DE19529605A1

DE19529605A1 - Zwischenwirbelimplantat, Verfahren zum Implantieren und Instrument hierfür

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Publication number: DE19529605A1
Application number: DE19529605A
Authority: DE
Inventors: Bernhard Zientek
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-08-11
Filing date: 1995-08-11
Publication date: 1997-02-13
Anticipated expiration: 2015-08-12
Also published as: US6179873B1; EP0844856A2; EP0844856B1; DE59607959D1; DE19529605C2; DE19549426A1; WO1997006753A3; DE19549426C2; WO1997006753A2

Description

Die Erfindung betrifft ein Zwischenwirbelimplantat mit einem etwa zylinderförmigen Hohlkörper, der vier Seitenflächen sowie eine oder mehrere Öffnungen aufweist, sowie ein Verfahren zum Implantieren eines solchen Zwischenwirbelimplantats und ein Instrument zur Durchführung dieses Verfahrens.

Zwischen den einzelnen Wirbelkörper der Wirbelsäule befinden sich die Zwischenwirbelscheiben, die unter dem Begriff "Bandscheibe" besser bekannt sind. Die Bandscheiben bestehen aus einem bindegewebigen und knorpeligen äußeren Ring und einem inneren Gallertkern und dienen als elastischer Puffer zwischen den Wirbelkörpern. Der innere Gallertkern kann sich jedoch verlagern oder durch Risse im äußeren Ring austreten. Diese Krankheit ist als Bandscheibenvorfall bekannt. Bei schweren Fällen ist eine Nukleotomie erforderlich, d. h. die Bandscheibe muß entfernt werden. Anschließend müssen die Wirbelkörper fusioniert werden, d. h. der Abstand zwischen ihnen muß durch geeignete Maßnahmen aufrechterhalten werden, weil sie sonst in die Lücke, die vorher die Bandscheibe ausgefüllt hatte, nachrutschen würden. Dadurch käme es zu Stauchungen in diesem Bereich der Wirbelsäule; das Rückenmark würde komprimiert und in der Nachbarschaft der betroffenen Wirbelkörper gedehnt. Die Folge wären Schmerzen und neurologische Ausfälle.

Die Wirbelkörperfusion kann zum Beispiel durch Zwischenwirbelimplantate erfolgen.

Ein bekanntes Zwischenwirbelimplantat ist die sog. P.L.I.F. (posterolateral interbody fusion), bei der käfigartige Hohlkörper (intersomatic cage) zwischen die Wirbelkörper gesetzt werden. Dazu wird in dem vorher von der Bandscheibe eingenommenen Bereich durch Aufrauhen der benachbarten Wirbelkörper bzw. ihrer Knochenhaut ein Raum geschaffen, in den der Hohlkörper eingetrieben wird. Nachteilig daran ist, daß bei diesem Verfahren immer eine zusätzliche Stabilisierung notwendig ist, z. B. eine interne Fixation durch 4 mit 2 Stäben verbundene Pedikelschrauben. Trotzdem können die Hohlkörper verrutschen, weil sie nur allmählich einwachsen. Insbesondere können sie nach rückwärts weggedrückt werden, solange sie noch nicht fest eingewachsen sind.

Eine andere im Stand der Technik bekannte Möglichkeit ist die Implantation schraubbarer Hohlzylinder für die lumbale Wirbelkörperfusion. Bei diesen Implantaten handelt es sich um Hohlzylinder mit einem Außengewinde. Das bedeutet, daß in die dem Bandscheibenraum benachbarten Wirbelkörper ein Gewinde eingeschnitten werden muß. In dieses Gewinde werden dann die Hohlzylinder eingeschraubt. Bei diesem Verfahren können die Implantate zwar nicht mehr verrutschen, aber es ist extrem aufwendig, was ebenfalls die Gefahr von Komplikationen birgt. Die notwendige Verletzung der Knochenhaut der Wirbelkörper wird ebenfalls als Nachteil empfunden, da die Knochenhaut hart und fest ist und normalerweise stabilisierend wirkt.

