DE2115167B2 - Alkalimetall-Carboxylsalz - Google Patents
Alkalimetall-CarboxylsalzInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Alkalimetall-Carboxylsalz eines Stärke-Polyacrylnitril- oder Stärke-Polymethacrylnitril-Pfropf-Mischpolymers.
Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit einem Stoff dieser Art, der die Fähigkeit hat, relativ große Mengen von
Flüssigkeiten zu absorbieren bzw. zu binden.
Substanzen, die in der Lage sind, relativ große Flüssigkeitsmengen
zu binden, werden in der verschiedensten Weise verwendet. Beispielsweise können solche Substanzen
bei der Herstellung von Papiereinlagen verwendet werden, die nach Gebrauch weggeworfen werden,
um deren Absorptionsfähigkeit für Wasser zu erhöhen. Je größer die Fähigkeit solcher Substanzen ist,
Flüssigkeiten zu absorbieren, umso geringer ist die erforderliche Menge, was natürlich schon allein aus
Kostengründen von Bedeutung ist.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, einen neuen Stoff vorzuschlagen, der in der
Lage sein sollte, große Mengen von Flüssigkeiten pro Gewichtseinheit zu absorbieren.
Da Stoffe, die in der Lage sind, Flüssigkeiten zu absorbieren, auch bei der Herstellung von Produkten
verwendet zu werden, die dazu dienen, Körperflüssigkeiten aufzusaugen, wie zum Beispiel Windeln,Damenbinden
oder Betteinlagen, und da das Problem der Absorption von Körperflüssigkeiten durch die Tatsache
kompliziert wird, daß solche Flüssigkeiten häufig Enzyme enthalten, die oft einen ungünstigen Einfluß
auf die Eigenschaften der absorbierenden Materialien ausüben, sollte der durch die Erfindung vorzuschlagende
absorbierende Stoff gleichzeitig in der Lage sein, pre Gewichtseinheit große Mengen an Körperflüssigketten
aufzunehmen, ohne in seinen Eigenschaften durch die Anwesenheit von Enzymen in diesen Körperflüssig
keiten ungünstig beeinflußt zu werden.
Diese Aufgabe wird durch ein Alkalimetall-Carboxyl
salz der eingangs beschriebenen Art gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es durch Verseifung eine;
Stärke-Polyacrylnitril- oder eines Stärke-Polymetbacry 1
nitril-Pfropf-Mischpolymeren, in dem das molare Ver hältnis von Stärke zu Acrylnitril bzw. von Stärke zi
Methacrylnitril zwischen 1:3 und 1:30 lag, mit einei
wäßrigen alkoholischen Lösung einer Alkalimetallbase hergestellt worden ist, wobei als Alkohol Methylalkoho
oder Äthylalkohol verwendet wird. Diese neuartiger Alkalimetall-Carboxylsalze zeichnen äich dadurch aus
daß sie als wasserunlösliche, feste, granulierte Teilchen vorliegen, die die Fähigkeit haben, unter Beibehaltung
ihrer granulierten Form pro Teil mehr als 50 Teile Wasser zu absorbieren.
