DE1078426B - Verfahren zur Herstellung von geleimten Papieren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von geleimten PapierenInfo
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- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Papier oder ähnlichen Erzeugnissen,
welche ganz oder zum Teil aus Zellstoffasern unter Zusatz von leimenden Mitteln und mineralischen Füllstoffen
bestehen. Sie betrifft insbesondere eine neues Leimungsverfahren durch Vorbehandlung des Füllstoffes
von seiner Zugabe zu der Zellstoffaseraufschlämmung.
Bekanntlich besteht das klassische Verfahren zum Leimen von Papier darin, daß einer wässerigen Aufschlämmung
von Zellstoffasern und Füllstoffen eine Suspension eines Harzleimes, z. B. Kolophonium, zugesetzt
und dieser Leim durch Aluminiumsulfat ausgefällt wird. Dieses Verfahren hat einerseits den
Nachteil, daß durch den Gehalt von Aluminiumsulfat eine saure Reaktion hervorgerufen wird und daher
säureempfindliche Füllstoffe, wie Calciumcarbonat, vermieden werden müssen. Andererseits haftet, der
ausgefällte Harzleim vorwiegend an den Zellstoffasern und nicht an den Füllstoffteilchen, so daß ein großer
Teil des Füllmaterials bei der Blattbildung auf der Papiermaschine mit dem Abwasser weggeschwemmt
wird.
Es wurden daher schon zahlreiche Versuche gemacht, die Haftfestigkeit der Füllstoffteilchen zu verbessern.
So ist es beispielsweise seit langem bekannt, Füllstoffe mit den üblichen kolloidalen Papierleimen
vorzuleimen und dann erst dem Papierstoff zuzusetzen unter anschließender Einstellung des gewünschten
pp-Wertes mit Aluminiumsulfat. Dadurch wird zwar eine höhere Ausbeute erreicht, man erhält aber neben
den Nachteilen, die auf die Verwendung von Aluminiumsulfat zurückzuführen sind, ein nur unvollständig
geleimtes Papier, welches nicht wasserabstoßend ist und nicht sauber mit Feder und Tinte beschrieben
werden kann.
Eine Verbesserung der Haftfestigkeit des Füllstoffes kann auf bekannte Art durch den Zusatz einer
wässerigen Dispersion von Karayagummi in Verbindung mit alkalisch reagierenden Salzen erreicht werden.
Diese alkalischen Zusatzstoffe verändern jedoch den pH-Wert des Stoffes und verursachen die Ausfällung
von Niederschlägen. Beides wirkt sich aber bei der Papierherstellung ungünstig auf das Endprodukt
aus.
Es ist auch schon bekannt, Mannogalactanschleim zur Leimung von Papier zu verwenden. Hierbei wurde
dieser Schleim der Papiermasse in feiner Verteilung zugesetzt.
Es ist weiterhin bekannt, einer Fasermasse Füllstoffe zuzusetzen, die vorher mit thermoplastischen
Bindemitteln, wie Asphalt, Teer, natürlichen Harzen, z. B. Kolophonium, Schellack oder Kunststoffen, z. B.
Formaldehydkondensaten, Polyestern, überzogen wur-Verfahren zur Herstellung
von geleimten Papieren
von geleimten Papieren
Anmelder:
S. D. Warren Company,
Boston, Mass. (V. St. A.)
Boston, Mass. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. rer. nat. F. Vollmer, Patentanwalt,
Hamburg-Wandsbek, Schloßstr. 2/6
Hamburg-Wandsbek, Schloßstr. 2/6
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 11. August 1964
V. St. v. Amerika vom 11. August 1964
Tyrell Hawley Werner, Westbrook, Me.,
William Hynes Marra, Portland, Me.,
und Warren Bertrand Gilman, Gorham, Me. (V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
den. Dabei wird jedoch ein verhältnismäßig hoher Bindemittelanteil von 40 bis 50%, bezogen auf das
Trockengewicht, verwendet. Dadurch tritt eine weitgehende Beeinträchtigung des Endproduktes, z. B.
Verfärbung, ein, so daß es für höhere Ansprüche nicht geeignet ist. Außerdem muß das Überziehen der
Füllstoffteilchen oberhalb des Erweichungspunktes des Bindemittels durchgeführt werden.
Nach, einem anderen bekannten A7Cr fahren wird ein
pulverförmiges Füllmaterial hergestellt, dessen einzelne Teilchen mit einem Formaldehydkondensationsprodukt
überzogen sind. Dabei wird beispielsweise Ton unter Zusatz von Harnstoff-, Phenol- oder
Melamin-Formaldehyd-Harz in Wasser angeschlämmt und erwärmt und anschließend der Sprühtrocknung
unterworfen. Die Zugabe eines so vorbehandelten Füllstoffes gibt an sich schon zufriedenstellende Ergebnisse
in bezug auf die Haftfestigkeit des Füllmittels, liefert aber ein Papier, welches unvollständig
geleimt ist und nicht sauber und scharf begrenzt mit Feder und Tinte beschrieben werden kann.
Es ist ferner ein Verfahren bekannt, nach dem zwecks Leimung geringe Mengen von Dinieren höherer
aliphatischer Ketene in Form einer wässerigen Suspension auf die Oberfläche einer an sich fertigen
Papierbahn aufgebracht werden. Abgesehen davon, daß bei diesem Verfahren die fertige Papierbahn nachträglich
geleimt wird, ist zu berücksichtigen, daß der Leimüberzug nur auf die Oberfläche aufgetragen wird.
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Derartig behandelte Papiere sind jedoch nicht für alle in Betracht kommenden Verwendungszwecke ausreichend.
Gibt man nun die vorgeschlagene wässerige Suspension der Ketendimere der wässerigen Suspension des
Faserbreies nebst Füllstoffen zu, dann fließt bei der Blattbildung vom Sieb der Papiermaschine mit dem
Abwasser auch ein erheblicher Teil der Ketendimere mit ab. Um bei einem so abgewandelten Verfahren
eine ausreichende Leimung zu erzielen, wäre die Zugabe einer so großen Menge an Dimeren erforderlich,
daß das Verfahren wirtschaftlich zu kostspielig wird.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man alle diese Nachteile vermeidet, wenn man nach
der Erfindung zunächst die feinverteilten Mineralfüllstoffteilchen mit einer wässerigen Emulsion eines
dimeren aliphatischen Ketens, welches eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe von vorzugsweise
6 bis 20 C-Atomen besitzt, überzieht und erst anschließend die so vorbehandelten und feinverteilten
Mineralfüllstoffteilchen mit der wässerigen Suspension der Zellstoffasern innig vermischt.
