DE19826864A1 - MR-Verfahren - Google Patents
MR-VerfahrenInfo
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- G01R33/56572—Correction of image distortions, e.g. due to magnetic field inhomogeneities caused by a distortion of a gradient magnetic field, e.g. non-linearity of a gradient magnetic field
- G01R33/56581—Correction of image distortions, e.g. due to magnetic field inhomogeneities caused by a distortion of a gradient magnetic field, e.g. non-linearity of a gradient magnetic field due to Maxwell fields, i.e. concomitant fields
Abstract
Die Erfindung betrifft ein MR-Verfahren, bei dem die durch die begleitenden Gradienten hervorgerufene Verschlechterung der Bildqualität verringert bzw. beseitigt wird durch einen solchen zeitlichen Verlauf der im Untersuchungsbereich wirksamen Magnetfelder in dem Zeitintervall zwischen der Anregung der Kernmagnetisierung und dem Empfang des MR-Signals, daß die räumliche Verteilung des Phasenfehlers beim Empfang des MR-Signals für alle Sequenzen zumindest näherungsweise gleich groß ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein MR-Verfahren mit einer mehrfach wiederholten Sequenz, bei
der in Anwesenheit eines homogenen, stationären Magnetfeldes die Kernmagnetisierung in
einem Untersuchungsbereich angeregt wird, wonach ein MR-Signal aus dem
Untersuchungsbereich empfangen wird, wobei in dem Zeitintervall zwischen der Anregung
Kernmagnetisierung und dem Empfang des MR-Signals Phasenfehler durch begleitende
Gradienten auftreten. Außerdem betrifft die Erfindung eine Anordnung zur
Durchführung des Verfahrens.
Aus der WO 98 02 757 (PHN 15 893) ist es bekannt, daß bei MR-Verfahren sogenannte
"begleitende Gradienten" auftreten; unter "begleitenden Gradienten" (concomitant
gradients) versteht man die Gradienten der Magnetfelder, die zur Richtung des stationären
Magnetfeldes senkrecht stehen. Sie entstehen zwangsläufig zusammen mit den erwünschten
Gradienten der in Richtung des stationären Feldes verlaufenden Magnetfeld-Komponente
als Konsequenz der Macwellschen Gleichungen. Diese begleitenden Gradienten können
Abbildungsfehler zur Folge haben, wenn Schichten untersucht werden, deren Ebenen
nicht senkrecht zur Richtung des homogenen stationären Magnetfeldes verlaufen
(koronale, sagittale oder schräge Schichten) oder wenn die Schichten außerhalb des
Isozentrums eines MR-Gerätes liegen.
Die Beeinträchtigung der Bildqualität durch die begleitenden Gradienten hängt von deren
Größe in bezug auf das stationäre Magnetfeld ab. Bei großen stationären Magnetfeldern
(0,5 Tesla oder mehr) ist in der Regel der Einfluß der begleitenden Gradienten auf die
Bildqualität kaum erkennbar. Bei niedriger Stärke des stationären Magnetfeldes jedoch -
z. B. 15 mT, wie sie bei den sogenannten Overhauser-Abbildungsverfahren auftreten - ist
ihr negativer Einfluß auf die Bildqualität sehr ausgeprägt.
Zur Kompensation der durch die begleitenden Gradienten verursachten, die Bildqualität
beeinträchtigenden Phasenfehler werden bei dem bekannten MR-Gerät fünf zusätzliche
Spule n verwendet, mit denen Korrekturmagnetfelder erzeugt werden. Die Ansteuerung der
Zusatzspulen erfolgt mit Pulsen, die der jeweiligen MR-Pulssequenz angepaßt werden
müssen. Diese Lösung bedingt einen relativ großen Aufwand.
Eine andere, aus Proc. SMRM, London 1985, 1037-1038 bekannte Lösung sieht die
Aufspaltung des Präphasierungspulses für den Lesegradienten und des
Phasenkodierungsimpulses in je zwei Teile vor, zwischen denen ein 180°
Hochfrequenzimpuls auf den Untersuchungsbereich einwirkt. Die Phasenfehler sind dann
zum Zeitpunkt, wenn der Lesegradient gestartet wird, gleich Null. Ein Nachteil dieser
Methode ist die Notwendigkeit, bei jeder Sequenz einen 180° Hochfrequenzimpuls
verwenden zu müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Einfluß der begleitenden Gradienten auf
die Bildqualität mit geringem Aufwand und ohne die Verwendung von zusätzlichen 180°
Hochfrequenzimpulsen zu verringern. Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art gelöst durch einen solchen zeitlichen Verlauf der im
Untersuchungsbereich wirksamen Magnetfelder in dem Zeitintervall zwischen der
Anregung der Kernmagnetisierung und dem Empfang des MR-Signals, daß die räumliche
Verteilung des Phasenfehlers beim Empfang des MR-Signals für alle Sequenzen zumindest
näherungsweise gleich groß ist (als Sequenz wird hierbei und im folgenden die einmalige
Anregung der Kernmagnetisierung und der nachfolgende Empfang eines MR-Signals
bezeichnet).
