DE2411537B2 - Panorama-aufnahmekamera - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Panorama-Aufnahmekamera zur Herstellung von Aufnahmen mit beliebig großem, auch über 360° hinausgehendem Bildwinkel, bei der im Moment der Belichtung Objektiv oder Film stillstehen, mit einem Kameraaufbau, welcher das Objektiv enthält und relativ zu einem Halter drehbar ist, mit einem Filmbehälter und einer Filmführung mit einem zylindrisch gewölbten Teil, dessen Durchmesser der Brennweite des Objektivs gleich ist.

Bei einer bekannten Panorama-Aufnahmekamera dieser Art ist der Film über seine ganze Breite an dem hohlzylindriscl; gewölbten Teil abgestützt. Dieses Teil erstreckt sich nur über einen Winkelbereich bis zu 180°. Ein größerer Winkelbereich ist nicht möglich, weil dann kein Licht mehr in das Objektiv gelangen kann. Das zu belichtende Filmstreifenstück muß vor dem Schwenken und gleichzeitigen Belichten auf das zylindrisch gewölbte Teil aufgebracht und zur Aufnahme eines neuen Bilde- »ieder entfernt und durch ein neues Filmstreifenstück ersetzt werden, und zwar aus dem gegenüber dem drehbaren Objektiv ruhenden Filmbehälter. Dies macht das Arbeiten mit der bekannten Panorama-Aufnahmekamera kompliziert (CH-PS 3 73 634).

Es ist auch schon eine Aufnahmekamera bekannt, bei welcher ein Kameraaufbau mit dem Objektiv und einem Filmbehälter gemeinsam gegenüber einem ruhenden Halter drehbar ist. Der Film wird hier von einem gesonderten Antrieb zugeführt, der von dem Antrieb für den Kameraaufbau abgeleitet und diesem gegenläufig gestaltet ist, und zwar mittels eines Zahnradgetriebes Für eine gute Bildqualität ohne störende über- oder unterbelichtete Streifen oder unscharfe Stellen ist eine exakte Synchronisierung des Schwenkantriebes des gegenläufigen Zuführantriebes erforderlich. Eine solche Synchronisierung läßt sich aber nur durch ein hochgenaues, spielfreies, praktisch kaum realisierbares Zahnradgetriebe verwirklichen (DT-PS 12 08 174). Bei anderen nach dem gleichen Prinzip arbeitenden Panorama-Aufnahmekameras ist die Kupplung zwischen dem Schwenkantrieb und dem Filmzuführantrieb anstatt über ein Zahnradgetriebe über ein Reibgetriebe hergestellt, was hinsichtlich der Genauigkeit der Synchronisation noch problematischer sein dürfte als die Zahnradübersetzung (DT-PS 64 041).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Panorama-Aufnahmekamera der eingangs genannten Art so auszubilden, daß mit ihr durch Verbesserung der Filmzuführung Bilder von 360° und mehr hoher Qualität, d. h. ohne unter- oder überbelichtete Streifen oder mit unscharfen Stellen gemacht werden können.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß der Kameraaufbau außer dem Objektiv den Filmbehälter enthält, daß die Filmführung auf der dem Halter gegenüberliegenden Gehäuseseite einen Ring aufweist, der seinerseits frei drehbar ist bzw. stillsteht, sowie eine zylindrische Umfangsfläche am zylindrischen Halter, und daß der Film an seinem einen Rand an der zylindrischen Umfangsfläche und mit seinem anderen Rand an einer weiteren zylindrischen Umfangsfläche des 'Ringes unter Anpressung fcstgehal-

ten wird.

Bei der Panorama-Aufnahmekamera gemäß der Erfindung läßt sich der Film kontinuierlich um die Brennpunktebene über 360° und mehr hsrumführen, insbesondere auf- und abspi !en, wobei sein zu belichtender Abschnitt an den Umfangsflächen in richtigem Abstand zum Objektiv festgehalten wird Durch Umkehren der Bewegung können Doppel- und Mehrfac.hbelichtungen durchgeführt werden. Durch das Festhalten des Films an den Umfangsflächen ist ein kontinuierliches Abrollen des Films gegensinnig zur Schwenkbewegung mit exakter Synchronisation gewährleistet, wobei durch die Anpressung an dem Halter bei Drehen des Objektivs und damit des Filmbehälters oder - bei festgehaltenem Objektiv und Filmbehälter bei Drehen des Halters — der Film mit gleich großer, jedoch entgegengesetzter Geschwindigkeit zur Geschwindigkeit der Drehbewegung kontinuierlich abgespult und nach Anpressung und Belichtung an die feststehende Umfangsfläche wieder aufgespult wird.

Besonders einfach ist dabei eine Ausführung, bei der eine Vorschubeinrichtung für den Film zwei Rollen aufweist, die benachbart und achsparallel zu den Umfangsflächen im Abstand voneinander angeordnet sind, über welche unter Zwischenlage von endlosen, die beiden Rollen umhüllenden elastischen Bändern der aus dem Filmbehälter beim Schwenken des Objektivs zugeführte Film läuft.

Die Erfindung ist im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen seitlichen Schnitt durch eine Panorama-Aufnahmekamera gemäß der Erfindung,

F i g. 2 eine Schnittansicht von oben auf die Kamera nach Fig. 1,

Fig. 3 eine Schnittansicht von hinten, d.h. von der Filmseite der Kamera nach den F i g. 1 und 2,

Fig. 4 eine Schnittansicht von vorne, d.h. der Lichteinfallseite auf die Kamera nach den F i g. 1 bis 3.

Die in den Figuren gezeigte Kamera hat einen feststehenden Teil 1, der an einem Stativ od. dgl. befestigbar ist. In diesem feststehenden Teil 1 ist ein Schwenkteil 30 über einen damii festen Lagerzapfen 31 mittels Lagern 32 und 33 schwenkbar gelagert. In dem Schwenkteil 30 ist ein Objektiv 8 in einrm zylindrischen ₄<, Gehäuse 8.7 aufgenommen, das über eine Stellschraube 9 und eine Stift-Schlitzführung 34 gegenüber dem Schwenkteil 30 in der Höhe verstellbar ist. Eine in dem hohlen Lagerzapfen 31 zwischen Schwenkteil 30 und Objektiv 8 wirkende Schraubenfeder 35 hebt das Gewindespiel der Steilschraube 9 auf und sorgt für eine spielfreie Verbindung des Objektivs 8 mit dem Schwenkteil 30.

Am oberen Ende hat das feststehende Teil 1 eine kreiszylindrische Umfangsfläche 36. Oberhalb davon im Abstand etwa der Filmbreite ist ein Ring 2 vorgesehen, der eine mit der Umfangsfläche 36 am feststehenden Teil koaxiale Umfangsfläche 37 aufweist. Beide Umfangsflächen 36, 37 umgeben das Objektiv und haben die Brennweite des Objektivs 8 als Radius. Der (_K. Ring 2 hat eine innere Führungsnut 38. in welche Führungsrnllen 10 eingreifen, die auf am .Schwenkteil 30 befestigten Zapfci 11 laufen. An der hinter dein Objektiv 8 und auüerhalb der beiden Umfangsflächen 36, 37 gelegenen Seile des Schwcnkteils 30 ist ein (>s Filmbehälter 7 befestigt, in dem zwei Kassetten 6,6' zur Abgabe bzv. Aufnahme von Filmmaterial untergebracht sind, leder Kassette 6. 6' ist eine Rolle 4, 4' zugeordnet, wobei diese Rollen 4,4' eng benachbart den Umfangsflächen 36,37 angeordnet sind. Die Kassetten 6, 6' und Rollen 4, 4' sind achsparallel ?.u den Umfängsfiächien angeordnet Die beiden Rollen 4, 4' sind von endlosen Bändern 3 aus einem elastischen Material eingehüllt, von denen das eine in einer solchen Höhe angeordnet ist, daß es mit seinem dem Objektiv zugewandten Trum zwischen den Rollen 4, 4' und der Umfangsfläche 37 eingeklemmt ist, während ein zweites Band 3 mit seinem dem Objektiv zugewandten Vordertrum zwischen den Rollen 4, 4' und der Umfangsfläche 36 am feststehenden Teil eingeklemmt ist. Ein drittes Band 3 ist vorgesehen, das mit seinem Vordertrum in gleicher Weise an eine weitere, zusätzlich am feststehenden Teil 1 vorgesehene kreiszylindrische Umfangsfläche 36' angepreßt wird, um einen gleichmäßigen, auf die Schwenkbewegung abgesiimmten Anirieb der Rollen 4 sicherzustellen. Zwischen die Bänder 3 und die Umfangsflächen 36, 37 kann beispielsweise aus der Kassette 6 über die Rolle 4 ein Rollfilm 5 zugeführt werden, der durch die Bänder 3 in dem Bereich zwischen den beiden Rollen 4, 4' an die Umfangsflächen 36, 37 gepreßt wird. Der Abschnitt des Filmes 5 zwischen den Rollen 4_; 4' befindet sich also im Brennweitenabstand vom Objektiv 8. Über die Rolle 4' kann der Film in der Kassette 6' aufgespult werden. Das Abspulen und Aufspulen des Filmmaterials läßt sich durch Schwenken des Schwenkteils 30 und damit des Filmbehälters 7 mit den Kassetten 6,6' und Rollen 4, 4' bewirken, wobei jeweils der zwischen den Rollen 4, 4' befindliche Abschnitt durch die Anpressung an den feststehenden Umfangsflächen 36 und 37 in Ruhe bleibt.

Die Schwenkbewegung wird über einen Motor 14 mit einem nachgeschalteten Schneckengetriebe 15, 16 auf den Lagerzapfen 31 des Schwenkteils 30 übertragen. Der Motor 14 kann durch dem Objektiv 8 vorgeschaltete Fotozellen 17 gesteuert werden. Diese das einfallende Licht messende Fotozellen 17 sind senkrecht in einer Gruppe übereinander angeordnet und steuern einzeln Meßwerke 18, welche auf schwenkbare Blenden 19 einwirken, die einen konisch verengenden Schlitz 21 bgrenzen. Auf diese Weise läßt sich eine ausgleichende Korrektur des in der Höhe oft mit unterschiedlicher Intensität einfallenden Lichtes erzielen. Insgesamt steuern die Fotozellen i7 die Drehgeschwindigkeit des Motors 14.

Das Licht fällt über dem konischen Schlitz 21 ( F i g. I. 2 und 4) im Schwenkteil in die Kamera ein und erreich! nach Passieren der verstellbaren Blenden 19 und der Fotozellen 17 das Objektiv 8. Von dort fällt das Licht auf einen Spiegel 13, der es auf eine oben im Schwenkteil untergebrachte Mattscheibe 12 umlenkt und dem Fotografen durch eine Glasscheibe 39 hindurch sichtbar macht. Beim Belichten wird der Spiegel 13 nach oben geschwenkt und gibt den Strahlengang frei zu einem mit Vorteil konisch verstellbaren Schlitz 20, über den das Licht auf den zwischen den Rollen 4. 4' befindlichen, /11 belichtenden Abschnitt des Filmes 5 fiilli.

Die Bänder 3, insbesondere das der Umfangsfläche 36 gegenüberliegende Band kann verzahnt sein und mit Verzahnungen an dieser Umfanpsfläche 36 zusammenwirken, die durch Perforieningen 1111 Film hindurchgreifen. Dadurch wird ein iormsiMüssigc- Festhalten des Films gegenüber der St/hwenknewegung des Schwcnkteiles30 erreicht.

Der Vorschub des Films geschieht über die Rollen 4, indem das unterste Band 3 dieser Rollen reibschlüssig an der äußeren Umfangsfläche 36 des feststehenden Teiles

1 anliegt und dabei bei der Schwenkbewegung des Schwenktcilcs 30 in Drehung versetzt wird. Vorzugsweise sind alle Bänder 3 in ihren Abmessungen identisch und ferner haben alle mit denselben im Eingriff stehenden IJmfangsflächen praktisch den gleichen Außendurchmesser, so daß durch die kraftschlüssige Anpressung des Filmes an die Umfangsflächen 36, 37 zusammen mit dem kraftschlüssigen Eingriff des untersten Bandes 3 an die Umfangsflächc 36' ein kontinuierliches, schlupffreies Anlegen und Festhalten des Filmes an die bzw. an den Umfangsflächen sichergestellt ist.

Es hat sich gezeigt, daß bei stillstehendem Teil I auch der Ring 2 stillsteht. Die Rollen 4 rollen somit beim Verschwenken an den genannten Umfangsflächen ab und bewirken ein fortlaufendes Abwickeln und Anlegen des abgewickelten Filmes. Es kann somil kontinuierlich geschwenkt und belichtet werden.

Die Spulen 6, 6' weisen Federn oder andere Mittel auf, welche ein Aufwickeln des Filmes bewerkstelligen.

Die Bänder 3 können speziell profilierte Riemen, wie Keilriemen, sein. Der unterste Riemen könnte auch ein Zahnriemen sein, der mit einem Zahnkranz am Teil 1 im Eingriff steht.

Anstatt das Objektiv mit dem Filmbehälter verschwenkbar zu gestalten, könnten diese Teile auch ortsfest vorgesehen werden, wobei dann der Teil 1 um seine Achse schwenkbar gemacht würde. Im letzteren Falle würde der Ring 2 synchron mit dem Teil 1 drehen, ohne daß er unmittelbar mit diesem verbunden werden müßte.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (11)

Patentansprüche:

1. Panorama-Aufnahmekamera zur Herstellung von Aufnahmen mit beliebig großem, auch über 360° hinausgehendem Bildwinkel, bei der im Moment der Belichtung Objektiv oder Film stillstehen, mit einem Kameraaufbau, welcher das Objektiv enthält und relativ zu einem Halter drehbar ist, mit einem Filmbehälter und einer Filmführung mit einem zylindrisch gewölbten Teil, dessen Durchmesser der Brennweite des Objektivs gleich ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kameraaufbau (30) außer dem Objektiv (8) den Filrnbehälter (7) enthält, daß die Filmführung auf der dem Halter (I) gegenüberliegenden Gehäuseseite einen Ring (2) aufweist, der seinerseits frei drehbar ist bzw. stillsteht, sowie eine zylindrische Umfangsfläche (36) am zylindrischen Halter (1), und daß der Film (5) an seinem einen Rand an der zylindrischen Umfangsfläehe (36) und mit seinem anderen Rand an einer weiteren zylindrischen Umfangsfläche (37) des Ringes (2) unter Anpressung festgehalten wird.

2. Kamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorschubeinrichtung (4, 4') für den Film vorgesehen ist, mittels welcher der zugeführte Film in Übereinstimmung mit der relativen Drehbewegung zwischen dem genannten Teil (1) und des Filmbehälters mit dem Objektiv fortlaufend an die zylindrischen Umfangsflächen (36, 37) angelegt wird.

3. Kamera nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubeinrichtung für den Film zwei Rollen (4,4') aufweist, die benachbart und achsparallel zu den Umfangsflächen (36, 37) im Abstand voneinander angeordnet sind, über welche unter Zwischenlage von endlosen, die beiden Rollen umhüllenden elastischen Bändern (3) der aus dem Filmbehälter (7) beim Schwenken des Objektivs (8) zugeführte Film (5) läuft.

4. Kamera nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die im Filmbehälter (7) drehbar gelagerten Rollen (4, 4') in Antriebsverbindung mit dem ruhenden Halter(l) stehen.

5. Kamera nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsverbindung derart ist, daß die Rollen (4,4') an der Umfangsfläche (36) abrollen.

6. Kamera nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwenkantrieb ein Elektromotor (14) dient, de: durch das in die Kamera einfallende Licht über Fotozellen (17) steuerbar ist.

7. Kamera nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fotozellen (17) vor dem Objektiv (8) angeordnet sind.

8. Kamera nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gruppe von Fotozellen (17) vorgesehen ist, die einzelne Blenden (19) steuern, welche benachbart der Lichicinfallöl'tnung (21) angeordnet sind.

9. Kamera nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichteinfallöffnung als konischer, in der Konizität verstellbarer Schlitz (21) ausgebildet ist.

10. Kamera nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Objektiv (8) in der Höhe verstellbar ist.

11. Kamera nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

dadurch gekennzeichnet, daß ihr Verschluß als klappbarer Spiegel (13) ausgebildet ist, der i Schließstellung als Sucher dient.