Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb
eines Vermittlungssystems für Datenpakete mit Ein- und Aus
gängen mit eingangsseitiger Zwischenspeicherung der Datenpa
kete. Solche Vermittlungssysteme für Datenpakete dienen bei
spielsweise zum Aufbau von lokalen Datennetzen (LAN = Local
Area Network). Ein Beispiel für ein solches lokales Daten
netzwerk ist unter dem Namen "ETHERNET" als technischer Stan
dard bekannt.
Bei solchen Datennetzwerken ist es erforderlich, die Daten in
Form von Datenpaketen von einer Quelle zu einem Ziel zu füh
ren. Dazu ist ein entsprechendes Vermittlungssystem erforder
lich. Gemäß dem Stand der Technik gab es für solche Vermitt
lungssysteme für Datenpakete in Netzwerken lediglich die Lö
sung, entweder die Datenpakete am Eingang zwischenzuspeichern
(INPUT BUFFERED) oder die Daten am Ausgang zwischenzuspei
chern (OUTPUT BUFFERED). Beide Lösungen gemäß dem Stand der
Technik wiesen erhebliche Nachteile auf. Bei der Zwischen
speicherung der Datenpakete am Eingang kann eine Blockierung
des Systems durch das sogenannte "HEAD-OF-LINE BLOCKING" ent
stehen. Außerdem ist eine Verkehrssteuerung durch Vergabe
verschiedener Prioritäten an unterschiedliche Datenpakete und
damit eine bevorzugte Vermittlung bestimmter, besonders eili
ger Datenpakete nur sehr schwer möglich.
Bei der Zwischenspeicherung am Ausgang ist eine sehr große
Bandbreite des ausgangsseitigen Zwischenspeichers erforder
lich und zusätzlich erfordert ein solches System mit Zwi
schenspeicherung am Ausgang eine sehr schnelle Entscheidung
über den zu benutzenden Datenweg (routing).
Auch Systeme mit gemeinsamem Speicher, die eine Kombination
von eingangsseitigem und ausgangsseitigem Zwischenspeicher
darstellen, benötigen eine hohe Bandbreite des Speichers.
Bisher gibt es auf dem Markt nur Vermittlungssysteme mit Zwi
schenspeicherung am Ausgang mit einer hohen Bandbreite, bei
spielsweise von Texas Instruments oder sehr komplizierte Sy
steme mit gemeinsamem Speicher.
Die vorliegende Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe ge
macht, ein Verfahren zum Betrieb eines Vermittlungssystems
für Datenpakete mit Ein- und Ausgängen mit eingangsseitiger
Zwischenspeicherung der Datenpakete zu schaffen, welches die
Vorteile der eingangsseitigen mit den Vorteilen der ausgangs
seitigen Zwischenspeicherung verbindet, ohne deren jeweilige
Nachteile zu besitzen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei
Eintreffen eines jeden Datenpakets lediglich eine Meldung zum
Ausgang gesendet und dort in die Warteschlange gestellt wird.
Auf diese Weise ist die Datenübertragung und die Übertragung
der Information zur Festlegung der Reihenfolge der Übertra
gung der Daten voneinander unabhängig. Die notwendige Band
breite für die inneren Verbindungen im Vermittlungssystem
wird nunmehr ausschließlich durch die Bandbreite der lokalen
physikalischen Eingänge mit einem kleinen Zuschlag für den
logischen Kanal für die Meldungen bestimmt. Die Bandbreite
der internen Verbindungen ist damit festgelegt und nicht ab
hängig von dem totalen Datendurchsatz des Systems.
Weitere Vorzüge der Erfindung liegen darin, daß es erfin
dungsgemäß verhindert werden kann, daß die Ausgänge überla
stet werden oder unnötig leerlaufen. Das erfindungsgemäße
Verfahren wirkt in soweit wie eine Datenflußsteuerung. Außer
dem ist es erfindungsgemäß möglich, bei einem Vermittlungssy
stem mit eingangsseitiger Zwischenspeicherung die gleiche
Verkehrslenkung und Verkehrsgestaltung durchzuführen, die an
dernfalls nur bei ausgangsseitiger Zwischenspeicherung mög
lich wäre.
Erfindungsgemäß können also die Vorteile von eingangsseitiger
und ausgangsseitiger Zwischenspeicherung kombiniert werden
und gleichzeitig die Nachteile eines jeden der beiden Systeme
vermieden werden.
Erfindungsgemäß ist es weiter bevorzugt, daß die Meldung eine
Referenz, Information über die Priorität zum richtigen Ein
reihen des Datenpaketes und Information über die Länge des
Pakets enthält. Auf diese Weise kann eine exakte Verkehrslen
kung und Verkehrsgestaltung im Datennetz erfolgen.
Eine besonders einfache Hardware-Realisierung der vorliegen
den Erfindung ist möglich, wenn die Meldung über den selben
physikalischen Übertragungsweg, jedoch über einen getrennten
logischen Kanal übertragen wird, wie die Datenpakete.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, daß eine weitere Meldung
vom Ausgang an den Eingangsspeicher zurückgesendet wird, so
bald das Datenpaket über den Ausgang versandt werden kann,
und das Datenpaket erst dann zu dem entsprechenden Ziel über
tragen wird. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die wei
tere Meldung Information über das Ziel des Datenpakets ent
hält.
Um die für die Übertragung der einzelnen Meldungen erforder
lichen Bandbreiten weiter zu reduzieren, ist es erfindungsge
mäß besonders bevorzugt, daß die Meldungen zu Meldungspaketen
zusammengefaßt werden, die zusammen über das Vermittlungssy
stem übertragen werden. Dabei ist es weiter bevorzugt, eine
Datenflußsteuerung zur Abwicklung der Übertragung der Meldun
gen zu verwenden.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand der beige
fügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild für ein erfindungsgemäßes Vermitt
lungssystem für Datenpakete im ETHERNET-Standard;
Fig. 2 ein Ablaufschema für einen Vermittlungsvorgang inner
halb eines Bausteins; und
Fig. 3 einen Vermittlungsvorgang zwischen zwei Bausteinen.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand eines Aus
führungsbeispiels beschrieben, welches als Vermittlungssystem
für Datenpakete für den ETHERNET-Standard ausgelegt ist.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist dieses Vermittlungssystem 10
folgendermaßen aufgebaut:
Die Verbindung mit dem lokalen Netzwerk erfolgt über den An
schlußblock (PORTS-BLOCK) 12. Dieser umfaßt zwölf Zugriffs
steuereinrichtungen auf Leitungen mit einer Datenrate von
einhundert Megabit/s und eine Zugriffssteuereinheit für eine
Datenrate von ein Gigabit/s. Die Zugriffssteuerungen auf die
einzelnen Leitungen werden als MAC (Medium Access Control)
bezeichnet. Dabei wird die auf ein Gigabit/s ausgelegte Zu
griffssteuerung als GMAC bezeichnet, die auf 100 Megabit/s
ausgelegten Zugriffssteuerungen als FEMAC. Die Ausgänge die
ser Zugriffssteuerungen sind über jeweils einen FIFO (First-
In-First-Out)-Speicher 14 mit dem Bus 1 verbunden. Der Bus 1
ist weiterhin an einen Kreuzschienenverteiler (Crossbar In
terface) 16 und eine Speicherverwaltung (Memory management
Unit) 18 angeschlossen. Kreuzschienenverteiler 16 und Spei
cherverwaltungseinheit 18 sind dabei noch durch weitere Busse
2 und 3 verbunden. Bus 2 ist darüber hinaus noch mit First-
In-First-Out-Speichern 20 verbunden, die die abgehenden Da
tenpakete sammeln und entweder jeweils einem FEMAC oder ge
meinsam dem GMAC zur Verfügung stellen. Der Bus 1 steht au
ßerdem mit einem Header Fifo 22 in Verbindung. Dieser Header-
FIFO 22 (First-In-First-Out-Speicher für den Adressenteil des
Datenpaketes) speichert maximal 128 Byte des Adressbereichs
eines jeden Datenpaketes. Der Header-FIFO 22 ist mit der mit
L2+ und L3 Interface bezeichneten Adressauswertungsschaltung
24, 26 verbunden.
An den Bus 1 ist weiterhin der Übertragungspuffer (Transmit
Buffer) (TB)) 28 angeschlossen, der über ein Interface DMUT
30 die direkten Speicherzugriffe aus dem Arbeitsspeicher des
angeschlossenen Microprozessors oder Rechners durchführt.
Ebenso ist der Bus 2 mit dem Empfangspuffer (Receive Buffer)
RB)) 32 verbunden, der über ein entsprechendes Interface DMUR
34 die entsprechenden Schreibzugriffe direkt auf den Arbeits
speicher des angeschlossenen Microprozessors oder Rechners
durchführt. Da hierbei im Direkt-Zugriff (DMA-Direct Memory
Access) zugegriffen wird, ist zur Synchronisierung mit dem
Microprozessor oder Rechner noch ein Interrupt-Controler 36
und eine PCI-FPI Brücke 38 vorgesehen. Weiter ist eine Proto
kolleinheit 40 vorgesehen, die mit dem Bus 2 und mit einem
weiteren Bus 3 verbunden ist, der wiederum Speicherverwal
tungseinheit 18 und Kreuzschienenverteiler 16 verbindet. Die
Protokolleinheit 40 steht außerdem mit der Reihenfolgensteue
rung (Queue Manager) 42 in Verbindung.
Das in Fig. 1 dargestellte Vermittlungssystem hat nun im we
sentlichen fünf Aufgaben:
- 1. Um eine Anpassung der Datenraten zu erreichen, muß das
Vermittlungssystem Daten speichern und auf Verlangen liefern.
- 2. Das Vermittlungssystem muß in der Lage sein, mit umfang
reichen zeitaufwendigen Tabellenverweisen (Look up) zu arbei
ten, die von Protokollen höherer Niveaus verwendet werden. Es
ist daher nötig, das vollständige Datenpaket zwischenzuspei
chern, bevor über das Ziel der Weiterleitung des Datenpakets
entschieden werden kann. Dies führt dazu, daß die Zwischen
speicherung der Datenpakete eingangsseitig erfolgen muß.
- 3. Unter Umständen kann der Zeitaufwand für die Bearbeitung
der Tabellenverweise, gemessen in Taktzyklen, nicht konstant
sein. Daraus folgt die Notwendigkeit, die Adressteile der Da
tenpakete in einem FIFO Speicher (Header-FIFO) 22 zwischenzu
speichern.
- 4. Wenn Datenströme in Echtzeit verarbeitet werden sollen,
ist die Festlegung einer Reihenfolge an der Ausgangsseite er
forderlich, um den Durchsatz in Abhängigkeit von der Band
breite pro Anschluß zu steuern. Ebenso soll eine einfache
Vergabe von Prioritäten bei der Datenvermittlung sicherge
stellt sein und eine Blockierung (Head Ofline Blocking) aus
geschlossen werden.
- 5. Eine Modifizierung der Adressen muß möglich sein, wobei
nicht nur bestimmte Adressfelder geändert werden können, son
dern auch Teile des Adressbereichs hinzugefügt oder gelöscht
werden können.
Anhand dieser Erfordernisse wird im folgenden die Arbeitswei
se des in Fig. 1 dargestellten Vermittlungssystems für Daten
pakete beschrieben:
Vom Netzwerk (LAN) erhält eine Zugriffssteuerung auf eine
Leitung (Medium Access Control = MAC) ein Datenpaket und
schreibt dieses über den internen Bus 1 in den Paketspeicher
44, der ebenfalls mit der Speicherverwaltungseinheit 18 ver
bunden ist. Zur Anpassung der Datenrate zwischen dem Eingang
und dem internen Bus 1 muß eine Bus-Zugriffssteuerung und ein
First-In-First-Out Speicher 14 vorgesehen sein. Die jeweilige
Zugriffssteuerung handhabt auch die mit dem Übertragungspro
tokoll in Zusammenhang stehenden Aufgaben, wie beispielsweise
die Durchsatzsteuerung. Am Bus 1 sind zwölf Zugriffssteuerun
gen für eine Geschwindigkeit von einhundert Megabit/s
(FEMAC) und eine Zugriffssteuerung für ein Gigabit/s (GEMAC)
angeschlossen. Es sind jedoch jeweils nur entweder die zwölf
FEMAC's aktiv oder die GEMAC. Alle an den Bus 1 angeschlosse
nen Einheiten nehmen daher keinen Unterschied wahr, ob die
Daten über GEMAC oder FEMAC ankommen. Dies führt zu einer er
heblichen Vereinfachung.
Im Sendebetrieb zeigen die Zugriffssteuerungen Aufnahmebe
reitschaft an, wenn mehr als 1.536 Byte Platz in dem entspre
chenden Sende-FIFO-Speicher 20 ist. Es wird dann ein weiteres
Datenpaket aus dem Paketspeicher 44 abgerufen. Das Paket wird
über den Bus 2 zu dem entsprechenden FIFO 20 übertragen und
dort zusammengesetzt. Wenn das Paket vollständig zusammenge
setzt worden ist, zeigt die Zugriffssteuerung sofort wieder
Sendebereitschaft an, wenn immer noch mehr als 1.536 Bytes in
deren Sende-FIFO-Speicher 20 frei ist. Gleichzeitig beginnt
die Übertragung des Datenpakets über die entsprechende Lei
tung.
Beim GEMAC dauert die Anforderung eines entsprechenden Daten
pakets für einen FIFO-Speicher 20 zu lange, um die Übertra
gungsgeschwindigkeit des GEMAC auf der Leitung voll auszunut
zen. In diesem Fall fordern alle zwölf Sende-FIFO-Speicher 20
parallel Rahmen an und setzen diese zusammen. Nach der Zusam
mensetzung werden die Datenpakete in korrekter Reihenfolge an
den GEMAC weitergegeben und von diesem auf die GIGABIT-
Ehernet-Leitung übertragen.
Im folgenden soll anhand der Fig. 2 der Weg eines einzelnen
Datenpakets durch das Vermittlungssystem der Fig. 1 beschrie
ben werden. Alle Abwandlungen dieses Weges (Local/Entfernt,
ein Empfänger/mehrere Empfänger) können von diesem Beispiel
abgeleitet werden.
Wenn auf der physikalischen Ebene ein Datensignal erkannt
wird, wird der Beginn eines Empfangsvorgangs der entsprechen
den Zugriffssteuerung (MAC) angezeigt. Die Zugriffssteuerung
entfernt Präambeln, Begrenzer und die zyklischen Prüfsummen
nach der Überprüfung und fügt eine Netzwerkadresse für ein
virtuelles LAN hinzu, sofern eine solche noch nicht vorhanden
ist. Das Datenpaket wird in den Empfangs-FIFO-Speicher 14 ge
schrieben und sofern der Speicher mehr als 128 Byte enthält,
oder das ganze Paket weniger als 128 Byte umfaßt, wird das
Paket in Abschnitten zu 64 Byte über den Bus 1 und die Spei
chersteuereinheit 18 in den Paketspeicher 44 geschrieben. Die
ersten beiden Abschnitte werden zusätzlich in den Header-
FIFO-Speicher 22 kopiert. Eine Referenzadresse für das Daten
paket im Paketspeicher 44 wird von der Speicherverwaltungs
einheit 18 zurückübertragen und ebenfalls in dem Header-FIFO-
Speicher 22 abgespeichert. Der erste und der letzte Abschnitt
eines Pakets haben eine spezielle Bedeutung. Wenn der Emp
fangsvorgang fehlerhaft war, beispielsweise wegen eines Prüf
summenfehlers oder einer Kollision, wird das am letzten Ab
schnitt erkennbar sein und die Speicherverwaltungseinheit I8
wird das Paket aus dem Paketspeicher 44 und aus dem Header-
FIFO-Speicher 22 löschen.
Nach Empfang des gesamten Pakets reiht der Header-FIFO-
Speicher 22 den Eintrag für die Verarbeitung durch die
Adressauswertungsschaltung 24 ein. Sobald die Adressauswer
tungsschaltung 24 freie Verarbeitungskapazität hat, holt sie
den ersten Eintrag in dem Speicher 22 zur Verarbeitung.
Die Adressverarbeitung kann zu verschiedenen Maßnahmen füh
ren. Die Annahme sei für dieses Datenpaket, daß es eine neue
Quellenadresse und eine bekannte lokale Zieladresse hat. Zu
sätzlich kann die Adresse im Netzwerk geändert werden. Die
geänderte Adresse wird in die Speicherverwaltungseinheit 18
zurückgeschrieben. In Fig. 2 ist der Vorgang nach der Adress
ermittlung als Meldungsdiagramm aufgezeigt. Die Adressauswer
tungsschaltung 24 weist die Protokolleinheit 40 mit einer
"Advertise"-Meldung 1 an, diese als Meldung 2 an die lokale
Reihenfolgeverwaltung 42 weiterzugeben. Als Information wer
den die Referenzadresse, die Reihenfolgenbezeichnung und ei
nige andere Informationen übertragen. Die Reihenfolgeninfor
mationen enthalten implizit den lokalen Ausgangsanschluß und
die Priorität des Datenpakets. Intern fügt die Adressauswer
teschaltung 24 die neue Quellenadresse zu ihrer Adresstabelle
hinzu und erzeugt eine "Lern"- Meldung, um die anderen An
schlußeinheiten in dem System zu informieren, wie diese neue
Adresse zu erreichen ist oder setzt den Alterungszähler zu
rück.
Wenn eine Zugriffssteuerung MAC in der Lage ist, ein Datenpa
ket zu übertragen, signalisiert sie dies an die Reihenfolgen
verwaltung 42 ihre Verfügbarkeit mit einer Meldung 3. Die
Reihenfolgenverwaltung 42 erhält diese Verfügbarkeitsinforma
tion und es wird eine Warteschlange gesucht, die zu diesem
lokalen Ausgangsanschluß gehört. Sofern dort ein Datenpaket
auf seine Übertragung wartet, sendet die Reihenfolgenverwal
tung 42 die Adresse des Referenzelements und den lokalen Aus
gangsanschluß als Meldung 4 an die Protokolleinheit 40. Diese
erzeugt eine Meldung 5 für die Speicherverwaltungseinheit 18.
Die Speicherverwaltungeinheit 18 beginnt daraufhin, das ange
forderte Datenpaket über den Bus 2 in den Ausgangs-FIFO-
Speicher 20 des entsprechenden Ausgangsanschlusses zu über
tragen. Dieser Vorgang ist hier mit 6 bezeichnet. Wenn die
Übertragung ordnungsgemäß beendet ist, prüft die Speicherver
waltungeinheit 18 den Zähler für Mehrfachaussendungen, und
wenn dieser Zähler heruntergezählt ist, wird sie den entspre
chenden Speicherbereich im Datenpaketspeicher 44 freigeben.
Sobald das gesamte Datenpaket in den Sende-FIFO-Speicher 20
übertragen ist, beginnt die Zugriffssteuerung das Datenpaket
auf die Leitung zu übertragen.
Sofern ein Datenpaket über ein weiteres, entferntes Vermitt
lungssystem übertragen werden soll, wie dies in Fig. 3 darge
stellt ist, ist der Empfangsvorgang bis zur Adressermittlung
der gleiche, wie bei einem lokalen Weg des Datenpakets. In
diesem Fall ergibt die Auflösung der Verweise jedoch eine
nicht lokale Zielangabe für das Datenpaket. Die "Advertise"-
Meldung wird mit der Eingangsadresse des Datenpakets in dem
Datenpaketspeicher 44 plus der Eingangschip-Identifizierung,
von der Protokolleinheit 40 an die ausgangsseitige Gegenstel
le übertragen. Die Meldung läuft also von der Adressverwal
tung 24 zur eigenen Protokolleinheit (Meldung 1) von dort zur
entfernten Protokolleinheit 40' (Meldung 2). Auf der Aus
gangsseite gibt die dortige Protokolleinheit 40' die Meldung
als Meldung 3 an die ausgangsseitige Reihenfolgenverwaltung
42' weiter. Sobald eine ausgangsseitige Zugriffssteuerung zur
Übertragung frei ist, und dies mit der Meldung 4 meldet, for
dert die ausgangsseitige Reihenfolgeverwaltung 42' über aus
gangsseitige und eingangsseitige Protokolleinheiten 40', 40
das Datenpaket von der eingangsseitigen Speicherverwaltungs
einheit 18 an. Es entstehen auf diese Weise die Meldungen 5,
6 und 7. Mit der gegebenen Chip- und Anschluß-Identifizierung
überträgt die Speicherverwaltungseinheit 18 das Datenpaket
über den Kreuzschienenverteiler (Crossbar) 16 an den aus
gangsseitigen Anschlußblock 12' (Meldung 8). Der einzige Un
terschied in diesem Verfahren verglichen mit dem lokalen Weg
ist die unterschiedliche Art, in der die Reihenfolgenverwal
tung ein Datenpaket erhält und anfordert. Im vorliegenden
Beispiel ist der Anschlußblock 12' bereit, bevor die "Adver
tise"-Nachricht in der Reihenfolgenverwaltung 42' eintrifft.
Dies kann bei geringem Datenverkehrsaufkommen vorkommen.
Die vorliegende Erfindung benutzt also eine eingangsseitig
gepufferte Architektur, um ausführliche Tabellenverweise zur
Routenwahl und Dienstgütesicherung zu ermöglichen, und im
Hinblick auf die vernünftigen Anforderungen an die Speicher
bandbreite. Erfindungsgemäß wird jedoch im Gegensatz zu dem
üblichen Stand der Technik ein ergänzendes Meldeprotokoll
eingeführt, das pro empfangenem Datenpaket lediglich eine Re
ferenz, eine Reihenfolgeninformation und eine Längeninforma
tion an den Ausgang sendet (bezeichnet als "Advertise"-
Message oder Ankündigungsmeldung). Am Ausgang wird lediglich
diese Referenz in die Warteschlange eingereiht. Diese Meldun
gen erfordern wesentlich weniger Bandbreite als die Übertra
gung des ganzen Pakets an den Ausgang. Das Meldeprotokoll be
nutzt die gleiche physikalische Datenverbindung, jedoch in
einem getrennten logischen Kanal zum Ausgang, wie die Daten
pakete. Man kann die Einreihung der Referenzen in eine ent
sprechende Warteschlange als virtuelle Einreihung des Daten
pakets bezeichnen. Der sendende physikalische Ausgangsan
schluß fordert ein Datenpaket von der Reihenfolgeverwaltung
42 an und die Referenz auf dieses Datenpaket wird an den Ein
gangspufferspeicher zurückgesendet (Request Message = Anfor
derungsmeldung), in dem das Datenpaket gespeichert ist, wobei
die Informationen über den Zielanschluß mitübertragen werden.
Der Eingangspuffer überträgt nun das Datenpaket an den Ziel
anschluß. Wenn das Datenpaket ordnungsgemäß angekommen ist,
wird es auf der Datenleitung übertragen und das nächste Da
tenpaket wird von der Reihenfolgeverwaltung 42 abgefordert.
Ankündigungs- und Anforderungsmeldungen, die an den gleichen
Chip gehen, können in Meldungspaketen zusammengefaßt werden,
um die Bandbreite zu verringern, die für ihre Übertragung er
forderlich ist. Eine Datenflußsteuerung kann auf den Mel
dungsverkehr angewendet werden, um Überlastungssituationen in
dem Meldekanal und den Meldungsverarbeitungseinheiten zu ver
meiden.
Die vorliegende Erfindung trennt erstmals die Datenübertra
gung von der Übertragung der entsprechenden Informationen an
die Reihenfolgesteuerung, wodurch das System sehr anpassungs
fähig wird. Die notwendige Bandbreite der internen Datenver
bindungen wird erfindungsgemäß nur durch die Bandbreite der
lokalen physikalischen Anschlüsse plus etwas Überschuß für
die logischen Meldekanäle bestimmt. Die für die internen Ver
bindungen erforderliche Bandbreite ist fest und hängt nicht
von dem Gesamtdurchsatz des Systems ab. Das Ankündi
gungs/Anforderungsmeldeprotokoll der vorliegenden Erfindung
schützt die Ausgänge des Systems vor Überlastung oder unnöti
gem Leerlauf und wirkt in dieser Hinsicht wie eine Durchsatz
steuerung. Die Erfindung verbindet die Vorteile von eingangs
seitig- und ausgangsseitig gepufferten Systemen und vermeidet
die Nachteile dieser beiden Lösungen.
Das erfindungsgemäße Ankündigungs/Anforderungsmeldeprotokoll
ermöglicht eingangsseitig gepufferten Systemen die gleiche
Verkehrsverwaltung durchzuführen, die andernfalls nur bei
ausgangsseitig gepufferten Systemen möglich ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren verhindert die Blockierung des
Systems, wie sie bei eingangsseitig FIFO-gepufferten Systemen
auftreten kann, wenn das vorderste Paket im FIFO-Puffer nicht
sofort vermittelt werden kann.