DE142842C - Vorrichtung zur fernsteuerung von wasserfahrzeugen mittels elektrisher wellen - Google Patents
Vorrichtung zur fernsteuerung von wasserfahrzeugen mittels elektrisher wellenInfo
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- F41G7/00—Direction control systems for self-propelled missiles
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Description
ο» ι. ι ρ η
''C'/J/.OveZ-C "/ιΙ',ν,νίν.',Ι"
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Fernsteuerung von Wasserfahrzeugen
mittels elektrischer Wellen, bei welcher auf der Fernsteuerungsstelle ein nur in einer Richtung drehbarer Stromschließer angeordnet
ist, welcher bei einer vollen Umdrehung viermal während je einer kurzen Zeitdauer
elektrische Schwingungen gleicher Art erzeugt, während auf dem zu steuernden Fahrzeug
ein Uhrwerk sich befindet, welches unter Vermittelung einer für die elektrischen Wellen
empfindlichen Vorrichtung bei jeder Schwingungsfolge für eine bestimmte Bewegung freigegeben
wird und hierbei Stromkreise für Relais und Elektromotoren derart in bestimmter Folge schließt und öffnet, daß bei der ersten
und bei der dritten Wellensendung das Steuerruder nach rechts bezw. nach links bewegt
wird, während bei der zweiten und bei der vierten Wellensendung das Steuerruder in der
bis dahin erreichten Stellung angehalten wird. Weiterhin gehören zum Bereiche der vorliegenden
Erfindung besondere Ausführungsformen der bei dieser Fernsteuerungsvorrichtung verwendeten
Empfangsvorrichtungen, die nachstehend eingehend beschrieben werden sollen. In den beiliegenden Zeichnungen ist eine
AusfUhrungsform der Vorrichtung zur Darstellung gebracht, und zwar ist
Fig. ι ein Grundriß eines Schiffes mit der Steuerungseinrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung,
Fig. 2 ein Längsschnitt dazu mit der Steuerungsvorrichtung in Seitenansicht.
Fig. 3 ist ein teilweise schematischer Grundriß dazu nebst Schaltung.
Fig. 4 ist ein Grundriß,
Fig. 5 eine Endansicht und
Fig. 6 eine Seitenansicht des Uhrwerks nebst zugehörigen Teilen in vergrößertem Maßstabe.
Fig. 7 zeigt die für die elektrischen Wellen empfindliche Vorrichtung (Fritter) in Seitenansicht,
Fig. 8 im Schnitt und in vergrößertem Maßstabe.
Fig. 9 gibt eine schematische Darstellung der Steuerungsstelle nebst Abbildung des Fahrzeuges.
Fig. 10 ist eine schematische Ansicht der Stromkreise und Mechanismen in größerem
Maßstabe, wobei einzelne bekannte Teile fortgelassen oder durch übliche Zeichen angedeutet
sind.
In Fig. ι und 2 bezeichnet A das zu steuernde Fahrzeug, welches in einem Abteil B
Gegenstände irgend welcher Art, je nach seiner Bestimmung, enthalten kann. Dieses Fahrzeug
ist mit einer geeigneten Treibvorrichtung, etwa einer Schraube C auf der Welle eines Elektromotors
D ausgestattet, der den Betriebsstrom den Sammelbatterien EEEE entnimmt.
Außer der Treibmaschine besitzt das Boot noch eine kleinere Steuermaschine F, deren
Welle über die Lager hinaus verlängert ist und eine Schnecke trägt, die in ein Zahnrad G eingreift.
Das letztere ist an einer auf der senkrechten Stange H frei beweglichen Hülse b
befestigt und wird je nach der Drehungsrich-
tung des Motors F in der einen oder der anderen Richtung gedreht. Die Hülse b auf der
Stange H ist durch Zahnräder H' und H" mit einer Welle G' gekuppelt, die in senkrechten
Lagern am Achtersteven angeordnet ist und das Steuerruder F' trägt.
