DE19515626C2 - Instrument zum Positionieren wenigstens einer Arbeitshülse - Google Patents

Abstract

Die Erfindung geht aus von einem Instrument zum Positionieren wenigstens einer Arbeitshülse bei einer Operation, insbesondere wenigstens einer Dilationshülse bei einer endoskopischen Bandscheibenoperation, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. DOLLAR A Ein derartiges Instrument ist beispielsweise aus der DE-A-3025785 bekannt. Es dient der Positionierung von Arbeitshülsen bei endoskopischen Eingriffen, insbesondere von Dilatationshülsen zum Einbringen von medizinischen Endoskopen zum Zweck der Durchführung von Inspektionen oder Operationen. Dabei findet eine Führungssonde Verwendung, auf der die Arbeitshülsen zum Behandlungsort geführt verschiebbar sind, wobei nacheinander mehrere Dilatationshülsen mit zunehmenden Durchmesser zur Anwendung kommen.

Description

Die Erfindung geht aus von einem Instrument zum Positionieren wenig­ stens einer Arbeitshülse bei einer Operation, insbesondere wenigstens einer Dilatationshülse bei einer endoskopischen Bandscheibenoperation, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein derartiges Instrument ist beispielsweise aus der DE-A-30 25 785 bekannt. Es dient der Positionierung von Arbeitshülsen bei endoskopi­ schen Eingriffen, insbesondere von Dilatationshülsen zum Einbringen von medizinischen Endoskopen zum Zwecke der Durchführung von Inspektio­ nen oder Operationen. Dabei findet eine Führungssonde Verwendung, auf der die Arbeitshülsen zum Behandlungsort geführt vorschiebbar sind, wobei nacheinander mehrere Dilatationshülsen mit zunehmenden Durch­ messer zur Anwendung kommen.

Die Handhabung eines solchen Instrumentes bei endoskopischen Bandscheibenoperationen (perkutane endoskopische Diskektomie) ist Gegenstand der US-A-4,573,448. Danach wird zunächst eine dünne Punktionskanüle mit einem in dieser befindlichen Mandrin unter Röntgen- oder Ultraschallkontrolle an den Behandlungsort gebracht. Nach Erreichen der gewünschten Position wird sodann der Mandrin entfernt und durch die Punktionskanüle ein Führungsdraht geschoben. Anschließend wird die Punktionskanüle entfernt und die Führungs­ sonde auf den Führungsdraht aufgeschoben und positioniert, worauf dieser entfernt werden kann. Über diese Führungssonde können nun die oben beschriebenen Dilatationshülsen an den Behandlungsort geführt werden, wobei jeweils jede Hülse der nächsten als Führungs­ hülse dient, was so lange fortgeführt wird, bis der Zugang zum Behandlungsort so gedehnt ist, daß die eigentliche Instrumentierhülse eingebracht werden kann.

Nach Einführen und korrekter Plazierung der Instrumentierhülse werden spätestens jetzt der Führungsdraht gezogen sowie die Füh­ rungssonde und die Dilatationshülsen aus der Instrumentierhülse entfernt, so daß nunmehr in diese das Behandlungsinstrument einge­ führt werden kann. Ein ähnlich konzipiertes und handhabbares In­ strumentarium ist auch der WO 93/04652 A1 zu entnehmen.

Nachteilig ist bei diesen bekannten Instrumentarien, daß viele unter­ schiedliche Einzelschritte bis zur Plazierung der Instrumentierhülse durchgeführt werden müssen. Dieser Vorgang ist zeitaufwendig, so daß von daher schon die Behandlung lange dauert. Darüberhinaus muß eine große Zahl unterschiedlicher Instrumente zur Verfügung stehen, was die Bevorratung eines umfangreichen Instrumentariums mit dementsprechend erheblichen Kosten erforderlich macht.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein Instrument zum Positionieren wenig­ stens einer Arbeitshülse vorzuschlagen, welches ermöglicht, den Dilata­ tionsvorgang bis zum Positionieren der Instrumentierhülse insbesondere bei endoskopischen Bandscheibenoperationen mit einer geringeren Anzahl von Teilinstrumenten zu bewältigen und damit die erforderliche Dauer der Behandlung und deren Kosten wesentlich zu reduzieren.

Diese Aufgabe wird bei einem Instrument der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß der Griff lösbar am Kanülenrohr angebracht ist und das Kanülenrohr die Führungssonde bildet.

Die mit dieser Ausführung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bereits mit der Punktion und nach Entfernen des Griffes vom Kanülenrohr die Führungssonde für die Arbeitshülsen gesetzt ist, d. h., daß nach Entfernen des Mandrins das Einbringen eines Führungsdrahtes zum Setzen der Führungssonde und der damit verbundene Aufwand bekannter Lösungen entfallen.

Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Instrumentes sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestell­ ten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Kanüle mit einem an deren proximalen Ende lösbar angebrach­ ten Griff in Seitenansicht,

Fig. 2 die Kanüle entsprechend Fig. 1 mit dem Griff in demontiertem Zustand,

Fig. 3 einen Mandrin mit einer Handhabe in Seitenansicht,

Fig. 4 die Kanüle entsprechend Fig. 1 vergrößert und im Griff­ bereich längsgeschnitten,

Fig. 5 die Kanüle entsprechend Fig. 1 mit eingeschobener Füh­ rungssonde nach Fig. 3 teilweise längsgeschnitten,

Fig. 6 eine Querschnitt-Darstellung des menschlichen Körpers im Bereich des Bauchraumes mit einer in den Bereich einer Bandscheibe eingeführten Kanüle mit Mandrin,

Fig. 7 eine Querschnitt-Darstellung entsprechend Fig. 6 zeigend das Herausziehen des Mandrins aus der Kanüle unter Belassung der Kanüle im Patientenkörper und

Fig. 8 einen vergrößerten Teilquerschnitt entsprechend Fig. 6 und 7 mit der im Patientenkörper belassenen Kanüle und mit einer auf diese aufgeschobenen Dilatationshülse.

Das erfindungsgemäße Instrument besteht aus einer Kanüle 1, einem in dieser führbaren Mandrin 2 sowie einer oder einer Anzahl von Dilatationshülsen 3 als Zubehör.

Die Kanüle 1 weist ein Kanülenrohr 1.1 auf, das an seinem distalen Ende spitz ausgeführt und an seinem proximalen Ende mit einem lösbaren Griff 1.2 versehen ist. Der Griff 1.2 weist zu diesem Zweck eine zentrale Längsbohrung zur Aufnahme des Kanülenrohres 1.1 auf, das zwecks drehsicherer Verbindung an seinem proximalen Ende mit einem Vorsprung 1.3 versehen ist, der in eingesetzter Position mit einem entsprechend geformten und mit dem Griff 1.2 fest verbunde­ nen Gegenstück 1.4 eine formschlüssige Verbindung eingeht. Auf das distalseitige Ende des Griffes 1.2 ist eine Überwurfmutter 1.5 aufge­ schraubt, die gegen einen an der distalen Stirnfläche des Griffes 1.2 befindlichen O-Ring 1.6 drückt. Proximalseitig ist der Griff 1.2 mit einer zu der Längsbohrung für das Kanülenrohr 1 konzentrischen Ausnehmung 1.7 versehen.

Der Mandrin 2 ist entsprechend Fig. 3 an seinem proximalen Ende mit einer Handhabe 2.1 versehen, die bei in das Kanülenrohr 1.1 eingeschobenem Mandrin 2 mit einem abgesetzten Teil 2.2 in der Ausnehmung 1.7 des Griffes 1.2 sitzt.

Die Dilatationshülsen 3 sind in bekannter Weise in ihren Innen- und Außendurchmessern so abgestimmt, daß jeweils eine Dilatationshülse teleskopartig auf eine andere mit kleinerem Durchmesser schiebbar ist. Es kann auch ein einteiliger Dilatator verwendet werden, der mit Abstufungen versehen oder konisch ausgebildet ist.

Die Vorgehensweise bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Instrumentes ist folgende:

Zunächst wird die Kanüle 1 gemäß Fig. 6 mit eingeführtem Mandrin 2 in den Patientenkörper 4 eingebracht und im dargestellten Fall an einer Bandscheibe 5 plaziert. Dann wird die Überwurfmutter 1.5 des Griffes 1.2 gelöst, wodurch der O-Ring 1.6 und damit die Quetsch­ verbindung zwischen diesem und dem Kanülenrohr 1.1 freigegeben wird, so daß nunmehr entsprechend Fig. 7 der Mandrin 2 gemeinsam mit dem Griff 1.2 und der Überwurfmutter 1.5 aus dem Kanülenrohr 1.1 herausgezogen bzw. von diesem abgezogen werden kann, wäh­ rend das Kanülenrohr 1.1 im Patientenkörper 4 verbleibt.

Das Kanülenrohr 1.1 kann nun in dem folgenden Dilatationsvorgang als Führungssonde dienen. Bei diesem Vorgang wird zunächst die Dilatationshülse 3 mit dem kleinsten Durchmesser wie in Fig. 8 gezeigt auf das Kanülenrohr 1.1 geschoben und mit dem distalen Ende am Operationsort plaziert, worauf eine oder weitere Dilatations­ hülsen auf diese Kombination aus Kanülenrohr 1.1 und Dilatations­ hülse bzw. -hülsen geschoben und in Position gebracht werden.

Bei Anwendung mehrerer Dilatationshülsen wird dieser Vorgang so lange fortgeführt, bis der Punktionskanal weit genug dilatiert ist, um die eigentliche Instrumentierhülse auf der äußeren Dilatationshülse geführt einführen zu können. Ist diese plaziert, wird das Kanülenrohr 1.1 mit sämtlichen Dilatationshülsen 3 aus der Instrumentierhülse herausgezogen, so daß nun beispielsweise mit einer Optik zunächst das Operationsgebiet betrachtet werden und sodann nach Austausch der Optik gegen ein endoskopisches Werkzeug, wie beispielsweise eine Zange, mit der Operation begonnen werden kann.

Claims (4)

1. Instrument zum Positionieren wenigstens einer Arbeitshülse bei einer Operation, insbesondere wenigstens einer Dilatations­ hülse (3) bei einer endoskopischen Bandscheibenoperation, mit einer Führungssonde, auf der die Arbeitshülse zum Operationsort geführt verschiebbar ist, und mit einer Kanüle (1), in die ein Mandrin (2) steckbar ist und die im wesentlichen aus einem am distalen Ende spitzen Kanülenrohr (1.1) und einem am proximalen Ende befindlichen Griff (1.2) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff (1.2) lösbar am Kanülenrohr (1.1) angebracht ist und das Kanülenrohr (1.1) die Führungssonde bildet.

2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff (1.2) dreh- und kraftschlüssig mit dem Kanülenrohr (1.1) verbunden ist und von diesem nach Lösen der kraftschlüssigen Ver­ bindung abziehbar ist.

3. Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am proximalen Ende des Kanülenrohres (1.1) und an einem im Griff (1.2) befindlichen, im Querschnitt dem Kanülenrohr (1.1) angepaßten Gegenstück (1.4) axial gerichtete und ineinandergreifende Vor- und Rücksprünge vorgesehen sind.

4. Instrument nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Griff (1.2) durch elastische Verformung eines Ringes (1.6) kraftschlüssig mit dem Kanülenrohr (1.1) verbindbar ist.