Die Erfindung basiert auf der Überlegung, daß das aus den MR-Signalen erzeugte MR-
Bild Unschärfen (blurring) aufweist, wenn das Magnetfeld - und damit der Phasenfehler -
im Untersuchungsbereich im Zeitintervall zwischen der Anregung der Kernmagnetisierung
und dem Empfang der MR-Signale in den einzelnen Sequenzen als Folge der für die
Bildgebung erforderlichen Ortskodierung eine sich von Sequenz zu Sequenz ändernde
Größe hat. Wenn nun dem im Zeitintervall auf den Untersuchungsbereich einwirkenden
Gesamtmagnetfeld ein solcher zeitlicher Verlauf gegeben wird, daß die Verteilung des
Phasenfehlers für alle Sequenzen zumindest näherungsweise gleich groß ist, bedeutet dies,
daß das aus den dabei empfangenen MR-Signalen rekonstruierte MR-Bild keine
Unschärfen mehr aufweist.
Durch die im Anschluß an das genannte Zeitintervall - d. h. während des Empfangs des
MR-Signals - wirksamen begleitenden Gradienten kann sich der Phasenfehler zwar erneut
zeitlich ändern, jedoch für alle MR-Signale in gleicher Weise. Dadurch werden lediglich
Verzerrungen in dem MR-Bild hervorgerufen. Während die Unschärfe nachträglich (d. h.
bei oder nach der Rekonstruktion) nicht mehr beseitigt werden kann, kann - bei Bedarf -
die Verzerrung des MR-Bildes nachträglich gemaß Anspruch 2 korrigiert werden.
Die bevorzugte Weiterbildung nach Anspruch 3 beschreibt einen in der Praxis einfachen
Weg, wobei bevorzugte Ausgestaltungen in den Ansprüchen 4 und 5 beschrieben sind.
Dabei wird die Tatsache ausgenutzt, daß die Phasenkodierung linear von dem zeitlichen
Integral über den Phasenkodierungs-Gradienten abhängt, während der Phasenfehler vom
zeitlichen Integral des Quadrats des Gradienten abhängt. Der zeitliche Verlauf der
Gradienten läßt sich also so gestalten, daß einerseits die erforderliche Phasenkodierung
erzielt wird, andererseits der Phasenfehler für alle Sequenzen die gleiche Größe hat.
Die Ansprüche 4 und 5 sehen die Verwendung eines bipolaren Impulses des Gradienten
vor. Als bipolarer Impuls dieses Gradienten wird dabei ein Gradient bezeichnet, der
(während des Zeitintervalls) seine Polarität von einem positiven auf einen negativen Wert
ändert. Bipolare Impulse von Gradienten sind an sich bekannt, z. B. aus der DE-PS 40 04 185.
Bei dem bekannten Verfahren dienen die bipolaren Gradientimpulse jedoch der
Flußkompensation. Die störenden Effekte der begleitenden Gradienten können mit der
bekannten Impulssequenz nicht korrigiert werden, u. a. weil sie bei allen Sequenzen
denselben zeitlichen Verlauf haben.
Bei den Verfahren nach Anspruch 4 und 5 ist es gemäß Anspruch 6 von Vorteil, wenn der
Phasenkodierungsgradient und der Lesegradient sich während des Zeitintervalls nicht
überlappen.
Ein MR-Gerät zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Anspruch 7
angegeben.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Ein MR-Gerät mit dem die Erfindung ausführbar ist.
Fig. 2 Das Blockschaltbild eines derartigen MR-Gerätes.
Fig. 3 Den zeitlichen Verlauf verschiedener Signale bei einer ersten Sequenz und
Fig. 4 eine Modifikation dieser Sequenz.
