DE19832276C2 - Verfahren zur Rekonstruktion von aus mittels eines CT-Gerätes durch Spiralabtastung gewonnenen Meßwerten - Google Patents
Verfahren zur Rekonstruktion von aus mittels eines CT-Gerätes durch Spiralabtastung gewonnenen MeßwertenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rekonstruktion von
Bildern bezüglich einer Bildebenen aus mittels eines mit ei
nen wenigstens eine, vorzugsweise aber mehrere Zeilen von
Detektorelementen aufweisenden Detektor versehenen CT-Gerätes
durch Spiralabtastung gewonnenen Meßwerten, wobei die Meß
werte jeweils einem von einer Vielzahl von Projektionswinkeln
α und einer z-Position auf der Längsachse der Spiralab
tastung zugeordnet sind.
Bei der Rekonstruktion von Bildern aus durch Spiralabtastung
mit CT-Geräten mit einzeiligem Detektor gewonnenen Meßwerten
wird zur Erzeugung von berechneten Projektionen in der ge
wünschten Bildebene für jeden Projektionswinkel eine Inter
polation zwischen den vor und hinter der Bildebene liegenden
Meßwerten durchgeführt.
Am gebräuchlichsten sind heute zwei Interpolationsverfahren:
Beim ersten wird eine lineare Interpolation zwischen je zwei
der Bildebene am nächsten liegenden gemessenen Projektionen
vorgenommen, die beim gleichen Projektionswinkel α, aber in
verschiedenen Umläufen aufgenommen wurden. Diese Interpola
tionsart bezeichnet man als 360LI-Interpolation. Beim zweiten
Verfahren interpoliert man zwischen je zwei der Bildebene am
nächsten liegenden Projektionen, von denen die einen beim
Projektionswinkel αd, die anderen beim dazu komplementären
Projektionswinkel αc aufgenommen wurden. Für das mittlere
Detektorelement des Detektors gilt αc = αd ± π. Diese Inter
polationsart bezeichnet man als 180LI-Interpolation. Sie lie
fert bei gleichem Pitch schmälere effektive Schichtbreiten
(z. B. gekennzeichnet durch die Halbwertsbreite FWHM (Full
Width at Half Maximum) des Schichtempfindlichkeitsprofils)
als die 360LI-Interpolation. Dafür ist bei gleicher Ausgangs
leistung der Röntgenröhre (gleichem mA-Wert) das Pixelrau
schen im Vergleich zur 360LI-Interpolation erhöht. Auch die
Artefaktanfälligkeit ist größer. Beide Interpolationsarten
sind schematisch für den Pitch p = 2 in Fig. 2 veranschau
licht, die den Projektionswinkel α als Funktion der Detek
torposition in z-Richtung zeigt, wobei der Projektionswinkel
α über der auf die Breite einer Zeile des Detektors normier
ten Position auf der Längsachse der Spiralabtastung (z-Posi
tion) aufgetragen ist. Der Pitch p ist definiert als der Vor
schub in z-Richtung pro Umdrehung in mm, bezogen auf die
Breite einer Zeile des Detektors in mm.
Für CT-Geräte mit mehrzeiligen Detektoren sind Verfahren zur
Rekonstruktion von Bildern aus durch Spiralabtastung gewon
nenen Meßwerten mit exakten und approximativen Methoden be
kannt (z. B. DE 196 14 223 C1), die zwar die genaue Geometrie
berücksichtigen, aber zum Teil sehr rechenaufwendig und des
halb für den Einsatz in kommerziellen CT-Geräten wenig geeig
net sind.
Bei kleinen Zeilenzahlen M (z. B. M ≦ 5) des Detektors kann
man zur Verringerung des Rechenaufwandes den Neigungswinkel
der Abtaststrahlen gegen eine senkrecht auf der als z-Achse
bezeichneten Längsachse der Spiralabtastung aufgespannte
Ebene, den sog. "Conewinkel", vernachlässigen und die bei Ge
räten mit einzeiligem Detektor übliche 180LI- und 360LI-
Interpolation auf mehrere Detektorzeilen übertragen. Dies ist
die bei dem einen zweizeiligen Detektor aufweisenden CT-Gerät
"Elscint Twin" angewandte Rekonstruktionstechnik (siehe
"Dual-slice versus single-slice spiral scanning: Comparison
of the physical performances of two computed tomography scan
ners", Yun Liang and Robert A. Kruger, Med. Phys. 23(2),
February 1996, pp 205-220). Das Prinzip der auf mehrere Zeilen
übertragenen 180LI- und 360LI-Interpolation ist am willkürlich
gewählten Beispiel eines 4-Zeilen Scanners beim Pitch 3
in Fig. 3 veranschaulicht.
