DE2358265C2

DE2358265C2 - Verbandmaterial

Info

Publication number: DE2358265C2
Application number: DE2358265A
Authority: DE
Inventors: Sheldon Ronald Algonquin Ill. Chesky; Edward Gerard Schaumburg Ill. Hartigan; Donald Barrington Ill. Patience
Original assignee: Kendall Co
Current assignee: Kendall Co
Priority date: 1972-11-24
Filing date: 1973-11-22
Publication date: 1982-07-01
Also published as: CA987087A; ZA738537B; JPS5825460B2; BR7309162D0; IT997808B; BE807767A; NL171859C; GB1382789A; NL171859B; AU6229273A; DE2358265A1; NL7315951A; FR2207685A1; AU477259B2; US3837338A; JPS4983282A; FR2207685B1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verbandmaterial, das aus einem Streifen filzähnlichen, ungewebten Stoffes besteht, der Zellulosefasern enthält, die vorwiegend durch Reibungsschluß zusammengehalten werden, der durch in den Fasern erzeugte Knicke, Biegungen, Windungen und Schlingen zustandekommt

Es sind verschiedene Verbandmaterialien für die Orthopädie und verwandte Disziplinen bekannt, die aus einer weichui Einlage unter einem festen Träger, z. B. Gipsverbänden, Schienen urr"¹ Klammern, oder unter elastischen Binden, elastischen Strümpfen u.dgl. zur Behandlung von Kreislaufstörungen wie Venenentzündungen oder Krampfadern bestehen. Ein Verbandmaterial der vorgenannten Art soll elastisch und anpassungsfähig sein und einen gewissen Halt haben. Es soll auch durch stärkere Schwellungen nicht zusammendrückbar sein und soll während der abwechselnden Absorption und Desorption von Flüssigkeiten nicht schrumpfen. Es soll im feuchten und trockenen Zustand fest genug sein, um während des Auflegens und während des Gebrauchs nicht zu brechen. Es soll nicht leicht zusammenbacken oder knittern.

Es soll Ausschwitzungen absorbieren und zurückhalten und die Heilung des Gewebes fördern. Es soll eine große Luftdurchlässigkeit besitzen, um eine ungehinderte Luftzirkulation zu ermöglichen, und es soll schließlich weich und nicht störend sein.

Die bekannten Verbandmaterialien sind mit Bezug auf eine oder mehrere der obengenannten erwünschten Eigenschaften mangelhaft. Schichtwatte, die älteste Art des Polsters bei Verbänden, ist verhältnismäßig wenig saugfähig, besitzt im trockenen und feuchten Zustand eine geringe Festigkeit und wird von einer Stärkejchicht zusammengehalten, die insbesondere im feuchten Zustand einen fruchtbaren Kulturboden für Mikroorganismen bildet. Verschiedene bekannte Abwandlungen der Schichtwatte sind aus anderen Gründen zu beanstanden. Das aus der US-Patentschrift 26 25 733 bekannt gewordene Verbandmaterial wird in der Orthopädie Weitgehend verwendet Und besteht aus einem bindemittelfreien Baumwollfilz, in Welchem die Fasern auf mechanischem Wege zusammengehalten werden. Es hat jedoch die Neigung zu fälteln, zu knittern oder sich zusammenzufalten, wenri bei seiner Aiiweri* dung nicht besondere Vorsorge getroffen wird. Hierbei übt der Arzt häufig einen Zug auf das Verbandmaterial aus, der groß genug ist, um sein Brechen zu verursachen. Darüber hinaus erzeugt der auf ein filzähnliches Verbandmaterial dieser Art ausgeübte Zug eine Verringerung der Breite des Materials, d. h. eine Einschnürung, die die Fläche verringert, die das Material bedecken kann. Dieses Verhalten wird in besonderer Weise sichtbar, wenn das Verbandmaterial auf Körperteile aufgebracht wird, die plötzliche Richtungsänderungen aufweisen, wie dies z. B. beim Verbinden einer unteren Extremität vorkommt Das Einschnüren ist von einer Vergrößerung von bis zu 50% der Dicke des Materials begleitet, was unerwünscht ist, weil hierduich Wulste und Druckpunkte an den Rändern des Materials entstehen können.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verbandmaterial der eingangs genannten Art zu schaffen, das unter der Einwirkung von Zug nur eine verhältnismäßig geringe Abnahme der Breite zeigt und dessen Dicke sich auch demgemäß hierbei nur geringfügig verändert Gemäß der Erfindung ist zur Lösung dieser Aufgabe der das Verbandmaterial darstellende Streifen in eine fortgesetzte Reihe von quer zu seiner Längserstreckung verlaufenden Wellen geformt und enthält verhältnismäßig dichte und feste, die Berge und Täler der Wellen darstellende Rippen, während die seitlichen Schrägen der Wellen Bereiche geringerer Faserdichte und größerer Dehnbarkeit bilden.

