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Aus
der
DE 296 12 054 ist
ein autostereoskopisches Wiedergabesystem mit einem Display und einer
beobachtungsseitig des Displays angeordneten Rasterscheibe mit einer
Vielzahl zylindrischer Linsen beschrieben. Mit einem Headtracker-System
wird die aktuelle Position des Beobachters vor dem Wiedergabesystem
bestimmt und die Rasterplatte relativ zum Display so verschoben,
daß der
Beobachter aus seiner momentanen Position ein stereoskopisches Bild
wahrnimmt. Die Bewegung der Rasterplatte erfolgt dabei relativ zum
Display derart, daß das
rechte Auge des Beobachters nur die dem rechten Teilbild zugeordneten
Bildspalten und das linke Auge des Beobachters nur die dem linken
Teilbild zugeordneten Bildspalten des Displays betrachtet.
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Aus
der
US-A 5 457 574 ist
ein ähnliches
autostereoskopisches Wiedergabesystem bekannt, bei dem mittels eines
Headtrackers ebenfalls die Position des Beobachters vor dem Wiedergabesystem
bestimmt wird. Jedoch wird hier nicht die Position der Rasterplatte
relativ zum Display entsprechend der aktuellen Beobachterposition
bewegt, sondern die Lichtquellen hinter dem Display so geschaltet,
daß der
Beobachter wiederum in seiner aktuellen Beobachterposition ein autostereoskopisches
Bild wahrnimmt. Desweiteren wird in dieser Schrift bereits vorgeschlagen,
das Ausgangssignal des Headtrackers gleichzeitig auch zur Auswahl
der dargestellten Ansicht auszunutzen, indem beispielsweise zwei
Videokameras, mit denen die stereoskopischen Teilansichten aufgezeichnet
werden, entsprechend der Kopfbewegungen des Beobachters bewegt werden.
Nähere Einzelheiten
bezüglich
der Bewegung der Kameras in Abhängigkeit
von der Beobachterposition bzw. der Position des Beobachterkopfes
sind in dieser Schrift jedoch nicht enthalten.
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Aus
der
US-A 4 818 858 ist
ein Kamerasystem für
einen Roboter bekannt, das zwei Videokameras enthält, die
relativ zu einer Basis gegensinnige Drehbewegungen um gleiche Winkel
ausführen.
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Mit
Hilfe eines in die Kameras integrierten Triangulationssystems wird
gleichzeitig die Fokussierung beider Kameras und die Konvergenz
der optischen Achsen beider Kameras so gesteuert, dass das zu beobachtende
Objekt im Schnittpunkt der optischen Achsen beider Kameras liegt
und gleichzeitig beide Kameras auf diesen Schnittpunkt fokussiert sind.
Das mit beiden Kameras aufgezeichnete Stereobild wird einem Beobachter
auf einem stereoskopischen Wiedergabesystem dargeboten. Der Beobachter
trägt einen
Helm mit Sensoren, die eine Kopfbewegung des Beobachters aufnehmen
und deren Ausgangssignale zur Steuerung des Roboters mit dem stereoskopischen
Kamerasystem ausgenutzt werden.
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Weitere
stereoskopische Aufnahme- und Wiedergabesysteme jeweils mit zwei
gegeneinander drehbaren Kameras sind in der
EP 0 779 535 A1 und in der
US 3 959 580 A beschrieben.
Bei der Anordnung nach der
EP
0 779 535 erfolgt die Steuerung der Konvergenz der Achsen
beider Kameras in Abhängigkeit
von der Entfernung zwischen den Kameras und dem beobachteten Objekt.
Gemäß der
US 3 959 580 soll die Konvergenz
der Achsen beider Kameras so eingestellt werden, dass der Konvergenzpunkt
denselben Abstand von den Kameras hat wie der Abstand der Augen
des Beobachters vom Wiedergabesystem.
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Eine
wichtige Eigenschaft beim stereoskopischen menschlichen Sehen ist
die Verkopplung des Konvergenzwinkels der beiden Augen in Abhängigkeit
von der gewünschten
Beobachtungsentfernung. Bei großer
Beobachtungsentfernung sind die optischen Achsen beider Augen nahezu
parallel ausgerichtet mit der Folge, dass vom Beobachter weiter entfernt
gelegene Gegenstände
stereoskopisch beobachtet werden. Bei der Nahbetrachtung werden
die beiden Augäpfel
gegeneinander verdreht, so dass die optischen Achsen beider Augen
stark konvergent sind mit der Folge, dass nahgelegene Gegenstände stereoskopisch
wahrgenommen werden.