Ein Nachteil, der den beiden bekannten Zwischenwirbelimplantaten gemein ist, sind ihre festen Maße. Der aufrechtzuerhaltende Abstand zwischen den betroffenen Wirbelkörpern ist jedoch bei jedem Patienten anders. Man braucht also zahlreiche Ausführungen mit verschiedenen Maßen. Trotzdem läßt es sich nicht vermeiden, daß die Zwischenwirbelimplantate nicht optimal sitzen, z. B. zu fest oder locker sitzen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein verstellbares Zwischenwirbelimplantat der o.g. Art und ein Verfahren zu seiner Implantierung sowie ein Instrument bereitzustellen, mit denen die soeben beschriebenen Nachteile vermieden und auf möglichst einfache Weise eine schnelle und dauerhafte Fusion von Wirbelkörpern ermöglicht wird.

Die Lösung besteht darin, daß der Hohlkörper an mindestens zwei einander gegenüberliegenden Seitenflächen aufweitbar ist und durch ein Stellelement in aufgeweiteter Stellung feststellbar ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren sieht die folgenden Verfahrensschritte vor:

(a) Befestigen eines Implantathalters in dem Hohlkörper, der das Zwischenwirbelimplantats bilden;
(b) Eintreiben des Hohlkörpers zwischen die Wirbelkörper;
(c) Entfernen das Implantathalters;
(d) Aufweiten des Hohlkörpers.

Das erfindungsgemäße Instrument ist durch die in Anspruch 17 genannten Merkmale gekennzeichnet.

Das erfindungsgemäße Zwischenwirbelimplantat weist Fixierelemente auf, die es gegen Lageveränderungen an den Wirbelkörpern sichern. Sie verankern das Zwischenwirbelimplantat an den Wirbelkörpern. Das Aufweiten kann in verschiedenem Maß erfolgen, so daß man variable Maße zur Verfügung hat, d. h. der Durchmesser des Zwischenwirbelimplantats und damit der Abstand der Wirbelkörper voneinander einstellbar ist. Damit hat man immer die richtige Größe, insbesondere den richtigen Durchmesser für jeden Patienten zur Verfügung. Ferner sitzt das Zwischenwirbelimplantat sitzt immer genau richtig, nämlich nicht zu fest und nicht zu locker. Der Spielraum beträgt ca. 1 bis 2 mm. Man braucht wesentlich weniger Zwischenwirbelimplantate verschiedener Maße für die variierenden Wirbelkörperabstände der Patienten. Die Weitungselemente dienen auch dazu, die Fixierelemente in "Einsetzstellung" zurückzuziehen, so daß der Hohlkörper ohne Hindernis zwischen die Wirbelkörper eingetrieben werden kann. Erst danach erfolgt das Aufweiten und damit die Herbeiführung der Festlegung der Fixierelemente an den Wirbelkörpern.

Das Aufweiten des Zwischenwirbelimplantats kann auf verschiedene Weise erfolgen. Eine Möglichkeit ist, im Hohlkörper ausgeschnittene Aufspreizzungen vorzusehen, die nach außen biegbar sind und an ihrer Außenfläche Fixierelemente aufweisen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß der Hohlkörper selbst einen Schlitz mit einer gewissen Breite aufweist und dadurch in zwei Hälften geteilt ist, die sich zusammenpressen bzw. aufweiten lassen. In diesem Fall ist der Spielraum nicht durch den Durchmesser des Hohlkörpers selbst begrenzt.

Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß das erfindungsgemäße Zwischenwirbelimplantat an einem Implantathalter befestigt wird. Mit Hilfe dieses Implantathalters wird das Zwischenwirbelimplantat zwischen die Wirbelkörper eingetrieben. Der Implantathalter wird dann entfernt und die Weitungselemente werden distrahiert, so daß die Fixierelemente in die Wirbelkörper eingreifen.