Es wurde ferner gefunden, daß man die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens zusätzlich in vorteilhafter
Weise verbessern kann, wenn man die feinverteilten mit dem Dimer überzogenen Mineralfüllstoffteilchen
vor dem Mischen mit der wässerigen Suspension der Zellstoffasern noch mit einem zweiten,
äußeren Überzug aus einer wässerigen Dispersion eines Mannogalactans versieht.
Die so vorbehandelten, vollständig oder teilweise überzogenen Füllstoffteilchen können direkt als Leimmittel
verwendet werden. Hierbei erreicht man in vorteilhafter Weise, daß die Mineralteilchen eine doppelte
Wirkung ausüben: Sie bringen einerseits das Dimer mit der Zellstoffaser in Kontakt und wirken andererseits
als Füllmittel. Wenn es sich, wie im ersten Fall, nur darum handelt, für eine gewünschte Leimwirkung
einen ausreichenden Dimeranteil an die Zellstoffaser zu bringen, so kann der Anteil an Füllstoff gering
sein. Gewünschtenfalls kann zusätzlich noch unüberzogener Füllstoff zugegeben werden, der dann nur als
Füllstoff wirkt.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung ist die Anwendung von Aluminiumsulfat oder eines anderen
sauren Mittels nicht erforderlich, um den Leimstoff auszufällen oder niederzuschlagen. Um die vorher erwähnten
Nachteile des Aluminiumsulfats zu vermeiden, wird nach der Erfindung bevorzugt ohne diesen
Zusatz gearbeitet. Das Fehlen des Aluminiumsulfats ist jedoch nicht unbedingt für ein erfolgreiches Leimen
gemäß der Erfindung erforderlich. Es ergeben sich jedoch bei der Verwendung dieses Zusatzes
weniger gute Ergebnisse, als wenn dieser Stoff nicht benutzt wird.
Die Erfindung ergibt gleich gute Resultate, wenn ein inertes Füllmittel, wie Ton, oder ein alkalisches
Füllmittel, wie Calciumcarbonat, benutzt wird. Wie schon vorher dargelegt, ist bisher noch kein befriedigendes
Verfahren zur Herstellung eines weißen und geleimten, Calciumcarbonat enthaltenden Papiers bekannt,
bei dem die Leimung vor der Herstellung der Papierbahn durch einen in einer sauren wässerigen
Suspension von Zellstoffasern befindlichen Leimstoff durchgeführt wurde. Nach der Erfindung erhält man
jedoch ein ausgezeichnet geleimtes Papier, welches als Füllmittel Calciumcarbonat enthält. Vorzugsweise
wird nach der Erfindung eine alkalische wässerige Suspension von Zellstoffasern für die Papierherstellung
auf dem Sieb einer Papiermaschine verwendet, während als Füllmittel Calciumcarbonat oder ein
alkalisches Füllmittel oder ein inertes Füllmittel, wie Ton, verwendet werden kann.
Die anfängliche Papierbahn und das fertige Papier enthalten Teilchen des mineralischen Füllmittels, die
den Leimstoff adsorbiert oder absorbiert haben. Ein Teil des Leimstoffes wandert zu den Zellstoffasern,
während ein anderer Teil an den Teilchen des mineralischen Füllstoffes verbleibt. Es kann daher auch ein
ίο in ausreichendem Maße geleimtes Papier hergestellt
werden, selbst wenn es einen großen Anteil eines mineralischen Füllmittels enthält. Darin liegt ein sehr
erheblicher Unterschied gegenüber den bekannten Verfahren, bei denen die Leimwirkung in der wässerigen
Suspension der Zellstoffasern abnimmt, wenn der Anteil an mineralischem Füllmittel steigt.
Die bevorzugten Leimstoffe werden aus der Klasse der Dimere der aliphatischen Ketene genommen, in
denen die Originalketene Kohlenwasserstoffgruppen
ao aufweisen, die 6 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten. Die Ketene sind Verbindungen der allgemeinen
Formel
:c=co
R'
in der mindestens ein R für eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
und das andere R für eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe oder Wasserstoff steht.
Sind beide R Kohlenwasserstoffgruppen, können diese Kohlenwasserstoffgruppen identisch oder verschieden
voneinander sein. Die aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe oder -gruppen können geradkettig oder verzweigtkettig
oder gesättigt oder ungesättigt sein. Andererseits können die Ketene entweder Keto- oder
Aldo-Alkyl- oder Alkylenketene sein. Die Ketene,
deren Dimere als Leimstoff gemäß der Erfindung verwendet werden, enthalten Kohlenwasserstoffgruppen,
die 6 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisen.
Die Ketene und ihre Dimere sind an sich bekannt. Sie sind z. B. beschrieben in Thorpe's »Dictionary of
Applied Chemistry«, Vol. VII (veröffentlicht 1946), S. 102 bis 106, oder im »Journal of the American
Chemical Society«, Vol. 69 (veröffentlicht 1947), S. 2444 bis 2448. Die Ketene sind auch in Gilman's
»Organic Chemistry«, A7Ol. 1, zweite Ausgabe (veröffentlicht
1943), S. 662 bis 665, beschrieben.
Die obenerwähnten Ketene, welche 6 bis 20 Kohlen-Stoffatome in ihren Kohlenwasserstoffgruppen haben,
werden für die vorliegenden Zwecke als höhere aliphatische Ketene bezeichnet. So können z. B. die Ketene
von der Ölsäure abgeleitet sein, deren Formel
CH8(CHj)7CHrCH(CHg)7COOH
lautet. Das Symbol R in der Ketenformel würde dann
CH3 (CH2)7CH:CH (CH2)6
sein. Diese Ketene und ihre Dimere können nach der vorstehend zitierten technischen Literatur hergestellt
und erfindungsgemäß verwendet werden.
Die anderen ungesättigten Säuren der ölsäurereihen sind ebenfalls gut bekannt. Sie haben die allgemeine
Formel
C1nH2^1COOH.
Die von den ungesättigten Säuren abgeleiteten Ketene können dimerisiert und gemäß der Erfindung
verwendet werden.
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Bei den üblichen Raumtemperaturen von 20 bis 30° C reicht die Konsistenz der bevorzugten Diniere
von ölflüssiger bis zur festen und wachsähnlichen
Beschaffenheit. Diese physikalischen Eigenschaften hängen von der Zahl der ungesättigten C-Bindungen
der Fettsäuren ab, welche zur Herstellung der Ketene verwendet werden.
Beispiele von Ketenen, die gesättigte Kohlenwasserstoffgruppen enthalten, deren Dimere gemäß der Erfindung
verwendbar sind, sind Hexyl-, Decyl-, Tetradecyl-,
Hexadecyl- und Eikosanylketene. Es sind dies nur einige Beispiele aus der vorstehend beschriebenen
Gruppe.
Die Anwendung von Emulsionen, welche die höheren aliphatischen Ketendimere enthalten, ergibt sich
aus der USA.-Patentschrift 2 627 477, die sich auf die Herstellung von Emulsionen aus den Dimeren in
Wasser mit Hilfe von Seife, synthetischen Reinigungsmitteln und anderen Mitteln bezieht. Viele Originalketene
dieser Klasse sind in der britischen Patentschrift 522 204 erwähnt.
Die feinen Teilchen des mineralischen Füllmittels werden in eine wässerige Dispersion oder Emulsion
des Dimers eingetaucht. Sie absorbieren oder adsorbieren dabei das Dimer, so daß diese einen Überzug
auf der gesamten Oberfläche jedes Teilchens des mineralischen Füllmittels oder an einer oder mehreren
Stellen derselben bildet. Damit diese Adsorption oder Absorption stattfinden kann, sollen die Teilchen frei
von jedem Überzug sein, der das Dimer abstößt.
Nach dieser Behandlung wird das vorbehandelte Füllmittel in Form feiner Teilchen mit der wässerigen
Suspension der Zellstoffasern vermischt und die wässerige Mischung dann zwecks Herstellung der
Papierbahn einer Langsieb-Papiermaschine oder einer anderen Papiermaschine zugeführt. Die Papierbahn
wird getrocknet und in üblicher Weise behandelt. Das fertige Papier ist geleimt und mit einem Füllstoff
versehen. Die Teilchen des mineralischen Füllmittels halten die Überzüge aus dem Dimer im fertigen
Papier zurück und sichern so eine teilweise Abwanderung des Dimers zu den im trockenen und fertigen
Papier enthaltenen Zellstoffasern.
Beispielsweise kann eine wässerige Emulsion eines Dimers wie folgt hergestellt werden:
Im folgenden bezieht sich die Bezeichnung Einheit auf irgendeine Gewichtseinheit, wie z. B. Pfund, Kilogramm
od. dgl.
60 Einheiten des Dimers von Monohexadecylketen und 12 Einheiten eines Emulgiermittels werden miteinander
gemischt und auf eine Temperatur von 55° C erwärmt. Dieser Vorgang wird, ebenso wie alle übrigen
hier erwähnten, bei normalem atmosphärischem Druck ausgeführt. Im vorliegenden Beispiel wurde als
Emulgiermittel Polyoxyäthylen-Sorbitan-Trioleat angewendet, das im Handel unter der Bezeichnung
»Tween 85« erhältlich ist.
Das Emulgiermittel ist eine bei 25° C ölige Flüssigkeit
mit einem spezifischen Gewicht von 1 bis 1,05, die in destilliertem Wasser dispergierbar ist.
»Tween 85« ist im »Handbook of Material Trade Names«, herausgegeben von Zimmerman & Lavine
(veröffentlicht 1953) durch »Industrial Research Service« auf S. 587 genau beschrieben.
Zu der obenerwähnten Mischung werden bei einer Temperatur von 55 bis 6O0C langsam 128 Einheiten
destilliertes oder Leitungswasser hinzugegeben. Die entstehende Emulsion zeigt zunächst eine gelbe Farbe
und ist eine Wasser-in-öl-Emulsion. Ist etwa die
Hälfte des Wassers hinzugegeben, dann wird die Emulsion eine Öl-in-Wasser-Emulsion, und die ursprüngliche
gelbe Farbe geht in Weiß über. Diese Emulsion kann für die Zweoke der Erfindung verwendet
werden. Andere im Sinne der Erfindung brauchbare Emulsionen sind in der USA.-Patentschrift
2 627 477 beschrieben.
In diesem Beispiel sind 60 Dimereinheiten in einer Emulsion, deren Gesamtgewicht 200 Einheiten beträgt.
Daher ist das Dimergewicht 30% des Gesamtgewichts der Emulsion. Dies ist eine ausreichende
Konzentration des Dimers in der Emulsion. Dieses Verhältnis ist aber kein scharfes Kriterium.
Gemäß der Erfindung genügen nun als wirksame Papierleimungsmittel sehr geringe Mengen von Dimeren.
Das ist wahrscheinlich teilweise auf eine physikalische oder chemische Reaktion zwischen den
auf den Teilchen des mineralischen Füllmittels befindlichen
Dimerüberzügen mit den Zellstoffasern zurückzuführen, nach der die Dimere in einem gewissen
Ausmaße von den Teilchen des mineralischen Füllmittels zu den Zellstoffasern wandern, und zwar in
der Zeit, in welcher die Faserbahn trocknet, oder in der folgenden, einige Tage dauernden Periode, während
der die getrocknete Papierbahn altert.
Der Grad der Leimung kann gewünschtenfalls variiert werden, indem man den Anteil an Dimeren
ändert. Im allgemeinen ist 1 % Dimer, bezogen auf die Lufttrockengewichte des Dimers und der Zellstoffasern
des fertigen Papiers, mehr als ausreichend zum Leimen von Papier, das bedruckt werden soll. In
den meisten Fällen kann man sogar mit befriedigenden Ergebnissen den Anteil an Dimer niedriger bemessen,
z.B. bis 0,1%, im allgemeinen aber auf ein Minimum von 0,25%. Wird das Dimer eines ungesättigten
AMcylketens verwendet, dann kann man schon mit 0,05% gute Leimwirkungen erzielen.
Beispielsweise soll ein geleimtes Papier erzeugt werden, welches etwa 5 Gewichtsprozent eines mineralischen
Füllmittels, bezogen auf das Lufttrockengewicht des Füllmittels und des fertigen Papiers, enthält.
