DE19755477A1 - Einrichtung zur Überwachung einer Bearbeitungsflüssigkeit - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Überwachung einer Bearbeitungsflüssigkeit.
Aus der US-PS 5 224 051 ist ein Verfahren zur Überwachung einer Bearbeitungsflüssigkeit
bekannt. Dieses Verfahren wird insbesondere an einer Metallverarbeitungsanlage angewendet,
wobei eine Vielzahl von Metallverarbeitungsmaschinen vorgesehen ist und ein zentral
gelagertes Reservoir, das die Menge an wässriger Kühlschmiermittelflüssigkeit beinhaltet. Die
Metallverarbeitungsmaschinen werden zentral aus diesem Reservoir versorgt. Die
Kühlschmiermittelflüssigkeit besteht aus Schmiermittel und wasserhaltigen Komponenten.
Diese Komponenten werden überwacht und Meßsignale erzeugt, die zu einem Analysegerät
gelangen. Aufgrund der Analyse erfolgt eine Modifizierung des Gehaltes einer Komponente
in der überwachten Flüssigkeit.
Ein Nachteil dieser bekannten Einrichtung besteht darin, daß bestimmte Parameter in der
Flüssigkeit sehr schwer zu erfassen sind. So ist z. B. die Ermittlung der in der Flüssigkeit
enthaltenen Mikroorganismen oft nur indirekt möglich. Außerdem besteht die Gefahr, daß
aufgrund von Feststoffen sowie chemisch gelösten Substanzen in der Bearbeitungsflüssigkeit
das Meßsignal verfälscht bzw. die Funktionsfähigkeit des Sensors beeinträchtigt wird.
Es ist weiterhin aus der DE 43 06 184 ein Verfahren zur kontinuierlichen Erfassung
physikalischer oder chemischer Parameter von Flüssigkeiten bekannt. Die Veröffentlichung
befaßt sich im wesentlichen mit einer Ventilanordnung, die zur Entnahme bzw. zur
Zudosierung von Flüssigkeit geeignet ist. Eine Verarbeitung von Signalgrößen und eine
Analyse dieser Signale ist dieser Veröffentlichung nicht zu entnehmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Überwachung einer
Bearbeitungsflüssigkeit zu schaffen, die geeignet ist, auch unter erschwerten Bedingungen,
d. h. auch bei feststoffbelasteten und chemisch verunreinigten Bearbeitungsflüssigkeiten
mehrere Komponenten in der Flüssigkeit zu erfassen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt darin, daß zunächst eine Einrichtung zur
Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Sensors bzw. der Sensoren vorgesehen ist. Nur
bei einer ständigen Analyse der Sensoreigenschaften können aussagekräftige Meßwerte
ermittelt werden. Die Meßwerte gelangen zu einer Einrichtung zur Verarbeitung der
Überwachungssignale, um mittelbar oder unmittelbar aus diesen verarbeiteten Signalen die
Zusammensetzung der Bearbeitungsflüssigkeit zu beeinflussen.
Durch diese Einrichtung wird eine optimale Stabilisierung der Bearbeitungsflüssigkeit erzielt
und damit eine hohe Lebensdauer dieser Flüssigkeit gewährleistet.
Die Beeinflussung der Zusammensetzung der Bearbeitungsflüssigkeit erfolgt beispielsweise
über vorgegebene Regelalgorithmen anhand eines Expertensystems oder mittels neuronaler
Netze. Es ist selbstverständlich auch denkbar, eine Fuzzylogik einzusetzen, welche einen
Optimierungsvorgang hinsichtlich der Qualität der Bearbeitungsflüssigkeit durchführt.
Die Bearbeitungsflüssigkeit wird zweckmäßigerweise in einem Aufbereitungsbehälter
überwacht. Diese Überwachung kann z. B. durch ein mobiles Servicegerät, welches für den
Feldeinsatz geeignet ist, durchgeführt werden. Selbstverständlich sind verschiedene
Gerätevarianten denkbar, wie z. B. ein teilmobiles Gerät, das die ermittelten Daten einer
Ferndiagnose zuführt.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung wird die Bearbeitungsflüssigkeit in einem oder
mehreren Aufbereitungsbehältern überwacht. Es besteht auch die Möglichkeit, Behälter im
Nebenschluß eines Aufbereitungsbehälters anzuordnen, um dort besonders günstige
Umgebungsbedingungen zu gewährleisten. Vorteilhafterweise können Sensoren verwendet
werden, die die Belastung der Bearbeitungsflüssigkeit mit Feststoffpartikeln sensieren. Ferner
ist es zweckmäßig, die Mikroorganismen, den pH-Wert oder die Korrosivität bzw. weitere
relevante Größen wie Keime, Hefepilze, Bakterien, Abrasivität, Nitrat, Nitrit, Wasserhärte,
störende Ionen, dispergierte Luft, Schaumchlorid, Fremdöl, Fremdstoffe, Temperatur,
Leitfähigkeit in der Bearbeitungsflüssigkeit zu ermitteln.
Eine Weiterbildung der Erfindung hat zum Ziel, eine Datenfernübertragung durchzuführen;
über diese, beispielsweise über ein entsprechendes Modem, werden Überwachungssignale an
eine oder mehrere Einrichtungen zur Auswertung zugeführt; möglich ist auch eine integrierte
Datenauswertung.
Neben der Einrichtung zur Überwachung der Bearbeitungsflüssigkeit ist in einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ein Filtersystem zur mechanischen Reinigung vorgesehen.
Dieses Filtersystem besteht beispielsweise aus einer Bandfilteranlage oder einem
Unterdruckfilter sowie weiteren geeigneten Anlagen/Geräten und Peripherieeinrichtungen.
Sofern die Bearbeitungsflüssigkeit in bestimmte Komponenten aufgetrennt werden muß,
beispielsweise zur Entsorgung, kann in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ein
System vorgesehen sein, das beispielsweise eine Emulsionsspaltung vornimmt. Solche
Systeme arbeiten üblicherweise auf Membranbasis (Ultrafiltrat), aber auch thermischer bzw.
chemischer Basis.
Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen außer
aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die
einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von
Unterkombinationen bei der Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten
verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen
können, für die hier Schutz beansprucht wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Aufbereitungsanlage für Bearbeitungsflüssigkeit,
Fig. 2 ein integriertes Anlagenkonzept zur Überwachung und Aufbereitung der
Bearbeitungsflüssigkeit, sowie nachgeschalteten entsorgenden
Prozeßschritten (auch Drahtziehen, Kaltwalzwerke).
Die Aufbereitungsanlage gemäß Fig. 1 zeigt mehrere Werkzeugmaschinen 10, 11, 12, 13 in
schematischer Darstellung. Diesen Werkzeugmaschinen wird über die Leitung 14
Bearbeitungsflüssigkeit, insbesondere eine Kühlschmierstoffemulsion zugeführt. Über die
Leitung 15 gelangt die mit Feststoffen bzw. Schmutzpartikeln und anderweitigen
Verunreinigungen belastete Kühlschmierstoffemulsion zu einer Emulsionsaufbereitung 16. In
der Emulsionsaufbereitung erfolgt in einem Filtersystem 17 das Abscheiden von Partikeln
bzw. Feststoffen, in einer weiteren Einrichtung 18 das Abscheiden von Fremdöl und in einem
weiteren Filtersystem 19 das Entfernen von Feinstpartikeln aus der Emulsion. Die gereinigte
und aufbereitete Emulsion gelangt in einen Sammeltank 20 und steht wieder dem
Bearbeitungsprozeß zur Verfügung. Der Transport der Kühlschmierstoffemulsion erfolgt über
hier nicht dargestellte Förderpumpen.
In Fig. 2 ist eine Einrichtung zur Überwachung der Bearbeitungsflüssigkeit dargestellt. Auch
hier sind die Werkzeugmaschinen 10, 11, 12, 13 mit aufbereiteter Emulsion über die Leitung
14 zu versorgen. Die belastete Emulsion wird über die Leitung 15 der Emulsionsaufbereitung
und Emulsionspflege 16 zugeführt. Die aufbereitete Emulsion steht in einem Tank 20 zur
Verfügung. In diesem Tank 20 werden nunmehr über geeignete Sensoren Meßgrößen
ermittelt. Dabei handelt es sich um eine oder folgende der nachstehend genannten Meßgrößen:
Temperatur, pH-Wert, Konzentration, Leitfähigkeit, Korrosivität, Korrosionsschutz, Fremdöl, Festpartikel, Fremdstoffe, Mikroorganismen, Keime, Hefepilze, Bakterien, Abrasivität, Nitrat, Nitrit, Wasserhärte, störende Ionen, dispergierte Luft, Schaumchlorid. Selbstverständlich können auch weitere Meßgrößen mit geeigneten Sensoren ermittelt werden.
Temperatur, pH-Wert, Konzentration, Leitfähigkeit, Korrosivität, Korrosionsschutz, Fremdöl, Festpartikel, Fremdstoffe, Mikroorganismen, Keime, Hefepilze, Bakterien, Abrasivität, Nitrat, Nitrit, Wasserhärte, störende Ionen, dispergierte Luft, Schaumchlorid. Selbstverständlich können auch weitere Meßgrößen mit geeigneten Sensoren ermittelt werden.
Diese Meßgrößen gelangen über eine Datenübertragung oder eine Datenfernübertragung 29 zu
einem Diagnosesystem 30. Dieses Diagnosesystem hat die Aufgabe, den Zustand des
KSS-Mediums zu analysieren, indem es die Istwerte mit vorgegebenen Sollwerten vergleicht,
Trends hinsichtlich des Verlaufs der Istwerte erkennt und evtl. mögliche Regelstrategien
erarbeitet. Selbstverständlich ist auch eine Auswertung der Meßgrößen vor Ort möglich.
Aufgrund der vorgegebenen Systematik hinsichtlich der Regelung oder Steuerung der
meßtechnisch erfaßten Größen innerhalb der Kühlschmierstoffemulsion, erfolgen direkt oder
über eine Datenfernübertragung Eingriffe in die Emulsion zur Emulsionsaufbereitung bzw.
zur Emulsionspflege. Die Eingriffe können auch manuell erfolgen, d. h. durch eine visuelle
Überwachung der Daten werden bestimmte Komponenten der Emulsion verändert. So wird
beispielsweise über ein Filtersystem 21 die Emulsion entsprechend ihrem
Verschmutzungsgrad gereinigt. Es wird über ein entsprechendes System 22 Fremdöl aus der
Emulsion entfernt. Ein weiteres Filtersystem 23 ist in der Lage, Feinstpartikel aus der
Emulsion zu entfernen. Ein System 24 zur Reduzierung der Mikroorganismen wird ebenfalls
über das Diagnosesystem 30 gesteuert. Der pH-Wert wird über ein System 25 eingestellt bzw.
geregelt. Die Korrosivität kann über ein System 26 verändert werden, die Temperatur über
eine geeignete Einrichtung 27 und die Konzentration der Emulsion, d. h. das Verhältnis
zwischen Wasser und Öl wird über ein System 28 gesteuert. Weitere Prozeßschritte sind
ferner durchführbar, in der Fig. 2 ist die Möglichkeit mit der block box 40 angedeutet.
Durch die Veränderung der Emulsion hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und
Funktionsfähigkeit wird die Prozeßsicherheit und damit die Lebensdauer erhöht. Dadurch ist
auch die Aufbereitung der Kühlschmierstoffemulsion unabhängig von der Art des
Bearbeitungsverfahrens an den Werkzeugmaschinen. Es ist unerheblich, ob die
Werkzeugmaschinen ein einheitliches oder unterschiedliche Bearbeitungsverfahren
durchführen, die Emulsion wird lediglich entsprechend ihrer Eigenschaften überwacht und
optimiert. Auch bei Bearbeitungsverfahren wie Drahtziehen, Kaltwalzen, umformende
Fertigungsverfahren.
Die Diagnose der Meßgrößen kann automatisch erfolgen. Selbstverständlich besteht auch die
Möglichkeit, manuelle Eingriffe in dem System vorzunehmen und damit eine
halbautomatische Regelung oder eine Steuerung der Parameter durchzuführen.
Die gesamte Einrichtung zur Überwachung der Bearbeitungsflüssigkeit kann als Zusatzsystem
eine Einrichtung 31 zur Filterkuchenentwässerung bzw. zur Schleifschlammentölung
aufweisen. Die Feststofffraktion aus dieser Einrichtung wird über eine Leitung 32 oder eine
Fördereinrichtung einer Spänewaschanlage zugeführt. Die entölten Späne gelangen zu einer
entsprechenden Auffangvorrichtung bzw. in eine Recyclinganlage.
Die Flüssigfraktion aus der Filterkuchenentwässerung bzw. aus der Spänewaschanlage
gelangt über die Leitungen 33, 34 zu einer Einrichtung 35 zur Emulsionsspaltung. Dieser
Einrichtung kann über die Leitung 36 die Altemulsion aus dem Tank 20 zugeführt werden.
Die Emulsionsspaltung führt eine Trennung zwischen Öl und Wasser durch, das Öl gelangt
über eine Leitung 37 zu einer hier nicht dargestellten Aufbereitungsanlage. Das Wasser kann
über die Leitung 38 in den Tank 20 zurückgeführt werden. Dem Tank kann über eine Leitung
39 zusätzlich Frischwasser bzw. Emulsionkonzentrat zugeführt werden. In dem Tank 30
angeordnete Sensoren sind mit einer oder mehreren geeigneten Einrichtungen versehen, die
die Funktionsfähigkeit der Sensoren aufrechterhalten. Es kann sich hierbei um eine
Wascheinrichtung, um eine entsprechende Reinigungseinrichtung oder ähnliches handeln. Die
Sensoren werden in regelmäßigen Abständen kalibriert, d. h. das Diagnosesystem 30
überprüft und korrigiert die sensorspezifischen Signale.
Claims (6)
1. Einrichtung zur Überwachung einer Bearbeitungsflüssigkeit mit wenigstens einem Sensor
zur Erzeugung wenigstens eines Überwachungssignals, eine Einrichtung zur
Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Sensors, eine Einrichtung (30) zur
Verarbeitung des Überwachungssignals und Erzeugung eines Signals zur mittelbaren oder
unmittelbaren Beeinflussung der Zusammensetzung der Bearbeitungsflüssigkeit aufgrund
vorgegebener Kriterien oder Sollgrößen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungsflüssigkeit in
einem Aufbereitungsbehälter (20) überwacht ist, wobei mehrere Aufbereitungsbehälter
vorgesehen sind.
3. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Sensoren
für die Ermittlung von Partikeln oder die Ermittlung von Mikroorganismen oder die
Ermittlung des pH-Werts oder die Ermittlung der Korrosivität oder die Ermittlung der
Temperatur oder die Ermittlung der Konzentration vorgesehen sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Datenfernübertragung
(19) vorgesehen ist, über welche die Überwachungssignale an die Einrichtung (30) zur
Auswertung zugeführt werden.
5. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Filtersystem (21) zur mechanischen Reinigung der Bearbeitungsflüssigkeit vorgesehen ist.
6. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
System (35) zur Spaltung der Bearbeitungsflüssigkeit in die einzelnen Bestandteile,
insbesondere eine Emulsionsspaltung vorgesehen ist.
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