DE2639413B2 - Vorrichtung zum Setzen von chirurgischen Klammern - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Setzen von chirurgischen Klammern, die aus zwei miteinander verrastbaren und das zu verbindende Gewebe zwischen sich festklemmenden Halteteilen aus vom Körper absorbierbarem Material bestehen, von denen das eine mit Rastöffnungen versehen ist, die der Aufnahme der mit Rastköpfen versehenen Dorne des anderen Halteteils dienen.

Um bei Operationen Körpergewebe, wie Gewebe des Magens, des Darms oder anderer Organe, schnell und &o genau miteinander verbinden zu können, werden in zunehmendem Maße chirurgische Klammern, hämostatische Klemmen und ähnliche Festlegeeinrichtungen verwendet.

Aus der US-PS 33 78 010 ist eine chirurgische Klammer bekannt, deren Material gegen eine Auflösung oder Korrosion durch die Körperflüssigkeiten weitgehend beständig ist, die aber auch nach e:ner gewissen Zeit aus dem Körper wieder entfernt werden muß.

Eine aus der DE-PS 8 53 499 bekannte veterinärmedizinische Wundklammer, die insbesondere zur Verwendung bei Kastrationen dient und aus zwei Halteteilen besteht, von denen das eine mit Öffnungen versehen ist, die das zwischen den Halieteilen eingeklemmte Gewebe durchdringende Dorne des anderen Halteteils aufnehmen, hält die Gewebeteile zusammen, bis nach erfolgter Heilung das tote, zwischen den Halteteilen befindliche Gewebe mit diesen vom verheilten Körperteil abfällt, und läßt sich zum Nähen innerer Organe nicht verwenden.

Aus der GB-PS 9 7.2 731 ist eine Arterienklemme bekannt, die aus zwei miteinander verrastbaren und das zu verbindende Gewebe zwischen sich festklemmenden Halteteilen aus von dem Körper absorbierbarem Material besteht, von denen das eine mit Rastöffnungen versehen ist, die der Aufnahme der mit Rastköpfen versehenen Dorne des anderen Halteteils dienen.

Aus physiologischen oder anderen medizinischen Gründen ist es häufig erwünscht, zum Nähen von inneren Organen Klammern aus einem Material zu verwenden, das im Laufe der Zeit von dem Körper vollständig absorbiert werden kann, so daß nachfolgende Operationen zur Entfernung der Klammern nicht erforderlich sind. Vom Körper absorbierbares Material ist aber so weich, daß sich aus diesem keine Halteteile mit Dornen herstellen lassen, die steif genug wären, um das zu nähende Gewebe zu durchdringen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zum Setzen von chirurgischen Klammern zu schaffen, deren mit Rastköpfen versehene Dorne trotz der Weichheit ihres vom Körper absorbierbaren Materials das miteinander zu verbindende Gewebe zu durchdringen vermögen.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß gelöst durch ein das mit Rastöffnungen versehene Halteteil aufnehmendes und festlegendes Widerlagerteil mit die Rastöffnungen im Abstand umgebenden Öffnungen, die den Rastköpfen den Durchtritt gestatten, und ein mit Stiften versehenes Druckteil, die die mit axialen Öffnungen versehenen Dorne durchdringen und bis zu ihrer Verrastung mit den Rastöffnungen steifhalten. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich chirurgische Klammern aus einem weichen, vom Körper absorbierbaren Material setzen, deren Dorne an sich nicht genug sind, um zur Herstellung der klemmenden Verbindung das Gewebe zu durchdringen.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 7 beschrieben worden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt

Fig. 1 einen Teil einer chirurgischen Klammer aus absorbierbarem Material mit dem zugehörigen Teil der Vorrichtung zu deren Setzen in perspektivischer und auseinandergezogener Darstellung,

F i g. 2 einen Querschnitt durch das mit Stiften versehene Druckteil der Vorrichtung nach F i g. 1 mit dem aufgesetzten, mit Dornen versehenen Halteteil,

F i g. 3 einen Querschnitt durch das Widerlagerteit mit dem eingesetzten, mit Rastöffnungen versehenen Halteteil,

F i g. 4 einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach F i g. 1 sowie die miteinander zu verbindenden Gewebeteile im miteinander verrasteten Zustand der Halteteile und

Fig.5 eine der Fig.4 entsprechende Darstellung nach Entfernen der dem Setzen der Klammer dienenden Vorrichtung.

In Fig.5 ist gezeigt, wie eine Festlegetinrichtung 10 gemäß der Erfindung zwei weiche Körpergewebeteile U, 12 miteinander verbindet

Die Festlegeeinrichtung 10 besitzt ein langgestrecktes Halteband 13, das aus einem biologisch abbaubaren oder vom Körper absorbierbaren Material besteht und auf einer Stite eines festzulegenden Gewebeteils, ζ. Β. ίο des Gewebeteils 12, angeordnet ist Je nach der Länge der herzustellenden Naht kann das Halteband 13 jede geeignete Länge haben. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt das Halteband mehrere öffnungen 14, die das Halteband quer durchsetzen und in der Längsrichtung in Abständen voneinander angeordnet sind, wie dies am besten aus der F i g. 1 hervorgeht Im Rahmen der Erfindung kann jedoch auch ein Halteband

13 verwendet werden, das so kurz ist, daD es nur eine derartige öffnung 14 besitzt

Die Festlegeeinrichtung 10 umfaßt ferner ein langgestrecktes Festlegeband 16, das ebenfalls aus biologisch abbaubarem oder absorbierbarem Harzmaterial besteht und im wesentlichen dieselbe Länge hat wie das Halteband 13. Das Befestigungsband 16 ist mit mehreren Zinken 17 versehen, die vorzugsweise mit dem Band einstückig und die in der Längsrich ung des Bandes in denselben Abständen voneinander angeordnet sind wie die Öffnungen 14 des Haltebandes 13. Wenn das Band 13 so kurz ist, daß es nur eine einzige öffnung

14 besitzt hat das Festlegeband 16 auch nur eine einzige Zinke 17.

Das Festlegeband 16 und das Halteband 13 sind so angeordnet, daß sie gemeinsam in eine Stellung bewegbar sind, in der sie an zwischen Ihnen J5 angeordneten Gewebelagen 11 und 12 festlegend angreifen. Während des Nähvorganges treten die Spitzen 27a der Stifte und die Zinken 17 so weit durch die miteinander zu verbindenden Gewebeteile und die öffnungen 14 hindurch, wie dies angesichts der Dicke der zwischen den Bändern befindlichen Gewebeteile erforderlich ist. Die Zinken 17 sind mit Rastmitteln zum Verrasten der Zinken in den öffnungen 14 in der erforderlichen Stellung versehen. In der dargestellten Ausführungsform umfassen diese Rastmitte! einen oder mehrere Widerhaken 18, 19 am Ende jeder der Zinken 17. Wie am besten aus der Fig.4 hervorgeht, sind die oberen Flächen 18a, 19a der Widerhaken 18, 19 so angeordnet, daß sie wahlweise an der Unterseite 13b des Bandes 13 angreifen können, um ein Herausziehen der Zinken 17 aus den öffnungen 14 zu verhindern.

Damit die Bänder 13,16 während des Nähvorganges richtig miteinander fluchten und bis zum Ineinandergreifen zueinander hin bewegt werden können, ist zum Abstützen des Haltebandes 13 ein langgestreckter r> Amboß 21 vorgesehen, der aus einem starren Material, beispielsweise Metall oder dergleichen, beneht. Wie am besten aus der Fig.3 hervorgeht, wird der aus Metal! bestehende Amboß 21 so angeordnet, daß er an der Unterseite 136 des Haltebandes 13 angreift. Gemäß Μ) F i g. 1 kann der Amboß 21 seitlich mit profilierten Längsflanschen 22 und 23 versehen sein, die eine Verschiebung des Bandes 13 auf dem Amboß 21 in der Längs- und Querrichtung verhindern. Der Amboß 21 ist vorzugweise mit mehreren öffnungen 24 versehen, die in der Längsrichtung in denselben Abständen voneinander angeordnet sind wie die öffnungen 14 des Haltebandes 13. Die öffnungen 24 dienen zur Aufnahme der Endteile der Zinken 17, wenn diese Endteile über die Unterseite 13Z) des auf dem Amboß liegenden Bandes 13 hinaus vorstehen.

Zum Ausrichten und Abstützen des Festlegebandes 16 während des Nähvorganges ist ein Stößel 30 vorgesehen, der am besten in F i g. 1 erkennbar ist und vorzugsweise aus einer langgestreckten Leiste 26 aus starrem Material, beispielsweise Metail oder dergleichen, besteht und geeignet ist, an der oberen Fläche 16a des Festlegebandes 16 anzugreifen. Der Stößel 30 ist mit mehreren Stiften 27 versehen, die in der Längsrichtung in denselben Abständen voneinander angeordnet sind wie die Zinken 17.

Gemäß F i g. 2 können die Stifte 27 in entsprechende zentrale axiale Kanäle 28 eingeführt werden, welche die Zinken 17 des Festlegebandes 16 durchsetzen. Damit die Zinken 17 beim Nähvorgang die zu verbindenden Gewebeteile leicht durchdringen können, sind die Stifte 27 an ihren äußeren Enden mit scharfen Spitzen 27a versehen. Die Länge der Stifte 27 und der Zinken 17 ist so gewählt, daß in der in F i g. 2 dargestellten Eingriffsstellung die Leiste 26 an dem Band 16 angreift und den Axialschub aufnimmt

Zur Durchführung eines Nähvorganges wird das Festlegeband 16 so an dem Stößel 30 angebracht, daß die Stifte 27 in die Kanäle 28 eingreifen und dadurch die Zinken 17 während des Nähvorganges starr halten. Es versteht sich, daß man das Band 16 und die Zinken 17 aus einem Kunststoff herstellen kann, der nicht so starr ist, daß er die Zinken 17 mit den öffnungen 14 des Bandes 13 ausgerichtet hält, während die Zinken 17 die zu verbindenden Gewebeteile durchdringen, um diese zwischen den Bändern 13,16 festzulegen. Wenn jedoch die Metallstifte 27 in den zentralen Kanälen 28 der Zinken 17 angeordnet sind und die scharfen Spitzen 27a der Stifte 27 aus den Zinken 17 vorstehen, sind diese so wenig biegsam, daß sie mit den Bandöffnungen 14 fluchtend gehalten werden. Die scharfen Spitzen 27a der Stifte 27 erleichtern das Durchdringen der Gewebeteile.

Wenn das an dem Amboß 21 angebrachte Halteband sich gemäß F i g. 3 auf der einen Seite der Gewebelage 12 und das an dem Stößel 30 angebrachte Festlegeband 16 sich gemäß F i g. 2 auf der anderen Seite der zu verbindenden Gewebeteile, z.B. der Gewebelage 11, befindet, werden die Bänder 13, 16 zueinander hin bewegt. Dabei durchdringen die Spitzen 27a und die Zinken 17 die Gewebelagen 11, 12. Danach tritt der Widerhaken 18 an jeder der Zinken 17 in die ihm zugeordnete öffnung 14 des Bandes 13 ein. Je nach der Dicke der zu verbindenden Gewebeteile kann man die Zinken 17 so weit durch die öffnungen 14 bewegen, daß die Widerhakenfläche 18a die Fläche 13Zj Jes Haltebandes 13 untergreift. Dies wird durch die Öffnungen 24 des Ambosses ermöglicht. Wenn die zu verbindenden Gewebeteile so dick sind, daß die Zinken 17 weiter durch die öffnungen 14 hindurch bewegt werden müssen, treten auch die Widerhaken 19 durch die öffnungen 14, worauf die Flächen 19a der Widerhaken 19 die Fläche 13Z>des Haltebandes untergreifen.

In der in Fig.4 gezeigten Stellung sind die beiden Bänder 13, 16 so miteinander verbunden, daß sie die zwischen ihnen angeordneten Gewebeteile festlegen. Dies ist in Fig.4 dargestellt. Danach werden der Amboß 21 und der Stößel 30 abgezogen, während die eingesetzten Bänder 13, 16 in der Stellung zum Festlegen der Gewebeteile 11, 12 bleiben. Dies ist in F i g. 5 gezeigt.

Zu den Materialien, die für absorbierbarc oder

biologisch abbaubare Festlegeeinrichtungen verwendet werden können, gehören Catgut (von Submukosa von Schafen gewonnenes Kollagen); Polygiykolsäure; PoIymilchsäure, Mischpolymerisatgemische der Polyglykol- und Polymilchsäure; wiederhergestelltes Kollagen; erodierbare Metallegierungen; Polyester; Polyaminsäuren, wie Casein, Albumin und dergleichen; Polymerisate mehrwertiger Alkohole, wie Polyvinylalkohol, CeIIuIoseglycolsäureester; sowie Ester der a-Cyanacrylsäure, wie das Methyl-« -cyanacrylat. Die Polygiykolsäure is in den US-PS 34 63 158, 37 39 773 und 37 72 42« beschrieben. Geeignete Polymilchsäuren sind in dei US-PS 36 36 956, Beispiele von absorbierbaren Poly estern in den US-PS 32 25 766 und 38 83 901, absorbier bare Celluloseglykolsäureester in der US-PS 27 64 15! und Beispiele von geeigneten Estern der «-Cyanacryl säure in den US-PS 35 27 841, 35 64 078 und 37 59 26-angegeben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Setzen von chirurgischen Klammem, die aus zwei miteinander verrastbaren und das zu verbindende Gewebe zwischen sich festklemmenden Halteteilen aus vom Körper absorbierbarem Material bestehen, von denen das eine mit Rastöffnungen versehen ist, die der Aufnahme der mit Rastköpfen versehenen Dorne des anderen Halteteils dienen, gekennzeichnet durch ein das mit Rastöffnungen (14) versehene Halteteil

(13) aufnehmendes und festlegendes Widerlagerteil (21) mit die Rastöffnungen (14) im Abstand umgebenden Öffnungen (24), die den Rastköpfen (18,19) den Durchtritt gestatten, und ein mit Stiften (27) versehenes Druckteil (26), die die mit axialen öffnungen (28) versehenen Dorne (17) durchdringen und bis zu ihrer Verrastung mit den Rastöffnungen

(14) steifhalten.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte (27) ein spitzes Endteil (27a; aufweisen, mit dem sie die Dorne (17) überragen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlagerteil (21) mit seitlichen Stegen (23) und Einbuchtungen (22) zum Festlegen des Halteteils (13) versehen ist

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteteile aus langgestreckten Haltebändern (13,16) bestehen, die mit miteinander fluchtenden Rastöffnungen (14) und Dornen (17) versehen sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dome (17) an ihren Enden mindestens ein widerhakenförmiges Rastteil (18,19) aufweisen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (14) in dem Halteteil (13) konusförmig ausgebildet sind.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteteile (13, 16) aus Catgut, Polyglykolsäure, Polymilchsäure, wiederhergestelltem Kollagen, erodierbaren Metalllegierungen, absorbierbaren Polyestern, Polyaminosäuren, Polymerisaten von mehrwertigen Alkoholen, Celluloseglykolsäureestern oder Estern der Cyanoarylsäure bestehen.