DE2313914B2 - Verwendung eines Mittels zur Remineralisierung bzw. der Verhinderung der Demineralisierung menschlicher Zähne - Google Patents
Verwendung eines Mittels zur Remineralisierung bzw. der Verhinderung der Demineralisierung menschlicher ZähneInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft die Verwendung eines in einer Verpackungseinheit konfektionierten, jedoch aus
zwei räumlich getrennten Zusammensetzungen bestehenden Mittels zur Remineralisierung bzw. der Verhinderung
der Demineralisierung menschlicher Zähne.
Von J. A. Head wurde im Jahre 1910 in Dent. Cosmos 52, 46, erstmals die Erweichung und Wiedererhärtung
menschlichen Zahnschmelzes im einzelnen beschrieben. Ssither sind zahlreiche Untersuchungen über die
Demineralisierung und Remineralisierung des Zahnschmelzes im Rahmen der Kariesforschung durchgeführt
worden.
Unter Demineralisierung des Zahnschmelzes versteht man die Auflockerung des Schmeizgefüges und das
Auftreten von Lücken zwischen den Kristallen. Eine solche Demineralisation tritt in der initialen Phase der
Schmelzkaries auf, bevor eine Kavität zu erkennen ist. Es kommt zu einer Reduktion der Kristallgröße; die
Kristalle werden von der Fläche her abgebaut. Bei weiterem Fortschreiten des kariösen Prozesses erfolgt
eine starke Kristallzerstörung.
Bei der kariösen Demineralisation werden die Apatit-Kristalle abgebaut. Eine ausführliche Übersicht
über den Stand der Forschung und das Problem der Mineralisation, Demineralisation und Renvneralisation
des Zahnschmelzes findet sich bei H. Lenz, Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, Band 24 (1969), S. 460-472.
Man hat nun versucht, durch künstliche Remineralisierung des Zahnschmelzes, d. h. durch Einlagerung von
Calcium- und Phosphationen, das Fortschreiten der Karies aufzuhalten bzw. zu verhindern und durch
Zuführung von Calcium- und Phosphalionen die im Zahnschmelz aufgetretene Demineralisation wieder
rückgäng zu machen.
So wurde bereits vorgeschlagen, Calcium- und Phosphationen durch Zusatz verschiedener calcium-
bzw. phosphathaltiger Verbindungen zur Nahrung dem menschlichen Zahnschmelz zuzuführen. Es sei in diesem
Zusammenhang nur auf die grundlegende Bearbeitung von F. J. McCIure im Journal of Dental Research, Vol. 42
(1963), 693—99, verwiesen, worin festgestellt wird, daß Zahnkaries an Rauen durch Zusatz von verschiedenen
anorganischen und organischen Phosphaten zur Nahrung reduziert wird.
Es wurde auch bereits vorgeschlagen, Zahnpflegemitteln, die zur topischen Anwendung dienen, Calcium- und
Phosphationen enthaltende Verbindungen zuzusetzen und üuf diese Weise eine Rcniincri'.lisieruniy des
Zahnschmalzes zu erreichen. Dabei konnten jedoch zufriedenstellende Ergebnisse, das heißt, eine hinreichende
Remineralisierung des Zahnschmelzes durch Einlagerung von Calcium- und Phosphationen, ebensowenig
erzielt werden wie beim ebenfalls vorbeschriebenen Einsatz von wasserunlöslichen Calciumphosphaten,
beispielsweise Dicalciumphosphat (DE-OS 14 92 248), zum Beispiel in Kaugummi. Dies beruht vermutlich
darauf, daß infolge der geringen Wasserlöslichkeit dieser Calciumphosphate und der dadurch bedingten
ungenügenden Dissoziation Calcium- bzw. Phosphationen nicht in ausreichendem Umfang zur Verfügung
stehen, um eine befriedigende Einlagerung dieser Ionen in den demineralisierten Zahnschmelz zu bewirken.
In der DE-OS 14 92 247 ist ein Verfahren zum Wiederverhärten von Zahnschmelz beschrieben, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß in Anwesenheit von Zähnen durch Umsetzen eines Gemisches aus einem
wasserlöslichen Calciumsalz, einem wasserlöslichen Phosphatsalz und einem wasserlöslichen Fluoridsalz
eine übersättigte Lösung eines Apatit-Materials erzeugt wird, die mit einer isotonischen Natriumchlorid-Lösung
stabilisiert ist. Dieses Material soll in den demineralisierten Zahnschmelz eingebaut werden. Bei diesem
Verfahren erfolgt keine echte Aufnahme von Calcium-, Phosphat- und Fluoridionen durch den Zahnschmelz
und damit eine Remineralisierung des erweichten Zahnschmelzes, sondern es wird lediglich auf der
Oberfläche des Zahnschmelzes ein Niederschlag von Fluorhydroxiapatit erzeugt. Darüber hinaus macht die
notwendige Anwesenheit von Natriumchlorid die Herstellung eines Zahnpflegemittels, an das bekannterweise
nicht nur therapeutische, das heißt kariesprophylaktische, sondern auch geschmackliche Anforderungen
gestellt werden, ziemlich problematisch, da ein salziger Geschmack nur schwer überdeckt werden kann und
solche Produkte für den Verbraucher ungeeignet erscheinen läßt.
In der genannten DE-OS wird zwar behauptet, daß die dort zum Einsatz gelangenden übersättigten
Calciumphosphat-Lösungen zwei Wochen stabil seien; dies ist jedoch nicht der Fall, wie aus den eigenen
Aussagen des Erfinders in einer der DE-OS sachlich entsprechenden wissenschaftlichen Arbeit in Archives
of Oral Biology, 1964, S. 584-594, hervorgeht, wonach die Stabilität dieser Lösungen nur etwa 10 Stunden
beträgt (vgl. S. 586, vorle'zter Absatz).
In dem komplexen Gemisch eines kommerziell anwendbaren Zahnpflegemittels.das mindestens 2 Jahre
haltbar sein muß, ist eine vorzeitige Ausfällung von unlöslichem Calciumphosphat nicht zu vermeiden.
Darüber hinaus ist auch die einschlägige Wirksamkeit der Mittel nach der DE-OS 14 92 247 nicht unter Beweis
gestellt, da die dort beschriebenen Versuche lediglich in
vitro an extrahierten Zähnen durchgeführt wurden und erst nach mehrstündiger Anv. endung eine Wirkung
festgestellt werden konnte, die jedoch lediglich aus einer Härtesteigerung abgeleitet wird. Diese Versuchsmethodik
und ihre Auswertung sind jedoch nach Auffassung der Fachwelt nicht geeignet, eine Remineralisierung des
Zahnschmelzes schlüssig zu beweisen (vgl. Lenz, I. c,
insbesondere S. 462 ff.); ein aussagekräftiger Wirkungsnachweis ist nur über die Kariesreduktion im Tierversuch
oder im klinischen Test möglich.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Mittel zu schaffen, das zur Verwendung bei der Remineralisierung
bzw. der Verhinderung der Demineralisierung menschlicher Zähne geeignet ist und das in der Lage ist.
in den Zahnschmelz menschlicher Zähne tatsächlich Calcium-, Phosphat- und gegebenenfalls Fluorionen
einzulagern, wobei diese Behandlung auch für den Verbraucher leicht durchführbar ist und das angewendete Mittel in Geschmack und Aussehen im wesentlichen von den üblichen Zahnpflegemitteln nicht abweicht
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man die Zähne mit einem Mittel in Berührung bringt, das in zwei
nicht miteinander reagierenden Phasen vorliegt, wobei die eine Phase neben den üblichen Trägerstoffen
mindestens eine wasserlösliche Calciumverbindung und die andere Phase mindestens ein wasserlösliches
organisches und/oder anorganisches Phosphat und gegebenenfalls eine wasserlösliche Fluorverbindung
enthält Auf diese Weise können die eine Remineralisierung bewirkenden Ionen nacheinander vom Zahnschmelz aufgenommen werden und bewirken durch ihre
Reaktion eine Wiederverhärtung von demineralisierten Flächen im Zahnschmelz. Die Erfindung ist durch den
Anspruch gekennzeichnet
Die erfindungsgemäße Anwendung des einzusetzenden Mittels kann entweder in altbekannten Applikationsformen erfolgen, z. B. in Lösung, Pasten- oder
Gelform oder als Festsubstanz; Voraussetzung ist nur, daß die calciumhaltige von der phosphathaltigen Phase
getrennt bleibt und das Mittel insgesamt in einer Verpackungseinheit konfektioniert ist
So kann beispielsweise, wenn das Präparat in Pastenform vorliegt, zunächst mit einer die wasserlösliche Calciumverbindung enthaltenden Phase geputzt und
anschließend mit der das wasserlösliche Phosphat enthaltenden Phase nochmals geputzt werden. Eine
weitere Möglichkeit besteht in der Unterbringung der beiden getrennt zu haltenden Phasen in Zweikammertuben oder auch in Zweikammeraerosoldosen, wobei
beide Phasen bei der Lagerung getrennt gehalten und auch getrennt voneinander abgegeben werden. Geeignete derartige Behältnisse sind aus dem Stand der
Technik bekannt.
Eine weitere Lösung ist die Einbringung der beiden Phasen in ein Zweischichtenmundwasser, einen Mehrschichtenkaugummi, in Mehrschichtendragees oder
auch in Zweischichtenbonbons; auch eine Emulsion oder Dispersion, wo die Calciumverbindung bzw. das
Phosphat in verschiedenen Phasen untergebracht wird, ist einsetzbar. Es ist auch möglich, das wasserlösliche
Phosphat oder die wasserlösliche Calciumverbindung mit einem Überzug (das heißt also einzukapseln) zu
versehen, der erst bei der Anwendung des Produktes durch Wärmeeinwirkung oder mechanische Einwirkung
den Wirkstoff freigibt. Die Anwendung kann auch in der Form erfolgen, daß zuerst eine relativ hochkonzentrier
te Lösung oder ein Gel der ein^n Verbindung auf die Zähne aufgepinseil wird, und danach die Aufbringung
des zweiten Wirkstoffes erfolgt. Eine solche Behandlung, die beim Zahnarzt oder auch zu Hause
durchgeführt werden kann, braucht bei geeigneter Wirkstoffkonzentnuion nur gelegentlich wiederholt zu
werden.
In Tierversuchen wurde festgestellt, daß diese
zweiphusigcn Präparate bei aufeinanderfolgender Anwendung
gegenüber den bisher zur Remineralisicrung vorgeschlagenen, in einer Phase vorliegenden Präparaten
eine wesentlich verbesserte kariesprophylaktische Wirksamkeit ergeben:
14 Tage alle Osborne-Mendel-Ratten wurden in ο Gruppen zu je 20 Tieren eingeteilt. Sie erhielten
während des 21 Tage dauernden Versuchs eine kariogene Diät (Stephanskost 580). Jeden Tag wurden
den Tieren zweimal mit einer dem Rattenmaul angepaßten Bürste die Zähne mit folgenden Zusammensetzungen jeweils 4 Minuten geputzt (bei den aus 2
getrennten Zusammensetzungen bestehenden Mitteln würde jeweils 2 Minuten pro Zusammensetzung
geputzt):
A (ohne Calciumgluconat, 38,4% H2O)
Gruppe 2: Paste nach Grundrezeptur A
Gruppe 3: Gelförmige Zahnpasta nach Grundrezeptur
B (ohne NaF, 13,34% H2O)
Gruppe 4: Pasta nach Grundrezeptur A,
enthaltend
5,6 Gew.-% Calciumgluconat,
0,85% Natriumglycerophosphat
0,50% KH2PO4,
0,70% Na2HPO4 · 2 H2O und
30,75% H2O
Gruppe 5: Zahnpasta entsprechend Grundrezeptur A und anschließend gelförmige Zahnpasta
entsprechend Grundrezeptur B (ohne NaF, 2r> 13,34% H2O)
Gruppe 6: Zahnpasta entsprechend Grundrezeptur A und anschließend gelförmige Zahnpasta
entsprechend Grundrezeptur B (mit NaF)
jo Die Grundrezeptur A entsprach der Zahnpasta A, die
Grundrezeptur B der gelförmigen Zahnpasta B in Beispiel 2.
Nach 21 Tagen wurden die Tiere getötet, und ihre Zähne im Hinblick auf die Zahl und Schwere der
r> kariösen Läsionen nach bekannter Standardmethodik untersucht.
Dabei ergaben sich_ für die einzelnen Gruppen folgende Mittelwerte (X):
Gruppe | X |
1 | 29,7 ±0,6 |
2 | 26,6 ±0,7 |
3 | 27,0 ±0,7 |
4 | 28,8 ±0,8 |
5 | 24,8 ±0,7 |
6 | 24,3 ±0,6 |
Die Resultate zeigen den deutlich verbesserten remineralisierenden Effekt der erfindungsgemäßen, in
zwei voneinander getrennten Phasen vorliegenden Mittel, ausgedrückt durch ihre hohe antikariöse
Wirksamkeit, gegenüber den bekannten, in einer gemeinsamen Phase vorliegenden Zusammensetzungen.
Als Calciumverbindung können in den erfindungsgemäß verwendeten Präparaten prinzipiell alle wasserlöslichen,
toxikologisch unbedenklichen Calciumverbindungen eingesetzt werden. Als wasserlöslich wird eine
Verbindung angesehen, von der mindestens 0,25 Gramm in 100 ecm H2O bei 200C löslich sind.
Geeignete wasserlösliche Calciumverbindungen sind beispielsweise
Calciumchlorid, Calciumnitrat,
Calciumacetat, Calciumgluconat,
Calciumbenzoat, Calciumeitrat,
Calciumformiat, Calciumfuinarat,
Calciumlactat, Calciumbutyrat und
Calciumisobutyrat,
Calciummalat Calciummaleat
Calciumpropionat Calciumvalerat
oder auch Gemische von wasserlöslichen Calciumverbindungen. In den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln zur Remineralisierung menschlichen Zahnschmelzes sollen etwa mindestens 50 ppm Calciumioner. anwesend sein; die obere Grenze liegt bei etwa 35 000 ppm Calciumionen.
Calciumisobutyrat,
Calciummalat Calciummaleat
Calciumpropionat Calciumvalerat
oder auch Gemische von wasserlöslichen Calciumverbindungen. In den erfindungsgemäß verwendeten Mitteln zur Remineralisierung menschlichen Zahnschmelzes sollen etwa mindestens 50 ppm Calciumioner. anwesend sein; die obere Grenze liegt bei etwa 35 000 ppm Calciumionen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete wasserlösliche anorganische Phosphate sind beispielsweise
die Alkali- oder Ammoniumsalze der Orthophosphorsäure wie Kalium-, Natrium- oder Ammoniumorthophosphat
wasserlösliche Alkalimeta- oder -polyphosphate oder Gemische der genannten Substanzen.
Wasserlösliche organische Phosphate sind insbesondere Zuckerester der Orthophosphorsäure oder Ester
aus Phosphorsäure und mehrwertigen Alkoholen. Beispielhaft seien Fructosephosphat, Sorbitphosphat
Glucosephosphat Saccharosephosphat, Glycerophosphat Mannitphosphat sowie Inositphosphat und deren
wasserlösliche Salze genannt. Die Konzentration der PO4-Ionen liegt bei vorzugsweise etwa 50 bis
40 000 ppm; die Wasserlöslichkeit ist wie bei den Calciumverbindungen definiert.
Vorzugsweise werden in dem erf ir. dungsgemäß verwendeten Mittel zur Remineralisierung bzw. der
Verhinderung der Demineralisierung von menschlichen Zähnen auch wasserlösliche Fluorverbindungen, deren
kariesprophylaktische Wirksamkeit seit langem als gesichert gilt, zum Einsatz gebracht.
Diese Verbindungen finden sich vorzugsweise in der phosphathaltigen Phase, um die Bildung von schwerlöslichem
Calciumfluorid zu vermeiden.
Geeignete Fluorverbindungen, deren bevorzugter Konzentrationsbereich bei etwa 0,01 bis 5,0 Gew.-% der
Gesamtzusammensetzung liegt, sind die Alkalifluoride wie Natrium-, Kalium-, Lithium- oder Ammoniumfluorid,
Zinnfluorid, Indiumfluorid, Zirkoniumfluorid, Kupferfluorid,
Nickelfluorid, Palladiumfluorid, Fluorzirkonate wie Natrium-, Kalium- oder Ammoniumfluorzirkonat
oder Zinnfluorzirkonat, Fluorsilikate, Fluorborate, Fluorstannite oder Fluorphosphate, insbesondere Natrium-,
Kalium-, Lithium- oder Ammoniummonofluorphosphat oder Aluminiummonofluorphosphat. Auch
organische Fluoride wie die bekannten Aminfluoride eignen sich zum Einsatz in den erfindungsgemäß
verwendeten Mitteln mit remineralisierenden Eigenschaften.
Die genannten Mittel können die in Zahn- und Mundpflegemitteln üblichen Stoffe enthalten. Als solche
seien insbesondere Geschmacks- und Aromaxtoffe wie beispielsweise Menthol und dessen Ester, beispielsweise
1-Menthyl-äthylcarbonat, Pfefferminzöl oder Eukalyptusöl,
oberflächenaktive Substanzen, Adstringentien und Konservierungsmittel genannt.
Liegen eine oder beide Phasen des erfindungsgemäß verwendeten Mittels in Pastenform vor, so enthalten
diese Pasten üblicherweise die bekannten, polierend wirkenden Substanzen.
Es ist selbstverständlich auch möglich, eine oder beide Phasen in Form eines transparenten Gels herzustellen,
wobei als Gelbildner neben den bekannten Verdikkungsmitteln, beispielsweise den Alkalisalzen der
Polyacrylsäure, auch vorzugsweise dehydratisierte SiIiciumdioxidgele
mit einer Teilchengröße von etwa 2 bis *7(\ KA't\rrr\n nnH pinpr cnf»-7ificr*h*»n OK^rflänh*» vrvn f>tu/a
^b ^i Λ W Λ 1 ■** ^mF ■ ■ *Λ 4 ■ *ί τ W 11 ■ ^ 4 k^ U W ** 4 ■ i *J^^ i ■ ^ ■ ■ \*^ ' '\ ■ ■ ■ u ^ i · ^ · *J · · w L · · H
200 bis 900 m2/g Verwendung Finden können.
In den folgenden Beispielen werden einige beispielhafte Ausführungsformen für ein erfindungsgemiß in
zwei aufeinanderfolgend zur Anwendung gelangenden Phasen vorliegenden, in einer Verpackungseinheit
konfektionierten Mitteis zur Remineralisierung bzw. der Verhinderung der Demineralisierung des menschlichen
Zahnschmelzes gegeben:
In eine Zweikammertube wurden in jeweils eine
Kammer zwei Zahnpasten der Zusammensetzung A und B gefüllt Die beiden Pasten sind völlig getrennt
voneinander gelagert Die Zusammensetzung der
ι s Pasten in Gew.-% ist wie folgt:
Zahnpasta | B | |
A | _ | |
20 Calciumchlorid <» ? H2O |
1,80 | 1,00 |
Dinatriumhydrogenphosphat | — | 0,35 |
Phytinsäure | — | 0.22 |
Natriumfluorid | — | 1,40 |
35 Carboxymethylcellulose | 1.40 | 0,10 |
Benzoesäure | 0,10 | 0.10 |
Saccharinnatrium | 0,10 | 1.50 |
Aromastoffe | 1.50 | 2,50 |
Polyglykol 600 | 2.50 | 10.00 |
jo Sorbit, 70%ig | 10,00 | 10,00 |
Glycerin | 10,00 | 38,00 |
Polymethylmethacrylatpulver | 38,00 | 34,83 |
Wasser | 34,60 | |
Es wurden zwei in einer Verpackungseinheit konfektionierte Pasten hergestellt, von denen die Paste A aus
einer üblichen Pastengrundlage bestand und eine Calciumverbindung enthielt. Zum Unterschied dazu
liegt Paste B, die wasserlösliche Phosphate enthält, als transparentes Gel vor.
Zunächst werden die Zähne mit Paste A. anschließend mit Paste B geputzt.
Die Pasten A und B weisen folgende Zusammensetzung auf:
Zahnpasta A:
Calciumgluconat 5.60 Gew.-%
Carboxymethylcellulose 1,70 Gew.-%
Methyl-p-hydroxybenzoat 0.12 Gew.-°/o
n-Propyl-p-hydroxybenzoat 0,03 Gew.-%
Saccharinnatrium 0,05 Gew.-%
Aromastoffe 1.50Gew.-%
Natriumlaurylsulfoacetat 1,70 Gew.-%
Paraffinöl 1,50 Gew.-%
Sorbit, 70°/oig 20,00 Gew.-%
Polymethylmethacrylatpulver 35,00 Gew.-%
Wasser 32,80 Gew.-%
Gelförmige Zahnpasta B:
Natriumglycerophosphat
Kaliumdihydrogenphosphat
Dinatriumhydrogenphosphat
Natriumfluorid
Caragheenat
Äthyl-p-hydroxybenzoat
0,85 Gew.-% 0,50 Gew.-% 0,70 Gew.-°/o
0,22 Gew.-% 0,30 Gew.-% 0.15Gew.-% nns Cipw -%
Aromastoffe
Farbstoff (L-Rot 3, Amaranth)
Natriumlaurylsulfat
Glycerin
gefällte Kieselsäure
Wasser
l,10Gew.-%
0,01 Gew.-°/o
2,00 Gew.-%
60,00 Gew.-%
21,00 Gew.-%
13,12Gew.-%
Es wurden zwei in einer Verpackungseinheit konfektionierte
Mundwasser zur aufeinanderfolgenden Mundspülung hergestellt, die folgende Zusammensetzung
(Angaben in Gew.-%) aufwiesen:
Mundwasser A | 1,10 | Mundwasser B | 0,70 |
Calciumchlorid, wasserfrei | 0,01 | KH2PO4 | 0,90 |
Saccharinnatrium | 0,05 | Na2HPO4 · 2 H2O | 0,01 |
Aromastoffe | 0,10 | Saccharinnatrium | 0,05 |
Emulgator | 5.00 | Aromastoffe | 0,10 |
Glycerin | 7.00 | Emulgator | 5,00 |
Äthanol, cone. | 86,74 | Glycerin | 7,00 |
Wasser | Äthanol, cone. | 86,24 | |
Wasser | |||
Ein Zweischichtkaugummi wurde folgendermaßen hergestellt:
In jeweils 24,75 (Gew.-%) einer üblichen Gummibase wurden jeweils
1,60 Spearmintöl/Menthol, 0,50 Glycerin,
16,80 Glucose,
54,50
bzw.
54,33 Sorbit,
16,80 Glucose,
54,50
bzw.
54,33 Sorbit,
1,85CaCI2 · 2 H2O bzw. ein Gemisch aus
0,65Na2HPO4 · 2 H2O,
0,55 K H2PO4 und
0,82 Natriumglycerophosphat
gemischt, die jeweilige Masse gut verknetet, in Streifen gewalzt, die zwei Streifen durch Druckausübung
miteinander vereinigt, so daß ein Zweischichtenstrung entsteht, in Segmente geschnitten und verpackt.
Beispiel 5 In eine Bonbonmasse, bestehend aus
13,00 Gew.-% Gummi arabicum 13,00Gew.-% Gelatine
21,00 Gew.-% Sorbit, gepulvert
0,05 Gew.-% Saccharinnatrium
0,05 Gew.-% Saccharinnatrium
Lebensmittelfarbstoff
Fruchtessenz und
Fruchtessenz und
0,01 Gew.-%
0,50 Gew.-%
0,50 Gew.-%
49,94 Gew.-%
bzw.
51,47 Gew.-%
Wasser
wurden ein nal 2,50 Gew.-% Calciumgluconat und in
jo einem getrennten Ansatz
0,32Gew.-% Na2HPO4
0,35Gew.-% KH?PO4und
0,30 Gew.-% Natriumglycerophosphat
π eingearbeitet und in üblicher Weise gegebenenfalls
verschiedenfarbige Bonbons ausgeformt. Jeweils zwei Bonbons mit verschiedenem Wirkstoffgehalt wurden zu
einem »Bonbonpaar« verpackt.
Es ist auch möglich, feste Präparate wie Kaugummi, Bonbons oder Dragees mit mehr als zwei Schichten in
der Weise herzustellen, daß in jede Schicht alternierend eine Calcium- bzw. Phosphat- und gegebenenfalls eine
Fluorverbindung eingearbeitet wird, so daß beim Kauen bzw. Lutschen jeweils abwechselnd Calcium- bzw.
4·ί Phosphat- und gegebenenfalls Fluorionen abgegeben
werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung eines ir einer Verpackungseinheit konfektionierten, aus zwei räumlich getrennten Zusammensetzungen bestehenden Mittels, von denen die eine Phase mindestens eine wasserlösliche Calciumverbindung in einer Konzentration von 50 bis 35 000 ppm Calciumioaen und die andere Phase mindestens ein wasserlösliches organisches und/oder anorganisches Phosphat in einer Konzentration von 50 bis 40 000 ppm Phosphationen und gegebenenfalls eine wasserlösliche Fluorverbindung enthält, zur aufeinanderfolgenden Anwendung zum Remineralisieren bzw. Verhindern der Demineralisierung menschlicher Zähne.ίο
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