DE2639950A1 - Bremssteuereinrichtung mit beruecksichtigung unterschiedlicher bremsentwicklungszeiten - Google Patents
Bremssteuereinrichtung mit beruecksichtigung unterschiedlicher bremsentwicklungszeitenInfo
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- B60T—VEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
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- B60T7/12—Brake-action initiating means for automatic initiation; for initiation not subject to will of driver or passenger
- B60T7/128—Self-acting brakes of different types for railway vehicles
Description
STANDARD ELEKTRIK LORENZ
STUTTGART
H.Übel-24
Bremssteuereinrichtung mit Berücksichtigung unterschiedlicher Bremsentwicklungszeiten
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bremssteuerung bei einem spurgebundenen, insbesondere automatisch gesteuerten
Fahrzeug.
Bei automatisch gesteuerten Fahrzeugen ist es unumgänglich eine Zwangsbremsmöglichkeit für den Fall vorzusehen,
daß die Informationsübertragung zwischen Fahrzeug und Steuerzentrale plötzlich gestört oder
unterbrochen wird. Diese Zwangsbremsung erfolgt mit möglichst hoher Bremsverzögerung, um die Fahrstrecke,
die das Fahrzeug unkontrolliert zurücklegt, möglichst kurz zu halten. Zwangsbremsmöglichkeiten sind außerdem
ortsgebunden vor Signalen und Langsamfahrstellen vorgesehen für den Fall, daß die Haltstellung oder
die vorgeschriebene herabgesetzte Geschwindigkeit nicht oder zu spät beachtet wird.
Da jede Zwangsbremsung für das Fahrzeug schädlich und für die Fahrgäste unangenehm ist, sollten versehentliche
Zwangsbremsungen vermieden werden, d.h. alle Betrieb sbremsungen vor Signalen und Langsamfahrstellen
müssen so rechtzeitig erfolgen, daß die Zwangsbremse
29.07.1976, P/Ku
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nicht ausgelöst wird. Im Geschwindigkeits-Weg-Diagramm
(Fig. 1) gesehen, heißt das: Die Ablaufkurve der Betriebsbremsung BE darf die Zwangsbremseinsatzkurve
ZE nicht schneiden.
Bei der Festlegung von Zwangsbremseinsatzkurven muß sichergestellt werden, daß bei jeder Zwangsbremsung
vorgeschriebenen das Fahrzeug noch vor deiriVHältepunkt zum Stillstand
kommt oder noch vor Beginn der Langsamfahrstelle die
vorgeschriebene reduzierte Geschwindigkeit erreicht.
Dazu muß neben dem durch die Anfangsgeschwindigkeit und die Zwangsbremsverzögerung gegebenen Bremsweg ein
zusätzlicher Bremsweg berücksichtigt werden, der durch die sogenannte Bremsentwicklungszeit bedingt ist. Diese
Bremsentwicklungszeit ist die Zeit, die eine beispielsweise druckluftbetätigte Bremse braucht, um vom nicht
betätigten in den voll wirksamen Zustand zu gelangen. Nach Richtwerten eines Normenausschusses kann diese
Zeit bei Güterzügen bis zu 8s5s betragen. Es ist üblich,
die Bremsentwicklungszeit}während der sieh die
Bremswirkung langsam aufbaut, in Form einer Totzeit Te zu berücksichtigen und man nimmt in einfacher
Näherung an, daß während dieser Totzeit keine Bremsung erfolgt und nach Ablauf der Totzeit die volle Bremswirkung
schlagartig einsetzt.
Betrachtet man die Häufigkeit von tatsächlich ausgelösten Zwangsbremsungen, so stellt man fest3 daß sie
sehr selten sind. Von den tatsächlich erfolgten
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Zwangsbremsungen sind wiederum nur ein kleiner Teil echte Notbremsungen, die vom unbetätigten Zustand des
Bremssystems aus stattfinden. Der weitaus größte Teil aller Zwangsbremsungen findet im Anschluß an eine Betriebsbremsung
statt und das Bremsensystem befindet sich bei Einsatz der Zwangsbremse bereits im betätigten
Zustand.
Mißt man den o.g. durch die Bremsentwicklungszeit bedingten zusätzlichen Bremsweg in Abhängigkeit der bereits wirksamen
Brernsverzögerung des Bremssystems bei Auslösen der Zwangsbremse j so erhält man die in Fig. 2 dargestellte
Kurve. Aus ihr ist ersichtlich, daß der anfänglich der maximalen Bremsentwicklungszeit entsprechende,
durch die Totzeit Te berücksichtigte zusätzliche Bremsweg mit zunehmender, im Einsatzpunkt
der Zwangsbremsung bereits wirksamer BetriebsbremsverzÖ-gerung geringer wird und es ohne Sicherheitsrisiko
möglich sein müßte, nach Einsatz der Betriebsbremsung die Zwangsbremseinsatzkurve weiter in Fahrtrichtung
zu verschieben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Bremssteuereinrichtung zu schaffen, mit der diese Erkenntnis entweder
zur Vermeidung gelegentlich vorkommender ungewollter Zwangsbremsungen oder, bei gleichbleibender Wahrscheinlichkeit
des Eintretens ungewollter Zwangsbremsungen, zur Fahrzeitverkürzung und Verkürzung der Zugfolgezeit
nutzbar gemacht werden kann.
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Die Bremssteuereinrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß sich auf dem Fahrzeug eine
Steuerschaltung befindet, die eine Steigerung einer durch ein Fahrzeugbremssystem bewirkten Bremsverzögerung,
z.B. bei einer Zwangsbremsung, in Abhängigkeit der bereits wirksamen Bremsverzögerung dieses Fahrzeugbremssystems
auslöst. Dadurch wird jede Zwangsbremseinsatzkurve nach Einsatz der Betriebsbremsung
in Fahrtrichtung verschoben und damit die Zahl der ungewollten Zwangsbremsungen erheblich reduziert. Andererseits
ist die Möglichkeit gegeben, ohne mehr ungewollte Zwangsbremsungen auszulösen, auch die Betriebsbremskurve
in Fahrtrichtung zu verschieben. Dies bedeutet schnelleres Heranfahren an einen Halt oder eine
Langsamfahrstelle ohne Sicherheitsverlust und damit Fahrzeitersparnis und geringere minimale Zugfolgezeiten.
Eine Weiterbildung der Bremssteuereinrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der
Steuerschaltung ein zur Berechnung von Zwangsbremseinsatzkurven notwendiges Potential liefert, welches
■D
dem Ausdruck Te (l-5=rrr) proportional ist, wobei Te
oma χ
eine der maximalen Bremsentwicklungszeit entsprechende
Totzeit, B die augenblicklich wirksame Bremsverzögerung und B max die maximal mögliche Bremsverzögerung ist.
Damit wird die komplizierte Abhängigkeit des durch die Bremsentwicklungszeit bedingten zusätzlichen Bremsweges
von der unmittelbar vor dem Zwangsbremseinsatz wirksamen Bremsverzögerung durch eine der Geraden NG
in Fig. 2 entsprechende Näherung ersetzt und so ihre
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schaltungstechnische Berücksichtigung wesentlich vereinfacht
.
Eine Ausgestaltung der vorstehenden Weiterbildung der Einrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der o.g. Schaltungsteil im wesentlichen aus einem Verstärker und einer nachgeschalteten Subtrahierschaltung
besteht und daß der Verstärker einen dem Meßwert der augenblicklich wirksamen Bremsverzögerung proportionalen
Potentialwert mit einem fahrzeugspezifischen Faktor f multipliziert und die Subttahierschaltung den
aus der Multiplikation gewonnenen Potentialwert von einem der Totzeit Te proportionalen Potentialwert
subtrahiert. Diese einfache Schaltung ist wenig störanfällig und läßt sich kostengünstig realisieren.
Die Einrichtung nach der Erfindung soll nun anhand dreier Figuren näher beschrieben werden.
Die Figuren zeigen im einzelnen:
Fig. 1 Bremseinsatz- und Bremsablaufkurven im Weg-Geschwindigkeits-Diagramm;
Fig. 2 Abhängigkeit des durch die Bremsentwicklungszeit bedingten zusätzlichen Bremsweges von der
bereits wirksamen Bremsbeschleunigung;
Fig. 3 Ausführungsbeispiel des Schaltungsteils nach Anspruch 3·
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In Fig. 1 sind im Weg-Geschwindigkeits-Diagramm Br-emseinsatz-
und Bremsablaufkurven nach dem Stand der Technik
dargestellt. Eine Betriebsbremskurve BE3 "welche als Parabel
im Haltepunkt Pl auf die Wegachse trifft, wird durch eine Zwangsbremseinsatzkurve ZE abgesichert die
auf dem Fahrzeug aus der augenblicklichen Geschwindigkeit, der maximal möglichen Bremsverzögerung und
der Totzeit Te nach Vorgabe der Koordinaten des Zielpunktes P2 errechnet wird.Nach Erreichen der Zwangsbremseinsatzkurve
durch das Fahrzeug folgt dieses, wenn vorher noch keine Betriebsbremsung erfolgt ist, ei~
ner seiner Geschwindigkeit entsprechenden Kurve aus der Schar der Zwangsbremsablaufkurven ZA3 deren Einhüllende
EH im Zielpunkt die Wegachse erreicht.
Die Zwangsbremsablaufkurven verlaufen anfangs nahezu horizontal, da die Bremsentwicklungszeit eine sofortige
stärkere Bremsung nicht zuläßt.
Ist vor Einsatz der Zwangsbremsung schon eine BetriebEbremsung im Gange,so entfällt, je nach der im Einsatzpunkt der
Zwangsbremsung bereits durch die Betriebsbremsung wirksamen Verzögerung ein Teil des flach verlaufenden
Anfangsteils der Zwangsbremsablaufkurve und das Fahrzeug folgt einer steileren Bremsablaufkurve ZB und
kommt schon vor dem Zielpunkt P2 im Punkt P3 zum Stillstand. Dieses vorzeitige Anhalten bei einer Zwangsbremsung
ist unnötig und es kann in diesem Falle ohne
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Sicherheitsrisiko die Zwangsbremselnsatzkurve so weit versteuert, d.h, im Bereich höherer Geschwindigkeiten
in Fahrtrichtung verschoben werden, bis der Punkt P3 in den Zielpunkt P2 fällt- Diese Maßnähme
verringert die Zahl der ungewollten Zwangsbremsungen erheblich. Wird auf eine solche Verringerung
kein großer Wert gelegt 3 so kann die Betrlebsbremskurve
in Fahrtrichtung verschoben werden, eis der alte Abstand zur Zwangsbreinselnsatzkurve wieder hergestellt
ist. Dies ermöglicht dann ein schnelleres Heranfahren an den Zielpunkt P2und bringt damit Zeitersparnis.
Fig. 2 zeigt die Abhängigkeit des durch die Bremsentwicklungszelt
bedingten zusätzlichen Bremsweges BZ von der im Einsatzpunkt der Zwangsbremsung bereits
wirksamen Betriebsbremsverzögerung. Die Gerade NG
stellt eine einfache Mähsrung an die recht komplizierte
Funktion F dar. Die Näherung erfolgt auf der sicheren Seite und ermöglicht die schaltungstechnische
Berücksichtigung der durch die Funktion F gegebenen
Abhängigkeit durch eine einfache Schaltung.
Ein Ausführungsbeispiel dieser Schaltung zeigt Fig. 3:
Einem Verstärker V wird ein durch Messung gewonnenes der augenblicklich wirksamen Brerasverzögerung proportionales
Potential ÜB zugeführt- Dieses wird mit einem durch das Widerstandsverhältnis Rl zu R2 gegebenen
fahr-zeugspezlflschen Faktor multipliziert
und dann in einer Subtrahiersehaltung S von einem
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der Totzeit Te entsprechenden und ebenfalls fahrzeugspezifischen
Potential UT subtrahiert.
Das Ausgangspotential UA wird anstelle des beim Stand
der Technik verwendeten der Totzeit Te entsprechenden Potentials UT weiterverarbeitet.
3 Ansprüche
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Bezugszeichenliste
s Weg
ν Geschwindigkeit
BE Betriebsbremskurve
ZE Zwangsbremseinsatzkurve
ZA Zwangsbremsablaufkurven
EH Einhüllende der Zwangsbremsablaufkurven
ZB Zwangsbremsablaufkurve nach vorheriger Betriebsbremsung
pt* ' Haltepunkte
BZ Zusätzlicher Bremsweg
B Betriebsbremsverzögerung
NG Näherungsgerade
F Funktion BZ=F(B)
V Verstärker
UA,ÜB r, , . . ,
UT J Potentiale S Subtrahierschaltung
Te Totzeit Rl ... R7 Widerstände
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Leerseite
Claims (1)
- H.übel-2l|Ansprüche1. Einrichtung zur Bremssteuerung bei einem spurgebundenen, insbesondere automatisch gesteuerten Fahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf dem Fahrzeug eine Steuerschaltung befindet, die eine Steigerung einer durch ein Fahrzeugbremssystem bewirkten Bremsverzögerung, z.B. bei einer Zwangsbremsung, in Abhängigkeitfder bereits wirksamen Bremsverzögerung dieses Fahrzeugbremssystems auslöst.2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet5 daß ein Teil (ST) der Steuerschaltung ein zur Berechnung von Zwangsbremseinsatzkurven notwendiges Potential liefert, welches dem Ausdruck Te (1~ ) proportional ist, wobei Te eine der maximalen Bremsentwicklungszeit entsprechende Totzeit, B die augenblicklich wirksame Bremsverzögerung und Bmax die maximal mögliche Bremsverzögerung ist.3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der o.g. Schaltungsteil (ST) im wesentlichen aus einem Verstärker (V) und einer nachgeschalteten Subtrahierschaltung (S) besteht und daß der Verstärker einen dem Meßwert der augenblicklich wirksamen Bremsverzögerung proportionalen Potentialwert (UB) mit einem fahrzeugspezifischen Faktor f multipliziert und die Subtrahierschaltung den aus der Multiplikation gewonnenen Potentialwert von einem der Totzeit Te proportionalen Potentialwert (UT) subtrahiert.29.07.1976, P/Ku809810/03 53 OHIQ4NAL1NSPECTEd'
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OD | Request for examination | ||
D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ALCATEL SEL AKTIENGESELLSCHAFT, 7000 STUTTGART, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |