DE2118931B2 - Verbundmaterial, welches ein organisches Polymeres und ein anorganisches Oxydglas enthält, sowie dessen Verwendung - Google Patents
Verbundmaterial, welches ein organisches Polymeres und ein anorganisches Oxydglas enthält, sowie dessen VerwendungInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf Vcrbundmatcrialien auf Basis von organischen Polymeren und anorganischen
Gläsern sowie auf Verfahren zu der^n Herstellung.
Die Vorteile des Verstärkens eines organischen Thermoplasten
mit einem anorganischen Füllstoff wie Glas sind bekannt. Die Steifheit des Verbundstoffes ist
größer als diejenige des ungefüllten Materials. Die Hinführung des anorganischen Füllstoffes in Form von
Fasern verbessert bestimmte andere mechanische Eigenschaften und relativ lange Fasern (im Verhältnis <,0
zum Faserdurchmesser) können diese Figenschaften weiter verbessern. Jedoch dehnen sich die gewöhnlich
verwendeten verstärkenden Materialien, beispielsweise Silik;itgläser. bei den zum Verarbeiten thermoplastischer
Materialien verwendeten Temperaturen nicht (.5
mehr aus als etwa I bis 2%. Wenn es auch zutrifft, daß
kurze < ilasfaserlängcn in thermoplastische Materialien
und den anschließend beispielsweise durch Spritzgießen hergestellten Verbundstoff einverleibt
werden können, so ist doch der verwendbare Faseranteil auf etwa 20 Volumprozent begrenzt, und zwar
wegen der hohen Viskosität des Gemisches bei der Verarbeitungstemperatur. Größere Anteile an Fasern
oder größere Faserlängen können in organische Polymere nur einverleibt werden, indem man relativ fließfähige
Harzvorstufen anwendet, v-nd daher werden wärmehärtende Harze im allgemeineren als Matrixmaterial
verwendet. Das Ausmaß an Deformierung, welchem dieser Verbundstoff anschließend ausgesetzt
werden kann, ist sehr begrenzt, weil ein schwerwiegendes Deformieren des Materials entweder einen Bruch
der Verstärkung oder ein Unterbrechen der Bindung zwischen Matrix und Verstärkung verursacht. Daher
muß ein Verbundstoff dieses Typs in mehr oder weniger der endgültigen Gestalt hergestellt weiden, welche
beim fertigen Gegenstand erforderlich ist.
Bekannte Deformierungsverfahren. beispielsweise Extrudieren, Spritzgießen. Kalandern oder Verspinnen
der Fasern, erfordern sämtlich, daß das Material auf eine Temperatur erhitzt wird, bei welcher die Viskosität
so niedrig ist. daß eine Deformicrung bzw. Fließen in technisch geeigneter Geschwindigkeit und
ohne übermäßige Krafteinwirkung ermöglicht wird. Dies gilt insbesondere für das Spritzgießen, während
beim Extrudieren und Kalandern insofern eine Viskositätsabhängigkeit besteht, als zu starkes Fließen beim
Transport des Materials von der Verformungsvorrichtung zur Kühlung vermieden werden soll.
Es ist bekannt. Glasfasern mit Kunststoffen zu verbinden,
wobei das verwendete Glas einen relativ hohen Erweichungspunkt besitzen soll.
Der Nachteil dieser bekannten Verfahren liegt darin,
daß infolge des relativ hohen Erweichungspunktes des Glases die entstehenden Verhundproduktc schwer zu
verarbeiten sind, so daß eine gleichzeitige Verformung
von Kunststoff und Glas auf große Schwierigkeiten trifft.
Aufgabe der Erfindung ist es. ein Verbundmaterial, enthaltend ein organisches Polymeres und ein anorganisches
Oxydglas, /ur Verfugung zu stellen, das leicht
beispielsweise durch gemeinsames Schmclzvcrspinnen oder gleichzeitige Verformung durch Extrusion oder
Spritzgießen der beiden Komponenten verarbeitbar ist.
Erfindungsgegenstand ist ein Vcrbundmaterial. enthaltend
ein organisches Polymeres und ein unorganisches Oxydglas, dadurch gekennzeichnet, daß das
Glas eine Übergangstemperatur im Bereich von 100 bis 400 C. vorzugsweise 120 bis 350 C besitzt.
Unter »Umwandlungstemperatur« eines Glases ist hier die Temperatur zu verstehen, bei welcher eine
Steigerung der spezifischen Wärme und des thermischen Ausdehnungskoeffizienten erfolgt, welche mit
einer plötzlichen Verminderung der Viskosität einhergeht. Die Umwandlungstemperatur kann nach herkömmlichen
Methoden der thermischen Analyse bestimmt werden, beispielsweise nach der thermischen
Differenzanalyse oder Differenz-Abtastkalorimctric. Siehe beispielsweise M ο r e y. G. VV.. »The properties
of glass«. Rcinhold. N. Y. 1954. S. Aussähe. S. 164 und
165.
Vorzugsweise besitzt das Glas einen elastischen Modul bei 20 C von mindestens 0.14! · \Qh kg cnr.
Vorzugsweise ist das organische Polymere ein Thermoplast. Auch sind vorzugsweise sowohl der
Thermoplast als auch eins Glas so ausgewählt, daß der
Verbundstoff ohne Bruch des Glases bei einer Temperatur
in der Gestall verändert werden kann, bei welcher das organische Polymere deformierbar ist. Ausgewählte
Kombinationen aus Glas und Polymeren!, welche sich in der Weise verhalten, seien als »thermisch
cüdeformierbar« bezeichnet. Diese Temperatur liegt gewöhnlich zwischen 120 C und der Grenzlemperatur
für die thermische Stabilität des Thermoplasten. Genau ist die exakte Temperatur bzw. der
exakte Temperaturbereich von der Natur des Thermoplasten
und des Glases abhängig sowie von dem Verfahren, welchem die Substanzen unterliegen. Der
Deformierungsprozcß mag erfordern, daß die Viskosität der Substanzen über einen Bereich von Temperaturen
hinweg vergleichbar sind, innerhalh welchem der Prozeß sich abspielt. Die Viskosität sowohl des
Glases als auch des Thermoplasten ist von der Temperatur sehr abhängig. Darüber hinaus ist die Viskosität
thermoplastischer organischer Substanzen sehr abhängig von der beim Verfahren angewandten Schergeschwindigkeit,
während die Viskosität der Gläser viel weniger scherabhängig ist.
In den nachstehenden Tabellen I und Il sind für einige übliche Thermoplasten typische Daten angegeben,
welche die Auswahl passender Gläser für das Bilden der Verbundstoffe erlauben.
Polymeres
Tabelle | I | Verarbeilungstemperalur | LM. Ext. |
C) | Viskosität bei ! | (K)SCC"' | |
Amorphe Thermoplasten | I | LM. Ext. |
180—280 150—200 |
Temperatur. C | KV Pol | ||
Tg | L'ngef. Zcrselzunüs- teniperatur |
Ext. | 210—240 160—IgO |
200 180 |
0.8 1.15 |
||
( C) | I C) | Ext. | 290—320 | 240 200 |
0.62 4,5 |
||
100 | 320 | 160—180 | 320 | 1,8 | |||
105 | 300 | 160 180 |
7.5 5.2 |
||||
179 | 400 | ||||||
87 | 200 (Stabilisator) |
||||||
Polystyrol
Polymethyimethacrylat
Polysulfon
Polyvinylchlorid
Polyvinylchlorid
Tg — Glasumwrindlungstemvieraiiir. -..ic oben definiert.
Bemerkung:
Die Zahlen in der Spalte Tg beziehen sich auf Messungen an Polymeren, welche wenig oder keinen Zusatz enthalten. Handelsübliche
Polymere können infolge der Anwesenheit von Zusätzen niedrigere Tg-Werte aufweisen.
Tm | Tabelle | II | Verarbeitungstemperalur- hereich*) |
Viskosität bei | K)O see" | |
I C) | Teilkristalline Thermoplasten | I C) | Temperatur. C | 1(V Po | ||
Polymeres | 110—115 | l.M. 260—280 Ext. 160—180 |
260 160 |
0.26 1,0 |
||
165—175 | l.M. 200—300 Ext. 200—250 |
200 260 |
0.93 0.44 |
|||
'olyäthylcn geringer Dichte |
240 | l.M. 270—300 Ext. -275 |
270 | 0,21 | ||
Polypropylen | 255 | 270-295 (faserspinnend) |
270 | 0,34 | ||
Poly(4-Methylbulen-I) | 220-230 | l.M. 275—320 | 300 | 1.0 | ||
Polyäthylentere- phthalat |
||||||
3ol\carbonat | ||||||
L'ngef. /er- setzungstcmperauir |
||||||
I Ci | ||||||
300 | ||||||
300 | ||||||
300 | ||||||
300**) | ||||||
320 |
*) 1 M. = Spritzgießen. Ext. = Extrusion.
*♦) Sehr abhängig vom Feuchtigkeitsgehalt.
Tm = Schmelzpunkt.
*♦) Sehr abhängig vom Feuchtigkeitsgehalt.
Tm = Schmelzpunkt.
Um mit dem Thermoplasten codeformicrbar zu sein, muß das Glas einen Kennwert Tg + C (wobei C
ein Temperaturintervall ist, welches von der Glasart und den angewandten Verfahrensbedingungen abhängig
ist) besitzen, welcher im Verarbeitungstcmperaturhercich
der ausgewählten Thermoplasten liegt.
!•'ine Richtlinie für den Wert von C ist die Differenz
/wischen Tg und dem Erweichungspunkt des Glases nach Littleton, welcher die Temperatur ist. bei
das Glas eine Viskosität von 107'6 Poisc. gemessen
nach der Testmethode ASTM (338-57. 1965) besitzt.
Die Zersetzungstemperaturen für die bekannten
organischen Thermoplasten liegen so, daß Gläser, in denen der Hauptnctzwcrkbildncr Siliciumdioxyd ist.
<■>> ungeeignet sind. Bevorzugte Gläser sind diejenigen,
bei denen der Netzwerkbildner Phosphor*».yd und
oder Boroxyd ist. für welche C typisch 50 bis 60 C beträgt.
2 1
ie G|üser
Bevorzugte Gläser zum erfindungsgemälkn Gebrauch
sind diejenigen, welche Phosphor- und/oder Boroxyde als Netzwerkbildner, mit oder ohne untergeordnete
Mengen anderer netzwerkb.ldenaer Oxyde
wie Vanadinpentoxyd, wismutoxyd und Siliciumdioxyd,
enthalten. Das Netzwerk wird modifiziert durch die Einführung von Kationen wie denjenigen der Alkahmetalle
der Erdalkalimetalle, des Silbers, Cadm.ums, Zinks und Bleis.
Bestimmte Elemente wie Aluminium und Bor und Oxyde wie Siliciumdioxid, welche in bestimmten
Zusammensetzungsbereichen feuerfeste Phosphate bilden können, sollten in einem hauptsächlichen Phosphatglas
nicht bis zu einem Ausmaß von größer als 5 Molprozent anwesend sein \vgen der hohen übergangstemperatur
des sich ergebenenden Glases: Aus dem gleichen Grunde sollte der Siliciumdioxydgehalt
des Glases 0,5 Molprozent nicht überschreiten.
Sehr bevorzugte Gläser sind diejenigen auf Basis
von Bleioxyd-Phosphoroxyd- und Zinkoxyd-Phosphoroxyd-Systemen und deren Gemischen.
Beispiele bleihaltiger Gläser sind diejenigen mit einer Zusammensetzung innerhalb der folgenden Bereiche:
a) mindestens 95 Molprozent PbO und PtO5. wobei
der PbO-Gehalt 20 bis 80 Molprozent beträgt,
b) mindestens 95 Molprozent PbO und R2O. wobei
R eines oder mehrere Alkalimetalle ist, PbO im Bereich von 5 bis 60 Molprozent anwesend ist
und R2O im Bereich von 5 bis 35 Molprozent anwesend ist und der Rest der Zusammensetzung
P2O5 bis zu einem Ausmaß von bis zu 85 Molprnzent
ist oder
c) mindestens 95 Molprozent PbO (5 bis 30 Molprozent) R2O (5 bis 30 Molprozent) und B2O3
(5 bis 20 Molprozent), wobei der Rest P2O5 ist.
in jedem Falle bestehen die restlichen 0 bis 5% dcr Glaszusammensetzung aus verschiedenen Zusätzen.
beispielsweise aus Erdalkali-Oxyden. ZnO kann einen Teil oder das gesamte PbO ersetzen.
Besondere Gläser mit Zusammensetzungen innerhalb der oben beschriebenen Bereiche besitzen Um-Wandlungstemperaturen
im Bereich von 160 bis 25O0C, Yougs moduli im Bereich von 0,141 bis 0.703
106 kg/cm2 und werden durch Wasser bei lOO'C nur leicht beeinflußt. Insbesondere verbessern Erdalkalikationen wie Magnesium, Calcium und Barium, die Wasserbeständigkeit von Blciphosphatgläsern.
106 kg/cm2 und werden durch Wasser bei lOO'C nur leicht beeinflußt. Insbesondere verbessern Erdalkalikationen wie Magnesium, Calcium und Barium, die Wasserbeständigkeit von Blciphosphatgläsern.
Die Gläser können nach herkömmlichen Glasherstellungsmethoden bereitet werden.
Nach dem Zusammenschmelzen der Komponenten ist es erwünscht, das Glas zu raffinieren, indem
man es für eine Zeitdauer von 1 bis 24 Stunden auf 300 bis 800 C erhitzt. Die Raffinicrungszcit hat eine
Auswirkung auf die Umwandlungstemperatur und daher auf den Erweichungspunkt einiger Gläser, insbesondere
derjenigen auf Blciphosphatbasis.
Typischcrweisi· zeigt ein Bleiphosphatglas (70.6 Mol-Prozent
P2O,,. 20.* Molprozent PbO. 2.5 Molprozcnt
K2O. 5,0 Molpnvo'.it Li2O, 2.5 Molprozcnl BaO) eine
Umwandlunjisk'mpcratur. welche von 142"C (nach
931 ψ
I Stunde bei 700"C) bis aui I7O"C (nach 16 Stunden)
ansteigt,
Raflinierungszeit des obigen
Glases bei 700'C 1 Std l6Std
s viskosität bei 290"C Poise'' 2,5 ■ lV 50 · ICr1
Auflösungsgeschwindigkeit
■ Wasser bei 10QuC
Prozent ic Minute 5 0 17
■ Wasser bei 10QuC
Prozent ic Minute 5 0 17
Young-Modul (· 106 kg/cm2')' OJ55 OJ 69
,o Härte (Vickerspyramidc)
Nr. (ASTM-E 92/67) 160 215
Dje verbundstoffe und Methoden zu ihrer
Herstellung *
Eine große Vielzahl an Polymeren kann man in den erfindungsgemäßen Verbundstoffen verwenden. Nicht
alle Polymeren sind mit allen Gläsern codeformierbar. Bevorzugte Polymere zum erfindungsgemäßen »jebrauch
sind hochdichtes PoL1 uthyleii. Polypropylen.
Poly-4-methylpenten-l, Polyäthy'zn-terephthalat. Polysulfone.
Polycarbonate, Polytetrafluoräthylen. PoIyvinylchlorid und Polystyrol.
ledoch können in Berührung mit vielen Gläsern.
welche zur erfindungsgemäßen Verwendung geeignet sind, bestimmte säureempfindliche Polymere /ersetzt
werden. Polyamide werden im allgemeinen sehr schwerwiegend zersetzt und mögen für viele erfindungsgemäße
Anwendungen nicht geeignet sein. PoIyester werden etwas beeinträchtigt, jedoch weniger
schwerwiegend.
Wenn auch die Erfindung sich grundsätzlich auf Verbundstoffe thermoplastischer Harze bezieht, so
können doch bestimmte wärmehärtende Harze verwendet werden, wenn sie in der Form wärmeerweichender
Vorstufen zugänglich sind. Solche Substanzen können in die Verbundstoffe einverleibt werden und
die Stufen der Wiederverformung und der endgültigen Wärmehärtung können in einem einzigen Arbeitsgang vollzogen werden.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Verbundstoffes kann in der Weise erfolgen, daß Fasern vcrspönnen
oder nach bekannten Methoden zu Flocken verformt und dann in eine polymere Matrix eingeführt
werden. Bei wärmchärtendcn Harzen ist es üblich, die
Faser in Form von Matten oder Stapelfasern aufzulegen und diese mit Polymervorstufen zu imprägnieren,
woraufhin das Härten zur endgültigen Form folgt. Während des Härtens kann man aus dem niedrigen
Erweichungspunkt des Glases Vorteil ziehen, indem man eine weitere Verformungsstufe durchführt, bevor
das Polymere zu starr ist, um ein Verformen zu erlauben, wobpi diese weitere Verformungsstufe oberhalb
der Umwandlungstemperatur des Glases vorgenommen wird. Das Verbundstoffprodukt kann geschnitzeil
und in nrchfolgenden Verformungsarbeiten in herkömmlicher
Weise verwendet werden. Vorausgesetzt daß das Glas und das Polymere so ausgewählt sind
daß diese thermisch codeformierbar sind, kann mar (10 Operationen wie Spritzgießen oder Extrudieren mi
geringerer Beschädigung der Faser durchführen, al: wenn man nerkömmliche, nicht deformierbare Glas
faser verwendet.
Das Verbundmaterial der Erfindung kann zu einen
ds Formkörper verarbeitet werden, indem ein Gcmiscl
aus Glas und thermoplastischem Polymerem (ein schließlich Vorstufen eines wärmehärtenden Harze!
welches erhitzt und noch oberhalb der Tcmperatu
2 1 18
deformiert werden kann, bei welcher das Glas deformierbar
ist) in eine Verformungsvorrichtung eingeführt wird, in welcher das Kombinieren bzw. Vermischen
der Komponenten erfolgt. Das Gemisch kann in Form gesonderter Perlen. Schnitzel oder anderer Partikeln
aus Glas und Polymerem (oder dessen Vorstufe) vorliegen oder das Gemisch kann vorgebildet worden
sein. Geeignete Auswahl der polymeren Substanz, des Glases und der Verformungsmethode verursacht während
der Verarbeitung eine Fascrbildung im Glas. Das Arbeiten gemäß diesem Gesichtspunkt der Erfindung
gestattet das Einführen von Glasfaserverstärkimg in die Gegenstände durch eine billigere Technik
als normal. Bei der Herstellung von Glasfasern innerhalb des Verbundstoffes ist es erwünscht. Vcrarbcitungstemperatur.
thermoplastisches Polymeres und Glas so auszuwählen, daß unter den Verarbeitungsbedingungen
die Viskosität des Glases das 0.1- bis lOOOfache der Viskosität des Polymeren beträgt. Diese
Viskositäten werden bei Verarbeitungstemperatur, jedoch getrennt von dem Verformungsprozeß, bei
einer Schergeschwindigkeit von 10see"1 gemessen.
Typischerweise beträgt die Glaskonzentration im Polymeren 5 bis 66 Volumprozent. Zwecks weiterer Veranschaulichung
sind in der nachstehenden Tabelle III einige typische Polymere und geeignete Temperaturen
zum Verarbeiten mit bestimmten Gläsern, welche im einzelnen in den Beispielen beschrieben sind, angegeben.
Glas Nr.
tv Beispiele
für Zusammensetzun
gen I
tv Beispiele
für Zusammensetzun
gen I
Glaser mil
einer l.niuandlunüstempcratur
einer l.niuandlunüstempcratur
I Cl
im Bereich
im Bereich
140
170
185
Temperatur
C. bei
welcher die Viskosität K)5 Poise ivl
welcher die Viskosität K)5 Poise ivl
200
200
200
260
312
307
330
370
370
Beispiele von
Thermoplasten, mit
denen ein /usammen-
verarbeilcn möulich ist
hochdichtes
Polyäthylen.
Polypropylen.
Polystyrol.
Polymethyl-
methacrylat
Polypropylen.
Poly-4-methyl-
penten-1. PoIy-
äthylentcre-
phthalat.
Polycarbonat
Polysulfon.
Polytetrafluor-
äthylen
Das Verbundmaterial der Erfindung kann auch so bereitet werden, daß Partikeln oder Fasern des ausgewählten
Glases mit einer Lösung eines Polymeren in einem flüchtigen Lösungsmittel imprägniert werden.
Nach dem Imprägnieren entfernt man das Lösungsmittel und der sich ergebene Verbundstoff kann verfestigt
werden, indem man Wärme und/oder Druck anwendet. Nach dem Kühlen kann man den Verbundstoff
erneut verformen, indem man auf eine geeignete Temperatur erhitzt.
Das Verbundmaterial der Erfindung kann zu glasfaserverstärkten Polymerfasern verarbeitet werden,
indem man einen Verbundstoff, welcher eine faserbildende Polymermatrix enthält, und Glas de«, oben
allgemein beschriebenen Typs mit einer Viskosität der Spinntemperatur des 1- bis lOOfachcn derjenigen
des Polymeren, verspinnt. Der Verbundstoff, aus wclchem
die Faser gesponnen wird, ist zweckmäßigerweise ein vorheberciteter Verbundstoff des Polymeren
mit Glasgchalt. welcher durch Vermählen oder gemeinsames Extrudieren der beiden Komponenten bereitet
wird. Das bevorzugte Polymere ist Polyäthylcnterephthalic,
und mit diesem Polymeren wird ein Glas verwendet, welches eine Cbcrgangstcmpcralur von
130 bis 190 C und eine Viskosität im Bereich von 3000
bis 50 000 Poise bei der Spinntemperatur besitzt, welch letztere gewöhnlich etwa 285 bis 295 C beträgt.
Für Polypropylen ist ein Glas mit einer öbergangstemperatur
im Bereich von KX) bis 190 C bevorzugt mit einer Viskosität im Bereich von IO4 bis IO5 Poise
und einer Spinntemperatur von 310 bis 315 C. Die so erzeugten Fasern können zur Steigerung der Zugfestigkeit
gezogen werden, wobei man bei einer Temperatur zieht, bei welcher sowohl das Glas als auch das
Polymere ohne Bruch deformierbar sind.
Aus dem Vcrbundmatcrial der Erfindung können Formkörper dadurch hergestellt werden, daß aus der
Schmelze Glasfaserstäbe oder -stränge geformt und anschließend mit Polymerem überzogen werden. Zwei
oder mehrere Stäbe bzw. Strange überzogener Faser können zur Bildung von Stäben. Rohren oder Stangen
kombiniert werden. Es ist nicht wesentlich, daß besonders dünne Glasfasern verwendet werden, weil der
Verbundstoff anschließend in der Wärme erweicht, verfestigt und als Ganzes gezogen werden kann, wobei
sowohl Glas als auch Matrix zusammen in einer Richtung gestreckt werden. Es ist so möglich, sehr dicke
Verbundstoffabschnitte zu bereiten, indem man Stäbe bzw. Stangen an polymerem Matrixmaterial und Glas
ausrichtet und das Ganze in wärmecrweichlcm Zustand durch eine Ziehform oder zwischen Walzen
hindurchzieht, um den Durchmesser um einen großen Faktor, beispielsweise bis zu 1000. zu vermindern, so
daß das Glas im fertigen Verbundstoff einen üblichen Glasfaserdurchmesser von beispielsweise 0.1 bis
100 Mikron aufweist. In ähnlicher Weise können Stäbe bzw. Stränge des Polymeren mit Glas überzogen und
in gleicher Weise kombiniert werden.
Aus dem Verbundmaterial der Erfindung können Schichtsloffe hergestellt werden, indem das G'as zu
einem Blatt oder zu Flocken verformt und unter Bildung einer linearen Struktur auf ein Polymerblatt
bzw. auf Polymerflocken aufgebracht wird. Es können so Vielfachschichten aufgebaut und das Ganze durch
Hitze und wahlweise durch Druck verfestigt werden. Der sich ergebende Verbundstoff kann, beispielsweise
durch Walzen, gepreßt werden, um die Dicke herabzusetzen,
und Vielfachschichten des so gebildeten Schichtstoff können, beispielsweise durch Falten und
erneutes Walzen, zur Erzeugung sogar dünnerer Schichtstoffe kombiniert werden. Ein so bereitetes
Blattmaterial kann im Vakuum gebildet werden, und zwar vorzugsweise in zwei Stufen.
Schließlich können auch Verbundstoffe hergestellt werden, welche Polytetrafluorethylen und andere
Polymere enthalten, die in dispergierter Form, beispielsweise als Emulsion, verfügbar sind. Gepulvertes
Glas vermischt man mit gepulvertem Polymerem oder einer flüssigen Suspension des Polymeren, welche dann
koaguliert und verfestigt wird. Das Produkt ist ein Pulver, welches zum Verformen und Sintern geeignet ist.
Anwendungsgebiete
Die crfindungsgcmäßen Verbundstoffe sind für eine
große Vielzahl von Anwendungsgebieten geeignet. Das Glas kann dazu dienen, das Polymere zu verstärken
oder das Polymere kann dazu dienen, die Sprödigkcit >'cs Glases herabzusetzen. Es sind hohe Gehalte
an Glas möglich, während die Vcrarbcitbarkeit erhalten bleibt. Verbundstoffe aus Polytetrafluorethylen
mit Glas können als Lagermaterialicn -verwendet werden.
Kleine Partikeln können in Fasern. Film oder Blatt einverleibt werden, um die Verschleiß- und
Abriebeigenschaften zu modifizieren.
Glasfasern aus den oben beschriebenen Gliisern ergeben feste, steife Materialien, welche thermisch
deformicrbar sind. Bei hohen Glasgehaltcn kann die Entflammbarkeit herabgesetzt sein.
Schichtfilme oder -folien, welche Glas bzw. Glasfasern enthalten, können als Einwickel- bzw. Verpackungsmaterial
verwendet werden. Man kann Bänder zum Verbinden herstellen.
Fasergefülltc Fasern, in denen entweder die Matrix oder der Füllstoff Glas ist, besitzen sowohl ein ansprechendes
Aussehen als auch gesteigerte Festigkeit bzw. herabgesetzte Sprödigkeit. Das Glas bzw. die
Faser kann in bekannter Weise pigmentiert bzw. angefärbt sein.
Steife, hohle Gegenstände können durch Formblauen
geeigneter Verbundstoffe hergestellt werden.
Die Erfindung sei an Hand der folgenden Ausführungsbeispiele
erläutert.
Beispiele
A. Herstellung der Gläser
A. Herstellung der Gläser
P-O5 j PbO j K2O
Molprozent
Gewichts-
Gewichts-
58.6 29.28
8.3
prozent
52.5 41.2 4.99
MgO
1.22
0.31
0.31
CaO
1.22
0.43
1.46
0.57 931
Dieses Glas besitzt die folgenden Eigenschaften:
Utnwandlungstempcratur.. 202 C
Erweichungspunkt 250 C
Yoimg-Modul 0.316 · 10" kg cm2
Dichte 3.27 g cm'
Auflösungsgesch windigkeit
in Wasser bei 100 C 0.2% je Minute
Schmclzviskosität 10ft Poise bei 310 C
Glas 2
Ein Glas mit niedrigem Erweichungspunkt wird bereitet, indem man 4 Stunden bei 400 C ein inniges
Gemisch folgender Bestandteile erhitzt:
Cicwichlslcilc
Ammonium-dihydrogenphosphat . .. 207.09
Bleiglätte " 83.7
Kaliumcarbonat 20.7
BaO 2.88
MgO 0.75
CdO 2.43
V2O5 3.42
Es ergibt sich eine klare, viskose Schmelze. Diese
Schmelze wird dann 1 Stunde bei 700 C weiter crhitzl und in eine Form gegossen, wobei sich ein Glas mil
der folgenden Norninalzusammcnsetzung ergibt:
Nach den folgenden Arbeitsgängen zur Anwendung bei der Bereitung von Verbundstoffen, wird eine Reihe
von Gläsern hergestellt.
Glasl
Man stellt ein Glas mit niedrigem Erweichungspunkt her. indem man 4 Stunden bei 400 C in einem
tongebundenen Graphittiegel ein inniges Gemisch der folgenden Bestandteile erhitzt:
Gcwichistcilc
Ammonium-dihydrogenphosphat ... 207.09
Bleiglätte 100.44
Kaliumcarbonat 17.80
Natriumcarbonat 2.4
Magnesiumoxyd 0.75
Calciumoxyd L05
Es ergibt sich eine klare, viskose Schmelze. Diese Schmelze wird dann 1 Stunde bei 700'7C weiter erhitzt
und in eine Form gegossen, wobei sich ein Glas mit der folgenden Nominalzusammensetzung ergibt:
Molprozent
Gewichtsprozent ...
Gewichtsprozent ...
P: O, | PhO | K, O | Β·,Ο | M μ Ο | CdO |
60 | 25 | 10 | I "1^ | I "'S | 1.25 |
54.4 | 35.6 | 6.01 | 1.23 | 0.32 | 1.03 |
Dieses Glas besitzt die folgenden Eigenschaften:
Umwandlungstemperatur.. 205 C Erweichungspunkt 255 C
Young-Modul 0.352 ■ 106 kg cm2
Dichte 3,4 g cm3
Auflösungsgeschwindigkeit
in Wasser bei 100° C <0.02% je Minute
Schmelzviskosität 10e Poise bei 310 C
Glas 3
Es wird ein Glas mit niedrigem Erweichungspunkl bereitet, indem man 4 Stunden bei 400" C ein inniges
Gemisch folgender Bestandteile erhitzt:
Gewichtsteile Ammonium-dihydrogenphosphat ... 207.09
Bleiglätte 92.1
Kaliumcarbonat 20.7
Bariumoxyd 5.79
Es ergibt sich eine klare, viskose Schmelze. Diesi Schmelze wird dann 1 Stunde weiter bei 700° C er
hitzt und in eine Form gegossen, wobei sich ein GIp:
mit der folgenden Nominalzusammensetzung ergibt
65 | Molprozent Gewichtsprozent |
P2O5 | PbO | K2O | BaO |
60 53.3 |
27,5 38.33 |
10 5.88 |
2.5 2.39 |
- 2 11
Dieses Glas besitzt die folgenden Eigenschaften:
Umwuncllungstcmpcratur. . 184 C
Erweichungspunkt 235 C
Yoimg-Modul 0.239 · 10fl kg cm2 s
Dichte 3.4 g cm2
Auflösui gsgeschwindigkeit
in Wasser bei 100 C 0.9% je Minute
Schmcl/viskositäl \(f Poise bei 255 C
Glas 4
Hs wird ein Glas mit niedrigem Erweichungspunkt bereitet, indem man 6-74 Stunden bei 525 C ein
inniges Gemisch folgender Bestandteile erhitzt:
Gewichtsleile '
Ammonium-dihydrogenphosphat .. 2415
Bleiglätte 670
Kaliumcarbonat 51.9
Lithiumcarbonat 55.5
Bariumoxyd 57.6
Hs ergibt sich eine klare, viskose Schmelze, welche dann12 Stunde bis 16 Stunden bei 700" C weiter erhitzt
wird. Die sich ergebenden Gläser besitzen sämtlich die folgende Nominalzusammensetzung:
93
P2O5 | PhO | K, O | Li2 O | BaO | |
Molprozent. .. . | 68,3 | 19,5 | 4,9 | 4.9 | 2.4 |
Gewichtsprozent | 64,5 | 29.0 | 3.05 | 0.97 | 2.48 |
Die Umwandlungstempcniturcn dieser Gläser sind
die folgenden, welche mit der Verminderung des Hydroxylgchalts gemäß der Raffinierungszcit ansteigen:
4Λ | 4 B | Cilii | - Nr. | 4ΐ·: | 41- | |
0.5 | 1.0 | 4 C | 4 O | S | 16 | |
laffinicrungszeit, Std. | 137 | 141 | 2 | 4 | 166 | 17 |
Umwandlungstcmp.. nC | 146 | 153 | ||||
Nach einer Raffinierungszeit von einer Stunde besitzt
das Glas die folgenden Eigenschaften:
Schmelzviskosität 105 Poise bei 260" C
Dichte 3 g/cm3
Auflösungsgeschwindigkeit in
Wasser bei 100' C 5% je Minute
Gläser 5 bis 11
Gemäß den obigen Arbeitsgängen wird eine weitere Reihe an Gläsern aus geeigneten Ausgangsmaterialien
bereitet. Die Zusammensetzung jedes Glases und die Umwandlungstemperatur Tg ist in der nachstehenden
Tabelle zusammengestellt:
PbO | Zusammensetzung (Molprcv.cn!) | K, O | Na,O | B, O, | ZnO | Li2O | BaO | CaO | MgO | CdO | |
P2O5 | 19 | 4,8 | 4,8 | 2,4 | 2,4 | ||||||
66,1 | 15 | 5 | |||||||||
80 | 2C | 8,5 | 1.5 | 1,2 | 3,0 | ||||||
65.8 | 5 | 10 | 25 | ||||||||
60 | 35 | 5 | |||||||||
60 | 10 | 10 | 20 | ||||||||
60 | 50 | ||||||||||
50 | |||||||||||
Tg Γ C)
122 169 173 205 216 310
B. Herstellung von Verbund durch Extrusion
Beispiel 1
Polysulfon und Glas 2
Polysulfon und Glas 2
1 kg von geschmolzenem Glas 2 wurde aus dem Bearbeitungsofen (Temperatur etwa 700° C) entfernt und
zu einer dünnen Tafel gegossen, indem es auf ein rostfreies Stahlblech gegossen und auf Raumtemperaitur
abkühlen gelassen wurde. Die Tafel wurde zu geeignet dimensionierten Bruchstücken zerbrochen und in
einen Backenbrecher eingeführt. Das zerkleinerte Produkt wurde in sieben Fraktionen getrennt, indem
es durch einen Satz von sechs Sieben (Testsiebe nach BS 410 von 1962), bestehend aus BS-Siebmaschenweiten
von 8, 10, 12, 14, 22, hindurchgegeben wurde. Die gröbsten Teilchen, d. h. diejenigen, die durch das
Sieb mit der Maschenweite Nr. 8 zurückgehalten wurden, wurden wieder gemahlen und wieder gesiebt und
die feinsten Teilchen, welche durch ein Sieb mit der Maschenweit.3 22 hindurchgehen, wurden zu dem Ofen
zum nochmaligen Schmelzen zurückgeführt. In der folgenden Beispielen wird die Größenverteilung dei
Glasteilchen für jede Fraktion durch zwei Zahler charakterisiert, wobei die erste die Maschengröße angibt,
durch welche die Teilchen hindurchgehen unc die zweite die Zahl der Dimensionierung des Siebes
auf welchem sie zurückgehalten wurden. Die viei Fraktionen und der entsprechende Teilchengrößenbe
reich sind nachstehend tabellarisch zusammengestellt
bis 10 ... | Teilchengrößenbereich. Durchmesser | Maximum | in.) | Minimum | |
bis 12... | mm | ||||
bis 14 ... | 1,997 (0,0787) | 1,677 (0,0661) | |||
bis 16... | 1,677 (0,0661) | 1,398 (0,0551) | |||
Fraktion | bis 22 ... | 1,398 (0,0551) | 1,197 (0,0472) | ||
1,197 (0,0472) | 1,002 (0,0394) | ||||
Maschenweite | 1.002 (0.0394> | 0.711 (0,0280) | |||
8 | |||||
10 | |||||
12 | |||||
14 | |||||
16 |
Ein Gemisch, bestehend aus 300 g der 8 bis 10 Maschenwcitcn-Fraktion
von Glas Nr. 2 und 700 g von Polysiilfonkörnchcn (Qualität Bakelit P 1700-Ünion
Carbide Corpn. N. Y.) wurde hergestellt, indem dns
Glas zu den Polymerkörnchen allmählich in einer sich
langsam drehenden Horizontaltrommcl gegeben wurde. Das Gemisch wurde zu einem Extruder des
üblicherweise für die Extrusion von organischen, thermoplastischen
Materialien verwendeten Typs geleitet (Typ W. X., hergestellt von Iddon Bros. Lcyland.
Lancs.) mit einem elektrisch beheizten Zylinder von einem Durchmesser von 3,18 cm. der mit einer
Schnecke ausgerüstet ist. deren Verhältnis von Länge zu Durchmesser 20: I beträgt und entsprechend dem
Typ und der Raumgestaltung, wie er für die Extrusion
von Polyamid empfohlen wird. Der Zylinder der Vorrichtung war ebenfalls mit Tcmpcraturaufzcichnungs-
und Rcgulicrungseinrichtungen im gleichen Abstand voneinander ausgerüstet, und diese waren so eingerichtet.
d."ö sie das folgende Temperaturprofil entlang dem Zylinder gaben: 32O°C an der Düse — 300
265 — 250 — 175° C am Einlaß. Unter Anwendung einer Schneckcngcschwindigkeit von etwa 20 UpM wurden die vermischten Körnchen durch eine zylindrische Düse mit einem Durchmesser von 3.18 mm cxtrudiert. um einen kontinuierlichen Stab von Verbundmaterial mit einem Durchmesser von etwa 3.68 mm zu ergeben.
265 — 250 — 175° C am Einlaß. Unter Anwendung einer Schneckcngcschwindigkeit von etwa 20 UpM wurden die vermischten Körnchen durch eine zylindrische Düse mit einem Durchmesser von 3.18 mm cxtrudiert. um einen kontinuierlichen Stab von Verbundmaterial mit einem Durchmesser von etwa 3.68 mm zu ergeben.
Ein cxtrudiertcr Stab mit einer Länge von 5.08 cm
wurde vorsichtig mit Chloroform (einem Lösungsmittel für das organische Polymere) extrahiert, wobei
der Rückstand aus Glas in Form eines Bündels von feinen Fasern bestand, die mit ihren Achsen in gleicher
Richtung an der langen Achse der ursprünglichen Verbundprobe lagen, d. h. in Extrusionsrichtung. Eine
mikroskopische Untersuchung (mit einem Abtast-Elektronenmikroskop) ergab, daß die Fasern von regelmäßigem
ellipsoidem Querschnitt waren und im allgemeinen einen Durchmesser von 3 bis 6 μ und ein
durchschnittliches Verhältnis von Länge/Durchmesser von 3>
100: 1 besaßen. Der Zugmodul des Stabes betrug
634GNm"2 im Vergleich zu einem Wert von 276GNm"2 eines ähnlichen Stabes aus unmodifiziertem
Polysulfon. der auf gleiche Weise getestet wurde.
Beispiel 2
Polysulfon und Glas I
Polysulfon und Glas I
Beispiel 3
Polypropylen und Glas 3
Polypropylen und Glas 3
Ein Gemisch, bestehend aus 30% (Gcw./Gew.) aus Körnchen von Glas 3 (MaschengröHc 5 bis 12) und
einem technischen Polypropylen (»Piopathenc« GVVM 22 IC! Limited) wurde unter im wesentlichen
den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 hergestellt und extrudiert. jedoch unter Anwendung einer
Schnecke des Typs, der zur Extrusion von Polyäthylen empfohlen wird, und es wurde folgendes Temperaturprofil
im dem Extruderzylinder angewendet:
2400C (Düse) — 240 — 200—180 ·-- 180 C (Einlaß).
Bei der Extraktion des cxtrudierten Stabes mit einer
Länge von 2,54 cm (1 inch) mit heißem Xylol blieb ein Rückstand von Glasfasern, die größtenteils ein sehr
hohes Verhältnis von Länge/Durchmesser, d. Ii.
» 100:1) hatten und in Extrusionsrichtung ausgerichtet
waren.
Beispiel 4
Polyäthylcntercphthalat und Glas 3
Polyäthylcntercphthalat und Glas 3
Ein Gemisch, bestehend aus 50 Gewichtsprozent Körnern von Glas 3 mit einer Maschengröße von 12
bis 14 und Polyethylenterephthalat mit einer reduzierten
spezifischen Viskosität von 0.94 (gemessen in einer Lösung in o-Chlorphcnol bei 25° C) wurde wie
im Beispiel 1 unter Anwendung folgenden Temperaturprofils extrudiert:
275° C (Düse) — 240 — 220 — 220 — 215C C (Einlaß).
Das Polyalkylenterephthalat wurde mit heißem o-Chlorphenol extrahiert. Eine mikroskopische Prüfung
des Rückstandes zeigte, daß das Glas in faseriger Form vorlag.
Die Arbeitsweise wurde unter Verwendung von 40 und 45 Gewichtsprozent Glas mit dem gleichen Resultat
wiederholt. Der Anstieg des Zugmoduls (0.1% Spannung) der extrudierten Stäbe, verglichen mit
Polyäthylenterephthalat allein, ergibt sich aus folgender Tabelle:
a) Ein Gemisch, bestehend aus 30 Gewichtsprozent aus Körnchen von Glas 1 (Maschenweite 14 bis 16)
wurde unter den Bedingungen von Beispiel 1 hergestellt und extrudiert. wobei das folgende Temperaturprofil
in dem Extruderzylinder angewendet wurde: 315° C (Düse) — 290 — 270 — 260 — 240" C.
Der extrudierte Stab besaß eine faserige Verbundstruktur, ähnlich derjenigen des vorstehenden Beispiels.
b) In einem weiteren Experiment unter den gleichen Bedingungen, jedoch unter Verwendung eines
feingemahlenen Glaspulvers mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 250 π\μ enthielt der Verbundstab
wenig Fasern, und es wurde unter dem Mikroskop beobachtet, daß die Masse des Glases in Form von
Kügelehen mit einem durchschnittlichen Durchmesser vnn 1.25 m μ. vorlag.
Glasgehalt | Volumprozent | 10 | Zugmodul | GNm : |
Gewichtsprozent | ' kg cm2 | 2.8 | ||
— | 25 | 1.86 | ||
45 | 22 | 5.75 | 8.1 | |
40 | Beispiel | 5.42 | ||
5 |
Poly(4-methylpenten-l) und Glas 3
Ein Gemisch, bestehend aus 30 Gewichtsprozent Körnern von Glas 3 der Maschengröße 14 bis 30 und
Körnern von technischem Poly(4-methylpenten-l (»TPX«. Qualität RT 14, ICI Limited) wurde in dei
im Beispiel 1 verwendeten Vorrichtung extrudiert jedoch unter Anwendung einer Schnecke des für di<
Extrusion von Polyäthylen empfohlenen Typs unc unter Anwendung folgenden Temperaturprofils ii
dem Extruder:
2900C (Düse) — 270 — 250 — 240 — 230° C (an
Einlaß).
Der opake (undurchsichtige) extrudierte Stab be stand aus einem Verbund von Glasfasern in eine
Grundmasse aus partiell kristallinem Polymeren.
Polymethylmethacrylat und Glas 7
Ein Glas mit der Zusammensetzung (Molprozent) von Glas 7 wurde gemahlen und zu Teilchen mit einem
Durchmesser zwischen 250 und 600 Mikron uesiebt. Es wurde mit Polymethylmethacrylatharz in" Form
von 1,5-mm-Kömern in Anteilen von 25 Gewichtsteilen Glas zu 50 Teilen Harz gemischt, und das Ge-
misch wurde aus einem Davenport Capillarviskometer mit einem 1-cm-Zylinder und einer 3-mm-Kapillare
bei Temperaturen von 200 bis 240° C extrudiert. Das Polymere wurde aus dem extrudierten Stab mit Chloroform
extrahiert, und das Rückstandsglas wurde untersucht.
Bei Extrusionstemperaturen unter 205° C war das Glas noch in Form von Körnern bei niedrigen Scherraten.
Bei 205cC war das Glas in Form von kurzen
Stäben bei einer Scherrate von 28 see"1 und wurden Fasern bei einer Scherrate von 620 see"1 erzeuct.
Bei Temperaturen von 220 und 240° C war das Glas in Form von Fasern bei allen Scherraten, wobei die
Fasern Durchmesser von 2 bis 10 Mikron hatten und bis zu 2 cm lang waren. 2<l
Beispiel 7
Polystyrol und Glas 7
Polystyrol und Glas 7
Glas 7 wurde gemahlen und zu Teilchen mit einem Durchmesser zwischen 250 und 600 Mikron gesiebt.
Es wurde dann mit Polystyrolharz (B 1001 MW) in Form von 100-Mikron-Kügelchen gemischt, um ein
Gemisch herzustellen, das 15 Gewichtsteile Glas zu 50 Gewichtsteile Polymeres enthielt. Das Gemisch
wurde aus einem Davenport Kapillarviskometer mit einem 1-cm-Zylindcr und einer 3-mm-Kapillarc unter
Anwendung von Scherraten von 0,4 bis 1800 sec^1
bei einer Temperatur von 240" C extrudiert.
Das Polymere wurde aus dem extrudierten Stab mit Chloroform extrahiert, und es wurde gefunden.
. laß das Rückstandsglas in Form von Fasern mit einem Durchmesser von 10 bis 50 Mikron und Längen bis
zu 2 cm vorlag.
C. Herstellung der Verbünde durch Spritzgießen
8
Polysulfon und Glas
55
Der im Beispiel 2a) erzeugte cxtrudicrte Stab wurde granuliert und zu Barren von etwa 50 χ 9 χ 3 mm
unter Anwendung einer automatischen Formvorrichtung Austin-Allen, Typ 25OP, bei einer Zylindertemperatur
von 310°C und einer Formtemperatur von
25° C geformt. Einer der Barren wurde mit Chloroform behandelt, um die organische Grundmassc zu
entfernen. Der Rückstand aus Glas bestand aus einer Masse feiner unregelmäßig dispergierter Fasern. Der
Biegemodul der Verbundbarren betrug 3,18 · 105 kg/ 2,54 cm7 im Vergleich zu 0,225 · 10s kg '2.54 cm2 Tür
einen Polysulfonbarren, der unter den gleichen Bedingungen hergestellt wurde.
D. Thermische Formung von laminierten Verbundbahnen
Beispiel 9
Polyvinylchlorid und Glas 4 B
Polyvinylchlorid und Glas 4 B
Eine Bahn von Glas 4 B mit einer Stärke von 0,5 mm wurde hergestellt, indem geschmolzenes Glas (Temperatur
380 bis 4000C) in die Quetschstelle einer Zweiwalzenmühle mit Walzen, die bei der gleichen
Geschwindigkeit und einer Oberflächentemperatur von 160° C rotieren, gegossen wurde. Es wurde ein
Stück der Bahn (15,24 ■ 10,16 cm bzw. 6" -3") von der Bahnlänge mit einem heißen Draht abgeschnitten,
zwischen zwei 1 mm dicken Bahnen eines klaren, harten Polyvinylchlorids (»Darvic« ICI Limited) eingeschichtet
und der Aufbau dann zwischen zwei Platten unter einem Druck von 2,11 kg/cm2 (30 Ib cm2)
und bei einer Temperatur von 175 bis 180cC zusammengepreßt.
Nach Entfernung von der Presse wurde der Aufbau schnell über 180 gebogen und für einige
Sekunden wieder zur Presse zurückgebracht, um ihn zu verdichten.
Nach Kühlung wurde das Verbundmaterial mit einer Bandsäge unterteilt und unter einem Mikroskop
untersucht. Es wurde gefunden, daß das Glas kein Anzeichen von Bruch zeigte.
E. Herstellung von glasfaserverstärkten Fasern
Ein Gemisch von 90 Gewichtsprozent Polypropylen-Polymerem
mit einer grundmolaren Viskosität von 3.2 dl/g und 10% Glas 3 wurde bei 3150C durch
ein F.inzelspinndüsenloch mit einem Durchmesser von 0,508 mm extrudiert, und es wurde ein Faden bei
einer Geschwindigkeit von 60,96 m'min aufgewunden. Das Glas, welches eine Anfangsteilchengröße
>300ιτΐμ hatte, war in der Faser sowohl als Fibrillen als auch als
Kügelchen vorhanden, wobei die Durchmesser im wesentlichen unter 5 μ lagen.
F. Verschiedene Verbundstoffe
Beispiel 11
Beispiel 11
Glas 4 B erhitzt man in einem Platintiegcl auf 300 C
und zieht einen Faden von 8 Mikron Durchmesser kontinuierlich von einem 1-mm-Loch im Boden des
Tiegels mit einer Geschwindigkeit von 13,4 m je Sekunde ab. Eine Menge des so erhaltenen Fadens wird
auf eine mittlere Länge von 6,35 mm zerhackt und mit Polypropylcngranulen vermischt. Das sich ergebende
Gemisch enthält 50 Gewichtsprozent Glas. Dieses wird zwischen Druckrollen, welche auf 120" C erhitzt
sind, gepreßt und ergibt ein Blatt, welches wahllos dispergierte Glasfasern enthält. Dieses Material ist
opak.
Beim Erhitzen auf 1800C kann das Verbundblatt
ohne Bruch der Glasverstärkung scharf gefaltet werden.
Ein Gemisch von etwa gleichen Teilen des Glases 11 und einem Polycarbonatharz wird auf 300" C erhitzt.
Durch Einsetzen eines erhitzten Stabes in die Schmelze, bis er die untere Glasschicht berührt, und durch Zielhen
nach auswärts, wird eine Verbundfaser abgezogen,
welche aus mit Polycarbonat überzogenem Glas besteht. Bei 270' C kann diese Faser über eine Kante
scharf gebogen werden, ohne daß der Glaskern bricht.
Beispiel 13
20 Gewichtsteile des Glases 5 werden grob gepulvert und mit 80 Gewichtsteilen Polyäthylen (»Rigidex
2000«) des Schmclzflußindexes 0.2 vermischt. Das
Gemisch extrudiert man bei einer Formtemperatur von 190 C zu einem Verbundstab von 3.175 mm
Durchmesser. Die mikroskopische Prüfung von Abschnitten zeigt, daß das Glas in der Form von Fasern
vorliegt, welche parallel zur Achse des Stabes liegen.
Beispiel 14
Eine Menge Fasern des Glases 4. welche wie im Beispiel 11 bereitet wurden, wird bis auf eine mittlere
Länge von 6.35 mm zerhackt und auf einem durchlöcherten Metallboden zu einer lockeren Matte geformt.
Die Matte wird dann mit einer I0%igen Lösung von Polysulfon in Mcthylcnchlorid (Union Carbide)
gründlich imprägniert, und man läßt sie trocknen. Die imprägnierte Matte verfestigt man durch
lOminutiges Formpressen bei 280 C und 7.03 kg cm2.
Nach dem Abkühlen behandelt man einen Teil des Blattes mit aufeinanderfolgenden Portionen heißen
Chloroforms, um das organische Polymere zu entfernen. Die mikroskopische Prüfung des faserigen
Glasrückstandes zeigt, daß viele Fasern an Zwischenabschnitten zusammengeschmolzen sind und die Fasern
ohne Bruch nicht getrennt werden können.
Polyteirafluoräthylen mit den Gläsern 10 und 1
Fin Gemisch, welches aus 33,3 Gewichtsprozent gepulverten Glases 10 Idurch ein 52maschiges Sieb
hindurchgehend) und Polytetral1uoräthylen-»Fluon« G 163 [ICl Limited]) Pulver besteht, wird innig gemischt.
Eine Menge dieses Gemisches überträgt man zu einer positiven Preßform und einer Scheibe von
ίο 40 mm Durchmesser und 5 mm Dicke, welche dadurch
gebildet wird, daß man 15 Minuten bei einer Temperatur
von 380"C einen Druck von 14 t je 6.5 cm2 anwendet.
Nach dem Abkühlen wird die Beständigkeit der Scheibe gegen Kompression gemessen, indem man sie
zwischen zwei parallele Platten bringt un<· für 30 Minuten
eine Belastung quer darüber von 173 kg cm2
aufbringt. Man findet, daß die Dicke der Scheibe um 3,1% vermindert ist im Vergleich zu 7.0% für eine
unmodifizierte »Fluon«-Scheibe, welche in gleicher Weise bereitet und getestet wurde. Der Versuch wird
unter Verwendung des Glases 1 wiederholt. Beim Kompressionstest wird diese Verbundscheibe in der
Dicke um 2,5% vermindert. Bei einem weiteren Vcrsuch mit einem Gemisch aus »Fluon«,Glas 1. wobei
das Verformen bei 250"C ausgeführt wurde (d.h. unterhalb der »Gelierungstemperatur« des organischen
Polymeren, jedoch oberhalb des Tg des Glases),
bildet sich eine ein Ganzes ausmachende Scheibe.
welche eine Dickenverminderung von 6.0% beim Kompressionstest ergibt. Eine Kontrollprobe, welche
nur »Fluon« enthält und ebenfalls bei 250 C verformt wurde, bricht, wie erwartet, wenn die Kompressionsbelastung aufgebracht wird.
Claims (5)
1. Verbundmaterial, enthaltend ein organisches Polymeres und ein anorganisches Oxydglas, dadurch
gekennzeichnet, daß das Glas eine Übergangstemperatur im Bereich von 100 bis 400 C, vorzugsweise 120 bis 350' C besitzt.
2. Verwendung des Verbundrnaterials nach Anspruch
1 zum Herstellen von Formkörpern, da- t0
durch gekennzeichnet, daß man zwei oder mehrere beschichtete Stäbe oder Litzen kombiniert, hitzeerweicht
und verfestigen läßt, die durch Beschichten von Stäben oder Litzen aus dem Glas mit PoIymerem
oder Stuben oder Litzen aus Polymerem mit dem Glas hergestellt wurden.
3. Verwendung des Verbundmaterials nach Anspruch 1 zum Herstellen von geformten Gegenständen
durch Vermischen von Glas und Polymerem und gleichzeitiger Verformung dieser beiden
Komponenten, indem man die Komponenten des Verbundes zum Fluß bringt und das Glas, das
Polymere und die Verarbeitungstemperatur so aufeinander abstellt, daß die Viskosität des Glases
(bei der Verarbeitungstemperatur, jedoch separat bei einer Scherrate von 10 see"1 gemessen) das
0,1- bis lOOOfachc der Viskosität des Polymeren beträgt (ebenfalls bei der Verarbeitungstemperatur,
jedoch separat bei einer Scherrate von 10 see"1
gemessen).
4. Verwendung des Verbundmaterials nach Anspruch 1 zum Herstellen von glasfaserverstärkten
Polymerfasern durch Schmelzspinnen des Verbundes,
wobei die Viskosität des Glases (bei der Verarbeitungstemperatur, jedoch separat bei einer
Scherrate von 10see"' gemessen) das 1- bis
lOOfache der Viskosität des Polymeren bei der Spinntemperatur beträgt.
5. Verwendung des Vcrbundmaterials nach Anspruch 1 zum Herstellen von Schichtstoffen durch
Verfestigenlassen des schichtenförmigen Verbundes, der durch Aufbringen des Glases in Bahnoder
Flockenform auf Polymerbahnen oder -flokken erhalten wurde.
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