Die bei der Interpolation zu berücksichtigenden Gewichte wer
den "on the fly" für die einmal gewählte Interpolationsfunk
tion (z. B. eine Dreiecksfunktion für lineare Interpolation)
berechnet, die im Gerät festgelegt und nur mit erheblichem
Aufwand zu ändern ist. Bei einem Detektor mit mehreren Zeilen
stößt das Verfahren wegen der für jeden Pitch p völlig ver
änderten relativen Lage der Abtaststrahlen auf der z-Achse
schnell an praktische Grenzen.
Bei der herkömmlichen 180LI- und 360LI-Interpolation für einen
mehrzeiligen Detektor ist das sich für jeden Pitchwert p ein
stellende Schichtempfindlichkeitsprofil und das sich bei fe
ster Ausgangsleistung der Röntgenröhre ergebende Pixelrau
schen durch die Lage der Abtaststrahlen auf der z-Achse fest
vorherbestimmt. Das Pixelrauschen zeigt unerwartete und
starke Abhängigkeiten vom Pitch p: Z. B. fallen für einen
vierzeiligen Detektor beim Pitch p = 1 die Abtaststrahlen al
ler 4 Detektorzeilen in aufeinanderfolgenden Umläufen auf die
gleichen z-Positionen. Sie können daher vor der Interpolation
einfach gemittelt werden, und als Resultat ergibt sich - im
Vergleich zum Einzeiler mit 360LI-Interpolation - eine
Dosisakkumulation um den Faktor 4 und deshalb eine Halbierung
des Pixelrauschens. Erhöht man den Pitch p nur geringfügig,
z. B. auf p = 1,1, entfällt diese Mehrfachabtastung. Bei der
180LI- und der 360LI-Interpolation erhält man ein schmäleres
Schichtempfindlichkeitsprofil, aber um den Preis des gleichen
Pixelrauschens wie beim Einzeiler. Nach den bekannten
Verfahren ist es nicht möglich, bei kleinen Pitchwerten (z. B.
wie oben p = 1,1) die überlappende Abtastung in z-Richtung
zum Zweck der Verringerung des Pixelrauschens bei
gleichzeitiger Verbreiterung des Schichtempfindlichkeitspro
fils zu nützen.
Außerdem werden bei den bekannten, zur Verwendung mit mehr
zeiligem Detektor vorgesehenen Verfahren für jeden Projek
tionswinkel die Meßwerte aller Zeilen des Detektors nur gemäß
ihrem Abstand von der Bildebene gewichtet, ohne Rücksicht auf
die Zeit, zu der die Meßwerte gewonnen wurden. Dadurch ergibt
sich mit kleiner werdendem Pitch eine Vergrößerung des zu ei
nem Bild beitragenden Zeitfensters. Für einen vierzeiligen
Detektor beispielsweise erhält man beim Pitch p = 1 im Ver
gleich zu einem Einzeilen CT-Gerät nicht nur die oben be
schriebene Vervierfachung der Dosis im Bild, sondern auch
eine Verlängerung des bildrelevanten Zeitfensters, aus dem
die bei der Rekonstruktion des Bildes verwendeten Meßwerte
stammen, auf die vierfache Dauer eines vollständigen Umlaufs
der Röntgenstrahlenquelle. Gerade bei Aufnahmen von bewegten
Objekten, wie z. B. hochauflösenden Lungenaufnahmen, kann dies
zu einer merklichen Einschränkung der Bildqualität führen.
In der DE 196 25 863 A1 ist ein Verfahren zur Rekonstruktion
von Bildern aus mittels eines CT-Geräts durch Spiralabtastung
gewonnenen Meßwerten bekannt, bei dem die Meßwerte mit einer
ersten und einer zweiten Gewichtungsfunktion gewichtet wer
den.
Aus der DE 41 37 652 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem
bei der Rekonstruktion von CT-Bildern zur Berücksichtigung
des Zeitpunktes der Datenaufnahme eine Gewichtungsfunktion
Verwendung findet, die Bewegungsartefakte korrigiert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß die Voraussetzung
dafür gegeben ist, das Schichtempfindlichkeitsprofil beliebig
einstellen zu können.
Nach der Erfindung wird der das Verfahren betreffende Teil
der Aufgabe gelöst durch das Verfahren gemäß Patentanspruch
1.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist eine neue Art der Ge
wichtung für durch Spiralabtastung mit CT-Geräten mit ein-
oder mehrzeiligem Detektor gewonnen Meßwerte auf, bei der
neben dem räumlichen Abstand einer gemessenen Projektion, und
damit der entsprechenden Meßwerte, von der Bildebene auch ihr
zeitlicher Abstand von einem Referenzzeitpunkt, d. h. von ei
ner Referenzprojektion (z. B. derjenigen, die mit in der Bild
ebene liegender Fokusposition aufgenommen wurde) berück
sichtigt wird. Es wird also eine zweidimensionale Orts- und
Zeitgewichtung vorgenommen. Durch geeignete Wahl der Gewich
tungsfunktionen läßt sich daher in z-Richtung ein gewünschtes
Schichtempfindlichkeitsprofil sowie ein gewünschtes zeit
liches Empfindlichkeitsprofil einstellen. Insbesondere kann
der Benutzer - je nach Wahl der Gewichtungsfunktionen - für
ein und dieselbe Spiralabtastung bei gegebenem räumlichen
Schichtempfindlichkeitsprofil das Verhältnis von Dosisnutzung
und Zeitauflösung und bei gegebenem zeitlichen Schichtemp
findlichkeitsprofil das Verhältnis aus Dosisnutzung und z-
Auflösung nahezu beliebig einstellen.
Im Falle der Verfahren gemäß den Patentansprüchen 9 bzw. 11
kann die zweidimensionale Orts- und Zeitgewichtung mit prak
tisch beliebig wählbaren Gewichtungsfunktionen erfolgen. Dies
ermöglicht die Realisierung nahezu beliebiger Schichtempfind
lichkeitsprofile in z-Richtung sowie nahezu beliebiger zeit
licher Empfindlichkeitsprofile.
Aus der US 5 539 796 und der US 4 994 965 sind CT-Geräte an
sich bekannt, bei denen wenigstens einer von mehreren Parame
tern einstellbar ist.
Die Gewichtsfunktionen können ähnlich wie CT-Faltungskerne
angewählt und ausgetauscht werden, da sie in vorberechneten
Tabellen effizient abgelegt sind. Dies ermöglicht einen effi
zienten Rekonstruktionsprozeß, da dann der durch die Gewich
tung bedingte Rechenaufwand gering ist. Die Gewichte
einer Gewichtungsfunktion in Form einer Tabelle elektronisch
zu speichern, ist aus der EP 0 713 677 A1 an sich bekannt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeich
nungen beispielhaft erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung ein zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehenes CT-Gerät,
Fig. 2 ein die bei herkömmlichen Rekonstruktionsverfahren
für CT-Geräte mit einzeiligem Detektor üblichen In
terpolationsverfahren veranschaulichendes Diagramm,
Fig. 3 analog zur Fig. 2 das entsprechende Diagramm für ein
CT-Gerät mit vierzeiligem Detektor,
Fig. 4 das mit einem einen vierzeiligen Detektor aufweisen
den, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden
CT-Gerät erzielbare Schichtempfindlichkeitsprofil im
Ortsraum für drei unterschiedliche zeitliche Gewich
tungsfunktionen,
Fig. 5 das mit einem einen vierzeiligen Detektor aufweisen
den, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitenden
CT-Gerät erzielbare zeitliche Empfindlichkeitsprofil
für drei unterschiedliche zeitliche Gewichtungen,
Fig. 6 für ein einen vierzeiligen Detektor aufweisendes,
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitendes CT-
Gerät die Schichtdicke als Funktion der Breite der
räumlichen Gewichtungsfunktion,
Fig. 7 für ein einen vierzeiligen Detektor aufweisendes,
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitendes CT-
Gerät die Varianz des Pixelrauschens bei konstantem
mA-Wert als Funktion der Breite der räumlichen Ge
wichtungsfunktion,
Fig. 8 für ein einen vierzeiligen Detektor aufweisendes,
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitendes CT-
Gerät die zeitliche Schichtdicke als Funktion der
Breite der zeitlichen Gewichtungsfunktion, und
Fig. 9 für ein einen vierzeiligen Detektor aufweisendes,
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeitendes CT-
Gerät die Varianz des Pixelrauschens bei festem mA-
Wert in Abhängigkeit von der Breite der zeitlichen
Gewichtungsfunktion.
