DE1766653B2 - Kuenstliches glied oder organ fuer lebewesen - Google Patents
Kuenstliches glied oder organ fuer lebewesenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein mit Körpergewebe oder Blut in Berührung zu bringendes, vorzugsweise prothetisches
Element, das ein mit Kohlenstoff überzogenes Trägerteil aufweist
Die Erfindung bezieht sich auf derartige Elemente, die innerhalb und außerhalb des Körpers eines Lebewesens
eingesetzt werden, und zwar auf prothetische Glieder, Nägel zum Verbinden von Knochen und dgl. einerseits
und auf außerhalb des Körpers eines Lebewesens arbeitende Geräte wie Blutpumpen, künstliche Nieren
und dgl. andererseits.
Bei derartigen Elementen ist es von besonderer Bedeutung, daß sie mit Blut und Gewebe verträglich
sind und darüber hinaus eine hohe Festigkeit und Verschleißfestigkeit aufweisen. Als starre Materialien
werden im allgemeinen Metalle und als flexible Materialien Kunststoffe verwendet. Metalle sind thrombogen
und unterliegen einer Korrosion. Kunststoffe find ohne besondere Behandlung ebenfalls thrombogen
und ändern sich im Laufe der Benutzung. Nichtrostender Stahl und Tantal sind unter den Metallen die am
häufigsten verwendeten Materialien, und unter den Kunststoffen haben sich Polyäthylen und Polytetrafluräthylen
und Polykarbonate als brauchbar erwiesen. Keines dieser Materialien vermag jedoch die gestellten
Anforderungen vollständig zu erfüllen.
Aus den Aufsätzen »The Coating of lntravascular Plastic Prostheses with Colloidal Graphite« von V. L
Gott u. a. in Surgery, Vol. 50, Nr. 2, Aug. 1961, Seiten
382 bis 389, und »Replacement of the Canine Pulmonary Value and Pulmonary Artery with a Graphite-Coated
Valve Prosthesis« von V. L Gott u. a. in »Journal of
Thoracic & Cardiovascular Surgery«, Vol. 44, Nr. 6, Dez. «962, Seiten 713 bis 721, ist es bekannt, künstliche
Glieder der hier behandelten Art mit kolloidalem Kohlenstoff zu überziehen. Die dadurch erzielbaren
Eigenschaften haben sich jedoch als nicht optimal erwiesen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Elemente der eingangs genannten Art zu schaffen, die
nicht thrombogen sind, mit dem Körpergewebe verträglich sind und eine hohe Festigkeit und Verschleißfestigkeit
aufweisen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Element der eingangs genannten Art gelöst, bei dem die
Oberfläche des Trägerteils zumindest teilweise einen Oberzug aus dichtem, isotropischen, pyrolytischen
Kohlenstoff aufweist, der eine Dichte von wenigstens 1,5 g/cm3 und eine scheinbare Kristallgröße bis zu 200 A
besitzt
Es hat sich gezeigt, daß pyrolytischer, isotropischer
Kohlenstoff nicht nur eine erhebliche Zunahme der
ίο Festigkeit des Trägerteils bewirkt, auf die er aufgebracht
ist sondern darüber hinaus gegenüber Abnutzung und Verformung während langer Zeit widerstandsfähig
ist, und zwar insbesondere auch in einem lebenden Körper. Darüber hinaus führt die Verwendung
von isotropischem, pyrolytischem Kohlenstoff nicht zur Gerinnung von Blut
Pyrolytischer Kohlenstoff ist als Substanz für die Oberfläche eines Elements der erwähnten Art deshalb
besonders vorteilhaft weil er antithrombogen und gegenüber Stoffwechselvorgängen, Enzymen und anderen
in Lebewesen enthaltenen Flüssigkeiten unempfind lieh ist Im Hinblick auf das antithrombogene Verhalten
wird angenommen, daß diese Eigenschaften auf die Sterilität des Kohlenstoffes und auf die Beseitigung
sämtlichen Sauerstoffs in dem Kohlenstoff zurückzufüh ren sind.
Der pyrolytische Kohlenstoff weist vorzugsweise eine scheinbare Kristallgröße zwischen 20 A und 50 A
auf. Der Bacon-Anisotropie-Faktor sollte unter 1,3 betragen. Dieser Faktor wird definiert in dem Aufsatz
»A Method for Determining the Degree of Orientation of Graphite« von G. E. Bacon in der Zeitschrift
»Journal of Applied Chemistry«, 1956, Band 6, S. 477 ff. Zur Erläuterung sei darauf hingewiesen, daß ein Wert
von 1,0, mit dem die Bacon-Skala beginnt einen ausgezeichneten isotropen Kohlenstoff bezeichnet.
Der pyrolytische Kohlenstoffüberzug soll hinreichend dick sein, um dem zu überziehenden Trägfxtei! die
erforderliche Zug- und Druck-Bruchfestigkeit zu verleihen. Wenn beispielsweise ein schwaches Trägerteil
verwendet wird, das etwa aus künstlichem Graphit besteht kann es erforderlich sein, einen dickeren
Überzug aus pyrolytischem Kohlenstoff zu verwenden.
Hinsichtlich der Bestimmung der durch den pyrolytisehen
Kohlenstoff der Trägerschicht zusätzlich vermittelten Festigkeit ist die Dichte des verwendeten
pyrolytischen Kohlenstoffs von Bedeutung. Die Dichte ist ferner im Hinblick darauf von Bedeutung, daß
diejenige Oberfläche des pyrolytischen Kohlenstoffs, die in ihrem Anwendungsgebiet mit Körpergewebe
oder Blut in Berührung gelangt, glatt und durchlässig sein soll. Mit Hilfe derartiger Oberflächeneigenschaften
wird die Möglichkeit der Gerinnung von Blut auf der Oberfläche des jeweiligen künstlichen Organes bzw.
Gliedes herabgesetzt. Der verwendete pyrolytische Kohlenstoff besitzt eine Dichte von wenigstens 1,5 g pro
ecm.
Eine weitere, ebenfalls die Festigkeitswirkung des Kohlenstoffes beeinflussende Eigenschaft ist die Kri-
<Ό stallhöhe oder scheinbare Kristallgröße. Die scheinbare
Kristallgröße ist hier mit L0 bezeichnet; sie kann unter
Verwendung eines Röntgenstrahlen-Beugungsmessers direkt ermittelt werden. Die Bestimmungsgleichung
hierfür lautet:
0.89/
Hierin bedeutet
λ die Weüenlänge in A,
β die Halbhöhe (OO2)-Linienbreite und
θ der Bragg-Winkel.
Bezüglich der aus pyrolytischem Kohlenstoff bestehenden Überzüge für die künstlichen Glieder bzw.
Organe wird der Kohlenstoff durch Kristalle gebildet deren Kristallgröße 200 A nicht überschreitet Augemein
kann festgestellt werden, daß die wünschenswerten Eigenschaften des in Verbindung mit künstlichen
Gliedern bzw. Organen verwendeten pyro'ytischen Kohlenstoffs ausgeprägter sind, wenn die scheinbare
Kristallgröße gering ist und daß eine scheinbare Kristallgröße zwischen etwa 20 und etwa 50 A
bevorzugt wird.
Da das Trägerteilmaterial für das jeweilige künstliche
Glied bzw. Organ im allgemeinen vollständig oder zumindest im Bereich derjenigen Oberflächen mit
pyrolytischem Kohlenstoff überzogen wird, die entweder mit Körpergewebe oder mit Blut in Berührung
kommen, ist die Wahl des Materials, aus dem das Trägerteil hergestellt wird, nicht mehr von übermäßiger
Bedeutung. Handelt es sich bei einem künstlichen Glied z. B. um einen Nagel oder um ein kleines Rohr oder um
eine in einem menschlichen Körper einzusetzende Klappe, so wird das betreffende künstliche Glied
vollständig mit pyrolytischem Kohlenstoff überzogen. Bildet das künstliche Glied jedoch einen Teil eines
außerhalb des Körpers verwendeten Vorrichtung, wie z. B. einen Teil einer Hilfs-Blutpumpe, so genügt es, nur
diejenigen Flächenbereiche zu überziehen, die mit dem
Blut in Berührung gelangen.
Da das Trägerteilmaterial in vielen Fällen vollständig von pyrolytischem Kohlenstoff umgeben sein kann, ist
es von erheblicher Bedeutung, daß das jeweilige Trägerteilmaterial mit dem pyrolyischen Kohlenstoff
verträglich ist. Darüber hinaus ist insbesondere von Bedeutung, daß das Trägerteilmaterial für die Ausführung
des Verfahrens geeignet ist, mit dessen Hilfe der pyrolytische Kohlenstoff aufgebracht wird. Obwohl es,
wie oben ausgeführt, an sich erforderlich ist, daß das Trägerteilmaterial ausgezeichnete Festigkeitseigenschaften
besitzt, um während der Anwendung des aus .js
diesem Material hergestellten künstlichen Gliedes ggfs. auftretenden Belastungen wiederstehen zu können,
können auch solche Trägerteilmaterialien verwendet werden, die nicht derart hohe Festigkeitseigenschaften
besitzen. Derartige Trägerteile erhalten dann durch so Aufbringen eines Überzugs aus pyrolytischem Kohlenstoff
auf ihrer Außenfläche die für das jeweilige künstliche Glied erforderliche zusätzliche Festigkeit.
Da pyrolytischer Kohlenstoff, wie seine Bezeichnung bereits andeutet, durch Pyrolyse einer Kohlenstoff ^
enthaltenden Substanz abgelagert wird, ist das Trägerteilmaterial den für die Ausführung der Pyrolyse
erforderlichen, relativ hohen Temperaturen ausgesetzt. Im allgemeinen werden Kohlenwasserstoffe als zu
pyrolysierende, Kohlenstoff enthaltende Substanz ver- ho
wendet. Dabei sind Temperaturen von wenigstens etwa 1030°C erforderlich. In der US-Patentschrift 32 98 921
sind einige Beispiele für die Herstellung von mit pyrolytischem Kohlenstoff überzogenen Artikeln angegeben,
die unter hoher Temperatur und unter (\s
Neutronenbeschuß eine gesteigerte Stabilität aufweisen. Bei diesen bekannten Verfahren wird Methan als
Kohlenstoff-Lieferer verwendet; die Temperaturen, bei denen die Pyrolyse erfolgt, liegen im Bereich zwischen
etwa 1500 und 23000C Zur Ablagerung von die gewünschten Eigenschaften im Hinblick auf die
vorliegende Erfindung besitzendem pyrolytischem Kohlenstoff bei niedrigeren Temperaturen können andere
Kohlenwasserstoffe, z. B. Propan oder Butan, verwendet werden; das Trägerteilmaterial sollte jedoch bei
Temperaturen von wenigstens etwa 10000C und
vorzugsweise bei noch höheren Temperaturen weitgehend unbeeinflußt bleiben.
Da das Trägerteil bei den zuvor erwähnten, relativ hohen Temperaturen überzogen wird, andererseits das
aus einem derartigen Trägerteil hergestellte künstliche Glied bei Temperaturen angewandt wird, die üblicherweise
bei Raumtemperatur liegen, sollten die Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Trägerteiles und des darauf abgelagerten pyrolytischen Kohlenstoffes relativ
dicht beieinander liegen, wenn der pyrolytische Kohlenstoff direkt auf dem Trägerteil abzulagern und
eine feste Verbindung zwischen dem Trägerteil und dem Kohlenstoff zu erzielen ist. Im Unterschied hierzu
erfolgt gemäß der oben genannten US-Patentschrift die Ablagerung einer Schicht aus pyrolytischem Kohlenstoff
von mittelniedriger Dichte. Die Anwendung einer derartigen Schicht kann jedoch zu einem größeren
Unterschied in den Wärmeausdehnungskoeffizienten führen. Daher wird der pyrolytische Kohlenstoff
vorzugsweise direkt auf dem Trägerteil abgelagert, wodurch das Erfordernis nach einer derartigen Zwischenschicht
beseitigt ist Auf einem Trägerteil kann die gewünschten Eigenschaften besitzender pyrolytischer
Kohlenstoff abgelagert werden, der einen Wärmeausdehnungskoeffizienten im Bereich zwischen etwa 3 und
etwa b · 10-V0C besitzt. Demgemäß werden di»·
Trägerteilmaterialien so gewählt, daß sie die oben erwähnte Stabilität bei hohen Temperaturen und
innerhalb des gerade angegebenen Bereiches liegende Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzen. Geeignete
Trägerteilmaterialien enthalten z. 8. künstliches Graphit, Borkarbid, Siliziumkarbid, Tantal, Molybdän,
Wolfram und verschiedene Keramiken, wie Mullit.
Der Überzug aus pyrolytischem Kohlenstoff wird auf das Trägerteil mit Hilfe einer für diesen Zweck
geeigneten Vorrichtung aufgebracht Dabei wird vorzugsweise eine Vorrichtung verwendet, die das Trägerteil
in Bewegung hält, während der Übsrziehprozeß
ausgeführt wird. Dadurch ist dann sichergestellt, daß der Überzug auf den gewünschten Flächen des Trägerteils
gleichmäßig aufgebracht wird. Eine sich drehende Trommel-Überzieheinrichtung oder eine Vibrationstisch-Überzieheinrichtung
können in diesem Zusammenhang angewendet werden. Wenn die zu überziehenden Trägerteile klein genug sind, um in einen nach oben
gerichteten Gasstrom zum Schweben gebracht werden zu können, kann vorzugsweise ein Wirbelschichtgerät
verwendet werden. Werden Trägerteile auf diese Weise überzogen, so kann die gewünschte Glattheit der
Kohlenstoffoberfläche erreicht werden.
Wie in dem oben angegebenen US-Patent näher ausgeführt, können die Eigenschaften des auf das
jeweilige Trägerteil abgelagerten Kohlenstoffs durch Ändern der Bedingungen, unter denen die Pyrolyse
ausgeführt wird, verändert werden. So beeinflussen in einem Wirbelschicht-Überziehverfahren, in welchem
eine Mischung aus einem Kohlenwasserstoffgas, wie Methan, und einem Edelgas, wie Helium oder Argon,
verwendet wird, Abweichungen des Volumenprozentsatzes des Methan, der gesamten Strömungsmenge des
wirbelnden Gasstromes und die Temperatur, bei der die
Pyrolyse ausgeführt wird, insgesamt die Eigenschaften des auf einem Trägerteil abgelagerten pyrolytischen
Kohlenstoffes. Die Steuerung dieser verschiedenen Betriebsparameter ermöglicht nicht nur allein die
Ablagerung von pyrolytischem Kohlenstoff mit der gewünschten Dichte, scheinbaren Kristallgröße und
Isotropie, sondern ermöglicht ferner eine Regulierung des bezüglich des pyrolytischen Kohlenstoffes
erwünschten Wärmeausdehnungskoeffizienten. Fervier
wird durch diese Steuerung eine »Stufung« eines Überzugs erreicht, derzufolge eine Vielzahl von
Außenflächen erzielbar ist. Wenn z. B. für gewisse Anwendungsfä'le ein ausgerichteter Überzug erforderlich
ist, könnte zunächst ein isotroper Überzug mit einem ΒΑ-Faktor von 1,3 oder niedriger abgelagert
werden, während als letzter Überzug eine ausgerichtete dünne Außenschicht auf den: betreffenden Trägerteil
abgelagert werden könnte.
Wie oben ausgeführt, wird ein Trägerteilmaterial verwendet, dessen Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen etwa 3 und etwa 6 ■ 10"6/°C liegt. Die
Bedingungen, unter denen die Ablagerung des Kohlenstoffs auf dem Trägerteil erfolgt, werden so reguliert,
daß der pyrolytische Kohlenstoff einen innerhalb desselben Bereiches liegenden Wärmeausdehnungskoeffizienten
besitzt Wird der pyrolytische Kohlenstoff unmittelbar auf der Oberfläche des Trägerteilmaterials
abgelagert, so werden die Bedingungen, unter denen die Pyrolyse erfolgt, derart gesteuert, daß der abgelagerte
pyrolytische Kohlenstoff einen Ausdehnungskoeffizienten besitzt, der innerhalb eines Bereiches von plus oder
minus 50% des Wärmeausdehnungskoeffizienten des Trägerteilmaterials liegt, vorzugsweise werden die
erwähnten Bedingungen jedoch so gesteuert, daß der Wärmeausdehnungskoeffizient des pyrolytischen Kohlenstoffs
innerhalb eines Bereichs von etwa plus oder minus 20% des Wärmeausdehnungskoeffizienten des
Trägerteikmaterials liegt. Da der pyrolytische Kohlenstoff
in dem Fall, daß er einer Druckbelastung ausgesetzt wird, eine höhere Festigkeit besitzt als in
dem Fall, daß er einer Spannungsbelastung ausgesetzt ist, wird der Wärmeausdehnungskoeffizient des pyrolytischen
Kohlenstoffes meistens vorzugsweise etwa gleich dem oder niedriger als der Wärmeausdehnungskoeffizient
des Trägerteilmaterials gewählt. Unter diesen Bedingungen wird eine gute Haftfähigkeit des
pyrolytischen Kohlenstoffs an dem Trägerteilmaterial erzielt; die gute Haftfähigkeit bleibt dabei während der
Lebensdauer eines das betreffende Trägerteilmaterial und den pyrolytischen Kohlenstoff enthaltenden künstlichen
Gliedes erhalten. Mit Rücksicht darauf, daß viele derartige Glieder bzw. Organe in einem menschlichen
Körper eingesetzt werden können, ist es äußerst wichtig, daß eine lange Lebensdauer des jeweiligen
Gliedes bzw. Organes sichergestellt ist, ohne daß eine Veränderung des betreffenden Gliedes oder Organes
erfolgt
Pyrolytischer Kohlenstoff mit den zuvor erwähnten physikalischen Eigenschaften ist als Substanz für die
Oberfläche eines künstlichen Gliedes bzw. Organes deshalb besonders vorteilhaft, weil er antithrombogen
und gegenüber Stoffwechselvorgängen, Enzymen und anderen in Lebewesen enthaltenen Flüssigkeiten unempfindlich
ist. Bezüglich der Antithrombogen-Eigenschaften von pyrolytischem Kohlenstoff wird angenommen,
daß diese Eigenschaften auf die Sterilität des Kohlenstoffes und auf die Beseitigung sämtlichen
Sauerstoffs aus diesem Kohlenstoff zurückzuführen sein dürften. Vor Verwendung kann das jeweilige künstliche
Glied bzw. Organ sterilisiert werden, z. B. in einer
Äthylenoxydathmosphäre, während einer Dauer von etwa 6 Stunden bei einer Temperatur von etwa 55° C mit
anschließender Entgasung während einer hinreichend langen Zeitspanne, z. B. während einer Dauer von 24
Stunden bei einem Druck von etwa 0,07 at bei einer Temperatur von etwa 38° C
Im Unterschied zu der zuvor erwähnten Sterilisation und Entgasung können die künstlichen Glieder bzw.
Organe auch mit einem geeigneten Anti-Gerinnungsmittel behandelt werden, das einen Schutz vor
auftretenden Thrombosen bewirkt Als Anti-Gerinnungsmittel
kann Heparin verwendet werden. Hierzu kann das jeweilige künstliche Glied bzw. Organ einfach
in eine Heparin-Lösung eingetaucht werden. Eine geeignete Heparin-Lösung kann dadurch hergestellt
werden, daß 2 cm3 Heparin mit 30 cm3 wäßriger Natriumchloridlösung vermischt werden. Die Absorption
des Heparin durch die pyrolytische Kohlenstoffoberfläche kann noch durch eine Vorbehandlung mit
einem kationischen, Oberflächen aktivierenden Agenz gesteigert werden.
Das sterilisierte oder sonstwie behandelte kunstliche
Glied ist nunmehr für seinen Anwendungszweck fertig. Es kann nunmehr z. B. als Teil einer Vorrichtung
•.■erwendet werden, die außerhalb des Körpers eines
Lebewesens arbeitet. Das betreffende künstliche Glied kann aber auch in den Körper eines Lebewesens
eingesetzt werden, um einen intravaskularen Schaden zu beheben. Bekannte Verfahren zur Sicherung des mit
pyrolytischem Kohlenstoff überzogenen künstlichen Gliedes in der jeweils richtigen Lage innerhalb des
Körpers können angewandt werden; so kann ein künstliches Glied z. B. mit Polyterephthalat-Gewebe,
befestigt und durch Anwendung normaler Nähverfahren festgenäht werden.
Anhand von Beispielen werden verschiedene Verfahren zur Herstellung von künstlichen Gliedern bzw.
Organen mit die verschiedenen Vorteile der vorliegenden Erfindung mit sich bringenden Oberflächen aus
pyrolytischem Kohlenstoff erläutert. Diese Beispiele geben zwar die beste Art und Weise an, in der die
vorliegende Erfindung ausgeführt werden kann; es sei jedoch bemerkt, daß diese Beispiele nur zur Erläuterung
der Erfindung dienen sollen und daß die Erfindung auf diese Beispiele nicht beschränkt ist, sondern ohne
Abweichung vom Erfindungsgedanken noch modifiziert werden kann.
Es werden jeweils 9 mm lange, einen Innendurchmesser von 7 mm und eine Wandungsdicke von 0,5 mm
besitzende kurze Röhren aus künstlichem Graphit hergestellt. Der verwendete künstliche Graphit besitzt
einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von etwa 4 · 10V0C bei einer Temperatur von 500C. Die kurzen
Röhren werden in einer Wirbelschicht-Überziehvorrichtung mit pyrolytischem Kohlenstoff überzogen. Die
Wirbelschicht-Vorrichtung enthält ein Reaktionsrohr mit einem Durchmesser von etwa 3,8 cm, das auf eine
Temperatur von etwa 135O0C erwärmt ist. Ein Heliumgasstrom wird in die Vorrichtung nach oben
gerichtet, so daß die relativ kleinen Röhrchen im
Schwebezustand gehalten werden. Die kleinen, kurzen Röhrchen werden dann mit etwa 50 g vorüberzogenen
Thoriumcarbidpartikeln überzogen, welche einen Partikeldurchmesser im Bereich von etwa 150 bis 250 Mikron
besitzen. Die Partikeln werden auf den kurzen Röhrchen abgelagert, um Ablagerungsflächenbereiche
gewünschten Ausmaßes bezogen auf die Größe des Bereiches des Reaktionsrohre« zu erzielen, in welchem
die Pyrolyse erfolgt, da die relative Größe des verfügbaren Oberflächenbereichs ein weiterer Faktor
ist, der die Eigenschaften des sich ergebenden pyrolytischen Kohlenstoffs beeinflußt.
Wenn die Temperatur der in dem Reaktionsrohr schwebenden Artikel etwa 13500C erreicht, wird mit
dem Helium vermischtes Propan abgegeben, um einen nach oben gerichteten Gasstrom zu erhalten, dessen
Gesamt-Strömungsgeschwindigkeit etwa 6000 cmVMinute bei einem Teildruck des Propan von etwa 0,4 at
beträgt Das Propan löst sich unter diesen Bedingungen auf und lagert einen Überzug aus dichtem isotropen
pyrolytischen Kohlenstoff auf sämtlichen in der Wirbelschicht befindlichen Artikeln ab. Unter diesen
Überzugsbedingungen beträgt die Kohlenstoff-Ablagerungsgeschwindigkeit etwa 1 ivi ι krön pro Minute. Die
Propangasströmung wird aufrechterhalten bis ein etwa 200 Mikron dicker Überzug aus isotropem pyrolytischen
Kohlenstoff auf der Außenseite der Röhrchen abgelagert ist Zu diesem Zeitpunkt wird der Propangasstrom
unterbrochen, die überzogenen Artikel werden dann langsam in dem Heliumgas abgekühlt und
anschließend aus der Reaktionsrohr-Überzugsvorrichtung herausgeführt.
Die kurzen Röhrchen werden nunmehr untersucht und geprüft Die Dicke des aus pyrolytischem
Kohlenstoff bestehenden Überzugs auf der Innenseite der Röhrchen beträgt etwa 200 Mikron. Die Dichte des
isotropen Kohlenstoffs beträgt gleichmäßig etwa 2,0 g/cm3. Der ΒΑ-Faktor beträgt etwa 1,1. Als
scheinbare Kristallgröße wurde ein Wert zwischen 30 und 40 A gemessen. Ferner wurden die überzogenen
kurzen Röhrchen mechanisch untersucht, um ihre Festigkeit im Vergleich zu nicht überzogenen Graphitröhrchen
zu bestimmen. Die Bruchbelastung der nicht überzogenen Graphitröhrchen bei parallel zum
Durchmesser erfolgender Belastung wurde mit etwa 4 Pfund ermittelt Die Bruchbelastung der überzogenen
Röhrchen betrug etwa 25 Pfund; sie ist damit sechsmal höher als die Bruchbelastung der nicht überzogenen
Graphitröhrchen. Ein überzogenes Röhrchen wurde durch Erwärmen auf eine Temperatur von etwa 10000C
im Vakuum und anschließender, etwa 15 Minuten lang vorgenommener Tränkung in einer Verdünnungslösung
aus Benzalkoniumchlorid (ein Teil auf hundert Teile Wasser} sterilisiert Das überzogene Rohr wurde dann
herausgezogen, abgespült und 15 'Minuten lang in einer
Heparin-Lösung getränkt, die aus 2 cm3 Heparin und
30 cm3 Salzlösung hergestellt wurde. Nach dem Herausziehen
des überzogenen Röhrchens aus der Heparin-Lösung wurde das Röhrehen zehnmal mit destilliertem
Wasser abgespült und dann mit Blut getestet Nach Berührung mit Blut während einer Dauer von etwa 24
Stunden zeigte sich kein Anzeichen einer Gerinnung; «ine Gennnung tritt normalerweise innerhalb von
Minuten auf. Die mit pyrolytischem Kohlenstoff überzogenen, einen Graphitträger enthaltenden Artikel
and somit ausgezeichnet als im menschlichen Körper
anzuwendende künstliche Glieder bzw. Organe verwendbar.
Eine Anzahl von kurzen Röhrchen, die dieselbei Abmessungen besitzen wie die im Beispiel I angegebe
s nen Röhrchen, jedoch aus Tantal bestehen, werden hiei verwendet. Tantal besitzt einen Wärmeausdehnungsko
effizienten von etwa 6,5 · 10-6/°C bei einer Temperatui
von 200C. Die kurzen Röhrchen werden in dem in Beispiel I bereits verwendeten Wirbelschicht-Reak
ίο tionsrohr überzogen. Um den Wärmeausdehnungskoef
fiziehten des pyrolytischen Kohlenstoffes an der Wärmeausdehnungskoeffizienten des Tantan-Träger
teils anzugleichen, erfolgt der Überziehvorgang be einer Temperatur von 16000C bei einem 15% Propar
und 85% Helium enthaltenden Gasstrom, desser Strömungsgeschwindigkeit etwa 6000 cm3 pro Minute
beträgt Die kurzen Röhrchen werden zusammen mii 50 g Thoriumkarbid-Partikeln im Schwebezustand ge·
halten. Die Ablagerung von pyrolytischem Kohlenstofl erfolgt während einer Dauer von 20 Minuten. Danach isi
die Außenfläche jedes Röhrchens mit einer etwi 150 Mikron dicken Schicht aus isotropem pyrolytischen"
Kohlenstoff überzogen. Am Ende der genannter Zeitspanne wird der Propangasstrom eingestellt; die
überzogenen Röhrchen werden abgekühlt und aus derr Reaktionsrohr herausgeführt
Eine Überprüfung und Untersuchung von in dei vorstehend angegebenen Weise überzogenen Röhrcher
läßt erkennen, daß die Dichte des abgelagerter isotropen pyrolytischen Kohlenstoffs etwa 1,6 g/cmbeträgt
Der ΒΑ-Faktor beträgt etwa 1,0. Die scheinbare Kristallgröße liegt zwischen etwa 50 und 60 A. Dei
Wärmeausdehnungskoeffizient des pyrolytischen Kohlenstoffs beträgt etwa 5 · 10-V0C bei einer Temperatui
von etwa 2O0C. Eine mechanische Überprüfung dei
überzogenen Röhrchen zeigt, daß die Festigkeit und Verschleißfestigkeit annehmbar sind und daß dei
Überzug an dem jeweiligen Trägerteil fest haftet
Eines der überzogenen kurzen Röhrchen wurde sterilisiert und in der im Beispiel I angegebenen Weise
mit Benzalkoniumchlorid und Heparin behandelt und anschließend mit Blut getestet. Auch hierbei zeigte sich
kein Anzeichen einer Gerinnung des Blutes während einer 24stündigen Kontaktzeit Die mit pyrolytischem
Kohlenstoff überzogenen Tantalartikel sind damit ebenfalls ausgezeichnet als Teile eines künstlichen
Gliedes bzw. Organes für den Einsatz im menschlichen Körper geeignet
Hierbei wurde eine Anzahl von aus Wolfram bestehenden kurzen Röhrchen mit denselben Abmessungen
wie die im Beispiel ' angegebener, verwendet Wolfram besitzt einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von etwa 4,4 - 10-V0C bei einer Temperatur vor
27° C Die kurzen Röhrchen wurden in dem im Beispiel 1
bereits verwendeten Wirhelschicht-Reaktionsrohr überzogen. Um den Wärmeausdehnungskoeffizienten
des pyrolytischen Kohlenstoffs an den des Wolframträ-
gers anzugleichen, erfolgte dter Überzug bei einer
Temperatur von 1600° C in einem 15% Propan und 85%
Helium enthaltenden Gasstrom, dessen Strömungsgeschwindigkeit etwa 6000 cmVmin betrug. Die kurzen
Röhrchen wurden zusammen mit 50 g Thoriumkarbidpartikeln in dem Reaktionsrohr im Schwebezustand
gehalten. Die Ablagerung von pyrolytischem Kohlenstoff erfolgte während einer Dauer von etwa 20
Minuten. Während dieser Zeitspanne lagerte sich auf
709S14/41i
980
to
17 ob Ö53
der Außenfläche jedes der Röhrchen eine etwa 150 Mikron dicke Schicht aus isotropem pyrolytischen
Kohlenstoff ab. Der Propanstrom wurde dann unterbrochen, und die überzogenen Röhrchen wurden abgekühlt
und aus dem Reaktionsrohr herausgeführt >
Eine Überprüfung und Untersuchung derart überzogener Röhrchen zeigte, daß die Dichte des abgelagerten
isotropen pyrolytischen Kohlenstoffs etwa 1,6 g/cm3 beträgt. Der ΒΑ-Faktor beträgt etwa 1,0. Die scheinbare
Kristallgröße beträgt etwa 50 bis 60 A. Der Wärmeaus- !0
dehnungskoeffizient des pyrolytischen Kohlenstoffs betrug etwa 5 · 10-6/°C bei einer Temperatur von etwa
200C. Eine mechanische Überprüfung der überzogenen Röhrchen zeigte, daß die Festigkeit und Verschleißfestigkeit
annehmbar sind, und daß der Überzug an dem ι ^ jeweiligen Trägerteil fest anhaftet
Eines der in der vorstehend beschriebenen Weise überzogenen kurzen Röhrchen wurde sterilisiert und in
der im Beispiel I angegebenen Weise mit Benzalkoniumchlorid und Heparin behandelt. Sodann erfolgte eine
Blutuntersuchung. Dabei zeigte sich auch während einer 24stündigen Kontaktzeit mit dem Blut kein Anzeichen
einer Gerinnung. Die mit pyrolytischen Kohlenstoff überzogenen Wolframartikel sind somit ebenfalls
ausgezeichnet als Teile eines in einen menschlichen Körper einzusetzenden künstlichen Gliedes bzw.
Orgaiies geeignet.
Eine Anzahl von aus Molybdän bestehenden kurzen Röhrchen mit denselben Abmessungen wie die im
Beispiel I angegebenen wird hier verwendet Molybdän besitzt einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von
etwa 53 · 10-6/*C bei einer Temperatur von 20°C. Die
kurzen Röhrchen wurden in dem in Beispiel I bereits verwendeten Wirbelschicht-Reaktorrohr überzogen.
Um den Wärmeausdehnungskoeffizienten des pyrolytischen Kohlenstoffs an den Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Molybdänträgerteiles anzugleichen, erfolgt der Überziehvorgang bei einer Temperatur von 13500C
in einem 30% Propan und 70% Helium enthaltenden Gasstrom, dessen Strömungsgeschwindigkeit ;twa
5500cm3/min beträgt Die kurzen Röhrchen wrrden
zusammen mit 50 g Thoriumkarbidpartikeln in dem Reaktionsröhrchen in der Schwebe gehalten. Die
Ablagerung von pyrolytischem Kohlenstoff erfolgt während einer Zeitspanne von 30 Minuten, wonach sich
auf der Außenfläche jedes Röhrchens eine etwa 100 Mikron dicke Schicht aus isotropem pyrolytischen
Kohlenstoff abgelagert hat Am Ende dieses Überzieh-
35
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45 Vorgangs wird der Propanstrom abgeschaltet; die überzogenen Röhrchen werden dann abgekühlt und aus
dem Reaktionsrohr herausgeführt.
Eine Überprüfung und Untersuchung derart überzogener Röhrchen zeigt, daß die Dichte des abgelagerten
isotropen pyrolytischen Kohlenstoffs etwa 2,0 g/cm3 beträgt Der ΒΑ-Faktor beträgt etwa 1,1. Die scheinbare
Kristallgröße liegt zwischen etwa 30 und 40 Ä. Der Wärmeausdehnungskoeffizient des pyrolytischen Kohlenstoffs
beträgt etwa 5 · 10-6/°C bei einer Temperatur von etwa 200C Eine mechanische Überprüfung der
überzogenen Röhrchen läßt erkennen, daß die Festigkeit und Abriebfestigkeit annehmbar sind, und daß der
pyrolytische Kohlenstoffüberzug fest an dem jeweiligen Trägerteil haftet.
Eines der in der oben beschriebenen Weise überzogenen kurzen Röhrchen wird sterilisiert und in
der im Beispiel I angegebenen Weise mit Benzalkoniumchlorid und Heparin behandelt Anschließend erfolgt
eine Untersuchung mit Blut. Dabei zeigt sich während einer 24stündigen Kontaktzeit des Bluts kein Anzeichen
einer Gerinnung. Die mit pyrolytischem Kohlenstoff überzogenen kurzen Molybdänröhrchen sind somit
ausgezeichnet als Teile eines in einen menschlichen Körper einzusetzenden künstlichen Gliedes bzw.
Organes geeignet
In den vorstehenden Beispielen wurde das Überziehen und die Verwendung von kurzen Röhrchen
beschrieben; es sei jedoch bemerkt, daß dies nur zum Zwecke der Erläuterung der Erfindung diente und daß
irgendwelche geeignet geformten Elemente zur Herstellung künstlicher Glieder bzw. Organe überzogen
werden können. Insbesondere sei darauf hingewiesen, daß die Ablagerung von pyrolytischem Kohlenstoff in
einem Wirbelschichtverfahren ausgezeichnet für die Erzielung eines glatten Überzugs geeignet ist, und zwar
auch bei den kompliziertesten Formen.
Den obigen Ausführungen dürfte entnehmbar sein, daß durch die vorliegende Erfindung künstliche Glieder
bzw. Organe geschaffen worden sind, die eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Veränderungen
im Körper eines Lebewesens besitzen und die damit ausgezeichnet gut als künstliche Glieder bzw. Organe
geeignet sind, die ständig im Körper eines lebenden Menschen eingesetzt bleiben. Mit pyrolytischem Kohlenstoff
überzogene Trägerteile, die radioaktive Isotope zur inneren Behandlung von Krankheiten, wie Krebs
oder Tumoren, enthalten, sind ein weiteres Beispiel dafür, in welcher Weise erfindungsgemäß künstliche
Glieder bzw. Organe angewendet werden können.
Claims (4)
1. Mit Körpergewebe oder Blut in Berührung zu bringendes, vorzugsweise prothetisches. Element,
das ein mit Kohlenstoff überzogenes Trägerteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche des Tiigerteils zumindest teilweise
einen Oberzug aus dichtem, isotropischem, pyrolytischem
Kohlenstoff aufweist, der eine Dichte von wenigstens 1,5 g/cm3 und eine scheinbare Kristallgröße
bis zu 200 Ä besitzt
2. Künstliches Glied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der pyrolytische Kohlenstoff
eine scheinbare Kristallgröße zwischen 20 Λ und 50 A aufweist
3. Künstliches Glied nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pyrolytische
Kohlenstoff einen ΒΑ-Faktor unter 1,3 aufweist
4. Künstliches Glied nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Überzug aus pyrolytischem Kohlenstoff wenigstens 50 μτη dick ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US64981167A | 1967-06-29 | 1967-06-29 | |
US64981167 | 1967-06-29 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1766653A1 DE1766653A1 (de) | 1971-08-19 |
DE1766653B2 true DE1766653B2 (de) | 1977-04-07 |
DE1766653C3 DE1766653C3 (de) | 1977-11-24 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2833724A1 (de) * | 1977-08-03 | 1979-02-15 | Gen Atomic Co | Prothese mit einem kohlenstoffueberzug |
DE19730296A1 (de) * | 1997-07-15 | 1999-01-21 | Medic Medizintechnik Lothar Se | Verfahren und Vorrichtung zur Steigerung der Hämokompatibilität von Implantaten |
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DE2833724A1 (de) * | 1977-08-03 | 1979-02-15 | Gen Atomic Co | Prothese mit einem kohlenstoffueberzug |
DE19730296A1 (de) * | 1997-07-15 | 1999-01-21 | Medic Medizintechnik Lothar Se | Verfahren und Vorrichtung zur Steigerung der Hämokompatibilität von Implantaten |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH486880A (de) | 1970-03-15 |
FR1571184A (de) | 1969-06-13 |
GB1226833A (de) | 1971-03-31 |
DE1766653A1 (de) | 1971-08-19 |
US3526005A (en) | 1970-09-01 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EGA | New person/name/address of the applicant | ||
AG | Has addition no. |
Ref document number: 2021320 Country of ref document: DE |