DE19962790A1 - Sicherheitspapier mit aufgebrachter Codierung aus lumineszierenden Melierfasern - Google Patents
Sicherheitspapier mit aufgebrachter Codierung aus lumineszierenden MelierfasernInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Sicherheitspapier mit wenigstens zwei Arten von Melierfasern, die sich hinsichtlich ihrer lumineszierenden Eigenschaften unterscheiden und eine Codierung bilden. Jeweils eine Art von Melierfasern liegt in einem definierten Teilbereich des Sicherheitspapiers vor und die Codierung wird durch die definierte geometrische Anordnung der Teilbereiche auf dem Sicherheitspapier und/oder durch die An- oder Abwesenheit von Melierfasern einer bestimmten Art dargestellt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Sicherheitspapier mit wenigstens zwei Arten von
Melierfasern, die sich hinsichtlich ihrer lumineszierenden Eigenschaften un
terscheiden und die eine Codierung bilden.
Die Verwendung von Melierfasern als Sicherheitsmerkmal für Sicherheits
dokumente ist bereits seit langem bekannt. Sie bestehen üblicherweise aus
kurzen Kunststoff- oder Baumwollfasern, die während der Papierherstellung
in Sicherheitspapiere eingebracht werden. Melierfasern haben gegenüber
anderen Sicherheitsmerkmalen, wie Planchetten oder Glimmerplättchen, den
Vorteil, dass Melierfasern kleiner und visuell unauffälliger sind und daher
einen geringeren störenden Einfluss auf den ästhetischen Gesamteindruck
des Sicherheitsdokuments ausüben.
Die DE 677 711 offenbart unter UV-Licht fluoreszierende Melierfasern, die
der Papiermasse vor der Blattbildung zugemischt werden, so dass die Me
lierfasern anschließend willkürlich verteilt im Volumen des fertigen Sicher
heitspapiers vorliegen. Es können auch unterschiedlich fluoreszierende Me
lierfasern verwendet werden, so dass unter UV-Beleuchtung eine Mischfluo
reszenz auftritt.
Auch die DE 31 22 470-C2 offenbart ein Sicherheitspapier mit darin einge
brachten lumineszierenden Melierfasern. Die Melierfasern bestehen hier aus
Celluloseacetat, die im Faservolumen mit schmalbandig emittierenden Lu
mineszenzstoffen aus der Gruppe der Lanthanid-Chelate eingefärbt sind.
Diese Lumineszenzstoffe können in bis zu 20-mal höherer Konzentration als
die bis dahin bekannten lumineszierenden Stoffe ins Fasermaterial einge
bracht werden und zeichnen sich darüber hinaus durch ein relativ schmal
bandiges Emissionsspektrum aus. Die Melierfasern können auch zu Sicher
heitsfäden verdrillt oder verwoben werden. Werden hierfür unterschiedlich
lumineszierende Einzelfasern verwendet, kann damit auch eine Codierung
erzeugt werden, die auf einer Auswertung der An- oder Abwesenheit be
stimmter lumineszierender Stoffe beruht. Bei visueller Betrachtung stellen
derartige gezwirnte oder gesponnene Fäden ein hervorragendes Echtheits
merkmal dar. Jedoch ist die Intensität der Lumineszenz der einzelnen Fasern
trotz der relativ hohen Lumineszenzausbeute der vorgeschlagenen Lumi
neszenzstoffe zu gering, um in der Praxis eine sichere maschinelle Echtheits
prüfung durchführen zu können.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Sicher
heitspapier mit lumineszierenden Melierfasern vorzuschlagen, die eine Co
dierung darstellen, wobei die Codierung maschinell sehr gut lesbar sein soll.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Weiterentwicklungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass für eine maschinelle Prüfung
der Melierfasern mit einem ausreichenden Signal/Rauschverhältnis die
Melierfasern mit unterschiedlichen lumineszierenden Eigenschaften ausrei
chend räumlich voneinander getrennt angeordnet werden müssen. Aus die
sem Grund werden auf dem erfindungsgemäßen Sicherheitspapier nicht
überlappende Teilbereiche definiert, in denen jeweils eine bestimmte Art von
Melierfasern mit bestimmten lumineszierenden Eigenschaften angeordnet
ist. Eine Codierung kann dabei durch eine definierte geometrische Anord
nungen der Teilbereiche und/oder durch die An- bzw. Abwesenheit der
Melierfasern dargestellt werden.
