DE2240153C2 - Verfahren zum Auskleiden eines Kanals - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Ein derartiges Verfahren ist aus der GB-PS 10 39 836 bekannt. Es dient der Instandsetzung von schadhaften Kanälen oder Durchgängen, die durch die Innenwände von unterirdisch verlegten Rohren begrenzt sein können oder in Form unterirdischer Tunnel oder Schächte, wie z. B. Abwasserkanäle oder Kohlenschächte, ausgebildet sein können. Dazu wird eine schlauchförmige Auskleidung in den schadhaften Kanal eingeführt, deren Außenumfang wesentlich kleiner als der Innenumfang des Kanals ist. Nach erfolgter Einbringung in den Kanal wird die Auskleidung durch Aufweitung in Anlage gegen die Innenwand des Kanals gebracht und mit dieser mittels eines in die Auskleidung eingebrachten Klebematerials verklebt. Das Klebematerial ist in zäh-elastischer, nichtklebender Form, z. B. als harzgetränkte Filzwicklung, auf der Außenseite der Auskleidung aufgetragen und wird infolge der Erwärmung der Auskleidung bei deren Aufweitung gegen die Kanalwand weich und damit klebefähig gemacht, worauf es sich verfestigt und aushärtet. Dabei verbindet sich das Klebematerial unmittelbar mit der Kanalwand. Infolge ihres zäh-elastischen Klebematerialbestandteils ist die bekannte Auskleidung häufig nicht im erwünschten Maße flexibel, um im nicht-aufgeweiteten Zustand auch um Abknickungen in den Kanal eingeführt werden zu können. Desweiteren tritt an Oberflächenunregelmäßigkeiten der Kanalinnenwand eine zusätzliche lokale Beanspruchung des aufgeweiteten und damit an sich schon stark beanspruchten Auskleidungsmaterials auf, was u. U. zu Einrissen oder Perforationen der Auskleidung und damit zu Undichtigkeiten des ausgekleideten Kanals führen kann. Schließlich muß die

Kanalwand vor dem Einführen der Auskleidung gereinigt werden, um eine sichere Verklebung zu gewährleisten. Eine derartige Reinigung ist jedoch mühsam und zeitraubend und in vielen Fällen überhaupt -nicht durchführbar.

Demgegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welches eine verbesserte Einführung der Auskleidung in den Kanal ermöglicht und bei hoher Abdichtungssicherheit eine vorherige Reinigung des auszukleidenden Kanals entbehrlich macht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

Das erfindungsgemäße Verfahren benutzt eine Auskleidung, die erst kurz vor dem Einbringen in den Kanal mit flüssigem Harz getränkt wird und daher eine ausreichend hohe Flexibilität besitzt, um während des Einbringens in den Kanal allen auftretenden Kanalverläufen auch Abknickungen folgen zu können. Um einen Austritt des flüssigen Harzes aus der Auskleidung während des Einbringungsvorganges zu verhindern, ist die Auskleidung an ihrer Außenseite mit einer undurchlässigen Schicht versehen. Desweiteren ist der Außenumfang der Auskleidung ungefähr gleich dem Innenumfang des Kanals gewählt, so daß die Auskleidung zur Anlage an die Kanalinnenwand allenfalls nur schwach gedehnt zu werden braucht. Eine gewisse Dehnung der Auskleidung, die mit einer geringen Elastizität der Auskleidungsmaterialien verbunden ist, vermeidet, daß die Auskleidung in bezug auf den auszukleidenden Kanal genaue Maße benötigt.

Infolge der nur geringen Dehnung der Auskleidung bei ihrer Anlage an die Kanalinnenwand wird eine hohe Bruchsicherheit der Auskleidung selbst bei extremen Oberflächenregelmäßigkeiten der Kanalinnenwand und damit eine entsprechend hohe Abdichtungssicherheit des ausgekleideten Kanals gewährleistet. Um im Hinblick auf diese Dimensionierungsvorschrift für den Außenumfang der Auskleidung ein müheloses Einbringen der Auskleidung in den Kanal sicher zu stellen, wird die Auskleidung in flachem Zustand in den Kanal eingebracht. Nach erfolgtem Einbringen in den Kanal wird die Auskleidung durch ein flüssiges oder gasförmiges Druckmittel aufgeblasen, wodurch sie sich — ohne größere Dehnung — an das Querschnittsprofil des Kanals anpaßt. Aufgrund der undurchlässigen Schicht auf der Außenseite der Auskleidung wirkt die Kanalinnenwand für die aufgeblasene Auskleidung nur als Form, nicht aber als Träger. Eine Verbindung zwischen Kanalinnetiwand und Auskleidung, wie dies bei dem eingangs erörterten Stand der Technik der Fall ist, erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht. Vielmehr steht die Auskleidung nach erfolgter Aushärtung des Harzes frei. Infolge der fehlenden Verbindung zwischen Kanalinnenwand und Auskleidung entfällt eine vorherige Reinigung oder Präparierung der Kanalinnenwand, wodurch die Verfahrensdauer und die Verfahrenskosten gegenüber dem eingangs erörterten Stand der Technik wesentlich geringer gehalten werden können.

Ausgestaltungen des Verfahrens nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen beschrieben. Dabei gewährleisten die Merkmale nach Anspruch 2 eine gleichmäßige Verteilung des flüssigen Harzes innerhalb der Auskleidung, so daß die Auskleidung nach erfolgtem Aushärten des Harzes im wesentlichen gleichförmige, mechanische Eigenschaften ohne Defektstellen auf-

weist. Die Merkmale nach Anspruch 3 verhindern ein unkontrolliertes Einbringen der Auskleidung in den Kanal gegen Ende des Einbringungsvorganges und damit unerwünschte Störungen des Verfahrensablaufs.

Es folgt die Beschreibung eines Ausfühmngsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische, perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Herstellung einer Auskleidung, wie sie bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Verwendung findet; ι ο

F i g. 2 uiid 4 einen Querschnitt bzw. eine perspektivische Ansicht einer Auskleidung im Zustand vor Einführung in einen auszukleidenden Kanal;

Fig.3 einen Querschnitt durch einen mit der Auskleidung nach F i g. 2 und 4 ausgekleideten Kanal;

F i g. 5 einen Querschnitt durch einen nur im Bereich seines Bodens mit einer Auskleidung versehenen Abwasserkanal;

Fig.6 einen Querschnitt durch ein mit einer Auskleidung versehenes Rohr;

Fig. 7 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Einbringen einer Auskleidung nach F i g. 2 in einen auszukleidenden unterirdischen Kanal;

F i g. 8 einen Längsschnitt durch das Endstück einer Auskleidung;

Fig.9 eine schematische Ansicht des Verfahrensablaufs beim Auskleiden eines unterirdischen Kanals, wobei die Abwasserströmung in dem Kanal mittels einer Staumauer unterbrochen wird.

F i g. 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung einer schlauchförmigen Auskleidung, mit der Rohre oder unterirdische Kanäle ausgekleidet werden.

Die dargestellte Vorrichtung umfaßt einen Ständer 10, der eine Rolle aus flachem faserförmigem Material, beispielsweise Nadelfilz 12 trägt. Der Nadelfilz wird während der Herstellung der schlauchförmigen Kunststoff-Auskleidung von einer Rolle zugeführt.

Neben dem Ständer 10 ist ein weiterer Ständer 14 angeordnet, der eine Rolle aus einem flach zusammengelegten Schlauch 16 trägt. Der Schlauch 16 besteht aus einem Material, das relativ undurchlässig für Flüssigkeiten ist, im vorliegenden Beispielsfall aus Kunststoffmaterial, z. B. Polyäthylen. Der Schlauch 16 kann in bekannter Weise hergestellt werden, z. B. durch Extrudieren, Falten oder Nahtschweißen. Bei der Herstellung der Auskleidung läuft der Polyäthylen-Schlauch 16 über den Filz 12, wenn beide Materialien abgerollt werden. Der Schlauch 16 und der Filz 12 werden durch eine Nähvorrichtung 18 geführt. Beim Durchlaufen der Strecke vom Ständer 10 zur Nähvorrichtung 18 wird der Filz 12, der mehr als doppelt so breit ist wie der Schlauch 16, um den Schlauch 16 herumgefaltet, so daß sich die gegenüberliegenden Kanten des Filzes 12 überlappen, wie i.i Fig. 1 dargestellt ist. Die sich überlappenden Kanten werden durch einen Nähfuß 20 der Nähvorrichtung 18 zusammengenäht, so daß sich ein Filzschlauch ergibt, der den Polyäthylen-Schlauch 16 umhüllt. Anstelle einer genähten Verbindung können die sich überlappenden Kanten durch Klebstoff oder durch Schweißen miteinander verbunden werden. Darüber hinaus ist eine Verbindung der Kanten nicht unbedingt erforderlich. Die so hergestellte, zusammengesetzte Schlauchanordnung wird durch zwei Zuführungswalzen 22 geführt, die jeweils aus einer Rolle mit Kunststoffolie, z. B. Polyäthylen-Folie bestehen. Beide Rollen Kunststoffolie sind breiter als die zusammengesetzte Schlauchanordnung, die zwischen den Walzen 22 hindurchgeführt wird. Dabei werden die dünnen Folien der genannten Rollen von oben und unten her der flach liegenden Schlauchanordnung zugeführt, wobei sich die zusammengesetzte Schlauehanordnung in Richtung des Pfeils 24 (Fig. 1) vorwärts bewegt Die sich überlappenden Kanten der zugeführten Folien werden mittels Warmversiegelungsköpfe 23 verschweißt, so daß eine schlauchförmige Kunststoffolie die erwähnte Schlauchanordnung einhüllt In F i g. 2 ist der resultierende Aufbau, wenn auch nicht maßstabgetreu, dargestellt Die einzelnen Schichten der ScWauchanordnung sind der Übersichtlichkeit wegen so gezeichnet als ob sie deutlich voneinander getrennt seien. Tatsächlich besitzen sie einen innigen Berührungskontakt, obwohl die Schichten in diesem Zustand noch nicht fest miteinander verbunden sind. Und zwar besteht die schlauchförmige Kunststoff-Auskleidung aus dem inneren Schlauch 16 aus Polyäthylen, dem mittleren Schlauch aus Nadelfilz 12 und aus dem äußeren Schlauch 26 aus Polyäthylen. Die Schweißkanten des äußeren Schlauchs 26 sind in Fig. 2 mit 28 bezeichnet.

Eine andere Möglichkeit zur Herstellung der Auskleidung besteht darin, den inneren Schlauch 16 durch Flüssigkeitsdruck aufzublasen und den mittleren Schlauch aus Nadelfilz sowie den äußeren Schlauch 26 aus Polyäthylen um den aufgeblasenen Schlauch herumzuwickeln. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, ein kardiertes Gewebe einer rotierenden Spindel zuzuführen, um eine gleichmäßige zylindrische Wicklung mit sich überlappenden Wicklungslagen herzustellen, die kontinuierlich von der Spindel abgenommen wird. Längs der Spindelachse wird dann der innere Schlauch 16 in die Wicklung eingeführt.

Um beispielsweise die Oberfläche eines unterirdischen Abwasserkanals auszukleiden, wird die schlauchförmige Auskleidung gemäß F i g. 2 in der Weise behandelt, daß der Filz 12 mit unausgehärtetem Kunstharz getränkt wird. Als besonders günstig hat sich hierfür ein anhand Fig. 7 erläutertes Verfahren erwiesen. Dabei wird der äußere Schlauch 26 durchbohrt und das unausgehärtete Harz eingepumpt oder eingespritzt. Bei einem anderen Verfahren wird das Harz durch lange Rohre eingespritzt, die zwischen dem inneren und dem äußeren Schlauch längs des Schlauchs 26 verlaufen. Das Harz wird von dem Filz 12 schnell aufgesaugt, der auf diese Weise getränkt wird. Falls das Harz nicht über den Filz 12 verteilt wird, kann zur Verbesserung der Harzverteilung im Filz die abgeflachte, getränkte Auskleidung durch den Walzenspalt zweier Preßwalzen geführt werden (F i g. 7).

Solange das Harz nicht aushärtet, ist die schlauchförmige Auskleidung noch dehnbar. Um einen Abwasserkanal mit der schlauchförmigen Auskleidung zu versehen, wie es in F i g. 3 dargestellt ist, wird die Auskleidung einfach in den Kanal eingeführt. Anschließend wird die Auskleidung z. B. mit Druckluft aus einem Gebläse oder Kompressor aufgeblasen, so daß sie sich gegen die Kanalwand formschlüssig anlegt (Fig.3). Zum Aufblasen wird die Auskleidung an ihren Enden verschlossen. Alternativ können innerhalb der Auskleidung aufblasbare Taschen vorgesehen werden. Das in der Auskleidung befindliche unausgehärtete Harz kann nun in der aufgeblasenen Auskleidung auf natürliche Weise oder durch Wärmeeinwirkung aushärten. Auf welche Weise das Harz aushärtet, hängt von der Art des Harzes ab. Beim Aufblasen wird die Auskleidung nach außen gegen die Kanalwand gepreßt, wie es in Fig.3

durch Pfeile angezeigt ist. Ferner zeigen die F i g. 7 bis 9, im einzelnen, wie die schlauchförmige Auskleidung im Abwasserkanal angeordnet wird. Ein fertiges, mit der Auskleidung versehenes Rohr 30 ist in Fig.6 veranschaulicht.

Um einen ganzen Abwasserkanal oder eine ganze Rohrleitung auszukleiden, kann es nötig sein, mehrere schlauchförmige Auskleidungen zu verwenden, die überlappt und/oder mit den Enden verbunden werden. Das Verfahren, bei dem Flüssigkeitsdruck angewandt wird, um die Auskleidung gegen die zu überziehende Oberfläche zu pressen, wird in jedem einzelnen Fall erläutert.

Der innere Schlauch 16 kann aus einem Material bestehen, das fest mit dem Harz verbunden ist. Es kann aber auch erst mit dem Harz, nachdem dieses vom Filz 12 aufgesaugt wurde, fest verbunden werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den inneren Schlauch 16 nach dem Aushärten des Harzes von dem Filz 12 zu entfernen. Diese Alternativen hängen von den Werkstoffen für den inneren Schlauch 16 und dem verwendeten Harz ab.

Wie in Fig.7 dargestellt ist, wird eine vorgeformte schlauchförmige Auskleidung, wie sie anhand von F i g. 2 beschrieben wurde, gefaltet in einen Aufnahmebehälter 32 gebracht, von wo die Auskleidung 34 über eine Oberwalze 36 geführt wird. Die Auskleidung 34 wird dann nach unten durch je zwei Mittelpreßwalzen 38, 40, 42 in den Walzenspalt von zwei Walzen 44 geführt. Die Außenfläche dieser beiden Walzen 44 besteht aus zusammenpreßbarem, elastischem Material 46, wie z. B. Polyurethanschaum. Die aus dem Aufnahmebehälter 32 kommende Auskleidung ist noch nicht mit Harz getränkt. Um das notwendige Harz einzuführen, wird auf beiden Seiten der abgeflachten Auskleidung im Bereich vor den Walzen 38 ein Schnitt im äußeren Schlauch 26 angebracht und durch diesen eine Düse 48 eingeführt, die über Pumpen P mit Harz aus einem Behälter 50 versorgt wird. Nach Anbringen des Schnitts werden die Pumpen in Gang gesetzt, und zwar solange, bis genügend Harz in den Filz 12 eingeführt ist. Dies ist daran zu erkennen, daß sich das Harz in demjenigen Bereich des Filzes 12 aufstaut, der von den Walzen 44 bis zu der Düse 48 verläuft Während des Schneidens und Einspritzens wird die Auskleidung langsam nach unten bewegt, wobei die Düse der Bewegung der Auskleidung folgt Solange genügend Harz in den Filz 12 eingespritzt ist werden beide Pumpen abgeschaltet die Düse entfernt und ein Flickstück am Schlitz angebracht Das Flickstück, das in zweckmäßiger Weise eine selbstklebende Preßmasse sein kann, wird an der Auskleidung angebracht bevor

weiteres ersichtlich ist muß man die Schnitte in dem äußeren Schlauch 26 genügend weit oberhalb der Walzen 38 anbringen, damit genügend Harz eingespritzt und das Flickstück angebracht werden kann, bevor die Auskleidung die Walzen 38 erreicht Während des ganzen Vorgangs bewegt sich der mit dem Schnitt versehene Bereich der Auskleidung auf die Walzen 38 zu. Wenn sich die Auskleidung zwischen den Walzen 38, 40 und 42 nach unten bewegt unterstützen diese die Einarbeitung des Harzes in den Filz 12. Diese Einrichtung ist im Walzenspalt zwischen den Walzen 44 vollständig beendet Sobald sich die Auskleidung mit dem eingefüllten Harz den Preßwalzen nähert, wird ein weiterer Schlitz in dem äußeren Schlauch 26 angebracht und weiteres Harz in den Filz 12 eingespritzt Anschließend wird wiederum ein Flickstück angesetzt. Dieser Vorgang wird längs der ganzen Auskleidung wiederholt, so daß die Auskleidung nach Verlassen der Walzen 44 vollständig mit Harz getränkt ist.

Die Auskleidung wird beim Verlassen der Walzen 44 von einem Förderband 55 aufgenommen, das im Falle einer unterirdischen Verlegung der Auskleidung diese nach unten bewegt und in einen Kanalschacht 52 absenkt.

Das Förderband 55 wird durch einen schlupffreien Antrieb angetrieben, der nicht freilaufen kann. Dadurch wird eine gleichmäßige Zuführung der Auskleidung erreicht, was ansonsten nur schwierig zu erreichen wäre. Falls die Auskleidung auf eine größere Tiefe abgesenkt werden soll, kann das Gewicht des abgesenkten Auskleidungsabschnitts sehr groß werden. Hierdurch könnte der Fall eintreten, daß die Auskleidung das Förderband antreibt, was jedoch dadurch verhindert wird, daß das Förderband mit einem nicht freilaufenden Antrieb versehen ist. Die Haftreibung zwischen dem Förderband und dem darauf liegenden Auskleidungsabschnitt wirkt somit als Bremse und stützt die in den Kabelschacht herabgelassene Auskleidung ab. Darüber hinaus wird die Auskleidung ohne Abwendung einer Klemm- oder Preßkraft herabgelassen. Dies ist wichtig, weil das Harz noch flüssig ist und bei Anwendung einer Klemm- oder Preßkraft die Gefahr bestünde, daß das Harz an manchen Stellen verdrängt wird, was zu einer ungleichmäßigen Verteilung in der Auskleidung nach Aushärten des Harzes führen würde. Um einen Freilauf des Antriebs für das Förderband 55 zu vermeiden, kann der Antrieb aus einem nicht-reversierenden Schneckengetriebe bestehen oder aus einem elektrischen Motor mit induktiver Unterbrechung bestehen.

Zur besseren Handhabung der Auskleidung kann diese mit Endversteifungen versehen werden. In diesem Zusammenhang zeigt Fig.8 das Endstück einer Auskleidung. Der größte Teil der Auskleidung besteht aus den inneren und äußeren Schläuchen 16 und 26 aus dehnbarem polymerem Material und aus dem dazwischen liegenden, harzgetränkten Filz 12. Im Bereich des Endstücks der Auskleidung ist der Filz 12 durch einen schlauchförmigen Gewebeabschnitt 54 aus einem fest gewobenen Gewebe ersetzt der mit dem Filz 12 vernäht ist. Das Gewebe für den Abschnitt 54 besteht in bevorzugter Weise aus einfach gewobenem Polypropylen, das auf beiden Seiten von den inneren und äußeren Schläuchen 16 und 26 aus polymerem Material bedeckt ist An seinem freien Ende ist der Gewebeabschnitt 54 durch zwei Streifen 56 und 58 eines beidseitig selbstklebenden Bandes mit den Schläuchen 16 und 26 aus polymerem Material verbunden. Vor dem Ende des Abschnitts 54 ist cir, Schütz 60 vollständig durch einen Teil der Schlauchwand geführt Zwischen den äußeren Schlauch und dem Abschnitt 54 sowie zwischen dem inneren Schlauch und dem Abschnitt 54 sowie zwischen dem inneren Schlauch und dem Abschnitt 54 ist jeweils ein als Verstärkung dienendes, beidseitig klebendes Flickstück 62 rund um den Schlitz 60 geklebt Dadurch wird vermieden, daß während des Einbringens der Auskleidung Luft in den Filz 12 eindringt

Um die Auskleidung z. B. in einen Abwasserkanal einzuführen, ist am vorderen Ende der Auskleidung ein Seil 64 angebracht Das Seil 64 wird in einen ersten Kanalschacht 68 herabgelassen, dann längs des Abwasserkanals 70 zu einer Umlenkrolle 72 geführt und von dort durch einen zweiten Kanalschacht 74 zu einer "Winde 76 geführt Das vordere Ende der Auskleidung

wird durch die Walzen 38 bis 44, die in F i g. 7 dargestellt sind, längs des Förderbandes 55 und hinab in den ersten Kanalschacht 68 geführt. Sobald das Ende des Gewebeabschnilts 54 etwa die Walzen 44 erreicht hat, werden in der Auskleidung Schlitze angebracht und die erste Harzfüllung eingespritzt. Die Auskleidung bewegt sich mit kleiner, konstanter Geschwindigkeit durch die Walzen 38 bis 44 längs des Förderbands 55 in den Kanalschacht 68. Anschließend wird es durch den Abwasserkanal 70 gezogen, indem das Seil 64 auf die Winde 76 aufgewickelt wird. Das Seil 64 ist am vorderen Ende 86 der Auskleidung befestigt, das den Gewebeabschnitt 54 aufweist. Sobald der letzte Teil der mit Harz getränkten Auskleidung über das Förderband 55 zum Kanalschacht 68 gleitet, wird die Haftreibung zwischen der Auskleidung und dem Förderband 55 in dem Maße geringer, wie die Länge der Auskleidung auf dem Förderband 55 abnimmt. Es besteht daher die Gefahr, daß das Gewicht der in den Kanalschacht 68 herabhängenden Auskleidung ausreicht, um die Auskleidung vom Förderband 55 zu ziehen, so daß sie unkontrolliert in den Schacht fällt. Um dies zu verhindern, ist an dem ebenfalls mit dem Gewebeabschnitt 54 versehenen Endstück 84 der Auskleidung ein Seil 80 befestigt, das mit Hilfe eines am Förderband 55 befestigten Klemmstücks 82 festgehalten ist. Auf diese Weise wird die Absenkung des letzten Teils der mit Harz verstärkten Auskleidung gesteuert.

Sobald die Auskleidung im Abwasserkanal 70 abgesenkt ist, werden beide mit dem Gewebeabschnitt 54 verstärkte Enden 84, 86 der Auskleidung dicht abgeschlossen. Anschließend wird durrh den Schlitz 60 ein Luftschlauch 88, dessen freies Ende durch einen starren Ring 90 gebildet wird, in die Auskleidung eingeführt. Der Ring 90 wird so gedreht, daß er sich ähnlich wie ein Knopf in einem Knopfloch hinler dem Schlitz 60 festsetzt. Sobald der Luftschlauch 88 richtig angeordnet ist, kann über ein Gebläse 92 Druckluft in die Auskleidung geblasen werden, welche sich dadurch aufbläst und gegen die Wände des Abwasserkanals 70 gepreßt wird. Die Auskleidung erhält so eine Form entsprechend den Wänden des Abwasserkanals 70. Die eingeblascnc Luft bewegt die geschlossenen Enden 84, 86 in entgegengesetzte Richtungen zueinander, wodurch Falten in den verschiedenen Schichten der Auskleidung beseitigt werden. Die Druckluft wird der Auskleidung so lange zugeführt, bis das Harz, mit dem der Filz 12 getränkt ist. völlig ausgehärtet ist. Um eine übergroße Wärmeentwicklung in der Auskleidung, die zum Schmelzen des inneren Schlauchs 16 führen könnte, zu vermeiden, wird der von der Kanalwand abfallende, vordere Teil der Auskleidung an einer Stelle aufgeschnitten, um eine Öffnung 94 zu bilden, durch welche Luft aus dem Inneren der Auskleidung strömen kann, welche die sich bildende Wärme abführt und die Temperatur innerhalb der Auskleidung auf einem zulässigen Wert hält. Der Umstand, daß Luft durch die Öffnung 94 entweichen kann, beeinflußt das Aufblasen der Auskleidung in keiner Weise. Sobald das Harz ausgehärtet ist, werden die Enden der Auskleidung längs der gestrichelten Linien 96 in F i g. 9 abgeschnitten und durch die Kanalschächte 68 und 74 aus dem Abwasserkanal 70 entfernt Der innere Polyäthylen-Schlauch 16 kann gegebenenfalls innerhalb der Auskleidung im Kanal 70 gelassen werden oder kann ebenfalls aus dem Kanal 70 gezogen werden. Es hat sich herausgestellt, daß der harzgelränkte Filz 12 nach erfolgtem Aushärten eine harte, glatte und undurchlässige Oberfläche bildet, die so widerstandsfähig ist, daß sie von den meisten Flüssigkeiten nicht angegriffen wird. Daher können diese Flüssigkeiten ohne einen inneren Polyäthylen-Schlauch 16 direkt geführt werden.
In einigen Fällen kann es sein, daß nur ein Teil des Kanals überzogen werden muß, so daß die Verwendung einer Auskleidung in Schlauchform unnötig ist. In solchen Fällen kann z. B. eine Auskleidung, wie sie in F i g. 4 dargestellt ist, verwendet werden. Diese Auskleidung besteht aus einer inneren Schicht 320 aus Filz, der aus gleichem Material wie der Filz 12 besteht. Die Schicht 320 ist zwischen zwei dünnen Kunststoffolien 340,360 eingebettet. Die beiden Kunststoffolien sind an den sich überlappenden Kanten 380 miteinander verbunden, so daß schließlich eine schlauchförmige Umhüllung für die Filzschicht 320 gebildet wird. Die Filzschicht 320 wird wiederum vor der Verwendung mit unausgehärtetem Kunstharz getränkt. In Fig. 5 ist als Beispiel ein Kanal dargestellt, dessen Boden mit einer plattenförmigen Kunststoff-Auskleidung gemäß Fig.4 überzogen ist. Die Auskleidung wird über den Boden des Kanals gelegt. Dann läßt man eine Flüssigkeit, z. B. das Abwasser selbst oder irgendein anderes flüssiges Medium, über eine Auskleidung fließen, damit sie an den Boden angepreßt wird und die'Form des Kanalbodens annimmt. In jedem Fall wird die Auskleidung durch den vom Gewicht der Flüssigkeit herrührenden hydrostatischen Druck in die Rinne 400 des Kanals gepreßt (Fig. 5) und damit der Kanalbogen überzogen. Anschließend wird das Harz ausgehärtet oder man läßt es aushärten.

Anstelle von Nadelfilz können auch andere Materialien ggfs. auch zusammen mit dem Filz verwendet werden. Voraussetzung ist aber, daß dies ein faserförmiges. flaches Gebilde ist. das vor der Anpassung der Auskleidung an die auszukleidende Oberfläche mit unausgehärtetem Harz getränkt wird. Solche faserförmigen flachen Gebilde können auch durch drahtförmige oder andere Materialien verstärkt werden. Sie können ein Trägergewebe enthalten, an welche das Filzgewebe befestigt ist, z. B. angenäht ist. Das faserförmige flache Gebilde erhält dadurch eine Festigkeit und Zähigkeit. Hierfür kommen Füzvlies oder ein Web- oder Stickstoff in Betracht. Das Gebilde kann darüberhinaus eine Glasfasermatte oder ein bandförmiges Vlies enthalten oder daraus zusammengesetzt sein.

Vorzugsweise wird ein Filz aus synthetischen Fasern z. B. Polyester, Nylon oder Acrylfasern verwendet. Es hat sich herausgestellt, daß Polyesterfasern am geeignetsten sind, da sie chemische Beständigkeit besitzen. Bei Verwendung von Nadelfilz kann dieser Fasern mit unterschiedlicher Stärke enthalten. In einigen Fällen werden für den Nadelfilz durchsichtige Fasern verwendet, die mit einem durchsichtigen Harz getränkt sind, um eine transparente Auskleidung zu erhalten.

Vorzugsweise wird ein nur wenig exothermes Harz verwendet, d. h. ein Harz, das dann, wenn es aushärtet oder ausgehärtet wird, wenig Wärme abgibt Wird aber ein Harz verwendet, das während des Aushärtens beträchtliche Wärme abgibt, dann sollte dafür gesorgt werden, daß ein Material für die inneren und äußeren Schläuche 16 und 26 bzw. die Schichten 340 und 360 gewählt wird, das der während des Aushärtens gebildeten Wärme stand hält Im beschriebenen Beispielsfall wurde hauptsächlich Polyesterharz verwendet obwohl auch Epoxyharz geeignet ist Polyesterharz hat den Vorteil, daß es ohne zusätzliche Wärmezufuhr aushärtet Durch Verwendung eines

Katalysators kann die Aushärtezeit verändert werden. Bei einem Polyesterharz mit Kobalt als Beschleuniger wurde bei diesem Verfahren Cyclohexanperioxid als Katalysator verwendet. Das Harz kann gegebenenfalls durch weitere Zusätze eingefärbt und schwer entflammbar gemacht werden.

Das für den inneren Schlauch 16, den äußeren Schlauch 26 und die äußeren Schichten 340 und 360 verwendete Material kann z. B. aus Polyäthylen, PVC, Butyl, Gummi, Zellophannitrat, Neopren oder Polyester sein. Wenn eine schlauchförmige Auskleidung hergestellt werden soll, sollte der innere Schlauch vorzugsweise aus einem Material bestehen, das eine hohe Undurchlässigkeit gegenüber Flüssigkeiten besitzt, so

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daß beim Formen der Auskleidung mittels Flüssigkeitsdruck ein Druckflüssigkeitsaustritt durch die Auskleidung hindurch verhindert wird. Normalerweise wird der äußere Schlauch der Auskleidung aus dem gleichen Material bestehen, obwohl dies nicht unbedingt erforderlich ist. Der äußere Schlauch muß normalerweise nicht so undurchlässig sein wie der innere Schlauch, da der Flüssigkeitsdruck gewöhnlich im inneren Schlauch aufgebracht wird, um die schlauchförmige Auskleidung dem zu überziehenden Kanal oder Durchgang anzupassen. Die Materialien des äußeren und inneren Schlauchs können auch unterschiedlich gewählt werden.

Hierzu 4 Biätt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Auskleiden eines Kanals unter Ausbildung eines steifen Auskleidungsrohrs für den Kanal, bei dem eine Auskleidung, welche eine mit Harz getränkte Verstärkungsschicht und eine darunterliegende Innenschicht aufweist, in den Kanal eingebracht wird, die eingebrachte Auskleidung in Anlage gegen die Kanaloberfläche gebracht und das Harz ausgehärtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung auf ihrer Außenseite mit einer undurchlässigen Schicht versehen ist, daß sich das Harz während des Einbringens der Auskleidung in den Kanal in flüssigem Zustand befindet, daß die Innen- und die Außenschicht dehnbare Folien sind, daß der Außenumfang der Auskleidung ungefähr gleich dem Innenumfang des Kanals gewählt wird und daß die Auskleidung beim Einbringen in den Kanal flach liegt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung nach dem Einbringen des flüssigen Harzes durch Preßwalzen geführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, zum Auskleiden eines unterirdischen Kanals, bei dem die Auskleidung vom Erdniveau aus durch einen Kabelschacht in den Kanal herabgelassen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Herablassen der Auskleidung mit Hilfe eines nicht freilaufenden Förderbandes erfolgt.