In Fig. 1 ist grob schematisch ein zur Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens vorgesehenes CT-Gerät dargestellt,
das eine Röntgenstrahlenquelle 1, z. B. eine Röntgenröhre, mit
einem Fokus 2 aufweist, von dem ein durch eine nicht darge
stellte Blende eingeblendetes pyramidenförmiges Röntgenstrah
lenbündel 3 ausgeht, das ein Untersuchungsobjekt 4, bei
spielsweise einen Patienten, durchsetzt und auf einen Detek
tor 5 auftrifft. Dieser besteht aus mehreren parallelen
Detektorzeilen, von denen jede durch eine Reihe von Detek
torelementen gebildet ist. Der Röntgenstrahler 1 und der
Detektor 5 bilden ein Meßsystem, das um eine Systemachse 6
drehbar ist, so daß das Untersuchungsobjekt 4 unter verschie
denen Projektionswinkeln α durchstrahlt wird. Aus den dabei
auftretenden Ausgangssignalen der Detektorelemente des Detek
tors 5 bildet ein Datenerfassungssystem 7 im weiteren als ge
messene Projektionen bezeichnete Meßwerte, die einem Rechner
8 zugeführt sind, der ein Bild des Untersuchungsobjektes 4
berechnet, das auf einem Monitor 9 wiedergegeben wird.
Eine Abtastung größerer Volumen des Untersuchungsobjektes 4
ist möglich, indem das Meßsystem 1, 5 eine Spiralabtastung
des gewünschten Volumens vornimmt, wie dies in Fig. 1 durch
eine Spirale 10 veranschaulicht ist. Es erfolgt dabei eine
Relativbewegung zwischen der Meßanordnung aus Röntgenstrahler
1 und Detektor 5 einerseits und dem Untersuchungsobjekt 4
andererseits in Richtung der Systemachse 6, die zugleich die
z-Achse und somit die Längsachse der Spiralabtastung dar
stellt.
An den Rechner 8, der im Falle des beschriebenen Ausführungs
beispiels zugleich die Steuerung des CT-Gerätes übernimmt (es
ist auch möglich, hierzu einen separaten Rechner vorzusehen),
ist eine Tastatur 12 angeschlossen, die die Bedienung des CT-
Geräts ermöglicht.
Insbesondere ist es möglich, über die Tastatur 12 den Pitch p
der Spiralabtastung einzustellen. Bei dem Pitch p handelt es
sich um den Quotienten aus dem während einer Umdrehung des
Meßsystems auftretenden Vorschubs in z-Richtung F in mm und
der Breite b einer Zeile des Detektors in z-Richtung in mm.
Der Rechner 8 dient insbesondere auch dazu, den Röhrenstrom,
der von einer Generatorschaltung 11 versorgten Röntgenstrah
lenquelle 1 einzustellen.
Die Durchstrahlung unter unterschiedlichen Projektionswinkeln
geschieht mit dem Ziel der Gewinnung von gemessenen Projek
tionen. Dazu durchstrahlt die Röntgenstrahlenquelle 1 das
Untersuchungsobjekt 4 mit dem von aufeinanderfolgenden, auf
der Spirale liegenden Positionen des Fokus 2 ausgehenden
Röntgenstrahlenbündel 3, wobei jede Position des Fokus 2
einem Projektionswinkel und einer z-Position bezüglich der
Systemachse 6 zugeordnet ist.
Infolge der Spiralabtastung kann bezüglich einer rechtwinklig
zu der Systemachse 6 verlaufenden Bildebene höchstens eine
gemessene Projektion existieren, die mit einer in dieser
Bildebene liegenden Position des Fokus 2 aufgenommen wurde. Um
dennoch ein Bild der zu der jeweiligen Bildebene gehörigen
Schicht des Untersuchungsobjekts 4 berechnen zu können, müs
sen also aus in der Nähe der Bildebene aufgenommenen gemesse
nen Projektionen durch geeignete Interpolationsverfahren in
der Bildebene liegende berechnete Projektionen gewonnen wer
den, wobei wie im Falle von gemessenen Projektionen jede be
rechnete Projektion einem Projektionswinkel α und einer z-
Position bezüglich der Systemachse 6 zugeordnet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden, ohne daß
dies eine Beschränkung der Allgemeingültigkeit des ihm zu
grundeliegenden Prinzips darstellt, am Beispiel eines Vier
zeilen CT-Gerätes erläutert. Die Anwendbarkeit auf andere
Zeilenzahlen M ≠ 4 ist offensichtlich.
Im folgenden wird die Berechnung eines Bildes für die Posi
tion zima der Bildebene auf der Längsachse der Spiralabtastung
im Einzelnen beschrieben. Dabei steht der Index ima für
image = Bild.
Als ersten Verarbeitungsschritt erzeugt der Rechner 8 aus den
gemessenen Fächerprojektionen durch ein übliches Rebinning in
azimutaler Richtung eine Parallelprojektion (bezüglich der
Projektionswinkel). Dieses sogenannte azimutale Rebinning
wird für alle M Zeilen getrennt wie für mit einem einzeili
gen Detektor gewonnene Meßwerte durchgeführt. Der Rechner 8
verwendet also jeweils nur die Daten einer Zeile ohne Berück
sichtigung ihrer jeweiligen z-Position. Dabei entstehen die
Meßdaten f(l, k, i, ν). l = 1, 2 . . . NP,π ist die (Parallel-)Pro
jektionsnummer, wobei NP,π die Anzahl der während eines halben
Umlaufs der Röntgenstrahlenquelle aufgenommenen Projektionen
ist, k ist der Detektorkanal, also das jeweilige Detektor
element einer Zeile des Detektors 5, i = 1, 2, 3, 4 ist die
Nummer der jeweiligen Zeile des Detektors 5 und ν ist die
Nummer der Halbumdrehung des Meßsystems 1, 5, aus der die be
treffende Projektion stammt. Durch die Angabe der Nummer der
Halbumdrehung ν ist gleichzeitig festgelegt, ob es sich um
eine direkte oder um eine komplementäre Projektion handelt.
Alle Projektionen mit geraden Nummern der Halbumdrehung ν
können z. B. für eine bestimmte Bildebene direkte Projektionen
sein, dann sind alle Projektionen mit ungeraden Nummern der
Halbumdrehung ν komplementäre Projektionen. Für eine andere
Bildebene können Projektionen mit geraden und ungeraden Num
mern der Halbumdrehung ν die Rollen tauschen. Dies ist ein
wesentlicher Vorteil, da anders als bei herkömmlichen Verfah
ren auf Basis von Fächerprojektion "komplementäre" und
"direkte" Projektionen bezüglich ihrer Eigenschaften iden
tisch sind. Die Zuordnung "direkt" und "komplementär" ergibt
sich nur aus der z-Position der jeweiligen Bildebene. Die
Interpolation zwischen direkten und zwischen direkten und
komplementären Projektionen kann deshalb in einem einheit
lichen Rahmen beschrieben werden.
Für jeden Projektionswinkel αl berücksichtigt der Rechner 8 -
anders als bei der herkömmlichen 180LI- und 360LI-Interpola
tion - die Beiträge aller Meßwerte f(l, k, i, ν) innerhalb einer
wählbaren Maximalentfernung |zmax| von der Bildebene. ν ist
die Nummer der Halbumdrehung, aus der die betreffende Pro
jektion stammt. Die jeweilige Nummer der Halbumdrehung ν be
stimmt also den Zeitpunkt, zu dem die durch die Projektions
nummer l und die Nummer i der Zeile des Detektors gekennzeich
nete Projektion aufgenommen wurde, was wichtig ist, wenn zu
dem Bild Daten aus mehreren Spiralumläufen beitragen.
Für jedes l werden alle verfügbaren Meßwerte innerhalb [zima -
zmax, zima + zmax] gemäß ihrem Abstand Δzlkiν von der Bildebene bei zima
gemäß einer ersten Gewichtungsfunktion gewichtet. Außerdem
findet zusätzlich zur Gewichtung in z-Richtung eine zeitliche
Gewichtung gemäß einer zweiten Gewichtungsfunktion statt, und
zwar gemäß dem zeitlichen Abstand der Projektion von einem
Referenzzeitpunkt, zu dem eine Referenzprojektion aufgenommen
wurde, z. B. die Projektion, bei der der Fokus in der
Bildebene liegt. Sei νref die Nummer des Halbumlaufes, aus dem
die Referenzprojektion stammt, und tref der Zeitpunkt, zu dem
sie aufgenommen wurde. Dann berechnet der Rechner 8 für jede
durch l, i und ν gekennzeichnete Projektion ihren zeitlichen
Abstand Δtlkiν von tref und erhält als resultierende Ge
samtprojektion P(l, k)
g(.) ist die erste, räumliche Gewichtungsfunktion in z-Rich
tung. w(.) ist die zweite, (innerhalb gewisser Grenzen) be
liebig wählbare zeitliche Gewichtungsfunktion. Die Division
durch die Summe aller Gewichte erfolgt deshalb, weil durch
die erfindungsgemäße Art der Gewichtung für jeden Projek
tionswinkel eine unterschiedliche Anzahl von Meßwerten zu be
rücksichtigen sein kann, sich das Gesamtgewicht aller berück
sichtigten Meßwerte aber immer zu 1 ergeben muß. Wird die
Normierung wie in der obigen Formel für alle gemeinsam
durchgeführt, behandelt der Rechner 8 alle "direkten" und
"komplementären" Projektionen gleich, und es handelt sich um
die Verallgemeinerung einer 180LI-Interpolation. Bei einer
360LI-Interpolation wird einfach die Summe aller Gewichte für
gerade und für ungerade getrennt gebildet, und die Beiträge
für gerade und ungerade werden getrennt normiert. Die zeit
liche Gewichtung ist bei einem Mehrzeilen CT-Gerät bei klei
nen Pitchwerten im Gegensatz zum Einzeiler deshalb möglich,
weil wahlweise zwischen zum gleichen Zeitpunkt gemessenen
Daten der verschiedenen Detektorzeilen und zwischen Meßwerten
aus verschiedenen Halbumdrehungen interpoliert werden kann.
Für den von der Erfindung umfaßten Spezialfall w(.) = const.
verzichtet der Rechner 8 auf eine zeitliche Gewichtung, d. h.
der Rechner 8 behandelt alle Meßwerte unabhängig von ihrem
Meßzeitpunkt gleich. Dann kann der Rechner 8 aber immer noch
durch Wahl von |zmax| und der Gewichtungsfunktion g(.) jedes be
liebige räumliche Schichtempfindlichkeitsprofil einstellen.
Diese Vorgehensweise ist auch für die Rekonstruktion von Bil
dern auf der Basis von Meßdaten einsetzbar, die durch Spiral
abtastung unter Verwendung eines einzeiligen Detektors gewon
nen wurden.
Im allgemeinen Fall sind durch die Normierung der Gewichte
beliebige Abtastmuster der Abtaststrahlen auf der z-Achse
möglich, also alle sich bei Mehrzeilendetektoren pitchabhän
gig ergebenden Abtastschemata.
Die Gewichte g(Δzlkiν ) und w(Δtlkiν ) werden in pitchabhängig vorbe
rechneten Tabellen in einem geeigneten Speicher des Rechners
8 abgelegt. Die Tabellen kommen durch Ausnutzung von Symme
trien mit wenig Speicherplatz aus und können effizient
adressiert werden. Zu Beginn jeder Rekonstruktion wird die
entsprechende Gewichtungstabelle aus den Gewichtungsfunktion
g(.) und w(.) berechnet. In diesem Konzept bedeutet eine
Änderung der Interpolationsfunktionen lediglich eine Neuberechnung
der Gewichtungstabellen mit verändertem g(.)
und/oder w(.). Die Auswahl der Gewichtungsfunktionen und der
dadurch gekennzeichneten z-Auflösung und zeitlichen Auflösung
kann also im Prinzip wie die Anwahl der CT-Faltungskerne
gestaltet werden, insbesondere sind neue Gewichtungsfunk
tionen leicht einführbar.
In Fig. 4 ist für eine Spiralabtastung mit einem vierzeiligen
Detektor beim Pitch p = 1,5 das Schichtempfindlichkeitsprofil
im Ortsraum, d. h. in z-Richtung, dargestellt, wobei das von
einem Objekt eines definierten Schwächungswertes verursachte
Meßsignal als dimensionslose Größe E über der z-Richtung
aufgetragen ist und z = 0 der Lage der Bildebene in z-
Richtung entspricht. In Fig. 4 ist das Schichtempfindlich
keitsprofil für drei verschiedene zeitliche Gewichtungsfunk
tionen w(.) dargestellt. Die Gewichtungsfunktion g(.) in z-
Richtung wurde für sämtliche drei zeitliche Gewichtungsfunk
tionen unverändert beibehalten. Die Gewichtungsfunktion g(.)
ist ein Dreieck, dessen Breite so gewählt wurde, daß sich das
gleiche Schichtempfindlichkeitsprofil wie im Falle einer
360LI-Interpolation für Pitch 1 und einen einzeiligen Detek
tor einstellt. Unabhängig von der zeitlichen Auflösung ergibt
sich in allen drei Fällen praktisch das gleiche Schichtemp
findlichkeitsprofil in z-Richtung.
Fig. 5 zeigt für eine Spiralabtastung mit einem vierzeiligen
Detektor beim Pitch p = 1,5 und einer Rotationszeit von 1 s
die entsprechenden zeitlichen Empfindlichkeitsprofile, für
die dimensionslose Größe E über der Zeit t aufgetragen ist.
Die maximale Entfernung der mittels der Gewichtungsfunktion
gewichteten Meßwerte von der Bildebene ist derart gewählt,
daß sich für den Fall, daß der Rechner 8 keine zeitliche Ge
wichtung durchführt, also alle Projektionen, soweit es um de
ren zeitliche Lage geht, gleich berücksichtigt, ein Zeitfen
ster der Halbwertsbreite 2,65 s ergibt. Außerdem sind in Fig.
4 die zeitlichen Empfindlichkeitsprofile für zwei zeitliche
Gewichtungsfunktionen eingetragen, die zu zeitlichen Halbwertsbreiten
von 0,925 s und 0,475 s führen (bei 1 s Rota
tionszeit). Für die zeitliche Halbwertsbreite 0,475 s ist
w(.) eine Dreiecksfunktion mit der Basisbreite 1 s
und für die zeitliche Halbwertsbreite 0,925 w(.) eine Drei
ecksfunktion mit der Basisbreite 2 Sekunden.
Die Fig. 6 bis 9 demonstrieren, wie man bei gegebenem zeit
lichen Empfindlichkeitsprofil das Verhältnis aus Dosisnutzung
und z-Auflösung und bei gegebenem räumlichen Schichtempfind
lichkeitsprofil das Verhältnis von Dosisnutzung und Zeitauf
lösung beliebig einstellen kann.
Als Beispiel wurde wieder eine Spiralabtastung mit einem
vierzeiligen Detektor bei Pitch p = 1,5 und einer Rotations
zeit von 1 s herangezogen. Für Fig. 6 und Fig. 7 wurde w(.)
= const gewählt, d. h. es wurden alle Projektionen unabhängig
von ihrem Meßzeitpunkt gleich behandelt. Das zur Rekonstruk
tion beitragende Zeitfenster hat daher die Halbwertsbreite
2,65 s (siehe oben). Die Gewichtungsfunktion g(.) in z-Rich
tung ist ein Dreieck. Fig. 6 stellt dar, wie die Halbwerts
breite FWHM des Schichtempfindlichkeitsprofils in z-Richtung
mit zunehmender Basisbreite zmax der Funktion g(.) anwächst.
Fig. 7 zeigt, wie dementsprechend bei festem mA-Wert der
Röntgenstrahlenquelle die Varianz V des Pixelrauschens mit
zunehmender Basisbreite zmax der Funktion g(.) abnimmt: die
CT-Bilder rauschen weniger auf Kosten verringerter z-Auf
lösung. Gleichzeitig nehmen aber auch Teilvolumenartefakte
ab. Die Varianz V = 1 in Fig. 7 entspricht der Varianz V des
Pixelrauschens eines mit einem einzeiligen Detektors mit der
gleichen kollimierten Schichtdicke wie im Falle der Fig. 7
durchgeführten Spiralabtastung.
Für Fig. 8 und 9 wurde jeweils eine feste Gewichtungsfunktion
g(.) gewählt: sie ist in allen Fällen ein Dreieck einer
Basisbreite von 2 kollimierten Schichtdicken. Statt dessen
wurde die Breite Tmax der dreiecksförmigen zeitlichen Gewich
tungsfunktion w(.) variiert: Fig. 8 zeigt, wie die Halb
wertsbreite FWHM des zeitlichen Empfindlichkeitsprofils mit
zunehmender Basisbreite Tmax der Funktion w(.) anwächst. Fig.
9 demonstriert, wie dementsprechend bei festem mA-Wert der
Röntgenstrahlenquelle die Varianz V des Pixelrauschens ab
nimmt: die erreichbare untere Grenze für die Varianz ist der
Fig. 7 für die Breite 2 der Gewichtungsfunktion g(.) zu ent
nehmende Wert.
Bei der ersten und der zweiten Gewichtungsfunktion g(.) und
w(.) kann es sich, wie vorstehend erwähnt, um dreieckförmi
gen Funktionen handeln. Es sind jedoch auch andere Formen
möglich, beispielsweise rechteckförmige, sinusförmige usw..
Die Formen der ersten und der zweiten Gewichtungsfunktion
g(.) und w(.) sind ebenso wie deren Breiten zmax und Tmax, d. h.
die maximale Entfernung von der Bildebene in z-Richtung und
der maximale zeitliche Abstand von dem Referenzzeitpunkt,
über die Tastatur 12 eingebbar. Außerdem sind auch die Lage
der Bildebene in z-Richtung sowie die Lage des Referenzzeit
punktes über die Tastatur 12 einstellbar.