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Ziel
der Erfindung ist ein stereoskopisches Aufnahme- und Wiedergabesystem,
bei dem der stereoskopisch dargestellte Bildinhalt innerhalb der
von der Stereokamera aufgenommenen Szene einfach seitens des Beobachters
steuerbar ist.
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Dieses
Ziel wird erfindungsgemäß durch
ein stereoskopisches Aufnahme- und Wiedergabesystem mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der
abhängigen
Ansprüche.
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Das
erfindungsgemäße stereoskopische Aufnahme-
und Wiedergabesystem enthält
eine Anordnung mit zwei daran aufgenommenen, gegeneinander verdrehbaren
Videokameras, die beide auf den Schnittpunkt der optischen Achsen
beider Kameras fokussiert sind. Des Weiteren weist das erfindungsgemäße Aufnahme-
und Wiedergabesystem ein stereoskopisches Wiedergabesystem und ein
Headtracker-System, das die Position eines Beobachters vor dem stereoskopischen
Wiedergabesystem erfaßt, auf.
Eine Steuerung bewirkt anhand der vom Headtracker-System gelieferten
Positionsdaten über
einen motorischen Antrieb eine Verdrehung der Kameras gegeneinander
in Abhängigkeit
von der mit dem Headtracker ermittelten Entfernung des Beobachters vom
stereoskopischen Wiedergabesystem. Die Verdrehung der Kameras gegeneinander
erfolgt dabei derart, daß bei
einer Annäherung
des Beobachters an das Darstellungssystem eine stärkere Konvergenz
und bei einer Entfernung des Beobachters von dem Darstellungssystem
eine schwächere
Konvergenz der optischen Achsen beider Kameras erzeugt wird. Gleichzeitig
werden die Kameras über
einen motorischen Fokus auf den von der Entfernung des Beobachters
vom stereoskopischen Wiedergabesystem abhängigen Schnittpunkt der beiden
optischen Achsen beider Kameras fokussiert.
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Bei
einem größeren Abstand
des Beobachters vom stereoskopischen Wiedergabesystem werden aufgrund
der geringen Konvergenz der beiden optischen Achsen der Kameras
die von den Kameras entfernteren Bildinhalte stereoskopisch dargestellt. Nähert sich
der Beobachter dem Display an, was bei einer gewünschten Detailbeobachtung meistens
reflexartig erfolgt, wird die Konvergenz der optischen Achsen beider
Kameras erhöht,
wodurch in der Nähe der
Kameras liegende Bildinhalte stereoskopisch dargestellt werden.
Durch die gleichzeitige Fokussierung auf den nun näher an den
Kameras liegenden Schnittpunkt der optischen Achsen werden gleichzeitig
die entfernter liegenden Bildinhalte unscharf dargestellt. Dieses
ist der menschlichen Physiologie des Sehens vollkommen äquivalent.
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Das
stereoskopische Wiedergabesystem ist vorzugsweise als autostereoskopisches
Wiedergabesystem mit einem Display und einer dem Display beobachterseitig
vorgeschalteten Rasterplatte ausgebildet. Denn bei einem solchen
autostereoskopischen Display ist in der Regel ohnehin ein Headtracking-System
vorhanden, um die Bedingungen für ein
autostereoskopisches Sehen an die aktuelle Beobachterposition anzupassen.
Die für
die Konvergenzwinkeleinstellung erforderlichen Informationen über die
aktuelle Beobachterentfernung sind bei einem solchen autostereoskopischen
System ohnehin vorhanden, so daß die
selbe vom Headtracker gelieferte Information mehrfach genutzt werden
kann.
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Die
Einstellung unterschiedlicher Konvergenzwinkel, d.h. die Verdrehung
der Kameras gegeneinander, kann auf verschiedene Weise realisiert werden.
Beispielsweise kann eine Kameranordnung entsprechend der
US 4 818 858 zum Einsatz
kommen, bei der über
zwei miteinander kämmende
Zahnräder
beide Kameras um gleiche Winkelbeträge gegensinnig verdreht werden.
