DE19729475C1 - Schußsimulationsverfahren und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Schußsimulationsverfahren und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- F41G3/2616—Teaching or practice apparatus for gun-aiming or gun-laying using a light emitting device
- F41G3/2622—Teaching or practice apparatus for gun-aiming or gun-laying using a light emitting device for simulating the firing of a gun or the trajectory of a projectile
- F41G3/2683—Teaching or practice apparatus for gun-aiming or gun-laying using a light emitting device for simulating the firing of a gun or the trajectory of a projectile with reflection of the beam on the target back to the weapon
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schußsimulations
verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Ver
fahrens nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw.
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-PS 32 34 949
bekannt. Aus dieser Patentschrift ist eine Einrichtung
zur Schußgefechtssimulation zwischen Gefechtsteilnehmern
bekannt, die als Waffenträger einen der Waffe zugeordne
ten Lasersender zum Aussenden von ein Zielobjekt vermes
senden Laserimpulsen bei der simulierten Schußabgabe,
einen optischen Meßempfänger für vom Zielobjekt reflek
tierte Laserimpulse und eine Auswerteeinrichtung zur Ge
winnung der Trefferinformation, die dann durch codierte
Laserimpulse zum Zielobjekt übertragen wird, und die als
Zielobjekt mit Reflektorelementen für die Laserimpulse
sowie mit mindestens einem optischen Informationsempfän
ger zum Empfangen von codierten Laserimpulsen und zum
Auswerten von darin enthaltener Trefferinformation ver
sehen sind, wobei die Reflektorelemente getrennt von dem
Informationsempfänger ausgebildet und im räumlichen Ab
stand von ihm angeordnet sind.
Aus der DE-PS 22 62 605 ist eine ähnliche Übungsschieß
einrichtung bekannt. Hier wird aufgezeigt, wie durch
lichtoptische Übertragung der Wirkungsdaten des Angrei
fers und durch zielseitige Berücksichtigung des Eigen
schutzes ein realistisches Szenario entsteht, welches
den simulierten Feuerkampf der verbundenen Waffen er
laubt.
Modern ausgerüstete Armeen setzen für die Schieß- und
Gefechtsausbildung an direkt gerichteten Waffen Licht
schußsimulatoren ein. Bekannte Lichtschußsimulatoren
arbeiten mit Hilfe von gepulsten Lichtquellen. Aus tech
nischen Gründen, auch wegen der Kompatibilität zwischen
den eingeführten Simulatoren, arbeiten heute alle Licht
schußsimulatoren mit Wellenlängen um λ = ca. 900 nm. Be
vorzugt werden GaAs-Festkörperlaserdioden verwendet. Bei
allen besonders leistungsfähigen Lichtschußsimulatoren
ist jeder Gefechtsteilnehmer zugleich Angreifer und Ziel
und als Zielsystem unter anderem mit Retroreflektoren
ausgerüstet. Die Vermessung der Retroreflektoren als
Referenz für die Zielposition und die Datenübertragung
vom Angreifer zum Ziel erfolgt mit Hilfe von gepulsten
Laserlichtquellen. Mit diesen Maßnahmen wird eine präzi
se Vermessung der Lage des simulierten Geschosses in der
Zielebene vom Lichtschußsimulator des angreifenden Waf
fensystems möglich, da die Treffer beeinflussenden Fakto
ren, wie Zielentfernung und Zielgeschwindigkeit, mit
augensicheren Laserpulsen vermessen werden können. Damit
und mit den Daten weiterer Sensoren kann für die Berech
nung der Lage des simulierten Geschosses in der Zielebe
ne die Verkantung des Angreifers, die Geschoßballistik,
die Flugzeit des Geschosses oder des Flugkörpers, Vor
halt und Aufsatz, Richtqualität usw. berücksichtigt wer
den.
Aus der Technik der bisher entwickelten und eingeführten
leistungsfähigsten Lichtschußsimulatoren ergibt sich,
daß zwar im zielseitigen Simulationssystem die Daten des
angreifenden Waffensystems (Typ, Munition, Kampfentfer
nung usw.) durch lichtoptische Übertragung während des
Bekämpfungsvorganges bekannt sind und hier unter Berück
sichtigung der Eigendaten des Zieles die Trefferwirkung
bestimmt werden kann, am angreifenden System liegt aber
nachteilig nur die Information über die Position eines
oder einiger Reflektoren vor.
Zur umfassenden Ausbildung der Soldaten unter Einsatzbe
dingungen sind gemeinsame Übungen mit Gefechtsteilneh
mern der verschiedenen Truppengattungen von der Infante
rie bis zur Panzergruppe erforderlich. Alle Gefechtsteil
nehmer sind dazu mit Lichtschußsimulatoren auszustatten.
Insbesondere bei Teilnahme der Infanterie an solchen
Übungen erhält man durch die Große Zahl der Reflektoren
gegebenenfalls eine übermäßige Anzahl von Reflexen auf
Lasermeßsignale, die eine korrekte Auswertung eventuell
unmöglich machen. Es ist auch nicht zu vermeiden, daß
durch zufällige oder bewußte Positionierung einzelner
Infanteristen mit ihren Reflektoren auf oder neben Ge
fechtsfahrzeugen die von Simulator des angreifenden
Systems ermittelten Daten falsch sind bzw. daß durch
solche Maßnahmen die Bekämpfung einzelner Ziele verhin
dert wird. Dem Gefechtsteilnehmern wird ein simulations
spezifisches Verhalten antrainiert, und die Ausbildungs
ziele sind in Frage gestellt.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gat
tungsgemäßes Schußsimulationsverfahren und eine gattungs
gemäße Vorrichtung derart weiterzuentwickeln, daß beim
Angriffssystem Daten vorhanden sind, die eine Differen
zierung der Ziele und Zielgruppen ermöglichen.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einem gattungsgemäßen
Schußsimulationsverfahren mit den kennzeichnenden Merk
malen des Patentanspruchs 1 bzw. mit einer gattungsgemä
ßen Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruchs 6.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Schußsimulationsverfah
rens sind in den Unteransprüchen 2 bis 5 aufgeführt, und
vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung sind in den
Unteransprüchen 7 bis 9 aufgeführt.
Dadurch, daß auswählbar unterschiedliche Wellenlängen
(λ1, λ2) der gepulsten Laserstrahlen ausgesendet und/oder
empfangen werden, ist eine Selektion zwischen Teil
nehmern bzw. Teilnehmergruppen sowie speziellen Einrich
tungen (pyrotechnischen Stationen, Bunkern usw.) mög
lich. Auch Zielsysteme, die ursprünglich ohne Retrore
flektoren gearbeitet haben, können systemtechnisch inte
griert werden.
Neben den aktuell für Lichtschußsimulatoren eingesetzten
GaAs-Festkörperlaserdioden werden für andere technische
Aufgaben auch gepulste und CW-Laserdioden, die anderen
Wellenlängen als λ = ca. 900 nm emittieren, hergestellt.
Die Verwendung einer Kombination von Lasern unterschied
licher Wellenlängen (auch durchstimmbaren) und passiven
und aktiven Selektivfiltern (Kanten-, Bandpaß-, adapti
ven, z. B. piezogesteuerten) für die Zielvermessung bzw.
Zieldifferenzierung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen.
Die Selektivfilter können sowohl vor den Retroreflekto
ren angebracht als auch in die Retroreflektoren inte
griert werden. Gezielt können bestimmte Selektivfilter
auch in die Laserimpulssender eingesetzt werden. Es ist
zu berücksichtigen, daß mit Retroreflektoren verschie
dener Bauart (z. B. massiver Körper oder Hohlspiegel)
durch die Wahl des Materials (Glassorte, z. B. Quarz oder
Farbglas; Metall; Kunststoff) durch die Beschichtung,
durch Vorsatzfilter und weitere Maßnahmen eine Selektion
der reflektierten Laserimpulse in weiten spektralen Be
reichen möglich ist.
Die gesendeten Laserstrahlen werden an der Zielseite re
gistriert. Wenn man dort zusätzlich eine Wellenlängenana
lyse durchführt, kann man zur Steuerung der Messungen
mit Hilfe von aktiven Elementen (z. B. durchstimmbare
Interferenzfilter) oder in einfachen Ausführungen durch
mechanische Vorrichtungen die Laserstrahlen abhängig von
der Wellenlänge durch den Filter bzw. die Sperre durch
lassen oder sperren und so selektive Messungen ermögli
chen.
Eine Maßnahme, welche in einfacher Weise die besonderen
Vorteile des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens
aufzeigt, ist die Ausrüstung der Infanteriezielausrüstun
gen mit Reflektoren mit vorgeschaltetem Selektivfilter,
die nur die Wellenlänge λ1 durchlassen. Alle Simulatoren
für Waffen, die für die Infanterie direkt eine Bedrohung
darstellen, also z. B. Gewehr, Maschinengewehr, Maschinen
kanone, sind so ausgerüstet, daß sie mit Lasern der Wel
lenlänge λ1 die Zielvermessung und Trefferbewertung
durchführen. Andere Lichtschußsimulatoren, z. B. für Pan
zerkanonen, erkennen die Infanteristen nicht, da diese
Systeme erfindungsgemäß die Wellenlänge λ2 nutzen. Gegen
seitige Störungen und Manipulationen dieser Systeme sind
demnach ausgeschlossen.
Erfindungsgemäß ist durch das selektive System und durch
die Laserkombination eine Zuordnung der Teilnehmer bzw.
Teilnehmergruppen oder auch anderer Einrichtungen mög
lich, und zwar am Lasermeßsystem und am Ziel.
Zusätzlich ist es bei einer Häufung der Teilnehmer auch
möglich, eine gezielte Information nur zu einem der Teil
nehmer oder zu einer Gruppe der Teilnehmer oder nur zu
speziellen Einrichtungen zu senden, und zwar auch dann,
wenn eine optische und/oder geometrische Trennung aller
Teilnehmer nicht möglich ist.
Spezielle Nachrichten, die z. B. nur für eine Gruppe der
Teilnehmer bestimmt sind, werden mit einer spezifischen
Wellenlänge gesendet.
Ein allgemeiner Datenaustausch zwischen den teilnehmen
den Systemen erfolgt unabhängig von der für die Messung
genutzen spezifischen Wellenlänge mit Hilfe einer gemein
samen Wellenlänge von z. B. ca. 900 nm.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung
näher erläutert. Sie zeigt in
Fig. 1 schematisch einen Retroreflektor mit einem Selek
tivfilter, in
Fig. 2 einen Retroreflektor mit einer Selektivschicht,
in
Fig. 3 einen Retroreflektor mit zwei Selektivschichten,
und in
Fig. 4 einen Retroreflektor mit einem nachgeschalteten
Empfänger.
Fig. 1 zeigt einen als solchen bekannten Retroreflektor
2, der als Retrospiegel entweder als Vollmaterial oder
hohl ausgebildet ist. Vor dem Retroreflektor 2 ist ein
Selektivfilter 1 angebracht. Dieser Selektivfilter 1
läßt als Kantenfilter einen Wellenlängenbereich durch,
oder als Bandpaßfilter eine ausgewählte Wellenlänge.
Fig. 2 zeigt in einer anderen Ausgestaltung den Retro
reflektor 2, der eine Selektivschicht 3 auf einer seiner
Seiten aufweist, wobei die Selektivschicht 3 passiv oder
aktiv sein kann, d. h. Strahlen einer bestimmten Wellen
länge durchläßt oder sie reflektiert. In diesem Falle
kann der Körper des Retroreflektors 2 aus Vollmaterial
bestehen oder hohl sein.
Fig. 3 zeigt einen Retroreflektor 2 aus Vollmaterial,
der auf zwei Seiten eine Selektivschicht 3 aufweist.
Fig. 4 zeigt einen Retroreflektor 2 der mit einem Aus
koppelungskörper 5, z. B. einem Rechteckprisma verbunden
ist. Dieser Auskoppelungskörper 5 weist eine Selektiv
schicht 4 auf. Es können auch mehrere Flächen mit ver
schiedenen Selektivschichten eingesetzt werden. Durch
den Auskoppelungskörper 5 dringen nur Strahlen mit aus
gewählter Wellenlänge, die in einem nachfolgenden Emp
fänger 6 analysiert werden. Die ausgekoppelten Strahlen
können auch von Detektoren registriert werden, die gege
benenfalls auch selektiv reagieren.
Claims (9)
1. Schußsimulationsverfahren zur Ausbildung von minde
stens zwei Teilnehmern an direktgerichteten Waffen,
mit gepulsten Laserstrahlen, wobei jeder Teilnehmer
ein Angriffs- und Zielsystem umfaßt, wobei das An
griffssystem die Waffe und einen damit gekoppelten
Laserimpulssender aufweist, mit dem die gepulsten La
serstrahlen zumindest zu einem mit dem Zielsystem ver
bundenen Retroreflektor gesendet werden und zumin
dest ein Teil der gepulsten Laserstrahlen von dem
Retroreflektor zu einem mit dem Angriffssystem ver
bundenen Laserimpulsempfänger reflektiert werden und
mit dem gepulsten Laserstrahlen die Entfernung zwi
schen Angriffs- und Zielsystem, dessen Position und
Geschwindigkeit und deren Richtung bestimmt werden
und Informationen übermittelt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß auswählbar unterschiedliche Wellenlängen (λ1,
λ2) der gepulsten Laserstrahlen ausgesendet und/oder
empfangen werden.
2. Schußsimulationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die gepulsten Laserstrahlen un
terschiedlicher Wellenlänge (λ1, λ2) gleichzeitig
oder nacheinander oder verschachtelt ausgesendet
werden.
3. Schußsimulationsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß nur ausgewählte Wellen
längen reflektiert und/oder von dem Laserimpulsemp
fänger empfangen werden.
4. Schußsimulationsverfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die empfangenen
gepulsten Laserstrahlen spektral analysiert werden.
5. Schußsimulationsverfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mit den spektral analysierten
Laserstrahlen die Sperrung oder Durchlassung auswähl
barer Wellenlängen gesteuert wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Schußsimulations
verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, wobei diese einen
mit der Waffe des Angriffssystems gekoppelten Laser
impulssender aufweist, einen Laserimpulsempfänger
und eine Anlage zur Auswertung der vom Laserimpuls
empfänger empfangenen gepulsten Laserstrahlen zum
Richten der Waffe, wobei das Zielsystem mindestens
einen Retroreflektor (2) aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Laserimpulssender mindestens zwei
Laserimpulssender zur wahlweisen Aussendung unter
schiedlicher Wellenlängen (λ1, λ2) umfaßt, und daß
der mindestens eine Retroreflektor (2) einen aktiven
oder passiven vorgeschalteten Selektivfilter (1)
oder eine aktive oder passive Selektivbeschichtung
(3) an mindestens einer seiner reflektierenden Flä
chen aufweist oder daß der Lichtsignalempfänger ei
nen vorgeschalteten aktiven oder passiven Selektiv
filter (1) aufweist.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Schußsimulationsver
fahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die
se einen mit der Waffe des Angriffssystems gekoppel
ten Laserimpulssender aufweist, einen Laserimpulsemp
fänger und eine Anlage zur Auswertung der vom Laser
impulsempfänger empfangenen gepulsten Laserstrahlen
zum Richten der Waffe, wobei das Zielsystem minde
stens einen Retroreflektor (2) aufweist, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Laserimpulssender wahlweise
mit einem von mindestens zwei jeweils eine Wellen
länge (λ1, λ2) oder einen Wellenlängenbereich durch
lassenden vorgeschalteten Selektivfilter (1) koppel
bar ist, und daß der mindestens eine Retroreflektor
(2) einen aktiven oder passiven vorgeschalteten Se
lektivfilter (1) oder eine aktive oder passive Selek
tivbeschichtung (3) an mindestens einer seiner re
flektierenden Flächen aufweist oder daß der Lichtsi
gnalempfänger einen vorgeschalteten aktiven oder
passiven Selektivfilter (1) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Selektivfilter (1) ein Kantenfil
ter oder ein Bandpaßfilter oder ein piezogesteuerter
Filter ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 8 zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Verwendung eines Selektivfilters
(1) mit einer passiven Selektivbeschichtung (4) an
mindestens einer seiner Flächen ein Ankoppelungskör
per (5) vorhanden ist, der die selektierten gepul
sten Laserstrahlen durchläßt, und ein diesem nachge
schalteter Empfänger (6), der die Laserstrahlen ana
lysiert und registriert und die Sperrung oder Durch
lassung auswählbarer Wellenlängen steuert.
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