DE2053929B2 - Hochfrequenz-Ionentriebwerk - Google Patents
Hochfrequenz-IonentriebwerkInfo
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- F03H1/00—Using plasma to produce a reactive propulsive thrust
- F03H1/0037—Electrostatic ion thrusters
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J27/00—Ion beam tubes
- H01J27/02—Ion sources; Ion guns
- H01J27/16—Ion sources; Ion guns using high-frequency excitation, e.g. microwave excitation
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Hochfrequenz-Ionentriebwerk mit einem Treibstoffördersystem, einem
Hochfrequenzgenerator zur Ionisation des in Gasform vorliegenden Treibstoffes mittels Hochfrequenzenergie
in einem Gasentladungsraum, mit einer Elektrode zur Extraktion und Beschleunigung der
Ionen aus dem Gasentladungsraum und mit einer Vorrichtung zur Neutralisation des Ionenstrahlenbündels
nach dem Durchtritt durch die Extraklions- und Beschleunigungselektrode.
Bei derartigen, in Raumfahrzeugen verwendeten Hochfrequenz-Ionentriebwerken wird Nculralgas in
einem aus dielektrischem Material, /.. B. Quarz, bestehenden Entladungsraum durch Slnßionisalion auf
induktive Weise ionisiert, indem um den Entladungsraum eine von einem 11ochfrequenzgeneralor gespeiste
Induktionsspule angeordnet ist, vgl. H.W. Loch. State of the Art and Recent Developments of the
Radio Frequency lonmotors, AIAA Paper 69 285. 1969. Die Ionen weiden mittels einer Bcschleunigungs-
929 2
elektrode elektrostatisch beschleunigt und nach Pas sieren der Beschleunigungselektrode durch Injektior
von Elektronen neutralisiert.
Bei der Ionisation des Neutralgases mit Hochfre
quenzwechselfeldern werden zwar die bei herkömm liehen lonenquellen auftretenden, die Lebensdauei
von Kathoden und Anoden betreffenden Problem« eleminiert, demgegenüber sind aber der mechanisch!
Aufbau der bekanntgewordenen Hochfrequenztrieb werke ebenso wie die elektronischen Schaltungen zui
Erzeugung und Regelung der Hochfrequenzenergü kompliziert und aufwendig. Dadurch wird wiederun
die an sich hohe Lebensdauer und Betriebssicherhei dieser Ionentriebwerke verringert.
Ein weiteres, sowohl bei den bekannten Hoch frequenztriebwerken als auch bei den elektrostatischer
lonenquellen auftretendes Problem ist die sowohl ir radialer als auch in axialer Richtung des Entladungs
raumes mehr oder weniger ungleichförmige Plasma dichteverteilung, die neben hohen Wand- und Di(Tu
sionsverlusten auch einen geringen Wirkungsgrat dieser Ionentriebwerke bedingt.
Hier setzt nun die Erfindung ein. deren Aufgabe e.< ist, ein Ionentriebwerk der eingangs genannten An
zu schaffen, das mechanisch einfach aufgebaut lsi
und bei dem durch eine neuartige Gestaltung de; Entladungsraumes eine den Wirkungsgrad des Ionentriebwerks
verbessernde Plasmadichte erreicht wird
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Gasentladungsraum in einem / 4-Hochfreq'uenzresonator
an dessen durch eine der Extraktions- und Beschleunigungselektrode gegenüberlie
gende Viellochblende geschlossenen Ende und dei Hochfrequenzgenerator am anderen, offenen Ende ir
dem Hochfrequenzresonator angeordnet ist.
Ein derartiges Ionentriebwerk bildet im Gegensat/ zu den bekannten Hochfrequenz-Ionentriebwerkcr
eine organische Einheit, besteht nur aus Metall unc weist keine elektrischen bzw. elektronischen Bauteile
wie Widerstände, Kondensatoren, Transistoren usw auf. deren Beschallung für Fehler- und Bruchsteller
anfällig ist. Der mechanische und der elektrische Auf bau eines Ionentriebwerkes gemäß der Erfindung isi
einfach und robust.
