DE19844662C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von gegurteten Bauelementen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von gegurteten BauelementenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Zuführen von gegurteten Bauelementen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 4.
Bei der automatischen Bestückung von Leiterplatten mit ober
flächenmontierbaren Bauelementen, den sogenannten SMD-
Bauelementen, erfolgt die Bereitstellung in Form von gegurte
ten Bauelementen. Die Anlieferform im Gurt ist besonders au
tomatisierungsfreundlich, da die Bauelemente bereits verein
zelt sind, und die Verpackung im Gurt weitgehende Sicherheit
gegen Vertauschung gewährleistet. In den einzelnen Zuführein
richtungen für gegurtete Bauelemente werden die Gurte mit den
Bauelementen von einer Gurtspule abgespult und dann einer
Entnahmeposition für die Bauelemente zugeführt. In dieser
Entnahmeposition werden die Bauelemente dann mit der Saugpi
pette eines Bestückkopfes aufgenommen und sodann in einer
vorgegebenen Bestückposition auf einer Leiterplatte positio
niert. Die Abdeckfolien der Gurte, die ein Herausfallen der
Bauelemente aus den Bauelementefächern der Gurte verhindern,
werden noch vor Erreichen der Entnahmeposition abgezogen.
Aus EP 0 589 276 ist eine Zuführeinrichtung für gegurtete
SMD-Bauelemente bekannt, die eine bewegliche Abdeckung der
Bauelementefächer im Entnahmebereich aufweist. Diese Abdec
kung wird synchron mit dem Gurt in Abwickelrichtung des Gur
tes bewegt, bis das vorderste Bauelementefach die Entnahmepo
sition erreicht hat. Danach wird die Abdeckung zur Freigabe
des vordersten Bauelementefaches in der Gegenrichtung bewegt.
Durch die bewegliche Abdeckung werden die SMD-Bauelemente im
Entnahmebereich eines Gurtes während des Transports abge
deckt, das heißt, ein Aufstellen der Bauelemente oder ein
Herausspringen aus den Bauelementefächern wird verhindert.
Aus EP 0 817 560 ist ebenfalls eine Zuführeinrichtung für ge
gurtete SMD-Bauelemente bekannt, die eine bewegliche Abdec
kung der Bauelementefächer im Entnahmebereich aufweist. Die
Abdeckung ist dabei als flache Stahlfeder ausgebildet und
wird durch nicht näher beschriebene Antriebsmittel so bewegt,
daß kurz vor dem Entnehmen der Bauelemente das betreffende
Bauelementefach freigegeben wird.
Besonders bei kleinen Bauelementen macht es sich nachteilig
bemerkbar, daß die Bauelemente kleiner als die sie aufnehmen
den Bauelementefächer ausgebildet sind. Normalerweise erwar
tet die Saugpipette in der Entnahmeposition das Bauelement in
der Mitte des Bauelementefaches. Bei großen Bauelementen (mit
einer Fläche von ca. 1 mm2 sind Lageungenauigkeiten der Bau
elemente in den Bauelementefächern unkritisch, da die aufneh
mende Fläche der Saugpipette im allgemeinen kleiner als das
Bauelement ausgebildet ist und daher zumindest näherungsweise
in der Mitte der Oberfläche des Bauelements aufsetzt. Bei
kleinen Bauelementen (Fläche kleiner als ungefähr 1 mm2) ist
die aufnehmende Fläche der Saugpipetten teilweise größer als
die Bauelemente selbst. Dieser sogenannte Pipettenüberstand
begrenzt dann die Packungsdichte auf dem zu bestückenden Sub
strat. Man spricht vom "Bestückschatten". Bei kleineren Bau
elementen, deren tatsächliche Lage im Bauelementefach von der
erwarteten Lage in der Mitte des Bauelementefaches abweicht,
kann es dann vorkommen, daß die Bauelemente nicht richtig
aufgenommen werden, und es so unter anderem zu Zeitverlusten
durch das Aufnehmen neuer Bauelemente oder auch zu Beschädi
gungen führen, falls ein falsch aufgenommenes Bauelement beim
Transport von der Saugpipette in den Bestückautomaten fällt.
Aus DE 36 07 242 ist ein Verfahren zum Positionieren von Bau
elementen in Vertiefungen einer Aufnahmevorrichtung bekannt,
bei dem mittels einer separaten Saugpipette die Bauelemente
vor dem eigentlichen Aufsetzprozeß zusätzlich angesaugt und
in den Vertiefungen in eine vorgegebene Lage gebracht werden.
Ein solches Verfahren ist aufgrund der zusätzlichen Saugpi
pette konstruktiv aufwendig und benötigt außerdem zu viel
Zeit.
Aus JP 0 815 3989 ist eine Zuführeinrichtung für gegurtete
Bauelemente bekannt, die eine Vibrationseinrichtung zum An
trieb der Vorschubeinrichtungen aufweist. Über die Position
der Bauelemente in der Zuführeinrichtung ist keine Aussage
gemacht.
Es ist daher Aufgabe, der Erfindung ein Verfahren und eine
Vorrichtung anzugeben, die ein sicheres Abholen von kleinen
Bauelementen in Gurten sicherstellt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art mit den kennzeichnen
den Merkmalen der Ansprüche 1 oder 4 gelöst.
In vorteilhafter Weise weist dafür die bewegliche Abdeckung
Mittel auf, mit denen das Bauelement in eine vorgegebene ge
nau bestimmte Lage, beispielsweise eine Ecke der Bauelemente
tasche, bewegt wird.
In den bevorzugten Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 2 und
5 wird die Bewegung der Abdeckung selbst benutzt, um das Bau
element in die vorgegebene Lage zu bewegen. Dadurch entfallen
aufwendige zusätzliche Konstruktionen.
Zur Verringerung der Reibung der Bauelemente in den Bauele
mentefächern und damit einer einfacheren Bewegung wird in
vorteilhafter Weise gemäß Anspruch 3 das Bauelement mit einer
Vibrationsbewegung beaufschlagt.
In der bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung gemäß An
spruch 6 wird eine der Abdeckung zugeordnete Bürste verwen
det, um das Bauelement in die vorgegebene Lage zu schieben.
Eine Bürste ist einfach an der Abdeckung anzubringen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung wird gemäß Anspruch 7
ein Saugrohr benutzt, um das Bauelement durch Ansaugen von
Luft oder auch durch Blasen in eine vorgegebene Lage zu bewe
gen. Dadurch läßt sich das Bauelement gegebenenfalls auch oh
ne die Bewegung der Abdeckung in die vorgegebene Lage brin
gen.
In der bevorzugten Ausbildung nach Anspruch 8 ist eine Vibra
tionseinrichtung vorgesehen, damit die Reibung des Bauele
ments im Bauelementefach verringert und damit die Bewegung
erleichtert wird.
In den Figuren der Zeichnung wird die Erfindungs anhand von
zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Dabei zeigen
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch einen Bauele
mentegurt mit geschlossener Abdeckung mit einer Bürste,
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt durch einen Bauele
mentegurt mit freier Entnahmeposition und einer Abdeckung mit
einer Bürste,
Fig. 3 einen schematischen Querschnitt durch einen Bauele
mentegurt mit einem Saugrohr in der Abdeckung
Fig. 4a eine schematische Draufsicht auf ein beliebig in ei
nem Bauelementfach liegenden Bauelement
Fig. 4b eine schematische Draufsicht auf ein Bauelement in
einer vorgegebenen Lage im Bauelementfach.
In Fig. 1 sind in einem Querschnitt mehrere Bauelemente 1 in
einem Bauelementegurt 2 dargestellt, wobei die Bauelemente 1
in auf deren Maße abgestimmte Bauelementfächern 3 liegen. Die
Bauelementfächer 3 sind von einer Abdeckfolie 4 abgeschlos
sen, die vor der Entnahmeposition 7 von dem in einer Trans
portrichtung 9 bewegten Gurt durch eine nicht dargestellte
Einrichtung abgezogen wird. Damit die Bauelemente 1 nicht aus
den Bauelementefächern 3 hinaus fallen oder sich im Bauele
mentfach 3 verkanten, ist im Bereich der Entnahmeposition 7
eine bewegliche Abdeckung 5 vorgesehen, die vor dem Entnehmen
des Bauelements 1 mit der nicht dargestellten Saugpipette des
Bestückautomaten, in eine Bewegungsrichtung 6 bewegt wird und
damit das Bauelementefach 3 in der Entnahmeposition 7 frei
gibt, wie es in Fig. 2 dargestellt ist.
Wie in Fig. 4 in einer schematischen Draufsicht dargestellt
ist, sind die Abmessungen der Bauelementfächer 3 größer als
die Abmessungen der Bauelemente 1. Die Bauelemente 1 liegen
frei beweglich in den Bauelementefächern 3. Vor allem bei
kleinen Bauelementen (Fläche kleiner als ungefähr 1 mm2, oder
eine Kantenlänge kleiner als ungefähr 0,5 mm) ergeben sich
daraus Schwierigkeiten beim Abholen der Bauelemente 1, wenn
die Lage der Bauelemente 1 in dem Bauelementfach 3 nicht be
kannt ist. Als klein sind auch Bauelemente 1 anzusehen, die
eine Lagetoleranz größer als 20% ihrer Kantenlänge in dem
Bauelementfach 3 aufweisen, da ihre Lage dann ungenau ist.
Die Saugpipette fährt eine vorgegebene Position an, wenn sich
das Bauelement 1 nicht an dieser vorgegebenen Position befin
det, wird es entweder gar nicht oder so schlecht aufgenommen,
daß es beispielsweise beim weiteren Transport fallengelassen
wird und eventuell sogar zu einem Maschinenschaden führt.
Durch eine in Fig. 1 dargestellte Bürste 8 an der Abdeckung
5 wird das Bauelement 1 in die in Fig. 2 gezeigte vorgegebe
ne Lage am Rand des Bauelementefaches bewegt. Die vorgegebene
Lage kann dabei der in Bezug auf die Transportrichtung 9 hin
tere Rand des Bauelementfaches 3 als auch beispielsweise eine
der in Bezug auf die Transportrichtung 9 hinteren Ecken des
Bauelementfaches 3 sein, wie es in Fig. 4b dargestellt ist.
In den Ecken wird das Bauelement 1 durch zwei im wesentlichen
zueinander senkrecht stehenden Kanten des Bauelementefachs 2
in der vorgegebenen Lage gehalten, wodurch die vorgegebene
Lage genauer definiert ist. Die dafür nötige Bewegungsrich
tung 6 läßt sich beispielsweise durch eine entsprechende Be
wegungsrichtung 6 der Abdeckung 5 mit einem dafür vorgesehen
Bürstenstrich realisieren.
Zur Verringerung der Reibung des Bauelementes 1 in den Bau
elementefächern 3 ist in Fig. 2 eine Vibrationseinrichtung
11 (beispielsweise ein Piezoschwinger) vorgesehen, die über
ein Widerlager 10 für die Lagerung des Bauelementegurtes 2
den Bauelementegurt 2 in Vibrationen versetzt. Dadurch lassen
sich die Bauelemente 1 einfacher an die hintere Kante des
Bauelementefaches 3 bewegen.
In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform im Querschnitt
dargestellt, in der ein Saugrohr 12 in der Abdeckung 5 ange
ordnet ist. Durch das Saugrohr wird Luft eingezogen und die
Luftströmung zieht das Bauelement 1 je nach Lage des Saug
rohrs an die hintere Kante oder in eine der hinteren Ecken
des Bauelementefachs 3. Auch aus dem Rohr ausströmende Luft
durch dann an den gegenüberliegenden Seiten der Abdeckung 5
angeordnete Löcher läßt sich das Bauelement 1 aufgrund der
Luftströmung in die vorgegebene Lage bewegen. In dieser Aus
führungsform muß die Abdeckung 5 nicht bewegt werden, um das
Bauelement 1 in die vorgegebene Lage zu bringen, allerdings
ist auch eine Ausführung mit Luftströmung bei gleichzeitiger
Bewegung der Abdeckung 5 möglich.
Claims (8)
1. Verfahren zum Zuführen von gegurteten Bauelementen (1),
bei dem
die Bauelemente (1) in Bauelementefächern (3) eines Gurtes (2) zu einer Entnahmeposition (7) transportiert werden,
die Bauelemente (1) mit Hilfe einer Abdeckung (5), die der Entnahmeposition (7) zugeordnet ist, in den Bauelementefä chern (3) gehalten werden,
die Abdeckung (5) das Bauelementefach (3) in der Entnahmepo sition freigibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch der Abdeckung (5) zugeordnete Mittel das Bauelement (1) in eine vorgegebene Lage in dem Bauelementefach (3) be wegt wird.
die Bauelemente (1) in Bauelementefächern (3) eines Gurtes (2) zu einer Entnahmeposition (7) transportiert werden,
die Bauelemente (1) mit Hilfe einer Abdeckung (5), die der Entnahmeposition (7) zugeordnet ist, in den Bauelementefä chern (3) gehalten werden,
die Abdeckung (5) das Bauelementefach (3) in der Entnahmepo sition freigibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch der Abdeckung (5) zugeordnete Mittel das Bauelement (1) in eine vorgegebene Lage in dem Bauelementefach (3) be wegt wird.
2. Verfahren zum Zuführen von gegurteten Bauelementen (1)
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Bewegen der Abdeckung (5) in der Entnahmeposition
(7) das Bauelement in eine vorgegebene Lage in dem Bauelemen
tefach (3) bewegt wird.
3. Verfahren zum Zuführen von gegurteten Bauelementen (1)
nach Anspruch einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Bauelement (1) zur Unterstützung der Bewegung in die
vorgegebene Lage eine Vibrationsbewegung beaufschlagt wird.
4. Vorrichtung zum Zuführen von gegurteten Bauelementen (1)
mit einer beweglichen Abdeckung (5) von Bauelementefächern
(3) eines Gurtes (2), die einer Entnahmeposition (7) zugeord
net ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung (5) Mittel (8, 12) zur Bewegung des Bauele
ments (1) in eine vorgegebene Lage in dem Bauelementefach (2)
aufweist.
5. Vorrichtung zum Zuführen von gegurteten Bauelementen (1)
nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel (8, 12) derartig gestaltet sind, daß das Bau
element (1) beim Bewegen der Abdeckung (5) in der Entnahmepo
sition (7) in die vorgegebene Lage bewegt wird.
6. Vorrichtung zum Zuführen von gegurteten Bauelementen (1)
nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel als Bürste (8) ausgebildet sind, die das Bau
element (1) in die vorgegebene Lage schiebt.
7. Vorrichtung zum Zuführen von gegurteten Bauelementen (1)
nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel als Saugrohr (12) ausgebildet sind, das durch
die Bildung eines Unterdrucks im Saugrohr (12) das Bauelement
(1) in die vorgegebene Lage bewegt.
8. Vorrichtung zum Zuführen von gegurteten Bauelementen (1)
nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vibrationseinrichtung (11) vorgesehen ist, die das
Bewegen des Bauelements (1) in die vorgegebene Lage unter
stützt.
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