Im Falle des beschriebenen Ausführungsbeispiels handelt es
sich um ein CT-Gerät der dritten Generation. Auch CT-Geräte
der vierten Generation, die statt eines mit der Röntgenstrah
lenquelle rotierenden bogenförmigen Detektors einen stationä
ren ringförmigen Detektor aufweisen, können nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren arbeiten bzw. erfindungsgemäß aufge
baut sein.
Die vorliegende Erfindung kann bei medizinischen und nicht-
medizinischen Anwendungen zum Einsatz kommen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Rekonstruktion von Bildern bezüglich einer
Bildebenen aus mittels eines mit einen wenigstens eine Zeile
von Detektorelementen aufweisenden Detektor versehenen CT-Ge
räts durch Spiralabtastung gewonnenen Meßwerten, wobei die
Meßwerte jeweils einem von einer Vielzahl von Projektionswin
keln und einer z-Position auf der Längsachse der Spiralab
tastung zugeordnet sind, aufweisend die Verfahrensschritte,
daß bezüglich jedes Projektionswinkels alle zu diesem Projek
tionswinkel und dem entsprechenden komplementären Projekti
onswinkel gehörigen, innerhalb einer maximalen Entfernung von
der Bildebenen liegenden Meßwerte entsprechend ihres räum
lichen Abstandes in Richtung der Längsachse der Spiralabta
stung von der Bildebene gemäß einer ersten Gewichtungsfunk
tion gewichtet in die Rekonstruktion einbezogen werden, und
daß außerdem bezüglich jedes Projektionswinkels alle zu die
sem Projektionswinkel und dem entsprechenden komplementären
Projektionswinkel gehörigen, innerhalb eines maximalen zeit
lichen Abstandes von einem Referenzzeitpunkt liegenden Pro
jektionen entsprechend ihres zeitlichen Abstandes von dem Re
ferenzzeitpunkt gemäß einer zweiten Gewichtungsfunktion ge
wichtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die zweite Gewichtungs
funktion eine Konstante ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der Rekonstruk
tion eine Zusammenfassung der bezüglich der einzelnen Projek
tionswinkel zu berücksichtigenden Meßwerte zu in der Bild
ebene liegenden berechneten Projektionen zugrunde liegt, wo
bei jeder berechneten Projektion außer dem Projektionswinkel
eine z-Position zugeordnet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die Summe aller Ge
wichte der bei der Zusammenfassung einer berechneten Projektion
berücksichtigten Meßwerte berechnet und die Projektion
mit dieser Summe normiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem es sich bei den berech
neten Projektionen um Parallelprojektionen handelt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem die Parallelprojek
tionen aus gemessenen Fächerprojektionen durch eindimen
sionale azimutale Interpolation gewonnen werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die Fächerprojektionen
mittels eines mehrere Zeilen von Detektorelementen aufweisen
den Detektors gewonnen werden und die Gewinnung von Parallel
projektionen aus den Fächerprojektionen für die einzelnen
Zeilen getrennt und ohne Berücksichtigung der z-Position der
einzelnen Zeilen erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem zur Unterscheidung di
rekter und komplementärer Projektionen jeder Parallelpro
jektion die Nummer des entsprechendes Halbumlaufes zugeordnet
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem we
nigstens einer der Parameter der Gruppe maximale Entfernung,
maximaler zeitliche Abstand und Referenzzeitpunkt einstellbar
ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem wenigstens die erste
oder die zweite Gewichtungsfunktion einstellbar ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem der
ersten und/oder zweiten Gewichtungsfunktion entsprechende, in
Abhängigkeit dem Abstand von der Bildebene bzw. dem zeitli
chen Abstand von dem Referenzzeitpunkt vorausberechnete Ge
wichte in Form einer Tabelle elektronisch gespeichert werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, bei dem die
Meßwerte in Form einer Vielzahl von gemessenen Projektionen
gewonnen werden, indem eine Röntgenstrahlenquelle mit einem
von aufeinanderfolgenden, auf einer spiralförmigen Bahn lie
genden Positionen des Fokus der Röntgenstrahlenquelle ausge
henden Röntgenstrahlenbündel das Untersuchungsobjekt durch
strahlt, wobei das Röntgenstrahlenbündel auf einen wenigstens
eine Zeile von jeweils einen Meßwert einer Projektion lie
fernden Detektorelementen aufweisenden Detektor trifft.
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