DE1132279B

DE1132279B - Heizoel auf Erdoelbasis

Info

Publication number: DE1132279B
Application number: DEB63454A
Authority: DE
Inventors: Alfred Champagnat
Original assignee: BP PLC
Current assignee: BP PLC
Priority date: 1960-08-01
Filing date: 1961-07-29
Publication date: 1962-06-28
Also published as: US3085868A; FR1271686A; GB924236A

Description

1NTERNAT.KL. ClOg

DEUTSCHES

PATENTAMT

B 63454 IVc/23 b

ANMELDETAG: 29. JULI 1961

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 28. JUNI 1962

Die Erfindung bezieht sich auf Heizöle auf Erdölbasis, die einen wesentlichen Anteil an Rückstandsheizöl enthalten. Dieser Heizöltyp kann aus einem Rückstand, der aus einem wachshaltigen Rohöl erhalten wurde, hergestellt werden. Gewöhnlich ist es erforderlich, den Rückstand mit einem Gasöl zu verdünnen, um ein Heizöl zu erhalten, dessen Viskosität den Vorschriften entspricht. Heizöle dieser Art können sowohl wachshaltige Materialien als auch Asphaltene enthalten, und ihre Stockpunkte liegen häufig zu hoch, als daß sie bei tief en Temperaturen gelagert und leicht gepumpt werden können. Einige ähnliche, aus naphthenischen Rohölen hergestellte Heizöle weisen diesen Nachteil nicht auf.

Es sind viele Zusatzmittel bekannt, die eine Senkung der Stockpunkte von Schmierölen und wachshaltigen Gasölen bewirken, aber diese Zusatzmittel haben keinen nennenswerten Einfluß auf die Stockpunkte von Rückstandsheizölen, wahrscheinlich weil die letzteren Asphaltene enthalten, die in Schmier- und Gasölen nicht vorhanden sind. Rückstandsheizöle sind viel billiger als Schmieröle, und es ist unerwünscht, den Preis, beispielsweise durch Verwendung eines teuren Zusatzmittels oder eines Zusatzmittels, das bei der angewendeten Konzentration teuer ist, zu erhöhen. Gegenstand der Erfindung sind Heizöle, die ein Zusatzmittel enthalten, das die genannten Nachteile nicht aufweist.

Das Heizöl gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen aus einem geringen Anteil eines in einem Basisöl gelösten Zusatzstoffes. Als Zusatzstoff wird ein chloriertes Mineralwachs verwendet, das vorzugsweise 2 bis 60%, z.B. 4 bis 20 Gewichtsprozent, Chlor enthält, und als Basisöl dient ein Heizöl auf Erdölbasis, das wenigstens einen wesentlichen Anteil eines Destillationsrückstandes enthält.

Ein geeignetes chloriertes Mineralwachs ist ein chloriertes mikrokristallines Wachs. Ein mikrokristallines Wachs ist ein Erdölwachs, das durch Entwachsen eines Vakuumrückstandes bei der Herstellung eines als »Bright Stock« bekannten Schmieröls auf Erdölbasis erhalten wird. Das mikrokristalline Wachs enthält nach der Abtrennung zunächst einen hohen Ölanteil, z. B. 20 Gewichtsprozent. Dieses Wachs wird nachstehend als »Bright-Stock-Gatsch« bezeichnet. Der Ölanteil kann durch Umkristallisation des Bright-Stock-Gatsches aus einem Lösungsmittel gesenkt werden. Dieses umkristallisierte Wachs wird nachstehend als »einstufig aus Lösungsmitteln umkristallisierter Bright-Stock-Gatsch« bezeichnet. Sowohl ein Bright-Stock-Gatsch als auch ein einstufig aus Lösungsmitteln umkristallisierter Bright - Stock - Gatsch Heizöl auf Erdölbasis

Anmelder:

The British Petroleum Company Limited, London

Vertreter: Dr.-Ing. A. ν. Kreisler, Patentanwalt, Köln 1, Deichmannhaus

Beanspruchte Priorität: Frankreich vom 1. August 1960 (Nr. 834 653)

Alfred Champagnat, Paris, ist als Erfinder genannt worden

können chloriert und zur Herstellung von Rückstandsheizölen gemäß der Erfindung verwendet werden. Auch andere Mineralwachse, ζ. B. aus Schieferölen erhaltene Wachse, können zur Herstellung von Rückstandsheizölen gemäß der Erfindung verwendet werden. Vorzugsweise wird ein chloriertes Wachs verwendet, das durch Umsetzung eines Mineralwachses mit elementarem Chlor unter Bestrahlung des Reaktionsgemisches mit Ultraviolettlicht hergestellt ist.

Das Heizöl gemäß der Erfindung enthält vorzugsweise 0,05 bis IVo, z. B. etwa 0,1 bis 0,3 Gewichtsprozent, des Zusatzmittels.

Rückstandsheizöle auf Erdölbasis enthalten, gewöhnlich etwa 20 bis 80 Gewichtsprozent des Destillationsrückstandes, der entweder ein Rückstand der Vakuumdestillation oder der atmosphärischen Destillation sein kann. Zuweilen werden Gemische beider Rückstandstypen gebraucht. Es ist auch möglich, die meisten Erdölkohlenwasserstoffe, ζ. Β. Rückstände aus Krack- und Reformierprozessen, in das Heizöl zu nehmen, vorausgesetzt, daß Viskosität und Flammpunkt des Endgemisches den Vorschriften entsprechen. Häufig enthält die Mischung nur Destillationsrückstände und Gasöl, wobei die genaue Zusammensetzung der Mischung vom Rohöl, der Art der Verarbeitung usw. abhängt. Üblich sind jedoch die folgenden Gemische: a) Etwa 50 Gewichtsprozent Vakuumrückstand und etwa 50 Gewichtsprozent Gasöl und b) etwa 70 Gewichtsprozent Atmosphärenrückstand und etwa 30 Gewichtsprozent Gasöl. Alle diese Rückstandsheizöle ergeben zufriedenstellende Stockpunkte, wenn sie als Grundöl in den Heizölen gemäß der Erfindung gebraucht werden.

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Nachstehend werden einige Beispiele für Heizöle gemäß der Erfindung beschrieben. Alle diese Heizöle werden durch Zumischen von aus dem gleichen Mineralwachs hergestellten chlorierten Wachsen hergestellt. Dieses Mineralwachs ist ein einstufig mit Lösungsmitteln umkristallisierter Bright - Stock -Gatsch aus einem Mittelost-Rohöl, der folgende Kennzahlen aufweist:

Schmelzpunkt 8O⁰C

Kinematische Zähigkeit bei

100⁰C 18,9 cSt

Ölgehalt 4,8 Gewichtsprozent

Durch Zusatz von jeweils 0,1 und 0,2 Gewichtsprozent jedes Zusatzmittels zu diesem Basisöl werden sechs Mischheizöle hergestellt. Die Stockpunkte dieser Heizöle sind in Tabelle 2 genannt.

Tabelle 2

Menge des Zusatzmittels

Zusatzmittelmit 4,75 %C1
Zusatzmittelmit 11,4 % Cl
Zusatzmittelmit 15 % Cl

Er enthält etwa 15 Gewichtsprozent Normalparaf- 15 Ohne Zusatzmittel fine und etwa 85 Gewichtsprozent verzweigte und cyclische Verbindungen. Dieses Wachs wird durch Umsetzung mit elementarem Chlor chloriert, wobei das Reaktionsgemisch mit ultraviolettem Licht bestrahlt wird. Es werden drei verschiedene Reaktionszeiten zur Herstellung von drei Zusatzmitteln angewendet:

Stockpunkt, ⁰C Gewichtsprozent 0,1 I 0,2

-12 -9 -12

-12 -18 -18

-3

Beispiel 3

Als Zusatzöl wird eine Mischung aus 30 % Gabon-Vakuumrückstand und 70% Gabon-Gasöl verwendet. Es hat folgende Kennzahlen:

Bis zu einem Chlorgehalt von

4,75 % chloriertes Wachs, 11,4% chloriertes Wachs, 15 % chloriertes Wachs.

Jedes dieser Produkte wird als Zusatzstoff zur Herstellung von drei Mischheizölen verwendet.

Beispiel 1

Als Basisöl wird eine Mischung aus 53% eines Vakuumrückstandes aus Sahara-Rohöl und 47 Gewichtsprozent eines Gasöls aus Mittelost-Rohöl verwendet. Das Basisöl hat folgende Kennzahlen:

Dichte bei 15° C 0,889

Kinematische Zähigkeit bei 20° C .. 45,9 cSt

Schwefelgehalt 0,9%

Asphaltengehalt 0,45%

Stockpunkt -3⁰C

Durch Zusatz von jeweils 0,1 und 0,2 Gewichtsprozent jedes Zusatzmittels zu diesem Basisöl werden sechs Mischheizöle hergestellt. Die Stockpunkte dieser Heizöle sind in Tabelle 1 genannt.

Tabelle 1

Dichte bei 15° C 0,885

Kinematische Zähigkeit bei 20° C .. 39,7 cSt

Schwefelgehalt 0,70%

Asphaltengehalt 0,70%

Stockpunkt +3⁰C

Durch Zusatz von 0,1 bzw. 0,2 Gewichtsprozent jedes Zusatzmittels zu diesem Basisöl werden sechs Mischheizöle hergestellt. Die Stockpunkte dieser Heizöle sind in Tabelle 3 genannt.

Tabelle 3

Menge des Zusatzmittels

Zusatzmittelmit 4,75% Cl
Zusatzmittel mit 11,4 % Cl
Zusatzmittelmit 15 % Cl

Ohne Zusatzmittel

Stockpunkt, ° C Gewichtsprozent 0,1 i 0,2

-3 -6 -3

-21 -18 -18

Menge des Zusatzstoffes

Zusatzmittelmit 4,75%Cl
Zusatzmittelmitll,4%Cl
Zusatzmittelmit 15 % Cl

Ohne Zusatzmittel

Stockpunkt, ⁰C Gewichtsprozent 0,1 0,2

-12 -15 -21

-12 -18 -21

-3

Beispiel 2

Als Basisöl wird eine Mischung aus 29,3 Gewichtsprozent Sahara-Vakuumrückstand, 22,1 Gewichtsprozent Mittelost-Vakuumrückstand und 48,6 Gewichtsprozent Mittelost-Gasöl verwendet. Es hat folgende Kennzahlen:

Dichte bei 15⁰C 0,891

Kinematische Zähigkeit bei 20° C .. 43,6 cSt

Schwefelgehalt 1,43%

Asphaltengehalt 0,98%

Stockpunkt —3° C

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Heizöl auf Erdölbasis mit einem erheblichen Gehalt, z. B. 20 bis 80 Gewichtsprozent, eines Destillationsrückstandes und einem kleinen Anteil eines darin gelösten Zusatzstoffes, dadurch gekennzeichnet, daß es als Zusatzstoff ein chloriertes Mineralwachs enthält.

2. Heizöl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das chlorierte Mineralwachs 2 bis 60, insbesondere 4 bis 20 Gewichtsprozent, Chlor enthält und vorzugsweise in einer Konzentration von 0,05 bis I¹⁰Zo, insbesondere 0,1 bis 0,3%, bezogen auf das Gesamtgemisch, vorliegt.

3. Heizöl nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das chlorierte Mineralwachs aus einem mikrokristallinen Wachs, beispielsweise einem Bright-Stock-Gatsch oder einem einstufig aus Lösungsmitteln umkristallisierten Bright-Stock-Gatsch, erhalten worden ist.

4. Heizöl nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch • gekennzeichnet, daß das chlorierte Wachs durch Umsetzung eines Mineralwachses mit elementarem Chlor unter Einwirkung von Ultraviolettlicht erhalten worden ist.