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte MR-Gerät besitzt einen aus z. B. vier Spulen
bestehenden Hauptfeldmagneten 1, der ein in z-Richtung verlaufendes, homogenes
stationäres Magnetfeld erzeugt, dessen Stärke ggf. einstellbar sein kann. Im Innern des
Hauptfeldmagneten 1 befindet sich der zu untersuchende Patient 20.
Zur Erzeugung eines in z-Richtung verlaufenden und sich in dieser Richtung linear
ändernden Magnetfeldes mit dem Gradienten Gz sind vier Spulen 3 vorgesehen. Weiterhin
sind vier Spulen 7 vorgesehen, die ein ebenfalls in z-Richtung verlaufendes Magnetfeld mit
dem Gradienten Gx erzeugen, das sich linear in x-Richtung (d. h. vertikal in Fig. 1) ändert.
Ein in z-Richtung verlaufendes Magnetfeld mit dem Gradienten Gy, das sich linear in y-
Richtung (senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 1) ändert, wird von den vier Spulen 5
erzeugt, die einen identischen Aufbau haben können wie die Spulen 7. Sie sind diesen
gegenüber um 90° versetzt angeordnet, und es sind nur zwei von ihnen dargestellt. (Die
von den Gradientenspulen erzeugten Magnetfelder werden in dem vorliegenden Text auch
vereinfacht als "Gradient" oder entsprechend ihrer Funktion als Lesegradient,
Phasenkodierungsgradient oder Schichtselektionsgradient bezeichnet.) Da jede der drei
Spulenanordnungen 3, 5 und 7 symmetrisch zu einem Isozentrum angeordnet ist, ist die
magnetische Induktion in diesem Isozentrum nur durch das stationäre homogene
Magnetfeld des Hauptfeldmagneten 1 bestimmt.
Weiterhin ist eine Hochfrequenzspule 11 vorgesehen, die ein im wesentlichen homogenes
und senkrecht zur Richtung des stationären Magnetfeldes (d. h. senkrecht zur z-Richtung)
verlaufendes hochfrequentes Magnetfeld erzeugt. Wie in Fig. 2 dargestellt, ist die
Hochfrequenzspule 11 über einen Umschalter 8 wahlweise mit einem Sender 6 oder einem
Empfänger 9 verbunden. Die Hochfrequenzspule kann in der dargestellten Stellung des
Umschalters zum Empfang der im Untersuchungsbereich erzeugten MR-Signale eingesetzt
werden. Vorzugsweise wird zum Empfang der MR-Signale jedoch eine (oder mehrere)
gesonderte, in Fig. 1 nicht näher dargestellte Hochfrequenzempfangsspule verwendet. Im
Empfänger 9 werden die MR-Signale phasenempfindlich detektiert und digitalisiert.
Die zeitliche Lage der Hochfrequenzimpulse, ihre Bandbreite und ihre Mittenfrequenz
sind von einer Steuereinheit 12 steuerbar, die auf den Sender 6 einwirkt. Die Ströme der
Gradientenspulen 3, 5 und 7 werden von den Einheiten 30, 50 und 70 geliefert, die
ihrerseits durch die Steuereinheit 12 gesteuert werden, so daß auch der zeitliche Verlauf
der Gradienten durch die Steuereinheit bestimmt wird. Außerdem ist eine
Rekonstruktionseinheit 13 vorgesehen, die die in den Niederfrequenzbereich umgesetzten
digitalisierten MR-Signale verarbeitet und daraus - ggf. nach einer Entzerrungsprozedur -
ein MR-Bild rekonstruiert, das auf einem Monitor 14 wiedergegeben werden kann.
Bei den üblichen MR-Verfahren wird davon ausgegangen, daß der Absolutbetrag der
magnetischen Flußdichte im wesentlichen durch die z-Komponente Bz des Magnetfeldes
bestimmt wird. Diese z-Komponente berechnet sich in bekannter Weise nach der Formel
Bz = B0 + xGx + yGy + zGz (1).
Dabei ist B0 die magnetische Flußdichte des stationären Magnetfeldes, x,y,z die
Ortskoordinaten und Gx, Gy, Gz die Gradienten des Magnetfeldes in x,y und z-Richtung.
Hierbei sind die begleitenden Gradienten, die auch eine Komponente Bx,By in x- bzw. y-
Richtung hervorrufen jedoch vernachlässigt. Der genaue Betrag der magnetischen
Flußdichte B errechnet sich demgemäß zu
Die Komponenten Bx,By des Magnetfeldes in x- bzw. y-Richtung berechnen sich zu
Bei den üblichen MR-Verfahren, die nur Gleichung 1
berücksichtigen, wird daher die Präzession der Kernspins nicht exakt
ermittelt. Es entsteht somit ein zeit- und ortsabhängiger Fehler ΔΦ in der Berechnung der
Phasenwinkel der präzedierenden Kernspins, der sich zu
ergibt. Dabei ist γ die gyromagnetische Konstante (ca. 42,5 MHz/T). Die Komponenten
Bx(x,y,z,t'). . .Bz(x,y,z,t') sind gegeben durch Gleichung 1 bzw. 3. Dieser Ausdruck kann in
einer Taylor-Reihe entwickelt werden. Der Hauptterm der Entwicklung, d. h. der
Phasenfehler erster Ordnung kann daraus wie folgt abgeleitet werden
Dabei ist g (x,y,z) eine Funktion des Ortes x,y,z. G bezeichnet einen aus den
Komponenten Gx,Gy und Gz zusammengesetzten Gradienten, z. B. den Phasenkodier
gradienten. Die Funktion g(x,y,z) ist proportional zu 1/B0.
Die rekonstruierten MR-Bilder sind aufgrund der Phasenfehler je nach verwendeter MR-
Methode in ihrer Qualität beeinträchtigt, was sich in Artefakten, Verzerrungen und
Unschärfe äußern kann. Im Bereich der konventionellen MR, also bei mittleren und
hohen stationären magnetischen Feldstärken macht sich der negative Einfluß dieser
Phasenfehler nur bei einigen dafür empfindlichen MR-Methoden bemerkbar (z. B. EPI
oder Spiral-MRI). Bei sehr niedrigen stationären Feldstärken insbesondere bei den
sogenannten Overhauser-Abbildungsverfahren sind auch Standardmethoden betroffen. Die
zeit- bzw. sequenz- abhängige Variation des Phasenfehlers und die dadurch hervorgerufene
Unschärfe des MR-Bildes wird dadurch vermieden, daß die MR-Sequenz, die an sich
bekannt sein kann, so modifiziert wird, daß ΔΦ1 (x,y,z,t) für alle Sequenzen gleich groß
wird.
Fig. 3 zeigt die erfindungsgemaße Modifikation einer Sequenz vom 2DFT-Typ, bei der
der sogenannte k-Raum linienweise abgetastet wird (bei jeder Sequenz, bzw. bei jedem
Phasenkodierschritt wird eine Linie des k-Raums abgetastet). Die erste und die zweite Zeile
zeigen den zeitlichen Verlauf des Hochfrequenzimpulses RF und des
Schichtselektionsgradienten Gs. Durch die dargestellte zeitliche Lage von RF und Gs wird
die Kernmagnetisierung in einer zur Richtung des Schichtselektionsgradienten Gs
senkrechten Schicht angeregt. In der dritten Zeile ist der zeitliche Verlauf des
Lesegradienten Gr dargestellt. Dem eigentlichen Lesegradienten Gr2 geht ein
Präphasierungsgradient Gr1 voraus. Gr1 und Gr2 haben einander entgegengesetzte
Polaritäten, und das zeitliche Integral über Gr1 ist i.a. halb so groß wie das zeitliche Integral
über Gr2.
In dem Zeitintervall t1-t2 zwischen dem Ende von Gr1 und dem Beginn von Gr2 wird
zunächst in an sich bekannter Weise ein Phasenkodiergradient Gp,n erzeugt (der Index n
besagt, daß es sich um die n-te Sequenz handelt), dessen Amplitude bzw. zeitliches Integral
von Sequenz zu Sequenz geändert wird, wobei der maximale positive bzw. negative
Phasenkodiergradient Gp,max gestrichelt dargestellt ist. Erfindungsgemäß wird anschließend
ein bipolarer Gradientenpuls Ga,n - mit derselben Richtung wie der
Phasenkodierungsgradient erzeugt, der zur Zeit t2 (oder davor) beendet ist. Der bipolare
Impuls hat nacheinander eine positive und eine negative Polarität (oder umgekehrt) und ist
so bemessen, daß das zeitliche Integral über Ga,n Null ist. Ga,n hat also keinerlei Einfluß auf
die Phasenkodierung.
