DE19731050A1

DE19731050A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Anbringen einer Druckplatte auf einer Trommel oder einem Zylinder

Info

Publication number: DE19731050A1
Application number: DE19731050A
Authority: DE
Inventors: Daniel Gelbart
Original assignee: Creo Products Inc
Current assignee: Kodak Graphic Communications Canada Co
Priority date: 1996-06-17
Filing date: 1997-07-21
Publication date: 1999-01-28
Anticipated expiration: 2017-07-22
Also published as: US5699740A; DE19731050C2

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Anbringen einer Druckplatte auf einer Trommel oder einem Zylinder.

Herkömmliche Belichter im Vordruckbereich von Druckmaschinen benützen im allgemeinen Vakuum, um zu belichtende Filme auf einer rotierenden Trommel zu halten, während diese einem Laserstrahl ausgesetzt sind. Um lithographische Druckplatten direkt belichten zu können, ist ein Verfahren zum Befestigen von Metallplatten an der Außenumfangsfläche einer rotierenden Trommel oder eines Zylinders erwünscht. Aufgrund der höheren Steifigkeit und Dicke einer Metall-Druckplatte ist es jedoch schwierig, eine derartige Druckplatte nur mit Unterdruck auf der Trommel zu halten, insbesondere wenn diese rotiert. Bisher wurden deshalb mechanische oder magnetische Klemmvorrichtungen verwendet, ebenso Stahlplatten auf magnetischen Trommeln.

Da jedoch die meisten lithographischen Druckplatten aus Aluminium bestehen und daher nicht magnetisch sind, ist es erwünscht, ein System zu schaffen, mit dem die Druckplatte ohne Klemmvorrichtungen oder Magneteinrichtungen sicher auf der Trommel gehalten werden kann. Eine solche Platte kann somit direkt auf der Trommel belichtet werden oder vor-belichtet werden und dann später auf einem Druckzylinder einer Druckmaschine befestigt werden. Gerade in dieser Anwendung ermöglicht die Verwendung von Unterdruck anstatt von Klemmvorrichtungen eine nahezu spaltlose Plattenbefestigung und eine vereinfachte automatische Beladung von Druckplatten. Ebenso sollte eine Anwendung von dünnen, metallbeschichteten flexographischen Druckplatten möglich sein.

Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit dem bzw. der die Anbringung von metallischen Druckplatten auf einer Trommel oder einem Zylinder(-abschnitt) erleichtert werden kann.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruches 1 bzw. 6 und eine Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruches 7.

Durch die vorgeschlagene Ausführung kann eine Vereinfachung der Anbringung von metallischen Druckplatten erreicht werden. Die Erfindung beruht hierbei auf der Erkenntnis, daß Metallplatten, die als Druckplattensubstrat verwendet werden, eine bleibende Krümmung verliehen werden kann, die der Trommel- oder Zylinderform entspricht. Wenn die Platten jedoch bereits vorgekrümmt würden, würde dies Handhabungsprobleme verursachen, insbesondere während der Plattenentwicklung, da die Krümmung beim Umhüllen des Druckzylinders oder der Belichtungstrommel aufgeweitet werden müßte. Insbesondere bei Weichaluminiumplatten würde diese Zylinderform dann nicht wiederhergestellt werden können. Somit bietet die Zuführung der Druckplatte im flachen Zustand erhebliche Vorteile, da sich durch die verliehene Krümmung die Druckplatte praktisch automatisch auf die Trommel aufwickelt und im wesentlichen sogar ohne Unterdruck in dieser Form um den Zylinder herum verbleibt. Die Krümmung wird insbesondere durch wenigstens drei Rollen, die unmittelbar beim Plattenzylinder angeordnet sind, erzeugt. Die zusätzliche Anordnung einer vierten Rolle ermöglicht die Aufhebung der Krümmung beim Entladen der Platte.

Diese Möglichkeit ist insbesondere für computerunterstützte Direkt-Druckverfahren wesentlich, da dort das Vorliegen einer flachen Platte aus Handhabungsgründen wichtig ist. In einfachster Weise arbeiten die Rollen somit ähnlich einer Blech-Biegemaschine. Der Radius, der der Platte verliehen wird, kann hierbei geringer sein als der Radius des Zylinders, so daß die Platte im gebogenen Zustand sicher auf der Trommel befestigt ist, selbst wenn das Unterdrucksystem ausfallen sollte.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Reibung der Druckplatte auf der Zylinderoberfläche durch die Einbettung von Diamantenstaub erhöht. Der Diamantenstaub bildet kleine Vertiefungen, so daß ein Schlupf der Platte auf der Trommel während des Druckes sicher vermieden werden kann. Somit können sämtliche Arten von metallischen Platten verwendet werden, selbst wenn die aktive Schicht nicht metallisch ist.

Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung näher erläutert und beschrieben. Hierbei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform; und

Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform.

In Fig. 1 wird eine metallische Druckplatte 1 auf einem Zylinder 2 befestigt ("geladen") und durch Unterdruck gehalten. Das Innere des Zylinders 2 wird dabei durch eine Vakuumpumpe 3 evakuiert, die über eine Drehdurchführung 10 mit dem Innenraum des Zylinders 2 verbunden ist. Der Unterdruck erreicht somit die Zylinderoberfläche durch kleine Durchbrüche 11. Diese Anordnung ist bei Filmbelichtungsvorrichtungen üblich, so daß eine weitere Beschreibung unterbleiben kann. Es sei darauf hingewiesen, daß der Zylinder 2 sowohl eine Belichtungstrommel als auch ein Druckzylinder eines Direkt-Drucksystems sein kann. Nachdem die Platte 1 auf dem Zylinder 2 befestigt ist, rotiert dieser, wobei ein Laserstrahl (nicht gezeigt) die Platte 1 entsprechend der gewünschten Bildgebung belichtet. Solche Direkt-Belichtungsverfahren sind handelsüblich.

Der Zylinder 2 kann ebenfalls ein Druckzylinder einer Offset- Bogen-Druckmaschine oder ein sonstiger Zylinder im Druckbereich sein. Insbesondere, wenn der Zylinder 2 Teil einer Druckmaschine ist, ist erwünscht, die Reibung zwischen dem Zylinder 2 und der Platte 1 zu erhöhen, damit Schlupf während des Druckvorganges vermieden wird, insbesondere im Mehrfarbendruck. In einer bevorzugten Ausführungsform für den Einsatz direkt auf der Druckmaschine wird daher die Reibung zwischen der Oberfläche des Plattenzylinders und der Platte 1 durch Einbettung von feinem Diamantpulver (Partikelgröße von 0,05 bis 0,1 mm) erhöht. Die Diamantpartikel oder ähnliche harte und scharfe Partikel können an der Platten-/Zylinderoberfläche aufgebracht werden, indem diese entsprechend überrollt werden oder auch durch Elektrobeschichtung.

Für den Belichtungsvorgang als solches werden derartige reibungserhöhende Partikel jedoch nicht benötigt. Neben den Durchbrüchen 11 können auch andere technische Merkmale vorgesehen sein, um den Unterdruck auf der Zylinderoberfläche zu erzeugen. Beispielsweise können Rillen, poröse Zylinderwände oder ähnliche Mittel vorgesehen sein.

Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Anordnung von vier Rollen 4, 5, 6 und 7, die in unmittelbarer Nähe zum Zylinder 2 angeordnet sind. Diese Biegerollen 4 bis 7 werden dabei von einem Motor 8 angetrieben, wobei es ausreichend ist, daß nur eine der Rollen (hier die Rolle 6) angetrieben wird. Der Motor 8 ist dabei bevorzugt direkt an die Rolle 6 angekuppelt. Da die Außenseite mancher Druckplatten kratzempfindlich ist, können die Rollen 6 und 7 mit einer elastomeren Beschichtung, insbesondere Gummi oder Polyurethan, beschichtet sein. Die Rollen 5 und 6 bilden hierbei ein Rollenpaar, dessen Rollenspalt in etwa der Dicke der Platte 1 entspricht. Alle vier Rollen 4 bis 7 erstrecken sich über die volle Länge des Zylinders 2. Die Rolle 7 ist dabei im Austrittsweg der Platte 1 von den Rollen 5 und 6 angeordnet und verursacht dadurch die Umbiegung und Krümmung der Platte 1 zum Zylinder 2 hin. Die genaue Position der Rolle 7 kann dabei so ausgewählt werden, daß der Platte 1 eine bleibende Krümmung verliehen wird, die etwa der Krümmung oder dem Radius des Zylinders 2 entspricht. Der Radius der bleibenden Krümmung kann dabei auch geringer sein als der Radius des Zylinders 2, wobei der Halt der Platte 1 auf dem Zylinder 2 verbessert wird. Insbesondere hält hierdurch die so gekrümmte Platte 1 auf dem Zylinder 2 selbst ohne Unterdruck.

Um eine Platte 1 auf dem Zylinder 2 zu befestigen bzw. zu "laden", wird die Platte 1 zwischen die Rollen 5 und 6 eingeführt. Die angetriebene Rolle 6 zieht dabei die Platte 1 ein und umhüllt somit den Zylinder 2, der langsam rotiert, um den Ladevorgang zu unterstützen. Nach diesem "Ladevorgang" wird die Vakuumpumpe 3 aktiviert, um die Platte 1 auf dem Zylinder 2 zu befestigen.

Um die Platte 1 von dem Zylinder 2 zu entladen, wird dieser und die Rolle 6 in entgegengesetzter Richtung angetrieben. Wenn die vorauslaufende Plattenkante vor einer Umlenkeinrichtung 9 anliegt, wird diese in Richtung zum Zylinder 2 hin bewegt, so daß sich bei der Weiterdrehung des Zylinders 2 die Platte 1 auf die Umlenkeinrichtung 9 aufschiebt und somit in den Walzenspalt der Rollen 5 und 6 gelangt. Dabei wird im allgemeinen der Unterdruck an dem Zylinder 2 während des Entladevorganges aufrechterhalten, um ausreichende Reibung zwischen dem Zylinder 2 und der Platte 1 aufrechtzuerhalten. Die Umlenkeinrichtung 9 kann hierbei eine stabile Klinge sein, die sich entlang des Zylinders 2 erstreckt oder auch nur einige Finger entlang dem Außenumfang des Zylinders 2. Derartige "Abstreifer" sind an sich bekannt.

Wenn die Platte 1 die Rolle 4 beim Entladevorgang erreicht, wird die gekrümmte Platte in entgegengesetzter Richtung gebogen, so daß die Krümmung wiederum beseitigt wird und die Platte 1, mit Ausnahme einer geringen Abbiegung im Kantenbereich, weitgehend flach wird. Wenn der Zylinder 2 einen Durchmesser von 250 mm aufweist, hat sich ein Durchmesser der Rollen 4 bis 7 von etwa 50 mm bewährt, insbesondere bei der Beladung bzw. Entladung von Aluminium-Druckplatten in der Dicke von 0,1 mm bis 0,3 mm.

Wie in Fig. 2 dargestellt, kann die Krümmung der Platte 1 anstatt der Anpassung auf die Außenzylinderfläche auch für eine zumindest teilweise zylindrische Innenfläche angewendet werden. Hierbei wird die Platte 1 mit Hilfe der Rollen 4 bis 7 auf eine Innenfläche 13 eines Halb-Zylinders 12 aufgebracht. Die durch die Rollen 4 bis 7 erzeugte Krümmung der Platte 1 entspricht somit der Krümmung der Innenfläche 13, so daß die Platte 1 passend an dieser anliegt.

Claims

1. Verfahren zum Anbringen einer Druckplatte auf einem Zylinder, gekennzeichnet durch die Schritte:

a) Krümmung der Druckplatte (1) in Nähe des Zylinders (2); und
b) Überführen der Druckplatte (1) auf den Zylinder (2) im wesentlichen gleichzeitig mit dem Krümmungsschritt (a), wobei die erzeugte Krümmung der Druckplatte (1) dem Zylinder (2) angepaßt ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (2) eine Außenfläche mit Durchbrüchen (11) aufweist und zusammen mit dem Überführungsschritt (b) die Druckplatte (1) auf dem Zylinder (2) durch zumindest teilweises Evakuieren des Innenraums des Zylinders (2) befestigt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (1) auf dem Zylinder (2) zunächst belichtet wird und dann die Druckplatte (1) von dem Zylinder (2) entladen wird, wobei die Krümmung der Druckplatte (1) beim Entladen im wesentlichen in einen flachen Zustand zurückgeführt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümmung der Druckplatte (1) durch Biegerollen (4 bis 7) erzeugt wird, wobei die Krümmung der Druckplatte (1) geringfügig kleiner ist als der Radius des Zylinders (2).

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (2) ein Druckzylinder einer Druckmaschine ist, wobei die Außen-Mantelfläche des Zylinders (2) vor dem Befestigen der Druckplatte (1) zur Reibungserhöhung behandelt wird.

6. Verfahren zum Anbringen einer Druckplatte auf der Innenfläche eines Zylinders(-abschnitts), gekennzeichnet durch die Schritte:

a) Krümmung der Druckplatte (1) in Nähe des Zylinders (2); und
b) überführen der Druckplatte (1) auf die Innenfläche (13) des Zylinders (2) im wesentlichen gleichzeitig mit dem Krümmungsschritt (a), wobei die erzeugte Krümmung der Druckplatte (1) dem Zylinder (2) angepaßt ist.

7. Vorrichtung zum Anbringen einer Druckplatte auf einem Zylinder, dadurch gekennzeichnet, daß ein Satz von wenigstens drei Biegerollen (4 bis 7) in Nähe des Zylinders (2) angeordnet ist, um der Druckplatte (1) eine Krümmung zu verleihen und die Druckplatte (1) auf den Zylinder (2) überzuführen.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Biegerollensatz (4 bis 7) wenigstens zwei Einzugsrollen (5, 6) aufweist, um die Druckplatte (1) im flachen Zustand einzuziehen, und eine benachbarte Biegerolle (7) aufweist, um die Druckplatte (1) um den Zylinder (2) herumzubiegen.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzugsrollen (5, 6) und die Biegerolle (7) sich im wesentlichen entlang der axialen Länge des Zylinders (2) erstrecken und im wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (2) eine Außenfläche mit Durchbrüchen (11) aufweist, die in Verbindung mit einer Vakuumpumpe (3) stehen.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (2) eine Belichtungstrommel eines Direkt-Belichtungssystems oder ein Druckzylinder einer Druckmaschine ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (2) eine reibungserhöhende Beschichtung aufweist.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (2) ein Druckzylinder einer Offset-Mehrfarben-Druckmaschine ist.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß benachbart zum Zylinder (2) eine Umlenkeinrichtung (9) angeordnet ist, um zum Entladen der Druckplatte (1) diese vom Zylinder (2) abzustreifen.

15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung (9) schwenkbar in Nähe des Zylinders (2) angeordnet ist.

16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung (9) zu dem Biegerollensatz (4 bis 7) hin ausgerichtet ist.

17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Einzugsrollen (5, 6) von einem Motor (8) angetrieben ist.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümmung der Druckplatte (1) so ausgelegt ist, daß diese exakt auf den Krümmungsradius des Zylinders (2) paßt.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (1) ein weiches Metallsubstrat aufweist.