Weitere vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Zwei Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden im folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels;

Fig. 2 eine Seitenansicht des in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels;

Fig. 3 eine Ansicht in Richtung III-III in Fig. 2;

Fig. 4 einen Längsschnitt durch das in Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel; dabei zeigt die Figur die obere Hälfte den aufgespreizten Zustand und die untere Hälfte den noch nicht aufgespreizten Einsetzzustand;

Fig. 5A, 5B und 5C drei Instrumente für die Implantation des in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels;

Fig. 6 eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel;

Fig. 7 einen Schnitt entlang der Linie VII-VII in Fig. 6 im Einsetzzustand;

Fig. 8 eine Ansicht in Richtung der Pfeile VIII-VIII in Fig. 7;

Fig. 9 eine Darstellung wie Fig. 7, jedoch in aufgespreiztem Zustand;

Fig. 10 eine Ansicht in Richtung der Pfeile X-X in Fig. 8 in aufgespreiztem Zustand, ohne Schraube 77;

Fig. 11 eine Einsetzinstrument (Impaktor) für das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 bis 10;

Fig. 12A und 12B Details der Aufnahme des Ausführungsbeispiels nach Fig. 6 bis 10, entsprechend dem Ausschnitt XIII in Fig. 12 (Fig. 12B ist im Vergleich zu Fig. 12A um 90° gedreht);

Fig. 13 eine Ansicht in Richtung der Pfeile XIII-XIII in Fig. 12B.

Die nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele sind Teile aus Titan oder ggf. auch aus Carbon. Titan ist gewebeverträglich und besitzt ein hohes Elastizitätsmodul, so daß es ein hervorragend geeignetes Material für die erfindungsgemäßen Zwischenwirbelimplantate darstellt.

Das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Zwischenwirbelimplantat ist etwa 25 mm lang, 14 mm breit und 10 mm hoch. Es weist einen Hohlkörper 1 auf, der einen Hohlraum 2 umschließt. Der Hohlkörper 1 ist etwa zylinderförmiges und mit einer Kuppe 3, vier Seitenflächen 4, 5, 6, 7 und eine Rückfläche 8 versehen. Die Seitenflächen 4 und 5 sind gewölbt, die Seitenflächen 6 und 7 jedoch flach. In die gewölbten Seitenflächen 4, 5 sind ovale Öffnungen 9, 10 eingelassen, die sich über etwa die Hälfte bis zwei Drittel der Seitenflächen 4, 5 erstrecken. An der Rückfläche 8 befindet sich eine etwa mittig angeordnete Bohrung 11 mit einem Innengewinde 12, in das eine Schraube 13 mit einem Außengewinde 14 eingedreht ist. Der Kopf 15 der Schraube 13 weist einen Innensechskant 16 auf. Die Schraube bildet das eingangs erwähnte Aufweitelement.

In den beiden flachen Seitenflächen 6, 7 befinden sich etwa rechteckige, ca. 4 mm breite Aufspreizzungen 18, 19, jeweils begrenzt durch einen U-förmigen Schlitz 22, 23. In den Aufspreizzungen 18, 19 befinden sich Langlöcher 28 zum schnellen Durchwachsen von Knochengewebe. An dem freien Ende jeder Aufspreizzungen 18, 19 ist je eine Krampe 24, 25 einstückig angeformt. Die Krampen 24, 25 sind etwa 2,4 mm hoch, im Querschnitt dreieckig, derart, daß die freien Kanten 26, 27 nach außen ragen. Die freien Kanten 26, 27 sind scharf angeschliffen. Die Krampen bilden die eingangs genannten Fixierelemente.

In Fig. 4 ist die Funktionsweise des ersten Ausführungsbeispiels dargestellt. Die Fig. 5A, 5B und 5C zeigen schematisch die dabei verwendeten Instrumente. Dies sind ein Implantathalter 30 (Fig. 5A), ein Distraktor (Fig. 5B) und ein Sechskant-Schraubendreher 42 (Fig. 5C). Allen Instrumenten 30, 38, 42 ist gemeinsam, daß sie einen Griff 31, 39, 43, einen langen Schaft 32, 40, 44 und ein Ende 33, 41, 45 aufweisen.

In dem Zustand (Fig. 4 unten), in dem die Hohlkörper 1 zwischen Wirbelkörper eingesetzt werden (Einsetzzustand), sind die Aufspreizzungen 18, 19 in den Hohlraum 2 nach innen eingedrückt, so daß die freien Kanten 26, 27 der Krampen 24, 25 nicht über die Seitenflächen 6, 7 des Hohlkörpers 1 hinausragen. In das Innengewinde 12 der Bohrung 11 wird das vordere Ende 33 des Implantathalters 30, das mit einem Außengewinde 34 versehen ist, eingedreht. Das derart auf dem Implantathalter 30 fixierte und durch den Hohlkörper 1 gebildete Zwischenwirbelimplantat wird zwischen zwei Wirbelkörpern eingetrieben. Wenn sich das Zwischenwirbelimplantat an der gewünschten Stelle befindet, wird das Ende 33 des Implantathalters 30 aus der Bohrung 11 des das Zwischenwirbelimplantat bildenden Hohlkörpers 1 herausgedreht. Nun werden mit Hilfe des Distraktors 38 (Fig. 5B), dessen Ende 41′ wie angedeutet, etwa elliptischen Querschnitt aufweist, die Aufspreizzungen 18, 19 sanft nach außen gedrückt, bis die Kanten 26, 27 der Krampen 24, 25 an den jeweiligen Wirbelkörpern anliegen und eventuell schon ganz leicht in die Knochenhaut der Wirbelkörper eingedrückt sind. Dann wird mit Hilfe des Schraubendrehinstruments 42 die Innensechskant-Schraube 13 in das Innengewinde 12 der Bohrung 11 eingedreht (Fig. 4 unten). Die Schraube 13 ist so lang, daß sie, im Querschnitt betrachtet, mit ihrem vorderen konisch sich verjüngenden Ende 17 über die Höhe der Krampen 24, 25 hinaus in den Hohlraum 2 des Hohlkörpers 1 hineinragt (Fig. 4 oben) und somit beim Eindrehen die Aufspreizungen 18, 19 und mit ihnen die Krampen 24, 25 auseinander drückt. Die Dicke des Endes 17 entspricht etwa dem Durchmesser des Hohlraums 2, so daß beim Eindrehen die Aufspreizzungen 18, 19 allmählich nach außen gedrückt und die scharfen geschliffenen Kanten 26, 27 der Krampen 24, 25 nach und nach in die Knochenhaut der Wirbelkörper eingedrückt werden, um die Lage der Hohlkörper zwischen den Wirbelkörpern zu fixieren.

Ein zweites Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 6 bis 10 dargestellt. Es ist etwa 25 mm lang und hat einen Durchmesser von etwa 10 mm. Auch dieses Ausführungsbeispiel weist einen etwa zylinderförmigen Hohlraum 52, einer Kuppe 53, vier Seitenflächen 54, 55, 56, 57 und eine Rückfläche 58 auf. Alle vier Seitenflächen sind bei diesem Ausführungsbeispiel flach. In alle Seitenflächen 54, 55, 56, 57 sind ovale Öffnungen 59, 59′, 60, 60′ eingelassen. Die Kuppe 53 weist eine Bohrung 63 mit einem Innengewinde 64 auf. In der Rückfläche 58 ist ferner eine Senkung 83 und Durchgangsöffnung 61 vorgesehen. Somit ergeben sich in der aus Fig. 8 ersichtlichen Weise ineinander übergehende Anlageflächen 67 und 68, wobei im zusammengedrückten Zustand des Hohlkörpers 5 (Fig. 8) die Anlagefläche 68 (gebildet durch die Senkung 83) einen größeren Durchmesser aufweist und sich konisch verjüngt und die Anlagefläche 67 (gebildet durch die Bohrung 61) einen kleineren Durchmesser aufweist und die eigentliche Durchgangsöffnung 61 bildet.

Die beiden einander gegenüberliegende Seitenflächen 56, 57 sind durch je einen Schlitz 65, 66 geteilt. Jeder Schlitz erstreckt sich von der Kante, an der die Rückfläche 58 in die entsprechenden Seitenfläche 56, 57 übergeht, bis zu den Öffnungen 60, 60′ in den Seitenflächen 56, 57. Auf den dadurch entstehenden Hälften der Rückfläche 58 sind damit auch die Anlageflächen 67, 68 halbiert.

Außen an den Seitenflächen 54, 55, die parallel zu den Schlitzen 65, 66 verlaufen und nicht halbiert sind, sind in der Nähe des der Kuppe 53 gegenüberliegenden Endes je zwei Krampen 69, 70, 71, 72 einstückig angeformt. Auch diese Krampen sind im Querschnitt dreieckig und ihre freien Kanten 73, 74, 75, 76 stehen von den Seitenflächen 54, 55 weg etwa um 2 mm nach außen vor. Auch diese Kanten sind scharf angeschliffen und bilden die erwähnten Fixierelemente.

In Fig. 9 ist eine Schraube 77 mit Schaft 78 und Außengewinde 79 gezeigt, deren Ende 82 in das Innengewinde 64 der Bohrung 63 eingeschraubt ist. Der Kopf 80 weist einen Innensechskant 81 auf und liegt mit seiner äußeren Umfangsfläche an der Anlagefläche 68 an.

Die Funktionsweise dieses zweiten Ausführungsbeispiels ist die folgende: Die Ausgangssituation ergibt sich aus den Fig. 7 und 8: Die Seitenflächen 54, 55 sind zusammengepreßt, so daß die Kanten der Schlitze 65, 66 verengt zur Rückfläche 68 aneinanderanliegen (oder nur geringen Abstand haben) und die Krampen 69, 70, 71, 72 gegenüber einer gedachten Verlängerungslinie der parallen Abschnitte der Seitenflächen 56, 57 etwas zurückgezogen sind. Dies ist die Einsetzstellung. Die innere Anlagefläche 67 bildet, wie oben bereits erwähnt, in dieser Stellung einen kreiszylindrischen Durchgang (vgl. Fig. 8).

Zur Implantation dient der Impaktor 90 nach Fig. 11. Er weist einen Griff 91 und einen mit einem Außengewinde 93 versehenen Schaft 92 auf. Auf dem Schaft 92 sitzt eine Stellmutter 94. Der Schaft 92 ist von einer Gewindespindel 95 durchsetzt, die an ihrem Ende mit einem Außengewinde 96 versehen ist. Die Gewindespindel kann mit dem Griff 91 gedreht werden. Sie dient als Implantathalter, d. h. sie wird in die Bohrung 63 an der Kuppe 53 des Hohlkörpers 51 eingeschraubt. Auf dem Schaft 92 ist eine Halterung 97 verschiebbar gehalten, die an ihrem oberen Ende zwei Griffe 98 aufweist, und an deren unteres Ende eine Hülse 99 angeformt ist, die den Hohlkörper 51 in dem Zustand, in dem er zwischen Wirbelkörper eingesetzt wird, umfaßt.

Die Art und Weise dieser Umfassung geht aus den Fig. 12A, 12B und 13 hervor. Aus Fig. 12A ist zu ersehen, daß die Hülse 99 die Krampen 69, 70, 71, 72 vollständig umschließt und zu ihrem Ende 99′ hin abgeflacht ist, so daß ein glatter Übergang zwischen der Hülse 99 und dem Hohlkörper 51 gewährleistet ist.

Die Gewindespindel 95 durchsetzt den Hohlraum 2 und ist mit ihrem Ende in die Bohrung 63 an der Kuppe 53 des Hohlkörpers 51 eingeschraubt. Fig. 12B zeigt diesen Zustand in einer um 90° gedrehten Ansicht, wobei man sieht, daß das Ende 99′ Ausnehmungen 100 aufweist, die die Krampen 69, 70, 71, 72 aufnehmen. Dadurch wird das Ende 99′ der Hülse 99 in zwei breite Bereiche 101 und zwei schmale Bereiche 102 aufgeteilt, die den Hohlkörper 51 umfassen und in Einsetzstellung festhalten.

Das nunmehr so in seiner Einsetzstellung fixierte Zwischenwirbelimplantat (Hohlkörper 51) wird dann zwischen zwei Wirbelkörper eingetrieben, zum Beispiel eingeschlagen, wozu die Prallfläche 91′ des Griffes 91 benötigt wird. Sowie das Zwischenwirbelimplantat positioniert ist, wird die Stellmutter 94 gelockert und die Halterung 97 an den Griffen 98 gefaßt und nach oben gezogen. Dann wird die Gewindespindel 95 aus der Bohrung 63 herausgeschraubt. Anschließend wird das Zwischenwirbelimplantat (Hohlkörper 1) geweitet.

Dies erfolgt derart, daß die in Fig. 9 gezeigte Schraube 77 mit ihrem Innensechskant 81 auf das Ende des Schraubendreherinstruments 42 (siehe Fig. 5C) aufgesetzt wird. Die Schraube bildet das Aufweitelement. Durch die Feinabstimmung der Maße muß dafür gesorgt sein, daß die Schraube 77 durch eine sanfte Klemmung in dieser Position gehalten wird. Dann führt man mit Hilfe des Schraubendreherinstruments 42 die Schraube 77 in den Hohlkörper 51 ein und schraubt dann das Ende 82 in der Schraube 77 in das Innengewinde 64 der Bohrung 63, bis die äußere Umfangsfläche des Kopfes 80 durch Andruck an die Anlagefläche 68 die Seitenflächen 54 und 57 in die in Fig. 9 gezeigte Stellung (oder mehr oder weniger weit) auseinandergedrückt hat, in der sich die Krampen 69 bis 72 in die Wirbelkörper eingegraben haben. Dann wird das Schraubendreherinstrument 42 abgezogen. Auf diese Weise kann man also variable Aufweitungen des Hohlkörpers 51, der das Zwischenwirbelimplantat ist, erreichen.

Bezugszeichenliste

1 Hohlkörper
2 Hohlraum
3 Kuppe
4, 5 gewölbte Seitenflächen
6, 7 abgeflachte Seitenflächen
8 Rückfläche
9, 10 Öffnungen
11 Durchgangsbohrung
12 Innengewinde von 11
13 Schraube
14 Außengewinde von 13
15 Kopf von 13
16 Innensechskant von 15
17 Ende von 13
18, 19 Aufspreizzungen
22, 23 Schlitze
24, 25 Krampen
26, 27 freie Kanten von 24, 25
28 Langloch
30 Implantathalter
31 Griff
32 Schaft
33 vorderes Ende
34 Außengewinde von 33
35 Hülse
36 Mantel von 35
37 Klemmfläche von 35
37 Spitze
38 Distraktor
39 Griff
40 Schaft
41 Spitze
42 Schraubendreherinstrument
43 Griff
44 Schaft
51 Hohlkörper
52 Hohlraum
53 Kuppe
54, 55, 56, 57 Seitenflächen
58 Rückfläche
59, 59′, 60, 60′ Öffnungen
61 Durchgangsöffnung in 58
63 Bohrung von 53
64 Innengewinde von 63
65, 66 Schlitz
67 innere Anlagefläche
68 äußere Anlagefläche
69, 70, 71, 72 Krampen
69′, 70′, 71′, 72′ Dreiecksflächen
73, 74, 75, 76 freie Kanten
77 Schraubeninstrument
78 Schaft von 77
79 Außengewinde von 77
80 Kopf von 77
81 Innensechskant von 77
82 Ende von 77
83 Senkung in 58
90 Impaktor
91 Griff von 90
91′ Prallfläche
92 Schaft
93 Außengewinde von 92
94 Stellmutter
95 Gewindespindel
96 Außengewinde von 95
97 Halterung
98 Griffe
99 Hülse
99′ Ende
100 Ausnehmung von 99′
101 breite Bereiche
102 schmale Bereiche

Claims

1. Zwischenwirbelimplantat mit einem etwa zylinderförmigen Hohlkörper, der vier Seitenflächen (4, 5, 6, 7, 54, 55, 56, 57) sowie eine oder mehrere Öffnungen (9, 10, 59, 59′, 60, 60′) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (1, 51) an mindestens zwei einander gegenüberliegenden Seiten (6, 7, 56, 57) aufweitbar ist und durch ein Stellelement (13, 77) in aufgeweiteter Stellung feststellbar ist.

2. Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiten (6, 7, 56, 57) mit Fixierelementen (24, 25, 69 bis 72) zur Fixierung des Hohlkörpers (1) an den Wirbelkörpern versehenden sind.

3. Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seiten des Hohlkörpers (1, 51) aufspreizbare Teilbereiche (18, 19) aufweisen.

4. Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufweitbaren Seiten (54, 57) des Hohlkörpers (1) dadurch gebildet werden, daß die sie verbindenden Seiten mit Schlitzen (65, 66) versehen sind.

5. Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellelement (13, 77) in verschiedenen Aufweitstellungen der aufweitbaren Seiten (5, 7, 56, 57) feststellbar ist.

6. Zwischenwirbelimplantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierelemente (24, 25, 69, 70, 71, 72) einstückig an die Außenfläche des Gehäuses (1, 51) angeformt sind.

7. Zwischenwirbelimplantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fixierelemente (24, 25, 69, 70, 71, 72) mindestens je eine freie Kante (26, 27, 73, 74, 75, 76) aufweisen.

8. Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die freie Kante scharf geschliffen ist.

9. Zwischenwirbelimplantat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper (1, 51) an einem Ende (58, 53) mit einer Bohrung (11, 61, 63) versehen ist, zur Aufnahme eines Einsetzinstruments (30) aufweist.

10. Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufweitung der Seiten (6, 7, 54, 57) eine Schraube (13, 77) in ein Gewinde (12, 64) im Hohlkörper (1) eindrehbar ist und die Schraube (13, 77) oder die mit ihr zusammenwirkende Stellfläche (68) der Seiten (54, 57) gegenüber der Längsrichtung des Hohlkörpers (1) schräg verläuft.

11. Verfahren zum Implantieren eines Zwischenwirbelimplantats nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zwischen zwei Wirbelkörper, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

(a) Befestigung eines Implantathalters (30, 90) in dem Hohlkörper (1, 51), der das Zwischenwirbelimplantat bildet;
(b) Eintreiben des Hohlkörpers (1, 51) zwischen die Wirbelkörper;
(c) Entfernen des Implantathalters (30, 90);
(d) Aufweiten des Hohlkörpers.

12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Implantathalter (30, 90) mit seinem Ende (33) in eine Bohrung (11, 61, 63) im Hohlkörper (1, 51) eingesetzt wird.

13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufweiten des Zwischenwirbelimplantats durch Eindrehen einer Schraube (13, 77) in eine Bohrung (11, 61, 63) des Hohlkörpers (1, 51) erfolgt.

14. Implantathalter zum Einsetzen eines Hohlkörpers beim Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

(a) einen mit einer Gewindespindel (95) verbundenen Griff (91);
(b) einen von einer Gewindespindel (95) durchsetzten Schaft (92);
(c) ein auf dem Schaft (92) verschieden einstellbares Stellelement (94);
(d) eine auf dem Schaft (92) verschiebbare Halterung (97), die an einem Ende an das Stellelement (94) angrenzt und an ihrem freien Ende eine Hülse (99) zur Aufnahme des Zwischenwirbelimplantates (1) aufweist.

15. Instrument nah Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (99) an ihrem Ende (99′) Ausnehmungen (100) aufweist, in die die Fixierelemente (69 bis 72) des Zwischenwirbelimplantats (1, 51) aufnehmbar sind.

16. Instrument nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (92) ein Außengewinde (93) aufweist und das Stellelement eine darauf verdrehbare Stellschraube (94) ist.

17. Instrument nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (97) an ihrem dem Stellelement (94) benachbarten Ende einen Griff (98) aufweist.

18. Instrument nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff (91) eine Prallfläche (91′) aufweist.