DE19601727C1 - Optisches Meßverfahren und optische Meßanordnung zum Messen eines magnetischen Wechselfeldes mit erweitertem Meßbereich und guter Linearität - Google Patents
Optisches Meßverfahren und optische Meßanordnung zum Messen eines magnetischen Wechselfeldes mit erweitertem Meßbereich und guter LinearitätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum
Messen eines magnetischen Wechselfeldes. Unter einem magne
tischen Wechselfeld wird ein Magnetfeld verstanden, das nur
von Null verschiedene Frequenzanteile in seinem Spektrum auf
weist.
Es sind optische Meßanordnungen zum Messen eines elektrischen
Stromes in einem Stromleiter bekannt, die auf dem magneto
optischen Faraday-Effekt beruhen und deshalb auch als magne
tooptische Stromwandler bezeichnet werden. Bei einem magneto
optischen Stromwandler wird linear polarisiertes Meßlicht
durch eine in der Nähe des Stromleiters angeordnete Faraday-
Sensoreinrichtung gesendet, die aus einem den Faraday-Effekt
zeigenden, optisch transparenten Material besteht. Das von
dem Strom erzeugte Magnetfeld bewirkt wegen des Faraday-
Effekts eine Drehung der Polarisationsebene des Meßlichts um
einen Drehwinkel ρ, der proportional zum Wegintegral über das
Magnetfeld entlang des vom Meßlicht zurückgelegten Weges in
der Sensoreinrichtung ist. Die Proportionalitätskonstante
nennt man Verdet-Konstante V. Die Verdet-Konstante V hängt im
allgemeinen vom Material und der Temperatur der Sensorein
richtung sowie von der Wellenlänge des verwendeten Meßlichts
ab. Im allgemeinen umgibt die Sensoreinrichtung den Stromlei
ter, so daß das Meßlicht den Stromleiter in einem praktisch
geschlossenen Weg wenigstens einmal umläuft. Der Drehwinkel ρ
ist in diesem Fall im wesentlichen direkt proportional zur
Amplitude I des zu messenden Stromes gemäß der Beziehung
ρ = N · V · I (1),
wobei N die Zahl der Umläufe des Meßlichts um den Stromleiter
ist. Der Faraday-Drehwinkel ρ wird polarimetrisch durch eine
Polarisationsanalyse des durch die Sensoreinrichtung gelaufe
nen Meßlichts bestimmt, um ein Meßsignal für den elektrischen
Strom zu erhalten.
Zur Polarisationsanalyse ist bekannt, das Meßlicht nach
Durchlaufen der Sensoreinrichtung von einem Analysator in
zwei linear polarisierte Lichtkomponenten L1 und L2 mit senk
recht zueinander gerichteten Polarisationsebenen zu zerlegen.
Als Analysator sind polarisierende Strahlteiler wie bei
spielsweise ein Wollaston-Prisma oder auch ein einfacher
Strahlteiler mit zwei nachgeschalteten Polarisatoren, deren
Polarisationsachsen um π/2 bzw. 90° gegeneinander gedreht
sind, bekannt. Beide Lichtkomponenten L1 und L2 werden von
jeweils einem zugeordneten photoelektrischen Wandler in je
weils ein elektrisches Intensitätssignal T1 oder T2 umgewan
delt, das proportional zur Lichtintensität der jeweiligen
Lichtkomponente L1 bzw. L2 ist. Aus diesen beiden elektri
schen Signalen wird ein Meßsignal
T = (T1 - T2)/(T1 + T2) (3)
gebildet, das dem Quotienten aus einer Differenz und der
Summe der beiden Intensitätssignale T1 und T2 entspricht
(WO 95/10046 A1).
Dieses Meßsignal T ist bei Vernachlässigung
von Störeinflüssen gleich
T = sin(2ρ + ζ) = sin(2·N·V·I + ζ) (4),
wobei ζ ein von dem Winkel zwischen der Polarisationsebene
des Meßlichts beim Einkoppeln in das Faraday-Element und
einer ausgezeichneten optischen Eigenachse des Analysators
abhängiger Off-set-Winkel für I = 0 A ist.
