmodellberechnungen
und Abschätzergebnisse
vom Speicher 40 zur modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 mittels
einer Schnittstelle 45 hochgeladen. In der modellbasierenden
Rekonstruktionseinheit 50 werden die erlangten Daten und
die in der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 bestimmten
zusätzlichen
Daten zu einem gemeinsamen Zeitstempel vereinigt bzw. vereinheitlicht,
und das Unfallszenario wird rekonstruiert.
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Das
rekonstruierte Unfallszenario wird über den internen Bus 65 in
die Auswerteeinheit 70 eingegeben. In der Auswerteeinheit 70 werden
das Fahrzeug- und Fahrerverhalten sowie die Umgebungsbedingungen ausgewertet.
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Das "Offline-System an
Bord" führt eine
Datenvorverarbeitung im Untersystem 20 aus, sowie eine Radmodellberechnung
und -abschätzung
im Untersystem 30 an Bord, d.h. im Fahrzeug (Block 101).
Gegensätzlich
zu dem in 10A eingeführten "Online-System an
Bord" werden die
Berechnungen im Untersystem 30 nicht in Echtzeit berechnet
("Offline"). Eine modellbasierende
Rekonstruktion im Untersystem 50 und die Auswertung des
Unfallszenarios im Untersystem 70 finden im Labor ("Offboard" bzw. "nicht an Bord", im Block 102 gezeigt)
statt, und finden nicht innerhalb des Fahrzeugs statt.
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Das "Offline-System, nicht
an Bord" das im
Blockdiagramm der 10C gezeigt
ist, funktioniert wie folgt: die Fahrzeugdaten 2, 4 und 6 werden über eine
Vielzahl von Leitungen 12 und 16 und über das
Datennetzwerk 14 im Fahrzeug in die Datenvorverarbeitungseinheit 20 des
Systems 10 zum Analysieren eines Fahrzeug- und Fahrerverhaltens
zugeführt.
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Die
Daten werden über
den internen Bus 55 in einem Speicher 40 gesichert.
Von dem Speicher 40 werden die Daten über eine Schnittstelle 35 zu
einem Personalcomputer (PC) in einem Labor hochgeladen, nachdem
der Unfall auftrat. An dem PC werden die jeweiligen Berechnungen
in der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 ausgeführt ("Offline").
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Nachdem
die Modellberechnungen und -abschätzungen ausgeführt sind,
werden die Ergebnisse über eine
Schnittstelle 45 in die modellbasierende Rekonstruktionseinheit 50 eingegeben.
In der modellbasierenden Rekonstruktionseinheit 50 werden
die erlangten Daten und die in der Fahrzeugmodell- und -abschätzeinheit 30 bestimmten
Informationen zu einem gemeinsamen Zeitstempel vereinheitlicht und
wird das Unfallszenario rekonstruiert.
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Das
rekonstruierte Unfallszenario wird über den internen Bus 65 in
die Auswerteeinheit 70 eingegeben. In der Auswerteeinheit 70 werden
das Fahrzeug- und Fahrerverhalten sowie die Umgebungsbedingung ausgewertet.
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Das "Offline-System, nicht
an Bord" kann auch
in einen Block an Bord 101, der Teile des im Fahrzeug installierten
Systems darstellt, aufgeteilt sein. Im "Offline-System, nicht an Bord" werden nur die Datenvorverarbeitung
in der Datenvorverarbeitungseinheit 20 und die Handlung
eines Sicherns der gemessenen und vorverarbeiteten Daten im Speicher 40 an
Bord im Block 101 ausgeführt. Die Fahrzeugmodell- und
-abschätzberechnungen,
die modellbasierende Rekonstruktion und die Auswertung des Unfallszenarios
werden im Labor verarbeitet, was "nicht an Bord" bedeutet, und zwar im Block 102,
und nicht in Echtzeit ("Offline").
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Dies
unterscheidet das "Offline-System,
nicht an Bord" der 10C von dem "Online-System an Bord", das in 10A präsentiert ist, und dem "Offline-System, an
Bord ist", das in 10B gezeigt ist, wo nur eine
modellbasierende Rekonstruktion und eine Auswertung außerhalb
des Fahrzeugs (Offboard bzw. nicht an Bord) stattfinden.
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Wie
es oben beschrieben ist, macht es das System zum Analysieren eines
Fahrzeug- und Fahrerverhaltens gemäß der vorliegenden Erfindung
möglich,
die Differentialgleichung zu lösen,
die das Fahrzeugverhalten darstellt, und zwar mittels der Fahrzeugmodell-
und -abschätzeinheit,
sowie die nicht messbaren Variablen in dem Sensor innerhalb des
Fahrzeugs zu erhalten, wie beispielsweise das Fahrzeugverhalten
oder das Fahrzeuggewicht, über
die Abschätztechnik.
Weiterhin kann gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Effekt zum Aufzeichnen von Informationen, die zum
quantitativen Analysieren der kritischen Fahrsituationen, wie beispielsweise
eines Unfalls, im System nötig
sind, erreicht werden. Weiterhin ist es möglich, die Interaktion zwischen
dem Fahrerverhalten, dem Fahrzeugverhalten und der Umgebungsbedingung
durch die Auswerteeinheit zu klären.
Demgemäß kann ein
weiterer Effekt erreicht werden, dass das System als Beweis für Verkehrsdelikte
verwendet werden kann, oder als die Einrichtung zum Analysieren
der instabilen Fahrsituationen, welche gerade noch davon abgehalten
werden, den Unfall zu verursachen.