DE19736869A1 - Verfahren zur Prüfung von Behältern mit Verschlüssen - Google Patents
Verfahren zur Prüfung von Behältern mit VerschlüssenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen von Merkmalen
von Behältern, die mit einem Verschluß verschlossen sind, wo
bei in dem Verschluß mechanische Schwingungen angeregt werden
und die mechanischen Schwingungen analysiert werden. Bei die
sen Merkmalen kann es sich beispielsweise um den mittigen Sitz
des Verschlusses auf der Behälteröffnung, die Festigkeit der
Anbringung des Verschlusses an der Behälteröffnung oder das
Restluftvolumen bei Behältern handeln, in denen die Flüssig
keit zur Verdrängung der Restluft vor dem Verschließen auf
geschäumt wird oder die verfahrensbedingt randvoll gefüllt
werden sollen.
Aus DE-A-40 04 965 ist es bekannt, Unterdruckverschlüsse mit
federndem Deckel, insbesondere Unterdruck-Schraubverschlüsse,
auf die Dichtigkeit ihrer Anbringung zu überprüfen, indem in
dem Deckel mechanische Schwingungen erzeugt werden, die Schwin
gungen bezüglich ihrer Frequenz, Periodendauer, Zeitintegral
der Amplitude und/oder Dämpfung verarbeitet und ausgewertet
werden und daraus die Höhe des Unterdrucks im Behälter
ermittelt wird. Der Unterdruck kann beispielsweise durch Ein
blasen von Wasserdampf in das verbleibende Restvolumen des
Behälters erzeugt werden oder dadurch, daß das Getränk heiß
eingefüllt wird. In jedem Fall entwickelt sich der Unterdruck
erst nach Abkühlen des Wasserdampfes bzw. wenn das Getränk die
Umgebungstemperatur angenommen hat. Ähnliche Verfahren zur
Messung der Dichtigkeit des Verschlusses sind auch bei Behäl
tern bekannt, in denen der Inhalt unter Überdruck steht, ins
besondere bei Getränkeflaschen mit kohlensäurehaltigen Geträn
ken wie Mineralwässer oder Bier. Auch dieser Überdruck baut
sich erst allmählich auf. Eine Prüfung der Dichtigkeit von Be
hälterverschlüssen auf dem Umweg über eine Prüfung des Über
drucks oder Unterdrucks in-einem Behälter ist daher erst mög
lich, wenn sich durch Temperaturausgleich der Unterdruck ge
bildet hat bzw. sich durch entweichende Kohlensäure ein gewis
ser Überdruck aufgebaut hat. Unmittelbar nach dem Aufbringen
der Verschlüsse durch einen Verschließer muß man daher eine
bestimmte Zeit abwarten, bevor die Dichtigkeitsprüfung durch
geführt werden kann. Auf einem Transporteur werden die Behäl
ter mit einer Geschwindigkeit von ca. 0,5 m/s bis 1,5 m/s
innerhalb dieser Zeit etwa 8 m weitertransportiert; unter der
Annahme, daß sich merklicher Druckauf- bzw. -abbau erst nach
frühestens 5-10 Sekunden einstellt (bei Heißabfüllung noch
später), wird je nach Empfindlichkeit der Meßapparatur eine
Prüfung über Druckunterschiede erst ab 5 bis 10 Meter hinter
dem Verschließer möglich. Insbesondere da nicht nur der
Druckaufbau/-abbau gering ist, sondern zusätzlich die Undich
tigkeit äußerst gering ist.
Beim Abfüllen von schäumenden Getränken, insbesondere Bier,
muß darauf geachtet werden, möglichst wenig Luft in die
Flasche einzuschließen, da durch den Luftsauerstoff das Bier
geschmacklich beeinträchtigt wird. Es besteht keine Möglich
keit die Größe des eingeschlossenen Luftvolumens laufend zu
messen. Bisher kann die Größe des Luftvolumens nur stich
probenweise durch Öffnen der Bierflasche überprüft werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst ein
fache Prüfung von Merkmalen von Behältern mit Verschlüssen zu
ermöglichen.
Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese Auf
gabe dadurch gelöst, daß die Analyse der in dem Verschluß an
geregten Schwingungen unmittelbar nach dem Aufbringen der Ver
schlüsse durchgeführt wird, d. h. bevor sich in dem Behälter
ein merklicher Unterdruck oder Überdruck aufgebaut hat.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren können Merkmale wie der
mittige Sitz des Verschlusses, die Güte der Crimpung bei Kron
korkverschlüssen oder Festigkeit der Anbringung des Verschlus
ses bei Twist-Off-Verschlüssen bzw. der richtige Sitz und Ver
schluß von Dosendeckeln geprüft werden, und das auch bei Pro
dukten bzw. Fülltechniken, die kein Vakuum oder Überdruck er
zeugen. Ferner wird eine laufende Kontrolle des bei aufschäu
menden Getränken in den Behälter eingeschlossenen Luftvolumens
ermöglicht.
Bei der Analyse der mechanischen Schwingungen des Verschlusses
wird insbesondere die Frequenz, die Abklingzeit der Schwingung
(Dämpfung), das Zeitintegral der Schwingungsamplitude und/oder
die Absolutstärke der Schwingung untersucht.
Die Anregung der mechanischen Schwingung in dem Verschluß kann
durch einen mittels eine Magnetspule erzeugten kurzen magneti
schen Impuls oder durch einen kurzen Ultraschallimpuls oder
mechanisches Anschlagen erfolgen. Die Detektierung der mecha
nischen Schwingungen des Verschlusses kann durch ein Mikrofon,
auf induktivem Weg oder dergleichen erfolgen.
Nachfolgend wird zunächst das erfindungsgemäße Verfahren näher
erläutert, soweit es die Untersuchung und Prüfung des richti
gen Sitzes von Behälterverschlüssen betrifft. Diese Untersu
chung erfolgt vorzugsweise dadurch, daß die Abklingzeit der
Schwingung ermittelt wird und überprüft wird, ob die Abkling
zeit außerhalb eines bestimmten Schwellwertbereiches liegt,
was dann als Anzeichen für einen nicht korrekten Sitz des Be
hälterverschlusses interpretiert wird.
Ein anderes oder zusätzliches Prüfkriterium ist das Zeitinte
gral der Schwingungsstärke (Amplitude), das nachfolgend als
Energie bezeichnet wird.
Die Prüfung erfolgt jeweils unmittelbar nach dem Anbringen des
Behälterverschlusses. Dadurch kann der Einfluß einer Änderung
des Innendrucks nach dem Verschließen des Behälters weitgehend
eliminiert werden, da sich eine solche Änderung des Innen
drucks erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung ein
stellt.
Ziel der Erfindung ist letzten Endes, sicherzustellen, daß die
Behälter dicht verschlossen sind. Die Dichtigkeit wird jedoch
nicht unmittelbar durch Ermittlung des Innendrucks festge
stellt, sondern dadurch, das die häufigste Ursache für undich
te Behälterverschlüsse festgestellt wird, nämlich der nicht
korrekte Sitz des Verschlusses.
Es hat sich gezeigt, daß Behälterverschlüsse, insbesondere
Kronkorkdeckel, die schief oder nicht mittig auf der Öffnung
einer Getränkeflasche sitzen, sich im Schwingverhalten von
Verschlüssen mit richtigem Sitz unterscheiden. Die Messung der
Schwingungsfrequenz ermöglicht dabei im allgemeinen keine
sichere Unterscheidung, da die Frequenz schief sitzender Ver
schlüsse auch im Bereich mittig sitzender Verschlüsse liegen
kann. Die Abklingzeit der Schwingung und die Energie der
Schwingung haben sich dagegen als ein wesentlich zuverlässige
res Unterscheidungskriterium herausgestellt. Beide Werte hän
gen zwar zu einem gewissen Ausmaß auch vom Innendruck ab. In
der Hauptsache hängen sie jedoch vom ordnungsgemäßen Anbringen
des Verschlusses an dem Behälter ab. Es ist einleuchtend, daß
ein schief gezogener Deckel ähnlich wie ein asymmetrisch auf
gespanntes Trommelfell keine sauberen Schwingungen ausbilden
kann. Insbesondere wenn der Deckel so schief auf der Flasche
sitzt, daß auf einer Seite eine Öffnung zwischen dem Deckel
und dem Öffnungsrand verbleibt, klingen Deckelschwingungen
sehr rasch ab. Es hat sich gezeigt, daß das erfindungsgemäße
Verfahren eine etwa um 10% bessere Erkennungssicherheit auf
weist als ein Verfahren, bei dem mittels Frequenzanalyse die
Dichtigkeit eines Verschlusses festgestellt wird.
In der älteren deutschen Patentanmeldung "Verfahren zur Be
stimmung von Parametern, z. B. Füllstand, Druck, Gaszusammen-Setzung
in verschlossenen Behältern", amtliches Aktenzeichen
196 46 685.7 vom 12. November 1996, ist ein Verfahren zur Be
stimmung von Parametern von verschlossenen Behältern angege
ben, bei dem in einer Behälterwand primäre mechanische Schwin
gungen angeregt werden und dann die durch die primären mecha
nischen Schwingungen der Behälterwand in dem Behälter angereg
ten sekundären Schwingungen aufgenommen und analysiert werden,
die innerhalb des Raumes zwischen Verschluß und der Flüssig
keit stattfinden, wobei aus der festgestellten Frequenz der
sekundären Schwingungen die gesuchten Parameter ermittelt wer
den. Die primären Schwingungen und die sekundären Schwingungen
treten zeitlich verschoben auf und können durch entsprechend
zeitlich versetzte Meßfenster getrennt erfaßt werden. Die in
dem zweiten Zeitfenster zu beobachtende Schwingung ist auf die
Ausbildung einer stehenden Welle zwischen dem Deckel und dem
Flüssigkeitsspiegel zurückzuführen. Bei einer nicht ordnungs
gemäß verschlossenen Flasche ist die Ausbildung dieser stehen
den Welle gestört, was sich insbesondere in kleineren Werten
der gemessenen Energie der sekundären Schwingungen bemerkbar
macht.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich sowohl für Kronkor
ken, die aufgecrimpt werden, als auch für Schraubverschlüsse,
deren Gewinde durch Anrollen erst geformt wird, und für
Twist-Off-Verschlüsse, als auch für Dosendeckel.
Vorrichtungen zum Aufbringen von Verschlüssen auf Getränkefla
schen, sogenannte Verschließer, bestehen im allgemeinen aus
mehreren Crimp- bzw. Anrollorgangen. Es wurde festgestellt,
daß die einzelnen Verschließorgane Verschlüsse mit unter
schiedlichen Werten der Abklingzeit, der Energie und der Fre
quenz des Schwingungsmusters herstellen. Es hat sich insbeson
dere gezeigt, daß sich eine Änderung der Füll- und Verschließ
geschwindigkeit bei vielen Verschließern in einer Änderung der
Verschließkraft niederschlägt, was bedeutet, daß die Werte der
Abklingzeit, der Energie und der Frequenz der einzelnen Ver
schließorgane von der Füll- und Verschließgeschwindigkeit ab
hängig sind und entsprechend korrigiert werden können, um eine
optimale Konstanz zu erhalten. Insbesondere bei der Frequenz
auswertung zeigen sich deutliche Unterschiede, was darauf zu
rückzuführen ist, daß die einzelnen Verschließorgane Ver
schlüsse mit unterschiedlichen Vorspannungen herstellen. Das
erfindungsgemäße Prüfverfahren läßt sich daher dadurch verfei
nern, daß den einzelnen Verschließorganen jeweils eigene
Grenzwerte für die Beurteilung der Behälterverschlüsse zuge
ordnet werden. Es wird dadurch möglich, besonders enge Grenz
werte zu setzen und damit das erfindungsgemäße Verfahren mit
einer hohen Treffsicherheit durchzuführen.
Gleichzeitig besteht auch die Möglichkeit, die einzelnen Ver
schließorgane einer Verschließvorrichtung so einzustellen, daß
sie weitgehen einheitliche Verschlüsse produzieren, vorausge
setzt natürlich, daß die maschinenbautechnische Konstruktion
der Verschließorgane eine Änderung dieser Einstellparameter
zuläßt.
Eine genaue und gleichförmige Einstellung der Verschließpara
meter ist insbesondere für die in Amerika weit verbreiteten
Twist-Off-Verschlüsse von Bedeutung, die ähnlich wie Kronkor
ken aufgecrimpt werden, beim Öffnen der Flasche jedoch wie ein
Schraubverschluß durch eine kurze Drehung abgeschraubt werden.
Hier ist es wichtig, daß die Crimpung in einem engen Toleranz
bereich liegt, denn nicht fest genug gecrimpte Deckel werden
leicht undicht oder lösen sich, während zu fest gecrimpte Dec
kel nicht abgeschraubt werden können. Mittels des erfindungs
gemäßen Verfahrens kann die Festigkeit oder Stärke der Crim
pung, d. h. die durch die Crimpung bewirkte Vorspannung des
Deckels, überprüft werden. Die Überprüfung kann sich dabei
sowohl auf eine Messung der Energie als auch der Abklingzeit
stützen. Besonders geeignet ist hierbei jedoch eine Messung
der Frequenz der Deckelschwingung. Die Überprüfung der Deckel
spannung sollte dabei unmittelbar nach dem Anbringen des Ver
schlusses durchgeführt werden, da sich dann ein eventuell ent
wickelnder Unter- oder Überdruck innerhalb des Behälters nur
sehr wenig auf das Meßergebnis auswirkt.
Die gemessenen Werte der Frequenz, der Abklingzeit und der
Energie werden auch durch die Dichtungsmasse innerhalb des
Verschlusses, das sogenannte Compound beeinflußt. Abweichun
gen der Meßwerte können ihren Grund daher auch in Unregelmä
ßigkeiten im Compound haben. Flaschen oder Behälter mit Un
regelmäßigkeiten des Compounds werden daher ebenfalls als Aus
schuß angesehen und aus der Produktion ausgeschleust.
Getränkeflaschen haben unterschiedliche Größen, d. h. Abwei
chungen in der vertikalen Höhe. Selbst bei genormten Flaschen
einer Produktionscharge beträgt die Höhendifferenz bis zu 1,5
mm. Da wiederverwendete Flaschen auch von anderen Herstellern
stammen können und einige Jahre alt sein können, treten Höhen
abweichungen bis zu 10 mm auf. Der Abstand zwischen der Ein
richtung zum Anregen der mechanischen Schwingungen in dem Ver
schluß, beispielsweise einer Magnetspule, und dem Verschluß
selbst liegt dabei in der gleichen Größenordnung und beträgt
üblicherweise zwischen 3 und 10 mm. Gleiches gilt für den Ab
stand zwischen dem Deckel und der Einrichtung zum Detektieren
der mechanischen Schwingungen, beispielsweise einem Mikrofon.
Für die Messung der Abklingzeit und gegebenenfalls der Fre
quenz spielen unterschiedliche Flaschengrößen zwar kaum eine
Rolle. Die Energiemessung hängt jedoch sehr stark von der Fla
schenhöhe ab, da zum einen die magnetische Erregung des
Deckels mit zunehmendem Abstand zwischen Magnetspule und
Deckel kleiner wird und zum anderen der Verlust im Schallpegel
vom Deckel zurück zum Mikrofon ebenfalls größer wird. Der Wert
der gemessenen Energie hängt daher stark vom Abstand zwischen
Behälter und Meßeinrichtung ab. Vorzugsweise wird daher die
Flaschenhöhe mittels einer Kamera, über Ultraschall, Laser,
induktive Abstandsmessung oder dergleichen bestimmt und als
Korrekturfaktor berücksichtigt. Der Korrekturfaktor hängt da
bei exponentiell von dem ermittelten Abstand ab. Allerdings
treten in den Grenzbereichen Nicht-Linearitäten auf und es ist
daher vorzuziehen, den Korrekturfaktor anhand einer Korrektur
kurve zu ermitteln, die durch Einzelmessungen mit verschiede
nen Abständen aufgestellt wurde. Es kann zweckmäßig sein, auch
die ermittelten Werte der Abklingzeit und der Frequenz in Ab
hängigkeit des Abstandes zwischen Verschluß und Meßeinrichtung
zu korrigieren. Wie erwähnt, sind die erforderlichen Korrektu
ren hierbei wesentlich geringer, und sie können im allgemeinen
über eine eingelernte Kurve vorgenommen werden.
Es wird nun die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Bestimmung der Größe des Luftvolumens in Getränkeflaschen, die
mit einem aufschäumenden Getränk wie Bier gefüllt sind, be
schrieben. Die laufende Bestimmung des beim Verschließvorgang
in die Flasche gelangenden Luftsauerstoffs ist ein bisher un
gelöstes Problem des Abfüllvorgangs in modernen Brauereien.
Zur Verdrängung des Luftsauerstoffs werden die Flaschen oder
Dosen nach dem Füllen und kurz vor dem Verschließen mittels
eines dünnen Wasserstrahls (sogenannte Wasser-Injektion) zum
Aufschäumen gebracht. Durch den Schaum und das dabei ent
wickelte CO2 wird die im Kopfraum verbleibende Luft verdrängt.
Bisher war es nicht möglich, bei voller Produktionsgeschwin
digkeit zu überprüfen, ob diese Verdrängung des Luftsauer
stoffs einwandfrei von statten geht. Die Wasser-Injektion kann
fehlerhaft verlaufen, da die Wasser-Injektion selbst fehler
haft arbeiten kann oder weil ein Teil des Schaums einer an
sich richtig aufgeschäumten Flasche durch die Zentrifugalkraft
am Einlauf des Verschließers wieder aus der Flasche oder der
Dose herausgeschleudert wird, so daß wieder Luft in den Kopf
raum der Flasche oder Dose eindringen kann, die dann durch den
Verschluß eingeschlossen wird. Der Luftsauerstoff reagiert in
der Folgezeit mit dem Bier, was zumindest zu einer Geschmacks
beeinträchtigung führt. Zur Vermeidung von Geschmacksbeein
trächtigungen soll das miteingeschlossene Luftvolumen kleiner
als 0,2 und vorzugsweise kleiner als 0,1 ml sein. In der
Praxis treten jedoch Fälle auf, bei denen das eingeschlossene
Luftvolumen bis zu einigen ml beträgt. Erst ab einer Größe von
ca. 1 ml kann das Luftvolumen mit einer Lichtschranke erkannt
werden. Kleinere Luftvolumina sind mit optischen Mitteln unter
den Kronkorken nicht erkennbar und in Dosen gar nicht erkenn
bar. Bisher konnte der Sauerstoffgehalt in den einzelnen
Flaschen nur stichprobenweise durch Öffnen der Behälter be
stimmt werden. Es wurde nunmehr gefunden, daß auch sehr kleine
Luftblasen unter dem Verschluß durch Bestimmung der Dämpfungs- und/oder
Energiewerte nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
festgestellt werden können.
Bei einer mittels Wasser-Injektion aufgeschäumten Bierflasche
steht der Schaum bis zum Öffnungsrand und benetzt die Unter
seite eines aufgebrachten Kronkorkverschlusses. Der die Unter
seite des Kronkorkverschlusses benetzende Schaum dämpft me
chanische Schwingungen des Deckels, so daß die Abklingzeit der
mechanischen Schwingungen verkürzt wird und die Energie der
Schwingungen verringert wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren machen sich auch sehr
kleine Luftvolumina unter dem Kronkorken durch signifikant
längere Abklingzeit und eine höhere Energie der Schwingung
bemerkbar. Ein zu großes Luftvolumen läßt sich daher am Über
schreiten eines oberen Grenzwertes der Abklingzeit oder der
Energie der Schwingung erkennen.
Die Abklingzeit der Schwingungen hängt auch von der Schaum
dichte ab. Die Schaumdichte nimmt nach dem Aufschäumen relativ
rasch ab, so daß vergleichbare Bedingungen zur Bestimmung des
Luftvolumens durch Messung der Abklingzeit bzw. der Energie
der Schwingungen nur bei weitgehend konstanter Füllgeschwin
digkeit vorliegen. Bei unterschiedlichen Füllgeschwindigkeiten
und unterschiedlicher Zeitdauer zwischen Aufschäumen, Ver
schließen und Durchführung der Messungen werden diese Unter
schiede vorzugsweise in die Auswertung der Meßergebnisse ein
bezogen, d. h. die Grenzwerte entsprechend dem geringeren
Dämpfungsverhalten von weniger Schaum heraufgesetzt. Zweckmä
ßig werden die Korrekturen wiederum anhand von Korrekturtabel
len vorgenommen. Dadurch können auch bei unterschiedlichem
zeitlichen Verlauf der einzelnen Maßnahmen, die für das Füllen
und Verschließen der Behälter erforderlich sind, zuverlässige
Aussagen über das Volumen eingeschlossener Luftblasen im Kopf
raum der Behälter getroffen werden.
Anstatt die Schaumdichte anhand von Erfahrungswerten entspre
chend der Füllgeschwindigkeit zu berücksichtigen, kann die
Schaumdichte auch unmittelbar meßtechnisch erfaßt werden, z. B.
über die Dämpfung eines Lichtstrahls, wobei dichter Schaum
stärker dämpft, über die Dämpfung eines Röntgen- oder Gamma
strahls, der durch höhere Schaumdichte stärker absorbiert
wird, mittels Messung der Feinporigkeit des Schaums mittels
einer Kamera, wobei dichterer Schaum feinere Poren aufweist,
oder mittels Auswertung einer kapazitiven Füllstandskontrolle,
die in der Lage ist, eine Aussage über die Schaumdichte zu
treffen. Ein so erhaltener Wert kann dazu benutzt werden,
Dämpfungs- bzw. Energiewerte der Schwingung derart zu kom
pensieren, daß bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen (un
terschiedliche Geschwindigkeiten, verschiedene Biersorten, an
deres Aufschäumverhalten) eine zuverlässige Erkennung auch von
nur kleinen Luftblasen gewährleistet ist.
Beide Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens
lassen sich bei dem Abfüllen von Getränken kombinieren, die
zur Verdrängung von restlicher Luft unmittelbar vor dem Ver
schließen aufgeschäumt werden, also z. B. bei Bier. Bei den
Gut-Flaschen befindet sich die Abklingzeit dabei innerhalb
eines bestimmten Bereichs. Ist die Abklingzeit länger als der
obere Grenzwert dieses Bereichs, so ist dieses ein Hinweis
darauf, daß ein zu großes Restluftvolumen in der Flasche ver
blieben ist. Ist die Abklingzeit dagegen kürzer als der untere
Grenzwert, so ist dies ein Hinweis darauf, daß der Verschluß
nicht richtig auf der Flaschenöffnung sitzt. Entsprechendes
gilt für die Energie der Schwingung, d. h. das Zeitintegral der
Amplitude; ein zu hoher Energiewert deutet auf ein zu großes
Restluftvolumen hin und ein zu niedriger Energiewert deutet
auf einen schlecht sitzenden Verschluß hin.
Die oben nur in Verbindung mit der Überprüfung des mittigen
Sitzes von Behälterverschlüssen beschriebene Korrektur der
Meßwerte zur Berücksichtigung von Abweichungen in der Fla
schenhöhe und ebenso die nur in Verbindung mit dein Messen des
Restvolumens erwähnte Korrektur zur Berücksichtigung der zwi
schen Verschließen der Behälter und Durchführung der Messung
verstrichenen Zeit sind jeweils grundsätzlich auch bei allen
anderen hier beschriebenen Ausführungsformen des erfindungs
gemäßen Verfahrens zweckmäßig.
Ebenso können die oben beschriebenen Verfahren auch bei ande
ren Behältern und Verschlußarten wie z. B. Dosen angewandt wer
den.
Eine weitere Möglichkeit, Restluft im Produkt auszuschließen
ist das sogenannte Randvoll- bzw. Schwarzvollfüllen bei Heiß
abfüllung von Fruchtsäften. Hierbei kann mittels des oben be
schriebenen Verfahrens direkt hinter dem Verschließer die Be
netzung des Verschlusses bzw. eine akzeptabel kleine Luftblase
festgestellt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 im Querschnitt eine Vorrichtung zum Prüfen von
Behälterverschlüssen;
Fig. 2 und 3 den Signalverlauf bei Gut-Flaschen;
Fig. 4 bis 6 den Signalverlauf bei schräg sitzenden Ver
schlüssen; und
Fig. 7 und 8 den Signalverlauf bei zu großen Restluftmen
gen.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Flüssigkeitsbehälter eine übliche 0,5 l-Bierflasche 10 mit
einem metallenen Kronenverschluß 12. Die Flasche 10 wird
stehend auf einem Transporteur 14 mittels einer Gliederkette
16 unter einer Meßeinrichtung 20 hindurch transportiert.
Die Meßeinrichtung 20 enthält eine Lichtschranke 22, deren
Lichtstrahl die Flasche 10 unmittelbar unterhalb der Mündungs
öffnung trifft, die durch den Kronenverschluß 12 verschlossen
ist. In einem Abstand von 3 bis 10 mm über dem Kronenverschluß
12 ist eine Magnetspule 24 angeordnet, deren Achse vertikal
und damit parallel zur Längsachse der Flasche 12 verläuft. Die
Magnetspule 24 enthält einen Kern 26 mit einer axialen Bohrung
28, an deren unterem Ende ein Mikrofon 30 angeordnet ist.
Die Höhe der Lichtschranke 22 über dem Transporteur 14 und
ebenso der vertikale Abstand zwischen der Lichtschranke 22 und
der Magnetspule 24 sowie dem Mikrofon 30 ist veränderbar, so
daß Flaschen unterschiedlicher Größe und Form und auch son
stige Behälter untersucht werden können. Die Vorrichtung weist
ferner eine nicht dargestellte Einrichtung zur Messung des Ab
standes zwischen dem Mikrofon 30 und dem Kronenverschluß 12
auf. Diese Einrichtung arbeitet mittels induktiver Abstands
messung.
Im Betrieb erzeugt die Lichtschranke 22 ein Triggersignal zu
dem Zeitpunkt, zu dem sich der Kronenverschluß 12 unter der
Magnetspule 24 befindet und die Magnetspule 24 wird durch die
ses Triggersignal mittels eines kurzen Stromimpulses erregt.
Das dadurch erzeugte kurzzeitige Magnetfeld übt auf den aus
Metall bestehenden Kronenverschluß 12 kurzzeitig eine nach
oben gerichtete Kraft aus, die in dem Kronenverschluß 12 eine
primäre mechanische Schwingung oder Vibration auslöst. Diese
Vibration hat typischerweise eine Frequenz von 7 kHz und kann
daher als akustisches Signal von dem Mikrofon 30 aufgenommen
werden.
Die Schwingung des Kronenverschlusses ist stark gedämpft und
klingt innerhalb einer bestimmten Zeit T auf den Wert 1/e ab.
Ist die Abklingzeit kürzer, so deutet dies darauf hin, daß der
Kronkorken nicht korrekt aufgebracht ist. Die Flasche wird da
her aus dem Produktionsablauf ausgeschleust. Beträgt die Ab
klingzeit dagegen mehr, so ist dies ein Hinweis darauf, daß
bei der vorausgehenden Heißwasser-Injektion das Bier in der
Flasche nicht genügend aufgeschäumt wurde oder der Schaum
herausgeschleudert wurde, so daß im Kopfbereich ein Luftvolu
men vorhanden ist. Diese Flaschen werden ebenfalls aus dem
weiteren Produktionsablauf ausgeschleust.
Die Fig. 2 bis 8 zeigen Diagramme mit unterschiedlichen
Signalverläufen. Die Diagramme der Fig. 2 und 3 betreffen
Gut-Flaschen, und zwar 12-ounce-long-neck-Bierflaschen. Die Para
meter für Gut-Flaschen liegen in folgenden Bereichen:
Frequenz: 7200-7800 Hz
Abklingzeit: 400-600 (relative Einheiten)
Energie: 150-250 (relative Einheiten).
Frequenz: 7200-7800 Hz
Abklingzeit: 400-600 (relative Einheiten)
Energie: 150-250 (relative Einheiten).
Ein spezielles Problem, sind Flaschen mit nicht zentrisch
sitzendem Verschluß. Aufgrund ihrer unregelmäßigen Form
schwingen diese Verschlüsse in komplizierten Schwingungsmodi,
deren mittlere Frequenz in einem wesentlich größeren Bereich
als normal schwankt. Dieser Bereich überlappt sich mit dem von
Gut-Flaschen, so daß nicht auszuschließen ist, daß derartige
Schlecht-Flaschen ähnliche Frequenzwerte wie Gut-Flaschen be
sitzen. Die Häufigkeit hängt sehr vom Flaschen- und Verschluß
material sowie von der Art des Verschließers ab. Die Identifi
kation solcher Schlecht-Flaschen allein durch die Frequenz
gelingt daher nicht. Es werden daher als zusätzliche Parameter
die Abklingzeit oder die Energie aus den Signalverläufen
extrahiert. Unterscheidet sich eine Flasche in einem der drei
Parameter Frequenz, Abklingzeit oder Energie von Gut-Flaschen,
so wird sie aus dem Produktionsablauf ausgeschleust. Beispiele
von Signalverläufen von Flaschen mit schiefsitzendem Verschluß
sind in den Fig. 4 bis 6 angegeben. In Fig. 4 weicht die
Frequenz geringfügig, die Abklingzeit und die Energie jedoch
deutlich von den Werten von Gut-Flaschen ab. Bei dem Diagramm
von Fig. 5 ist die Frequenz und die Energie niedriger, die
Abklingzeit jedoch länger als bei Gut-Flaschen. In dem
Diagramm von Fig. 6 weicht die Frequenz kaum von der von
Gut-Flaschen ab, während die Abklingzeit deutlich länger und die
Energie deutlich geringer ist.
Die Fig. 7 und 8 zeigen Diagramme mit Signalverläufen von
Schlecht-Flaschen mit zu großem Restluftvolumen. Zur Erkennung
solcher Schlecht-Flaschen ist es zweckmäßig, wenn die Messung
unmittelbar nach dem Verschließer durchgeführt wird. Bei Fla
schen mit zu großem Restluftvolumen wird die Schwingung des
Verschlusses nicht durch den dichten Schaum gedämpft, was sich
dahin äußert, daß der Energiewert erhöht und die Abklingzeit
verlängert ist. Ein Vergleich mit den Diagrammen der Fig. 2
und 3, die Gut-Flaschen mit geringem oder ohne Restluftvolumen
betreffen, zeigt, daß die Frequenz nicht ausreicht, um der
artige Fälle zu erkennen, daß in der Abklingzeit und der Ener
gie jedoch deutliche Unterschiede bestehen.
Claims (11)
1. Verfahren zum Prüfen von Merkmalen von mittels eines
Verschlusses (12) verschlossenen Behälters (10), wie
mittigem Sitz des Verschlusses (12) auf der Behälteröff
nung, Festigkeit des Sitzes des Verschlusses (12) oder
Restluftvolumen in Behältern (10), in denen die Flüssig
keit zur Verdrängung des Restluftvolumens vor dem Ver
schließen aufgeschäumt wird, wobei in dem Verschluß (10)
mechanische Schwingungen angeregt werden und die mechani
schen Schwingungen analysiert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Analyse der mechanischen Schwingungen
unmittelbar nach dem Aufbringen des Verschlusses (12)
erfolgt, bevor in dem Behälter eine wesentliche Änderung
des Innendruckes stattfindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Analyse der Schwingungen des Verschlusses (12) die Fre
quenz, die Abklingzeit, die Schwingungsamplitude und/oder
das Zeitintegral der Schwingungsamplitude untersucht und
mit Grenzwerten verglichen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zur Feststellung des
richtigen Sitzes des Verschlusses (10), dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abklingzeit und/oder das Zeitintegral
der Schwingungsamplitude mit einem Grenzwert verglichen
werden, wobei das Unterschreiten des Grenzwertes auf einen
falschen Sitz des Verschlusses (10) hinweist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Energie einer Schwingung gemessen wird, die als stehende
Welle zwischen dem Verschluß und der Flüssigkeitsoberflä
che in dem Behälter ausgebildet wird, wobei diese Schwin
gung durch die in dem Verschluß angeregte mechanische
Schwingung verursacht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zur Feststellung des
Restluftvolumens, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
klingzeit und/oder das Zeitintegral der Signalamplitude
mit einem oberen Grenzwert verglichen werden, wobei das
Überschreiten des Grenzwertes auf ein zu großes Restluft
volumen hinweist.
6. Verfahren zum Prüfen der Festigkeit der Anbringung eines
Verschlusses (12) an der Öffnung eines Behälters (10), da
durch gekennzeichnet, daß in dem Verschluß (10) mecha
nische Schwingungen angeregt werden und die mechanischen
Schwingungen analysiert werden, indem die Abklingzeit der
Schwingung und das Zeitinegral der Schwingungsamplitude
mit Grenzwerten verglichen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die mechanischen Schwingungen in dem
Verschluß (12) durch einen von einem Schwingungserzeuger
(Magnetspule 24) erzeugten Impuls angeregt werden und daß
die in dem Verschluß (12) angeregten mechanischen Schwin
gungen durch einen Aufnehmer (Mikrofon 30) aufgenommen
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand zwischen dem Schwingungserzeuger (Magnetspule 24)
und dem Verschluß (12) und zwischen dem Aufnehmer (Mikro
fon 30) und dem Verschluß (12) gemessen wird und daß die
ermittelten Werte der Frequenz, der Abklingzeit, der
Schwingungsamplitude bzw. des Zeitintegrals der Schwin
gungsamplitude entsprechend den gemessenen Abständen kor
rigiert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die ermittelten Werte der Frequenz, der
Abklingzeit, der Schwingungsamplitude bzw. des Zeitinte
grals der Schwingungsamplitude unter Berücksichtigung der
zwischen dem Anbringen der Verschlüsse (12) und der Durch
führung der Messung verstrichenen Zeit korrigiert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schaumdichte der in dem Behälter ab
gefüllten Flüssigkeit gemessen wird und daß die ermittel
ten Werte der Frequenz, der Abklingzeit, der Schwingungs
amplitude bzw. des Zeitintegrals der Schwingungsamplitude
unter Berücksichtigung der gemessenen Schaumdichte korri
giert werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei in
einem Arbeitsgang jeweils eine größere Anzahl von Flaschen
mittels einer Verschließvorrichtung mit einer entsprechen
den Anzahl von Verschließorganen mit Verschlüssen versehen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Verschließorgan
eigene Grenzwerte der gemessenen Schwingungsparameter
zugeordnet sind.
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