Obwohl der Faraday-Meßwinkel ρ selbst gemäß Gleichung (1)
eine lineare und damit eindeutige Funktion des Stromes I ist,
ist das Meßsignal T gemäß Gleichung (4) nur über einem maxi
mal π/2 (bzw. 90°) großen Winkelbereich eine eindeutige Funk
tion des Meßwinkels ρ ist. Somit sind mit diesen polarimetri
schen magnetooptischen Stromwandlern auch nur solche elektri
sche Ströme eindeutig meßbar, die in einem Strommeßbereich
(Strommeßintervall, measuring range)) MR der Intervallänge
|MR| = π/(2·N·V) (5)
liegen. Aus Gleichung (5) ist ersichtlich, daß man die Größe
|MR| des Strommeßbereichs MR eines magnetooptischen Stromwand
lers durch die Wahl von Materialien mit unterschiedlichen
Verdet-Konstanten V für das Faraday-Element und/oder durch
die Zahl N der Umläufe des Meßlichts um den Stromleiter ein
stellen kann. Einen größeren Strommeßbereich erhält man, wenn
man das Produkt N·V im Nenner kleiner einstellt. Jedoch zieht
eine solche Wahl eines größeren Strommeßbereichs MR unweiger
lich eine verringerte Meßauflösung (measuring resolution) MA
des Stromwandlers bei vorgegebener Anzeigeauflösung nach
sich. Die Meßauflösung MA ist dabei als Betrag |MS| der Meß
empfindlichkeit MS des Stromwandlers definiert. Die Meß
empfindlichkeit MS entspricht der Steigung der Kennlinie des
magnetooptischen Stromwandlers in einem Arbeitspunkt und ist
bei einer zweikanaligen Auswertung gemäß Gleichung (4) gleich
MS = dT/dI = 2·N·V·cos(2·N·V·I + ζ) (6).
Aus Gleichung (6) erkennt man sofort, daß eine Verkleinerung
des Produkts N·V bei beiden Auswerteverfahren zu einer Ver
ringerung der Meßauflösung MA = |MS| führt.
Aus EP 0 088 419 A1 ist ein magnetooptischer Stromwandler be
kannt, bei dem zwei Faraday-Glasringe parallel zueinander um
einen gemeinsamen Stromleiter angeordnet sind, die aus Fara
day-Materialien mit unterschiedlichen Verdet-Konstanten be
stehen und somit jeder für sich unterschiedliche Strommeß
bereiche aufweisen. Jedem Faraday-Glasring sind jeweils eine
Sendeeinheit zum Senden linear polarisierten Meßlichts in den
Glasring und eine zweikanalige Auswerteeinheit zum Berechnen
eines jeweiligen Meßsignals für den jeweiligen Faraday-Dreh
winkel zugeordnet. Die beiden Meßsignale der beiden Auswerte
einheiten werden einem OR-Gatter zugeführt, das ein Maximums
signal aus den beiden Meßsignalen ermittelt. Mit diesem Maxi
mumssignal wird zwischen den Meßbereichen der beiden Glas
ringe umgeschaltet. Unterschiedliche Meßbereiche der beiden
Glasringe können auch bei gleichem Glasmaterial für beide
Glasringe erreicht werden, indem Meßlicht unterschiedlicher
Wellenlänge verwendet wird. Dabei wird die Wellenlängen
abhängigkeit der Faraday-Drehung ausgenutzt.
Aus "SENSOR 93 Kongreßband IV B11.1, Seiten 137 bis 144" ist
in magnetooptischer Stromwandler für Schutzzwecke zum Messen
von Wechselströmen bekannt, bei dem linear polarisiertes
Licht nach Durchlaufen einer Faraday-Lichtleitfaser in zwei
Lichtteilsignale aufgespalten wird und jedes dieser Licht
teilsignale einem Analysator zugeführt wird. Die Eigenachsen
(Polarisationsachsen) der beiden Analysatoren sind unter
einem Winkel von 45° oder 58° zueinander gerichtet. Die von
den Analysatoren durchgelassenen Lichtintensitäten werden
erst durch Division durch ihre Gleichanteile normiert, die
durch Spitzenwertgleichrichtung erhalten werden. Anschließend
wird ein Produkt der normierten Signale gebildet und dieses
Produkt dann differenziert. Durch Integration wird direkt der
Faraday-Drehwinkel erhalten. Dadurch erhält man ein Signal,
das proportional zum Strom ist und daher keinen Meßbereichs
beschränkungen unterliegt. Jedoch ist dieses Verfahren ver
gleichsweise aufwendig.
Aus der EP 0 208 593 A1 ist ein magnetooptischer Stromwandler
bekannt, bei dem linear polarisiertes Meßlicht nach Durchlau
fen einer einen Stromleiter umgebenden Faraday-Lichtleitfaser
von einem Strahlteiler in zwei Lichtteilsignale aufgeteilt
wird und jedes dieser Lichtteilsignale einem Analysator zu
geführt wird. Die Eigenachsen der beiden Analysatoren sind
unter einem Winkel von 0° bzw. 45° zur Einkoppelpolarisation
des Meßlichts, gerichtet. Dadurch erhält man am Ausgang eines
Analysators ein erstes, sinusförmiges Signal und am Ausgang
des anderen Analysators ein zweites, cosinusförmiges Signal.
Diese beiden Signale sind jeweils mehrdeutige, oszillierende
Funktionen des Stromes im Stromleiter, die um einen Winkel
von 90° gegeneinander phasenverschoben sind. Aus diesen bei
den mehrdeutigen Signalen wird nun ein eindeutiges Meßsignal
zusammengesetzt durch Vergleich der Vorzeichen und der Be
träge der Meßwerte des ersten, sinusförmigen Signals und des
zweiten, cosinusförmigen Signals. Sobald die Beträge von
Sinus und Cosinus gleich sind, d. h. bei einem ganzzahligen
Vielfachen von 45°, wird in Abhängigkeit von den Vorzeichen
von Sinus und Cosinus von einem eindeutigen Zweig des ersten,
sinusförmigen Signals in einen eindeutigen Zweig des zweiten,
cosinusförmigen Signals umgeschaltet oder umgekehrt. Der Meß
bereich dieses bekannten magnetooptischen Stromwandlers ist
somit prinzipiell nicht beschränkt. Jedoch ist das Verfahren
ein inkrementales Verfahren mit der Folge, daß der Arbeits
punkt für Strom Null bei einem Ausfall der Elektronik des
Stromwandlers erst wieder neu eingestellt werden muß.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Anordnung zum Messen eines magnetischen Wechselfel
des mit erweitertem Meßbereich und guter Linearität an zu
geben.
Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merk
malen des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 4. Linear polari
siertes Meßlicht wird in eine den Faraday-Effekt zeigende
Sensoreinrichtung eingekoppelt, die zumindest beim Meßvorgang
im magnetischen Wechselfeld angeordnet ist. Das Meßlicht
durchläuft die Sensoreinrichtung wenigstens einmal und wird
danach in zwei linear polarisierte Lichtteilsignale aufge
teilt, deren Polarisationsrichtungen unter einem Winkel von
im wesentlichen einem ungeradzahligen Vielfachen von 45° bzw.
π/4 zueinander gerichtet sind. Die beiden Lichtteilsignale
werden jeweils in ein elektrisches Intensitätssignal umge
wandelt, das ein Maß für die Lichtintensität des zugehörigen
Lichtteilsignals ist. Von einem ersten der beiden elektri
schen Intensitätssignale wird ein Wechselsignalanteil und ein
Gleichsignalanteil ermittelt und von einem zweiten der beiden
Intensitätssignale ein Gleichsignalanteil. Der Wechselsignal
anteil enthält im wesentlichen alle Frequenzanteile des
magnetischen Wechselfeldes. Die beiden Gleichsignalanteile
enthalten dagegen im wesentlichen keine Frequenzanteile des
magnetischen Wechselfeldes. Es wird nun ein Meßsignal für das
magnetische Wechselfeld abgeleitet, das proportional zu einem
Quotienten aus zwei intensitätsnormierten Signalen ist, wobei
ein erstes der beiden intensitätsnormierten Signale dem
Quotienten aus dem Wechselsignalanteil und dem Gleichsignal
anteil des ersten Intensitätssignal entspricht und ein zwei
tes der beiden intensitätsnormierten Signale dem Quotienten
aus dem zweiten Intensitätssignal und dessen Gleichsignal
anteil entspricht. Dieses Meßsignal ist zum einen praktisch
unabhängig von unerwünschten Intensitätsschwankungen des
Meßlichts und ist zum anderen eine eindeutige Funktion über
einem Winkelbereich von annähernd π für den Faraday-Dreh
winkel, um den die Polarisationsebene des Meßlichts in der
Sensoreinrichtung aufgrund des Magnetfeldes gedreht wird,
beispielsweise über dem offenen Winkelbereich ]-π/2,+π/2[.
Ferner weist das Meßsignal in einem großen Bereich um einen
in der Mitte des Meßbereichs liegenden Arbeitspunkt eine
ausgezeichnete Linearität auf.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfah
rens und der Anordnung ergeben sich aus den vom Anspruch 1
oder vom Anspruch 4 jeweils abhängigen Ansprüchen.
In einer vorteilhaften Ausführungsform wird aus dem Meßsignal
zur Präzisionsmessung ein Effektivwert als Maß für den Effek
tivwert des magnetischen Wechselfeldes gebildet.
Zum Messen eines elektrischen Wechselstromes wird die Sensor
einrichtung im vom Wechselstrom induktiv erzeugten magneti
schen Wechselfeld angeordnet.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in deren
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung zum Messen
eines magnetischen Wechselfeldes und insbesondere zum
Messen eines elektrischen Wechselstromes und
Fig. 2 in einem Diagramm der Effektivwert des gemessenen
Stromes in Abhängigkeit vom Faraday-Meßwinkel
jeweils schematisch veranschaulicht sind.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung zum
Messen eines magnetischen Wechselfeldes H, das insbesondere
von einem elektrischen Strom I in einem Stromleiter 2 erzeugt
werden kann, dargestellt. Im magnetischen Wechselfeld H ist
eine den magnetooptischen Faraday-Effekt zeigende Sensorein
richtung 3 angeordnet. Die Sensoreinrichtung 3 ist in der
dargestellten Ausführungsform mit einer Monomode-Lichtleit
faser gebildet, die vorzugsweise den Stromleiter 2 in Form
einer Meßwicklung mit wenigstens einer Windung umgibt. Vor
zugsweise ist eine getemperte optische Faser (annealed fibre)
vorgesehen, die sich durch niedrige lineare Doppelbrechung
und praktisch vernachlässigbare zirkulare Doppelbrechung
auszeichnet. Die Sensoreinrichtung 3 kann aber auch mit einem
oder mehreren massiven, den Faraday-Effekt zeigenden Körpern,
vorzugsweise aus Glas, gebildet sein und insbesondere den
Stromleiter 2 als polygonaler Ringkörper umgeben. Es sind
Mittel vorgesehen zum Einkoppeln von linear polarisiertem
Meßlicht L in die Sensoreinrichtung 3. Die Polarisationsrich
tung des elektrischen Feldstärkevektors des Meßlichts L beim
Einkoppeln in die Sensoreinrichtung 3 ist im folgenden als
Einkoppelpolarisationsrichtung des Meßlichts L bezeichnet.
Die Mittel zum Einkoppeln des Meßlichts L in die Sensorein
richtung 3 können, wie dargestellt, eine Lichtquelle 9 und
einen Polarisator 10 zum linearen Polarisieren des Lichts der
Lichtquelle 9 enthalten oder auch eine selbst lineare polari
sierte Lichtquelle wie beispielsweise eine Laserdiode. In der
dargestellten Ausführungsform gibt die Polarisationsachse
(Transmissionsachse) des Polarisators 10 die Einkoppelpolari
sationsrichtung des Meßlichts L vor. Das in die Sensorein
richtung 3 eingekoppelte linear polarisierte Meßlicht L
durchläuft die Sensoreinrichtung 3 und wird nach Durchlaufen
der Sensoreinrichtung 3 einem Strahlteiler 4 zugeführt. Der
Strahlteiler 4 zerlegt das Meßlicht L in zwei Lichtanteile
L1′ und L2′ mit gleicher Polarisation. Beispielsweise kann
der Strahlteiler 4 mit einem unter einem Winkel von vorzugs
weise 45° zur Ausbreitungsrichtung des Meßlichts L geneigten
teildurchlässigen Spiegel gebildet sein. Im optischen Weg
(Strahlengang) des ersten Lichtanteils L1′ ist nun ein erster
Polarisator 5 angeordnet, der ein auf seine Polarisations
achse P1 projiziertes erstes Lichtteilsignal L1 bildet. Im
Lichtweg des zweiten Lichtanteils L2′ ist ein zweiter Polari
sator 6 angeordnet, der ein auf seine zugehörige Polarisa
tionsachse P2 projiziertes zweites Lichtteilsignal L2 bildet.
Die Polarisationsachse P1 des ersten Polarisators 5 und die
Polarisationsachse P2 des zweiten Polarisators 6 schließen
wenigstens annähernd einen Winkel
α = (2n + 1) · 45° bzw.
α = (2n + 1) · (π/4) (7)
α = (2n + 1) · (π/4) (7)
zueinander ein mit der ganzen Zahl n. Vorzugsweise ist die
Polarisationsachse P1 des ersten Polarisators 5 unter einem
Winkel von wenigstens annähernd + 45° oder + π/4 oder - 45°
bzw. - π/4 zur Einkoppelpolarisationsrichtung des Meßlichts L
gerichtet und die Polarisationsachse P2 des zweiten Polarisa
tors 6 unter einem Winkel von 0° bzw. 0 zur Einkoppelpolari
sationsrichtung des Meßlichts L.
Die beiden Lichtteilsignale L1 und L2 werden nun jeweils
einem zugeordneten photoelektrischen Wandler 7 bzw. 8 zuge
führt. Jeder photoelektrische Wandler 7 und 8 wandelt das zu
gehörige Lichtteilsignale L1 bzw. L2 in jeweils ein elektri
sches Intensitätssignal S1 bzw. S2 um, das ein Maß für die
Intensität des jeweiligen Lichtteilsignals L1 bzw. L2 ist. Im
allgemeinen ist das elektrische Intensitätssignal S1 oder S2
proportional zur Lichtintensität des zugehörigen Lichtteil
signals L1 bzw. L2. Der Ausgang des ersten photoelektrischen
Wandlers 7 ist nun elektrisch mit dem Eingang eines Hochpaß
filters 11 und mit dem Eingang eines Tiefpaßfilters 12 ver
bunden. Das Hochpaßfilter 11 bildet einen Wechselsignalanteil
A1 des ersten Intensitätssignals S1 und das Tiefpaßfilter 12
einen Gleichsignalanteil D1 dieses ersten Intensitätsignals
S1. Die Trennfrequenzen von Hochpaßfilter 11 und Tiefpaßfil
ter 12 sind so eingestellt, daß der Wechselsignalanteil AI
alle Frequenzanteile des magnetischen Wechselfeldes H enthält
und der Gleichsignalanteil D1 vom magnetischen Wechselfeld H
unabhängig ist. Der Wechselsignalanteil A1 des ersten Inten
sitätssignals S1 wird von einem Ausgang des Hochpaßfilters 11
einem ersten Eingang eines Dividierers 14 zugeführt. Der
Gleichsignalanteil D1 des ersten Intensitätssignals S1 wird
von einem Ausgang des Tiefpaßfilters 12 einem zweiten Eingang
des Dividierers 14 zugeführt. Der Dividierer 14 bildet nun
das Quotientensignal A1/D1 von Wechselsignalanteil A1 zu
Gleichsignalanteil D1 des ersten Intensitätssignals S1.
Dieses Quotientensignal A1/D1 ist ein intensitätsnormiertes
Signal, d. h. unabhängig von Intensitätsänderungen des
Meßlichts L beispielsweise durch Intensitätsschwankungen der
Lichtquelle 9 oder Dämpfungsverluste im Lichtweg des Meß
lichts L oder des ersten Lichtteilsignals L1. Der Ausgang des
zweiten photoelektrischen Wandlers 8 ist mit dem Eingang
eines Tiefpaßfilters 13 und einem ersten Eingang eines Divi
dierers 15 elektrisch verbunden. Das Tiefpaßfilter 13 bildet
einen Gleichsignalanteil D2 des zweiten Intensitätssignals
S2. Die Trennfrequenz des Tiefpaßfilters 13 ist so einge
stellt, daß der Gleichsignalanteil D2 keine Frequenzanteile
des magnetischen Wechselfeldes H enthält. An einem Ausgang
des Dividierers 15 steht nun ein Quotientensignal S2/D2 an,
das dem Quotienten aus dem zweiten Intensitätssignal S2 und
dessen Gleichsignalanteil D2 entspricht. Auch dieses Quo
tientensignal S2/D2 ist ein intensitätsnormiertes Signal und
damit unabhängig von Intensitätsänderungen im Meßlicht L und
im zweiten Lichtteilsignal L2. Da auch Intensitätsänderungen
in den Lichtwegen der beiden Lichtteilsignale L1 und L2 durch
die Intensitätsnormierung kompensiert sind, können zur Über
tragung der beiden Lichtteilsignale L1 und L2 auch Multimode
fasern verwendet werden. Die beiden normierten Signale A1/D1
und S2/D2 werden nun jeweils einem Eingang eines weiteren
Dividierers 16 zugeführt. Der Dividierer 16 bildet den
Quotienten der beiden normierten Signale A1/D1 und S2/D2 als
Meßsignal
M = (A1/D1)/(S2/D2) (8),
das an einem Ausgang 30 der Anordnung abgegriffen werden
kann.
Dieses Meßsignal M ist ähnlich zur Funktion tan(ρ) des
Faraday-Drehwinkels ρ, um den die Polarisationsrichtung
(Polarisationsebene) des Meßlichts (L) in der Sensoreinrich
tung 3 aufgrund des magnetischen Wechselfeldes H gedreht
wird. Die Tangensfunktion tan(ρ) ist nun jedoch eine über
einem Winkelintervall mit einer Intervallänge von annähernd π
eine eindeutige Funktion des Drehwinkels ρ, nämlich für -π/2
+ 2mπ < ρ < +π/2 + 2mπ mit der ganzen Zahl m. Man erhält so
mit einen praktisch doppelt so großen Meßbereich wie bei den
gemäß dem Stand der Technik erhaltenen, zu sin(2ρ) proportio
nalen Meßsignalen.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind Mittel 17 zum
Bilden des Effektivwertes Meff des Meßsignals M vorgesehen,
der als Maß für die Amplitude (Betrag) des magnetischen
Wechselfeldes H oder als Maß für den Effektivwert Ieff eines
elektrischen Stromes I im Stromleiter 2. Fig. 2 zeigt den
Effektivwert Meff des Meßsignals M für einen sinusförmigen
elektrischen Stromes I = 20,5 Ieff sin(ωt) aufgetragen über
einem Winkelbereich von 0° bis etwa 60° für den Effektivwert
ρeff des Faraday-Drehwinkels ρ = 20,5 ρeff sin(ωt). Der Effek
tivwert Ieff des elektrischen Stromes I ergibt sich dann aus
der Beziehung ρeff = 2 NV Ieff mit der Windungszahl N der
Faserspule (Meßwicklung) und der Verdet-Konstante V der
Sensoreinrichtung 3. Zum Bilden des Effektivwertes Meff kann
jede an sich bekannte analoge oder digitale Schaltung ver
wendet werden.
Der Effektivwert Meff des Meßsignals M kann auch einer an
schließenden Linearisierung unterzogen werden, vorzugsweise
mit Hilfe eines digitalen Signalprozessors. Der dann linear
vom Drehwinkel ρ abhängende linearisierte Effektivwert Meff lin
wird auf einen Ausgang 20 gegeben. Es kann natürlich auch der
Effektivwert Meff selbst auf einen nicht dargestellten Ausgang
gegeben werden.
Anstelle des Hochpaßfilters 11 kann zum Bilden des Wechsel
signalanteils A1 des ersten Intensitätssignals S1 auch ein
Subtrahierer vorgesehen sein, der die Differenz S1-D1 aus
dem ersten Intensitätssignal S1 und dessen vom Tiefpaßfilter
12 gebildeten Gleichsignalanteil D1 bildet, die gerade dem
Wechselsignalanteil A1 entspricht. Umgekehrt kann statt des
Tiefpaßfilters 12 zum Bilden des Gleichsignalanteils D1 des
ersten Intensitätssignals S1 auch ein Subtrahierer vorgesehen
sein, der die Differenz S1-A1 aus dem ersten Intensitäts
signal 51 und dessen vom Hochpaßfilter 11 gebildeten Wechsel
signalanteil A1 bildet, die gerade dem Gleichsignalanteil D1
entspricht. Ferner kann auch das Tiefpaßfilter 13 durch ein
Hochpaßfilter zum Bilden eines Wechselsignalanteils A2 des
zweiten Intensitätssignals S2 und einen Subtrahierer zum
Bilden des Gleichsignalanteils D2 des zweiten Intensitäts
signals S2 durch Subtraktion des Wechselsignalanteils A2 vom
zweiten Intensitätssignal S2 ersetzt werden. Schließlich
können die dargestellten analogen Filter auch durch digitale
Filter und vorgeschaltete Analog/Digital-Wandler ersetzt
werden.
Als arithmetische Mittel zum Ableiten des Meßsignals M gemäß
der Beziehung (8) aus dem Wechselsignalanteil A1 und dem
Gleichsignalanteil D1 des ersten Intensitätssignals S1 und
aus dem zweiten Intensitätssignal S2 und dessen Gleichsignal
anteil D2 können natürlich auch anstelle der analogen Divi
dierer 14, 15 und 16 digitale Rechenmittel vorgesehen sein,
insbesondere ein Mikroprozessor oder ein digitaler Signal
prozessor mit vorgeschaltetem Analog/Digital-Wandler. Vor
zugsweise sind sowohl digitale Filter als auch digitale
arithmetische Mittel vorgesehen. Die Analog/Digital-Wandlung
geschieht dann vor den digitalen Filtern.
Die optische Kopplung der verschiedenen optischen Komponenten
der Meßanordnung wird vorzugsweise durch nicht dargestellte
Kollimatorlinsen (Grin lenses) zum Bündeln des Lichts unter
stützt.
Anstelle des in Fig. 1 gezeigten Transmissionstyps, bei dem
das Meßlicht L die Sensoreinrichtung 3 nur einmal durchläuft,
kann auch eine Anordnung vom Reflexionstyp vorgesehen sein,
bei der das Meßlicht L nach einem ersten Durchlaufen der
Sensoreinrichtung 3 in die Sensoreinrichtung 3 mit Hilfe
eines Spiegels zurückreflektiert wird und die Sensoreinrich
tung 3 ein zweites Mal in umgekehrter Richtung durchläuft,
bevor es dem Strahlteiler 4 zugeführt wird.
Claims (6)
1. Verfahren zum Messen eines magnetischen Wechselfeldes (H),
bei dem
- a) linear polarisiertes Meßlicht (L) in eine im magnetischen Wechselfeld (H) angeordnete und den Faraday-Effekt zei gende Sensoreinrichtung (3) eingekoppelt wird,
- b) das Meßlicht (LR) nach wenigstens einmaligem Durchlaufen der Sensoreinrichtung (3) in zwei linear polarisierte Lichtteilsignale (L1, L2) aufgeteilt wird, deren Polari sationsrichtungen unter einem Winkel (α) von im wesent lichen einem ungeradzahligen Vielfachen von 45° bzw. π/4 zueinander gerichtet sind,
- c) die beiden Lichtteilsignale (L1, L2) jeweils in ein elek trisches Intensitätssignal (S1, S2) umgewandelt werden, das ein Maß für die Lichtintensität des zugehörigen Lichtteilsignals (L1, L2) ist,
- d) von einem ersten der beiden elektrischen Intensitäts signale (S1) ein Wechselsignalanteil (A1) und ein Gleich signalanteil (D1) ermittelt werden und von einem zweiten der beiden Intensitätssignale (S2) ein Gleichsignalanteil (D2) ermittelt wird, wobei der Wechselsignalanteil (A1) im wesentlichen alle Frequenzanteile des magnetischen Wechselfeldes (H) enthält und die Gleichsignalanteile (D1, D2) im wesentlichen keine Frequenzanteile des magne tischen Wechselfeldes (H) enthalten,
- e) ein Meßsignal (M) für das magnetische Wechselfeld (H) ab geleitet wird, das proportional zu einem Quotienten aus zwei intensitätsnormierten Signalen (A1/D1, S2/D2) ist, wobei ein erstes der beiden intensitätsnormierten Signale (A1/D1) dem Quotienten aus dem Wechselsignalanteil (A1) und dem Gleichsignalanteil (D1) des ersten Intensitäts signal (S1) entspricht und ein zweites der beiden inten sitätsnormierten Signale (S2/D2) dem Quotienten aus dem zweiten Intensitätssignal (S2) und dessen Gleichsignal anteil (D2) entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem aus dem Meßsignal (M)
ein Effektivwert (Meff) als Maß für den Effektivwert des
magnetischen Wechselfeldes (H) gebildet wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum
Messen eines elektrischen Wechselstromes (I), bei dem die
Sensoreinrichtung (3) im vom Wechselstrom (I) erzeugten
magnetischen Wechselfeld (H) angeordnet wird.
4. Anordnung zum Messen eines magnetischen Wechselfeldes (H)
mit
- a) einer den Faraday-Effekt zeigenden Sensoreinrichtung (3),
- b) Mitteln (9, 10) zum Einkoppeln von linear polarisiertem Meßlicht (L) in die Sensoreinrichtung (3),
- c) Mitteln (4, 5, 6) zum Aufteilen des Meßlichts (L) nach wenigstens einmaligem Durchlaufen der Sensoreinrichtung (3) in zwei linear polarisierte Lichtteilsignale (L1, L2), deren Polarisationsrichtungen unter einem Winkel (α) von im wesentlichen einem ungeradzahligen Vielfachen von 45° bzw. π/4 zueinander gerichtet sind,
- d) Mitteln (7, 8) zum Umwandeln der beiden Lichtteilsignale (L1, L2) jeweils in ein elektrisches Intensitätssignal (S1, S2), das ein Maß für die Lichtintensität des zuge hörigen Lichtteilsignals (L1, L2) ist,
- e) Mitteln (11, 12, 13) zum Bilden eines Wechselsignalanteiles (A1) und eines Gleichsignalanteiles (D1) von einem ersten der beiden elektrischen Intensitätssignale (S1) und zum Bilden eines Gleichsignalanteiles (D2) von einem zweiten der beiden Intensitätssignale (S2), wobei der Wechselsignalanteil (A1) im wesentlichen alle Frequenz anteile des magnetischen Wechselfeldes (H) enthält und die Gleichsignalanteile (D1, D2) im wesentlichen keine Frequenzanteile des magnetischen Wechselfeldes (H) enthalten,
- f) Mitteln (14, 15, 16) zum Ableiten eines Meßsignales (M) für das magnetische Wechselfeld (H), das proportional zu einem Quotienten aus zwei intensitätsnormierten Signalen (A1/D1, S2/D2) ist, wobei ein erstes der beiden inten sitätsnormierten Signale (A1/D1) dem Quotienten aus dem Wechselsignalanteil (A1) und dem Gleichsignalanteil (D1) des ersten Intensitätssignal (S1) entspricht und ein zweites der beiden intensitätsnormierten Signale (S2/D2) dem Quotienten aus dem zweiten Intensitätssignal (S2) und dessen Gleichsignalanteil (D2) entspricht.
5. Anordnung nach Anspruch 4, die Mittel (17) zum Bilden
eines Effektivwertes (Meff) des Meßsignals (M) als Maß für den
Effektivwert des magnetischen Wechselfeldes (H) umfaßt.
6. Anordnung nach Anspruch 4 oder Anspruch 5 zum Messen eines
elektrischen Wechselstromes (I), bei der die Sensoreinrich
tung (3) im vom Wechselstrom (I) erzeugten magnetischen Wech
selfeld (H) anordenbar ist.
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