Es ist zwar bei lonenquellen bereits bekannt, viii
etwa Helvetia Physica Acta. Bd. 30. 1957, HeM S. 292 bis 296. daß Ionen mittels einer Hochfrequenz
ionisation erzeugt werden, wobei der Entladungs raum, in dem die Ionisation des gasförmigen Stoffe;
vorgenommen wird, in einem /. 4-Resonator geleger
ist. Gegenüber einem Ionentriebwerk gemäß der Er findung handelt es sich bei einer derartigen Ionen
quelle jeweils um fremderregte Resonatoren, nich jedoch um Hochfrequenzgeneratoren, die eine ein
heitliche Bauweise des gesamten Triebwerkes ge stalten. Des weiteren ist der Entladungsraum bei dei
bekannten lonenquellen nicht wie bei einem Ionen triebwerk gemäß der Erfindung am geschlossenen
sondern am offenen Ende des Resonators angeordnet Am offenen Ende des Resonators ist zwar die loni
sationsquote höher als am geschlossenen Ende, d; am offenen Ende, also in der Gegend des Schwin
gungsbauches der stehenden elektrischen Welle. di< meiste Energie zur Ionisation zur Verfugung steht
jedoch ist durch entsprechende Bemessung der Gas· dichte im Entladungsraum und der Amplitude dei
stehenden Welle auch am geschlossenen Ende de: Hochfrequenzgenerators eine vollständige Ionisaiioi
des gasförmigen Treibstoffes zu erreichen. Hier kommt absr dann zusätzlich ein wesentlicher Vorteil hinzu.
Dieser Vorteil ist darin zu sehen, daß durch die stehende hochfrequente elektrische Well·; in dem
Entladungsraum Lorentzkräfte auf die Ionen und Elektronen der Gasentladung wirken welche, wie
später gezeigt wird, diese in Richtung auf das geschlossene Ende des Hochfrequenzgenerators, d. h.
in Richtung auf die der Beschleunigungselektrode gegenüberliegende Viellochblende beschleunigen. Dadurch
nimmt die Plasmadichte in der Umgebung der Viellochblende zu; des weiteren wird durch die hohe
Konzentration der Ladungsträger und durch deren axiale Geschwincligkeitskomponente an der Viellochblende,
d.h. an dem Knotenpunkt der stehenden Welle, eine größere Stromdichte als bei bekannten
Ionentriebwerken erreicht. Zudem sind die Wand- und Rekombinationsverluste geringer, da Elektronen
und Ionen sogleich nach ihrer Entstehung durch die hochfrequente elektrische Welle in Richtung der
Grenzelektrode beschleunigt werden.
Damit wird der Wirkungsgrad eines derartigen Ionentriebwerkes gegenüber den bekannten vergrößert,
so daß z. B. bei einer bestimmten Beschleunigungsspannung pro Zeiteinheit mehr Ionen als bei
bekannten Ionentriebwerken durch die Beschleunigungselektrode aus dem Entladungsraum extrahiert
und beschleunigt werden; damit ist eine Schuberhöhung des Ionentriebwerkes erreichbar.
Die nach der elektrostatischen Beschleunigung der Ionen innerhalb des Entladungsraumes zurückbleibenden,
bei der Ionisation frei gewordenen Elektronen werden, wie an sich bekannt, über eine Neutralisalorelektrode
in den beschleunigten Ionenstrahl injiziert.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weit der Hochfrequenzresonator zwei
konzentrisch angeordnete Hohlzylinder auf, die zusammen eine koaxiale /.4-Lecherleitung bilden, so
daß die Vorrichtung zur Neutralisation des beschleunigten Ionenstrahls und Teile des Treibstofffördersyslems
im inneren Hohlzylinder angeordnet wer η können.
Nl >en der Raumersparnis bringt diese Anordnung
zudem den Vorteil, daß die Vorrichtung zu Neutralisation
des lonenstrLhls im Zentrum des bescr. leunigten Ionenstrahl liegt, wodurch eine ungünstige Beeinflussung
und ungleichförmige Neutralisation des Ionenstrahl vermieden ist.
Die Vorrichtung zur Neutralisation des Ionenstrahls kann dabei, wie an sich bekannt, eine Hohlkathode
sein, die die in dem Entladungsraum nach der Ionisation verbleibenden Elektronen über eine mittels
einer Gasentladung in der Hohlkathode erzeugte Plasmabrücke in den Ionenstrahl injiziert.