Die Einrichtung, mittels deren die Steuermaschine beherrscht wird, umfaßt zunächst eine
Empfangsleitung, die auf die Wellen abgestimmt ist, welche von einer entfernten Station
ausgesendet werden. Es kann dies entweder derart geschehen, daß ihre Schwingungszahl
gleich der Schwingungszahl der ausgesendeten Wellen gemacht ist, oder daß beide in einem
harmonischen Verhältnis zueinander stehen. Die eigentliche Empfangsleitung, die in Fig. 3 und
10 schematisch dargestellt ist, besteht aus dem Endpol E', dem Leiter C, der für die elektrischen
Wellen empfindlichen Vorrichtung (dem Fritter) A' und einem Leiter A", der zur Erde
führt, indem er etwa mit dem metallenen Kiel B' des Schiffes verbunden ist. Der Endpol
E' sollte eine größere leitende Oberfläche besitzen und so hoch als möglich auf einem
Ständer D', der in Fig. 2 abgebrochen dargestellt ist, angeordnet sein, doch ist eine derartige
Einrichtung nicht immer nötig. Der Leiter C ist in jedem Falle sorgfältig zu isolieren.
Die eben erwähnte Leitung bildet auch einen Teil einer Ortsleitung, die ein Relais α und
eine Batterie a' enthält, deren elektromotorische Kraft so bemessen ist, daß vermöge der dielektrischen
Schichten in der für die elektrisehen Wellen empfindlichen Vorrichtung A'
kein merklicher Strom durch die Ortsleitung fließt. Wenn aber elektrische Störungen die
Leitung erreichen, erfährt der Widerstand der für die elektrischen Wellen empfindlichen Vorrichtung
A' eine plötzliche starke Abnahme und ein Strom geht durch das Relais a. Die
für die elektrischen Wellen empfindliche Vorrichtung ist in Fig. 4, 6, 7 und 8 dargestellt.
Sie besteht aus einem Metallzylinder c mit isolierenden Deckeln c', durch weiche eine
Metallstange c" hindurchgeht. In dem Zylinder befindet sich eine geringe Menge von Körnern
eines leitenden Materials d, etwa aus oxydiertem Metall. Ein Metallstreifen d', der an einem
Ständer d" befestigt ist (s. Fig. 4), liegt an der Seite des Zylinders c und verbindet denselben
mit dem Leiter C der Leitung. Die Stange c" ist mit dem Apparatgestell und daher mit dem
anderen Teil der Leitung durch den gegabelten metallenen Arm e verbunden, dessen Enden
durch zwei Muttern an den vorspringenden Enden der Stange befestigt sind. Hierdurch
wird der Zylinder c unterstützt. Um den Batteriestrom, der beim Ansprechen der für die
elektrischen Wellen empfindlichen Vorrichtung A' auftritt, zu unterbrechen, sind folgende
Einrichtungen getroffen. Der Anker e' des Elektromagneten α schließt, wenn er von letzterem
angezogen wird, eine Ortsleitung, die die Batterie b' und den Elektromagneten f enthält;
der Anker f der letzteren ist an einer Drehwelle f" (Fig. 4, 5 und 6) befestigt, auf
der der Steigradanker g sitzt, der die Bewegung einer von einem Uhrwerk K getriebenen
Achse g' beherrscht. An der Welle g' ist eine. Scheibe g" mit vier Stiften b" befestigt,
so daß bei jeder Schwingung des Steigradankers g die Welle g' eine Vierlelumdrehung
macht. Eine der Wellen des Uhrwerks, etwa h, macht eine halbe Umdrehung bei jeder Viertel-Umdrehung
der Welle g'. Das Ende der ersteren Welle reicht durch die Seite des Gestelles
hinaus und trägt einen exzentrischen Zylinder h\ der durch einen Schlitz in einem
Hebel h'1 an der Seite des Gestelles hindurchgeht.
Der gegabelte Arm e, welcher den Zylinder c trägt, ist am Ende des Exzenters h'
eingelenkt, und das Exzenter und der Arm
sind durch eine Spiralfeder i verbunden. Zwei Stifte i' i' ragen aus dem Hebel h" heraus, und
einer derselben ist stets in der Bahn eines Ansatzes ρ am Arm e. Diese Stifte verhindern
die Drehung des Zylinders c mit der Welle h und dem Exzenter. Es ist klar, daß eine halbe
Umdrehung der Welle h die Feder i spannt und zugleich den Hebel h" hebt oder senkt.
Diese Teile sind so angeordnet, daß gerade, bevor die halbe Umdrehung der Welle beendigt
ist, der Stift i, der mit dem Anschlagstift ρ in Eingriff steht, zurückgezogen wird,
und der Zylinder c, der Feder i folgend, plötzlich um die Querachse um i8o° gedreht wird.