In diesem Fall kann die die beiden Kameras tragende Anordnung als
Ganzes raumfest sein.
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Alternativ
ist es denkbar, daß nur
eine der beiden Kameras relativ zur die Kameras tragenden Anordnung
verdrehbar ist und gleichzeitig beide Kameras miteinander mit der
die Kameras tragenden Anordnung verdreht werden. In diesem Fall
führt die die
Kameras tragende Anordnung eine der Änderung des Konvergenzwinkels
entsprechende Drehung in der einen Richtung und die drehbar auf
der Anordnung aufgenommene Kamera eine gegensinnige Drehung um den
doppelten Winkel aus.
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Besonders
bevorzugt ist jedoch eine Anordnung, bei der beide Kameras verdrehbar
auf der die Kameras tragenden Anordnung aufgenommen sind und gleichzeitig
die gesamte Anordnung mit beiden Kameras selbst auch wieder um eine
zur Ebene der optischen Achsen beider Kameras senkrechte Achse verdrehbar
ist. Bei einer solchen Kameraanordnung wird das vom Headtracker
gelieferte Entfernungssignal des Beobachters vom Wiedergabesystem
wiederum zur Konvergenzwinkeleinstellung ausgenutzt, indem beide
Kameras gegensinnig um gleiche Winkelbeträge relativ zu der die Kameras
tragenden Anordnung verdreht werden. Zusätzlich wird das vom Headtracker-System
ebenfalls gelieferte Signal über die
horizontale Position des Beobachters für die Steuerung einer Drehbewegung
der gesamten die Kameras tragenden Anordnung ausgenutzt. Bei einer
horizontalen Bewegung des Beobachters ändert sich demzufolge auch
die Blickrichtung der Kameras, so daß dem Beobachter eine von der
horizontalen Position vor dem Wiedergabesystem abhängige Bildinformation
dargestellt wird. Noch besser ist es allerdings, wenn der Headtracker
nicht nur die Position des Beobachters sondern gleichzeitig auch
eine Drehbewegung des Beobachterkopfes erfaßt. In diesem Fall sollte die
Drehung der die Kameras tragenden Anordnung in Abhängigkeit
von einer durch den Headtracker detektierten Kopfdrehung erfolgen.
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Bei
allen Ausführungsformen
der Erfindung erfolgt die Verdrehung der beiden Kameras relativ
zueinander stets derart, daß der
Schnittpunkt der optischen Achse beider Kameras auf der Mittellinie
zwischen den Achsen, um die die Kameras drehbar sind, liegt.
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Nachfolgend
werden Einzelheiten der Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Im
einzelnen zeigen:
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1 eine
Prinzipskizze eines ersten Ausführungsbeispiels
für ein
erfindungsgemäßes stereoskopisches
Aufnahme- und Wiedergabesystem
und
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2 die
Prinzipskizze eines alternativen Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes Aufnahme-
und Wiedergabesystem.
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Das
Wiedergabesystem in der
1 ist ein autostereoskopisches
Wiedergabesystem, wie dieses aus der
DE
296 12 54 bekannt ist. Es weist ein LCD-Display (
1)
mit einer beobachterseitig vorgeschalteten Rasterplatte (
2)
auf. Die Rasterplatte (
2) weist eine Vielzahl vertikal
angeordneter Zylinderlinsen auf, deren Abstand in horizontaler Richtung
an den Spaltenabstand des LCD-Displays
(
1) angepaßt ist,
so daß im
Beobachtungsraum eine autostereoskopische Beobachtung möglich ist.
Die Rasterplatte (
2) ist relativ zum LCD-Display (
1)
sowohl senkrecht zur Ebene der Rasterplatte (
2) als auch
in horizontaler Richtung (senkrecht zur Zeichenebene in
1) motorisch
bewegbar angeordnet. In der
1 ist lediglich
der Antrieb für
die Bewegung senkrecht zur Rasterplatte mittels eines Elektromotors
(
3) und einer Gewindespindel (
4) aus Übersichtlichkeitsgründen dargestellt.
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Oberhalb
des autostereoskopischen Wiedergabesystems ist der Headtracker (5)
angeordnet. Dieser Headtracker (5) ist prinzipiell ein
elektrooptisches Positionsmeßsystem,
das die dreidimensionalen Raumkoordinaten eines vor dem Wiedergabesystem
positionierten Beobachters bestimmt. Entsprechende Headtracker werden
beispielsweise von der Firma Origin Instruments, USA, unter der
Bezeichnung "Dyna
Sight Sensor" angeboten.
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Die
vom Headtracker (
5) ermittelten Raumkoordinaten des Beobachters
werden einer Steuereinrichtung (
6) beispielsweise einem
Personal Computer, zugeführt.
Anhand der Raumkoordinaten des Beobachters wird Online über einen
entsprechenden Antrieb des Motors (
3) die Rasterplatte
(
2) derart bewegt, daß der
Beobachter von seiner aktuellen Beobachterposition ein autostereoskopisches
Bild wahrnimmt. Die entsprechenden funktionalen Zusammenhänge sind
beispielsweise in der
DE 296
12 054 beschrieben, auf die diesbezüglich verwiesen wird.
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Das
stereoskopische Aufnahmesystem (7) enthält eine Anordnung aus zwei
miteinander kämmenden
Zahnkranzscheiben (8, 9), auf denen jeweils eine
Videokamera (10, 11) mit üblicher motorischer Fokussierung
angeordnet ist. Die Kameras (10, 11) sind dabei
auf der jeweiligen Zahnkranzscheibe (8, 9) derart
angeordnet, daß die
jeweilige Drehachse (8a, 9a) der Zahnkranzscheiben
in der Ebene des Sensors der jeweiligen Kamera (10, 11)
liegt. Jede der beiden Kameras (10, 11) nimmt
ein stereoskopisches Teilbild auf, aus denen das vom Wiedergabesystem dargebotene
autostereoskopische Bild zusammengesetzt ist. Die Rückkopplung
der Kameraausgänge auf
das Wiedergabesystem ist in der 1 aus Übersichtlichkeitsgründen durch
die mit (D) gekennzeichneten Pfeile angedeutet.
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Die
Ausgangssignale des Headtrackers (5) werden beim erfindungsgemäßen Aufnahme-
und Wiedergabesystem zusätzlich
zur Bewegungssteuerung der Rasterplatte (2) gleichzeitig
für die Einstellung
des Konvergenzwinkels zwischen den optischen Achsen der beiden Kameras
(10, 11) eingesetzt. Dafür ist ein Elektromotor (13)
vorgesehen, der ein mit einer der beiden Zahnscheiben (8, 9)
kämmendes Zahnrad
antreibt. Dieser Elektromotor (13) wird über eine
Drehsteuerschaltung (12) entsprechend des Abstandes des
Beobachters vom Wiedergabesystem angesteuert. Die grundsätzliche
Ansteuerung ist dabei derart, daß bei einer Annäherung des
Beobachters an das Wiedergabesystem der Konvergenzwinkel der optischen
Achsen beider Kameras größer wird.
Befindet sich der Beobachter in der vom Wiedergabesystem weiter
entfernten Position (F')
sind die strichpunktiert angedeuteten optischen Achsen beider Kameras
(10, 11) so zueinander geneigt, daß sie sich
in einem von dem Aufnahmesystem (7) entfernten Punkt (F)
schneiden. Bei Annäherung
an das Wiedergabesystem erfolgt über
den Motor (13) eine gegensinnige Drehbewegung beider Kameras
(10, 11), so daß der Schnittpunkt der beiden
optischen Achsen beider Kameras näher an die Kameras heranwandert.
Der Schnittpunkt beider optischen Achsen der Kameras (10, 11)
wandert dabei entlang einer ebenfalls dargestellten Linie, die in
der Mittenebene parallel zu den beiden Drehachsen der Zahnkranzscheiben
(8, 9) und in der Ebene der optischen Achsen beider
Kameras (10, 11) liegt. Gleichzeitig mit der Änderung
des Konvergenzwinkels ändert
sich auch die Fokussierung der beiden Kameras (10, 11) so,
daß beide
Kameras (10, 11) stets auf den Schnittpunkt der
optischen Achsen fokussiert sind. Dazu werden die Abstandsdaten
des Beobachters über eine
Fokussteuerung (14) den Fokussiereingängen der Kameras (10, 11)
zugeführt.
Befindet sich der Beobachter in einem Nahpunkt (N') relativ zum Wiedergabesystem,
sind beispielsweise beide Kameras auf einen nahen Punkt (N) auf
der Mittellinie fokussiert.
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Das Übersetzungsverhältnis zwischen
einer Änderung
der Beobachterentfernung vom Wiedergabesystem und der daraus resultierenden
Konvergenzwinkeländerung
beider Kameras (10, 11) ist frei wählbar, um
den verschiedenen Anwendungen des Systems Rechnung zu tragen. Insbesondere
dann, wenn das System in Zusammenhang mit ferngesteuerten Operationen
eingesetzt wird, der Beobachter also gleichzeitig bei der Beobachtung über ein Eingabeterminal
ferngesteuerte Manipulationen innerhalb des von den Kameras (10, 11)
aufgenommenen Beobachtungsraumes vornimmt, wird man einen stark überproportionalen Übersetzungsfaktor
bevorzugen, so daß bereits
geringe Entfernungsänderungen
des Beobachters, beispielsweise ein leichtes Vorbeugen des Kopfes,
eine Änderung
der Konvergenz der optischen Achsen beider Kameras vom Fernpunkt
zum Nahpunkt verursacht.
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Beim
alternativen Ausführungsbeispiel
in der 2 sind die beiden Kameras (20, 21)
um eine zur optischen Achse der Kameras senkrechte Achse drehbar
auf einer Platte (17) aufgenommen. Auf der Platte (17)
ist weiterhin der Antrieb für
die Änderung der
Konvergenzwinkel beider Kameras (20, 21) angeordnet.
Dieser Antrieb besteht aus einer von einem Elektromotor (23)
angetriebenen Gewindespindel (24) die auf der Platte (17)
drehbar gelagert ist. Mit der Gewindespindel (24) kämmt eine
Spindelmutter (25) mit einem Stift (26). Mit beiden
Kameras (20, 21) ist jeweils eine Antriebsstange
(27, 28) fest verbunden, die jeweils einen Längsschlitz
(27a, 28a) aufweisen, in die der Stift (26)
der Spindelmutter (25) eingreift. Bei einer Drehung der
Gewindespindel (24) wandert bei dieser Anordnung die Spindelmutter
(25) entlang der Gewindespindel (24), mit der
Folge, daß die
Antriebsstange (27, 28) die Orientierung der Kameras
(20, 21) gegeneinander verdrehen. Befindet sich
der Stift (26) in der Position (A) sind die optischen Achsen
beider Kameras (20, 21) nahezu parallel zueinander
ausgerichtet, so daß stereoskopische
Bildinformation weit entfernter Gegenstände aufgezeichnet wird. Befindet
sich der Stift (26) dagegen in der Position B sind die
optischen Achsen beider Kameras stark konvergent zueinander ausgerichtet,
so daß von
Gegenständen
in der Nähe
der Kameras (20, 21) stereoskopische Bildinformationen
aufgenommen werden.
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Auch
bei diesem Ausführungsbeispiel
wird gleichzeitig mit einer Änderung
der Konvergenz beider Kameras (20, 21) die Fokussierung
der Kameras mitgeführt,
so daß beide
Kameras stets auf den Schnittpunkt der beiden optischen Achsen fokussiert sind.
Die Zuführung
des dafür
erforderlichen Fokus-Steuersignals zu den Kameras ist durch die
mit (F) gekennzeichneten Pfeile angedeutet. Durch die mit (D) gekennzeichneten
Pfeile ist wiederum die Rückleitung
der von den Kameras erzeugten Bildsignale an das stereoskopische
Wiedergabesystem angedeutet.
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Sowohl
beim Ausführungsbeispiel
nach 1 als auch beim Ausführungsbeispiel nach 2 ist
jeweils ein einziger Motor (23) für die gegensinnige Bewegung
beider Kameras vorgesehen. Gegenüber
dem Ausführungsbeispiel
in 1 weist das Ausführungsbeispiel in 2 jedoch
noch eine weitere Besonderheit auf. Die Trägerplatte (17) für die beiden
Kameras (20, 21) ist selbst um eine nicht dargestellte
Achse, die parallel zu den Drehachsen beider Kameras (20, 21)
ausgerichtet ist, drehbar. Für
den Antrieb der Drehbewegung des gesamten Aufnahmesystems ist an
der Trägerplatte
(17) ein Zahnkranz (29) vorgesehen, der mit einem
von einem zweiten Motor (31) angetriebenen Zahnrad (30) kämmt. Durch
Antrieb des Motors (31) wird das gesamte Aufnahmesystem
um die Drehachse des Aufnahmesystems gedreht, so daß unterschiedliche Szenen
stereoskopisch aufgezeichnet werden. Der zweite Motor (31)
wird nun jedoch nicht entsprechend der Entfernung des Beobachters
vom Wiedergabesystem sondern entsprechend der horizontalen Position
des Beobachters relativ zur Mitte des Wiedergabesystems angetrieben.
Bei einer Bewegung des Beobachters beispielsweise nach rechts, wird
der zweite Motor (31) so angetrieben, daß eine Rechtsdrehung
der Platte (17) erfolgt und demzufolge von den Kameras
(20, 21) eine weiter rechts liegende Szene aufgezeichnet
und auf dem Wiedergabesystem dargestellt wird.
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Prinzipiell
ist es denkbar, zusätzlich
auch noch die vom Headtracker (5) gelieferte Information über die
Höhe des
Beobachterkopfes auszunutzen. In diesem Fall wäre noch ein dritter Motor vorzusehen,
der eine Drehung des gesamten Aufnahmesystems in 2 um
eine zur Ebene der optischen Achsen beider Kameras parallele Achse
bewirkt. In diesem Fall wandert die von den Kameras aufgezeichnete
Szene bei einer Anhebung des Kopfes nach oben und bei einer Absenkung
des Kopfes nach unten.
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Bei
den anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsbeispielen erfolgt die
Verdrehung der beiden Kameras stets derart, daß der Schnittpunkt der optischen
Achsen entlang der Mittellinie zwischen beiden Kameras in der Ebene
der optischen Achsen entlang wandert. Prinzipiell ist es denkbar, die
Verdrehung der beiden Kameras zueinander so vorzunehmen, daß der Schnittpunkt
der optischen Achsen nicht auf dieser Mittellinie entlang wandert. Dieses
würde in
etwa einem seitlichen Blick bei Menschen entsprechen, wenn keine
Kopfdrehung gleichzeitig erfolgt. Bei einer solchen Bewegung wird
jedoch die wirksame Stereobasis kleiner, so daß ein reduzierter stereoskopischer
Tiefenbereich, d.h. ein Bereich, in dem eine stereoskopische Beobachtung gegeben
ist, resultiert. Es ist deshalb vorzuziehen, wenn für das seitliche
Blicken in die Objektszene das gesamte Aufnahmesystem wie beim Ausführungsbeispiel
nach 2 gedreht wird, so daß die zur Wirkung kommende
Stereobasis stets maximal ist.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung kann das vom Headtracker gelieferte
Entfernungssignal zusätzlich
wahlweise mit dem bei Videokameras üblicherweise vorhandenen Zoom
gekoppelt werden, derart daß bei
einer Annäherung
des Beobachters gleichzeitig mit der Änderung der Konvergenz der
optischen Achsen der Kameras und der Fokussierung auf einen näheren Punkt
auch die wirksame Brennweite der Kameraobjektive erhöht wird.
Der Übersetzungsfaktor
sollte dabei durch den Benutzer variierbar sein. Je nach Einstellung
des Übersetzungsfaktors
erzielt man dann bei einer Annäherung
des Beobachters an das Wiedergabesystem eine unterschiedlich starke
Lupenfunktion. Statt eines konstanten Übersetzungsfaktors kann auch
ein sich ändernder Übersetzungsfaktor
vorgesehen sein, der eine beliebige lineare oder nichtlineare Funktion
des Abstands des Beobachters vom Wiedergabesystem ist. Eine entsprechende
Lupenfunktion bei Nahbetrachtung ist beispielsweise bei einem Einsatz
des Systems für
chirurgische Anwendungen vorteilhaft, z.B wenn ein kleines Blutgefäß innerhalb
eines ansonsten großen
Beobachtungsfeldes auf Unverletztheit zu untersuchen ist. Die Aktivierung
der Ankopplung des Entferungssignals an die Zoomeinstellung kann
dann beispielweise über
einen Fußschalter
erfolgen.