Der mineralische Füllstoff kann Calciumcarbonat sein. In einem solchen Fall wird auf beliebige Weise
eine wässerige Emulsion von dem ausgewählten Dimer hergestellt, beispielsweise wie vorstehend erwähnt.
Es ist beabsichtigt, daß das Lufttrockengewicht des Dimers 0,50% desjenigen des Papiers beträgt.
600 Einheiten von feinzerkleinertem Calciumcarbonat oder eines anderen mineralischen Füllmittels
werden in 2400 Einheiten Wasser, z. B. destilliertem Wasser, suspendiert. Die angegebene Emulsion wird
mit dieser Suspension so vermischt, daß 1 Einheit von Dimeren auf 100 Einheiten Calciumcarbonat
kommt. Die Mischung erfolgt bei einer Temperatur von 20 bis 30° C und höher.
Die feinen Teilchen des Füllmittels sind in feinverteilter und gleichförmiger Suspension in dieser
Mischung enthalten. Diese ist nicht stabil, kann aber durch leichtes Rühren gleichmäßig bleiben oder durch
Rühren der abgesetzten Teilchen gleichmäßig gehalten werden. Die fertige Mischung zeigt bei 25° C einen
pH-Wert von 7 und eine Viskosität von 4,5 Centipoise
(cP).
Die wässerige Suspension des Füllmittels und die Emulsion des Dimers werden bei 20 bis 30° C 5 Minuten
oder noch länger mit Hilfe eines gewöhnlichen Propellerrührers durcheinandergerührt und der wässerigen
Suspension der Zellstoffasern bei einer Temperatur von z. B. 20 bis 300C zugegeben.
Als Mischer kann beispielsweise ein an sich bekannter Holländer oder irgendeine andere bekannte
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Mischvorrichtung verwendet werden, welche keine ferner Produkte erzeugt werden, die, wenn sie redi-
Mahlwirkung hat. Nach dem Mischen wird am besten spergierbar sind, als Füllmittel für Papier und andere
eine längere oder kräftige Bewegung vermieden. Materialien, wie z. B. Gummi, geeignet sind. Der-
Der pH-Wert der wässerigen Suspension der Zeil- artige Produkte bestehen hauptsächlich entweder nur
stoffasern, zu der die fertige Mischung hinzugegeben 5 aus einem mit Dimer überzogenen oder aber einem
wird, kann über oder unter dem neutralen Wert von 7 mit einem Überzug aus Dimer und Mannogalactan
liegen. Ein pH-Wert von über 7 wird bevorzugt. versehenen Pigment.
Die Konzentration des vorbehandelten Füllstoffes Vorzugsweise werden die vorbehandelten oder mit
wird so gewählt, daß ein fertiges Papier erhalten Dimeren überzogenen Teilchen des mineralischen
wird, welches über 5 Gewichtsprozent Füllstoff ent- io Füllmittels mit der wässerigen Suspension der ZeIl-
hält, bezogen auf die Lufttrockengewichte der un- stoffasern gemischt, nachdem die Fasern in der
überzogenen Füllstoffteilchen und des Papiers. Ge- Suspension vollständig mechanisch bearbeitet worden
wisse Überschüsse müssen angewendet werden, weil sind, sei es durch Schlagen oder auf andere Weise,
einige der vorher überzogenen Teilchen des minera- damit sie vollständig hydratisiert und aufgequollen
tischen Füllmittels durch die öffnungen des Siebes 15 sind und auf ihren Oberflächen feine Fäserchen be-
der Papiermaschine entweichen. Durch Vergrößerung sitzen, bevor die mit dem Dimer überzogenen Teilchen
des Anteils an vorbehandeltem oder vorher überzöge- des Füllmittels mit der wässerigen Suspension ver-
nem Füllmittel wird eine größere Leimwirkung erzielt. mischt werden.
Die flüssige Mischung, aus der die Faserbahn ge- Es muß nicht das gesamte Füllmittel auf diese
bildet wird, kann nur aus Wasser, Zellstoffasern und 20 Weise mit einem höheraliphatischen Ketendimer voraus
vorher überzogenen Teilchen bestehen. Der Zeil- behandelt werden, denn es kann auch nur ein Teil des
stoff kann beliebiger Art sein. Es kann entweder un- zugegebenen mineralischen Füllstoffes mit dem ausgegekochter
oder gekochter Zellstoff oder eine Mischung wählten Dimer oder einem Gemisch von Dimeren vorvon
gekochten Fasern oder eine Mischung von un- behandelt sein. Der Rest kann in unüberzogener Form
gekochten und gekochten Zellstoffasern verwendet 25 der wässerigen Suspension der Zellstoffasern zugewerden.
" geben werden. Gewöhnlich genügen 0,25 bis 0,50%
Es ist bekannt, daß ein Teil des mineralischen Füll- an Dimeren, bezogen auf das Lufttrockengewicht der
stoffes zusammen mit dem Abwasser aus der Papier- Zellstoffaser und des Dimers, wenn der Prozentsatz
maschine abfließt. Es ist auch bekannt, zusätzlich an Dimeren in Form eines Überzuges auf die Teilchen
einen weiteren Bestandteil zu der wässerigen Mischung 30 des mineralischen Füllstoffes gebracht wird. Soll die
zuzugeben, um das Zurückhalten des Füllmittels in Leimung intensiver sein, dann ist ein größerer Anteil
der Faserbahn und in dem fertigen Papier zu fördern. an Dimeren in Form eines vorher hergestellten Über-
Zu diesem Zweck können — wie schon erwähnt — zuges erforderlich.
Aluminiumsulfat zu der wässerigen Suspension der Wenn das fertige Papier einen sehr hohen Ge-Zellstoffasern
und auch gewisse organische Kolloide, 35 wichtsprozentsatz an Füllmittel enthält, dann wird
wie z. B. tierischer Leim, Karayagummi, Stärke u. dgl., auch der Prozentsatz an Dimerüberzug erhöht, weil
zugegeben werden. Diese kolloidalen Mittel können der Füllstoff selbst in einigen Fällen so viel an abder
wässerigen Suspension der Zellstoffasern beliebig sorbiertem oder adsorbiertem Dimerüberzug zurückzugesetzt
werden. In einem solchen Fall wird der hält, daß nur eine unzureichende Menge für das Aufmineralische
Füllstoff mit der wässerigen Emulsion 40 ziehen und Leimen der Zellstoffasern zur Verfugung
des Dimers vorbehandelt, bevor der Füllstoff mit dem steht. In den üblichen Fällen ergeben sich jedoch ausorganischen,
kolloidalen Zusatzmittel in Berührung gezeichnete Resultate, wenn der auf dem mineralischen
kommt. Durch diese Vorbehandlung mit dem Dimer Füllstoff angebrachte Überzug einen Dimergehalt von
erhält man eine bessere Adsorption oder Absorption 0,1 bis 0,50% hat, bezogen auf das Lufttrockendes
kolloidalen Zusatzmittels durch die feinen Teil- 45 gewicht der Zellstoffaser im fertigen Papier und demchen
des Füllstoffes. jenigen des Dimers. Die Menge des überzogenen mine-
Um die besten Ergebnisse zu erreichen, ist es jedoch rauschen Füllstoffes, der in dem fertigen Papier entzweckmäßig,
auf jede Verwendung von Aluminium- halten ist, liegt im Bereich von etwa 1 bis etwa 50%.
sulfat in der wässerigen Suspension der Zellulose- Wie schon vorher erwähnt, ist die Erfindung befasern
und in der wässerigen Mischung zu verzichten. 50 sonders bei solchen Papieren anwendbar, deren Füll-
Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, mittel aus Calciumcarbonat oder einem anderen alka-
daß die Teilchen des Füllstoffes zuerst mit dem dime- Iischen Stoff besteht, ohne Begrenzung auf solche
ren Material überzogen werden. Es erfolgt dann ein Füllmittel, wie Ton, Titandioxyd usw. Die Erfindung
zweiter Überzug aus Mannogalactanpflanzenschleim ermöglicht tatsächlich erstmalig ein ausreichendes
oder einem anderen Überzug, der neben anderen Stof- 55 Leimen von Papier, das einen alkalischen Füllstoff
fen Pflanzenschleim enthält. enthält, und zwar auf andere Weise als nach den Ver-
Falls erwünscht, kann die Suspension des mit Dimer fahren, nach denen die Papierbahn nur durch eine
überzogenen mineralischen Füllstoffes entweder vor Oberflächenleimung geleimt wird.
oder nach der anschließenden Behandlung mit Man- Somit kann gemäß der Erfindung Papier erzeugt nogalacian durch Filtration, Sedimentation oder Ver- 60 werden, das einen erheblichen Anteil von Calciumdasnpfung zu Lagerungs- oder Versandzwecken kon- carbonat hat, gut geleimt und sehr weiß ist. Wenn zentriert werden. Diese Konzentration kann so weit ein derartiges Papier mit Hilfe der üblichen Punktgetrieben werden, daß eine Paste entsteht, die nur prüfung untersucht wird, dann zeigt es einen Obereinen geringen Prozentsatz von etwa 30 Gewichts- flächen-pH-Wert von über 7. Säurefreies Papier, desprozent Wasser enthält, ohne daß dadurch die Fähig- 65 sen pH-Wert 7 oder mehr beträgt, ist aber nach dem keit des Füllmittels beeinträchtigt wird, "im Wasser Altern besser als säurehaltiges Papier,
zu einer Verdünnung redispergierbar zu sein, die als Statt Aluminiumsulfat und anderer saurer Mittel, Zugabe zu der Zellstoffasersuspension geeignet ist. die gemäß der Erfindung fehlen können, kann ein lös-Durch Trocknen der überzogenen Pigmente auf dem Hches Alkali, wie z. B. Soda, in der wässerigen Wege des bekannten Sprühtrockenverfahrens können 70 Suspension der Zellstoffasern gelöst werden. Dadurch
oder nach der anschließenden Behandlung mit Man- Somit kann gemäß der Erfindung Papier erzeugt nogalacian durch Filtration, Sedimentation oder Ver- 60 werden, das einen erheblichen Anteil von Calciumdasnpfung zu Lagerungs- oder Versandzwecken kon- carbonat hat, gut geleimt und sehr weiß ist. Wenn zentriert werden. Diese Konzentration kann so weit ein derartiges Papier mit Hilfe der üblichen Punktgetrieben werden, daß eine Paste entsteht, die nur prüfung untersucht wird, dann zeigt es einen Obereinen geringen Prozentsatz von etwa 30 Gewichts- flächen-pH-Wert von über 7. Säurefreies Papier, desprozent Wasser enthält, ohne daß dadurch die Fähig- 65 sen pH-Wert 7 oder mehr beträgt, ist aber nach dem keit des Füllmittels beeinträchtigt wird, "im Wasser Altern besser als säurehaltiges Papier,
zu einer Verdünnung redispergierbar zu sein, die als Statt Aluminiumsulfat und anderer saurer Mittel, Zugabe zu der Zellstoffasersuspension geeignet ist. die gemäß der Erfindung fehlen können, kann ein lös-Durch Trocknen der überzogenen Pigmente auf dem Hches Alkali, wie z. B. Soda, in der wässerigen Wege des bekannten Sprühtrockenverfahrens können 70 Suspension der Zellstoffasern gelöst werden. Dadurch
wird das Papier alkalisch, so daß seine Alterungseigenschaften verbessert werden. Ein derartig geleimtes
Papier kann Ton oder einen anderen gegen Säuren inerten Füllstoff enthalten. Ein derartiges Papier
hat ebenfalls einen Oberflächen-pjj-Wert von
über 7, wenn es durch einen üblichen Punkttest geprüft wird.
Durch das Fehlen von Aluminiumsulfat und säurehaltigen Mitteln kann die wässerige Suspension der
Zellstoffasern unter alkalischen Bedingungen geschlagen oder auf eine andere Weise mechanisch bearbeitet
werden. Dadurch ergeben sich alle aus dem unter alkalischen Bedingungen erfolgenden Schlagen oder
Bearbeiten bekannten Vorteile, ohne daß dieselben durch die anschließende Zugabe von sauren Mitteln
zu der wässerigen Suspension vermindert werden.
Aus der auf diese Weise hergestellten trockenen Papierbahn kann ein nicht überzogenes oder aber ein
teureres und besser überzogenes Druckpapier hergestellt werden. In jedem Fall ist die trockene Papierbahn
nach der Erfindung im wesentlichen überall gleichförmig geleimt, wobei sowohl die Fasern als
auch die Teilchen des mineralischen Füllstoffes in enger Verbindung mit dem höheren Alkylketendimer
stehen, das über die gesamte Dicke des Papiers gleichmäßig verteilt an die Zellstoffasern gewandert ist und
sich mit diesen gut verbunden hat. Eine wesentliche Verbesserung nach der Erfindung besteht somit darin,
daß es gelingt, dem Leim gleichförmig oder im wesentlichen gleichförmig über die ganze Papierdicke
unter dichter Verbindung mit den Zellstoffasern durch Absorption, Adsorption oder Reaktion zu
verteilen.
Die bekanntesten gewöhnlichen Mannogalactane, wie sie nach dieser Ausführungsform verwendet werden
können, sind enthalten in oder abgeleitet von den folgenden Gummiarten oder hieraus gewonnene umgewandelte
Erzeugnisse von:
a) Gummi aus unechter Akazie (Ceratonia siliqua L), der auch als Johannisbrotfruchtgummi oder einfach
Johannisbrotgummi bezeichnet wird. Das Produkt enthält etwa 83 Gewichtsprozent Mannogalactan und
wurde bisher in der Papierindustrie für die verschiedensten Zwecke, wie z. B. zum Leimen, als Binder
und zur endgültigen Fertigstellung, benutzt. Es ist aber niemals für die Zwecke gemäß der Erfindung
verwendet worden. Dieses Erzeugnis ist ein im wesentlichen wasserfreies Pulver. Das Überzugsmittel
kann auch eine Mischung aus Mannogalactanpfianzenschleim und Stärke sein.
b) Guargummi." Dieser stammt von einer Pflanze (Cyamposispsoralioides oder Cyamposis tetragonaloba)
und wird zur Zeit unter dem Namen Guargummi in Form eines im wesentlichen wasserfreien Pulvers
vertrieben. .
Andere Pflanzenschleime, welche gegenwärtig weniger Bedeutung für den Handel haben, mindestens
50 Gewichtsprozent eines oder mehrerer Mannogalactane enthalten und ebenfalls gemäß der Erfindung
verwendbar sind, können aus den Samen der folgenden Pflanzen gewonnen werden:
c) Feuerbaum (Nutysia floribunda, Familie der Loranthaceae), der Huisache-Strauch (Vachellia farnesiana),
der Kentucky-Kaffeebaum (Gymnocladus dioica), der Mezquit-Strauch (Proscopia juliflora),
PaIo verde (Torreyanum Cercidium torreyanum und Cercidium floridum).
Jede in den folgenden Angaben erwähnte Einheit bezieht sich auf eine Gewichtseinheit, wie z. B. Kilogramm,
Pfund usw.
Als Beispiel . für die Anwendung der Pflanzenschleime wird eine Einheit von Johannisbrotgummi
mit 100 Einheiten Wasser gemischt, diese Mischung unter Rühren bei 91° C erhitzt und unter weiterem
Rühren während 5 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Anschließend wird die Mischung beliebig
auf 20 bis 300C abgekühlt. Alle diese Handlungen
werden bei normalem atmosphärischem Druck und das Erhitzen und Mischen bei geringem oder gar keinem
Wasserverlust ausgeführt. Alle Messungen der Ph"Werte und der Viskosität erfolgen bei 25° C. Das
resultierende Produkt hat einen pH-Wert von 6 und eine Viskosität von 2950 cP. Wird der Anteil von
Johannisbrotgummi auf 1,5 Einheiten erhöht, dann besitzt die kolloidale Dispersion einen pH-Wert von
6,0 und eine Viskosität von 17 600 cP. Der pH-Wert der kolloidalen Dispersion ist jedoch nicht auf 6,0
oder darüber beschränkt.
Es kann ferner eine kolloidale Dispersion eines Produktes verwendet werden, die im Handel unter
dem Namen »Stargum No. 709« vertrieben wird und aus einer Mischung von Johannisbrotgummi und
wasserlöslicher oder in Wasser dispergierbarer Stärke besteht. Wenn eine Einheit »Stargum« in 100 Einheiten
Wasser kolloidal dispergiert wird, dann ergibt sich eine Dispersion, die einen pH-Wert von 9 und
eine Viskosität von 1600 cP hat. Diese Werte sind ausreichend, damit die überzogenen Teilchen elektrostatisch
von den in wässeriger Suspension befindlichen Zellstoffasern angezogen werden.
Die Zellstoffasern sind ebenso wie die mineralischen Füllstoffe in wässeriger Suspension negativ
geladen. Durch das vorherige Überziehen werden die Teilchen des mineralischen Füllstoffes in der wässerigen
Suspension positiv geladen oder wenigstens die negative Ladung der unüberzogenen Teilchen so weit
herabgesetzt, daß die vorher überzogenen Teilchen von den in wässeriger Suspension befindlichen Zellstoffasern
angezogen und festgehalten werden.
Das gequollene und kolloidal di.spergierte Überzugsmittel
muß eine ausreichende Konzentration des organischen, kolloidalen Materials besitzen, damit das
kolloidale Material die Teilchen des mineralischen Füllstoffes überziehen kann. Das Gewicht des Überzugs
beträgt jedoch nur einen geringen Gewichtsprozentsatz des unüberzogenen 'mineralischen Füllstoffes. Wenn der Pflanzenschleimüberzug aus gequollenem
und kolloidal dispergiertem Mannogalactan besteht und das Überzugsmittel eine ausreichend hohe
Konzentration eines derartigen Mannogalactane im Wasser aufweist, dann ergibt sich eine wesentliche
Verbesserung der Zurückhaltung an Füllmittel, wenn das Lufttrockengewicht des gequollenen und kolloidal
dispergierten Mannogalactans in dem Überzugsmittel aus Wasser, Kolloid und mineralischem Füllstoff
1 Einheit Mannogalactan auf 2000 Einheiten Füllstoffteilchen enthält. Wichtig Ist das Fehlen von Zellstoffasern
in dem Überzugsmittel, welche das Mannogalactan anziehen würden, bevor dieses den mineralischen
Füllstoff überzieht.
Das bevorzugte Mischungsverhältnis beträgt 1 bis 100 Einheiten Mannogalactan auf 2000 Einheiten
Füllstoff, bezogen auf" das Lufttrockengewicht der Einheiten. Bei einem solchen Verhältnis wird der vorbehandelte
oder vorher überzogene mineralische Füllstoff sowohl in der sich bildenden Faserbahn als auch
in dem fertigen Papier in zufriedenstellender Weise zurückgehalten.
In den meisten Fällen genügen 10 Einheiten Mannogalactan
auf 2000 Einheiten mineralischen Füll-
909 767/235
11 12
stoff. Wie vorstehend erwähnt, bezieht sich das Ge- lieh 90° C in der vorstehend erwähnten Weise diisper-
wicht des Mannogalactans und des Füllstoffes auf das giert.
Lufttrockengewicht. Das Verhältnis von Mannoga- Die wässerige Suspension von Calciutncarbonat
lactan zu Füllstoff hängt in einem gewissen Ausmaße wird zunächst mit der wässerigen Emulsion des
von dem Zellstoffmaterial und dem Grad des Schla- 5 Dimers bei 20 bis 30° C während 5 Minuten oder noch
gens desselben ab. Beide Faktoren sind für das Zu- länger gemischt, um die Teilchen des Füllstoffes mit
rückbehalten des Füllstoffes von Bedeutung. Durch- dem Dimer zu überziehen. Dieses Gemisch wird dann
schnittlich kann jedoch das Lufttrockengewicht des bei 20 bis 300C mit der wässerigen kolloidalen
Mannogalactans 1Zz % desjenigen des mineralischen Dispersion des gequollenen Johannisbrotgummis geFüllstoffes
betragen. Wenn mehr Mannogalactan zu- io mischt, indem man die Dispersion des Johannisbrotgegeben
wird, als für ein gutes Zurückhalten auf dem gummis zu dem zuerst hergestellten Gemisch zugibt,
Füllstoff erforderlich ist, dann wird durch die über- damit ein zweiter Überzug von Johannisbrotgummi
schüssige Menge hauptsächlich die Festigkeit des Pa- gebildet wird.
piers erhöht. An sich ist es alt und gut bekannt, Die wässerige Suspension der Zellstoffasern ent-Mannogalactane
zur Vergrößerung der Festigkeit des 15 hält 1000 Einheiten vorbearbeiteter Zellstoffasern, bePapiers
zu verwenden, insbesondere wenn das fertige zogen auf deren Lufttrockengewicht. Die Zellstoff-Papier
mit Wasser befeuchtet wird. Die angegebenen fasern werden vorher in der wässerigen Suspension
Verhältnisse beziehen sich auf die Verwendung von vollständig gequollen, hydratisiert und fibrilliert.
Johannisbrotgummi als Mannogalactan. Diese wässerige Suspension der Zellstoffasern enthält
Es werden ein Beispiel für die Herstellung eines 20 950Zo Wasser. Zwecks Erreichung eines pH-Wertes
Überzuges aus dimeren Ketenen sowie einige Bei- von 10 bis 12,5 werden entsprechende Mengen roher
spiele der gemeinsamen und nacheinanderfolgenden Soda oder kalzinierter Soda in dem Wasser gelöst.
Verwendung von Dimeren und Mannogalactanen auf- Diese Zutaten werden bei 20 bis 30° C zugegeben,
geführt. - Die erhaltene wässerige Mischung oder Masse wird
. 25 auf der Papiermaschine zu einer Faserbahn ver-
B ei spiel 1 arbeitet, gepreßt und getrocknet. Die fertige Bahn hat
10 Einheiten des Dimers von Monodecylketen wer- auf beiden Seiten eine ausgezeichnete Leimung. Sie
den in etwa 33 Einheiten Wasser zusammen mit einem enthält im wesentlichen 9 Gewichtsprozent Calciumgeeigneten
Emulgierungsmittel emulgiert. Diese Emul- carbonatfüllstoff, bezogen auf das Lufttrockengewicht
sion wird bei 20 bis 30° C mit einer wässerigen 30 der Bahn. Das vom Sieb ablaufende Wasser wird zuSuspension
vermischt, die aus 100 Einheiten Calcium- rückgeführt,
carbonat feiner Teilchengröße und etwa 109 Einheiten Beispiel 3
Wasser besteht, um die Teilchen des Calciumcarbonats
mit einem Überzug zu versehen. 100 Einheiten feinzerkleinerter Ton werden in
carbonat feiner Teilchengröße und etwa 109 Einheiten Beispiel 3
Wasser besteht, um die Teilchen des Calciumcarbonats
mit einem Überzug zu versehen. 100 Einheiten feinzerkleinerter Ton werden in
Eine Mischung aus gebleichten, langen und kurzen 35 125 Einheiten Wasser suspendiert. Dann wird eine
Holzfasern, die nach dem Sulfat- oder Natron- wässerige Emulsion aus einer Mischung der höheren
verfahren gewonnen wurden, wurde in Wasser bei Ketendimere, die von Stearin- und Ölsäuren abgeleitet
einer Konzentration von etwa 510Zo geschlagen. Diese sind, in der oben beschriebenen Weise gesondert für
Suspension geschlagener Fasern wird etwas verdünnt sich hergestellt. Diese wässerige Emulsion enthält
und durch eine Jordanmaschine geschickt. Sie wird 40 10 Einheiten der Mischung an Dimeren und etwa
dann weiterverdünnt und auf das Sieb einer Papier- 33 Einheiten Wasser sowie genügend Emulgierungsmaschine
aufgebracht. Während der Strom des ver- mittel. Es wird ferner eine kolloidale Dispersion aus
dünnten, geschlagenen und raffinierten Breies zu der einer Einheit Johannisbrotgummi und etwa 100 EinPapiermaschine
fließt, wird er mit einem Strom der heiten Wasser in der vorstehend beschriebenen Weise
Suspension des mit Dimer überzogenen Calcium- 45 gesondert für sich hergestellt. Diese wässerige Dimercarbonats
vermischt. Die dadurch gebildete Mischung emulsion wird mit der wässerigen Tonsuspension bei
läßt man auf das Sieb der Papiermaschine fließen. 20 bis 300C gemischt. Die kolloidale Dispersion des
Ein großer Anteil des behandelten Füllstoffes ent- Johannisbrotgummis wird dann bei 20 bis 300C in
weicht mit dem abfließenden Abwasser. Er wird aber der Mischung verrührt. Dadurch ergibt sich eine
gesammelt und mit dem Wasser, das zur endgültigen 50 Mischung, welche 100 Einheiten feinverteilten Ton
Verdünnung des der Papiermaschine zuzuleitenden als Füllstoff, 10 Einheiten der gemischten höheren
Stoffes dient, zurückbefördert. Das der Maschine zu- Alkylketendimere, 1 Einheit Johannisbrotgummi und
geführte Material enthielt 25 Teile Calciumcarbonat- 258 Einheiten Wasser enthält. Ein erheblicher Teil
füllstoff auf 100 Teile Fasern, bezogen auf das Luft- des Johannisbrotgummis ist auf den vorher mit den
trockengewicht. Die gebildete lufttrockene Papierbahn 55 höheren aliphatischen Ketendimeren überzogenen Teilenthielt
70Zo Calciumcarbonatfüllstoff und war auf chen adsorbiert. Auf diese Weise wird der Tonfüllbeiden
Seiten gut geleimt. stoff vorher sowohl mit den Dimeren als auch mit
. · λ η dem Johannisbrotgummi überzogen.
Beispiel I Diese Mischung wird unter Rühren bei einer Tem-
In 300 Einheiten Wasser werden 100 Einheiten 60 peratur von 20 bis 30° C zu der wässerigen Suspension
feinzerkleinertes Calciumcarbonat suspendiert. Diese der vorher geschlagenen Zellstoffasern hinzugegeben.
Suspension wird mit einer wässerigen Emulsion des Diese wässerige Suspension der vorher geschlagenen
Dimers von Monohexadecylketen gemischt. Diese Zellstoffasern enthält 1000 Einheiten der geschlagenen
Emulsion hat 6 Einheiten dieses Dimers, 1,2 Ein- Fasern, bezogen auf deren Lufttrockengewicht. Diese
heiten des erwähnten »Tween 85« und 12,8 Einheiten 65 wässerige Suspension der vorher geschlagenen oder
Wasser und wird wie vorstehend beschrieben her- bearbeiteten Fasern enthält etwa 50Zo lufttrockene
gestellt. Diese Bestandteile werden bei 20 bis 30° C Faser und enthält so viel gelöste, rohe Soda, daß sich
gemischt. 0,7 Einheiten Johannisbrotgummi, bezogen ein pH-Wert von 10 ergibt. Die Zellstoffasern wurden
auf das Lufttrockengewicht, werden kolloidal in etwa vorher in Wasser geschlagen, welches den gleichen
66,7 Einheiten destilliertem Wasser von durchschnitt- 70 pH-Wert von 10 besaß.
Die gesamte erhaltene wässerige Mischung wird wie oben der Papiermaschine zugeführt. Das fertige
Papier ist auf beiden Seiten gut geleimt.
10 Einheiten des Dimers von Monohexadecylketen werden in etwa 33 Einheiten Wasser zusammen mit
einem geeigneten Emulgiermittel emulgiert. Diese Emulsion wird mit 100 Teilen eines Titandioxydfüllmittels,
das in feinverteilter Form in 200 Einheiten Wasser suspendiert ist, gemischt.
Dann wird getrennt davon eine kolloidale Dispersion hergestellt, welche aus 0,8 Einheiten Johannisbrotgummi,
1,5 Einheiten modifizierter Kartoffelstärke und 200 Einheiten Wasser besteht.
Die Emulsion des Dimers wird mit der Suspension des Titandioxyds bei 20 bis 3O0C gemischt. Die
Mischung wird hei dieser Temperatur 5 Minuten oder noch länger gerührt, damit die Titandioxydteilchen
das Dimer adsorbieren oder absorbieren. Anschließend wird die kolloidale Dispersion aus Johannisbrotgummi
und Kartoffelstärke zu der vorher gebildeten Mischung bei 20 bis 30° C zugegeben und bei dieser Temperatur
5 Minuten oder länger gerührt.
Die fertige Mischung enthält 10 Einheiten des Dimers, 100 Einheiten feinverteiltes Titandioxyd,
0,8 Einheiten Johannisbrotgummi, 1,5 Einheiten modifizierte Stärke und etwa 433 Einheiten Wasser.
Hierbei sind die Teilchen aus Titandioxyd zuerst mit dem Dimer und anschließend mit der kolloidalen
Dispersion aus Johannisbrotgummi und der modifizierten Kartoffelstärke überzogen worden.
Die auf diese Weise hergestellte Mischung wird bei 20 bis 300C in die wässerige Suspension der vorher
geschlagenen Zellstoffasern eingerührt, deren Wasser einen pH-Wert von 8,2 hat. Diese Suspension besteht
aus etwa 1000 Einheiten vorher geschlagener Fasern und etwa 20 000 Einheiten Wasser.
Die fertige wässerige Mischung oder Masse wird auf das Sieb der Papiermaschine gebracht. Die gebildete
Faserbahn und das fertige Papier enthalten Gewichtsprozent Titandioxydfüllstoff. Das fertige
Papier ist auf beiden Seiten gut geleimt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Papieren unto ter Zusatz von leimenden Mitteln und mineralischem
Füllstoff zum wässerigen Papierstoff und anschließende Blattbildung auf der Papiermaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß die feinverteilten Mineralfüllstoffteilchen zunächst mit
einer wässerigen Emulsion eines dimeren aliphatischen Ketens, welches eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
mit 6 bis 20 C-Atomen hat, überzogen und anschließend die so vorbehandelten feinverteilten Mineralfüllstoffteilchen mit der wäs-
so serigen Suspension der Zellstoffasern innig vermischt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die feinverteilten, mit dem Dimer
überzogenen Mineralfüllstoffteilchen vor dem
s5 Mischen mit der wässerigen Suspension von Zellstoffasern
noch mit einem zweiten, äußeren Überzug aus einer wässerigen Dispersion eines Mannogalactans
versehen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch jo gekennzeichnet, daß als Mineralfüllstoff in an sich
bekannter Weise Calciumcarbonat verwendet wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 386 991;
USA.-Patentschriften Nr. 2 322 185, 2 553 485,
627 477, 2 674 587;
627 477, 2 674 587;
Fritz Arledter: »50 Jahre Papierleimung«,
Biberach an der Riß, 1939, S. 42, 43.
© 90S 767/235 S. 6&
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