Durch die Anordnung in begrenzten Teilbereichen lassen sich die Melierfa
sern mit den unterschiedlichen Eigenschaften einfach lokalisieren und die
lumineszierenden Eigenschaften unabhängig voneinander ohne gegenseitige
Beeinflussung messen. Da in einem Teilbereich nur Melierfasern mit einer
bestimmten lumineszierenden Eigenschaft vorhanden sind, erhöht sich die
Intensität des Messsignals gegenüber den bekannten Sicherheitsdokumenten
bereits aufgrund der höheren Flächendichte an Melierfasern im zu prüfen
den Messbereich. Die Signalausbeute kann zusätzlich gesteigert werden,
wenn spezielle lumineszierende Stoffe mit einer intensitätsstarken schmal
bandigen Lumineszenzemission verwendet werden, wie sie beispielsweise in
der US-A-5,448,582 beschrieben sind. Bei diesen Lumineszenzstoffen handelt
es sich um Mehrphasensysteme, die ein optisch "pumpbares" lichtemittie
rendes Material, lichtstreuende Zentren und ein transparentes Matrixmate
rial enthalten. Diese Materialien zeigen laserähnliche Effekte mit einer spek
tral extrem schmalbandigen Emission. Ein weiterer Vorteil dieser Materialien
ist, dass die Wellenlänge der Emissionsbande in begrenzten Bereichen bei
der Herstellung eingestellt werden kann.
Die lichtstreuenden Zentren bestehen aus partikelförmigen, transparenten
Materialien mit einem vorzugsweise hohen optischen Brechungsindex. Bei
einer Blitzlichtanregung absorbiert der Lumineszenzstoff einen Teil des
Blitzlichts und wird dadurch in einem angeregten, sogenannten "optisch
gepumpten" Zustand überführt. Das Lumineszenzlicht ensteht durch spon
tane Emission aus dem angeregten Zustand, wobei zumindest ein Teil des
emittierten Lumineszenzlichts das Material nicht direkt verlässt, sondern an
den lichtstreuenden Zentren teilweise mehrfach gestreut wird. Dies führt zu
einer hohen Verstärkung der emittierten Lichtintensität sowie zu besonders
schmalen Emissionsbanden.
Die Verwendung von lumineszierenden Stoffen mit schmalbandiger Emissi
on hat den Vorteil, dass bei der Messung des Lumineszenzlichts der spektra
le Empfindlichkeitsbereich eines Detektors auf ein enges spektrales Intervall,
in dem die Emissionsbande liegt, abgestimmt werden kann. Dadurch wird
Hintergrundlicht aus benachbarten Spektralbereichen bei der Messung un
terdrückt und das Signal/Rausch-Verhältnis verbessert.
Andere vorzugsweise schmalbandig emittierende Lumineszenzstoffe sind
jedoch ebenso verwendbar, da das Messsignal nicht allein durch die Intensi
tät der emittierten Lumineszenzstrahlung eines Pigments bestimmt wird,
sondern auch von der in die Melierfaser einbringbaren Konzentration an
Lumineszenzstoff, sowie der Flächendichte der Melierfasern auf dem Papier.
Bei der Wahl der Flächendichte ist allerdings zu beachten, dass die Melierfa
sern mit zunehmender Flächendichte visuell stets mehr auffallen und zu ei
ner zunehmenden Störung des ästhetischen Gesamteindrucks des oft mit
einer künstlerischen Darstellung bedruckten Sicherheitspapiers führen. Die
Flächendichte von Melierfasern sollte daher im Bereich 2 bis 20 Melierfasern
pro Quadratzentimeter liegen. Die Störung des ästhetischen Gesamtein
drucks kann allerdings auch durch geeignete Positionierung der Teilbereiche
auf dem Sicherheitspapier verringert werden. Das heißt, die Teilbereiche
werden vorzugsweise so angeordnet, dass das Hauptmotiv der künstleri
schen Darstellung nicht überdeckt wird.