In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 einen Streifen Verbandmaterial gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht,

Fig. 2 einen Streifen Verbandmaterial gemäß der Erfindung in einer anderen Ausführungsform in der gleichen Darstellungsart

F i g. 3 einen Streifen eines bekannten Verbandmaterials unter der Einwirkung von Zug in einer Draufsicht und

Fig.4 einen Streifen Verbandmaterial gemäß der

ίο Erfindung ebenfalls unter der Linwirkung von Zug in einer Draufsicht.

Das Ausgangsmaterial zur Erzeugung eines Verbandmaterials gemäß der Erfindung besteht aus einem ungewebten Stoff, der Zellulosefasern enthält, die durch künstlich erzeugte Kinken, Windungen, Biegungen und Schlingen in einer filzähnlichen Struktur unter Reibung zusammenhängen, wie er in den US-Patentschriften 25 28 792 und 26 25 733 beschrieben ist. Das in der letztgenannten Patentschrift beschriebene Material hat

so als orthopädischer Verband Verwendung gefunden, was seiner Sauberkeit, Saugfähigkeit, Porosität und seinem guten inneren Zusammenhang zu verdanken ist.

Das vorgenannte bekannte Material besitzt jedoch aus drei Gründen noch keine idealen Eigenschaften, obwohl es elastisch dehnbar ist. Im Gegensatz zu der allgemein verwendeten Schichtwatte, ist dieses Verbandmaterial, wie es üblicherweise zur Verfugung steht, nur um etwa 25% verlängerbar, bevor es bricht. Orthopädisches Verbandmaterial erfährt jedoch unvermeidbar eine Dehnung wegen der Notwendigkeit, es den sich dauernd ändernden Konturen der Körperteile anzupassen. Wie oben erläutert worden ist, erzeugt eine Dehnung Unter Zug eine erhebliche Einschnürung oder Breitenabnahme an derartigem Verbandmaterial, wie an dem Verhalten des bekannten Verbandes 30 in F i g. 3 gezeigt ist Schließlich nimmt beim Dehnen des Verbandmaterials dieser Art auch seine Dicke zu.
Der Grund scheint darin zu liegen, daß bei dem

vorbekannten Material die Fasern zu einem Stoff von gleichförmiger Dichte vereinigt sind, so daß eine auf eine Gruppe von Fasern ausgeübte Kraft auch auf alle übrigen Fasern übertragen wird, die verhältnismäßig frei für eine Bewegung sind. Das Verhalten des Materials unter Zug ähnelt demgemäß demjenigen eines Bandes aus elastomerischem Kunststoff, d. h., das Material verhengt sich an einem Punkt zwischen seinen Enden.

Es ist r.'iii gefunden worden, daß diese Art von ι ο Einschnürung mit einer sich hieraus ergebenden Vergrößerung der Dicke vermieden werden kann, wenn das Grundmaterial »ach der US-Patentschrift 26 25 733 in einem Stoff umgewandelt wird, an dem eine fortgesetzte Reihe von quer zu seiner Längserstreckung verlaufenden Wellen ausgebildet ist und der verhältnismäßig dichte und feste, die Berge und Täler der Wellen darstellende Rippen enthält, während die seitlichen Schrägen der Wellen Bereiche geringerer Faserdichte und größerer Dehnbarkeit bilden als die Rippen.

Als Ergebnis wird von den weniger dichten und festen Faserbereichen eine Art Elastiziiätsreservoir gebildet, das bei 28 in F i g. 4 angedeutet ist, die eliien unter Zug stehenden Verband gemäß der Erfindung zeigt. Die dichten Faserrippen 26 dagegen bestehen aus Fasern, die näher und enger zusammengebracht worden sind und die demgemäß durch Zug nicht so leicht aus ihrer Lage verschoben werden können. Die Rippen 26 haben demgemäß die Wirkung, daß sie den Verband während seiner Dehnung auf seiner Breite halten, während der Verband als Ganzes infolge der Fähigkeit der weniger dichten und festen Bereiche 28, sich zu dehnen und sich wieder zurückzuziehen, elastisch bleibt

Damit die vorgenannte Wirkung eintritt, ist es wesentlich, daß die Fasern des Ausgangsmaterials im wesentlichen durch einen mechanischen Eingriff zusammengehalten werden, derart, daß sie ein verhältnismäßig großes Maß an Freiheit der Bewegung relativ zueinander besitzen. Die Fasern des Streifens gleichmäßiger Dichte können dann derart verlagert werden, daß sie abwechselnd Bänder größerer und kleinerer Dichte bilden. Die Dichte der Fasern (Gewicht pro Volumeneinheit des Stoffes) in dem festen -'erhältnismäßig undehnbaren Rippenbereichen kann etwa doppelt so groß sein wie die Dichte der weniger festen, leicht « dehnbaren Bereiche. Die Dichte des Materials, ändert sich jedoch nicht merkbar von Punkt zu Punkt, da die Vergrößerung der Dichte in den Rippenbereichen durch eine körperliche Übertragung von Faserr. aus den dehnbaren Bereichen bewirkt wird.

Die Fasern der Zellulosefilze von der in der US-Patentschrift 26 25 733 beschriebenen Art können beeinflußt werden, indem das Material auf die in den US-Patentschriften 27 65 513, 27 65 514 oder 36 55 474 beschriebene Weise gekräuselt wird. Obwohl diese Verfahren ursprünglich dazu bestimmt sind, auf Stoffe und Papier einen Mikroplissiereffekt auszuüben, ist gefunden worden, daß sie bei der Erzeugung des Stoffes nach der vorliegenden Erfindung unerwartete Vorteile bieten. Hierbei erlaubt die Freiheit der Bewegung der Fasern in dem Ausgangsmateria! den einzelnen Fasern, sich aus ihrer verschlungenen Lage zu verschieben und sich in Bereichen von abwechselnd größerer und kleiner Dichte neu anzuordnen. Das Maß der Dichte und Festigkeit und deren Beständigkeit werden erreicht, indem die Neuynordnung der Fasern in der Abwesenheit von Feuchtigkeit durchgeführt wird und bei einer Temperatur von etwa 93°C oder mehr.

Ein typisches Verbandmaterial, das erzeugt wird, indem der ungewebte Stoff nach der US-Patentschrift 26 25 733 dem Verdichtungsverfahren nach der US-Patentschrift 27 65 513 unterworfen wird, ist in Fi g. 1 mit 10 bezeichnet. Die normalerweise flache und ebene Anordnung der Fasern ist in eine Reihe von Wellen umgewandelt worden, die abwechselnd aus Rippen 12 größerer Dichte und Bereichen 14 geringerer Dichte bestehen.

F i g. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der das Verbandmaterial 20 in eine etwas andere Wellenform gebracht worden ist, jedoch gleichfalls abwechselnd aus Rippen 22 von größerer Dichte und Bereichen 24 von geringerer Dichte besteht. Das Verhalten aller dieser Arten von Material bei einer Längung um 10 bis 20% ist in F i g. 4 dargestellt

Das Gewicht des Materials beträgt zweckmäßig 48 bis 144 g/m², wobei dem Bereich von 60 bis 96 g/m² der Vorzug gegeben wird. Die Zahl der Wellen pro cm, die in bekannter Weise von de^r Maschineneinstellung abhängig ist. kann zwischen drei '<nd sechs liegen, wobei jedoch der Bereich von vier bis fünf Wellen bevorzugt wird. Das lineare Schrumpfen während der Verdichtung kann zwischen 10% und 30 oder 40% betragen. Infolge der Abnahme der Fasern in den weniger dichten, dennbaren Bereichen kann eine Abnahme der Zugfestigkeit in der Durchlaufrichtung des Streifens von etwa 25% erwartet werden. Diese kommt infolge der Abnahme des Gewichtes des StoFes in den dehnbaren Bereichen zustande.

Die Dehnbarkeit des Verbandmaterials gemäß der Erfindung ist bemerkenswert größer als diejenige des unbehandelten, ungewebten Stoffes, da sie zwischen 50% und 70% im Vergleich zu 20% bis 25% bei Verbandmaterial, das auf 12 bis 20% verdichtet ist, beträgt. Hinzu kommt eine vergrößerte Anpassungsfähigkeit, so daß das Material eine weiche, faltenfreie Abdeckung auf Handgelenken, Fußgelenken, Knien u. dgl. bilden kann. Ungleich dem Ausgangsmaterial hatte ein Muster des verdichteten Verbandmaterials eine Dicke von 40 Mils, und zwar sowohl ursprünglich als auch nach einer Dehnung von 20% und nach dem Zurückziehen. Bei Materialien, die einer größeren Verdichtung unterworfen werden, können sogar größere Längungen bis zum Bruch erzielt werden.

Das Verhalten des Verbandmaterials unter Zug ist bemerkenswert und unerwartet. Ein 7,6 cm breiter Streifen eines unverdichteten ungewebten Materials, der bis zu einer Längung von 10% gedehnt wird, verengt sich in seinem Mittelteil auf 6,6 cm, was eine Abnahme der Breite um 13% bedeutet und zeigt eine Abnahme der Breite um 17%, wenn er einer Langung von 20% unterworfen wird, nach der er bricht. Derselbe ungewebte Stoff, der gemäß der vorliegenden Erfindung auf vier Wel'cn pro cm verdichtet wird, mit einer Wellenamplitude von 1,3 mm, nimtrt bei einer Längung von 10% geringfügig an Breite zu und zeigt eine Abnahme der Breite von nur 6% bei einer Längung von 20%. Bei eint. Längung von 40% ist er nicht breiter als das unbehandelte Grundmaterial bei einer Längung von 10%. Da beim Verbinden in der Orthopädie der ausgeübte Zug oft ausreicht, um da.3 Verbandmaterial um 10 bis 20% zu dehnen, sind die Vorteile der erhöhten Anpassungsfähigkeit und der verbesserten Abdeckung des Verbandmaterials gemäß der Erfindung leicht zu erkennen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnuneen

Claims

Patentansprüche:

1. Verbandmaterial, bestehend aus einem Streifen filzähnlichen, ungewebten Stoffes, der Zellulosefasern enthält, die vorwiegend durch Reibungsschluß zusammengehalten werden, der durch in den Fasern erzeugte Knicke, Biegungen, Windungen und Schlingen zustandekommt, dadurch gekennzeichnet, daß der Streifen in eine fortgesetzte Reihe von quer zu seiner Längserstreckung verlaufenden Wellen geformt ist und verhältnismäßig dichte und feste, die Berge und Täler der Wellen darstellende Rippen (26) enthält, während die seitlichen Schrägen der Wellen Bereiche (28) geringerer Faserdichte und größerer Dehnbarkeit bilden.

2. Verbandmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Gewicht von 60 bis 96 g/m² und 4 bis 5 Wellen pro cm aufweist