DE1673011C3 - Weiterbildung eines chromatografischen Verfahrens und Vorrichtungen - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Weiterbildung des chromatographischen Trenn Verfahrens gemäß
dem H?uptpatent 1 598 555, angewandt auf ein Trenn
system, in welchem sich ein zu trennendes Stoffgemisch im Stoffaustausch zwischen einer zurückhaltenden und
einer Förderphase befindet, für das die Funktion der theoretischen Bodenhöhe gegen die Relativgeschwindigkeit
zwischen den Phasen ein erstes Minimum der Bodenhöhe im Gebiet der laminaren Strömung der
Förderphase aufweist wonach die Bodenhöhe wieder ansteigt bis zu einem Wendepunkt im Sinne e-nes verringerten
Anstieges, wobei der Wendepunkt im wesentlichen dem Anfang der eine Quervermischung be
wirkenden Konvektionsströmungen (Wirbelbildungen) in der Förderphase entspricht.
Im Hauptpatent wird nicht nur ein Wendepunkt, son
dem ein Maximum der Bodenhöhe bei höheren ReIativgeschwinüigkeiten
vorausgesetzt, wobei das Maxi mum im wesentlichen dem Anfang turbulenter Strömungsbedingungen
in der Förderphase entspricht. Zwecks Verkürzung der Trenndauer, bzw. zwecks Erzielung
verbesserter Trennungen, ohne Zeitverlust, lehrt das Hauptpatent, daß die Relativgeschwindigkeit
zwischen den beiden Phasen über der dem Maximum der Bodenhöhe entsprechenden Geschwindigkeit doch
unterhalb der Geschwindigkeit eingestellt wird, bei welcher der Beitrag zur Bodenhöhe des Massenübertragungswiderstandes
in der zurückhaltenden Phase den Beitrag zur Bodenhöhe des Massenübertragungswiderstandes
in der Förderphase größenordnungsmä-Big überschreitet.
Auf Grund weiterer Untersuchungen ist es nun möglich, die Lehre des Hauptpatentes weiter zu präzisieren
und zu ergänzen, unter Beibehaltung der dem Hauptpatent zugrunde liegenden Aufgabestellung.
Es hat sich nun gezeigt daß erfindungsgemäß die angestrebten Vorteile auch dadurch zu erreichen sind,
daß die Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden Phasen auf einen Wert eingestellt wird, der den dem
Wendepunkt entsprechenden Wert überschreitet, der aber noch unterhalb der Geschwindigkeit liegt, bei welcher
der Beitrag zur Bodenhöhe des Massenübertragungswiderstandes in der zurückhaltenden Phase den
Beitrag zur Bodenhöhe des Massenübertragungswiderstandes in der Förderphase größenmäßig überschreitet.
Der Wendepunkt kann und wird meistens bei einer geringeren Strömungsgeschwindigkeit vorliegen als
der Strömungsgeschwindigkeit, die dem im Hauptpatent genannten Maximum der Bodenhöhe entspricht
Die Erfindung ist aber auch auf Systeme anwendbar, die zwar einen Wendepunkt aber kein Maximum der
Bodenhöhe aufweisen. Ferner schließt der erfindungsgemäß verwendbare Strömungsgeschwindigkeitsbereich
den Geschwindigkeitsbereich mit ein. bei dem zwar schon die Quervermischung der Förderphase bewirkende
Konvektionsströmungen wirksam sind, in dem aber noch keine unbedingt turbulente Strömung
im strengwissenschaftlichen S'nne zu herrschen braucht Dies ist vor allen Dingen von Wichtigkeit im
Falle gefüllter Trennsäulen, in denen es schwer ist, den Anfangspunkt der wahren turbulenten Strömungen im
strengsten wissenschaftlichen Sinne festzulegen.
Gegebenenfalls, insbesondere falls die Trennung unter Wirbelschichtbedingungen stattfinden soll, wird dabei
wie im Hauptpatent dafür gesorgt, daß jegliche von der Nettorelativbewegung zwischen den Phasen abweichende
Beweglichkeit der die fördernde Phase enthaltenden Teilchen auf einen Abschnitt in Nettoströmungsrichtung
beschränkt bleiben, der größenordnungsmäßig die ohne eine solche abweichende Bewegung
erreichbare Bodenhöhe des Systems nicht überschreitet.
Was im jetzigen Zusammenhang unter »Konvektionsströmungen« zu verstehen ist, wirkt sich hauptsächlich
in zweierlei Hinsicht aus:
1. Es findet eine drastische Verringerung des Massenübergangswiderstandes
in der Förderphase statt.
2. Eine zunehmende Intensität der Konvektionsströmungserscheinungen,
insbesondere sobald sich diese über die ganze Säulenbreite erstrecken, bewirkt
eine Abflachung des Geschwindigkeitsprofils, wodurch Wandeffekten im allgemeinen und (in
gefüllten Systemen) den durch Porengrößen-Variationen bedingten Abweichungen von der
Durchschnittsströmungsgeschwindigkeit begegnet wird.
Zur vorteilhaften Auswertung der Konvektionsströmungserscheinungen
braucht deren Vorhandensein sich jedoch nicht unbedingt durch ein ausgeprägtes Maximum in der graphischen Darstellung bemerkbar
zu machen. Falls andere Beiträge zur Gesamtbodenhöhe z. B. der zurückhaltenden Phase groß sind, ist unter
Umständen an Stelle eines Maximums lediglich ein Wendepunkt in der Kurve wahrnehmbar, der unter
Umständen gar nicht sehr ausgeprägt ist Trotzdem können sich noch lohnende Vorteile daraus ergeben,
die Strömungsgeschwindigkeit über den Wert zu erhöhen, bei dem die Konvektionsströmungserscheinungen
im überwiegenden Maße die Förderung gelöster Stoffe quer zur Netto-Strömungsrichtung beherrschen, insbesondere,
da diese Erscheinungen auch die Leistung von Säulen größeren Durchmessers zu verbessern neigen
wenn die Strömungswirbel sich über den ganzen Säulenquerschnitt erstrecken.
Da die Leistung chromatographischer Systeme vor nicht weniger als zwanzig Parametern bestimmt wird
ist es kaum möglich, für alle denkbaren Fälle allgemein gültige feste Regeln niederzulegen. Dennoch lasser
sich im allgemeinen wenigstens zwei Hauptanwen dungsbereiche der Chromatographie unterscheiden
Die analytische Anwendung (die auch zur industrieller Verfahrensüberwachung immer wertvoller wird) un<
die präparative Anwendung (die sich unter anderen zur Herstellung reiner Chemikalien und deren Zwi
schenprodukte eignet). In der analytischen Anwendun
spielt die Analysendauer die erste Rolle, und die präparative Leistung (Durchsatzkapazität) ist wegen der hohen
Empfindlichkeit moderner chromatographischer Detektoren verhältnismäßig nebensächlich. Die Analysendauer
ist der Gesamtbodenhöhe dividiert durch die Geschwindigkeit annähernd linear proportional, und
bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten entspricht ihrerseits die Bodenhöhe dem Produkt der Strömungsgeschwindigkeit
und der Summe der Massenübertragungswiderstände in den beiden Phasen. Für analyti
sehe Zwecke (und in manchen Fällen auch für präparative
Zwecke) wird a»if Kosten der analytisch nebensächlichen
Durchsatzkapazität der Massenübertragungswiderstandsbeitrag der zurückhaltenden Phase
(in analytischen Systemen, wohl immer eine stationäre Phase) so gering eingestellt, daß die graphische Darstellung
der Bodenhöhe gegen die Strömungsgeschwindigkeit mindestens bis zur Bildung einer Stufe herabgesenkt
wird, wobei dann die Trennung unter Bedingungen durchgeführt wird, die einem Punkt auf der Stufe
entsprechen.
In ungefüllten Rohren oder Säulen ähnlicher Eigenschaften
ist es fast immer möglich und in gefüllten Säulen, insbesondere gefüllten Säulen für analytische
Zwecke ist es häufig möglich und dann bevorzugt, den Massenübertragungswiderstand in der zurückhaltenden
Phase unterhalb einer Grenze zu halten, wo die genannte graphische Darstellung nach dem Wendepunkt
ein Maximum erreicht, und unter solchen Umständen wird die Trennung dann unter Bedingungen durchgeführt
die einen Punkt der Kurve jenseits des Maximums entsprechen.
Für analytische Zwecke ergeben sich besonders günstige Ergebnisse, indem man Kapillaren mit einem Innendurchmesser
zwischen 1 mm und 0,2 mm, insbesondere 0,5 mm mit Teilchen füllt, von denen alle drei Dimensionen
wenigstens annähernd gleich sind, insbesondere mit kugelförmigen Perlen, und die einen Durchmesser
zwischen 2h und '/s des Kapillaren-Innendurchmessers
besitzen und eine als stationäre Phase ausgebildete Oberfläche bzw. damit beschichtete Oberfläche
besitzen und man die Trennung in einem solchen System durchführt, insbesondere, indem die fördernde
Phase mit einer Geschwindigkeit hindurchgeführt wird, die mindestens so hoch ist wie der erfindungsgemäß
festgelegte Mindestwert.
Derart gefüllte und eine stationäre Phase enthaltende Trennsäulen fallen auch in den Rahmen der vorliegenden
Erfindung.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, enthaltend eine Trennsäule mit einer Füllung aus Körpern, deren drei Dimensionen
wenigstens annähernd gleich sind, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Säuleninnendurchmesser zwischen
14- und 5mal so groß ist wie der Füllkörperdurchmesser
und for analytische Zwecke zwischen 0,2 und 1.0 mm und für präparat!ve Zwecke mehr als 5 mm beträgt
and im letzten Fall für Füllkörperdurchmesser 3 mm eberschreitet.
Eine weitere Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit Trennsäule und einer Füllung, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Trennsäule
eingebaute Prallflächen in der Füllung quer zur Sau lenachse aufweist und daß jede Prallfläche mehrfach
end im wesentlichen gleichmäßig über den ganzen Querschnitt verteilt gelocht ist und sowohl die Löcher
als auch die Zwischenräume /wischen den Löchern um ein Vielfaches größer sind als die Größe der festen Teile
der Füllung.
Die Erfindung betrifft auch noch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit einer Trennsäule ohne Füllung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß quer zur Säulenachse Ab- bzw.
Umlenkeinrichtungen vorgesehen und deren Oberflächen als Trennflächen für die zurückhaltende Phase
ausgebildet sind.
Solche Säulen besitzen sowohl einige der günstigsten Eigenschaften offener Kapillarsäulen als auch eine erheblich
verbesserte Kapazität sowie die Eigenschaft,
daß die erfindungsgemäß günstigen Konvektionsströ
mungserscheinungen bei einer erheblich geringeren Strömungsgeschwindigkeit auftreten. Diese Säulen eig
nen sich auch sehr gut zur Verwendung mit flüssiger stationärer Phase vorausgesetzt daß Maßnahmen mr
Begegnung einer besonders ernsten Ursache des Massenübertragungswiderstandes in der stationären Phase
getroffen werden, nämlich der Neigung von Flüssigkeiten sich bevorzugt im keilförmigen Berührungsbereich
zwischen angrenzenden Teilchen bzw. /wischen den Teilchen und der Rohrwandung anzusammeln. Dies
läßt sich 7. B durch Verwendung von Teilchen mit einer porösen Oberflächenbeschaffenheit z. B. mit in
an sich bekannter Weise graphitbeschichteten Teilchen erreichen oder aber auch dadurch, daß die keilförmigen
Zwischenräume in den Berührungsbereichen mit einer beliebigen, mit dem chromatographischen System verträglichen
festen Kittmasse gefüllt werden, z. B. durch Versinterung der Teilchen selbst oder durch Anbringung
eines entsprechenden Kunststoffes, z. B. Epoxydhar? oder, falls die Perlen od. dgl aus Metall bestehen
(z. B. Kupfer) dadurch, daß die Perlen und vorzugsweise
auch das Rohrinnere zunächst verzinnt werden und daß die gefüllte Säule dann so weit erhitzt wird, daß die
Teilchen im Berührungsbereich miteinander verlötet werden. In gefüllten Systemen hängt die günstigste
Schichtdicke in der zurückhaltenden Phase von der Größe der festen Teile der Füllung ab. d. h. bei den in
bekannter Weise mit losen Teilchen gefüllten Säulen von der Teilchengröße. Es hat sich nun gezeigt, daß
beispielsweise im Falle der präparativen Chromatographie, insbesondere der Gaschromatographie, sich ein
günstiges Verhältnis von Strömungsgeschwindigkeit zur optimalen praktisch erreichbaren Schichtdicke mit
mäßigem Druckgefälle durch die Füllung erreichen läßt, wenn die Füllkörper ungewöhnlich groß, insbesondere
vorzugsweise größer als 3 mm, vorzugsweise größer als 5 mm. insbesondere zwischen 5 mm und 5 cm im
Durchmesser, beispielsweise zwischen 7 mm und 20 mm im Durchmesser betragen.
Auch hier ergeben sich wieder besondere Vorteile im erfirtdungsgemäßen Sinne, wenn der Rohrinnendurchmesser
zwischen 1,5- und 5mai die Größe des Füllkörperdurchmessers
besitzt und auf alle Fälle größer ah 5 mm ist. Bei näherer Überlegung läßt sich natürlich
das Druckgefälle in solchen Säulen in erster Lime aul die von den großen FüHkörpern selbst gebildeten Ver
Sperrungen zurückführen, und es ergibt sich ferner eir verhältnismäßig ungünstiges Verhältnis zwischen den
Füllkörpervolumen und der als Auflagefläche für di<
zurückhaltende Phase verfügbaren Gesamtoberfläche Mit FüHkörpern der soeben beschriebenen Größe wir<
e». nun gemäß einer Weiterbildung der Erfindung durchaus möglich. Füllkörper zu verwenden, die eint
wesentlich größere verfügbare Oberfläche bzw. emei geringeren undurchlässigen Querschnitt besitzen al
massive kugelförmige Teilchen des gleichen durch
■ f
1 673 Oil
schnittlichen Durchmessers. Es wird somit vorgeschlagen
Raschig-Ringe, Sattel-Füllkörper und ähnliche Füllkörper mit offener Struktur im obengenannten
Körnungsbereich zur Füllung chromatographischer Säulen in der an sich bereits für Destillationssäulen bekannten
Weise zu verwenden und die chromatographische Trennung mit einer zurückhaltenden Phase durchzuführen,
die von solchen Füllkörpern getragen wird.
Als noch eine Weiterbildung des Erfindungsgedankens für Systeme, in denen die Hohlräume zwischen
den Füllkörpern wesentlich größer sind als der Höchst wert der Schichtdicke, der sich stationär auf der Füllkörperoberfläche
festhalten läßt, insbesondere bei Verwendung einer flüssigen zurückhaltenden Phase, ergibt
sich nun auch die Möglichkeit, eine solche zurückhaltende Phase kontinuierlich auf das Oberende der Säule
od. dgl. mit einer Geschwindigkeit aufzutragen, bei der sich eine ständig unter Schwerkraftwirkung nach unten,
über die Füllkörperoberfläche fließende Schicht zurückhaltender Phase ergibt. Dabei kann die Entwickler
phase in der gleichen Richtung wie die zurückhaltende Phase, aber mit höherer Geschwindigkeit durch die
Füllung fließend strömen gelassen werden, wodurch die absatzweise chromatographische Entwicklung mit
einer entsprechend erhöhten Schichtdicke ermöglicht wird. Vorzugsweise findet jedoch die chromatographische
Entwicklung im Gegenstrom zur Fließrichtung der zurückhaltenden Phase statt und wird das zu chromatographierende
Stoffgemisch kontinuierlich an einer Stelle eingeführt, die zwischen dem Einfuhrort der zurück
haltenden Phase und dem Einfuhrort der Eniwicklerphase liegt, woraus sich eine kontinuierliche chromatographische
Trennung ergibt.
Um nun wieder auf die Chromatographie in gefüllten Säulen im allgemeineren zurückzukehren, gibt es Fälle,
wo sich die Entwicklung des Chromatogramms technisch oder wirtschaftlich nicht bei einer Strömungsgeschwindigkeit
durchführen läßt die hoch genug zur Erreichung der Konvektionsströmungserscheinungen ist.
Unter solchen Umständen sieht die Erfindung den Einbau von Prall-Flächen in der Füllung quer zur Strömungsrichtung
der Entwicklerphase vor. wobei jede Prallfläche mehrfach und im wesentlichen gleichmäßig
über den ganzen Querschnitt verteilt gelocht ist und sowohl die Lochungen als auch die Zwischenräume
zwischen den Löchern erheblich, also um ein Vielfaches, größer sind als die Größe der festen Teile der
Füllung, 7. B. der Füllkörper.
Des weiteren sind in der bevorzugten Ausführung die l-ochungen aufeinanderfolgender Prall Flächen gegeneinander
versetzt angeordnet, d. h. in axialer Richtung.
Mit dieser Maßnahme wird wiederum bezweckt, die Entwicklerphase wiederholt zur Wirbelbildung und
Strom jng quer zur Netto Strömungsrichtung zu zwingen
und dadurch das Gesamtströmungsprofil in der Vorrichtung abzuflachen. Dadurch und insbesondere im
Falle von Säulen großen Durrhmessers, z. B. Säulen mit
mehr als 10 cm. vorzugsweise mehr al«. 20 cm Innen
durchmesser erreicht man günstigere Quervermi schungswirkungen als bei der Verwendung aufeinan
dcrfolgendcr Quereinbauten, bei denen die strömende Phase abwechselt durch eine einzige mittig gelegene
Lochung und dann wieder nur durch eine an der Wan dung gelegene Durchführung geführt wird und umgc
kehrt, und wo die Rohrfüllung in sämtlichen Zwischen
räumen zwischen den Prallplatten vorliegt.
Im Hauptpatent wird die Chromatographie in unge
füllten Rohren ziemlich eingehend behandelt Ia hat
sich nun ferner herausgestellt, daß das an sich günstigste Verhältnis zwischen der wirksamen Schichtdicke
der zurückhaltenden Phase und dem Rohr-Halbmesser zwischen 0,1 und 0,01 beträgt, insbesondere für präparative
Zwecke. In durchschnittlichen Fällen beträgt jedoch der Höchstwert der erreichbaren stabilen Filmdicke etwa 10-'cm, woraus sich dann für die optimale
Schichtdicke ein Höchstwert des Rohrhalbmessers von zwischen 10-' und 10-2cm ergibt. Diese praktischen
ίο Grenzen sollen nun erfindungsgemäß in verschiedenster
Weise überwunden werden.
Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens werden in ungefüllten Säulen Querrippen bzw.
Quereinbauten vorgesehen, die nicht nur die lineare Strömungsgeschwindigkeit verringern, bei der die Konvektionserscheinungen
wirksam werden, sondern die außerdem dazu dienen können, eine größere Schichtdicke
an zurückhaltender Phase festzuhalten, beispielsweise indem die Einbauten als flache Schalen vorliegen,
ao vorzugsweise kombiniert mit Ablenkeinbauten zur Führung der Entwicklerphase über die auf den Schalen
befindliche zurückhaltende Phasenschicht. Dies läßt sich z. B. dadurch verwirklichen, daß aufeinanderfolgende
Schalen, z. B. in der bereits weiter oben für ge-
»5 füllte Säulen beschriebenen Weise gegeneinander versetzt
sind.
Das weiter oben im Zusammenhang mit verhältnismäßig großen Füllkörpern beschriebene Prinzip, um
dickere Schichten der zurückhaltenden Phase als sonst üblich allmählich unter Schwerkraftwirkung fließen zu
lassen, läßt sich auch auf die in der oben beschriebenen Weise abgeänderten ungefüllten Rohre anwenden. Sofern
solche Rohre mit quergerichteten Einbauten versehen sind, so können diese entsprechend geneigt sein,
um das allmähliche Abwärtsfließen einer verhältnismäßig dicken Flüssigkeitsschicht der zurückhaltenden
Phase über die Einbauten und von einer Einbaute zur nächsten in Säulcnabwärtsrichtung zu fördern. Um die
zurückhaltende Phasenschicht bezüglich der Trägerflä-
♦o ehe fließen zu lassen, kann außer von der Schwerkraft
auch von Zentrifugalkräften Gebrauch gemacht werden, z. B. durch Verwendung schnell sich drehender
Scheiben als Einbauten.
Im folgenden soll die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen, unter Bezugnahme auf die Zeich nungen, näher erläutert werden. Es stellen dar
Im folgenden soll die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen, unter Bezugnahme auf die Zeich nungen, näher erläutert werden. Es stellen dar
F i g. 1 eine schematische graphische Darstellung de: Verhältnisses der reduzierten Bodenhöhe zur Strö
mungsgeschwindigkeit für die Flüssigkeits- und Gas
Chromatographie in gefüllten und ungefüllten Säulen,
F i g. 2 bis 5 im senkrechten Längsschnitt verschiede ner Ausführungen ungefüllter chromatographische!
Säulen, die zur Beschickung mit erhöhten Schichtdik ken der zurückhaltenden Phase und zur Förderung voi
Konvektionsslrömungserscheingungen bei geringerei Strömungsgeschwindigkeiten eingerichtet sind.
F i g. 6 bis 8 Ansichten wie in F i g. 2 bis 5 voi Weiterbildungen des gleichen Gedankens mit einer siel
bewegenden Schicht der zurückhaltenden Phase, ζ. Ε
für die kontinuierliche Chromatographie, und
F i g. 9 bis 12 ähnliche Ansichten verbesserter Aus
führungen crfindungsgemaß gefüllter Säulen.
Gemäß F i g. I stellt die Ordinate die reduzierte Bo denhöhe h dar. Diese ist ein bequemer dimensionslose
6j Parameter und entspricht der tatsächlichen Bodenhöh'
dividiert durch den Füllkörperdurchmesser dp für ge füllte Säulen oder den Rohrhalbmesser r für ungefüllt'
Säulen. Die Abs/isse stellt die Stroroungsgeschwindig
S0963V*
keit dar, ausgedrückt als eine Art Reynoldsche Zahl Re,
nämlich dem Produkt des Teilchendurchmessers (bzw. des Rohrdurchmessers) und der lineraren Strömungsgeschwindigkeit
geteilt durch die kinematische Viskosität.
Die Kurve A stellt die typische Kurvenform für die Flüssigkeits- oder Gaschromatographie in offenen Säulen
dar. Weder in der Abszisse noch der Ordinate sind Größen eingetragen, da die genauen Lagen der Punkte
der Kurven sehr weitgehend von vielen Parametern abhängen, deren Besprechung im jetzigen Zusammenhang
überflüssig ist. Fig.! soll lediglich gewisse gemeinsame
Tendenzen der verschiedensten chromatographischen Systeme andeuten, wobei jedoch die Einzelheiten
erheblichen Schwankungen unterliegen. Beide Kurven besitzen ein Minimum α weit im unteren
Geschwindigkeitsbereich, wo in beiden Fällen die Strömungsform typisch laminar ist. Der bisher übliche Betriebsbereich
entspricht annähernd der Umgebung dieses Minimums.
Von dort aus steigt Kurve A, bis ein ausgesprochenes und ziemlich plötzliches Maximum bei b erreicht wird.
Je nach den Einzelheiten des Systems kann es vor dem Maximum b noch einen mehr oder weniger ausgeprägten
Wendepunkt nach unten geben. Sonst aber fallen der Wendepunkt und das Maximum b praktisch zusammen.
Der erfindungsgemäße Betriebsbereich liegt auf der rechten Seite des Wendepunktes, also im vorliegenden
Falle rechts von Punkt 6, von wo aus die Kurve zunächst ziemlich steil abfällt und dann allmählich flacher
wird. Das heißt also, daß nach Erreichen einer gewissen Geschwindigkeit keine weitere Bodenhöhenerniedrigung
durch Konvektionsströmungserscheinungen zu erreichen ist.
Vielmehr können andere Bodenhöhenbeiträge dazu führen, daß die Kurve wieder zu steigen anfängt. Solange
die Bodenhöhenkurve nicht zu steil ansteigt, ergibt eine Geschwindigkeitszunahme immer noch eine Kürzung
der Analysendauer, die ja der Bodenhöhe direkt proportional und der Geschwindigkeit umgekehrt proportional
ist. Wirtschaftliche und technische Erwägungen setzen jedoch der Geschwindigkeitserhöhung eine
praktische Grenze. Besonders für analytische Zwecke ist es möglich, den Massenübertragungswiderstand in
der zurückhaltenden Phase sehr gering einzuhalten, was mit sich bringt, daß die Kurve dann sehr weitgehend
die idealisierte Form annimmt.
Die Kurve B stellt in etwas verallgemeinerter Form den entsprechenden Kurvenzug für die Flüssigkeitsoder Gaschromatographie in in üblicher Weise gefüllten
Säulen dar. Die Ausdrücke »gefüllte Säule« bzw. »Füllung« werden in diesem Zusammenhang im breiteren
Sinne verwendet und umfassen nicht nur aus teilchenförmigen!
Material bstehende Füllungen, sondern auch in sich zusammenhängende poröse Füllungen, z. B.
Füllungen mit einer Schaumstruktur, die den Gegen stand der Patentanmeldung P 15 17 944 bilden.
Die Kurve B hat bei c einen Wendepunkt, der dem
Wirksamwerden der Konvektionsströmungserscheinungen entspricht und somit der unteren Grenze des
Geschwindigkeitsbereiches für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Solange der Massenübertragungswiederstand
in der zurückhaltenden Phase genügend gering gehalten wird, biidet der Kurvenzug B
nach Punkt c eine ausgeprägte Stufe, die dann dem be
vorzugten Bedingungenbereich zur Durchführung des Verfahrens entspricht, oder die Kurve erreicht sogar in
der abgebildeten Weise ein recht ausgeprägtes Maximum bei d. Das Verfahren wird dann vorzugsweise unter
Bedingungen durchgeführt, die dem Kurvenabschnitt auf der rechten Seite des Punktes d entsprechen.
Der Massenübertragungswiderstand der zurückhaltenden Phase läßt sich durch günstige Texturen der
Trägeroberfläche für die zurückhaltende Phase, insbesondere durch Vermeidung totlaufender Poren und
ähnlicher zur Einfangung von Probenresten neigender
ίο Oberflächenerscheinungen und ferner dadurch einschränken,
daß die Schichtdicke der zurückhaltenden Phase (insbesondere im Falle flüssiger oder gelförmiger
zurückhaltender Phasen) innerhalb vorausbestimmbarer Grenzen gehalten wird.
Die Verwendung der weiter unten unter Bezugnahme auf die übrigen Abbildungen beschriebenen Syste
me, insbesondere derer gemäß F i g. 3 bis 12, ergibt im
allgemeinen eine Verschiebung des Wendepunktes bzw. des Maximums nach links. Gewisse, unter Bezugnähme
auf F i g. 10 und 11 beschriebene Kennzeichen
haben außerdem die Wirkung, den Massenübertragungswiderstand in der zurückhaltenden Phase zu ver
ringern, während zusätzlich die übrigen Kennzeichen gemäß F i g. 10 bis 12 dazu neigen, einen Kurvenzug zi
ergeben, der im allgemeinen zu einer Form zwischen den Formen der Kurven A und B neigen wird.
Gemäß F i g. 2 besitzt die Innenseite der Säulenwan dung 1 einer offenen Rohrsäule eine haarige bzw. samt
artige Schicht 2, die dazu dient, eine Schicht 3 einei flüssigen oder gelartigen zurückhaltenden Phase fest
zuhalten. Dadurch lassen sich die Schichtfesthalteeigen schäften von Kapillarsäulen verbessern. Solche Haare
lassen sich beispielsweise in Kupferrohren oder Rohrer mit einer Kupferinnenfläche durch Oxydation untei
stark alkalischen Bedingungen in an sich bekanntei Weise mit einem Oxydiermittel wie Natriumchlorit
vorzugsweise in Gegenwart von Zyanidionen herste! !en. Man bezweckt dadurch eine Erhöhung der Kapazi
tat offener rohrförmiger Säulen, natürlich ohne der
Höchstwert der Schichtdicke zu überschreiten, ober halb dessen der Massenübertragungswiderstand in de:
zurückhaltenden Phase die Vorteile des Betriebes be hohen Strömungsgeschwindigkeiten wieder zunichte
macht.
Gemäß F i g. 3 sind an den, einen Säulenraum vor zugsweise rechteckigen oder quadratischen Quer
schnittes umschreibenden Säulenwandungen 4 querge richtete Ablenk- bzw. Umlenkeinrichtungen vorgese
hen. die als waagerechte Schalen 5 ausgebildet und ge
geneinander versetzt so angeordnet sind, daß sie der Strom der Entwicklerphase über die gesamte Oberflä
ehe der Ablenk- bzw. Umlenkeinrichtung hin- und her leiten und wobei die Schalen 3 jeweils mit einer be
stimmten Schichtdicke an zurückhaltender Phase ge
füllt sind. Die Strömungsgeschwindigkeit wird auf einei
Wert eingestellt, bei dem die Konvektionsströmungser
scheinungen (Wirbel) sich über den gesamten Säulen querschnitt erstrecken und unterhalb einer Grenz«
oberhalb derer der berechnete Massenübertragungs
fio widerstand in der zurückhaltenden Phase den der mo
bilen Phase überschreitet.
Gemäß F i g. 4 besitzt die ungefüllte Säule 6 ringför mige Umlenkbleche 7. d;e sich ringsherum mit der Sau
lenwandung in Berührung befinden und jeweils in dei
fs Mitte ein Loch besitzen und dazwischen jeweils scha
lenförmige Umlenkbleche 8 solcher Größe, daß rings hemm zwischen der Schale 8 und der Säulenwandunj
ein ringförmiger Durchgang freibleibt. Die Strömungs
1 673 Oil
richtung der Entwicklerphase wird mittels des Pfeiles angedeutet. Die zurückhaltende Phase kann auf beide
Umlenkblecharten 7,8 aufgetragen werden. Gemäß der bevorzugten Ausführung befindet sich die zurückhaltende
Phase jedoch lediglich auf der Oberseite der schalenförmigen Bleche 8, um dadurch die Vorteile gemäß
des Patents I 598 555 zu erreichen.
Gemäß Fig.5 besitzt die Säule 9 die in enger Aufeinanderfolge
waagerecht quer über den ganzen Säulenquerschnitt erstreckende Um- bzw. Ablenkflächen
10, die jeweils vielfältig mit Löchern 11 versehen sind..
Diese sind in aufeinanderfolgenden Blechen gegeneinander in der gezeigten Weise versetzt. Jedes Loch 11
besitzt einen nach oben gerichteten gehobenen Rand 12, der das Abfließen der die Oberseite des Bleches
bedeckenden zurückhaltenden Phase verhindert. Die Strömungsrichtung der Entwicklerphase wird wiederum
durch die Pfeilrichtung angedeutet.
Gemäß F i g. 6 ist die Innenseite der ungefüllten Säulenwandung 13 mit spiralförmigen Rillen und Rippen
14 versehen, die als Umlenkeinrichtungen dienen. Die flüssige zurückhaltende Phase wird am oberen Ende
der Säule eingeführt und allmählich an der Säulenwandung 13 entlang in der von den Rillen bzw. Rippen 14
vorgeschriebenen Spiralrichtungen hinabfließen gelassen. Die zurückhaltende Phase fließt also abwärts in
der mit Pfeil 15 angedeuteten Richtung, während gemäß der bevorzugten Anwendungsart der Säule die
Entwicklerphase in der mittels Pfeil 16 angedeuteten Richtung nach oben fließt und somit also die chromatographische
Trennung im Gegenstrom und gegebenenfalls, gemäß an sich bekannten Grundsätzen, kontinuierlich
durchgeführt wird. Insbesondere wird das zu trennende Gemisch kontinuierlich eingeführt, die Strömungsgeschwindigkeit
der zurückhaltenden Phase wird auf einen Wert zwischen den Wanderungsgeschwindigkeiten
zweier zu trennender Fraktionen bezüglich der zurückhaltenden Phase eingestellt, und die beiden
Fraktionen werden kontinuierlich diesseit und jenseits der Einfuhrstelle des Gemisches in der Strömungsrichtung
gesehen entzogen.
Die Vorrichtung gemäß F i g. 3 läßt sich gemäß den gleichen Grundsätzen in der gemäß F i g. 7 abgewandelten
Weise verwenden. Dabei fehlt den Umlenk- bzw. Ablenkblechen 17 die nach oben gerichtete Wand. Die
Bleche sind etwas nach abwärts geneigt und gestatten dadurch das Abwärtsfließen der zurückhaltenden Phase
(Pfeil 18). Die Entwicklerphase (Pfeil 19) wird im Gegenstrom dazugeführt.
F i g. 8 entspricht im wesentlichen der F i g. 7 und besitzt außerdem einige der Kennzeichen gemäß F i g. 5.
nämlich die Tatsache, daß die Strömung 20 der Entwicklerphase im wesentlichen nach oben durch die Lochungen
21 der Umlenkbleche 22 stattfindet, wobei die Löcher nach oben gerichtete Umrandungen besitzen,
damit die abwärtsfließende (23) zurückhaltende Phase nicht durch die I .öcher entweicht. Die Bleche 22 enden
jeweils am unteren Ende ganz in der Nähe der Säulenwandung 24. Somit findet die Strömung gemäß 8 im
wesentlichen im Gegenstrom und darauf überlagerten Kreuzstrom statt.
Gemäß F i g. 9 ist die gesamte Säule 25 mit einer Füllung 26 gefüllt. Quer zur Säule und Füllung erstrecken
sich in geringen Absländen angeordnete Umlenkbleche 27 mit einer gegenseitig versetzten Anordnung gleichmäßig
verteilter Löcher 28, ähnlich wie in Fig. 5. wobei
die Löcher 28 erheblich größer sind als die Poren des Füllmaterial. Dadurch findet eine Wirbelbildung
im gesamten Säulenquerschnitt bei verringerter Strömungsgeschwindigkeit statt.
In einer Weiterbildung des Gedankens gemäß F i g. 8 sind sämtliche Umlenkbleche 22 in der gleichen Richtung
geneigt, wobei sich jeweils am unteren Ende jedes Bleches 22 Sammelrinnen zur Sammlung der zurückhaltenden
Phase und Umlenkung zum oberen Ende des nächsten Umlenkbleches 22 vorgesehen sind. Dadurch
wird außerdem noch das Konzentrationsgefälle auf jedem Umlenkblech 22 voll ausgenutzt.
Gemäß Fig. 10 ist die Säulenwand 29 rohrförmig und besitzt einen Durchmesser de. Die Säule ist mit im
wesentlichen einheitlich großen Teilchen 30 gefüllt, wobei die Einzelteilchen in allen drei Dimensionen etwa
gleich groß sind, und zwar im gezeigten Beispiel im wesentlichen kugelförmig ausgebildet sind, mit einem
Durchmesser dp ■ de ist zwischen 1,5- und 5mal so groß
wie dp
Für analytische Zwecke beträgt der Säuleninnendurchmesser zwischen 0,2 mm und 1 mm, vorzugsweise
0,5 mm. Für präparative Zwecke ist der Säuleninnendurchmesser größer als 5 mm und der Füllkörperdurchmesser
größer als 3 mm, vorzugsweise zwischen 5 und 50 mm. insbesondere zwischen 7 und 20 mm. Die Füllkörper
können in an sich bekannter Weise mit einem festen Adsorbiermittel beschichtet sein. Für erhöhte
Kapazität können sie aber auch mit einem SoI einer stationären Phase beschichtet sein. Sie können ferner in
der üblichen Weise mit einer flüssigen zurückhaltenden Phase beschichtet sein. Allerdings ist es dann angebracht,
besondere Maßnahmen zur Verringerung des Massenübertragungswiederstandes in der zurückhaltenden
Phase auf Grund der Ansammlung der zurückhaltenden Phasen in den keilförmigen Berührungsbereichen
zwischen den Teilchen 30 miteinander und mit der Säulenwand 29 zu ergreifen. Zu diesem Zweck
wählt man beispielsweise als Teilchen 30 Perlen mit einer porösen Oberflächentextur, die man beispielsweise
durch Graphitbeschichtung der Oberfläche von GIasperlen erreicht.
F i g. 11 zeigt im wesentlichen die gleiche Anordnung
wie Fig. 10, doch wurden die soeben genannten keilförmigen Zwischenräume 31 im Berührungsbereich der
Teilchen 30 mit einer festen Kittmasse vor dem Auftragen der zurückhaltenden Phase ausgefüllt. Als K'*tmasse
eignet sich beispielsweise ein Kunststoff, der auf die Teilchen 30, z. B. nach deren Einfüllung in die Säule, in
flüssiger Form aufgetragen wird und der dann bevorzugt in die genannten Zwischenräume 31 im Berührungsbereich
eindringt (in der gleichen Weise wie dies sonst mit der flüssigen zurückhaltenden Phase geschehen
wäre) und dort bis zur Erstarrung des Kunststoffes verbleibt. Im wesentlichen das gleiche Ergebnis erreicht
man durch Versinterung der Teilchen 30 miteinander und mit der Säulenwand 29 nach der Einfüllung,
wobei das Teilchenmaterial denn selbst die Kittmasse liefert. Gemäß einer der weiteren Ausführung bestehen
die Teilchen 30 aus Metallschrot, z. B. feinstem Kupfer-,
Bronze- oder Messingschrot, der zunächst gründlich mit Säure gereinigt und dann dünn mit geschmolzenem
Zinn überzogen wird. Die verzinnten Teilchen 30 werden dann in eine ebenfalls innen verzinnte Kupferkapillare
eingeführt, die dann über dem Schmelzpunkt des Zinnc erhitzt wird, vorzugsweise unter Schutzgas, und
dann abkühlen gelassen wird, wodurch die gesamte Füllung zusammengelötet wird.
Die Anordnung gemäß F i g. 12 ist ähnlich wie in
F 1 g. 10. doch werden für die präparative Chromato-
graphie statt der Perlen 30 Raschigringe 32 verwendet
Andere Füllkörper mit »offener Struktur«, d. h. FüUkörper, die eine höhere Porosität liefern als massive Perlen, !arsen sich ebenfalls verwenden.
Claims (18)
1. Weiterbildung des chromatographischen Trennverfahrens
gemäß dem Hauptpatent 1 598 555 angewandt auf ein Trennsystem, in welchem sich ein
zu trennendes Stoffgemisch im Stoffaustausch zwischen einer zurückhaltenden und einer Förderphase
befindet, für das die Funktion der theoretischen Bodenhöhe gegen die Relativgeschwmdigkeit zwisehen
den Phasen ein erstes Minimum der Bodenhöhe im Gebiet der laminaren Strömung der Förderphase
aufweist, wonach die Bodenhöhe wieder ansteigt, bis zu einem Wendepunkt im Sinne eines
verringerten Anstieges, wobei der Wendepunkt im wesentlichen dem Anfang der eine Quervermischung
bewirkenden Konvekiionsströmungen in der Förderphase entspricht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden Phasen auf einen Wert eingestellt
wird, der den dem Wendepunkt entsprechenden Wert überschreitet, der aber noch unterhalb der
Geschwindigkeit liegt, bei welcher der Beitrag zur Bodenhöhe des Massenübertragungswiderstandes
in der zurückhaltenden Phase den Beitrag zur Bodenhöhe des Massenübertragungswiderstandes in
der Förderphase größenordnungsmäßig überschreitet.
2 Verfahren gemäß Anspruch 1, angewendet auf analytische Trennungen, dadurch gekennzeichnet,
daß der Massenübertragungswiderstandsbeitrag der zurückhaltenden Phase so gering eingestellt
wird, daß die graphische Darstellung der L >denhöhe gegen die Strömungsgeschwindigkeit mindestens
bis zur Bildung einer Stufe herabgesenkt wird und daß dann die Trennung unter Bedingungen durchgeführt
wird, die einem Punkt ai>f der Stufe entsprechen.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der analytischen Trennung der
Massenübertragungswiderstandsbeitrag der zurückhaltenden Phase so gering eingestellt wird, daß die
graphische Darstellung der Bodenhöhe gegen die Strömungsgeschwindigkeit mindestens bis zur Bildung
eines Maximums der Bodenhöhe herabgesenkt wird und, daß die Trennung unter Bedingungen
durchgeführt wird, die einem Punkt der Kurve jenseits des Maximums entsprechen.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1. angewandt auf die Trennung in ungefüllten Rohren, dadurch gekennzeichnet,
daß die lineare Strömungsgeschwindigkeit, bei der die Konvektionserscheinungen wirksam werden, durch wiederholte Ab- bzw. Umlenkung
der fördernden Phase quer zur Nettoströtnungsrichtung verringert wird und daß die Strötnungsgeschwindigkeit
der fördernden Phase auf einen Wert eingestellt wird, bei dem sich die Wirbelbildung
über den gesamten Systemquerschnitt erstreckt und unterhalb der Grenze bei der der berechnete
Massenübertragungswiderstand der zurückhaltenden Phase den der fördernden Phase überschreitet.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine flüssige zurückhaltende Phase in
einer Schichtdicke zwischen 0,1 und 0,01 mal dem 6S
Systemhalbmesser verwendet wird.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1 bzw. 4 oder 5, durchgeführt mit einer flüssigen zurückhaltenden
Phase, dadurch gekennzeichnet, daß diese kontinuierlich im Gegenstrom zur Förderphase fließen gelassen
wirdunddaszuchromatographierende Stoff
gemisch kontinuierlich an einer Steile eingeführt wird, die zwischen dem Einführort der zurückhaltenden
Phase und dem Eiriführort der Förderphase
liegt
7. Verfahren gemäß Anspruch 1, angewandt auf die präparativeChromatographie ingefüllten Systemen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungsgeschwindigkeit zur Erzielung der Konvektionsströmungserscheinungen
durch wiederholte mehrfache Aufteilung quer zur Strömungsrichtung der Förderphase in Teilströme und wiederholte Umlenkung
der Teilströme verringert wird.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, enthaltend eine Trenn-Säule mit
einer Füllung aus Körpern, deren drei Dimensionen wenigstens annähernd gleich sind, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) der Säuleninnendurchmesser (d.) zwischen 1,5- und 5mal so groß wie der Füllkörperdurchmesser
(dp) ist,
b) der Säuleninnendurchmesser (de) für analytische
Zwecke zwischen 0.2 und !,0 mm und für präparative Zwecke mehr als 5 mm beträgt
urd im letzten Fall der Füllkörperdurchmesser (dp) 3 mm überschreitet.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Füllkörper kugelförmige Körper (30) sind und eine flüssige zurückhaltende
Phasenschicht tragen und eine poröse Oberflächentextur besitzen.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch ge kennzeichnet, daß die kugelförmigen Körper (30)
eine flüssige zurückhaltende Phasenschicht tragen und daß die keilförmigen Zwischenräume in den Berührungsbereichen
miteinander bzw. mit der Säulenwandung (29) mit einer beliebigen, mit dem chromatographischen
System verträglichen festen Kittmasse- (31) gefüllt sind.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Füllkörper bei einem größeren Durchmesser als 3 mm und einer offenen Struktur
als Raschigringe (32) ausgebildet sind.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, mit Trennsäule mit einer Füllung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trennsäule eingebaute Prall-Flächen (27, 28) in der Füllung (26)
quer zur Säulenachse aufweist und daß jede Prallfläche (27,28) mehrfach und im wesentlichen gleichmäßig
über den ganzen Querschnitt verteilt gelocht ist und sowohl die Löcher (28) als auch die Zwischenräume
(27) zwischen den Löchern (28) um ein Vielfaches größer sind als die Größe der festen Teile
der Füllung.
13. Vorrichtung gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Löcher (28) aufeinanderfolgender Prall-Flächen (27,28) in axialer Richtung gegeneinander
versetzt angeordnet sind.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, mit Trenn-Säule ohne Füllung,
dadurch gekennzeichnet, daß quer zur Säulenachse Ab- bzw. Umlenkeinrichtungen (5; 7, 8; 10, 11, 12;
14; 17; 21, 22) vorgesehen und deren Oberflächen als Trägerflächen für die zurückhaltende Phase ausgebildet
sind.
15. Vorrichtung gemäß Anspruch 14, dadurch ge-
kennzeichnet, daß die Säulenwandung (13) mit nach innen gerichteten Rippen (14) versehen ist.
16. Vorrichtung gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß sich die in Rohrachsenrichtung
gesehen aufeinanderfolgenden Ab- bzw. Umlenkeinrichtungen (5; 7.8; 10.11.12; 14; 17; 21.22) überlagern
und daß ein Teil der Ab- bzw. Umlenkeinrichiungen (8; 10; 22) nach oben gerichtete Ränder
zur Zurückhaltung der zurückhaltenden Phase besitzen. 1D
17. Vorrichtung gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab- bzw. Umlenkeinrichtungen
(14; 17; 22) nach unten geneigt sind.
18. Verwendung der Vorrichtung gemäß Anspruch 8. dadurch gekennzeichnet, daß als Förderphase
eine Gasphase verwendet wird
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