Da die Melierfasern, wie bereits erwähnt, bei visueller Betrachtung des Si
cherheitsdokuments möglichst wenig in Erscheinung treten sollen, bestehen
die Melierfasern gemäß einer bevorzugten Ausführungsform aus transpa
renten Kunststofffasern, die im Volumen mit im visuellen Spektralbereich
ebenfalls weit gehend transparenten Lumineszenzstoffen eingefärbt sind.
Sofern die Lumineszenzstoffe eine gewisse Eigenfarbe aufweisen, können sie
bei entsprechender Lumineszenzlichtintensität auch in so geringen Konzen
trationen in die Melierfaser eingebracht werden, dass die Faser selbst nach
wie vor weitgehend transparent erscheint.
Alternativ können die Fasern allerdings auch nur oberflächlich, beispielswei
se in einem Färbebad, mit dem Lumineszenzstoff versehen werden.
Als Fasermaterialien können auch andere Materialien verwendet werden,
die sich zu dünnen Fasern verarbeiten lassen, wie beispielsweise Seide oder
Baumwolle.
Die Teilbereiche, in welchen die Melierfasern angeordnet werden, haben be
vorzugt die Form von Streifen, die sich über die gesamte Breite des Sicher
heitsdokuments erstrecken. Sie weisen vorzugsweise eine Breite im Bereich
von 5 mm bis 30 mm auf. Die Teilbereiche können jedoch auch jede beliebige
andere Umrissformen, wie rechteckig, rund, oval, sternförmig etc. aufwei
sen.
Erfindungsgemäß werden die Melierfasern bei der Herstellung des Sicher
heitspapiers so eingebracht, dass die Melierfasern wenigstens teilweise mit
dem Fasergewebe des Papiers vernetzt und daher an der Oberfläche des
Papiers wenigstens teilweise von Papierfasern überdeckt sind.
Bei der Herstellung von Rundsiebpapier stellt das sogenannte Wilcox-
Verfahren beispielsweise ein geeignetes Verfahren zum Einbringen von Me
lierfasern in endlosen, streifenförmigen Teilbereichen dar. Dabei werden die
Melierfasern in einer wässrigen Suspension aufgeschlämmt und bei der Pa
pierherstellung durch ein Rohr, dessen Ende eine spezielle Austrittsdüse
aufweist, auf das sich drehende Rundsieb nahe der Stelle aufgebracht, an der
die Blattbildung auf dem Rundsieb gerade beginnt. Durch einen innerhalb
des Rundsiebs erzeugten Unterdruck wird die Schicht der so aufgebrachten
Melierfasern dabei unmittelbar entwässert, wodurch sich die Melierfasern
zusammen mit der ersten Lage der sich auf dem Rundsieb anlagernden Pa
pierfasern fest auf das Rundsieb legen.
Bei der Herstellung von Langsiebpapieren können die Fasern in ähnlicher
Weise auf das Langsieb aufgebracht werden.
Je nach Art der Codierung werden parallel zueinander mehrere Aufbring
stationen für Melierfasern mit unterschiedlichen lumineszierenden Eigen
schaften in der Papiermaschine angeordnet. Die Zuführvorrichtungen der
Melierfasern werden dabei entsprechend der aufzubringenden Codierung
gesteuert. Besteht die Codierung allein in der geometrischen Anordnung der
mit unterschiedlichen Melierfasern versehenen Teilbereiche, so werden die
Zuführvorrichtungen zu Beginn der Papierproduktion entsprechend an der
Papiermaschine positioniert. Die Melierfaserzufuhr erfolgt anschließend
kontinuierlich.
Besteht die Codierung ausschließlich oder zusätzlich in der An- oder Abwe
senheit einer oder mehrerer Arten von Melierfasern, so muss die Zufuhr die
ser Melierfasern entsprechend der Codierung gestoppt werden. Falls sich die
Codierung innerhalb der Herstellung einer Papierbahn nicht ändert, genügt
es auch hier, die benötigten Zufuhrvorrichtungen zu Beginn der Produktion
entsprechend zu platzieren.
Die Codierung kann dabei beliebige Informationen darstellen, z. B. die De
nomination, Ausgabedatum, ausgebendes Land oder dergleichen.
Das fertiggestellte Sicherheitspapier, das neben der erfindungsgemäßen Co
dierung selbstverständlich weitere Sicherheitselemente, wie z. B. einen Si
cherheitsfaden oder dergleichen, aufweisen kann, wird anschließend in übli
cher Weise weiterverarbeitet, insbesondere bedruckt und in einzelne Sicher
heitsdokumente, wie Banknoten, Aktien, Schecks oder dergleichen, zer
schnitten.
Bei der maschinellen Überprüfung der Sicherheitsdokumente wird die Co
dierung mit entsprechenden Sensoren für die jeweilige auszuwertende lumi
neszierende Eigenschaft der Melierfasern gemessen und mit einem Refe
renzwert verglichen. Bei der auszuwertenden lumineszierenden Eigenschaft
kann es sich beispielsweise um die Lumineszenzwellenlänge oder die Ab
klingzeit der Lumineszenzstrahlung handeln.
Beispielhafte Ausführungsformen und weitere Vorteile der Erfindung wer
den im Folgenden anhand der Figuren erläutert. Es wird darauf hingewie
sen, dass die Figuren keine massstabsgetreue Darstellung der Erfindung bie
ten, sondern lediglich der Veranschaulichung dienen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf ein Sicherheitsdokument, hier eine
Banknote, mit drei streifenförmigen Teilbereichen, in
die Melierfasern eingebracht sind;
Fig. 2a, b eine Aufsicht auf zwei Sicherheitsdokumente mit je
vier streifenförmigen Teilbereichen, die eine unter
schiedliche Codierung darstellen;
Fig. 3 einen Ausschnitt aus dem Wellenlängen-Spektrum
mit vier festgelegten Wellenlängen-Intervallen für
ein Codiersystem aus vier verschiedenen lumines
zierenden Stoffen;
Fig. 4 eine Anordnung zum Messen der lumineszierenden
Eigenschaften von Melierfasern, die in verschiede
nen Teilbereichen in ein Sicherheitsdokument einge
bracht sind;
Fig. 5 den zeitlichen Verlauf der elektrischen Signale am
Ausgang des Lichtdetektors aus der Anordnung
von Fig. 4 bei der Überprüfung des Dokuments ge
mäß Fig. 2a.
Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf ein Sicherheitsdokument 1, hier eine Bankno
te, die aus Sicherheitspapier 2 hergestellt ist. Auf dem Sicherheitsdokument 1
ist der Rand 3 eines Bildfelds gestrichelt gezeigt, worin oftmals eine künstle
risch gestaltete bildliche Darstellung 4 (in der Figur nicht gezeigt) aufge
druckt ist. Auf dem Sicherheitsdokument 1 sind mit, strichpunktierten Linien
drei streifenförmige Kontrollbereiche 8a, 8b, 8c angedeutet. Sie bezeichnen
die Bereiche, in denen der Detektor die Eigenschaften der lumineszierenden
Melierfasern überprüft. Ihre Lage auf dem Sicherheitsdokument 1 ist daher
durch die zu prüfende Codierung bestimmt.
Der Abstand zwischen den Kontrollbereichen 8a und 8b ist mit a bezeichnet
und der Abstand zwischen den Kontrollbereichen 8b, 8c mit b, wobei die
Abstände a, b in der gezeigten Ausführungsform verschieden sind. Das Ver
hältnis zwischen den Abständen a, b kann dabei beispielsweise ganzzahlig
gewählt werden. Innerhalb der drei streifenförmigen Kontrollbereiche 8a, 8b,
8c liegen streifenförmige Teilbereiche 5a, 5b, 5c, in denen Melierfasern in das
Sicherheitspapier 2 eingebracht sind. Die Begrenzungslinien der streifen
förmigen Teilbereiche 5a, 5b, 5c sind in der Fig. 1 mit durchgezogenen Li
nien dargestellt. Die durchgezogenen Linien dienen allerdings lediglich der
Veranschaulichung und sind auf einem echten Sicherheitsdokument nicht
vorhanden.
In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform sind alle streifenförmigen Teil
bereiche 5a, 5b, 5c mit Melierfasern der gleichen Art A versehen, d. h. in allen
Teilbereichen 5a, 5b, 5c befinden sich Melierfasern mit der gleichen lumi
neszierenden Eigenschaft. Die Codierung wird in dieser Ausführungsform
allein durch die Abstände a, b der Teilbereiche 5a, 5b, 5c bzw. der Kontroll
bereiche 8a, 8b, 8c dargestellt.
Fig. 2 zeigt am Beispiel zweier Sicherheitsdokumente 1a, 1b eine andere
Möglichkeit für eine erfindungsgemäße Codierung. In diesem Fall ist der
Abstand a zwischen den einzelnen Kontrollbereichen 8a, 8b, 8c, 8d konstant
und die Codierung wird durch die An- bzw. Abwesenheit von einem oder
mehreren Teilbereichen mit speziellen Melierfasern innerhalb der Kontroll
bereiche 8a, 8b, 8c, 8d dargestellt. Die in den Teilbereichen angeordneten
Melierfasern unterscheiden sich hierbei in der zu prüfenden lumineszieren
den Eigenschaft. Das Dokument 1a beispielsweise weist nur innerhalb der
Kontrollbereiche 8a, 8b Teilbereiche 7a, 7b auf, in welchen sich Melierfasern
der Art A bzw. B befinden, wohingegen das Dokument 2b nur in den Kon
trollbereichen 8a, 8d mit Melierfasern A, D aufweisenden Teilbereichen 7a,
7d versehen ist.
Das Codierungssystem besteht demnach aus vier Arten von lumineszieren
den Melierfasern, A, B, C, D, die sich hinsichtlich einer oder mehrerer ihrer
lumineszierenden Eigenschaften unterscheiden und deren An- oder Abwe
senheit in vorgegebenen Kontrollbereichen überprüft wird. Wird der Anwe
senheit der richtigen lumineszierenden Eigenschaft im vorgegebenen Kon
trollbereich der logische Zustand "1" zugeordnet und der Abwesenheit des
entsprechenden Stoffes der Zustand "0", so lassen sich mit Hilfe des be
schriebenen Codierungssystems 24-1 = 15 sinnvolle Binärcodierungen darstel
len.
Bei einer Überprüfung des Dokuments 1a innerhalb der längs des Doku
ments verlaufenden Messspur 10 würde ein entsprechender Detektor in die
sem Fall die binäre Codierung 1100 feststellen. Für das Dokument 2b ergibt
sich die binäre Codierung 1001.
Selbstverständlich kann die Zahl der verwendeten Kontrollbereiche sowie
die Zahl der unterschiedlichen Melierfasern beliebig variiert werden. So
können beispielsweise auch für alle Kontrollbereiche die gleichen Melierfa
sern mit dem gleichen Lumineszenzstoff verwendet werden. Dies hat den
Vorteil, dass der Aufbau des Sensors wesentlich einfacher gestaltet werden
kann.
Soll die Codierung dagegen noch komplizierter gestaltet werden, so können
analog zu der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform zusätzlich die Abstände
der Kontrollbereiche variiert werden.
Bei der Überprüfung des Dokuments können beliebige Eigenschaften der in
den Melierfasern enthaltenen Lumineszenzstoffe ausgewertet werden, wie
z. B. die Lumineszenzwellenlänge oder die Abklingzeit der Lumineszenz
strahlung.
Fig. 3 zeigt für den Fall der wellenlängenabhängigen Auswertung eine mög
liche spektrale Verteilung der Emissionswellenlängen des oben beschriebe
nen Codierungssystems aus vier Arten A, B, C, D von Melierfasern, die sich
im hier gezeigten einfachsten Fall zumindest hinsichtlich ihrer Emissionswel
lenlänge unterscheiden. Der Lumineszenzstoff A emittiert demnach bei kür
zeren Wellenlängen als die Lumineszenzstoffe B, C, D. Wie aus Fig. 3 er
sichtlich, zeigen alle Stoffe A, B, C, D jeweils eine sehr schmalbandige Lumi
neszenzemission, die mit derjenigen der anderen verwendeten Lumines
zenzstoffe nicht überlappt, so dass die Lumineszenzstoffe A, B, C, D sehr gut
voneinander zu unterscheiden sind. Die Lumineszenzintensität der Stoffe ist
ebenfalls ausreichend hoch, so dass die Stoffe maschinell sicher erkannt und
nachgewiesen werden können.
Fig. 4 zeigt schematisch eine mögliche Anordnung zum Detektieren und
Auswerten einer Codierung, die mit Hilfe der in Fig. 3 gezeigten, Emissions
linien aufweisenden Lumineszenzstoffe bzw. Melierfasern dargestellt ist.
Üblicherweise findet die Überprüfung der Banknote in einer Banknotenbe
arbeitungsvorrichtung statt, durch welche die Banknoten mit Hilfe eines
Transportsystems mit hohen Geschwindigkeiten an den Sensoren vorbeige
führt werden. In der Fig. 4 wird dieser Transport der erfindungsgemäßen
Banknote 2 durch den Pfeil 11 angedeutet. Die Banknote läuft dabei an einer
Beleuchtungsquelle 12 vorbei, deren Strahlung mit Hilfe einer Optik 13 auf
das Dokument fokussiert wird. Die Beleuchtungsquelle 12 ist so gewählt,
dass sie Strahlung der Anregungswellenlänge der einzelnen Lumineszenz
stoffe emittiert. Liegen die Anregungswellenlängen der einzelnen Lumines
zenzstoffe in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen, kann es sinnvoll
sein, als Beleuchtungsquelle mehrere Anregungsquellen zu verwenden, die
jeweils Licht im Bereich einer der Anregungswellenlängen emittieren. Wird
ein Bereich des erfindungsgemäßen Dokuments 2 beleuchtet, in welchem
sich gemäß der Erfindung lumineszierende Melierfasern befinden, so wer
den diese zur Lumineszenz angeregt. Die häufig diffuse Lumineszenzstrah
lung 14 wird schließlich über eine weitere Optik 15 auf einen Detektor 16
fokussiert. Dieser Detektor 16 enthält vorzugsweise ein Spektrometer mit
einem Diodenarray, wobei jede der Dioden für eine der Emissionswellenlän
gen 23a bis 23d empfindlich ist.
Wird beispielsweise die Banknote 1a gemäß Fig. 2a unter der in Fig. 4 ge
zeigten Messvorrichtung vorbeitransportiert und zeigen die Melierfasern A,
B, die in Fig. 3 dargestellten Emissionslinien 23a, 23b, so nimmt der Detektor
in den den Kontrollbereichen 8a, 8b, 8c, 8d zugeordneten Messkanälen die in
Fig. 5 gezeigten Signale auf.
In Fig. 5 sind die Signale I der den einzelnen Melierfaserarten A, B, C, D zu
geordneten Messkanäle über der Zeit t aufgetragen. Die strichliert einge
zeichneten Zeitfenster 30a, 30b, 30c, 30d entsprechen den Kontrollbereichen
8a, 8b, 8c, 8d und bezeichnen die Messfenster, in welchen jeweils ein Signal
erwartet wird. Wird die Note 1a in Richtung des Pfeils 11 unter dem Sensor
vorbeigeführt, wird zuerst der Kontrollbereich 8d beleuchtet. Da sich inner
halb dieses Kontrollbereichs keine Melierfasern befinden, nimmt der zuge
hörige Messkanal im Zeitfenster 30d kein Signal wahr. Da auch die Melierfa
sern der Art C nicht vorhanden sind, erhält der zugehörige Messkanal eben
falls kein Signal. Erst wenn der Teilbereich 7b bzw. der Kontrollbereich 8b
unter der Sensoranordnung vorbeitransportiert wird, zeichnet der Sensor im
Zeitfenster 30b die Emissionsbande 23b des Lumineszenzstoffs B auf. Analo
ges gilt für den nachfolgenden Teilbereich 7a bzw. das Signal 23a im Zeitfen
ster 30a. Bedeutet, wie bereits erläutert, das Vorhandensein der Lumines
zenzemission 23a, 23b, 23c, 23d im richtigen Zeitfenster 30a, 30b, 30c, 30d
eine binäre "1" und das Fehlen eine binäre "0", so wird durch die Signale in
Fig. 5 der Code 1100 dargestellt.
Claims (15)
1. Sicherheitspapier mit wenigstens zwei Arten von Melierfasern, die
sich hinsichtlich ihrer lumineszierenden Eigenschaften unterscheiden und
die eine Codierung bilden, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicher
heitspapier wenigstens zwei definierte Teilbereiche aufweist, in denen je
weils nur eine Art von Melierfasern vorliegt, und dass die Codierung durch
eine definierte geometrische Anordnung der Teilbereiche auf dem Sicher
heitspapier und/oder durch die An- oder Abwesenheit von Melierfasern
einer bestimmten Art dargestellt ist.
2. Sicherheitspapier mit Melierfasern, die eine lumineszierende Eigen
schaft aufweisen und die eine Codierung bilden, dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheitspapier wenigstens zwei definierte Teilbereiche aufweist,
in denen die Melierfasern vorliegen und dass die Codierung durch eine de
finierte geometrische Anordnung der Teilbereiche auf dem Sicherheitspapier
dargestellt ist.
3. Sicherheitspapier nach Anspruch. 2, dadurch gekennzeichnet, dass in
beiden Teilbereichen die gleichen Melierfasern vorliegen.
4. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, dass die Melierfasern lumineszierende Stoffe mit
charakteristischen Lumineszenzeigenschaften enthalten.
5. Sicherheitspapier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die lumineszierenden Stoffe eine spektral schmale Emissionsbande aufwei
sen.
6. Sicherheitspapier nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die lumineszierenden Stoffe außerhalb des visuellen Spektralbereichs
emittieren.
7. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 6, da
durch gekennzeichnet, dass die lumineszierenden Stoffe optische Verstär
kermaterialien sind, die ein optisch pumpbares, lichtemittierendes Material,
lichtstreuende Zentren und ein transparentes Matrixmaterial aufweisen.
8. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 7, da
durch gekennzeichnet, dass die lumineszierenden Stoffe im Volumen der
Melierfasern vorliegen.
9. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 4 bis 7, da
durch gekennzeichnet, dass die Melierfasern mit den lumineszierenden
Stoffen eingefärbt sind.
10. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, dass die Melierfasern aus einem Kunststoffmaterial
bestehen.
11. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, dass die Melierfasern bei der Papierherstellung in
das Sicherheitspapier eingebracht werden.
12. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, dass die Melierfasern mittels des Wilcox-Verfahrens
in das Sicherheitspapier eingebracht werden.
13. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, dass die geometrischen Teilbereiche die Form von
Streifen haben.
14. Sicherheitspapier nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
die Breite der Streifen im Bereich von 5 mm bis 30 mm liegt.
15. Sicherheitspapier nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, dass die Melierfaserdichte in den Teilbereichen im
Bereich von 2 bis 20 Melierfasern pro Quadratzentimeter liegt.
Priority Applications (14)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19962790A DE19962790A1 (de) | 1999-12-23 | 1999-12-23 | Sicherheitspapier mit aufgebrachter Codierung aus lumineszierenden Melierfasern |
RU2002119562/12A RU2258109C2 (ru) | 1999-12-23 | 2000-12-20 | Защищенная от подделки бумага, снабженная кодировкой из люминесцирующих меланжевых волокон |
DE50012269T DE50012269D1 (de) | 1999-12-23 | 2000-12-20 | Sicherheitspapier mit aufgebrachter codierung aus lumineszierenden melierfasern und verfahren zur maschinellen überprüfung dieser codierung |
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