Sie kann aber wesentlich vereinfacht werden, und zwar durch einen ebenfalls zentrisch angeordneten
rohrförmigen Hohlkörper, der auf einer Seile dein Entludungsraum zugeordnete öffnungen und auf
seiner anderen Seite dem beschleunigten Ionenstrahl zugewandte öffnungen aufweist.
Bei dieser Anordnung und Ausführung der Vorrichtung zur Neutralisation des beschleunigten Ionenstrahls
wird von einer Stelle innerhalb des Entladungsraums mit hohem Plasmadruck nahe der Grenzelektrode
über den durch die Beschleunigungselektrode geführten Hohlkörper eine Plasmabrücke zum beschleunigten
Ionenstrahl gebildet, ohne daß eine zusätzliche Gasentladung erzeugt weiden muß.
Auf diese Weise sind sämtliche, die Lebensdauer eines Triebwekes verkürzenden Hohl- oder Oxidkathoden
vermieden. Durch den Foitfall der beheizten Hohlkathode und der dazugehörigen Energieversorgung
und Regelung vereinfacht sich das Triebwerk weiter, wodurch die Betriebssicherheit weiter gesteigert
wird.
Die Erfindung ist in zwei Ausführungsbeispieien an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigt
die
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Ionentriebwerkes
und die
F i g. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel.
Ein Ionentriebwerk 1 besteht aus zwei zueinander konzentrisch angeordneten metallischen Hohlzylindern
2 und 3, die beide zusammen eine koaxiale /./4-Lecherleitung bilden und deren zwischen ihnen
liegender Raum 4 auf einer Seite durch eine kreisringförmige Viellochblende 5 abgeschlossen ist. An der
der Viellochblende 5 gegenüberliegenden Seite des durch die zwei Hohlzylinder 2 und 3 gebildeten Resonators
ist eine Farnsworth-Röhre 6 angeordnet. Sie besteht aus zwei Dynoden 61, 62 aus einem Material
mit einer Sekundiirelektronenmission größer als 1. z. B. Nickel oder Silber, und einer zwischen den
Dynoden 61 und 62 angeordneten zylinderfönniuen. gitterförmigen Anode 63. Zwischen Viellochblende 5
und Anode 63 ist eine Spannungsquelle 7 derart geschaltet, daß die Anode 63 gegenüber den Dynoden 61
ein positives Potential besitzt.
Zwischen Viellochblende 5 und der Farnswoi tli-Röhre6
ist eine aus dielektrischem Material, vorzugsweise
Quarz, bestehende Wand 8 angeordnet, die einen zwischen Viellochblende 5 und Wand 8 befindlichen
Entladungsraum 9 von dem Hochfrequenzgenerator 6 abtrennt.
Emittiert eine der Dynoden 61 oder 62 der Farnsworth-Röhre 6 z.B. durch kurzzeitiges Aufheizen
Elektronen, so werden diese durch das an der Anode liegende positive Potential zu dieser hin beschleunigt
und nach dem Durchgang durch dieselbe abgebremst. Das Potential der Anode 63 ist dabei so bemessen.
daß die Elektronen nach dem Bremsvorgang mit einer bestimmten Restgeschwindigkeit aufeine der Dynoden
aufprallen und aus dieser Sekundärelektronen auslösen.
Diese werden nun ihrerseits ebenso wie die umkehrenden Primärelektronen zur Anode 62 hin
beschleunigt und schlagen aus der gegenüberliegenden Dynode bei ihrem Auftreffen zusätzliche Sekundiirelektronen
heraus, so daß die anfänglich vorhandenen Primärelektronen lawinenartig vermehrt werden. Auf
diese Weise können sehr große Strom- und Spannungsamplituden erzeugt werden.
Um die Funktion dieses als Farnsworth-Röhre ausgebildeten Hochfrequenzgenerators 6 zu ermöglichen,
muß die Länge des zwischen die beiden Dynoden und Anode geschalteten, aus den beiden konzentrischen
Hohlzylindern 2 und 3 bestehenden /. 4-Resonatois derart abgestimmt werden, daß dessen Eigenperiode
auf die Hiektroncnlaufzeil zwischen den beiden Dynoden
61 und 62 abgestimmt ist. Im Rcsonatonaum 4
bildet sich dadurch eine stehende hochfrequente elektrische Welle, deren Knoten an der Viellochblende
5 und deren Bauch auf dem Hochfrequenzgenerator 6 liegt.
Die Erzeugung der hochfrequenten Welle ist selbstverständlich
auch auf andere Weise möglich, so z. B.
durch Avalanche-Dioden, handelsübliche Scheibentrioden oder auch mittels Transistorschalhmgen.
In dem inneren Hohlzylinder 3 ist ein gegenüber diesem durch Stützelemente 10, 11 und 12 elektrisch
isolierter Treibstoffverdampfer 13 angeordnet. In dem Verdampfer 13 wird flüssiges Quecksilber verdampft,
das über mehrere Kanäle 14 in den Entladungsraum 9 gelangt. Ein geringer Teil des dampfförmigen
Quecksilbers gelangt in eine mit einer Heizwicklung 15 versehene Hohlkathode 16, welche durch eine öffnung
in der Mitte der als ViellochbJende ausgebildeten Beschleunigungselektrode 17 hindurchragt. Vor der
Hohlkathode 16 ist eine Zündelektrode 18 isoliert angeordnet. Zwischen der Viellochblende 5 und der
Beschleunigungselektrode 17 ist eine Gleichspannung angelegt, deren negativer Pol mit der Beschleunigungselektrode
verbunden ist. Dabei ist die Beschleunigungselektrode 17 über Haltebügel 19 und Isolatoren 20 mit einem auf den äußeren Hohlzylinder
2 angeordneten Flansch 21 mechanisch verbunden.
Die Funktionsweise des Ionentriebwerkes 1 ist nun folgende:
In dem Entladungsraum 9 wird mittels einer Zündelektrode 22 bei einem Druck von 10"2 bis 10"3Torr
eine Gasentladung des Quecksilbers erzeugt, die danach durch das hochfrequente Wechselfeld aufrechterhalten
wird, so daß das Quecksilber ionisiert wird.
Das auf die bei der Ionisation entstehenden Ladungsträger wirkende elektrische Feld £ ist in Zylinderkoordinaten
geschrieben
E (r, 2, f) = E0 (r, z) · cos (w t),
(D
wobei r die radiale, ζ die axiale Koordinate, bezogen
auf die beiden Hohlzylinder, und t die Zeit bedeutet. Die Tür ί = 0 vorhandene Feldkomponente E0 läßt
sich dabei für einen Wert L' der Spannungsquelle 7 darstellen zu
E (r. z. 0) =
)· In
cos
(2)
(3)
35
40
wobei T1 der innere Radius des äußeren Hohlzylinders 2
und r, der äußere Radius des inneren Hohlzylinders 3 und / = λ/4 die Länge der Hohlzylinder 2, 3 bedeutet.
Das durch die hochfrequente elektrische Welle induzierte Magnetfeld ß ist mit dem elektrischen
Feld £ über die 1. Maxwellschc Gleichung verbunden, die sich unter der Berücksichtigung, daß in dem Resonator
lediglich die radiale Komponente E1. des elektrischen
und Winkelkomponente des magnetischen Feldes vorhanden ist, in Zylinderkoordinaten zu
vereinfacht.
Durch Einsetzen der Gleichungen (1) und (2) in die Gleichung (3) und anschließende partielle Integration
nach der Zeit erhält man für das Magnetfeld
1.-7 U . / .τ \ . 1
,·,- ,--; : · sin ι ^j ζ } sin (uf = - B„.
η 2/ r In Ir2T1) \2 1 J c θ
(4)
die analog zu Gleichung Il) auch als
die analog zu Gleichung Il) auch als
ße(r. r. 1) = ße<1(r. ζ) sin (Mf) (4a)
geschrieben werden kann.
tin Vergleich mit Gleichung (1) zeigt, daß Be
gegenüber dem radialen elektrischen Feld £r um 90° phasenverschoben ist.
Die Bewegungen der im elektrischen Feld £r radial
pendelnden Elektronen und I onen sind aber gegenüber Er ebenfalls um 90" phasenverschoben, so daß sie mit
dem Magnetfeld ße in Phase sind, wie im folgenden gezeigt ist.
Die Bewegungsgleichungen für die geladenen Teilchen lauten
m,
d(
at
= — e Er ,
= e£r.
(51)
(52)
wobei der Index c bzw. i eine mit einem Elektron bzw. einem Ion verbundene Größe kennzeichnet und VT
die jeweiligen radialen Geschwindigkeitskomponenten bedeutet.
Aus (51) und (52) erhalten wird unter Berücksichtigung
der Gleichung (1)
e
w ih„
w ih„
(r, 2)-sin
E0(^z) ■ sin
(61)
(62)
Da sich somit sowohl das Magnetfeld B9 als auch
die radialen Geschwindigkeiten der Elektronen und Ionen sinusformigändern, sie also in Phase sind, wirken
auf die geladenen Teilchen Lorentzkräfte, die sich aus dem Produkt der Ladung mit dem Vektorprodukt aus
Geschwindigkeit der Ladungsträger und dem Magnetfeld darstellen lassen:
F1,= -
F1= e(Friße).
(71)
(72)
Setzt man in (71) und (72) die Ausdrücke für die Geschwindigkeiten und das Magnetfeld (61). (62)
und (4a) ein. so wird
= ■—— in ir. ζ) · B0 ir. ζ) · sin2 (\vt).
55 F' =
w m
(71a)
(72a)
Man sieht, daß die auf die Elektronen und Ionen wirkende Lorentzkraft immer positiv, d. h. zum Knotenpunkt
der stehenden Welle gerichtet ist.
Obwohl die an den Elektronen und Ionen angreifenden Kräfte auf Grund deren unterschiedlicher Masse
unterschiedliche Geschwindigkeiten in axialer Richtung bewirken, werden diese Geschwindigkeitsunterschiede
durch Ladungstrennungskräfte beseitigt, so daß sich Elektronen und Ionen mit der gleichen
Geschwindigkeit V. in r-Richtung bewegen. Aus der
Bcwcgungsgleichung des Plasmas
'"'■ ~df + '"'■ 'ι' = ~e(K'- ' Βθ) + C{V" Βθ)
(8)
erhalt man daher für K.,, = K11- = K.
erhalt man daher für K.,, = K11- = K.
dK
('», + '«,.) rf = -C(Vn. - Kn-) ße . (Hai
('», + '«,.) rf = -C(Vn. - Kn-) ße . (Hai
IO
Da Kn sehr klein gegen Kri. und ebenso in,, sehr klein
gegen hi, ist. vereinfacht sieh die Gleichung (8a) zu
W Hl.
e2,
£,,(/·. 2) ■ ßo(r. r) siir («·
(f c .-τ / L V . / .τ \
χ cos
rJ
sin2 (ui)
(9)
Daraus ist ersichtlich, daß die Beschleunigung in
d V
r-Richtung --r-= zwischen ζ = O und r = 1, d.h. bis
r-Richtung --r-= zwischen ζ = O und r = 1, d.h. bis
zur Viellochblende 5 positiv ist. Anders ausgedrückt
bedeutet dies, daß die Ionen und Elektronen zur Viellochblende
5 gedrückt werden, so daß sich unmittelbar davor eine hohe Plasma- und eine hohe Stromdichte
ausbildet.
Die an der Viellochblende 5 mil der Geschwindigkeil V. ankommenden Ionen werden in bekannter
Weise durch die Beschlcunigungsclektrode 17 aus dem Entladungsraum 9 gezogen und elektrostatisch
weiterbeschlcunigt. Die in dem Entladungsraum 9
verbleibenden Elektronen werden über die sich nach Zündung der Hohlkathode 16 durch die Zündelektrode
18 ausbildende Plasmabrücke in den beschleunigten Ionenstrahl injiziert, so daß dieser neutralisiert
ist
Wie aus Gleichung (9) zu sehen ist. kann durch die Lange des Entladungsraumes die von Elektronen und
Ionen an der Viellochblende 5 erreichte Geschwindigkeit und damit auch die dort vorhandene Plasmadichtc
eingestellt werden.
Durch die in Richtung der Viellochblende zunehmende Plasmadichtc ist eine weitere Ausführungsform
der Vorrichtung zur Neutralisation des beschleunigten lonenstrahlcs möglich, vergleiche F i g. 2. Der Entladungsraum
9 weist an seiner der Viellochblende 5 zugewandten Seite Öffnungen 31 auf. die den Entladungsraum
9 mit einem rohrförmigen Hohlkörper 32 verbinden. Der rohrförmige Hohlkörper 32. der durch
eine öffnung 33 der Beschleunigungscleklrode 17 hindurchragt,
ist an seiner dem Triebwerk abgewandten Seite ebenfalls mit Öffnungen 34 versehen. Wird das
Plasma in dem Entladungsraum 9 gegen die Viellochblende 5 gedrückt, so wird ein geringer Teil des
Plasmas durch die Öffnungen 31 in den Hohlkörper 32 und von diesem über die Öffnungen 34 zum beschleunigten
Ionenstrahl gelangen und so eine Plasmabrücke bilden. Die in dem Entladungsraum zurückgebliebenen
Elektronen werden über diese Plasmabrückc in den beschleunigten Ionenstrahl gezogen, der für die
Elektronen eine positive Anode darstellt. Der Ionenstrahl wird dadurch neutralisiert.
Diese zweite Auführungsform des Ionentriebwerkes besitzt zusätzlich den Vorteil, daß keine thermisch
belasteten Elektroden mehr verwendet werden. Selbstverständlich ist die in dem zweiten Ausführungsbeispiel
vorgeschlagene Ausbildung des Neutralisatori auch bei anderen Ionentriebwerken möglich, solange
diese in der Gegend der Viellochblende eine aus reichende Plasmadichtc aufweisen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnunucn
Claims (5)
1. Hochfrequenz-Ionentriebwerk mit einem Treibstoffördersystem, einem Hochfrequenzgenerator
zur Ionisation des in Gasform vorliegenden Treibstoffes mittels Hochfrequenzenergie in einem
Gasentladungsraum, mit einer Elektrode zur Extraktion und Beschleunigung der Ionen aus dem
Gasentladungsraum und mit einer Vorrichtung zur Neutralisation des Ionenstrahlenbündels nach
dem Durchtritt durch die Extraktions- und Beschleunigungselektrode, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasentladungsraum (9) in einem Λ/4-Hochfrequenzresonator an dessen durch
eine der Extraktions- und Beschleunigungselektrode (17) gegenüberliegende Viellochblende (5) geschlossenen
Ende und der Hochfrequenzgenerator am anderen, offenen Ende in dem Hochfrequenzresonator
angeordnet ist.
2. Hochfrequenz-Ionentriebwerk nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Hochfrequenzresonator
zwei koaxiale metallische Hohlzylinder (2, 3) aufweist, daß im Ringraum (4) zwischen
den Hohlzylindern (2, 3) der Entladungsraum (9) angeordnet ist und daß im inneren Hohlzylinder
(3) die Vorrichtung zur Neutralisation des Treibstoffördersystems (13) angeordnet ist.
3. Hochfrequenz-Ionentriebwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zur Neutralisation aus einem rohrförmigen Hohlkörper (32) besteht, der auf einer Seite
dem Entladungsraum (9) zugeordnete öffrungen (31) und auf einer anderen Seite dem beschleunigten
Ionenstrahl zugewandte Öffnungen (34) aufweist.
4. Hochfrequenz-Ionentriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochfrequenzgenerator
(6) eine Farnsworth-Röhre ist.
5. Hochfrequenz-Ionentriebwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hochfrequenzgenerator
(6) eine Scheibentriode ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702053929 DE2053929C3 (de) | 1970-11-03 | Hochfrequenz-Ionentriebwerk | |
US00190981A US3757518A (en) | 1970-11-03 | 1971-10-20 | Ion engine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702053929 DE2053929C3 (de) | 1970-11-03 | Hochfrequenz-Ionentriebwerk |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2053929A1 DE2053929A1 (de) | 1972-06-22 |
DE2053929B2 true DE2053929B2 (de) | 1975-08-07 |
DE2053929C3 DE2053929C3 (de) | 1976-03-11 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2053929A1 (de) | 1972-06-22 |
US3757518A (en) | 1973-09-11 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |