DE19714966A1 - Vorrichtung zur Rückhördämpfung - Google Patents
Vorrichtung zur RückhördämpfungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Rückhördämpfung,
die in Telefonapparaten mit Freisprecheinrichtung verwendet
werden kann. Telefonapparate, die für einen Anschluß an das
öffentliche Telefonnetz gedacht sind, müssen bestimmten Vor
schriften entsprechen. Eine dieser Vorschriften behandelt die
Rückhördämpfung, d. h. die Dämpfung des Echos des entfernten
Gesprächsteilnehmers. In der ITU-T-Empfehlung G. 164, Acoustic
Echo Controller, Helsinki, März 1993, Abschnitt 5.4.1., wird
eine Echodämpfung von 40 bis 45 dB im Falle von Einzelspre
chen (d. h. maximal einer der beiden Gesprächsteilnehmer
spricht) gefordert. Diese Dämpfungswerte werden bei einem Ge
spräch unter Verwendung eines Handapparats aufgrund einer
weitgehenden akustischen Entkopplung der Hörmuschel und der
Mikrofonkapsel problemlos erfüllt. Bei einer Freisprech
einrichtung, die auf Handapparate verzichtet, ist eine der
artige akustische Entkopplung jedoch nicht möglich. Hier müs
sen besondere Maßnahmen ergriffen werden, um die erforderli
che Rückhördämpfung zu erzielen.
Im größten Teil der käuflich erwerblichen Telefonapparate mit
Freisprecheinrichtung befindet sich eine Dämpfungseinrichtung
(Pegelwaage, adaptive loss control, Pegelwiege, die in Abhän
gigkeit des Gesprächszustands die erforderliche Dämpfung ent
weder in den Sende- oder den Empfangszweig einbringt (siehe
hierzu Fig. 1). Eine entsprechende Realisierung ist im
ARCOFI-Baustein PSB 2163 der Firma Siemens zu finden. Schwie
rigkeiten treten mit der Freisprecheinrichtung basierend auf
Pegelwaagen besonders dann auf, wenn die Gesprächspartner
versuchen, sich gegenseitig zu unterbrechen oder gleichzeitig
reden. Dann macht sich die eingebrachte Dämpfung negativ be
merkbar und führt dazu, daß einzelne Sprachpassagen
"abgehackt" klingen können oder ganz unterdrückt werden. Die
ses unbefriedigende Verhalten der Pegelwaagen bei Gegenspre
chen verhindert bei vielen Benutzern eine Akzeptanz der ein
gesetzten Freisprecheinrichtungen.
Ein völlig anderer Ansatz, die erforderliche Echo-Dämpfung zu
erreichen, liegt in dem Einsatz von digitalen Echokompensato
ren. Diese erzeugen Schätzwerte für die Abtastwerte des aku
stischen Echos im Mikrofonsignal. Durch Subtraktion dieser
Schätzwerte von den Abtastwerten des tatsächlichen Mikrofon
signals soll der Echoanteil des Mikrofonsignals soweit wie
möglich verringert werden. Der Einsatz von digitalen Filtern
zur Echokompensation in Freisprechsystemen wird in T. Becker,
E. Hänsler und U. Schultheis, Probleme bei der Kompensation
akustischer Echos, Frequenz 6 (36) Seiten 142 bis 148 (1984)
beschrieben. Echokompensatoren werden als adaptive Filter
ausgelegt, mit denen man versucht, die Übertragungsfunktion
des Raums, in dem sich der Telefonapparat befindet, möglichst
gut nachzubilden und Änderungen in der Übertragungsfunktion,
die durch Bewegungen oder Luft- und Temperaturschwankungen
verursacht werden, zu folgen. Die Adaption der Filterkoeffi
zienten darf nur erfolgen, wenn ein Sprachsignal von der Sei
te des fernen Teilnehmers vorliegt. Sobald auch der lokale
Teilnehmer spricht, kann der Echokompensator divergieren. Bei
Gegensprechen (Doubletalk) muß daher die Adaption angehalten
oder zumindest stark verlangsamt werden. Bedingt durch man
gelnden Systemabgleich kann die Echodämpfung eines Echokom
pensators zu bestimmten Zeitpunkten gering sein. Diese und
andere Randbedingungen (hoher Rechenleistungs- und Speicher
bedarf, Platzbedarf und Wärmeentwicklung der Schaltung) füh
ren dazu, daß unter realistischen Bedingungen eine Echodämp
fung von etwa 20 bis 25 dB nicht überschritten werden kann.
Um trotzdem die geforderte Echodämpfung gewährleisten zu kön
nen, wird man in der Regel einen Echokompensator nur in Ver
bindung mit einer Pegelwaage betreiben. Der Dämpfungshub der
Pegelwaage kann dann um die bereits vom Echokompensator ge
leistete Echodämpfung verringert werden, so daß das Schalt
verhalten der Pegelwaage nicht mehr so störend auffällt.
Aus dem Stand der Technik P. Heitkämper, Freisprechen mit
Verstärkungssteuerung und Echokompensation, Fortschritt-Berichte,
Reihe 10, Nr. 380, VDI, Germany 1995, ist ein Frei
sprechverfahren, das auf der Kombination einer Verstärkungs
steuerung mit einem Echokompensator basiert, beschrieben. Die
Verstärkungssteuerung verwendet eine nicht lineare Kennlinie,
die dazu dient, alle Eingangswerte auf der Sendeseite, deren
mittlere Kurzzeitleistung über einem bestimmten Schwellwert
liegt, so zu verstärken, daß ihre mittlere Leistung einen be
stimmten Soll-Pegel annimmt (Kompensationsbereich). Eingangs
werte, deren mittlere Leistung kleiner ist als der Schwell
wert, werden als Hintergrundgeräusch oder Echo angesehen und
abhängig von ihrer mittleren Leistung bedämpft. Die mittlere
Kurzzeitleistung der Eingangsdaten wird ermittelt, indem die
Beträge der Eingangsdaten von einem nichtlinearen Filter ge
glättet werden, dessen Zeitkonstanten so gewählt sind, daß
sie steigenden Beträgen des Eingangssignals schneller folgen
können als fallenden Beträgen. Der Schwellwert, der bestimmt,
ob die Eingangsdaten wie ein erwünschtes Sprachsignal oder
wie ein unerwünschtes Echo-/Hintergrund-Geräusch behandelt
werden, wird adaptiv an das im Raum herrschende Hintergrund
geräusch, den Echopegel und den Pegel des lokalen Gesprächs
teilnehmers angepaßt. Für die Anpassung des Schwellwerts wer
den Langzeitmittelwerte für die lokalen und fernen Hinter
grundgeräusch- und Sprachpegel, ein Korrelationsmaß zur
Sprachaktivitätserkennung und ein Schätzwert für den Laut
sprecher-Mikrofon-Kopplungsfaktor (Leistungsverhältnis zwi
schen dem Empfangssignal und dem Sendesignal).
Die Echokompensation verwendet einen NLMS-Algorithmus
(normalized least mean square-Algorithmus), welcher in
B. Widrof und M. E. Hoff, Adaptive switching circuits, IRE
Westcon CONV. Rec., part 4, S. 96 bis 104, 1960, beschrieben
ist. Für den NLMS-Algorithmus setzt eine einfache Schrittwei
tensteuerung die Adaptionsschrittweite bei unzureichender An
regung seitens des fernen Gesprächsteilnehmers oder bei er
kannten Gegensprechen zu 0. In allen anderen Fällen wird die
Adaptionsschrittweite auf einen konstanten Wert zwischen 0
und 1 gesetzt. Die Filterung wird aus Gründen der Aufwandsre
duzierung lediglich unterabgetastet in einem Sechstel des
übertragenden Frequenzbandes durchgeführt. Eine ausreichende
Anregung wird mittels eines Vergleichs zwischen der mittleren
Kurzzeitleistung der Anregung und dem Langzeitmittelwert des
fernen Hintergrundgeräuschpegels festgestellt. Gegensprechen
wird erkannt, wenn die mittlere Kurzzeitleistung des Sendesi
gnals über den Wert des erwarteten Echos (entspricht mittlere
Kurzzeitleistung des Empfangssignals multipliziert mit dem
Lautsprecher-Mikrofon-Kopplungsfaktor multipliziert mit dem
Sicherheitsfaktor) steigt. Der Lautsprecher-Mikrofon-Kopplungsfaktor
wiederum wird nur dann geschätzt, wenn ein
zuvor berechnetes Korrelationsmaß eine bestimmte Schwelle
überschritten hat.
Durch die Verwendung der nichtlinearen Kennlinie in der Ver
stärkungssteuerung kann bei dem beschriebenen Verfahren nicht
sichergestellt werden, daß die eingangsgenannte ITU-T-Empfehlung
G. 164 durch dieses Freisprechverfahren in allen
Gesprächssituationen eingehalten wird.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Rück
hördämpfung anzugeben, bei der die Empfehlung der ITU-T ein
gehalten wird, bei der das "Abhacken" einzelner Sprachpassa
gen vermieden wird und bei der die Nachteile des obengenann
ten Standes der Technik vermieden werden.
Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gemäß dem Patentan
spruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen
Ansprüchen 2 bis 11.
So hat der Einsatz von Formfiltern zur Dekorrelation der Ein
gangssignale gemäß den Ansprüchen 4, 5 und 7 den Vorteil, daß
die Adaption beschleunigt wird.
Die Erfindung wird anhand von vier Figuren weiter erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Freisprecheinrichtung gemäß dem Stand der
Technik.
Fig. 2 zeigt eine erste erfindungsgemäße Vorrichtung zur Rück
hördämpfung.
Fig. 3 zeigt eine zweite erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Rückhördämpfung.
Fig. 4 zeigt die Vergrößerung der Filterlänge durch verschach
telten Abgleich.
Auf Fig. 1 wurde bereits eingangs eingegangen.
Die Freisprecheinrichtung gemäß Fig. 2 weist ein Empfangs
signal x(k) auf, das im Empfangszweig einem Lautsprecher LS
zugeführt wird. Weiterhin ist ein Sendezweig, der ein Mikro
fon M aufweist, vorgesehen. Am Ausgang des Sendezweigs liegt
ein Sendesignal e(k) an, das eventuell bedämpft zum fernen
Telefonapparat übertragen wird. In der erfindungsgemäßen Vor
richtung ist ein adaptives Filter AF zur Dämpfung des Rückhö
rens vorgesehen, welches eingangsseitig mit einem ersten
Formfilter FF1 und einer ersten Schätzvorrichtung SAM1
(short term average magnitude) verbunden ist. Das Formfilter
FF1 erzeugt aus dem Empfangssignal x(k) ein gefiltertes Emp
fangssignal xf(k). Das adaptive Filter AF erzeugt aus diesem
Signal ein geschätztes Mikrofonsignal (k), welches vom ge
filterten Mikrofonsignal yf(k) abgezogen wird, um das kompen
sierte Sendesignal ef(k) zu erzeugen. Die Koeffizienten des
adaptiven Filters AF werden mittels eines NLMS-Algorithmusses
in Verbindung mit der entsprechenden Adaptionsschrittweite
µ(k) wie er eingangs bereits beschrieben wurde, eingestellt.
Die Eingangsgrößen des NLMS-Algorithmusses sind das gefilter
te Eingangssignal xf(k), die Adaptionsschrittweite µ(k) und
das gefilterte kompensierte Sendesignal ef(k). Aus dem kom
pensierten Sendesignal ef(k) erhält man durch Filterung mit
tels eines inversen Formfilters INVFF das Sendesignal e(k).
Aus dem gefilterten Empfangssignal xf(k) wird mittels der er
sten Schätzvorrichtung SAM1 ein Kurzzeitbetragsmittelwert
xs(k) gebildet, welcher 1. einem Anregungsdetektor AD, 2. ei
nem ersten Gegensprechdetektor GD1 und 3. einer Vorrichtung
zur Bestimmung des Leistungsübertragungsfaktors LÜF zugeführt
wird. Der erste Gegensprechdetektor GD1 erhält weiterhin als
Eingangssignale das Ausgangssignal des Anregungsdetektors AD,
den von der Vorrichtung zur Bestimmung des Leistungsüber
tragungsfaktors LÜF bestimmten Leistungsübertragungsfaktor
lüf und einen geschätzten Kurzzeitbetragsmittelwert es(k) des
Sendesignals. Der erste Gegensprechdetektor GD1 bestimmt aus
diesen Größen die Adaptionsschrittweite µ(k) und stellt sie
dem adaptiven Echokompensator AK mit adaptivem Filter AF zur
Verfügung. Die Vorrichtung zur Bestimmung des Leistungsüber
tragungsfaktors LÜF weist als Eingangsgrößen den Kurzzeitbe
tragsmittelwert xs(k) des Empfangssignals, ein Korrelations
maß, welches von einem Korrelator KOR stammt und den Kurz
zeitbetragsmittelwert es(k) des Sendesignals auf. Der Korre
lator KOR bestimmt das Korrelationsmaß dabei aus dem Emp
fangssignal x(k) und dem Sendesignal e(k). Die Vorrichtung
zur Bestimmung des Leistungsübertragungsfaktors LÜF ist mit
einem nicht linearen Filter NF verbunden, welches aus dem Lei
stungsübertragungsfaktor lüf, durch nichtlineare Glättung ei
ne Steuergröße lpw(k) erzeugt. Diese Steuergröße lpw(k) steu
ert eine Pegelwaage PW an, die entweder den Sendezweig oder
den Empfangszweig bedämpft. Das gefilterte Mikrofonsignal
yf(k) wird mittels eines zweiten Formfilters FF2 aus dem Mi
krofonsignal y(k) erzeugt. Der Kurzzeitbetragsmittelwert
es(k) wird mittels einer zweiten Schätzvorrichtung SAM2 aus
dem gefilterten Sendesignal ef(k) erzeugt.
Die Freisprecheinrichtung gemäß Fig. 3 weist ein Empfangs
signal x(k) auf, das im Empfangszweig einem Lautsprecher LS
zugeführt wird. Weiterhin ist ein Sendezweig, der ein Mikro
fon M aufweist, vorgesehen. Am Ausgang des Sendezweigs liegt
ein Sendesignal e(k) an, das evtl. bedämpft, zum fernen Tele
fonapparat übertragen wird. In der erfindungsgemäßen Vorrich
tung ist ein adaptives Filter AF zur Dämpfung des Rückhörens
vorgesehen, welches eingangsseitig mit einem ersten Formfil
ter FF1 und einer ersten Schätzvorrichtung SAM1 (short term
average magnitude) verbunden ist. Das Formfilter FF1 erzeugt
aus dem Empfangssignal x(k) ein gefiltertes Empfangssignal
xf(k). Das adaptive Filter AF erzeugt aus diesem Signal ein
geschätztes Mikrofonsignal (k), welches vom gefilterten Mi
krofonsignal yf(k) abgezogen wird, um das kompensierte Sende
signal ef(k) zu erzeugen. Die Koeffizienten des adaptiven
Filters AF werden mittels eines NLMS-Algorithmusses in Ver
bindung mit der entsprechenden Adaptionsschrittweite µ(k),
wie er eingangs bereits beschrieben wurde, eingestellt. Die
Eingangsgrößen des NLMS-Algorithmusses sind das gefilterte
Eingangssignal xf(k), die Adaptionsschrittweite µ(k) und das
gefilterte kompensierte Sendesignal ef(k). Aus dem kompen
sierten Sendesignal ef(k) erhält man durch Filterung mittels
eines inversen Formfilters INVFF das Sendesignal e(k). Aus
dem gefilterten Empfangssignal xf(k) wird mittels der ersten
Schätzvorrichtung SAM1 ein Kurzzeitbetragsmittelwert xs(k)
gebildet, welcher 1. einem Anregungsdetektor AD, 2. einem er
sten Gegensprechdetektor GD1, 3. einer Vorrichtung zur Be
stimmung des Leistungsübertragungsfaktors LÜF und 4. einem
zweiten Gegensprechdetektor GD2, der ausgangsseitig mit einer
Pegelwaage PW verbunden ist, zugeführt wird. Der erste Gegen
sprechdetektor GD1 erhält weiterhin als Eingangssignale das
Ausgangssignal des Anregungsdetektors AD, den von der Vor
richtung zur Bestimmung des Leistungsübertragungsfaktors LÜF
bestimmten Leistungsübertragungsfaktor lüf und einen ge
schätzten Kurzzeitbetragsmittelwert es(k) des Sendesignals.
Der erste Gegensprechdetektor GD1 bestimmt aus diesen Größen
die Adaptionsschrittweite µ(k) und stellt sie dem adaptiven
Echokompensator AK mit adaptivem Filter AF zur Verfügung. Die
Vorrichtung zur Bestimmung des Leistungsübertragungsfaktors
LÜF weist als Eingangsgrößen den Kurzzeitbetragsmittelwert
xs(k) des Empfangssignals, ein Korrelationsmaß, welches von
einem Korrelator KOR stammt und den Kurzzeitbetragsmittelwert
es(k) des Sendesignals auf. Der Korrelator KOR bestimmt das
Korrelationsmaß dabei aus dem Empfangssignal x(k) und dem
Sendesignal e(k). Der zweite Gegensprechdetektor GD2 erzeugt
aus dem Kurzzeitbetragsmittelwert xs(k) des Empfangs
signals,einer Steuergröße lpw(k), welche aus dem Leistungs
übertragungsfaktor lüf durch nichtlineare Glättung mittels
eines nichtlinearen Filters NF erzeugt wird, dem Kurzzeitbe
tragsmittelwert es(k) des Sendesignals und einen Kurzzeitbe
tragsmittelwert ys(k) des gefilterten Mikrofonsignals yf(k)
eine Steuergröße lGS(k) zur Steuerung der Pegelwaage PW. Der
Kurzzeitbetragsmittelwert ys(k) wird mittels einer dritten
Schätzvorrichtung SAM3 aus dem gefilterten Mikrofonsignal
yf(k) erzeugt. Das gefilterte Mikrofonsignal yf(k) wird mit
tels eines zweiten Formfilters FF2 aus dem Mikrofonsignal
y(k) erzeugt. Der Kurzzeitbetragsmittelwert es(k) wird mit
tels einer zweiten Schätzvorrichtung SAM2 aus dem gefilter
ten Sendesignal ef(k) erzeugt.
Die Formfilter FF1, FF2 und INVFF dekorrelieren die entspre
chenden Eingangssignale.
Der Leistungsübertragungsfaktor lüf dient nicht der Verschie
bung einer Kennlinie, wie dies im oben genannten Stand der
Technik P. Heitkämper, Freisprechen mit Verstärkungssteuerung
und Echokompensation, Fortschritt-Berichte, Reihe 10, Nr.
380, VDI, Germany 1995 beschrieben wird, sondern der Echokom
pensation im gesamten Frequenzband.
Die Schätzvorrichtungen SAM1, SAM2 und SAM3 bestimmen die
Leistung oder die mittleren Beträge der jeweiligen Signale.
Der erste Gegensprechdetektor GD1 prüft, ob Gegensprechen
herrscht und ob der Anregungsdetektor AD ein Anregungssignal
liefert. Falls kein Gegensprechen herrscht und der Anregungs
detektor AD ein Anregungssignal liefert, setzt der Gegen
sprechdetektor GD1 die Adaptionsschrittweite µ(k) hoch bzw.
bestimmt eine optimale Adaptionsschrittweite µopt aus:
ε(k) = Echoanteil im Mikrofonsignal y(k),
g = Raumimpulsantwort und y(k) = g T.x(k) + n(k).
g = Raumimpulsantwort und y(k) = g T.x(k) + n(k).
Andernfalls wird µ(k) auf einen kleinen Wert gesetzt. Ziel
ist es zu vermeiden, daß das adaptive Filter AF divergiert.
Nur wenn der Anregungsdetektor AD eine genügend große Anre
gung detektiert und kein Gegensprechen herrscht, wird die Ad
aptionsschrittweite µ(k) einen großen Wert annehmen.
Die Vorrichtungen gemäß Fig. 2 und 3 sind mittels eines Si
gnalprozessors realisierbar.
Die Beschleunigung der Adaption wird durch den Einsatz von
Formfiltern (FF1, FF2, INVFF) erreicht. Diese sind nicht ad
aptiv ausgelegt, um den höheren Aufwand durch einen zusätzli
chen Filterzweig zu vermeiden. Die Schrittweitensteuerung für
den NLMS-Algorithmus wird im folgenden näher beschrieben.
Insbesondere wird ein Leistungsübertragungsfaktor lüf unter
Verwendung eines Korrelationsmaßes bestimmt, der verwendet
wird, um Gegensprechen zu detektieren. Im folgenden soll die
erfindungsgemäße Vorrichtung mit COREC-F (Correlation Con
trolled Echo Canceller-Fullband) bezeichnet werden. In der
COREC-F-Freisprechvorrichtung wird zur Steuerung der Adapti
onsschrittweite µ(k) in geeigneten Zeitpunkten ein Leistungs
übertragungsfaktor lüf zwischen dem Empfangssignal x(k) und
dem bereits kompensierten Ausgangssignal e(k) bestimmt. Mit
diesem Leistungsübertragungsfaktor lüf können Zeitpunkte, in
denen Gegensprechen herrscht, zuverlässig bestimmt und die
Adaption des Echokompensators gestoppt werden. Der erste Ge
gensprechdetektor GD1 ist bei eingeschwungenem Adaptionsfil
ter damit wesentlich empfindlicher als bei nicht abgegliche
nem Kompensator, und das Anhalten der Adaption kann im Gegen
sprechfall schneller veranlaßt werden. Mit dem Echokompensa
tor und der Pegelwaage von COREC-F ist die ITU-T-Empfehlung
zur Echodämpfung einhaltbar.
Aus dem obenbeschriebenen Leistungsübertragungsfaktor lüf
wird durch nichtlineare Filterung eine Steuergröße lpw(k) ge
wonnen, mit welcher der Dämpfungshub der Pegelwaage PW ver
ringert werden kann.
Laut ITU-T-Empfehlung G. 167 ist im Gegensprechfall eine Ver
ringerung des Dämpfungshubs um 15 dB zulässig. Das COREC-F-Freisprechen
beinhaltet die zweite Detektionseinheit GD2, mit
der zulässige Zeitpunkte für eine Dämpfungshub-Verringerung
erkannt werden und dies der Pegelwaage PW über die erwähnte
Steuergröße mitgeteilt wird. Die mit dem adaptiven Echokom
pensator AK maximal mögliche Echodämpfung wird unter anderem
auch durch die Anzahl der verwendeten Filterkoeffizienten be
stimmt.
Es wurde eine Möglichkeit gefunden, bei konstant gebliebenem
Rechenaufwand die Anzahl der Filterkoeffizienten um einen va
riablen Faktor zu erhöhen. Eine damit verbundene Verringerung
der Konvergenzgeschwindigkeit ist bei richtiger Dimensionie
rung in der praktischen Anwendung nicht störend und kann bil
ligend in Kauf genommen werden.
Die Anpassung des adaptiven Echokompensators AK soll nur
durchgeführt werden, wenn eine ausreichende Anregung von der
Seite des fernen Teilnehmerapparates vorliegt. Ob eine aus
reichende Anregung vorliegt wird mittels dem Anregungsdetek
tor AD festgestellt, in dem der Kurzzeitbetragsmittelwert des
Empfangssignals xs(k) nach Gleichung 1 mit einem adaptiven
Empfangssignalschwellwert x0(k) verglichen wird.
Gilt xs(k)<x0(k), so wird die Adaption wegen unzureichender An
regung gestoppt. Ist der Kurzzeitbetragsmittelwert xs(k) sogar
um einen Faktor pbg kleiner als der adaptive Empfangs
signalschwellwert x0(k), dann wird dieser Schwellwert aktu
alisiert, ansonsten bleibt er unverändert:
Die Faktoren αf und αr sind so gewählt, daß der Kurzzeitbe
tragsmittelwert xs(k) des Empfangssignals steigenden Beträgen
von x0(k) schneller folgt als fallenden Beträgen. Mit der
Konstanten α1 wird eine wesentlich größere Zeitkonstante ein
gestellt.
Liegt ausreichende Anregung vor (der Anregungsdetektor AD
liefert ein entsprechendes Anregungssignal), versucht man
mittels dem ersten Gegensprechdetektor GD1 festzustellen, ob
gerade Gegensprechen herrscht. Dazu berechnet man den Lei
stungsübertragungsfaktor lüf(k) vom Eingangssignal x(k) zum
bereits kompensierten Sendesignal e(k). Das Sendesignal e(k)
berechnet sich aus der Differenz des Mikrofonsignals y(k) und
dem mit dem adaptiven Filter AF geschätzten Mikrofonsignal
(k). Der geglättete Leistungsübertragungsfaktor (lüf) wird
immer dann berechnet, wenn ein Korrelationsmaß p(k) größer
als ein Schwellwert p0 wird:
Der Quotient aus dem Leistungsübertragungsfaktor (lüf) und
dem Kurzzeitbetragsmittelwert xs(k) ergibt damit einen Schätz
wert für den Kurzzeitbetragsmittelwert es(k) des zu erwarten
den Restechos. Ist nun der Betragsmittelwert es(k) des tat
sächlich vorhandenen Restechos größer als das geschätzte Echo
multipliziert mit einer Konstanten pugs (ugs: unsicheres Ge
gensprechen), so kann man davon ausgehen, daß ein lokaler Ge
sprächsteilnehmer redet. Mit der Konstanten pugs kann man die
Empfindlichkeit der Gegensprecherkennung einstellen.
Die Adaptionsschrittweite µ(k) wird dann wie folgt gewählt:
Der oben beschriebene Leistungsübertragungsfaktor lüf ist ein
Maß für die Dämpfung, die das Sprachsignal des fernen Spre
chers erfährt. Für eine Steuerung der Pegelwaage PW kann man
kann jedoch durch eine nichtlineare Filterung eine geeignete
Steuergröße lpw aus dem Leistungsübertragungsfaktor lüf ab
leiten:
0 < βr < βf < 1
In den vorherigen Abschnitten wurde eine Möglichkeit be
schrieben, die Adaption des Echokompensators AK während des
Gegensprechens zu unterbrechen. Die Adaption wird unterbro
chen, wenn der Verdacht auf Gegensprechen besteht.
Vorteilhafter Weise kann die Dämpfung der Dämpfungsvor
richtung PW verringert werden, wenn Gegensprechen detektiert
wird. Damit steigt die Qualität der Übertragung bei Gegen
sprechen.
Der Dämpfungshub sollte erst dann verringert werden, wenn
sich der Verdacht auf Gegensprechen erhärtet hat. Um die Mo
mente sicheren Gegensprechens festzustellen, müssen zwei Kri
terien gleichzeitig erfüllt sein. Zur Erfüllung des Kriteri
ums 1 muß der Kurzzeitbetragsmittelwert es(k) um eine Konstan
te psgs (sgs: sicheres Gegensprechen) größer sein als der
Wert, der für ein Stoppen der Adaption ausgereicht hat (vgl.
Gleichung 4). Kriterium 2 besagt, daß der auf den Kurzzeitbe
tragswert ys(k) normierte Betrag der Differenz zwischen ys(k)
und es(k) größer als ein Faktor pgs sein muß.
Sind beide Kriterien erfüllt, wird die Erhöhung der Steuer
größe ladd wie folgt berechnet:
Die Konstanten βa und βb sind so dimensioniert, daß sich eine
größere Trägheit ergibt als bei dem nichtlinearen Filter in
Gleichung 5. Die resultierende Steuergröße lgs(k) berechnet
sich dann zu:
lgs(k)=lpw(k)+ladd(k). (7)
Um bei gegebenem Rechenaufwand die Anzahl N der möglichen
Filterkoeffizienten zu erhöhen, kann die Adaption der Filter
koeffizienten auf mehrere Abtastschritte verteilt werden (Nu
sei ein ganzzahliger Teiler von N). Die Filterung dagegen
wird nach wie vor zu jedem Abtastschritt vorgenommen. Dadurch
erreicht man, daß jeder Filterkoeffizient nur zu jedem Nu-ten
Schritt eine Erneuerung erfährt.
Es sei c(k) der gesamte Filtervektor und x(k) der Vektor des
Eingangssignals mit
Die Vektoren der Koeffizienten und der Eingangsdaten können
in aneinander anschließende Vektoren (siehe Gleichung 9) oder
in ineinander verzahnte Vektoren (siehe Gleichung 10) aufge
teilt werden. Gleiches gilt auch für x(k).
Die sonst für jeden Zeitpunkt k üblichen Gleichungen für Fil
terung:
und Adaption:
teilen sich damit für den Adaptionsteil in Nu Gleichungen für
aufeinanderfolgende Zeitpunkte auf:
Da bei dem verwendeten Signalprozessor der Aufwand einer Fal
tung proportional zur Filterlänge N, der Aufwand des Adapti
onsvorganges jedoch proportional 4N ist, können bei einer
Wahl von Nu in einem sinnvollen Bereich Verlängerungen des
Filters um den Faktor N1/N erreicht werden (siehe Fig. 3):
wobei: 5 = Aufwand NLMS und Filterung
4 = Aufwand NLMS.
4 = Aufwand NLMS.
Für eine Implementierung erscheint die Wahl von Nu in einem
Bereich von zwei bis acht sinnvoll.
In Fig. 4 ist auf der Abszissenachse Nu von 0 bis 20 und auf
der Ordinatenachse der Filterlängenfaktor N1/N von 0 bis 4,5
aufgetragen.
Zahlenmäßig bewertet beträgt der Aufwand in der vorliegenden
Implementierung etwa 4 für den NLMS-Algorithmus und etwa 5
für den NLMS-Algorithmus und die Filterung. Bei Verwendung
eines anderen Signalprozessors kann die zahlenmäßige Be
wertung anders ausfallen.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Rückhördämpfung,
mit einem einen Lautsprecher (LS) aufweisenden Empfangszweig,
mit einem ein Mikrofon (M) aufweisenden Sendezweig,
mit einem adaptiven Echokompensator (AK) zur Kompensation des Echos im Sendezweig,
mit einer Dämpfungsvorrichtung (PW), die den Sende- oder den Empfangszweig bedämpft,
mit einem Mittel zur Bestimmung des Leistungsübertragungs faktors (LÜF), welcher zum einen zur Steuerung der Adaption des adaptiven Echokompensators (AF) und zum anderen zur Ein stellung der Dämpfung der Dämpfungsvorrichtung (PW) dient.
mit einem einen Lautsprecher (LS) aufweisenden Empfangszweig,
mit einem ein Mikrofon (M) aufweisenden Sendezweig,
mit einem adaptiven Echokompensator (AK) zur Kompensation des Echos im Sendezweig,
mit einer Dämpfungsvorrichtung (PW), die den Sende- oder den Empfangszweig bedämpft,
mit einem Mittel zur Bestimmung des Leistungsübertragungs faktors (LÜF), welcher zum einen zur Steuerung der Adaption des adaptiven Echokompensators (AF) und zum anderen zur Ein stellung der Dämpfung der Dämpfungsvorrichtung (PW) dient.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
bei der der Echokompensator (AK) ein adaptives Filter (AF)
aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
mit einem Korrelator (KOR), welcher aus einem Mikrofonsignal
(y(k)) und einem Empfangssignal (x(k)) ein Korrelationsmaß
bildet und dem Mittel zur Bestimmung des Leistungsüber
tragungsfaktors (LÜF) zuführt, welches aus dem Korrelations
maß, einem gemittelten Empfangssignal (xs(k)) und einem kom
pensierten gemittelten Sendesignal (es(k)) den Leistungsüber
tragungsfaktor (lüf) bestimmt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
mit einem ersten Formfilter (FF1), das zwischen den Empfangs zweig und das adaptive Filter (AF) geschaltet ist,
mit einem zweiten Formfilter (FF2), welches im Sendezweig dem Mikrofon (M) nachgeschaltet ist,
mit einem inversen Formfilter (INVFF), welches im Sendezweig dem zweiten Formfilter (FF2) nachgeschaltet ist.
mit einem ersten Formfilter (FF1), das zwischen den Empfangs zweig und das adaptive Filter (AF) geschaltet ist,
mit einem zweiten Formfilter (FF2), welches im Sendezweig dem Mikrofon (M) nachgeschaltet ist,
mit einem inversen Formfilter (INVFF), welches im Sendezweig dem zweiten Formfilter (FF2) nachgeschaltet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
mit einem ersten Mittel zum Schätzen (SAM1), welches zwi schen das erste Formfilter (FF1) und das Mittel zur Bestim mung des Leistungsübertragungsfaktors (LÜF) geschaltet ist und den mittleren Betrag des vom ersten Formfilter (FF1) stammenden Signals schätzt,
mit einem zweiten Mittel zum Schätzen (SAM2), das dem Mittel zur Bestimmung des Leistungsübertragungsfaktors (LÜF) vorge schaltet ist und zum Schätzen des mittleren Betrages des kom pensierten Sendesignals (es(k)) dient.
mit einem ersten Mittel zum Schätzen (SAM1), welches zwi schen das erste Formfilter (FF1) und das Mittel zur Bestim mung des Leistungsübertragungsfaktors (LÜF) geschaltet ist und den mittleren Betrag des vom ersten Formfilter (FF1) stammenden Signals schätzt,
mit einem zweiten Mittel zum Schätzen (SAM2), das dem Mittel zur Bestimmung des Leistungsübertragungsfaktors (LÜF) vorge schaltet ist und zum Schätzen des mittleren Betrages des kom pensierten Sendesignals (es(k)) dient.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
mit einem ersten Gegensprechdetektor (GD1), welcher zwischen
dem Mittel zur Bestimmung des Leistungsübertragungsfaktors
(LÜF) und den adaptiven Echokompensator (AK) geschaltet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
mit einem Anregungsdetektor (AD), der eingangsseitig mit dem
ersten Mittel zum Schätzen (SAM1) und ausgangsseitig mit dem
ersten Gegensprechdetektor (GD1) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei der ein zweiten Gegensprechdetektor (GD2) zur Steuerung
der Dämpfungsvorrichtung (PW) vorgesehen ist, welcher mit dem
ersten Mittel zum Schätzen (SAM1), dem zweiten Mittel zum
Schätzen (SAM2), dem Mittel zur Bestimmung des Leistungs
übertragungsfaktors (LÜF) und einem dritten Mittel zum Schät
zen (SAM3) verbunden ist, welches den mittleren Betrag des
Mikrofonsignals (ys(k)) schätzt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
wobei der zweite Gegensprechdetektor (GD2) auf die Dämpfungs
einrichtung so einwirkt, daß sich die Dämpfung verringert,
wenn Gegensprechen herrscht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
bei dem zur Erhöhung der Anzahl der Filterkoeffizienten die
Adaption der Filterkoeffizienten auf mehrere Abtastschritte
verteilt erfolgt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
bei dem die Adaption mittels eines Normalized Least Mean
Square Verfahrens erfolgt.
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