Die Erfindung betrifft, ein Verfahren und eine Anordnung zum
Abhören einer Kommunikationsverbindung in einem satellitenge
stützten Mobilfunksystem.
Aus dem Artikel von J. Huber "Zukunftsmarkt satellitenge
stützte Mobilkommunikation", telcom report 17 (1994) Heft 5,
S. 180 bis 183, sind mehrere satellitengestützte Mobilfunk
netze bekannt. Eines dieser satellitengestützten Mobilfunk
netze ist das Projekt IRIDIUM, das ab 1998 verwirklicht wer
den soll. In einer Höhe von 780 km bewegen sich insgesamt 66
aktive Satelliten auf elf unterschiedlichen Bahnen. Das Bo
densegment umfaßt eine Steuerungszentrale sowie dreizehn auf
der ganzen Welt verteilte Gateways, die als Mobilvermittlun
gen Verbindungen zu terrestrischen Systemen herstellen. Die
66 Satelliten steuern die maximal 3168 Funkzellen für die
Teilnehmer sowie die Boden- und Querverbindungen zu Vermitt
lungsstellen und anderen Satelliten, wobei die Funkzellen je
nach Position des Satelliten aktiviert bzw. deaktiviert und
in ihrer Größe verändert werden können. Da die Satelliten po
lar um die Erde kreisen, sind die Funkzellen beispielsweise
in Polnähe zu verkleinern bzw. total abzuschalten. Das Ab
schalten einer oder mehrerer individueller Funkzellen kann
allerdings auch notwendig sein, wenn für dieses System in ei
nem Land der Betrieb unterbunden werden soll. Zur Abdeckung
von Funkfeldredundanz sind Reserven in der Gesamtzahl der
Funkzellen vorgesehen. Fällt z. B. ein Satellit aus, können
benachbarte Satelliten für diesen einen Funkfeldausgleich
schaffen. Die eingesetzten Mobilvermittlungen entsprechen den
Mobilvermittlungsstellen in den terrestrischen Mobilfunksys
temen, die auf die speziellen Anforderungen der Satelliten
kommunikation angepaßt werden müssen.
In den terrestrischen Mobilfunksystemen sind Verfahren und
Anordnungen bekannt, mittels derer über Kommunikationsverbin
dungen übertragene Informationen abgehört und aufgezeichnet
werden können. Aufgrund der länderweise ausgestalteten Netz
struktur und damit der Trennung der Mobilfunknetze verfügt
jedes Land über Hoheitsrechte, so daß beispielsweise ein
französischer Teilnehmer nur in dem französischen Mobilfunk
system abgehört werden kann.
Mit dem Aufbau eines satellitengestützten Mobilfunksystems
wie beispielsweise IRIDIUM ist diese Wahrung der Hoheits
rechte der einzelnen Länder nicht mehr direkt möglich, da es
beispielsweise nur eine Satelliten-Mobilvermittlungsstelle
für alle Teilnehmer in Mitteleuropa gibt. In dieser Satelli
tenmobilvermittlungsstelle werden die Kommunikationsverbin
dungen aller sich in dem Ausleuchtungsbereich eines oder meh
rerer Satelliten, die mit der Satelliten-Mobilvermittlungs
stelle über eine Bodenstation in Funkverbindung stehen, be
findlichen Teilnehmer vermittelt bzw. der Übergang zu weite
ren terrestrischen Festnetzen oder Mobilfunknetzen herge
stellt.
Aus dem Stand der Technik gemäß EP 0 658 014 A1 ist ein Satelli
ten-Telekommunikationssystem in zellularer Ausgestaltung be
kannt, das durch eine Einteilung von Teilnehmern in verschie
dene Klassen bei einem hohen Verkehrsaufkommen eine Restrik
tion des Zugangs zu dem System ermöglicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie
eine Anordnung zu realisieren, die eine Wahrung der Hoheits
rechte der Länder zum Abhören von Teilnehmern des satelliten
gestützten Mobilfunknetzes sicherstellt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 hinsichtlich des Verfahrens und durch die
Merkmale des Patentanspruchs 13 hinsichtlich der Anordnung
gelöst.
Dabei weist das satellitengestützte Mobilfunksystem zumindest
einen Satelliten, der ein geographisches Gebiet mit funktech
nischen Ressourcen versorgt, eine mit dem Satelliten in Funk
kontakt stehende Bodenstation und eine Satelliten-Mobilver
mittlungsstelle, die mit weiteren Satelliten-Mobilvermitt
lungsstellen vernetzt ist und/oder einen Zugang zu anderen
Kommunikationsnetzen, wie Mobilfunknetzen (PLMN-Public Land
Mobile Network) und/oder öffentlichen Fernsprechnetzen (PSTN
- Public Switched Telephone Network), herstellt. Weiterhin
weist das satellitengestützte Mobilfunksystem einen Mobil
teilnehmer mit einer ersten Mobilstation zum Aufbauen und
Auslösen einer Kommunikationsverbindung und zum Senden und
Empfangen von Informationen über die Kommunikationsverbindung
auf.
In der Satelliten-Mobilvermittlungsstelle wird eine Korres
pondenztabelle gespeichert, in der jeweils einer Berechti
gungsorganisationskennung einer nationalen oder internationa
len Berechtigungsorganisation zumindest eine Bereichskennung
eines geographischen Teilgebietetes zugeordnet wird. Weiter
hin wird in der Datenbasis eine Abhördatei gespeichert, in
der eine internationale Mobilteilnehmerrufnummer des durch
eine oder mehrere Berechtigungsorganisationen zur Überwachung
bestimmten Mobilteilnehmers eingetragen wird. Unternimmt der
Mobilteilnehmer mit seiner ersten Mobilstation einen Verbin
dungsaufbauversuch bzw. wird ein Verbindungsaufbauversuch zu
der ersten Mobilstation initiiert, wird anhand der Korrespon
denztabelle ermittelt, ob die nationalen oder internationalen
Berechtigungsorganisationen in dem durch die Bereichskennung
identifizierten geographischen Teilgebiet, in dem sich der
Mobilteilnehmer aufhält, zum Abhören der Kommunikationsver
bindung berechtigt sind. Liegt die Berechtigung vor, so wer
den die Berechtigungsorganisationskennungen der internationa
len Mobilteilnehmerrufnummer in der Abhördatei zugeordnet und
die von der ersten Mobilstation über die Kommunikationsver
bindung gesendeten und/oder empfangenen Informationen von zu
mindest einer Aufzeichnungseinrichtung aufgezeichnet.
In weiteren Ausgestaltungen der Erfindung werden die aufge
zeichneten Informationen nach Auslösen der Kommunikationsver
bindung von der Satelliten-Mobilvermittlungsstelle anhand der
Berechtigungsorganisationskennungen zu den jeweiligen natio
nalen oder internationalen Berechtigungsorganisationen ver
mittelt und übertragen, oder die Informationen werden direkt
zu den nationalen oder internationalen Berechtigungsorganisa
tionen umgelenkt und dort in der jeweils verwirklichten Auf
zeichnungseinrichtung aufgezeichnet. Die erste Ausgestaltung
besitzt dabei den Vorteil, daß die Informationen zentral in
der Satelliten-Mobilvermittlungsstelle aufgezeichnet werden,
wodurch der Zeitaufwand für die Vermittlung zu den Berechti
gungsorganisationen wegfällt und somit für den abzuhörenden
Mobilteilnehmer keinerlei Unterschied zu einem normalen Ver
bindungsaufbau spürbar ist. Der Vorteil der zweiten Ausge
staltung ist darin zu sehen, daß in der Satelliten-Mobilver
mittlungsstelle keine Informationen aufgezeichnet werden und
somit gegen unbefugten Zugriff durch nicht Berechtigte Dritte
gesichert sind.
Für die Initialisierung und Verwaltung der Parameter in der
Korrespondenztabelle und in der Abhördatei wird in einer wei
teren Ausgestaltung der Erfindung ein mit der Satelliten-Mo
bilvermittlungsstelle verbundenes Abhörverwaltungszentrum
eingesetzt. Der Einsatz eines derartigen Abhörverwaltungszen
trums liegt in der Administration aller Parameter, die unmit
telbar für den Vorgang des Abhörens wesentlich sind. Dazu ge
hört unter anderem die Zuordnung der geographischen Teilge
biete zu den Berechtigungsorganisationen und der Eintrag der
internationalen Mobilteilnehmerrufnummer in die Abhördatei.
Das Abhörverwaltungszentrum kann gegebenenfalls mit den Be
rechtigungsorganisationen verbunden sein, so daß diese nur
mit diesem kommunizieren und direkten Einfluß auf die Admini
stration der Parameter nehmen können. Auch die Ermittlung der
Berechtigung zum Abhören kann von dem Abhörverwaltungzentrum
initialisiert werden.
Die Ermittlung der Berechtigung kann in weiteren Ausgestal
tungen abhängig vom Aufenthaltsort des Mobilteilnehmers, d. h.
die Berechtigung wird erneut ermittelt, wenn der Mobilteil
nehmer in ein anderes geographisches Teilgebiet eintritt,
oder periodisch in vordefinierten Zeitintervallen erfolgen.
Die erste Ausgestaltung bietet vorteilhaft besonders bei
quasi-stationären Mobilteilnehmern einen reduzierten Bearbei
tungsaufwand sowie eine geringere Signalisierungslast zwi
schen dem Abhörverwaltungszentrum und der Satelliten-Mobil
vermittlungsstelle, und stellt dabei die Einhaltung der
staatlichen Hoheitsrechte sicher.
In einer Weiterbildung der Erfingung wird zusätzlich in der
Datenbasis ein Abhörreport für die in der Abhördatei einge
tragene internationale Mobilteilnehmerrufnummer gespeichert.
In diesem Abhörreport werden teilnehmer- und verbindungsrele
vante Informationen des Mobilteilnehmers wie beispielsweise
Teilnehmeridentität, Datum und Uhrzeit, Verbindungstyp
(abgehende (MOC) oder ankommende (MTC) Mobilfunkverbindung)
oder auch die Rufnummer bei Anrufumlenkung sofort (CFU), ge
speichert.
Der Abhörreport wird in einer weiteren Ausgestaltung wie die
Korrespondenztabelle und die Abhördatei von dem Abhörverwal
tungszentrum initialisiert und verwaltet. Da der Abhörreport
ein Protokoll der Kommunikationsverbindung und somit für die
Berechtigungsorganisationen von großem Interesse ist, wird
der Abhörreport in Weiterbildungen entweder an das Abhörver
waltungszentrum übertragen, dort in einer Speichereinrichtung
gespeichert und zu den jeweiligen nationalen oder internatio
nalen Berechtigungsorganisationen übertragen und dort jeweils
in einer Speichereinrichtung gespeichert, oder der Abhörre
port wird direkt zu den jeweiligen nationalen oder internati
onalen Berechtigungsorganisationen übertragen und dort je
weils in einer Speichereinrichtung gespeichert.
In weiteren Ausgestaltungen der Erfindung ist eine Teilneh
merdatenbasis in der Satelliten-Mobilvermittlungsstelle oder
als eigenständige Komponente des satellitengestützten Mobil
funksystems verwirklicht. In der Teilnehmerdatenbasis ist un
ter anderem die Bereichskennung des geographischen Teilgebie
tes, in dem sich der Mobilteilnehmer aufhält, gespeichert und
steht somit zur Ermittlung der Berechtigung zur Verfügung.
Für den Fall, daß dem Mobilteilnehmer keine Bereichskennung
direkt zugeordnet werden kann, wie beispielsweise bei An
rufumlenkung sofort (CFU - Call Forwarding Unconditional),
wird in einer weiteren Ausgestaltung die Berechtigung zum Ab
hören der Kommunikationsverbindung für die zuletzt bekannte
Bereichskennung ermittelt. Mit dieser Ausgestaltung wird si
chergestellt, daß sich der zu überwachende Mobilteilnehmer
nicht dem Abhören durch einfaches Anrufumlenken entziehen
kann.
Die nachfolgende Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Anordnung besitzt lediglich beispielhaften Charakter. Die be
schriebenen Merkmale sind nicht zwingend in der dargestellten
Art zur Verwirklichung des angestrebten Erfolges erforder
lich.
Die Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der bei
gefügten Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines Teils eines satellitenge
stützten Mobilfunksystems,
Fig. 2 eine Korrespondenztabelle MLT,
Fig. 3 eine Abhördatei SF,
Fig. 4 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfah
rens zum Abhören einer Kommunikationsverbindung,
Fig. 5 ein Blockschaltbild eines Teils eines satellitenge
stützten Mobilfunksystems mit zwei Mobilteilnehmern,
und
Fig. 6 eine Darstellung eines geographischen Gebietes mit
einer Unterteilung in durch Bereichskennungen
LAC1... gekennzeichnete geographische Teilgebiete,
in denen sich die zwei Mobilteilnehmer aufhalten.
Der in der Fig. 1 dargestellte Teil eines satellitengestützten
Mobilfunksystems weist eine Satelliten-Mobilvermittlungs
stelle SMSC1 auf, die mit einer weiteren Satelliten-Mobilver
mittlungsstelle SMSC2 vernetzt ist und/oder den Zugang zu den
terrestrischen Mobilfunknetzen PLMN und den öffentlichen und
privaten Fernsprechnetzen PSTN herstellt. Die Satelliten-Mo
bilvermittlungsstelle SMSC1 ist mit einer Bodenstation ETC
verbunden, die über beispielsweise eine Parabolantenne in
Funkkontakt mit einem Satelliten SAT ist. Der Satellit SAT
versorgt ein terrestrisches geographisches Gebiet AREA mit
funktechnischen Ressourcen. Das geographische Gebiet AREA
ist, vergleichbar mit den Funkzellen bei terrestrischen Mo
bilfunksystemen, in geographische Teilgebiete aufgeteilt, die
durch unterschiedliche Bereichskennungen LAC1... unterschie
den werden.
Eine für den Einsatz in einem satellitengestützten Mobilfunk
system ausgestaltete erste Mobilstation MS1 eines Mobilteil
nehmers MSUB1, der sich in einem der durch den Satelliten SAT
versorgten geographischen Teilgebiete aufhält, kann eine Kom
munikationsverbindung zu einem weiteren Teilnehmer, bei
spielsweise eines Festnetzes, eines terrestrischen Mobilfunk
netzes oder innerhalb des satellitengestützten Mobilfunknet
zes, über den Satelliten SAT aufbauen und auslösen. Die Kom
munikationsverbindung wird in der Satelliten-Mobilvermitt
lungsstelle SMSC1 zu dem weiteren Teilnehmer vermittelt und
die Informationen über die aufgebaute Kommunnikationsverbin
dung übertragen.
Mit der Satelliten-Mobilvermittlungsstelle SMSC1 sind mehrere
nationale oder internationale Berechtigungsorganisationen
AO1, AO2 und AO3, wie beispielsweise das Bundeskriminalamt,
der französische Geheimdienst oder das CIA, verbunden. Die
Berechtigungsorganisationen AO1, AO2 und AO3 besitzen jeweils
eine geographische, beispielsweise durch Landesgrenzen einge
schränkte, Berechtigung, den Mobilteilnehmer MSUB1 zur Über
wachung zu bestimmen und die übertragenen Informationen über
die Kommunikationsverbindungen von/zu dem Mobilteilnehmer
MSUB1 abzuhören und in einer Aufzeichnungseinrichtung MD in
der Satelliten-Mobilvermittlungsstelle SMSC1 aufzuzeichnen.
In der Satelliten-Mobilvermittlungsstelle SMSC1 ist weiterhin
eine Datenbasis IU verwirklicht, in der eine Korrespondenzta
belle MLT sowie eine Abhördatei SF gespeichert sind. In der
Korrespondenztabelle MLT, wie sie beispielhaft in der Fig. 2
dargestellt ist, sind die Berechtigungsorganisationen AO1,
AO2 und AO3 in der linken Spalte durch ihnen zugeordnete Be
rechtigungsorganisationskennungen AOISDN1, AOISDN2 und
AOISDN3 gekennzeichnet. Bei den Berechtigungsorganisations
kennungen AOISDN1, AOISDN2 und AOISDN3 handelt es sich bei
spielsweise um internationale Rufnummern zur Vermittlung und
Übertragung der aufgezeichneten Informationen zu den jeweili
gen Berechtigungsorganisationen AO1, AO2 und AO3. Den Berech
tigungsorganisationskennungen AOISDN1, AOISDN2 und AOISDN3
sind in der rechten Spalte der Korrespondenztabelle MLT je
weils mehrere Bereichskennungen LAC1... der geographischen
Teilbereiche, in denen die jeweilige Berechtigungsorganisa
tionen AO1, AO2 und AO3 zur Überwachung berechtigt sind, ge
genübergestellt.
In der gespeicherten Abhördatei SF, wie sie beispielhaft in
der Fig. 3 dargestellt ist, wird in der linken Spalte die in
ternationale Mobilteilnehmerrufnummer MSISDN1 des durch eine
oder mehrere Berechtigungsorganisationen AO1, AO2 und AO3 zur
Überwachung bestimmten Mobilteilnehmers MSUB1 eingetragen. In
die rechte Spalte der Abhördatei SF wird der internationalen
Mobilteilnehmerrufnummer MSISDN1 die Berechtigungsorganisati
onskennungen AOISDN1, AOISDN2 der für den aktuellen Aufent
haltsort des Mobilteilnehmers MSUB1 berechtigten Berechti
gungsorganisationen AO1 und AO2 gegenübergestellt. Die Er
mittlung der Berechtigung erfolgt nach dem Ablaufdiagramms
der in der Fig. 4 dargestellten Prozedur.
Grundlage für die in der Fig. 4 dargestellten Prozedur der Er
mittlung der Berechtigung ist die Einrichtung der Korrespon
denztabelle MLT, d. h. die Zuordnung der geographischen Teil
gebiete LAC1... zu den Berechtigungsorganisationskennungen
AOISDN1, AOISDN2 und AOISDN3 der Berechtigungsorganisationen
AO1, AO3 und AO3. Wird der Mobilteilnehmer MSUB1 beispiels
weise durch die Berechtigungsorganisationen AO1 und AO2 zur
Überwachung bestimmt, so erfolgt ein Eintrag der internatio
nalen Mobilteilnehmerrufnummer MSISDN1 des Mobilteilnehmers
MSUB1 in die Abhördatei SF der Datenbasis IU in der Satelli
ten-Mobilvermittlungsstelle SMSC1. Bei jedem Verbindungsauf
bauversuch von/zu einer dem Satelliten-Mobilfunksystem zuge
hörigen Mobilstation werden die Einträge in der Abhördatei SF
überprüft, ob derjenige Mobilteilnehmer zur Überwachung be
stimmt wurde oder nicht.
Ist beispielsweise der Mobilteilnehmer MSUB1 wie vorausgehend
beschrieben zur Überwachung bestimmt, so erfolgt anhand der
Korrespondenztabelle MLT eine Ermittlung, ob die Berechti
gungsorganisationen AO1 und AO2 zum Abhören der Kommunikati
onsverbindung in dem durch die Bereichskennung LAC5 identifi
zierten geographischen Teilgebiet, in dem sich der Mobilteil
nehmers MSUB1 befindet, berechtigt sind.
Liegt die Berechtigung vor, werden der internationalen Mobil
teilnehmerrufnummer MSISDN1 in der Abhördatei SF die Berech
tigungsorganisationskennungen AOISDN1 und AOISDN2 der Berech
tigungsorganisationen AO1 und AO2 zugeordnet. Die über die
Kommunikationsverbindung übertragenen Informationen wie auch
die Signalisierungsinformationen für den Verbindungsaufbau
werden daraufhin in der Aufzeichnungseinrichtung MD in der
Satelliten-Mobilvermittlungsstelle SMSC1 aufgezeichnet und
nach Auslösen der Kommunikationsverbindung anhand der Berech
tigungsorganisationskennungen AOISDN1 und AOISDN2 zu den Be
rechtigungsorganisationen AO1 und AO2 vermittelt und übertra
gen.
Die Fig. 5 zeigt in Verbindung mit den Fig. 2, 3 und 6 ein wei
teres Ausführungsbeispiel der Erfindung. Nach der Fig. 6 be
finden sich eine erste MS1 und eine zweite Mobilstation MS2
zweier Mobilteilnehmer MSUB1 und MSUB2 in dem Funkversor
gungsbereich AREA des Satelliten SAT, wobei sich die erste
Mobilstation MS1 in dem geographischen Teilgebiet befindet,
das durch die Bereichskennung LAC5, und die zweite Mobilsta
tion MS2 in dem geographischen Teilgebiet, das durch die Be
reichskennung LAC6 identifiziert wird. Die geographischen
Teilgebiete mit den Bereichskennungen LAC4 bis LAC7 entspre
chen in diesem Beispiel dem französischen Hoheitsgebiet. Die
sen geographischen Teilgebieten sind die beiden Berechti
gungsorganisationen AO2 und AO3 zugeordnet, wie aus den Zei
len 2 und 3 in der Korrespondenztabelle MLT der Fig. 2 ersicht
lich ist. Das benachbarte italienische Hoheitsgebiet ist
durch die Bereichskennungen LAC1 bis LAC3 in der Korrespon
denztabelle MLT definiert, denen die Berechtigungsorganisa
tion AO1 zugeordnet ist.
Die Satelliten-Mobilvermittlungsstelle SMSC1 befindet sich
beispielhaft in dem geographischen Teilgebiet mit der Be
reichskennung LAC4, wobei jeder andere Aufstellungsort eben
falls denkbar wäre.
Die durch die Bereichskennungen LAC5 und LAC6 jeweils spezi
fizierten Aufenthaltsorte der ersten MS1 und zweiten Mobil
station MS2 sind nach der Fig. 5 in einer mit der Satelliten-
Mobilvermittlungsstelle SMSC1 verbundenen Teilnehmerdatenba
sis DBSUB gespeichert. Weiterhin ist die Satelliten-Mobilver
mittlungsstelle SMSC1 mit einem Abhörverwaltungszentrum ICC
verbunden, welches wiederum mit den Berechtigungsorganisatio
nen AO1, AO2 und AO3 verbunden ist. Die Aufgabe des Abhörver
waltungszentrums ICC besteht aus der Initialisierung und Ver
waltung der Parameter in der Korrespondenztabelle MLT, in der
Abhördatei SF und in einem Abhörreport ST sowie der Ermitt
lung der Berechtigung zum Abhören der Kommunikationsverbin
dungen.
Die Berechtigungsorganisationen AO1 und AO2 bestimmen gemein
sam den ersten Mobilteilnehmer MSUB1 zur Überwachung in den
Hoheitsgebieten Frankreichs und Italiens. Die Bestimmung zur
Überwachung kann allerdings auch von einer dritten, bei
spielsweise internationalen Berechtigungsorganisation erfol
gen, wobei die Berechtigungsorganisationen AO1 und AO2 in
diesem Fall von der internationalen Berechtigungsorganisation
für die Aufzeichnung der Informationen ausgewählt würden. Die
Berechtigungsorganisation AO3 bestimmt den zweiten Mobilteil
nehmer MSUB2 zur Überwachung.
Als Folge der Bestimmung zur Überwachung werden die interna
tionalen Mobilteilnehmerrufnummern MSISDN1 und MSISDN2 der
ersten MS1 und zweiten Mobilstation MS2 in die linde Spalte
der Abhördatei eingetragen. Der Eintrag in die Abhördatei SF
kann direkt von den Berechtigungsorganisationen AO1, AO2 und
AO3, oder über das Abhörverwaltungszentrum ICC erfolgen.
Unternehmen nun im folgenden die beiden Mobilteilnehmer MSUB1
und MSUB2 mit ihren Mobilstationen MS1 und MS2 Verbindungs
aufbauversuche zu weiteren Teilnehmern (nicht eingezeichnet),
beispielsweise eines terrestrischen Mobilfunknetzes oder
Fernsprechnetzes, so werden nach der in der Fig. 4 beschriebe
nen Prozedur jeweils für die Berechtigungsorganisationen AO1,
AO2 und AO3 die Berechtigungen zum Abhören ermittelt. Die Er
mittlung in der Korrespondenztabelle MLT kann von dem Abhör
verwaltungszentrum ICC oder automatisch in der Satelliten-Mo
bilvermittlungsstelle SMSC1 unter Verwendung der Bereichsken
nungen LAC5 und LAC6 der Aufenthaltsorte der beiden Mobil
teilnehmer MSUB1 und MSUB2 in der Teilnehmerdatenbasis DBSUB,
durchgeführt werden. Nach bestätigter Berechtigung werden die
jeweiligen Berechtigungsorganisationskennungen AOISDN1 und
AOISDN2 bzw. AOISDN3 den jeweiligen internationalen Mobil
teilnehmerrufnummern MSISDN1 bzw. MSISDN2 der beiden Mobil
teilnehmer MSUB1 und MSUB2 in der Abhördatei SF zugeordnet.
In der Satelliten-Mobilvermittlungsstelle SMSC1 werden dar
aufhin Stichleitungen gesetzt bzw. Parallelschleifen in den
Verbindungsaufbau eingeschleift, über die die übertragenen
Informationen auf den Kommunikationsverbindungen abgehört
werden können. In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 werden
die aufzuzeichnenden Informationen anhand der Berechtigungs
organisationskennungen AOISDN1 bzw. AOISDN2 und AOISDN3 di
rekt zu den jeweiligen Berechtigungsorganisationen AO1 und
AO2 bzw. AO3 vermittelt und dort in jeweils einer Aufzeich
nungseinrichtung MD aufgezeichnet.
In der Datenbasis IU der Satelliten-Mobilvermittlungsstelle
SMSC1 wird für die beiden Mobilstationen MS1 und MS2 jeweils
ein Abhörreport ST gespeichert. Dieser Abhörreport ST kann
beispielsweise teilnehmer- und verbindungsrelevante Informa
tionen wie beispielsweise Teilnehmeridentität, Datum und Uhr
zeit, Verbindungstyp (abgehende (MOC) oder ankommende (MTC)
Verbindung) oder auch die Rufnummer bei Anrufumlenkung sofort
(CFU) enthalten. Der jeweils gespeicherte Abhörreport ST wird
direkt zu den Berechtigungsorganisationen AO1 und AO2 bzw.
AO3 übertragen und dort in einer Speichereinrichtung SD ge
speichert, oder zu dem Abhörverwaltungszentrum ICC übertragen
und dort in einer Speichereinrichtung SD gespeichet, von wo
aus eine Übertragung wiederum zu den Berechtigungsorganisa
tionen AO1 und AO2 bzw. AO3 stattfinden kann.
Der Abhörvorgang der Informationen über die Kommunikations
verbindung zu der ersten Mobilstation MS1 kann derart ablau
fen, daß beispielsweise die abgehenden Informationen in der
ersten Berechtigungsorganisation AO1 und die ankommenden In
formationen in der zweiten Berechtigungsorganisation AO2 auf
gezeichnet werden.