Der durch die von Sequenz zu Sequenz geänderten Gradienten Gp,n und Ga,n erzeugte
Phasenfehler ΔΦ1 errechnet sich bei dem in Fig. 3 dargestellten Verlauf gemäß Gleichung
5 zu
Die Amplituden von Gp,n und Ga,n werden nun z. B. so gewählt, daß die Gleichung
erfüllt ist (in diesem Fall bezeichnen Gp,n und Ga,n die Amplituden). Gleichung 7 bedeutet,
daß beispielsweise in einer Sequenz, in der Gp,n den Maximalwert Gp,max erreicht, die
Amplitude von Ga,n den Wert Null hat, während sie für Gp,n = 0 ihren Maximalwert (ca.
0,7 Gp,max) annimmt.
Setzt man Gleichung 7 in Gleichung 6 ein, dann ergibt sich für den Phasenfehler
1. Ordnung
Der Phasenfehler ΔΦ1 ist also für alle Phasenkodierschritte (bzw. alle Sequenzen) zum
Zeitpunkt t2 gleich groß (aber eine Funktion des Ortes). Wenn sich Gp und Gr nicht
überlappen - was vorteilhaft ist - sind die gesamten Phasenfehler zum Zeitpunkt t2, d. h.
wenn die Abtastung des MR-Signals (durch Gr2) beginnt, für alle Phasenkodierschritte
gleich groß. Die bis zum Zeitpunkt der Datenabtastung akkumulierten Phasenfehler
verursachen in diesem Fall nur eine Phasenmodulation des rekonstruierten MR-Bildes, die
berechnet und in einfacher Weise mittels Multiplikation korrigiert werden kann.
Die verbleibenden Phasenfehler, die während der Abtastung durch den Lesegradienten Gr
entstehen, führen zu einer räumlichen Bildverzerrung, die durch geeignete Verfahren
beseitigbar ist.
Die Form des bipolaren Pulses, seine Pulslänge und seine Startzeit können von einem
Phasenkodierschritt zum nächsten verändert werden. Die beiden Teile des bipolaren
Impulses können unterschiedliche Form, Pulslänge und Startzeit haben. Der bipolare
Impuls kann, wie in Fig. 3 gestellt, nach dem Phasenkodierungsimpuls erzeugt werden,
aber auch davor. Der positive und der negative Teil des bipolaren Impulses Ga,n können
auch voneinander getrennt und der eine vor und der andere Teil nach dem
Phasenkodierungsimpuls erzeugt werden. Es ist aber auch möglich, daß sich der
Phasenkodierungsimpuls und der bipolare Impuls überlappen, wie in Fig. 4 dargestellt.
In diesem Fall kann die Amplitude des bipolaren Gradienten z. B. zu
gewählt werden, wobei die positive Wurzel für positive Werte von Gp,n zu nehmen ist und
umgekehrt. In diesem Fall gilt für den Phasenfehler erster Ordnung wiederum Gleichung
8.
Nach der Rekonstruktion des MR-Bildes aus den empfangenen MR-Signalen auf übliche
Weise wird das MR-Bild wie folgt entzerrt:
- 1. Es wird der Phasenfehler ΔΦ (u,v), der während der Datenabtastzeit Ta (siehe Fig. 3) akkumuliert wird, für jeden Bildpunkt u,v berechnet (u,v können mit den Richtungen r,p der Gradienten Gr und Gp identisch sein).
- 2. Aus dem Phasenfehler wird eine Funktion f zu
berechnet, wobei d die lineare Abmessung eines Bildpunktes bedeutet. Anschließend wird die Funktion f nach der Raumkoordinate u differenziert (df/du). - 3. Das korrigierte MR-Bild I(u,v) wird aus dem unkorrigierten MR-Bild I0(u,v) dann für
jeden Bildpunkt nach der Formel
abgeleitet (j=(-1)1/2).
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei verschiedenen MR-Sequenzen angewandt
werden. Die Ausführungsbeispiele zeigen die Kombination mit einer Gradientenecho-
Sequenz. In ähnlicher Weise ist eine Kombination mit einer Spinechosequenz möglich.
Das Verfahren kann auch in einer segmentierten EPI-Sequenz verwendet werden, um
einen Teil der Phasenfehler, nämlich die durch die unterschiedlichen
Präphasierungsimpulse entstehenden zu kompensieren.
Wenn die Richtungen von Gp und Gr in der x-y-Ebene liegen, kann man die Variation des
Phasenkodier-Gradienten auch dadurch kompensieren, daß man den bipolaren Gradienten
in Richtung des Lesegradienten verlaufen läßt. Es ist also nicht erforderlich, den
Phasenkodierungs-Gradienten durch einen bipolaren Gradientenimpuls zu modifizieren,
wie in Verbindung mit den Fig. 3 und 4 erläutert. Es können auch die anderen
Gradienten Gr, Gs von Sequenz zu Sequenz geändert werden. Wesentlich ist dabei nur, daß
der Phasenfehler für alle Sequenzen für jedes Voxel gleich groß ist (für verschiedene Voxel
kann der Phasenfehler aber unterschiedlich sein).
Claims (8)
1. MR-Verfahren mit einer mehrfach wiederholten Sequenz, bei der in Anwesenheit eines
homogenen, stationären Magnetfeldes die Kernmagnetisierung in einem
Untersuchungsbereich angeregt wird, wonach ein MR-Signal aus dem
Untersuchungsbereich empfangen wird, wobei in dem Zeitintervall zwischen der Anregung
der Kernmagnetisierung und dem Empfang des MR-Signals Phasenfehler durch
begleitende Gradienten auftreten,
gekennzeichnet durch einen solchen zeitlichen Verlauf der im Untersuchungsbereich
wirksamen Magnetfelder in dem Zeitintervall zwischen der Anregung der
Kernmagnetisierung und dem Empfang des MR-Signals, daß die räumliche Verteilung des
Phasenfehlers beim Empfang des MR-Signals für alle Sequenzen zumindest näherungsweise
gleich groß ist.
2. MR-Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die Entzerrung des aus den MR-Signalen der verschiedenen
Sequenzen rekonstruierten MR-Bildes.
3. MR-Verfahren nach Anspruch 1, wobei in dem Zeitintervall ein Phasenkodiergradient
eines mit von Sequenz zu Sequenz geändertem zeitlichen Integral erzeugt wird,
gekennzeichnet durch einen solchen zeitlichen Verlauf des Phasekodierungsgradienten (Gp)
bzw. eines weiteren Gradienten (Ga), daß das zeitliche Integral über das Quadrat des
Gradienten-Magnetfeld in dem Zeitintervall (t1-t2) für alle Sequenzen zumindest
näherungsweise gleich groß ist.
4. MR-Verfahren nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch die zusätzliche Erzeugung eines bipolaren Impulses (Ga) des
Gradienten-Magnetfeldes vor und/oder nach dem Impuls, wobei das zeitliche Integral über
den bipolaren Impuls während des Zeitintervalls Null ist und das zeitliche Integral über
das Quadrat des Impulses und des bipolaren Impulses für alle Sequenzen gleich ist.
5. MR-Verfahren nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch die Erzeugung eines von Sequenz zu Sequenz geänderten bipolaren
Impulses, dessen zeitlicher Verlauf so gewählt ist,
- - daß das zeitliche Integral über den bipolaren Impuls des Gradienten-Magnetfeldes der für die betreffende Sequenz erforderlichen Phasenkodierung entspricht und
- - daß das zeitliche Integral über das Quadrat des bipolaren Impulses des Gradienten- Magnetfeldes für alle Sequenzen gleich groß ist.
6. MR-Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gradienten in Phasenkodier-Richtung und in Lese-
Richtung sich zeitlich nicht überlappen.
7. MR-Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
- a) einem Hauptfeldmagneten (I) zur Erzeugung eines homogenen stationären Magnetfeldes,
- b) Gradienten-Spulenanordnungen (3, 5, 7) zur Erzeugung von magnetischen Gradientenfeldern mit in unterschiedlichen Richtungen verlaufenden Gradienten
- c) einer Hochfrequenzspulenanordnung (11) zum Anregen der Kernmagnetisierung in einer Schicht eines Untersuchungsbereiches durch wenigstens einen Hochfrequenzimpuls (RF),
- d) einem Empfänger (9) zum Erfassen der im Untersuchungsbereich erzeugten MR- Signale,
- e) einer Steuereinheit (12) zur Steuerung der Ströme durch die Gradientenspulenanordnung (3, 5, 7) und durch die Hochfrequenzspulenanordnung (11), dadurch gekennzeichnet daß, die Steuereinheit (12) so programmiert ist, daß in dem Zeitintervall zwischen der Anregung der Kernmagnetisierung und dem Empfang des MR- Signals die der im Untersuchungsbereich wirksamen Magnetfelder einen solchen zeitlichen Verlauf haben, daß die räumliche Verteilung des Phasenfehlers beim Empfang des MR- Signals für alle Sequenzen zumindest näherungsweise gleich groß ist.
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