DE19528890A1 - Flächen- oder schlauchförmige Nahrungsmittelhülle auf der Basis von Cellulosehydrat - Google Patents
Flächen- oder schlauchförmige Nahrungsmittelhülle auf der Basis von CellulosehydratInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine flächen- oder
schlauchförmige Nahrungsmittelhülle auf der Basis von
Cellulosehydrat, ihre Verwendung als künstliche Wurst
hülle sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Nahrungsmittelhüllen auf Cellulosehydratbasis werden ge
wöhnlich nach dem Viskoseverfahren hergestellt. Eine
alkalische Lösung von Cellulosexanthogenat (Viskose
lösung) wird durch eine ring- oder schlitzförmige Düse
extrudiert, mit saurer Flüssigkeit als Cellulosehydrat-
Gel koaguliert und zu Cellulosehydrat regeneriert. Durch
die Zusammensetzung der Viskose und das Einarbeiten von
Zusatzstoffen lassen sich die Eigenschaften der Folie
variieren. Werden diese Cellulosehydrat-Folien unver
stärkt als Kunstdärme eingesetzt, verwendet man sie im
allgemeinen als sogenannten "Schmaldarm". Mit einer
Faserverstärkung werden sie vor allem bei der Herstel
lung von natur- und schimmelgereifter Dauerwurst ge
braucht.
Bei der Herstellung faserverstärkter Nahrungsmittelhül
len wird ein schlauch- oder bahnförmiger Faserstoff auf
einer oder beiden Oberfläche(n) mit Viskoselösung be
schichtet oder imprägniert und anschließend in entspre
chender Weise mit Koagulations- und Regenerier
flüssigkeit behandelt. Die oft geringe Naßfestigkeit
Solcher Hüllen läßt sich durch Vernetzen der Cellulose
erhöhen. Dazu kann beispielsweise der im Gelzustand be
findliche Formkörper aus Cellulosehydrat mit einer
cyclischen Harnstoffverbindung, die wenigstens zwei N-
Methylolgruppen aufweist, behandelt werden.
Kunstdärme müssen geschmeidig und ausreichend dehnfähig
sein, um sie auch noch nach längeren Lagerzeiten pro
blemlos mit Brät auf das gewünschte Kaliber befüllen zu
können.
Es ist bekannt, diese Eigenschaften durch sekundäre
Weichmacher, wie Glycerin, zu verbessern. Da diese
Weichmacher nicht chemisch, sondern nur durch zwi
schenmolekulare Kräfte an das Cellulosehydrat gebunden
sind, werden sie beim Wässern der Hülle oder beim Brühen
oder Kochen der Wurst herausgelöst. Die Folge ist ein
besonders starkes Verspröden der weichmacherfreien, ge
trockneten Cellulosehülle nach der Verarbeitung. Diese
Erscheinung ist auf eine im Cellulosematerial vor sich
gehende Kristallisation zurückzuführen, wobei es im
Cellulosegefüge zur Ausbildung von Wasserstoffbrücken
bindungen zwischen den einzelnen Cellulosemolekülen und
damit zu einer Annäherung und räumlichen Fixierung der
Moleküle kommt. Durch diese Strukturveränderung wird die
Hülle besonders stoßempfindlich und reißt sehr häufig
beim ersten Anschneiden über die gesamte Länge ein.
Auch nach längerer Lagerung sind die mit einem sekun
dären Weichmacher behandelten Cellulosehydrathüllen häu
fig versprödet und verhärtet, da der Weichmacher mit der
Zeit aus der Hülle migriert. Das läßt sich verhindern,
wenn zur Herstellung der Cellulosehydrathüllen eine Vis
koselösung verwendet wird, die eine vernetzend wirkende
Verbindung, beispielsweise einen Alkyl-trimethylol-harn
stoff oder ein Alkylamin-bis-dimethylen-triazinon-tetra
methylol, enthält (DE-A 23 62 551). Die Vernetzer wirken
gleichzeitig als innere (auch bezeichnet als "primäre"
oder "permanent wirkende") Weichmacher. Vernetzer bewir
ken jedoch allgemein eine Verdichtung der Cellulosehy
drat-Struktur. Diese Verdichtung führt zu erheblich
schlechteren Gebrauchseigenschaften der Hülle. Quellver
mögen, Weiterreißfestigkeit und Dehnungsvermögen nehmen
ab. Wenn der sekundäre Weichmacher entfernt ist, kann
auch ein Vernetzer mit fettähnlichen Eigenschaften die
Versprödung nicht mehr verhindern. Ohne sekundäre
Weichmacher sind Hüllen mit verdichtetem Cellulosehydrat
überhaupt nicht handhabbar.
Eine Auflockerung der Struktur ist in begrenztem Umfang
durch Verändern der Fällbedingungen oder Erhöhen des An
teils an sekundärem Weichmacher möglich. Durch das Wäs
sern vor dem Füllen der Wursthüllen ist dann jedoch die
Strukturänderung um so größer. In jedem Fall wirken sich
diese Änderungen nicht mehr auf die gefüllte Wursthülle
aus.
Um eine dauerhafte Weichmachung zu erzielen wurde ver
sucht, den sekundären Weichmacher unter weitgehender Er
haltung der Cellulosehydrat-Struktur chemisch "einzu
bauen". Dazu wurde die im Gelzustand befindliche Hülle
mit der wäßrigen Lösung eines Alkylenoxids, das wenig
stens mit einer reaktiven N-Methylolcarbamat-Endgruppe
der Formel -CH₂-O-CO-NH-CH₂-OH modifiziert war, behan
delt (DE-A 26 37 510). Auch damit gelang es nicht,
Schrumpf und Verdichtung der Cellulosematrix ausreichend
zu verhindern.
Die flächen- oder schlauchförmige Hülle auf Cellulosehy
dratbasis gemäß der DE-A 40 02 083 (= US-A 5 096 754)
kommt ohne sekundären Weichmacher aus. Sie besteht im
wesentlichen aus einer Mischung von Cellulosehydrat und
Alginsäure und/oder Alginat. Auch bei Feuchtigkeitsge
halten (= Wassergehalten) von weniger als 10 Gew.-% sind
diese Hüllen nicht spröde, dafür aber papierartig und
knittrig. In einer Weiterentwicklung wurde in diese
Hülle zusätzlich noch ein Copolymer mit Einheiten aus N-
Vinyl-pyrrolidon und 2-Dimethylamino-ethyl-methacrylat
eingearbeitet (EP-A 0 638 241).
Bekannt ist schließlich auch eine Hülle, die im wesent
lichen aus Cellulosehydrat, Polyvinylpyrrolidon und/oder
dem bereits erwähnten Copolymer sowie gegebenenfalls
noch Alginsäure bzw. Alginat besteht (EP-A 0 635 212).
Diese Hülle ist zwar so geschmeidig, daß sie keinen
sekundären Weichmacher benötigt, aber nicht hydrophil
genug.
Cellulosehydrathüllen müssen eine möglichst niedrige
Permeation aufweisen. Die Permeation ist entscheidend
für das Reifeverhalten und Schimmelwachstum bei natur-
und schimmelgereifter Dauerwurst. Die gleichmäßige Rei
fung dieser Wurstsorten verlangt eine sehr langsame Was
serabgabe aus der Wurstmasse während der ersten Tage.
Bei Verwendung von üblichen faserverstärkten Cellulose
hüllen muß deshalb eine sehr hohe und gleichbleibende
relative Luftfeuchtigkeit der Umgebung vorherrschen,
weshalb die Reifung von Rohwurst in Reifekammern er
folgt, in denen die relative Luftfeuchte in engen Gren
zen geregelt ist.
Ein zu niedriger oder schwankender Feuchtegehalt der Um
gebungsluft führt zu sogenannten Trockenrändern am
Außenumfang der Wurst, insbesondere dann, wenn das
Hüllenmaterial eine zu hohe Permeation aufweist und die
Wurstmasse dadurch in den ersten Tagen der Reifung an
der äußeren Oberfläche zu schnell abtrocknet. Der
Trockenrand verhindert den weiteren Austritt von Feuch
tigkeit aus dem Innern der Wurst, so daß sie nach der
üblichen Reifezeit noch feucht ist. Außerdem haftet die
Wursthülle nicht mehr ausreichend fest, so daß sich un
erwünschte Zwischenräume zwischen der Wurstmasse und der
Hülle sowie Falten in der Hülle ausbilden.
Weiterhin sind mechanische Festigkeit und Zähigkeit der
Cellulosehydrathüllen von entscheidender Bedeutung.
Kollagenfaserhüllen, die bezüglich ihrer Permeation her
vorragend sind, weisen gleichzeitig völlig unzureichende
mechanische Festigkeiten auf. Mit alginatmodifizierten
Hüllen, die nicht faserverstärkt sind, gibt es die glei
chen Probleme, obwohl der Alginatzusatz bei faser
verstärkten Hüllen sehr vorteilhafte Wirkungen hat.
Zusätzlich erwarten Wursthersteller, daß Cellulose
hydrathüllen eine gute Kaliberkonstanz aufweisen, d. h.
daß Würste, die aus ein und demselben Hüllenmaterial
hergestellt werden, alle das gleiche Kaliber innerhalb
enger Grenzen aufweisen. Diesbezüglich sind besonders
die nicht faserverstärkten Hüllen verbesserungsbe
dürftig.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal von Cellulosehydrathüllen
ist deren Feuchtebilanz. Zum einen soll das Material
einen hohen Quellwert aufweisen, d. h. möglichst große
Wassermengen aufnehmen. Zum anderen ist gleichzeitig
eine verzögerte Wasserabgabe erwünscht, wobei die Fähig
keit zur Wasseraufnahme und -abgabe nicht mit der Per
meation gleichzusetzen ist oder damit korreliert. Die
Permeation ist ein Maß für die Wasserdurchlässigkeit der
Hülle, während die Feuchtebilanz das Wasseraufnahme- und
Wasserbindevermögen der Hülle charakterisiert. Eine gute
Feuchtebilanz gewährleistet einen problemlosen Trock
nungsprozeß, bei dem keine Versprödung oder Übertrock
nung der Hülle auftritt.
Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, die vorstehend be
schriebenen Nachteile bekannter Cellulosehydrathüllen zu
vermeiden. Insbesondere sollen sie eine verbesserte,
d. h. eine höhere, Hydrophilie, insbesondere bei faser
verstärkten Hüllen, und eine verbesserte Feuchtebilanz,
d. h. eine hohe, Wasseraufnahmefähigkeit und geringe Was
serabgabe, gegenüber herkömmlichen bekannten "Cellulose
hydrathüllen zeigen. Dabei sollen die Hüllen gleichzei
tig eine gute Geschmeidigkeit und Dehnfähigkeit sowie
gute mechanische Festigkeit und Zähigkeit, insbesondere
bei nicht-faserverstärkten Hüllen, aufweisen und auch
nach längeren Lagerzeiten nicht verspröden. Sie sollen
zudem ohne oder mit nur wenig sekundärem Weichmacher
(üblicherweise Glycerin) auskommen. Darüber hinaus ist
eine gute Kaliberkonstanz sehr wünschenswert.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine flächen- oder
schlauchförmige Nahrungsmittelhülle auf der Basis von
Cellulosehydrat, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie
zusätzlich ein Copolymer mit Einheiten aus Methyl-vi
nyl-ether und Maleinsäure und/oder Alkalimaleinat in
einem Anteil von 0,1 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Ge
wicht der trockenen Cellulose, enthält.
In der fertigen Nahrungsmittelhülle können die Malein
säure-Einheiten auch als Alkalimaleat-Einheiten vorlie
gen. Die beiden Formen können sich ineinander umwandeln.
Ihre Anteile werden durch den pH-Wert bestimmt.
Das molare Verhältnis der Einheiten aus Methyl-vinyl
ether zu den Einheiten aus Maleinsäure bzw. Alkali
maleinat beträgt in dem Copolymer allgemein 20 : 80 bis
80 : 20, bevorzugt 40 : 60 bis 60 : 40, besonders bevorzugt
etwa 50 : 50. In den 50 : 50 Copolymeren bilden die Methyl
vinyl-ether- und die Maleinsäure- bzw. Alkalimaleat-
Einheiten normalerweise eine alternierende Folge.
Das mittlere Molekulargewicht Mw der Copolymere liegt
vorzugsweise bei mehr als 40 000, besonders bevorzugt
sogar bei mehr als 100 000. Die Wirksamkeit der Co
polymere steigt allgemein mit ihrem Molekulargewicht an.
Copolymere mit Einheiten aus Methyl-vinyl-ether und
Maleinsäureanhydrid sind im Handel erhältlich, bei
spielsweise unter der Bezeichnung ®Gantrez AN (CAS-Nr.
108-88-3). Sie wurden bisher in der Galenik, z. B. als
Umhüllung für Dragees, oder auch als Haftmittel für
Zahnprothesen verwendet. In alkalischen Medien (wie der
eingangs erwähnten Viskoselösung) werden die
Maleinsäureanhydridgruppen hydrolysiert, und es bildet
sich das genannte Copolymer mit Einheiten aus Methyl-vi
nyl-ether (CH₃-O-CH=CH₂) und aus Alkalimaleat (MO₂C-
CH=CH-CO₂M, M = Alkalimetall, insbesondere Na; besonders
bevorzugt Dinatrium-maleat). Durch die Carboxylatgruppen
ist das Copolymer im Gegensatz zu dem nicht hydrolysier
ten Ausgangsmaterial in Wasser sehr gut löslich. Es läßt
sich auch in größeren Mengen homogen mit der Viskose
lösung mischen. Aus praktischen Gründen wird jedoch
allgemein eine wäßrig-alkalische Lösung, in der das Co
polymer bereits hydrolysiert ist, in die Viskoselösung
gegeben. Die wäßrige Lösung hat vorzugsweise einen pH-
Wert von etwa 8 bis 10. Im hydrolysierten Zustand bean
sprucht das Copolymer ein größeres Volumen und kann da
mit eine Kristallisation der Cellulosehydratmoleküle be
sonders wirksam verhindern. Die erfindungsgemäßen Hüllen
besitzen daher einen besonders hohen Quellwert und eine
besonders hohe Geschmeidigkeit. Durch den größeren Volu
menbedarf wird außerdem eine höhere Zahl an hydrophilen
Gruppen zugänglich, so daß die Hülle mehr Wasser auf
nimmt und erst über einen längeren Zeitraum wieder ab
gibt, was zu einer verbesserten Feuchtebilanz führt. Die
Trocknung wird verlangsamt und ein Austrocknen verhin
dert.
Der Anteil des Copolymers mit Methyl-vinyl-ether- und
Maleinsäure- bzw. Alkalimaleat-Einheiten kann in relativ
weiten Grenzen schwanken und richtet sich auch nach der
Art der Verwendung der Nahrungsmittelhülle. Er beträgt
bevorzugt 0,5 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,7 bis
10 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,75 bis 5 Gew.-%
(diese und alle folgenden Prozentangaben beziehen sich
auf das Gewicht der trockenen Cellulose, soweit nichts
anderes angegeben ist). Mit zunehmendem Anteil verbes
sern sich Trocknungsverhalten, Zähigkeit und Festigkeit
des Materials. Bereits ab 0,5 Gew.-% wird ein Einreißen
der schlauchförmigen Hüllen beim Anschneiden zuverlässig
verhindert. Die Hülle läßt sich von Wurstscheiben wie
auch von größeren Wurststücken problemlos abziehen, ohne
daß das Brät daran in unerwünschter Weise anhaftet. Eine
zusätzliche Innenbeschichtung, die die Schälbarkeit
erleichtert ("easy-peel"), ist nicht erforderlich. Ab 5
Gew.-% ist kein sekundärer Weichmacher (üblicherweise
Glycerin) mehr nötig. Dies gilt auch für faserverstärkte
Hüllen. Die Faserverstärkung besteht allgemein aus Hanf-
oder anderen Naturfasern.
Die erfindungsgemäße Nahrungsmittelhülle kann darüber
hinaus noch weitere Polymere enthalten.
Geeignet sind insbesondere N-Vinyl-pyrrolidon-Copolymere
mit Einheiten der Formeln I und II oder I und III
enthält, worin
n = 1, 2 oder 3,
m = 2, 3, 4, 5 oder 6,
a = 20 bis 80 mol-%,
b = 80 bis 20 mol-% und
a + b = 100 mol-%,
R¹ = H oder ein (C₁-C₆)Alkylrest,
R² bis R⁴ gleiche oder verschiedene (C₁-C₆)Alkylreste,
Z = O oder N-R⁵, worin R⁵ = H oder (C₁-C₆)Alkyl reste und
X = Cl⁻, Br⁻, J⁻, F⁻, ½SO₄2-, HSO₄⁻, (C₁-C₆)- Alkyl-O-SO₂-O⁻, (C₁-C₆)Alkyl-SO₂-O-
bedeuten. Bevorzugt sind Copolymere, in denen
n = 1 oder 3,
m = 2, 3 oder 4,
a = 30 bis 70 mol-% und
b = 70 bis 30 mol-% und
a + b = 100 mol-%,
Z = O oder NH,
X = HSO₄⁻, (C₁-C₆)Alkyl-O-SO₂-O- oder (C₁-C₆)- Alkyl-SO₂-O⁻ und
R¹ = H oder CH₃,
R² bis R⁴ gleich oder verschieden sind und CH₃ oder C₂H₅
bedeuten.
n = 1, 2 oder 3,
m = 2, 3, 4, 5 oder 6,
a = 20 bis 80 mol-%,
b = 80 bis 20 mol-% und
a + b = 100 mol-%,
R¹ = H oder ein (C₁-C₆)Alkylrest,
R² bis R⁴ gleiche oder verschiedene (C₁-C₆)Alkylreste,
Z = O oder N-R⁵, worin R⁵ = H oder (C₁-C₆)Alkyl reste und
X = Cl⁻, Br⁻, J⁻, F⁻, ½SO₄2-, HSO₄⁻, (C₁-C₆)- Alkyl-O-SO₂-O⁻, (C₁-C₆)Alkyl-SO₂-O-
bedeuten. Bevorzugt sind Copolymere, in denen
n = 1 oder 3,
m = 2, 3 oder 4,
a = 30 bis 70 mol-% und
b = 70 bis 30 mol-% und
a + b = 100 mol-%,
Z = O oder NH,
X = HSO₄⁻, (C₁-C₆)Alkyl-O-SO₂-O- oder (C₁-C₆)- Alkyl-SO₂-O⁻ und
R¹ = H oder CH₃,
R² bis R⁴ gleich oder verschieden sind und CH₃ oder C₂H₅
bedeuten.
Die Laufzahl n ist bevorzugt 1 oder 3, d. h. das Copoly
mer enthält bevorzugt Einheiten aus N-Vinyl-pyrrolidon
und/oder N-Vinyl-caprolactam.
Ganz besonders bevorzugt ist der Zusatz von Copolymeren
mit Einheiten aus N-Vinylpyrrolidon und aus Ethyl-(2-
methacryloyloxy-ethyl)-dimethylammonium-ethylsulfat so
wie quaternisierte Copolymere mit Einheiten aus N-Vinyl
pyrrolidon und aus (3-Methacryloylamino-propyl)-tri
methylammoniumchlorid.
Das Copolymer mit Einheiten der Formeln I und II oder I
und III hat allgemein ein mittleres Molekulargewicht Mw
von 50 000 bis 2 000 000, bevorzugt 100 000 bis
1 500 000, besonders bevorzugt 500 000 bis 1 500 000,
hat. Der Anteil dieses Copolymeren beträgt allgemein bis
zu 30 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 15 Gew.-%.
Anstelle oder zusätzlich zu den erwähnten Copolymeren
kann die erfindungsgemäße Hülle auch noch Alginsäure
und/oder Alginat enthalten. Alginsäuren sind bekanntlich
Carboxylgruppen enthaltende pflanzliche Polymere
(genauer: Polysaccharide). Alginate sind die Salze der
Alginsäuren, vorzugsweise die Alkali-, Ammonium- und
Erdalkalisalze. Natriumalginat läßt sich beispielsweise
gewinnen, indem Braunalgen mit Sodalösung extrahiert
werden. Alginate bzw. Alginsäuren bestehen aus 1,4-beta
glykosidisch verknüpften D-Mannuronsäureeinheiten mit
Einschüben von 1,4-alpha-glykosidisch verknüpften L-
Guluronsäureeinheiten. Sie sind ähnlich wie Cellulose
aus langen unverzweigten Kettenmolekülen aufgebaut.
Durch die große Anzahl von Carboxylgruppen sind die Al
ginate bzw. Alginsäuren außerordentlich hydrophil und in
der Lage, das 200- bis 300-fache ihres Gewichts an Wasser
zu binden. Der Anteil an Alginsäure/Alginat beträgt all
gemein bis 1 bis 12 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-%.
Enthält die Nahrungsmittelhülle Alginsäure/und oder
Alginat, dann beträgt der Anteil an Methyl-vinyl
ether/Alkalimaleat bevorzugt 0,5 bis 20 Gew.-%, beson
ders bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%.
Der Quellwert der Hüllen bewegt sich zwischen 125 und
140%, und entspricht damit in etwa dem von glycerinhal
tigen Standardhüllen. Die Permeation beträgt 35 bis 50 l
Wasser pro Quadratmeter und pro Tag bei einem Innendruck
von 40 bar. Die erfindungsgemäßen Nahrungsmittelhüllen
halten einem um 5 bis 10% über dem Sollwert liegenden
Innendruck aus, bevor sie platzen. Ihr Durchmesser nimmt
mit steigendem Innendruck nur wenig zu, d. h. die Deh
nungskurve der reinen (= nicht-faserverstärkten) Cellu
loseschläuche zeigt einen steileren Verlauf. Dies ermög
licht eine genauere Kaliberkonstanz als bisher. Bei
nicht faser-verstärkten Cellophanhüllen nimmt das soge
nannte "relaxierte Platzkaliber", das ist das Kaliber,
auf das die Hülle nach dem Platzen zurückgeht (gemessen
über die Flachbreite) stark zu. Bei einem Anteil von nur
0,75 Gew.-% an Methyl-vinyl-ether/Alkalimaleinat-Copoly
mer ist das, relaxierte Platzkaliber bereits um 10% er
höht.
Die Summe der Anteile der "weiteren" Polymeren sollte
jedoch 20 Gew.-% nicht überschreiten. Durch den Zusatz
der "weiteren" Polymere lassen sich auch glycerinfreie
Nahrungsmittelhüllen mit sehr guten Gebrauchseigenschaf
ten herstellen, die weniger als 5 Gew.-%, vorzugsweise
0,1 bis 5 Gew.-%, an Methyl-vinyl-ether/Alkalimaleat-
Copolymer enthalten.
Die erfindungsgemäße, unverstärkte Nahrungsmittelhülle
kann außerdem einen sekundären Weichmacher wie Glycerin
enthalten. Der Glyceringehalt liegt im Bereich von 8 bis
12 Gew.-%, bevorzugt von 10 bis 11 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht der Hülle.
Die Reduzierung der einzusetzenden Glycerinmengen bei
der Wursthüllenherstellung ist auch im Hinblick auf die
mit dem Glycerin verbundenen Emissionsprobleme bei der
Produktion und den Migrationsproblemen bei der Verarbei
tung außerordentlich vorteilhaft. Sowohl glycerinfrei
als auch mit reduziertem Glyceringehalt sind die Hüllen
sehr geschmeidig und lassen sich problemlos trocknen,
ohne daß eine nachteilige Versprödung oder Übertrocknung
auftritt.
Weiterhin sind die Cellulosehydrathüllen bezüglich ihrer
mechanischen Eigenschaften überraschend verbessert. Die
ses Ergebnis ist nach den Erfahrungen, die mit Algin
säure und/oder Alginat als Ersatz für sekundären Weich
macher bei nicht-faserverstärkten Hüllen gesammelt wur
den, besonders erstaunlich. Alginsäure lockert die
Struktur des Cellulosehydrats auf und wirkt so dem ein
gangs beschriebenen Kristallisationsprozeß entgegen. Da
durch werden der Quellwert und die Hüllengeschmeidigkeit
wesentlich verbessert. Gleichzeitig verursacht aber die
Strukturauflockerung durch das Alginat eine derartige
Verschlechterung der mechanischen Festigkeit, daß
alginathaltige Hüllen ohne Faserverstärkung nicht zu
handhaben sind. Überraschenderweise wirkt die Ein
arbeitung der Polymere in die Cellulosehydrathülle ver
bessernd auf den Quellwert und die Feuchtebilanz, wobei
überraschenderweise gleichzeitig auch die mechanischen
Eigenschaften verbessert sind. Dies zeigt sich z. B. an
einem verbesserten Platzdruck, der 8 bis 10% über dem
Sollwert des Standardmaterials liegt, und die Kaliber
schwankungen sind wesentlich geringer.
Die erfindungsgemäßen, unverstärkten Nahrungsmittel
hüllen eignen sich bei der Wurstherstellung besonders
als Kranz- und Schmaldarm. Aufgrund der ausgezeichneten
Trennbarkeit der Hülle vom Wurstbrät ist sie auch als
Schäldarm (z. B. bei der Herstellung von Frankfurter
Würstchen) verwendbar.
Faserverstärkt und glycerinfrei sind die erfindungsgemä
ßen Hüllen in ihren Eigenschaften den Kollagenhüllen
ähnlich und eignen sich damit besonders für natur- und
schimmelgereifte Wurstwaren, aber auch als großkalibri
ger Kunstdärme.
Durch den Zusatz des Methyl-vinyl-ether/Maleinsäure/-
Alkalimaleat-Copolymers wird das Wasseraufnahmevermögen
der Nahrungsmittelhülle, gemessen als Quellwert,
deutlich erhöht. Überraschenderweise vermindert die
Einarbeitung des Polymers neben dem Quellwert auch die
Permeation der faserverstärkten Hüllen. Diese Ver
besserung beeinträchtigt jedoch nicht die mechanische
Festigkeit des Materials. Dadurch ist es möglich, die
Copolymere auch in größeren Mengen einzuarbeiten und
dadurch die Permeation wesentlich stärker als bei
alginatmodifizierten Hüllen zu senken. Zusätzlich
zeichnet sich die erfindungsgemäße, faserverstärkte Cel
lulosehydrathülle durch eine verzögerte Abgabe von Was
ser aus. Dadurch bleibt die Hülle auch nach der Verar
beitung und nach längeren Lagerzeiten der Wurst ge
schmeidig. Sie wird nicht stoßanfällig und reißt beim
Anschneiden nicht so leicht ein wie herkömmliche Hüllen.
Weiterhin wirkt sich die verzögerte Wasserabgabe positiv
auf die Trocknung des Cellulosehydratschlauchs bei des
sen Herstellung aus. Die Trocknung wird gedämpft und
eine übermäßige Trocknung vermieden.
Bei der Wurstherstellung werden die erfindungsgemäßen
Nahrungsmittelhüllen in dem üblichen Kaliber von 18 bis
200, insbesondere 40 bis 135 mm verwendet. Die faserver
stärkte Nahrungsmittelhülle hat im bevorzugten Kaliber
bereich von 40 bis 135 mm gewöhnlich ein Flächengewicht
von 85 bis 120 g/m². Die nichtverstärkte Nahrungs
mittelhülle wird bevorzugt im Kaliberbereich von 18 bis
50 mit einem Flächengewicht von 30 bis 60 g/m² ein
gesetzt. Bei zusätzlich enthaltenen sekundären Weich
machern, wie Glycerin, erhöht sich das Flächengewicht in
Abhängigkeit von der Menge an Weichmacher entsprechend.
Die Hüllen werden in Abschnitten oder Rollen mit einem
Wassergehalt von 10 Gew.-% gelagert. Der Wassergehalt
der Raupen beträgt 14 bis 20 Gew.-%. Für die wässe
rungsfreien Raupen wird der Wassergehalt auf 23 bis 30
Gew.-% erhöht. Diese Angaben beziehen sich jeweils auf
das Gesamtgewicht der Hülle.
Die erfindungsgemäßen Nahrungsmittelhüllen sind bevor
zugt schlauchförmig und bestehen aus einer gebogenen
Bahn, deren längsaxiale Ränder zu einer Naht verbunden
sind. Sie können aber auch nahtlos durch Extrusion der
Viskoselösung durch eine Ringdüse gefertigt werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist schließlich
auch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Nahrungsmittelhüllen. Darin wird das Copolymer mit Ein
heiten aus Methyl-vinyl-ether und aus Alkalimaleat mit
der alkalischen Viskoselösung vermischt. Das Copolymer
wird bevorzugt in Form einer wäßrig-alkalischen Lösung
zugegeben. Die Copolymere können auch zusammen mit Farb
pigmenten zudosiert werden. Das Vermischen kann im
Spinnkessel oder vor der Spinndüse erfolgen. Die Lösung
wird dann in üblicher Weise durch die Spinndüse extru
diert, mit einer sauren Fällflüssigkeit koaguliert und
regeneriert. Die Viskoselösung ist auch bei einem hohen
Anteil an Copolymer noch homogen. Fällung und Regene
ration des Cellulosehydrats werden nicht beeinträchtigt.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Nahrungsmittel
hüllen erfolgt in an sich bekannter Weise nach dem
Viskoseverfahren. Das Copolymer mit Einheiten aus
Methyl-vinyl-ether und aus Alkalimaleat sowie die nur
gegebenenfalls vorhandenen werden mit der alkalischen
Viskoselösung im gewünschten Gewichtsverhältnis homogen
gemischt, und zwar entweder im Spinnkessel oder kurz vor
der Spinndüse. Die Mischung aus Viskose und Copolymer
wird bahn- oder schlauchförmig durch eine Spinndüse ex
trudiert. Bei der Herstellung von Nahrungsmittelhüllen
mit einer Faserverstärkung wird in an sich bekannter
Weise eine Faserbahn, die gegebenenfalls zu einem
Schlauch gebogen wird, mit der Mischung aus üblicher al
kalischer Viskoselösung und Copolymeren getränkt und be
schichtet. Anschließend wird durch Einwirkung einer sau
ren Spinnflüssigkeit, die gewöhnlich Schwefelsäure ent
hält, die Viskose ausgefällt. Die Fällflüssigkeit be
findet sich beispielsweise in einem Bad, das die ex
trudierte Viskoselösung bzw. die viskosierte, gegebe
nenfalls schlauchförmig gebogene, Faserbahn durchläuft,
oder sie wird als Film durch eine Düse auf die extru
dierte Viskose bzw. auf die viskosierte Faserbahn aufge
bracht. Nach dem Durchlaufen der bei der Herstellung von
Nahrungsmittelhüllen aus Cellulosehydrat üblichen Rege
nerier- und Waschbäder wird die Folie auf den üblichen
Feuchtigkeitsgehalt (8 bis 10%) getrocknet.
Sollen die erfindungsgemäßen Nahrungsmittelhüllen als
Wursthüllen verwendet werden, sind sie gegebenenfalls
auf der Innen- und/oder Außenseite beschichtet. Diese
Beschichtung kann eine Barriereschicht gegenüber Luft
sauerstoff und Wasserdampf sein. Eine Innenbeschichtung
kann zur Verbesserung des Schälverhaltens und/oder zur
Verbesserung der Haftung zwischen Wurstmasse und Hüllen
innenwand beitragen. Aufgrund der beschriebenen guten
Trennbarkeit vom Brät sind die erfindungsgemäßen klein
kalibrigen Cellulosehüllen bereits ohne easy-peel-Innen
beschichtung als Schäldarm verwendbar. Dies stellt einen
besonderen Vorteil dar. Schließlich können die Hüllen
auch eine fungicide Außenbeschichtung aufweisen.
Gegebenenfalls enthalten sie übliche Farbpigmente, z. B.
Ruß oder TiO₂. Als schlauchförmige Verpackungshüllen
werden sie, beispielsweise in geraffter Form, als ein
seitig abgebundene Abschnitte oder, in flachgelegter
Form, als Rollen in den Handel gebracht.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele
näher erläutert. Soweit nicht anders angegeben sind alle
Prozentangaben Gewichtsprozente. Gt steht dabei für Ge
wichtsteile.
Eine 2,5%ige wäßrige Methyl-vinyl-ether/Alkalimaleat-
Copolymerlösung wurde hergestellt, indem
1,5 Gt Methyl-vinyl-ether/Maleinsäureanhydrid-
Copolymer (®Gantrez AN 169BF der GAF
Chemicals Corp., USA) zu
54 Gt Wasser und
1,2 Gt NaOH
54 Gt Wasser und
1,2 Gt NaOH
gegeben wurden. Die Lösung hatte einen pH-Wert von 13,5.
In einem kontinuierlichen Verfahren wurden dann 2,6 l/h
von dieser Lösung mit 112 l/h Viskoselösung
(Cellulosegehalt 7,2%) gleichmäßig vermischt und durch
eine Ringdüse mit einem Durchmesser von 40 mm (Kaliber
40) in ein Spinnbad üblicher Zusammensetzung extrudiert.
Der dabei gebildete Gelschlauch durchlief dann die übli
chen Fäll-, Wasch- und Weichmacherbäder. Danach wurde er
mit Luft auf das Nennkaliber aufgeblasen, getrocknet bis
zu einer Restfeuchte von 8 bis 10% und anschließend
aufgewickelt. Es wurde dann bis zu einem Feuchtegehalt
von 14 bis 16% befeuchtet und gerafft. Die so herge
stellte schlauchförmige Hülle enthielt 0,75 Gew.-%
Methyl-vinyl-ether/Alkalimaleat-Copolymer, bezogen auf
das Gewicht der Cellulose.
Der Platzdruck der so hergestellten Hülle lag bei 35 kPa
(Sollwert: 30 kPa). Die statische Dehnung bei einem
Innendruck von 15 kPa, lag bei 44,5 mm (tolerierter Be
reich: 42,5 bis 46,5 mm). Der Quellwert lag bei 135%
(Standardmaterial: 140%).
Beim Füllen mit Fleischwurstbrät wurde ein konstantes
Füllkaliber von 44 mm erreicht. Die Hülle zeigte keine
Ausfälle, etwa durch Platzen. Das anschließende Brühen
und Räuchern verlief normal. Die Wurst ließ sich im hei
ßen wie im kalten Zustand anschneiden, ohne daß die
Hülle dabei einriß oder platzte. Die Hülle ließ sich zu
dem leicht und ohne anhaftende Brätreste abschälen.
Ein Kranzdarm im Kaliber 45 wurde in einem kontinuierli
chen Verfahren hergestellt. Dazu wurde die Viskoselösung
(210 l/h) mit 4,5 l/h einer aus
1,5 Gt Methyl-vinyl-ether/Maleinsäureanhydrid-
Copolymer (®Gantrez AN 169BF),
54 Gt Wasser,
1,2 Gt NaOH
2,285 Gt Pigmentpräparation (®Novofilbraun HFR der Hoechst AG),
1,015 Gt Pigmentpräparation (®Novofilgelb A-RR der Hoechst AG) und
1,3 Gt 56,5%iger wäßriger Milchsäure
54 Gt Wasser,
1,2 Gt NaOH
2,285 Gt Pigmentpräparation (®Novofilbraun HFR der Hoechst AG),
1,015 Gt Pigmentpräparation (®Novofilgelb A-RR der Hoechst AG) und
1,3 Gt 56,5%iger wäßriger Milchsäure
hergestellten Lösung (pH-Wert: 9,0) vermischt und auf
die beschriebene Weise extrudiert. Waschen, Weichmachen
und Trocknen in Kranzform erfolgten wie üblich. Danach
wurde die Hülle wiederum wie beschrieben aufgewickelt,
befeuchtet und dann abschnittsweise zu sogenannten
"Raupen" gerafft.
Beim Füllen, Brühen und Räuchern der Fleischwurst traten
keine Probleme auf. In einer Zweitverpackung konnten die
Würste über mehrere Monate gelagert werden, ohne daß sie
sich dabei verändern. Beim Anschneiden der kalten oder
heißen Fleischwürste riß die Hülle nicht ein. Sie ließ
sich leicht und ohne anhaftendes Brät abziehen.
Hanffaserpapier (Flächengewicht 17 g/m²) wurde zu einem
Schlauch (Kaliber 45 mm) geformt. Die Schlauchinnen- und
-außenseite wurde mit einem Gemisch aus 112 l/h al
kalischer Viskoselösung (Cellulosegehalt 7,2%) und
12,1 l/h einer 10%igen wäßrigen Lösung (pH 13,0; Visko
sität: 317 cP, gemessen nach Höppler) aus
18,43 Gt 2%ige wäßrige NaOH,
0,2 Gt Methyl-vinyl-ether/Maleinsäureanhydrid- Copolymer (®Gantrez AN 169BF),
0,57 Gt Na-Alginat (®Protacell 20 der Protan A/S, Norwegen) und
0,8 Gt 50%ige wäßrige Ca-Stearat-Lösung (®Lubranil CA),
0,2 Gt Methyl-vinyl-ether/Maleinsäureanhydrid- Copolymer (®Gantrez AN 169BF),
0,57 Gt Na-Alginat (®Protacell 20 der Protan A/S, Norwegen) und
0,8 Gt 50%ige wäßrige Ca-Stearat-Lösung (®Lubranil CA),
beschichtet. Von dieser Mischung wurden 60% auf die
Außenseite und 40% auf die Innenseite des Faserpapier
schlauches aufgebracht. Der Schlauch passiert dann die
üblichen Fäll- und Waschkufen (eine gesonderte Weichma
chung erfolgte hier nicht). Der glycerinfreie Schlauch
wurde dann auf Kaliber aufgeblasen und bis zu einem
Restfeuchtegehalt von 12 bis 14% getrocknet. Das Ge
wicht der so hergestellten Nahrungsmittelhülle betrug 76
g/m². Anschließend wurde der Schlauch wie beschrieben
befeuchtet und abschnittsweise zu "Raupen" gerafft.
Der Schlauch war sehr geschmeidig, zäh und fest. Er
enthielt 1,5 Gew.-% Methyl-vinyl-ether/Alkalimaleat-Co
polymer, 3,4 Gew.-% Na-Alginat und 3 Gew.-% Ca-Stearat,
jeweils bezogen auf das Gewicht der Cellulose. Der
Platzdruck lag 10% über dem Sollwert, die statische
Dehnung innerhalb des Toleranzbereichs. Der Quellwert
lag bei 150% (Standard: 130 bis 140%). Die Permeation
betrug 48 l/m²d bei 40 bar Innendruck.
Die Raupen wurden auf einer automatischen Füllmaschine
mit Dauerwurstbrät gefüllt. Ausfälle traten dabei nicht
auf. Reifeverlauf und Schimmelbewuchs waren ähnlich gün
stig wie bei Kollagenhüllen. Die Schälbarkeit der ferti
gen Würste war gut. Auch unter ungünstigen Reifebedin
gungen wurde keine Trockenrandbildung beobachtet. Das
bedeutet, durch die niedrige Permeation wurden un
günstige Bedingungen in der Reifekammer kompensiert.
Claims (16)
1. Nahrungsmittelhülle auf Basis von Cellulosehydrat,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich ein Co
polymer mit Einheiten aus Methyl-vinyl-ether und
Maleinsäure und/oder Alkalimaleat in einem Anteil
von 0,1 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der
trockenen Cellulose, enthält.
2. Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das molare Verhältnis der Einhei
ten aus Methyl-vinyl-ether zu den Einheiten aus
Maleinsäure und/oder Alkalimaleat in dem Copolymer
20 : 80 bis 80 : 20, bevorzugt 40 : 60 bis 60 : 40, beson
ders bevorzugt etwa 50 : 50 beträgt.
3. Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß das mittlere Molekularge
wicht Mw des Copolymers bei mehr als 40 000, be
vorzugt bei mehr als 100 000, liegt.
4. Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil des Copolymers 0,5 bis 20 Gew.-%, bevorzugt
0,7 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,75 bis 5
Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des
(trockenen) Cellulosehydrats, beträgt.
5. Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie
noch mindestens ein weiteres Polymer enthält.
6. Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das weitere Polymer ein N-Vinyl
pyrrolidon-Copolymer mit Einheiten der Formeln I
und II oder I und III
ist, worin
n = 1, 2 oder 3,
m = 2, 3, 4, 5 oder 6,
a = 20 bis 80 mol-%,
b = 80 bis 20 mol-% und
a + b = 100 mol-%,
R¹ = H oder ein (C₁-C₆)Alkylrest,
R² bis R⁴ gleiche oder verschiedene (C₁-C₆)- Alkylreste,
Z = O oder N-R⁵, worin R⁵ = H oder (C₁- C₆)Alkylreste und
X = Cl⁻, Br⁻, J⁻, F⁻, ½SO₄2-, HSO₄⁻, (C₁-C₆)- Alkyl-O-SO₂-O⁻, (C₁-C₆)-Alkyl-SO₂-O⁻
bedeuten.
n = 1, 2 oder 3,
m = 2, 3, 4, 5 oder 6,
a = 20 bis 80 mol-%,
b = 80 bis 20 mol-% und
a + b = 100 mol-%,
R¹ = H oder ein (C₁-C₆)Alkylrest,
R² bis R⁴ gleiche oder verschiedene (C₁-C₆)- Alkylreste,
Z = O oder N-R⁵, worin R⁵ = H oder (C₁- C₆)Alkylreste und
X = Cl⁻, Br⁻, J⁻, F⁻, ½SO₄2-, HSO₄⁻, (C₁-C₆)- Alkyl-O-SO₂-O⁻, (C₁-C₆)-Alkyl-SO₂-O⁻
bedeuten.
7. Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß
n = 1 oder 3,
m = 2, 3 oder 4,
a = 30 bis 70 mol-% und
b = 70 bis 30 mol-% und
a + b = 100 mol-%,
Z = O oder NH,
X = HSO₄⁻, (C₁-C₆)Alkyl-O-SO₂-O⁻ oder (C₁- C₆)Alkyl-SO₂-O⁻ und
R¹ = H oder CH₃,
R² bis R⁴ gleich oder verschieden sind und CH₃ oder C₂H₅
bedeuten.
n = 1 oder 3,
m = 2, 3 oder 4,
a = 30 bis 70 mol-% und
b = 70 bis 30 mol-% und
a + b = 100 mol-%,
Z = O oder NH,
X = HSO₄⁻, (C₁-C₆)Alkyl-O-SO₂-O⁻ oder (C₁- C₆)Alkyl-SO₂-O⁻ und
R¹ = H oder CH₃,
R² bis R⁴ gleich oder verschieden sind und CH₃ oder C₂H₅
bedeuten.
8. Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch 6 oder 7, da
durch gekennzeichnet, daß das Copolymer mit Einhei
ten der Formeln I und II oder I und III ein mitt
leres Molekulargewicht Mw von 50 000 bis 2 000 000,
bevorzugt 100 000 bis 1 500 000, besonders bevor
zugt 500 000 bis 1 500 000, hat.
9. Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil an Copolymeren mit Einheiten der Formeln I
und II oder I und III bis zu 30 Gew.-%, bevorzugt 1
bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der
trockenen Cellulose, beträgt.
10. Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie
Alginsäure und/oder Alginat enthält.
11. Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Anteil der Alginsäure
und/oder Alginats 1 bis 12 Gew.-%, bevorzugt 5 bis
10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Cel
lulose, beträgt.
12. Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie
mit einem Papier aus Naturfasern, bevorzugt aus
Hanffasern, verstärkt ist.
13. Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie glycerinfrei ist.
14. Verfahren zur Herstellung einer Nahrungsmittelhülle
gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Copolymer mit Ein
heiten aus Methyl-vinyl-ether und aus Alkalimaleat
mit der Viskose vermischt, die entstandene homogene
Lösung extrudiert, mit einer sauren Fällflüssigkeit
koaguliert und regeneriert wird.
15. Verwendung der Nahrungsmittelhülle gemäß einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 11 als Schäldarm.
16. Verwendung der Nahrungsmittelhülle gemäß Anspruch
12 oder 13 zur Umhüllung von ungeräucherter oder
geräucherter Brühwurst oder von natur- oder schim
melgereifter Dauerwurst.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |