DE19900878A1 - Verfahren zur Analyse eines primären Neutronenstrahls einer Neutronenquelle, Neutronenquelle mit einem Strahlmonitor sowie Strahlmonitor - Google Patents
Verfahren zur Analyse eines primären Neutronenstrahls einer Neutronenquelle, Neutronenquelle mit einem Strahlmonitor sowie StrahlmonitorInfo
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Abstract
Als Strahlmonitore sind Spaltkammern bekannt, die in dem primären Neutronenstrahl angeordnet werden. In den Spaltkammern werden bei durch die Neutronen ausgelösten Spaltprozessen freie Ladungsträger erzeugt, die bei angelegter elektrischer Spannung einen Ionisationsstrompuls bewirken, mittels dessen das Neutron gezählt wird, Bei der Spaltung entstehen als Nebenprodukt unerwünschte schnelle Neutronen und energiereiche Gammastrahlung. Zudem kann der Fluß langsamer Neutronen durch die Gasfüllung der Spaltkammern erheblich geschwächt werden. Beim neuen Verfahren, der neuen Neutronenquelle bzw. dem neuen Strahlmonitor können diese Nachteile vermieden werden. DOLLAR A Aus dem primären Neutronenstrahl (1) werden mittels einer Streufolie (4) Neutronen inkohärent aus dem primären Neutronenstrahl (1) herausgestreut. Ein Teil der gestreuten Neutronen (5) trifft auf eine Detektorvorrichtung (6), die außerhalb des primären Neutronenstrahls (1) angeordnet ist. Der Strahlmonitor (2) kann ohne weiteres so ausgebildet werden, daß die örtliche und bei gepulsten Neutronenquellen die spektrale Verteilung der Neutronen im primären Neutronenstrahl (1) feststellbar ist. DOLLAR A Analyse eines primären Neutronenstrahls einer Neutronenquelle, insbesondere einer gepulsten Spallationsneutronenquelle.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Analyse eines primären Neutronenstrahls einer
Neutronenquelle, eine Neutronenquelle mit einem Strahlmonitor sowie einen Strahlmonitor für
Neutronenstrahlen.
Es ist bekannt, zur Analyse des primären Neutronenstrahls einer Neutronenquelle Spaltkammern
als Strahlmonitore zu verwenden. Derartige Spaltkammern weisen auf ihren Innenwänden eine
dünne Schicht aus 235U-haltigem Material auf, das als Neutronenabsorber dient. Von 235U
eingefangene Neutronen führen zur thermischen Spaltung, bei der die erwünschten
Spaltprodukte in einem in der Spaltkammer befindlichen Gas Elektronen und Ionen erzeugen.
Aufgrund einer angelegten elektrischen Spannung bewirken diese beweglichen Ladungsträger
einen Ionisationsstrompuls, mit dessen Hilfe das die Spaltung erzeugende Neutron gezählt wird.
Nachteilig an den Spaltklammern ist, daß neben den erwünschten Spaltprodukten bei der
thermischen Spaltung im Mittel drei schnelle MeV-Neutronen sowie MeV-Gammastrahlung
erzeugt werden. Diese hochenergetische Neutronen- bzw. Gammastrahlung ist in der Regel bei
Neutronenquellen unerwünscht.
Weiterhin ist nachteilig, daß der Fluß langsamer Neutronen durch die Spaltkammer erheblich
geschwächt werden kann, da die Neutronenabsorbtion umgekehrt proportional zur
Geschwindigkeit der Neutronen ist.
Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren, eine Neutronenquelle sowie
einen Strahlmonitor der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, die die vorgenannten
Nachteile nicht aufweisen.
Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein.
Teil der Neutronen mittels einer Neutronen zumindest überwiegend inkohärent streuenden
Streueinheit aus dem primären Neutronenstrahl herausgestreut wird, und ein über das
Streuverhalten der Streueinheit und den geometrischen Bedingungen definierbarer Teil der
Neutronen einer außerhalb des primären Neutronenstrahls angeordneten Detektorvorrichtung
zugeführt wird. Hierdurch wird verhindert, daß der primäre Neutronenstrahl nicht durch einen
für die Analyse dieses Neutronenstrahls notwendigen Detektionsvorgang gestört wird. Der
primäre Neutronenstrahl kann gegenüber ggf. in der Detektorvorrichtung erzeugter Strahlung
wirkungsvoll abgeschirmt werden. Die inkohärente Streuung der Neutronen aus dem primären
Neutronenstrahl kann so gewählt werden, daß der primäre Neutronenstrahl nur unwesentlich
geschwächt wird. So kann beispielsweise der Anteil der gestreuten Neutronen an der Gesamtzahl
der Neutronen im primären Neutronenstrahl auf Werte zwischen 10-2 und 10-6 festgelegt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgeführt werden, daß die Neutronen in der
Detektorvorrichtung durch eine Kollimatoreinheit geführt werden, so daß nur in ihrer
Bewegungsrichtung im wesentlichen parallele Neutronen in einer in Bewegungsrichtung der
Neutronen hinter der Kollimatoreinheit angeordneten Nachweiseinheit nachgewiesen werden,
und daß das Auftreffen der Neutronen in der Nachweiseinheit ortsaufgelöst festgestellt wird.
Wenn in der Nachweiseinheit nur solche Neutronen nachgewiesen werden, die im wesentlichen
parallele Bewegungsrichtungen aufweisen, kann mittels des ortsaufgelösten Nachweises der
Neutronen in der Nachweiseinheit eine Aussage über die Ortsverteilung der Neutronen in der
Streueinheit und damit im primären Neutronenstrahl ermittelt werden. Im wesentlichen parallele
Bewegungsrichtung bedeutet, daß die Bewegungsrichtung der nachgewiesenen Neutronen
höchstens um einen durch den Aufbau des Kollimators vorgegebenen Akzeptanzwinkel von der
Kollimatorachse abweicht. Der Akzeptanzwinkel kann beispielsweise je nach geforderter
Ortsauflösung auf Werte zwischen 10-1 und 10-2 radian festgelegt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch so ausgeführt werden, daß im Falle einer gepulsten
Neutronenquelle die Zeitpunkte des Nachweises der Neutronen in der Detektorvorrichtung
festgestellt und durch Bezug auf den Zeitpunkt der Erzeugung der Neutronen Flugzeitspektren
erstellt werden. Damit ist auch eine zeitaufgelöste Analyse des primären Neutronenstrahls
möglich.
Hinsichtlich einer Neutronenquelle mit einem Strahlmonitor zur Untersuchung eines in der
Neutronenquelle erzeugten primären Neutronenstrahls, wobei der Strahlmonitor eine
Detektorvorrichtung zum Nachweis von Neutronen umfaßt, wird die vorgenannte Aufgabe
dadurch gelöst, daß der Strahlmonitor eine in dem Strahlengang des primären Neutronenstrahl
angeordnete, Neutronen zumindest überwiegend inkohärent streuende Streueinheit aufweist und
daß die Detektorvorrichtung außerhalb des Strahlenganges des primären Neutronenstrahls
angeordnet und zur Analyse eines Teils der von der Streueinheit gestreuten Neutronen
vorgesehen ist.
Es kann vorteilhaft sein, die erfindungsgemäße Neutronenquelle so auszubilden, daß die
Detektorvorrichtung
- a) eine Kollimatoreinheit, die den Durchtritt allein von Neutronen mit zur Kollimatorachse im wesentlichen paralleler Bewegungsrichtung erlaubt,
- b) eine in Bewegungsrichtung der gestreuten Neutronen gesehen hinter der Kollimatoreinheit angeordnete, für den Nachweis auftreffender Neutronen geeignete Nachweiseinheit und
- c) Mittel zur Feststellung der Ortsverteilung der von der Nachweiseinheit nachgewiesenen Neutronen
umfaßt.
Die erfindungsgemäße Neutronenquelle kann auch so ausgebildet sein, daß die Nachweiseinheit
ein Szintillator ist und daß zur Feststellung der Ortsverteilung der nachgewiesenen Neutronen in
Bewegungsrichtung der auf den Szintillator auftreffenden Neutronen gesehen hinter dem
Szintillator mindestens ein ortsauflösender Photomultiplier vorgesehen ist oder mehrere
Photomultiplier parallel zur der Streueinheit zugewandten Seite des Szintillators rasterförmig
angeordnet sind. Der Szintillator kann hinreichend dick gewählt werden, so daß alle Neutronen
innerhalb des Wellenlängenbandes von 0,01 bis 1 nm zu mindestens 70% absorbiert werden.
Die absorbierten Neutronen erzeugen einen durch den bzw. die Photomultiplier verwertbaren
Lichtimpuls. Im Falle einer rasterförmigen Anordnung nicht-ortsauflösender Photomultiplier
wird jedes einzelne Nachweisereignis dem Photomultiplier zugeordnet, mit dem der stärkste
Impuls festgestellt wird, wodurch die Ortsauflösung sichergestellt wird, die um so besser wird, je
mehr Photomultiplier zum Nachweis eingesetzt werden. Alternativ kann auch ein ortsauflösender
Photomultiplier verwendet werden. Ein ortsauflösender Photomultiplier erlaubt bereits eine
Ortsauflösung des Neutronennachweises auf dem durch ihn überwachten Bereich des
Szintillators.
Die erfindungsgemäße Neutronenquelle kann auch so ausgebildet sein, daß die Streueinheit eine
flächige Folie ist, die Kollimatorachse senkrecht zur Streufolie ist und die der Streufolie
zugewandte Fläche der Nachweiseinheit parallel zur Streufolie ist. Da somit die Fläche der
Nachweiseinheit, auf die die Neutronen aufprallen, parallel zur Streufolie ist und die
nachgewiesenen Neutronen im wesentlichen parallele Bewegungsrichtungen haben, ist die
Wegstrecke dieser Neutronen zwischen Streufolie und Nachweiseinheit im wesentlichen gleich,
d. h. unabhängig vom Ort der Streuung bzw. vom Ort des Nachweises, weshalb die örtliche
Empfindlichkeit des Strahlmonitors nicht durch unterschiedliche Wegstrecken gestört wird.
Die erfindungsgemäße Neutronenquelle kann jedoch auch so ausgebildet sein, daß die
Kollimatorachse senkrecht zur Bewegungsrichtung der Neutronen im primären Strahlengang ist
und die der Streufolie zugewandte Fläche der Nachweiseinheit senkrecht zur Kollimatorachse
ist. Bei dieser Anordnung kann keine Parallelität zwischen Streufolie und der der Streufolie
zugewandten Fläche der Nachweiseinheit erreicht werden, d. h. der Abstand zwischen
Nachweiseinheit und Streufolie variiert. Da diese Variation jedoch zeitlich stabil ist, kann sie
rechnerisch korrigiert werden. Da bei dieser Anordnung die Bewegungsrichtung der in der
Nachweiseinheit nachzuweisenden Neutronen senkrecht zum Verlauf des primären
Strahlengangs ist, kann die Länge des Strahlmonitors, gesehen in Richtung des primären
Neutronenstrahls, minimal gestaltet werden. Es ist als weitere Alternative auch möglich, bei
senkrecht zum Verlauf des primären Neutronenstrahls ausgerichteter Kollimatorachse die
Nachweiseinheit und die Streufolie parallel zueinander anzuordnen. In diesem Fall ist die
Kollimatorachse nicht rechtwinklig zur flächigen Ausdehnung des Kollimators bzw. zur
Auftrefffläche der Nachweiseinheit ausgerichtet.
Schließlich kann die erfindungsgemäße Neutronenquelle so ausgestaltet sein, daß die
Neutronenquelle eine gepulste Spallationsneutronenquelle ist. Insbesondere bei gepulsten
Spallationsneutronenquellen ist eine spektrale und örtliche Analyse des primären
Neutronenstrahls erwünscht.
Bei einem Strahlmonitor für Neutronenstrahlen, umfassend eine zur Detektion von Neutronen
geeignete Detektorvorrichtung, wird die vorgenannte Aufgabe gelöst durch eine Neutronen
zumindest überwiegend inkohärent streuende Streueinheit. Eine inkohärente Streuung kann
beispielsweise durch Streufolien aus Vanadium, Polyethylen oder aus einem Titan-
Isotopengemisch erzeugt werden, die nur geringe oder keine Bragg-Reflexion aufweisen.
Schließlich kann der erfindungsgemäße Strahlmonitor auch so ausgebildet sein, daß die
Detektorvorrichtung
- a) eine Kollimatoreinheit, die den Durchtritt allein von Neutronen mit zur Kollimatorachse im wesentlichen paralleler Bewegungsrichtung erlaubt,
- b) eine in Bewegungsrichtung der durchtretenden Neutronen gesehen hinter der Kollimatoreinheit angeordnete, für den Nachweis auftreffender Neutronen geeignete Nachweiseinheit und
- c) Mittel zur Feststellung der Ortsverteilung der von der Nachweiseinheit nachgewiesenen Neutronen
umfaßt.
Vorteilhafte Ausführungs- bzw. Ausbildungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw.
der erfindungsgemäßen Neutronenquelle und des erfindungsgemäßen Strahlmonitors sind im
folgenden anhand zweier Figuren dargestellt.
Es zeigt schematisch
Fig. 1 Teile eines Strahlmonitors im primären Strahlengang einer Neutronenquelle und
Fig. 2 Teile eines Strahlmonitors mit gegenüber Fig. 1 veränderter Geometrie.
In Fig. 1 und Fig. 2 ist ein primärer Neutronenstrahl 1 einer in Ihrer Gesamtheit nicht
dargestellten Neutronenquelle mit Pfeilen angedeutet. Der primäre Neutronenstrahl 1 trifft auf
einen Strahlmonitor 2, dessen Gehäuse 3 in den Figuren nur angedeutet ist. Im Strahlmonitor 2
triff der primäre Neutronenstrahl 1 auf eine Streufolie 4 aus Vanadium, Polyethylen oder einem
Titan-Isotopengemisch, die die thermischen Neutronen des Neutronenstrahls 1 im wesentlichen
nur inkohärent, d. h. ohne Bragg-Reflexion, streuen. Aufgrund der vornehmlich inkohärenten
Streuung werden die gestreuten Neutronen 5, die hier ebenfalls durch Pfeile angedeutet sind,
isotrop in den Raum gesendet. Der Anteil der inkohärent gestreuten Neutronen 5 in bezug auf die
gesamte Neutronenzahl im primären Neutronenstrahl 1 beträgt z. B. bei einer Vanadiumfolie mit
einer Dicke von 0,1 mm 5.10-3.
Im folgenden sind in drei Tabellen Strahlschwächung und Anteil gestreuter Neutronen für drei
Wellenlängen und vier Dicken von Folien aus den vorgenannten Materialien wiedergegeben für
den Fall, daß die Folien mit einem Winkel von 45° zum Gang des primären Neutronenstrahl 1
angebracht sind. Die in den Tabellen angegeben Größen sind:
VC: Volumen der Elementarzelle des eingesetzten Materials, bcoh: kohärente Streulänge,
σcoh, σinc: Wirkungsquerschnitte für kohärente bzw. inkohärente Streuung,
Σinc = σinc/Vc, µabs: Absorbtionskoeffizient und λ: Wellenlänge.
VC: Volumen der Elementarzelle des eingesetzten Materials, bcoh: kohärente Streulänge,
σcoh, σinc: Wirkungsquerschnitte für kohärente bzw. inkohärente Streuung,
Σinc = σinc/Vc, µabs: Absorbtionskoeffizient und λ: Wellenlänge.
Der inkohärente Streubeitrag kann im Falle von Streufolien 4 aus Vanadium oder Titan durch
interstitiell gelösten Wasserstoff noch erheblich gesteigert werden.
Außerhalb des primären Neutronenstrahls 1 ist eine zum Strahlmonitor 2 gehörende
Detektorvorrichtung 6 angeordnet. Die Detektorvorrichtung 6 setzt sich zusammen aus einem
Soller-Kollimator 7, einem Szintillator 8 und mehreren Photomultipliern 9, die in
Bewegungsrichtung der gestreuten Neutronen 5 hinter dem Szintillator 8 rasterförmig
angeordnet sind. Auf den Szintillator 8 auftreffende gestreute Neutronen 5 erzeugen im
Szintillator 8 jeweils einen Lichtblitz, der mit Hilfe der Photomultiplier registriert werden kann.
Das dadurch nachgewiesene Neutron wird dem Bereich des Szintillators 8 zugeordnet, der
oberhalb des Photomultipliers 9 gelegen ist, der das stärkste Signal geliefert hat. Somit ist eine
Ortsverteilung der nachgewiesenen Neutronen im Szintillator 8 feststellbar.
Der Kollimator 7 bewirkt, daß nur solche gestreuten Neutronen 5 den Szintillator 8 erreichen,
deren Bewegungsrichtung höchstens um einen Akzeptanzwinkel von der Achse des Kollimators
7 abweicht. Der Akzeptanzwinkel wird je nach geforderter Ortsauflösung auf Werte zwischen
10-1 und 10-2 radian festgelegt. Damit treffen auf den Szintillator 8 in einem Zeitraum t NSz
Neutronen auf, wobei NSz gegeben ist durch
NSz = ΦnFts[α2/4π].
In dieser Gleichung ist Φ n der primäre Neutronenfluß, F seine Querschnittsfläche und t die
Integrationszeit. Der Anteil an Neutronen, die den Szintillator erreichen, ist damit:
NSz/ΦnFt = s[α2/4π] = 10-3. . .10-11.
Der Szintillator 8 ist ein handelsüblicher 6Li-Glasszintillator mit einer Dicke von 10 mm. Bei
dieser Dicke werden die auftreffenden Neutronen innerhalb des Wellenlängenbandes von
0,01 nm bis 1 nm zu mindestens 70% der Erzeugung eines verwertbaren Lichtimpulses
absorbiert. Mit einem solch großen Absorptionsvermögen kann eine gleichmäßige spektrale
Empfindlichkeit sichergestellt werden.
Die spektrale Verteilung der Neutronen im primären Neutronenstrahl 1 kann über eine
Flugzeitmessung festgestellt Werden. Für eine Flugzeitmessung muß feststehen, zu welchem
Zeitpunkt ein Neutron im Szintillator nachgewiesen wurde und wann das Neutron in der
Neutronenquelle erzeugt wurde. Bei gepulsten Spallationsneutronenquellen ergibt sich der
Entstehungszeitpunkt aus dem Auftreffen von Protonen am Target der Neutronenquelle.
Die spektrale Auflösung δλ/λ beträgt bei einem Abstand zwischen Neutronenquelle und
Strahlmonitor von 10 m für die mittlere Wellenlänge von λ = 0.1 nm etwa 4.10-4. Da die
Gesamtstrecke von der Neutronenquelle bis zum Szintillator 8 in Abhängigkeit vom Ort des
jeweiligen Neutrons im Strahlenquerschnitt geringfügig differieren, bedarf es einer kleinen
Zeitkorrektur, damit vergleichbare Flugzeitspektren entstehen.
In Fig. 1 sind Streufolie, Kollimator und Szintillator parallel zueinander angeordnet. Dadurch
kann gewährleistet werden, daß bei homogenem Material der Streufolie 4, bei homogenem
Kollimator 7 und homogenem Material des Szintillators 8 die Nachweiswahrscheinlichkeit für
die Neutronen ortsunabhängig ist. Die weitgehende Parallelität der Bewegungsrichtung der mit
dem Szintillator 8 nachgewiesenen gestreuten Neutronen S erlaubt es zudem, mittels des
ortsaufgelösten Nachweises im Bereich des Szintillators 8 eine Aussage über die Ortsverteilung
der Neutronen im primären Neutronenstrahl 1 zu erhalten.
In Fig. 2 sind die Streufolie 4 und der Szintillator 8 nicht parallel zueinander. Hierdurch ist die
Nachweiswahrscheinlichkeit am Szintillator 8 zwar nicht mehr ortsunabhängig. Da die
Ortsabhängigkeit jedoch zeitlich stabil ist, kann die Nachweisempfindlichkeit ohne weiteres
rechnerisch korrigiert werden. Der geometrische Aufbau des Strahlmonitors 2 gemäß Fig. 2 hat
den Vorteil, daß die Länge des Strahlmonitors 2 in Richtung des primären Neutronenstrahls 1
minimal gestaltet werden kann. Bei dieser Anordnung haben die nachgewiesenen Neutronen 5
eine Bewegungsrichtung senkrecht zu der der Neutronen im primären Neutronenstrahl 1.
1
primärer Neutronenstrahl
2
Strahlmonitor
3
Gehäuse
4
Streufolie
5
Gestreute Neutronen
6
Detektorvorrichtung
7
Soller-Kollimator
8
Szintillator
9
Photomultiplier
Claims (11)
1. Verfahren zur Analyse eines primären Neutronenstrahls (1) einer
Neutronenquelle, bei dem ein Teil der Neutronen mittels einer Neutronen zumindest
überwiegend inkohärent streuenden Streueinheit (4) aus dem primären Neutronenstrahl (1)
herausgestreut wird, und ein über das Streuverhalten der Streueinheit (4) und den geometrischen
Bedingungen definierbarer Teil der Neutronen einer außerhalb des primären Neutronenstrahls
(1) angeordneten Detektorvorrichtung (6) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Neutronen in der
Detektorvorrichtung (6) durch eine Kollimatoreinheit (7) geführt werden, so daß nur in ihrer
Bewegungsrichtung im wesentlichen parallele Neutronen in einer in Bewegungsrichtung der
Neutronen hinter der Kollimatoreinheit (7) angeordneten Nachweiseinheit (8) nachgewiesen
werden, und daß das Auftreffen der Neutronen in der Nachweiseinheit (8) ortsaufgelöst
festgestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle einer
gepulsten Neutronenquelle die Zeitpunkte des Nachweises der Neutronen in der
Detektorvorrichtung (6) festgestellt und durch Bezug auf den Zeitpunkt der Erzeugung der
Neutronen Flugzeitspektren erstellt werden.
4. Neutronenquelle mit einem Strahlmonitor (2) zur Untersuchung eines in der
Neutronenquelle erzeugten primären Neutronenstrahls (1), wobei der Strahlmonitor (2) eine
Detektorvorrichtung (6) zum Nachweis von Neutronen umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strahlmonitor (2) eine in dem Strahlengang des primären Neutronenstrahl (1) angeordnete,
Neutronen zumindest überwiegend inkohärent streuende Streueinheit (4) aufweist und daß die
Detektorvorrichtung (6) außerhalb des Strahlenganges des primären Neutronenstrahls (1)
angeordnet und zur Analyse eines Teils der von der Streueinheit (4) gestreuten Neutronen
vorgesehen ist.
5. Neutronenquelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Detektorvorrichtung (6)
- a) eine Kollimatoreinheit (7), die den Durchtritt allein von Neutronen mit zur Kollimatorachse im wesentlichen paralleler Bewegungsrichtung erlaubt,
- b) eine in Bewegungsrichtung der gestreuten Neutronen gesehen hinter der Kollimatoreinheit (7) angeordnete, für den Nachweis auftreffender Neutronen geeignete Nachweiseinheit (8) und
- c) Mittel (9) zur Feststellung der Ortsverteilung der von der Nachweiseinheit nachgewiesenen Neutronen
6. Neutronenquelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nachweiseinheit (8) ein Szintillator ist und daß zur Feststellung der Ortsverteilung der
nachgewiesenen Neutronen in Bewegungsrichtung der auf den Szintillator (8) auftreffenden
Neutronen gesehen hinter dem Szintillator (8) mindestens ein ortsauflösender Photomultiplier
vorgesehen ist oder mehrere nicht-ortsauflösende Photomultiplier (9) parallel zur der
Streueinheit zugewandten Seite des Szintillators rasterförmig angeordnet sind.
7. Neutronenquelle nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Streueinheit (4) eine flächige Folie ist, die Kollimatorachse senkrecht zur Streufolie (4) ist und
die der Streufolie (4) zugewandte Fläche der Nachweiseinheit (8) parallel zur Streufolie (4) ist.
8. Neutronenquelle nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kollimatorachse senkrecht zur Bewegungsrichtung der Neutronen im primären Strahlengang (1)
ist und die der Streufolie (4) zugewandte Fläche der Nachweiseinheit (8) senkrecht zur
Kollimatorachse ist.
9. Neutronenquelle nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Neutronenquelle eine gepulste Spallationsneutronenquelle ist.
10. Strahlmonitor für Neutronenstrahlen, umfassend eine zur Detektion von
Neutronen geeignete Detektorvorrichtung (6), gekennzeichnet durch eine Neutronen zumindest
überwiegend inkohärent streuende Streueinheit (4).
11. Strahlmonitor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Detektorvorrichtung (6)
- a) eine Kollimatoreinheit (7), die den Durchtritt allein von Neutronen mit zur Kollimatorachse im wesentlichen paralleler Bewegungsrichtung erlaubt,
- b) eine in Bewegungsrichtung der durchtretenden Neutronen gesehen hinter der Kollimatoreinheit (7) angeordnete, für den Nachweis auftreffender Neutronen geeignete Nachweiseinheit (8) und
- c) Mittel (9) zur Feststellung der Ortsverteilung der von der Nachweiseinheit (8) nachgewiesenen Neutronen
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DE19900878A DE19900878C2 (de) | 1999-01-12 | 1999-01-12 | Verfahren zur Analyse eines primären Neutronenstrahls einer Neutronenquelle sowwie Strahlmonitor zur Untersuchung eines in einer Neutronenquelle erzeugten primären Neutronenstrahls |
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DE19900878A1 true DE19900878A1 (de) | 2001-08-09 |
DE19900878C2 DE19900878C2 (de) | 2003-08-28 |
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