Die Bewegung desselben wird durch den anderen Stift V aufgehalten. Die Einstellung
gegenüber dem Anker f oder dem Magnet f ist ferner eine derartige, daß der Stift i' in
dem Augenblick zurückgezogen wird, wenn der Anker vom Magneten nahezu vollständig
angezogen worden ist, d. h. wenn der Hebel /, welcher den Anker J" trägt, den unteren der
beiden Anschläge s s (Fig. 5), welche seine Bewegung in beiden Richtungen begrenzen, nahezu
erreicht hat.
Der Zylinder c steht für gewöhnlich senkrecht, und wenn er in der beschriebenen Weise
gedreht wird, so werden die oxydierten Metallkörner in demselben einfach von einem Ende
an das andere gelangen. Da nun die Körner dabei stets durch dieselbe Strecke fallen und
in gleicher Weise bewegt werden, so werden sie nach jeder Bewegung des Relais in genau
denselben elektrischen Zustand zurückkehren und dem Batteriestrom denselben Widerstand
entgegensetzen, bis ein anderer aus der Ferne kommender Impuls die Empfangsleitung erreicht.
Das Relais α muß auf einen sehr schwachen
Strom ansprechen, dabei aber durchaus sicher arbeiten. Um das Abreißen des Ankers e' zu
sichern, nachdem ein Strom durch den Elektromagneten/" gesendet und durch die Umkehrung
der für die elektrischen Wellen empfindlichen Vorrichtung c wieder unterbrochen worden ist,
ist eine leichte Stange k in Führungen am Gestell in einer solchen Lage angebracht, daß
sie durch einen Ansatz k' des Ankerhebels /
ίο gehoben wird und den Anker e' etwas hebt.
Da für gewöhnlich ein sehr schwacher Strom durch die für die elektrischen Wellen empfindliche
Vorrichtung und das Relais α fließen könnte, der die Relaiszunge zwar nicht anziehen,
aber doch festzuhalten vermöchte, so ist diese Vorsichtsmaßregel dringend geboten.
Die Wirkung des Relais α und die hierdurch eingeleitete Wirkung des Elektromagneten /,
wie sie vorstehend beschrieben wurden, wird zur Beherrschung der Steuerungsvorrichtung in
der folgenden Weise benutzt.
Auf der Welle g', welche das Steigrad g"
trägt (Fig. 4, 5 und 6), sitzt ein Zylinder / aus isolierendem Material mit einer leitenden Platte
an jedem Ende. Aus diesen Platten ragen an einander diametral gegenüberliegenden Stellen
des Zylinders Kontaktplatten /'/" heraus, von denen letztere durch die Platte, aus welcher
sie herausragt, mit dem Apparatgestell in leitender Verbindung steht, während isolierte Streifen
oder Bürsten JJ' am freien Ende des Zylinders bezw. am Umfang desselben anliegen. Es
entstehen so drei Pole, von denen der eine dauernd mit der Platte /, der zweite mit der
Platte j" verbunden ist, während der dritte je nach der Stellung, in welche der Umschalter
durch das Schaltwerk g gebracht wird, mit dem einen oder dem anderen Streifen//' verbunden
ist, oder endlich durch Aufliegen der Kontaktfeder auf den isolierenden Teilen des
Zylinders isoliert ist. K' K" (Fig. 1, 3 und 10)
sind zwei Relais hinter der Treibmaschine. Ein Pol einer Batterie k" ist mit einer Klemme
jeder der Relaisspulen und der andere mit der Bürste J' verbunden, während die anderen
Klemmen der Relaisspulen mit der Bürste J und dem Apparatgestell verbunden sind.
Bei dieser Anordnung wird entweder das eine oder das andere Relais K' oder K" zum
Ansprechen gebracht, wenn die Bürste J' auf den Platten /' bezw. /" liegt, oder es sind
beide Relais außer Tätigkeit, wenn die Bürste J' auf der Isolierung zwischen / und /" aufliegt.
Spricht nun eines der Relais, etwa K' an, so stellt sein Anker eine Schließung durch den
Motor F her, welcher dann in einer Richtung in Bewegung gesetzt wird, um das Steuerruder
backbords zu drehen. Spricht dagegen das Relais if" an, so wird eine andere Schließung
durch den Motor F hergestellt, wodurch die Bewegungsrichtung des letzteren umgekehrt und
das Steuerruder steuerbords gedreht wird. Diese Schließungen dienen aber gleichzeitig auch
zu anderen Zwecken und führen deshalb auch durch andere sogleich zu beschreibende Apparate.
Die feste Stange H trägt eine isolierende Scheibe L (Fjg. 2), an deren Unterseite sechs
Bürsten 1,2,3,4,5,6 (Fig. 3) befestigt sind. Die Hülse b, welche auf die Stange aufgeschoben
ist und durch den Steuerungsmotor F gedreht wird, trägt eine Scheibe L', auf deren
oberer Fläche sich zwei konzentrische Kreise von Kontaktsegmenten befinden. Die Bürsten
i, 2, 3 und 4 liegen auf dem inneren Kreis von Kontaktsegmenten, die Bürsten 5 und 6 dagegen
auf dem äußeren. Der äußere Kreis von Kontaktsegmenten besteht aus zwei langen Segmenten
7 und 8 auf einander gegenüberliegenden Stellen der Platte und aus einer Reihe von kurzen Segmenten 9, 10, 11, 12, 13, 14 zwischen
den langen Segmenten. Biegsame Leiter /' /" verbinden die Segmente 7 und 8 mit den
Klemmen der Treibmaschine D, und die Pole der Batterie E sind mit den Bürsten 5 und 6
verbunden, so daß, während das Ruder mittschiffs steht oder nach einer Seite gedreht wird,
der Strom durch die Bürsten 5 und 6 und die Segmente 7 und 8 zur Treibmaschine D
fließt.
Der Steuerungsmotor F wird auch durch einen der Batterie E entnommenen Strom getrieben.
Ein Leiter 15 führt von einem Pol der Hauptbatterie E zu einer der Stromsammeibürsten,
und von der anderen Bürste geht ein Leiter 16 zu den Kontakten, welche von den
beiden Relais K' K" geschlossen werden. Ist eines der letzteren, etwa .K", in Tätigkeit, so
geht die Leitung weiter durch den Draht 19 und einen Feldmagnetspulensatz des Motors F
zur Bürste 1; ist aber das Relais K' in Tätigkeit, so setzt sich die Leitung .durch' den
Draht 18, einen zweiten Feldmagnetspulensatz und den Draht 20 zur Bürste 2 fort. So
lange das Steuerruder um nicht mehr als 450 auf eine Seite gedreht ist, liegen die Bürsten 1
und 2 stets auf einem langen Segment 21, und
eine Bürste liegt bei jeder Stellung des Ruders auf diesem Kontaktsegment, das durch einen
biegsamen Leiter 22 (Fig. 3 und 10) mit dem anderen Pol der Hauptbatterie verbunden ist.
Der Motor F kann daher stets in einer Richtung getrieben werden, gleichgültig, welche
Stellung das Steuerruder einnimmt, und kann stets in beiden Richtungen getrieben werden,
wenn das Steuerruder einen Winkel mit dem Kiel bildet, der kleiner ist als ein festgesetzter
Winkel, z. B. 450.
Um indessen zu verhindern, daß das Steuerruder in der einen oder in der anderen Riehtung
zu weit gedreht wird, wird die isolierte Platte 23 benutzt. Jede Bewegung des Steuer-
ruders über eine bestimmte Grenze hinaus bringt diese Platte 23 unter die eine oder die
andere der Bürsten 1, 2 und unterbricht den Stromkreis des Motors F, so daß das Ruder
in dieser Richtung nicht weiterJ'gedreht werden
kann; wohl aber kann das Ruder in der entgegengesetzten Richtung gedreht werden. In
gleicher Weise wird der Stromkreis der Treibmaschine D durch Bürsten 5 und 6 und die
Segmente des äußeren Kontaktringes auf der Scheibe L beherrscht. Wenn die kurzen Segmente
9,10,11,12,13,14 auf beiden Seiten
des Kreises isoliert sind, so wird der Motor D angehalten, wenn eine der Bürsten 5 oder 6,
von einem der langen Segmente 7 und 8 kommend, auf eines der kurzen Segmente aufläuft.
Die kurzen Segmente können untereinander oder mit den langen Segmenten in verschiedener
Weise verbunden sein, um die Stärke des durch den Motor £> fließenden Stromes
zu beeinflussen, wenn eine der Bürsten 5 oder 6 auf einem derselben aufliegt; um aber die
Zeichnung nicht zu verwirren, sind derartige Verbindungen nicht dargestellt, da sie sich ja
dem Fachmann von selbst darbieten.
Es ist von Wichtigkeit, hier noch hinzuzufügen, daß an allen Kontaktstellen, an denen
eine Unterbrechung des Stromes vorkommt, Vorkehrungen zu treffen sind, um Funkenbildung
und wellenförmige Entladungen in den Leitungen zu verhindern, da diese die für die
elektrischen Wellen empfindliche Vorrichtung beeinflussen könnten. Diese Erwägung läßt es
rätlich erscheinen, die beiden Relais K' K" zu benutzen, welche sonst entbehrlich wären. Sie
sollten auch soweit als möglich von der für die elektrischen Wellen empfindlichen Vorrichtung
aufgestellt sein, um die letztere gegen die Einwirkung starker veränderlicher Ströme zu
schützen.
Außer den beschriebenen Vorrichtungen kann das Schiff noch andere Vorrichtungen tragen,
welche zur Erreichung besonderer, mehr oder minder wichtiger Zwecke nötig sind. Beispielsweise
ist ein kleiner Motor m (Fig. 1, 3 und 10) dargestellt, welcher eine Anzahl von Aufgaben
zu erfüllen hat. Dieser Motor ist in Reihenschaltung mit dem Anker des Steuerungsmotors F verbunden, so daß, wenn der eine
oder der andere Stromkreis des letzteren durch die Relais K' K" geschlossen ist, auch der
Motor m läuft, aber stets nur in derselben Richtung. Der Drehung dieses Motors wirkt
eine Feder m' entgegen, so daß beim gewöhnliehen
Betrieb, wo der Stromkreis des Motors F nur für kurze Zeit geschlossen ist, der Hebel
m", der an einem der Räder des Getriebes M befestigt ist, mit welchem der Anker
des Motors gekuppelt ist, sich nur ein kleines Stück bewegt und beim Aufhören des Stromes
unter der Wirkung der Feder m', welche den Motor wieder rückwärts dreht, an einen Anschlag
P zurückkehrt. Wenn aber der Stromkreis des Motors F rasch nacheinander hergestellt
und unterbrochen wird, wobei das Steuerruder unbeeinflußt bleibt, so wird der Hebel
m" um einen größeren Winkel gedreht und kommt mit einer Metallplatte η und
schließlich, wenn gewünscht, mit einem Kontakt ή in Berührung. Wenn der Hebel m"
auf die Platte η aufläuft, so fließt der Strom der Hauptbatterie entweder durch das eine oder
das andere oder durch beide Lichter auf den Ständern qq, je nach der Stellung der Bürsten 3
und 4 gegenüber dem isolierenden Segment 23. Da aber die Scheibe L, welche die Segmente
trägt, mit dem Ruder gekuppelt ist, so läßt sich die Stellung des letzteren durch Beobachtung
der Lichter erkennen. Beide Lichter können gefärbt sein, und durch Aufleuchtenlassen
derselben zu gewünschten Zeiten ist man imstande, den Bewegungen des Schiffes bei
Nacht zu folgen. Zu diesem Zweck sind auch die Ständer rr vorgesehen, welche mit lebhaften
Farben angestrichen sind, um sie bei Tage auf große Entfernungen wahrnehmen zu
können.
Wird das aufeinander folgende Öffnen und Schließen der Leitungen des Motors F hinreichend
oft, am besten eine gegebene Anzahl von Malen, wiederholt, so legt sich der Hebel
m" auf den Kontakt n', wodurch die Hauptbatterie durch eine Vorrichtung 0 geschlossen
und letztere in dem gewünschten Augenblick in Tätigkeit gesetzt wird. Durch ähnliche Einrichtungen
oder andere, sich dem Sachverständigen von selbst darbietende, kann man eine beliebige Anzahl von Vorrichtungen auslösen.
In Fig. 9 ist schematisch die Vorrichtung auf der Steuerungsstelle an Land dargestellt. Es
ist S eine Quelle elektrischer Schwingungen oder Störungen, deren Erzeugung durch einen
geeigneten Stromschließer im Kasten T beherrscht wird. Der Griff dieses Stromschließers
ist bloß in einer Richtung beweglich und vermag auf vier Punkten tfuu' stehen zu bleiben,
so daß, wenn der Griff von einem dieser Punkte zum anderen bewegt wird, während einer sehr kurzen Zeit Schwingungen erzeugt
werden. Es werden so während einer Umdrehung vier derartige Störungen hervorgerufen
und die Empfangsleitung wird viermal beeinflußt. Aus der vorstehenden Beschreibung
der Beherrschungsvorrichtung am Schiff erkennt man nun, daß das Steuerruder zweimal bewegt
wird, einmal nach rechts und einmal nach links; den Griff des Stromschließers stellt man
nun am besten so ein, daß, wenn er an den Punkten tt' angehalten wird, d. h. rechts oder
links von der den Apparaten bedienenden Person, das Schiff nach rechts oder links von
seinem Kurs abgelenkt wird. Hierdurch wird der Betrieb erleichtert. Die gewöhnlichen
Lagen des Griffes sind deshalb auf u oder u', wo das Steuerruder nicht beeinflußt wird, und
der Griff bleibt auf den anderen Punkten t V nur so lange als nötig ist.
Die Art der Anwendung des Apparats und die Wirkungsweise der einzelnen Vorrichtungen,
welche derselbe umfaßt, sind folgende:
ίο Für gewöhnlich ist die Platte L' so gestellt,
daß die Bürste 2 auf dem isolierten Segment 23 und die Bürste 6 auf den isolierten kurzen
Segmenten aufliegt. Unter diesen Umständen ist das Ruder steuerbords gedreht, und der
Stromkreis des Motors D ist an den Bürsten 5 und 6 unterbrochen. Gleichzeitig kann nur
eine der Schaltungen des Motors F, nämlich jene, die vom Relais K" beherrscht wirdj geschlossen
werden, da die Bürste 2, welche mit
ao dem anderen Relais K' verbunden ist, außer Berührung mit dem langen Segment 21 steht.
Es soll nun das Schiff gegen einen gegebenen Punkt in Bewegung gesetzt werden. Der
Griff T wird aus seiner gewöhnlichen Lage, in der er auf dem Punkt ti liegt, auf den
Punkt t des Umschalterkastens gestellt. Hierdurch wird eine elektrische Störung ausgesendet,
welche, wenn sie in der Empfangsleitung am Schiff anlangt, die für die elektri-
sehen Wellen empfindliche Vorrichtung Ä leitend
macht; infolgedessen fließt ein Strom durch die Ortsleitung, welche diese Vorrichtung,
das Relais α und die Batterie a' enthält. Hierdurch wird, wie erwähnt, der Zylinder j
gedreht, und die Bürste J' verläßt die Isolation und läuft auf den Kontakt j' auf. Dieser Kontakt
und die Batterie k" stellen dann den Stromkreis des Motors F her. Der letztere
geht von der dauernd mit einem Pol der Hauptbatterie verbundenen Platte 22 aus durch
die Bürste 1, den Feldmagneten von F, den Draht 19, den Anker des Relais K", den
Draht 16, den Motor m, die Bürsten und den Stromsammler von F und den Draht 15 zum
anderen Pol der Batterie E. Der Motor F wird hierdurch in Tätigkeit gesetzt, um das
Steuerruder backbords zu drehen; dabei wird die Platte L' zurückbewegt, das Segment 8
kommt unter die Bürste 6 und stellt den Stromkreis der Treibmaschine D her, welche das
Schiff in Bewegung setzt. Der Motor F wird so lange laufen gelassen, bis das Ruder hinreichend
weit gedreht worden ist, um das Schiff in der gewünschten Richtung zu steuern, worauf der Griff auf u gestellt wird. Hierdurch
wird das Relais α abermals zum Ansprechen gebracht, und die Bürste /' gelangt
auf die Isolation und beide Relais K' K" sind außer Tätigkeit.
Das Steuerruder bleibt in der Stellung, in welche es durch den Motor F gebracht wurde.
Will man es dann steuerbords oder entgegengesetzt zur früheren Richtung drehen, so wird
der Griff T einfach auf den Punkt f gebracht
und dort liegen gelassen, bis der Motor F, der nun unter der Einwirkung des Relais K' steht,
das durch Auflaufen von /' auf/' eingeschaltet worden ist, seine Arbeit verrichtet hat. Die
Bewegung des Griffes T auf den nächsten Punkt schaltet beide Relais K' und K" aus, und die
nächste Bewegung bewirkt eine Drehung des Ruders backbords usf. Nimmt man aber an,
daß, nachdem das Ruder unter einem bestimmten Winkel gegen die Mittellage eingestellt
worden ist, es noch weiter in derselben Richtung gedreht werden soll, so wird der
Griff rasch über zwei Punkte bewegt, so daß der Stromkreis, welcher die Bewegung des
Ruders in der entgegengesetzten Richtung bewirken würde, viel zu kurze Zeit geschlossen
ist, um eine merkliche Wirkung hervorzurufen; der Griff wird also erst auf dem dritten Punkte
liegen gelassen, und zwar so lange, bis das Steuerruder in die gewünschte Richtung gebracht
worden ist; der Griff wird dann auf den nächsten Punkt gestellt, wodurch die Relais
K' K" abermals ausgeschaltet werden. Man erkennt, daß, wenn der Griff hinreichend lange
Zeit auf dem einen oder dem anderen Punkt t oder V gehalten wird, der Motor F die Platte L'
einfach in der einen oder der anderen Richtung dreht, bis ,die Stromkreise der Motoren JD
und F unterbrochen sind; es ist ferner klar, daß ein Relais K' oder K" stets bereit ist,
den Motor F in Bewegung zu setzen.
Wie vorhin bemerkt, ist die längste Dauer der Wirkung des Motors F unter gewöhnlichen
Betriebsbedingungen nicht ausreichend, um dem Motor m zu gestatten, den Am m'
auf die Platte η zu schieben. Wenn aber der Griff T mit einer gewissen Geschwindigkeit gedreht
wird, so geht eine Reihe von Stromstößen durch den Motor m, welche das Bestreben
haben, den Motor F in aufeinanderfolgend entgegengesetzten Richtungen zu drehen
und daher auf diesen Motor eine merkliche Wirkung nicht ausüben; dagegen wirken diese
Ströme dahin, den Motor m gegen die Wirkung der Spiralfeder zu drehen.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:i. Eine Vorrichtung zur Fernsteuerung von Wasserfahrzeugen mittels elektrischer Wellen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Fernsteuerungsstelle ein nur in einer Richtung drehbarer Stromschließer angeordnet ist, welcher bei einer vollen Umdrehung viermal während je einer kurzen Zeitdauer elektrische Schwingungen gleicher Art erzeugt, während auf dem zu steuernden Fahrzeug ein Uhrwerk sich befindet,welches unter Vermittelung einer für die elektrischen Wellen empfindlichen Vorrichtung bei jeder Schwingungsfolge für eine bestimmte Bewegung freigegeben wird und hierbei Stromkreise für Relais und Elektromotoren derart in bestimmter Folge schließt und öffnet, daß bei der ersten und bei der dritten Wellensendung das Steuerruder nach rechts bezw. nach links bewegt wird, wahrend bei der zweiten und bei der vierten Wellensendung das Steuerruder in der bis dahin erreichten Stellung angehalten wird.
- 2. Eine weitere Ausbildung der Empfangsvorrichtung auf dem Fahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer zugleich mit dem Steuerruder gedrehten Scheibe (L') kreisbogenförmige Kontaktstücke angeordnet sind, welche mit feststehenden Kontaktfedern derart in Berührung stehen, daß bei Erreichung eines bestimmten maximalen Ausschlages des Steuerruders nach links oder rechts der zugehörige Motorstromkreis unterbrochen, das Steuerruder also selbsttätig angehalten wird, während jeweilig der Stromkreis für die entgegengesetzte Bewegung des Motors geschlossen bleibt.
- 3. Eine weitere Ausbildung der Empfangsvorrichtung auf dem Fahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß der Fritter mit einer quer zu seiner Längsachse gerichteten horizontalen Achse des Uhrwerks derart unter Zwischenschaltung einer Feder verbunden ist, daß der Fritter nach der Freigabe des Uhrwerks zunächst in Ruhe bleibt und erst gegen Ende der Bewegung des Uhrwerks plötzlich um eine halbe Umdrehung bewegt und somit entfrittet wird.
- 4. Eine weitere Ausbildung der Empfangsvorrichtung auf dem Fahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Anker des Antriebsmotors für das Steuerruder ein Hülfsmotor fm) in Reihe geschaltet ist, dessen Ankerwelle derart unter der Wirkung einer Feder steht, daß der Anker nur bei rasch aufeinander folgenden Wellensendungen gedreht wird und dabei Stromkreise für verschieden gefärbte Lichter zur Sichtbarmachung der jeweiligen Lage des Steuerruders bei Nacht einschaltet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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