Dabei wird davon ausgegangen, daß Pfropf-Mischpolymere des Stärke-Pclyacrylnitrils sowie Verfahren
zu deren Herstellung bekannt sind. So ist es beispielsweise bekannt, daß Acrylnitril unter Verwendung von
Cersalzen unter Bildung von Stärke-Acrylnitril-Pfropf-Mischpolymeren auf Stärke aufgepfropft werden kann
Ein solches Verfahren ist beispielsweise in der USA.-Patentschrift
2922 768 beschrieben. Es ist aber auch möglich, derartige Pfropf-Mischpolymere dadurch zu
erzeugen, daß man Acrylnitril mit bestrahlter Stärke reagieren läßt, die durch Bestrahlung von Stärke mil
Gammastrahlen oder mit einem Elektronenstrahl gewonnen wird. Dieses Verfahren ist in einem Aufsatz von
Reyes et al. in der Zeitschrift „Nuclear Applikations" 6, 509 bis 517 (1969), beschrieben. In solchen Pfropf-Mischpolymeren
dient die Stärke als Rückgrat odei Grundbaustein, auf den das Acrylnitril aufgepfropfl
wird, und die Stärke muß somit nur in sehr kleinen Mengen, bezogen auf den Polyacrylnitril-Anteil, vorhanden
sein. Für die Zwecke dieser Erfindung können die als Ausgangsmaterialien dienenden Stärke-Polyacrylnitril-Pfropf-Mischpolymere
nach irgendeinem dei bekannten Verfahren hergestellt sein, und das Verhältnis
von Acrylnitril zu Stärke kann extrem hoch sein. Erfindungsgemäß werden jedoch Pfropf-Mischpolymere als
Ausgangsstoffe bevorzugt, bei denen das molare Verhältnis von Stärke zu Acrylnitril im Bereich zwischen
1: 3 und 1: 30 liegt.
Die Verseifung der Stärke-Polyacrylnitril-Pfropf-Mischpolymere
mit einer wäßrigem Lösung von Basen wie z. B. Kaliumhydroxyd, ist ebenfalls bekannt. Beispielsweise
werden in der USA.-Patentschrift 3 425 971 einige solcher verseifter Materialien beschrieben.
Die überraschende Tatsache, die nun der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht darin, daß die
Verseifung von Stärke-Polyacrylnitril-oder Stärke-Polymethacrylnitril-Pfropf-Mischpolymeren
mit einer wäßrigen, alkoholischen Lösung einer Base zu Produkter führt, die in beachtlichem Umfang wünschenswerte und
unvorhergesehene Eigenschaften besitzen, die nachstehend noch näher besprochen werden sollen. An
dieser Stelle sei bemerkt, daß, wenn im Verlauf dei weiteren Beschreibung von Stärke-Polyacrylnitril-Pfropf-Mischpolymeren
die Rede ist, darunter auch Stärke-Polymethacrylnitril-Polymere zu verstehen sind.
Entsprechend der obenerwähnten Entdeckung erfolgt die Verseifung der Stärke-Polyacrylnitril-Pfropf-Mischpolymere
erfindungsgemäß unter Verwendung
einer wäßrigen, alkoholischen Lösung einer Alkalimetall-Base,
wie z. B, Natriurohydroxyd, Lithiumhydroxyd
oder Kaliumhydroxyd, Die Durchführung der Verseifung
in einem alkoholischen Medium ist ein wesentliches und kritisches Merkmal der vorliegenden Erfindung.
Als Alkohole können Methyl- oder Äthylalkohol verwendet werden, wobei jedoch Methylalkohol
bevorzugt wird.
Die Verseifung wird in irgendeiner geeigneten Weise durchgeführt, wobei die Stärke-Polyacrylnitril-Pfropf-Mischpolymere
in engen Kontakt mit der wäßrigen, alkoholischen Lösung der verseifenden Base gebracht
werden. Die Verseifungsbedingungen können natürlich im Rahmen Fachmännischen Könnens variiert werden.
Die besten Ergebnisse werden jedoch erfindungsgemäß dann erzielt, wenn die verschiedenen Parameter für die
Durchführung der Verseifung entsprechend den Beispielen gewählt werden, die nachstehend betrachtet
werden sollen.
Verseifungsbedingungen
Praktischer Arbeits bereich |
Vorzugs weise |
|
Temperatur in 0C | 75 bis 130 | 75 bis 100 |
Zeit | 1-3 Std. | 2-3 Std. |
Gewichtsverhältnis von alkoholischer Versei- fungslösung zu Stärke- Acrylnitril-Misch- polymeren |
9 bis 11 | 10 bis 11 |
Base in Gramm pro 100 ml der alkoholischen Ver- seifungslösung |
5 bis 10 | 5 bis 7 |
Wasser in Gramm pro 100 ml der alkoholischen Ver- seifungslösung (bei Verwendung von Methyl-Alkohol) |
34 bis 42 | 39 bis 42 |
Wasser in Gramm pro 100 ml der alkoholischen Ver- seifungslösung (bei Verwendung von Äthyl-Alkohol) |
20 bis 24 | 20 bis 22 |
20 bis 5O0C mit diesen Komponenten. Danach wurde
die Schlemme auf einen pH-Wert von 6 bis 7 neutralisiert und gefiltert. Das so gewonnene Produkt wurde
anschließend gewaschen und dann bei einer Temperatur von 450C getrocknet, bis ein Feuchtigkeitsgehalt
von 3 bis 5% erreicht war.
Beispiele 2 bis 6
Bei diesen Beispielen wurde das Verfahren gemäß ίο Beispiel 1 wiederholt, um Produkte zu erhalten, bei
denen das molare Verhältnis von Stärke zu Acrylnitril bei 1:1,1:2,1:4,1:5 bzw. 1:6 lag. Der Stickstoffgehalt
und die Ausbeute in Prozenten der theoretisch möglichen Ausbeute sind für die dabei erhaltenen Produkte
in Tabelle I aufgeführt
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung noch näher.
Herstellung eines Stärke-Acrylnitril-Pfropf-Mischpolymers
Eine Schlemme von 97 g Maisstärke (Trockengewicht) in 1330 ml Wasser wurde erhitzt und mitStickstoff
durchgeblasen, während sie gleichzeitig V2 Stunde lang bei 6O0C gerührt wurde. Danach wurde die Mischung
auf 200C abgekühlt. Acrylnitril (97 g; molares Verhältnis
von Stärke zu Acrylnitril [AN] = 1:3) und 70 ml einer Cer-Ammonium-Nitrat-Lösung molar/10 Cerionen in
N/l Salpetersäure (HNO3) wurden der obigen Mischung in dieser Reihenfolge beigegeben, und die Mischung
reaeierte dann für 1 Stunde bei einer Temperatur von
Stärke: AN | % N, | % Ausbeute*) | |
Bei | mol. Ver | ||
spie! | hältnis | 6,0 | 95,5 |
2 | 1:1 | 10,1 | 97,5 |
3 | 1:2 | 124 | 96,4 |
1 | 1:3 | 13,9 | 95,1 |
4 | 1:4 | 14,9 | nicht gemessen |
5 | 1:5 | 18,0 | 94,7 |
6 | 1:6 | ||
30
35
40 ·) Ausbeute in % = Gewicht des Mischpolymers ■ 100,(Gcwicht
der Stärke + Gewicht des Acrylnitril).
Beispiele 7 bis 9
Eine Stärkeschlemme wurde gemäß Beispiel 7 vor dem Pfropfvorgang für 1 Stunde mit Stickstoff (N2) bei
250C durchgeblasen. Gemäß Beispiel 8 und 9 wurden die Stärkeschlemmen jeweils für 30 Minuten bei einer
Temperatur von 60 bzw. 65°C entsprechend behandelt. Die Ergebnisse dieser Behandlung bei der Vorbehandlung
der Stärke sind in der Tabelle II aufgeführt.
45
Bei spiel |
Stärke: AN mol. Ver hältnis |
Vorbehand lung |
% Ausbeute |
7 8 9 |
1:4 1:4 1:4 |
1 Std., 25°C V2 Std., 6O0C V2 Std., 65°C |
92,7 95,1 92,0 |
Diese Ergebnisse zeigen, daß die Vorbehandlung der Stärke bei 6O0C die prozentuale Ausbeute um 2,5 bis 3%
verbessert. Bei einer Temperatur von 65°C wurde im Verlauf der Vorbehandlung ein gelliertes Produkt erhalten,
das schwer zu filtern war. Die geringere Ausbeute war zum Teil auf teilweise lösliche Bestandteile
zurückzuführen, die .las Filterpapier passierten und sich
in dem Filtrat absetzten.
Beispiele 10 bis 1.1
Bei diesen Beispielen wurde die Konzentration des als Katalysator dienenden Cers zwischen 4 · 10~3 und
7,5 · 10"3 Mol pro Liter der Pfropflösung variiert, wobei die Vorbehandlung gemäß Beispiel 8 gewählt wurde.
Die Werte in Tabelle III zeigen, daß die Konzentration des Katalysators innerhalb des obengenannten Bereiches
zu einerguten Ausbeute von 95% führt.
2 I 15
Tabelle ΠΙ
Bei spiel |
Stärke :ΛΝ mol. Ver hältnis |
Kon/cniriiiion des CerkiiUily- siitors tX- IO Hl,ll |
% Ausbeute |
IO U 12 13 |
1:4 1:4 1:4 1:4 |
7,5 6,0 4,0 5,0 |
98,0 95,0 95,7 95,3 |
Beispiele 14 bis 16
In den Beispielen 14 bis 16 wurde die Reaktionszeit für die Polymerisation variiert und betrug 15, 30 bzw.
45 Minuten, wobei im übrigen die Bedingungen gemäß Beispiel 13 herrschten. Tabelle IV zeigt, daß sich mit der
Pfropfzeit die Produktausbeute erhöht und gleichzeitig der prozentuale Stickstoffgehalt.
Bei- | PfriipOeil | "n Auvbeule | 13,0 |
14,0 | |||
Imin) | 86,0 | 14,3 | |
14 | 15 | 90,4 | |
15 | 30 | 95,3 | |
16 | 45 | ||
Beispiele 21 bis 23
Wenn die gepfropften Stärke-Mischpolymere mit einer wäßrigen KaIiumhydroxyd-(KOH)Lösung verseift
werden, besitzen die dabei entstehenden Produkte eine relativ gute Absorptionsfähigkeit, werden jedoch - wie
Versuche zeigen - von den Enzymen im Urin angegriffen. Es wurden drei Stärke-Pfropf-Mischpolymere
hergestellt, wobei das molare Verhältnis von Stärke zu
to Acrylnitril bei 1:4,1:5 bzw. 1:6 lag. Diese Mischpolymere
wurden entsprechend dem Verfahren gemäß Beispiel 1 der USA.-Patentschrift 3425971 mit einer
wäßrigen KOH-Lösung verseift Das Stärke-Pfropf-Mischpolymer (8 g) wurde mit 80 ml einer 10%igen
KOH-Lösung (10 ml/g) in einer Glasfiasche bei einer Temperatur von 800C für 2 Stunden zur Reaktion gebracht.
Die Reaktionsmischung wurde dann mit 225 ml Wasser gemischt und mit 5 N-Salzsäure (HCl) auf einen
pH-Wert von 4,5 neutralisiert Der dabei entstandenen
Schlemme wurden unter Rühren langsam 600 ml Methylalkohol beigegeben. Das Produkt wurde dann
gefiltert und mit 100 ml Methylalkohol gewaschen und schließlich in einem Vakuu^-afen bei 65°C getrocknet.
Die Saugfähigkeitswerte dieser Erzeugnisse sind in - 25 Tabelle VII aufgeführt.
Beispiele 24 bis 26
Beispiele 17 bis 19
Wachs-Mais, Tapiocastärke und Kartoffelstärke wurden unter den Bedingungen gemäß Beispiel i3 mit
Acrylnitril gepfropft. Tapioca- und Kartoffelstärke benötigen geringere Vorbehandlungstemperaturen, was
jedoch darauf zurückzuführen ist, daß sie schon bei geringeren Temperaturen geliieren. Die beim Pfropfen
erzielten Ergebnisse mit diesen Stärkesorten sind in Tabelle V festgehalten.
Tabt.le V
Beispiel | Stärkeart*! | Vorbehand- lungs- tcmperatur |
% Ausbeute | 'ON; |
17 18 19 |
Mais Kartoffel Tapioca**) |
60C 50°C 53°C |
93,0 91,6 93,0 |
14,2 14,0 13,9 |
*l Molares Verhältnis von Stärke zu Acrylnitril I : 4.
**) Tapioca-Mehl, Son Jerqualität. Thailand.
**) Tapioca-Mehl, Son Jerqualität. Thailand.
Methacrylnitril (MAN) wurde auf Maisstärke gepfropft. Bei diesem Monomer war eine höhere Temperatur
und eine längere Reaktionszeit erforderlich als bei Acrylnitril (AN). Tabelle VI zeigt die Bedingungen und
Ergebnisse des Pfropfvorgangs.
Bei spiel |
Stärke: MAN mol. Ver hältnis |
Vorbehand lung Temp., /eil |
Reaktion Temp.. Zeil |
Aus beute |
"0 N, |
20 | 1:3 | 6O'JC 1 Std. | 40° C 5% | 83 | 13.4 |
Die Stärke-Pfropf-Mischpolymere gemäß den Beispielen 21 bis 23 wurden gleichfalls mit einer wäßrigen,
alkoholischen KOH-Lösung verseift, wobei als Akohol Äthylakohol verwendet wurde. 4 g des Stärke-Pfropf-Mischpolymers
(molares Verhältnis von Stärke zu AN = 1:4) wurden mit einer Lösung zur Reaktion gebracht,
die aus 7,5 ml Wasser,4gKOH und32 ml 95%igen Äthylalkohols
zusammengesetzt war, wobei die Reaktionszeit bei 75 bis 8O0C 2 Stunden betrug und mit einem Rückflußkühler
gearbeitet wurde. Das bei dieser Reaktion entstandene Erzeugnis wurde durch Neutralisieren der
überschüssigen Kaliauge auf einen pH-Wert von 7,5 mittels Eisessig durch Filtern, Waschen mit Äthylalkohol
und Trocknung im Vakuum bei einer Temperatur von 6O0C für die Dauer von 5 Stunden isoliert. Die
Daten für die Vorbereitung und Prüfung der verseiften Produkte, die gemäß Beispiel 21 bis 26 erhalten wurden,
sind in Tabelle VII festgehalten. Die durch Verseifung mit wäßriger Kalilauge bzw. wäßriger Äthylalkohol-Kalilauge
gewonnenen Produkte wurden hinsichtlich Ihrer Aufnahmefähigkeit für Wasser bzw. Urin untersucht,
indem jeweils 1 g der Erzeugnisse in einem Becher eine solche Flüssigkeitsmenge zugesetzt wurde,
daß noch kein Fließen der so erhaltenen Paste eintrat, wenn der Becher umgekehrt wurde.
Die Verdünnung der mit Urin hergestellten Paste wird auf eine enzymatische Wirkung der Amylase im
Urin auf den Kohlehydrat-(Stärke)bestandteil des Mischpolymers zurückgeführt Es wurde festgestellt,
daß die Erzeugnisse (Urinpaste) gemäß Beispiel 21 bis
23, die d';rch Verseifung mit einer wäßrigen KOH-Lösung gewonnen wurden (bekanntes Verfahren), im
Verlauf von 3 bis 6 Stunden verdünnt wurden, während die Produkte, die mit einer wäßrigen, alkoholischen
KOH-Lösung gemäß vorliegender Erfindung hergestellt wurden (Beispiele 24 bis 26), selbst nach 22 Stunden
keine Verdünnung der Urinpaste zeigten. Darüber hinaus besaßen die letztgenannten Produkte sowohl
gegenüber Wasser als auch gegenüber Urin eine größere Absorptionsfähigkeit.
Beispiele 27 bis 34
Die Wassermenge in der wäßrigen, alkoholischen KOH-Verseifungsmischung beeinflußt das Absorptionsvermögen
der als Endprodukte gewonnenen, verseiften Stärke-Acrylnitril-Pfropf-Mischpolymere. In der
wäßrigen, alkoholischen KOH-Verseifungsmischung wurde entweder Äthylalkohol oder Methylalkohol verwendet.
Die Reaktion wurde bei Temperaturen zwischen 75 und 129°C für 0,5 bis 2 Stunden in einer Parr-Bombe
durchgeführt. Die Reaktionsbedingungen und die bei der Prüfung der Produkte erhaltenen Daten sind
im einzelnen in der Tabelle VIII näher angegeben.
21
22
23
24
25
26
22
23
24
25
26
Starke :ΛΝ
mnl. Verhältnis
mnl. Verhältnis
1:4
1:5
1:6
1:4
1:5
1:6
1:5
1:6
1:4
1:5
1:6
Verseifuni! | Aq. Alkohol KOII | l-'lüssigkeitsaufnahme ImI,μι | Urin | Vcrdünnurm*) |
Aq. KOII | Wasser | 40 | iStd.l | |
X | 72 | 25 | (+) 3 Std. | |
X | 58 | 22 | (+) 22 Std. | |
X | X | 46 | 45 | (+) 6 Std. |
X | 84 | 32 | (-) 22 Std. | |
X | 70 | 36 | (-) 22 Std. | |
86 | (-) 7 Std. |
*) + = Verdünnung trat ein.
- = Verdünnung trat nicht ein nach Aufsaugen von Urin.
Beispiel | %koh | Starke: AN mol. V'erhältn |
27 | 7,0 | 1:4 |
28 | 6,9 | 1:4 |
29 | 7,2 | |
30 | 7,2 | |
31 | 7,0 | |
32 | 7,0 | |
33 | 7,0 | |
34 | 7,0 | |
:4 | ||
:4 | ||
:4 | ||
:4 | ||
:4 | ||
:4 |
Wassergehalt der
\ erseifungslösunu
\ erseifungslösunu
Hi HK) mil
2U
31,3
41,7
363
40
36,0
36,0
4^
4,7
4,4
4,6
4,2
4,6
3,7
4,7
4,4
4,6
4,2
4,6
3,7
') Reaktionszeit 10 Minuten.
2) Reaktionszeit 50 Minuten.
·) In keinem Fall trat eine Verdünnung nach Aufsaugen von Urin auf.
2) Reaktionszeit 50 Minuten.
·) In keinem Fall trat eine Verdünnung nach Aufsaugen von Urin auf.
Alkoholarl
Äthyla.
Methyla.
Methyla.
Methyla.
Methyla.
Methyla.
Methyla.
Methyla.
Tempe | Hüssigkeitsaufnahme | iml-gl | 84 | Urin |
ratur | Wasser | 25 | ||
I C) | 38 | 41 | ||
79 | 93 | 19 | ||
100 | 70 | 29 | ||
79 | 75 | 43 | ||
80 | 59 | 40 | ||
83 | 75 | 40 | ||
90 | 32 | |||
100" | 44 | |||
1292) | ||||
Ein Anwachsen des Wassergehalts in der wäßrigen, alkoholischen KOH-Mischung von 21 auf 42% führt bei
Verwendung von Methylalkohol zu einer Erhöhung des Absorptionsvermögens des Stärke-Polyacrylnitril-Erzeugnisses
um ein Vielfaches. Bei Verwendung von Methylalkohol wird mehr Wasser Tür die Verseifung
benötigt, als dies bei Verwendung von Äthylalkohol der Fall ist.
Der optimale Wassergehalt in g/100 ml der Verseifungslösung liegt für Methylalkohol bei etwa 39 bis
42 und für Äthylalkohol bei etwa20bis22.
Beispiele 35 bis 38
Bei diesen Beispielen wurde das Pfropfen und die Verseifung in dem gleichen Gefäß ausgeführt, ohne
daß zwischendurch eine Ausfilterung und Reinigung des Pfropf-Mischpolymers stattfand. Der Pfropfvorgang
wurde in üblicher Weise durchgeführt, wobei während des Pfropfvorganges die Wassermenge benutzt wurde,
die für den sich anschließenden Verseifungsvorgang erforderlich war. Nach Bildung des Polymers wurde
der Mischung Kaliumhydroxyd (KOH) und Methylalkohol beigegeben, und die Verseifung wurde innerhalb
eines Zeitraumes von 2 Stunden unter Druck in einem geschlossenen Reaktionsgefäß bei einer Temperatur
von 93 bis 96°C durchgeführt. Dieses Verfahren, d. h. die Durchführung des Pfropfvorgant■>
und der Verseifung im gleichen Reaktionsgefäß führt zu Erzeugnissen
mit höheren Absorptionsfähigkeitswerten gegenüber solchen Erzeugnissen, die in einem zweistufigen
Verfahren gewonnen wurden, wobei eine Isolation und Trocknung des als Zwischenprodukt anfallenden
Stärke-Acrylnitrii-Mischpolymers stattfand. Die Reaktionsbedingungen und die Testergebnisse für diese
Erzeugnisse sind in Tabelle IX festgehalten.
Beispiele 39 bis 43
Die Stärke-Pfropf-Mischpolymere gemäß Beispiel 17 bis 20 werden mit einer wäßrigen, alkoholischen
KOH-Lösung verseift. Die Bedingungen bei der Verseifung und die Testergebnisse für die gemäß diesen
Beispielen gewonnenen Erzeugnisse sind in Tabelle X festgehalten.
409 531 '405
Heispiel
ΙΊϊ.φΙαι
Stärke:.ΛS1 ('er X Kl
,'erhalt n is
1:3
1 :3
1:3
1:4
1 :3
1:3
1:4
'(»/„Ausbeute =
■
in ml
4,7 7,5 5,2 7,5
100.
feste : Wassergehall der
Best a ι till ei le \ crseifu ims lösung
I tu
13,3 12,5 13,5 12,5
37,4 41,8 36,7 40,5
Stärke (g)
2) 6,5% KOFI in Verseifungslösung.
■') 7.0% KOH in Vcrseifungslösung.
*) In keinem Full trat eine Verdünnung nach Aufsaugen von Urin auf.
2) 6,5% KOFI in Verseifungslösung.
■') 7.0% KOH in Vcrseifungslösung.
*) In keinem Full trat eine Verdünnung nach Aufsaugen von Urin auf.
Vl-i seil ,,,μ
> N I "η Ausheule
> N I "η Ausheule
3,2
3,2
3,2
3,9
3,2
3,2
3,9
270
274
273
330
274
273
330
Iliissiiikeitsaiifiiahmc
mil JiI+) Wasser ■ Urin
80 105
92 105
46
55 42 47
Slärke-Monomer | % KOH | Tabelle X | |
lcispicl | Wachs-Mais-AN" Wachs-Mais-AN" Kartoffel-AN" Tapioca-AN" Korn-Methacrylnitril2' |
8 7 8 8 8 |
Alknholarl |
39 40 41 42 43 |
Äthyla." Methyla.3' Äthyla.3' Äthyla.3' Äthyla.31 |
||
') Molares Verhältnis von Stärke: AN =1:4.
2) Molares Verhältnis von Stärke: Monomer =1:3,
■') Ry-iktionsbedingungen bei Verseifung:
Allylalkohol: ^2Stunden bei 75 bis 78 C mit Riicklaufsystem:
Methylalkohol: 2 Stunden bei 93 bis 96 C mit Parr-Bombe.
Wasser m Ver- | Hüssigkeitsiiiifniihme
^cifunuslosiuii!
(U KX) mil' ""™...,.., """ Vcriliinnunü
24
37,5
22,5
25,8 78 35 (+) 6 Std.
25,8
Wasser | 92 | Urin |
114 | ||
(ml ι;) | 53 | 50 |
78 | 55 | |
43 | 45 | |
35 | ||
23 | ||
Beispiele 44 bis 45
35
Die Verseifung eines Pfropf-Mischpolymers (molares Verhältnis von Stärke zu AN = 1:3) wurde mit
einer wäßrigen, alkoholischen Natriumhydroxyd-Lösung (NaOH) durchgeführt, wobei als Alkohol Methylalkohol
verwendet wurde. Die Testergebnisse für die dabei gewonnenen Materialien sind in Tabelle XI festgehalten.
Das Absorptionsvermögen der erhaltenen Produkte ist ähnlich demjenigen der Produkte, die bei
Benutzung einer wäßrigen, alkoholischen KOH-Lösung unter Benutzung von Methylalkohol als Alkohol erhalten
wurden. Die Produkte waren gegenüber der Enzymwirkung des Urins stabil.
Beispiele 46 bis 48
Bei den Beispielen 46 bis 48 wurden Pfropf-Mischpolymere verwendet, bei denen das molare Verhältnis
von Stärke zu AN 1:1,1:2 bzw. 1:3 betrug. Die Stärke-Acrylnitril-Mischpolymere
wurden in einer wäßrigen Athylalkohol-KOH-Mischung in einer Parr-Bombe verseift.
Die Herstellungsdaten und die Testergebnisse für diese Produkte sind in Tabelle XII festgehalten. Wie
man aus dieser Tabelle entnimmt, führt eine Erhöhung
des molaren Verhältnisses von Stärke zu AN zu einer Erhöhung des Absorptionsvermögens der verseiften
Produkte.
spiel j
Wasser in Vcr-
seifunuslösuni:
Ig K)OmI) "
39,5
39,5
39,5
,NaOIl
"o N, im Pm Juki
3,1
3,5
l-'lüssiukeitsaufnahmc
Wasser
ImI
78 80
Urin
37 42
46
47
48
47
48
55 I Misch-I polymer
Stärke: AN
Stärke: AN
' ni.il. Veih
I 1:1
! 1:2
! 1:2
I 1:3
Verseifung ■ N, h, KOII
I lüssiukeitN-i aufnahme ".. N, iiiil Wasser! Urin
Produkt1 ImI ul
6,Oj
10,1 ]
12,5|
6,9
7,1
7,0
7,0
2,0 3,6
3,7
28 51 82
Keine Verdünnung nach Aufnahme von Urin.
Verdünnung nach Aufnahme von Urin nur bei Beispiel 46 nach 15 Stunden.
Claims (5)
1. Alkaümetall-Carboxylsalz eines Stärke-Polyacryrailiril-
oder eines Stärke-Palymethacrylnitril-Pfropfmischpolymeres,
dadurch gekennzeichnet, disß es durch Verseifung eines Stärke-Polyacrylniiiril-
oder eines Stärke-Polymethacrylnitril-Pfropf-Mischpolymeren,
in dem das molare Verhältnis von Stärke zu Acrylnitril bzw. von Stärke zu Methacrylnitril zwischen 1:3 und 1:30 lag,
mit einer wäßrigen alkoholischen Lösung einer Alkalimietallbase hergestellt worden ist, wobei als
Alkohol Methylalkohol oder Äthylalkohol verwendet wird.
2. SaJz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das molare Verhältnis von Stärke zu Acrylnitril
bzw. von Stärke zu Methacrylnitril zwischen etwa 1:3 und 1:6 liegt
3. Verfahren zur Herstellung eines Alkalimetall-Carboxylsalzes
eines Stärke-Polyacrylnitril- oder eines Stärke-Polymethacrylnitril-Pfropf-Mischpolymers,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stärke-Polyacrylnitril- bzw. das Stärke-Polymeihacrylnitril-PFropf-Mischpolymer
mit einer wäßrigen alkoholischen Lösung einer Alkalimetall-Base verseift wird, wobei als Alkohol Methylalkohol oder
Äthylalkohol verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkalimetall-Base Kaliumhydroxyd
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Alkalimetall-Base Natriumhydroxyd
verwendet wird.
35
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |