DE2648873C2 - - Google Patents
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- DE2648873C2 DE2648873C2 DE2648873A DE2648873A DE2648873C2 DE 2648873 C2 DE2648873 C2 DE 2648873C2 DE 2648873 A DE2648873 A DE 2648873A DE 2648873 A DE2648873 A DE 2648873A DE 2648873 C2 DE2648873 C2 DE 2648873C2
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41G—WEAPON SIGHTS; AIMING
- F41G5/00—Elevating or traversing control systems for guns
- F41G5/08—Ground-based tracking-systems for aerial targets
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41G—WEAPON SIGHTS; AIMING
- F41G3/00—Aiming or laying means
- F41G3/06—Aiming or laying means with rangefinder
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Feuerleitsystem zum Rich
ten einer Waffe, bei der eine Zieloptik ein die optische
Zielachse einstellendes Zieleinstellorgan aufweist, ein ma
nuell bedienbares Peil- bzw. Steuergerät eine Steuervorrich
tung steuert, welche das Zieleinstellorgan und ein die
Waffenposition einstellendes Waffeneinstellorgan steuert,
und ein Signalgeber ein von der Position des Waffeneinstell
organs abhängiges Steuersignal an die Steuervorrichtung ab
gibt.
Ein Feuerleitsystem dieser Gattung ist bereits bekannt
(DE-AS 22 16 734). Mit dessen Hilfe kann beispielsweise ein
Flak-Geschütz auf ein sich bewegendes Objekt, beispielsweise
ein Flugzeug, maschinell gelenkt gerichtet werden, unter
Verwendung elektrischer und elektronischer Aggregate, welche
auch die erwartete Flugbewegung berücksichtigen, so daß beim
Abfeuern des Geschosses nicht nur die Flugzeit des Geschosses
bis zum erwarteten Zielpunkt, sondern auch die erwartete Zeit
und der erwartete Weg des zu treffenden Objektes genau be
stimmt und der ermittelte Zielpunkt treffgenau erreicht wird.
Auf der Grundlage von aufgegebenen Informationen aus bei
spielsweise einem Folge- und Entfernungs-Meßradar, aus Krei
selfühlern zur Feststellung des Zustands der Waffe, bei
spielsweise des Geschützes, und des die Waffe tragenden Or
gans, beispielsweise eines Schiffes oder Flugkörpers, findet
eine solche Berechnung statt. Bei dem vorbekannten Feuer
leitsystem steuert einerseits beispielsweise das Richtungs
kreisel ein Summierglied, das seinerseits das als Servo
motor ausgebildete Waffeneinstellorgan steuert. Anderer
seits wird das ebenfalls als Servomotor ausgebildete Ziel
einstellorgan über ein anderes Summierglied und dieses von
dem genannten Richtungskreisel gesteuert. Es hat sich je
doch gezeigt, daß die Genauigkeit des Feuerleitsystems bei
sich sehr schnell bewegenden Objekten zu wünschen übrig
läßt.
Darüber hinaus ist es bekannt (DE-AS 22 60 693), ein Summier
glied zur Steuerung des Waffeneinstellorgans und ein weiteres
Summierglied zur Steuerung des Zieleinstellorgans zu verwen
den. Auch hier ist die Genauigkeit noch unbefriedigend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Anvisieren
und Festhalten des Objekts bzw. Zieles selbst bei sich sehr
schnell bewegenden Objekten bzw. Zielen innerhalb eines
kurzen Zeitintervalls zu ermöglichen. Diese Aufgabe soll
durch ein möglichst einfaches und daher auch störarmes
System lösbar sein. Die Lösung dieser Aufgabe ermöglicht
eine bessere Treffsicherheit.
Die Erfindung ist im Patentanspruch 1 gekennzeichnet und
in Unteransprüchen sind weitere Ausbildungen und Verbesse
rungen derselben beansprucht.
Bei der Erfindung ist nicht nur die Steuervorrichtung für
sowohl das Zieleinstellorgan als auch das Waffeneinstellor
gan als Summierglied ausgebildet, sondern dient das Ziel
einstellorgan gleichzeitig als Steuermittel für das Waffen
einstellorgan. Dadurch, daß der von der Position des Waffen
einstellorgans abhängige Signalgeber ein Steuersignal er
zeugt, das auch von der Position des Zieleinstellorgans ab
hängt, wird die Aufgabe im Sinne einer Direktsteuerung ge
löst. Selbst wenn für zusätzliche Aufgaben weitere Summier
glieder verwendet werden, finden praktisch keine Zeitver
zögerungen statt, sondern steht das Zieleinstellorgan, das
insbesondere als Servomotor ausgebildet ist, praktisch un
mittelbar mit dem Peil- bzw. Steuergerät in Verbindung. Un
erwünschte, zu zeitlichen Verschiebungen beitragende Rück
kopplungen mit zusätzlichen Störeffekten sind hierdurch
vermeidbar.
Das erfindungsgemäße Feuerleitsystem ermöglicht daher das
Anvisieren eines Ziels und Festhalten desselben im Strich
kreuz innerhalb einer verhältnismäßig kurzen Zeitspanne, so
daß infolge dieser Verkürzung der "Anpeilung" des Ziels
beim Vorbeiflug desselben innerhalb der Reichweite der
Waffe auch eine entsprechend längere Zeitdauer bis zum
Treffen bzw. Abschießen des Zieles zur Verfügung steht.
So kann beispielsweise ein in einem ersten Regelkreis be
findliches Steuergerät die das Suchgerät des Kanoniers
kennzeichnende Ziellinie sowie die zugeordnete Folgeradar
antenne auf den jeweils gegenwärtigen Ort des Zieles aus
richten. Rechner erzeugen ein Signal für einen Vorhalte
winkel, das mit dem die Ziellinie ablenkenden Servoregel
kreis die Drehgeschwindigkeit der Geschützlafette steuert.
Zwischen dem Ausgang der Steuereinrichtung des Kanoniers
und dem Betätigungsorgan zum Verschwenken der Ziellinie bzw.
der Zielachse des Zieleinstellorgans bzw. der Zieloptik
können verschiedene Signale eingeschaltet sein, um die op
tische Zielachse der Radarantenne auszurichten. Solche Si
gnale stellen Vorausberechnungen der voraussichtlichen Ziel
geschwindigkeit sowie der vom Radarempfänger entwickelten
Radar-Zielachsen-Abweichungssignale dar. Unter der Annahme
ausreichender Systemgenauigkeit bewirkt der Nettoeffekt
solcher Signale, daß das Feuerleitsystem dem Ziel automa
tisch folgt, sobald dieses im Fadenkreuz des Zielfernrohrs
erfaßt ist. Korrekturen seitens des Kanoniers mit Hilfe
seines Steuergeräts sind dann nur beim Auftreten etwaiger
Ungenauigkeiten, beispielsweise bei Abweichungen des Ziels
aus dem Fadenkreuz des Zielfernrohrs erforderlich.
Anhand der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele für die Er
findung schematisch darstellt, ist die Erfindung auch im
Vergleich mit dem Stand der Technik im folgenden näher er
läutert. Dabei zeigt
Fig. 1 ein Schaltschema eines bekannten Feuerleitsystems;
Fig. 2 eine verallgemeinerte schematische Darstellung
eines automatischen Feuerleitsystems in seiner Um
gebung, wie es sowohl nach dem Stand der Technik
als auch bei der Erfindung Anwendung finden kann;
Fig. 3 ein Schaltschema des erfindungsgemäßen Feuerleit
systems und
Fig. 4 ein Flußdiagramm zur Veranschaulichung der Daten
verarbeitung für das in Fig. 3 gezeigte erfindungs
gemäße Feuerleitsystem.
Fig. 1 zeigt schematisch ein in der Technik bekanntes Feuer
leitsystem für Geschütze, bei dem ein Lafettenservomotor als
Waffeneinstellorgan 22 verwendet wird. Dieses wird gesteuert
von dem vom Kanonier betätigten Peil- bzw. Steuergerät 105
(Fig. 2), und zwar von elektrischen Signalen. Es läuft mit
einer Geschwindigkeit und in einer Richtung um, die von den
Ausgangssignalen des Steuergeräts 105 abhängt. Während der
Servomotor 22 eine Horizontal- oder Azimutdrehung der ge
steuerten Feuerwaffe(n) 10 bewirkt, wird die Winkelgeschwin
digkeit der Drehung der Geschützbatterie und der Lafette
durch einen Winkelgeschwindigkeitssensor 27, z. B. einen
winkelgeschwindigkeitsabhängigen Servomotor, dem Digital
computer 68 gemeldet. Der Computer 68 führt in Abhängigkeit
von der Zielentfernungsmeldung des Radargerätes und ent
sprechend der Geschwindigkeit der vom Kanonier herbeigeführ
ten Schwenkbewegung der Lafette 102 (Fig. 2) eine Vorhaltwin
kelberechnung in Rechner 30 für die Entwicklung des richti
gen Vorhaltwinkels λ R in Azimutrichtung durch. Dieser Vor
haltwinkel λ R wird von einem Servomotor als dem Zielein
stellorgan 24 vorgegeben, der die optische Achse (Ziellinie
oder Zielachse 104 a) des Zielsuchers bzw. der Zieloptik 104
gegenüber einer mit dem Geschütz (der Geschützbatterie) ge
meinsamen Bezugsrichtung ausrichtet - was typischerweise
durch einfache Drehung eines die Zielachse 104 a bestimmen
den Spiegels im Zielfernrohr 104 geschieht. Wenn also die
Bedienungsperson das Steuergerät 105 veranlaßt, als Aus
gangssignal einen Drehgeschwindigkeitsbefehl zu erteilen,
verdreht der Servomotor 22 die gesamte Geschützplattform
102 mit allen darauf montierten Teilen einschließlich des
Gehäuses 104 des Zielfernrohres und der Radarantenne 106
in eine Stellung, in der die Waffen 100 gegen den voraus
sichtlichen Schnittpunkt 112 b des Zieles und des Geschosses
ausgerichtet sind. Der Servomotor 24 führt dann zu einer
weiteren Drehung in bezug auf die Geschützbatterie oder die
Lafettenplattform, um die optische Zielachse 104 a des Ziel
fernrohres 104 zu ändern. Mit dem Vorhaltwinkel λ R -Ausgang
des Computers 68 ist außerdem ein Servomotor 25 für die
Radarantenne verbunden, so daß diese mit der optischen Ziel
achse 104 a ausgerichtet gehalten wird. Von dieser wird an
genommen, daß sie gegen den gleichzeitigen Ort des Zieles
112 a ausgerichtet ist. In der vorliegenden Beschreibung ist
unter einem "Servomotor" jedes beliebige Einstellorgan oder
Betätigungsmittel zu verstehen, das in Abhängigkeit von
einem elektrischen Befehlssignal eine mechanische Bewegung
bewirkt.
Wenn das Ziel 112 ein in der Darstellung in Fig. 2 von links
nach rechts fliegendes Flugzeug ist, eilt der Azimut der
Feuerlinie der Waffen 100, die gegen den künftigen Ort 112 b
des Zieles ausgerichtet ist, der momentanen Ziellinie des
Zielfernrohres 104 und der Ausrichtung der Antenne 106,
die auf den gegenwärtigen Ort 112 a des Zieles ausgerichtet
sind, vor.
Für einen angenommenen theoretischen Fall eines Flugzeuges,
das mit konstanter Geschwindigkeit in einem Kreis mit kon
stantem Radius und konstanter Höhe um die Lafette kreist,
würden die oben angenommenen Ausrichtungen der Antenne 106
der optischen Zielachse 104 a und der Geschütze bzw. Waffen
100 relativ zueinander unverändert bleiben; die ganze Platt
form oder Lafette 102 würde einfach (mit konstanter Ge
schwindigkeit) umlaufen. Für typische Flugbahnen wird
der Vorhaltwinkel λ R durch das Zusammenwirken des Steuer
gerätes 105 des Richtkanoniers und des Computers 68 be
stimmt; er wird im Sinne des Bestrebens, der tatsächlichen
Flugbahn des Flugzeuges zu folgen, dauernd auf den letzten
Stand gebracht.
Die besondere Art und Weise, in der der Computer 68 den Vor
haltwinkel λ R bestimmt, ist in der Technik bekannt und
wird auch in Systemen des Typs gemäß Fig. 1 - beispielswei
se in dem Bordflak-Feuerleitsystem M 86 - verwendet. Kurz
ausgedrückt, erhält der Computer 68 als Eingangssignale u. a.
die Ausgangssignale des Winkelgeschwindigkeitssensors 27
(die die augenblickliche Drehgeschwindigkeit der Lafette an
geben) und (an einer Eingangsklemme 69) die in bekannter
Weise von dem Radarempfänger 110 entwickelten Zielentfer
nungssignale. Im Computer 68 ist das Software-Programm für
die Bestimmung des Vorhaltwinkels λ R aus diesen Eingangs
größen gespeichert. Beispielsweise kann der Vorhaltwinkel-
Rechner 30 hierfür eine Iterationsschleife, bestehend aus
einem Zielflugmodell 32 und einem geschoßballistischen
Flugbahnmodell 26, zur Bestimmung der Flugdauer (T OF ) bis
zum Schnittpunkt der Ziel- und der Geschoßflugbahn aufwei
sen. Die Iterations- oder Kettenrechnung dauert an, bis der
Ort eines abgefeuerten Geschosses im Raum nach Ablauf einer
Zeitspanne T OF nach dem Feuern innerhalb der gewünschten
Genauigkeitsgrenzen mit dem Ort eines Flugzeugs im Raum in
der durch das Radargerät ermittelten Entfernung überein
stimmt.
Die oben beschriebene Vorrichtung richtet die Waffe hinsicht
lich nur einer Korrdinate, nämlich der Azimutkoordinate, aus.
Natürlich ist auch eine entsprechende weitere Schaltung zur
Festlegung der Geschützhöhe erforderlich.
Diese bekannte Anordnung gemäß Fig. 1 ist aber im Hinblick
auf die hohen und immer noch ansteigenden Geschwindigkkeiten
von z. B. Kampfflugzeugen keineswegs voll zufriedenstellend.
So ist es für den Richtkanonier mitunter schwierig,
im Falle eines mit hoher Geschwindigkeit bewegten Zieles
die optische Zielachse 104 a auf das Ziel eingestellt zu
halten, sobald dieses erfaßt ist. Der Kanonier wird nämlich
zum Zentrieren des Zieles an der optischen Zielachse 104 a
seines Zielfernrohres 104 zunächst durch Betätigung des
Steuergerätes 105 die Lafette 102 schnell in Drehung versetzen.
Diese Drehung der Lafette 102 wird von dem Sensor
27 dem Computer 68 gemeldet. Dieser wird sie jedoch als die
als Winkelgeschwindigkeit gemessene Geschwindigkeit des
Flugzeugs beim Vorbeifliegen deuten. Dementsprechend wird
der Computer 68 ein Vorhaltwinkelsignal erzeugen, wodurch
über den Servomotor 24 der die Zielachse 104 a bestimmende
Spiegel schnell verstellt wird (im Fall der Fig. 2 wird dabei
die Zielachse 104 a schnell im Gegenuhrzeigersinn verschoben).
Der Nettoeffekt dieser Drehbewegungen macht es für den
Richtkanonier aber äußerst schwierig, das Flugzeug im Strichkreuz
seines Zielfernrohres festzuhalten bzw. die Lafette
mit der erforderlichen Drehgeschwindigkeit zu drehen, um das
Flugzeug im Strichkreuz zu halten, was beides erforderlich
ist, bevor mit dem genauen Feuern begonnen werden kann. Bei
solchen bekannten Systemen hat es sich daher als schwierig
erwiesen, den gewünschten Prozentsatz an Treffern mit dem
Feuerleitsystem zu erzielen, wenn es sich um mit hoher Geschwindigkeit
bewegte Ziele handelt.
Ein solches typisches Feuerleitsystem, das zum Betrieb sowohl
nach den Grundsätzen des Standes der Technik als auch
nach den Grundsätzen der vorliegenden Erfindung geeignet
ist, ist in Fig. 2 dargestellt. Ein oder mehrere Geschütze
100 sind auf der Drehgeschützlafette 102, beispielsweise in
einer Flakstation, befestigt. Die Folgeantenne 106 dient
zum Verfolgen des Zieles 112, das in einer gegenwärtigen
Stellung 112 a dargestellt ist. Die Antenne wird vom Sender
108 betrieben und führt die empfangenen reflektierten Si
gnale dem Folgeradarempfänger 110 zu, der die Entfernungs
angaben o. dgl. dem Computer 68 zuliefert. Die Antenne 106
wird ihrerseits, beispielsweise mittels einer Datenverar
beitungsanlage, dem Computer 68 derart ausgerichtet, daß
sie dem Flugzeug 112 a folgt.
Der mit den Waffen 100 betraute Richtkanonier blickt durch
den optischen Sucher der Zieloptik bzw. das Zielfernrohr
104 entlang der optischen Blicklinie der Zielachse 104 a;
er versucht, das Flugzeug 112 a in die Mitte, hier in das
Fadenkreuz des Zielfernrohres 104, zu bekommen. Er tut dies
dadurch, daß er elektrische Befehlssignale dem Steuergerät
105 (z. B. an einem mehrachsigen "Steuerknüppel") aufgibt.
Durch im folgenden zu beschreibende Vorgänge bewirken sol
che vom Steuergerät 105 ausgehende elektrische Signale
- (a) die Entwicklung eines Vorhaltwinkels 114 zwischen der optischen Zielachse 104 a der Zieloptik 104 und dem tatsächlichen Azimut der Ausrichtung der Waffen 100 und
- (b) eine Drehung der Lafette 102 der Waffen 100 gegen über einer festen Bezugslinie (z. B. der Schiffs achse) in solcher Weise, daß das Ziel im Faden kreuz der Zieloptik 104 bleibt.
Nach Herstellung des (offensichtlich von der vom zugeordne
ten Radargerät gemeldeten Entfernung abhängigen) Vorhalt
winkels und bei korrekter Stellung des Zieles innerhalb des
Suchers der Zieloptik 104 kann gefeuert werden.
Die Hauptaufgabe des Kanoniers besteht darin, die
elektrischen Signale aus dem Steuergerät 105 abzugeben,
durch die das Flugzeug in seiner einwandfreien zentrierten
Stellung im Fadenkreuz des Suchers gehalten wird. Während
der Kanonier nichts weiter zu tun hat, werden die übrigen
für das Feuern erforderlichen Funktionen durch Mitwirkung
des Computers 68 und unter der Wirkung mannigfaltiger an
derer Fühl- und Antriebselemente des Systems automatisch
ausgeführt.
Fig. 3 veranschaulicht ein automatisiertes Feuerleitsystem
für Geschütze entsprechend den Grundsätzen der vorliegenden
Erfindung. Die Anordnung wird im Zusammenhang mit der auto
matisierten Geschützanlage der Fig. 2 mit selbsttätigem
Folgeradar 106, 108, 110, einer Zielachse 104, einer oder
mehreren Waffen 100 u. dgl. zum Treffen eines Luftfahrzeuges
112 verwendet. Die Anordnung gemäß Fig. 3 weist als Ziel
einstellorgan 24 einen Spiegel-Servomotor zum Ändern der
optischen Zielachse 104 a des Zielfernrohres 104 (z. B. durch
Drehung eines Spiegels); einen Geschützlafetten-Servomotor
als Waffeneinstellorgan 22 zum Steuern der Relativstellung
einer beweglichen Geschützbatterie bzw. Lafette 102 in be
zug auf einen festen Bezugsrahmen, z. B. auf Schiffsachsen;
und einen Antennen-Servomotor 25 zum Richten der Antenne
106 auf. Wie oben wird auch hier eine Richtkoordinate
(den Azimut R) Bezug genommen. Dabei ist darauf hinzuweisen,
daß für die andere Richtkoordinate der Waffe (die Höhe ϕ)
ähnliche Vorrichtungen und Schaltungen verwendet werden.
Beispielsweise steuert das Waffeneinstellorgan 22, nämlich
der
Servomotor, die seitliche Ausrichtung der Lafette 102 im
Uhrzeigersinn bzw. Gegenuhrzeigersinn, während ein ähnli
cher Servomotor dazu dient, den Geschützlauf unabhängig von
der Azimutausrichtung zu heben bzw. zu senken.
Die physischen Geräte (Hardware) in der Anordnung gemäß
Fig. 3 sind in voll ausgezogenen Linien dargestellt, während
der Teil des Systems von begrifflicher Bedeutung durch ge
strichelte Linien angedeutet ist. Beispielsweise zeigt Fig. 3
einen Summierknoten 10, der die Winkeldifferenz oder -abwei
chung zwischen Ziel und Geschützbatterie berechnet. In der
Tat wird diese Differenz oder dieser Fehler von dem Kanonier
optisch erfaßt, obwohl keine elektronische Vorrichtung ver
wendet wird, die tatsächlich ein elektrisches Signal zur Wie
dergabe dieses Parameters erzeugt.
Die besondere Konstruktion und die Wirkungsweise der Erfindung
werden nun anhand Fig. 3 besprochen.
Wenn ein Kanonier, der
entlang der Zielachse 104 a eines Zielfernrohres oder Zieloptik
104 blickt, ein Flugzeug 112 erblickt, be
tätigt er vor allem sein Steuergerät 105 in solcher Richtung,
daß das Flugzeug 112 im Mittelpunkt des Fadenkreuzes des Ziel
fernrohres erscheint. Das elektrische Ausgangssignal der
Steuereinrichtung 105 durchläuft die unten noch beschriebenen
Summierglieder 52, 53 und 57, und die Ausgangssignale des letz
teren betätigen den Spiegelservomotor des Zieleinstellorgans 24. Infolge dieses Vor
ganges verändert dieser Servomotor die Lage der optischen Ziel
achse 104 a im Sinne des einwandfreien Erfassens des Zieles
(Zentrierens des Zieles in der Zielachse, und zwar durch
Drehung eines Ablenkspiegels).
Wie in Fig. 3 gezeigt, wird das Ausrichtsignal aus dem Servo
motor 24 des Zieleinstellorgans (das die Ausrichtung der Zielachse 104 a bestimmt) im
wesentlichen durch einen Regelkreis gesteuert, der das Ein
greifen des Richtkanoniers von Hand einschließt. Die Ausgangs
signale eines gedachten Summierknotens 10 (die mechanische
Azimutstellung des Zieles in bezug auf die Geschützbatterie)
wird einem zweiten algebraischen Summierknoten 12 zugeführt,
dessen Ausgangssignale der Differenz zwischen dem Ausgangs
signal des Knotens 10 (der angestrebten Zielachsenausrich
tung für die sich dann ergebende räumliche Beziehung zwichen
Geschützlafette und Ziel) und den Ausgangssignalen des Zieleinstellorgans
24 (der tatsächlichen Zielachsenausrichtung)
entsprechen. Ein etwaiger Unterschied zwischen den beiden
Arten von Eingangssignalen des gedachten Summierknotens 10
wird von dem Kanonier physisch wahrgenommen, indem er eine
Abweichung des Zieles vom Fadenkreuz des Zielfernrohres
feststellt und daher sein Steuergerät 105 für den Betrieb des
Servomotors im Sinne der Beseitigung der Abweichung betätigt.
Die Vorrichtung 55 wird dazu verwendet, dem Verknüpfungsglied bzw. dem Summierglied 57
den Ausgangssignalzustand (Drehgeschwindigkeit) für die Ge
schützlafette (Servomotor 22, Spiegelservomotor 24 und Platt
formbewegung) zu signalisieren. Der Signalgeber 55 kann also ein
einfacher Spiegelgeschwindigkeits-Trägheitskreisel sein, und
die Ausgangssignale dieses Kreisels werden dem Summierglied
57 in dem zu den Ausgangssignalen des Summiergliedes 53 ent
gegengesetzten Sinn zugeführt. Der Sinn dieses Kreisels er
gibt sich aus einer Analyse des Stetigzustandes für den Fall,
eines in einem Kreis um die Geschützstellung herum fliegenden
Flugzeuges. Für einen solchen Stetigzustand ist die Zielachse
104 a an das Ziel geheftet und wird mit einer gewissen konstan
ten Winkelgeschwindigkeit gedreht. In ähnlicher Weise ist der
Geschützlafettenmotor bzw. das Waffeneinstellorgan 22 an den voraussichtlichen Zielpunkt
geheftet; er läuftmit gleicher Winkelgeschwindigkeit um,
eilt jedoch dem Ziel mit einem entsprechenden Vorhalt vor, der
von der Entfernung und der Geschwindigkeit des Zieles abhängt.
Da für den angenommenen Fall der optische Sucher oder das
Zielfernrohr selbst drehfest mit der Geschützbatterie verbun
den ist, bedarf es bei diesem Stetigzustand keiner weiteren
Drehung des Spiegelservomotors. Der Kreisel bzw. Signalgeber 55 wird also dazu
verwendet, dem Summierglied 57 von einem Zielgeschwindigkeits-Vor
hersagesignalausgang 70 des Computers 68 über das Summierglied zugeführte Signale,
die sonst eine Drehung des Spiegels verursachen würden, auf
zuheben. In ähnlicher Weise geht aus einer Analyse des Ste
tigzustandes hervor, daß die erforderliche Drehgeschwindig
keit R der Lafette 102 dem Waffeneinstellorgan 22 über den Computer 68,
(zusammen mit dem Vorhaltwinkelsignal) zugeliefert wird.
Es ist natürlich erwünscht, daß die Folgeradarantenne 106 in
der mit der Zielachse 104 a betrachteten Azimut- oder R-Richtung
ausgerichtet ist, so daß das Zielflugzeug im Radarsuchstrahl
zentriert ist. Mit diesem Richtungsausgangssignal des Spiegelservo
motors des Zieleinstellorgans 24 gekoppelt und diesem nachgeführt. Der Antennen-Servo
motor 25 schließt aus noch zu besprechenden Gründen ein zusätz
liches, alternatives "Elevationssignal" für den Betrieb im Be
reich niedriger Elevationen bzw. Flughöhe ein.
Der Computer 68 führt mehrere Systemfunktionen aus. Im einzel
nen ermittelt der Computer 68 unter Verwendung der oben erwähn
ten Softwareprogramme 72, 67 der Modelle des Fluges des Zieles
sowie der Ballistik des Geschosses den entsprechenden Vorhalt
winkel 114. Der Computer 68 leitet von dem Vorhersageteilpro
gramm 72 für den Flug des Zieles die projizierten Zielge
schwindigkeiten R und ϕ ab. Wie in Fig. 3 veranschaulicht,
wird das Geschwindigkeitsausgangssignal R (für die Azimutver
arbeitung) dem Summierglied 53 zugeführt, während die
λ R -ε und R-Signale dem Summierglied 62 zugeführt
werden. Die spezielle Datenverarbeitung für die Durchführung
der genannten Funktionen des Computers 68 ist in Fig. 4 ver
anschaulicht.
Das vom Ausgang des Summiergliedes 53 ankommende Eingangssi
gnal der Winkelgeschwindigkeit der Elevationspeilung (ϕ) wird
in einem Analog-Digital-Umsetzer 130 in die digitale Form um
gesetzt und als digitales Eingangssignal dem Computer 68 zu
geführt. Wenn als Eingangssignal eine Peilgeschwindigkeit
verwendet wird, wird diese zur Erzielung des R-Wertes inte
griert. Der Azimutpeilwinkel (R) wird zusammen mit dem Ele
vationswinkel (ϕ) und der Zielentfernung (R) aus dem Radar
empfänger 110 als Eingangssignal einem Koordinatenumwandler
132 für die Übersetzung von Polarkoordinaten in kartesische
Koordinaten zugeliefert. Das Software-Programm 132 wandelt die
Polarkoordinaten, nämlich Azimut R, Elevation ϕ und Entfer
nung (R) in die kartesischen Koordinatenwerte X, Y und Z um.
Die Gleichungen für die Umwandlung von Polarkoordinaten in
kartesische Koordinaten, die den Algorithmus 132 für das
Kodieren bilden, sind bekannt. Dann
wird ein Kalman-Filter 71 verwendet, um die Datensignale zu
"glätten" und die kartesischen Geschwindigkeitsvektoren
X, Y und Z vorherzusagen und zu entwickeln (beispielsweise
durch Messung der Koordinatenänderungen über bekannte, sehr
kurze Zeitintervalle).
Die in dem Datenverarbeitungsteil 71 entwickelten kartesi
schen Komponenten der Geschwindigkeit des Zieles werden in
einem Koordinatenumwandler 134 zur Umwandlung von kartesi
schen in Polarkoordinaten (abermals unter Anwendung bekann
ter Beziehungen) in Polarkoordinatenform gebracht und liefern
die in Polarkoordinaten ausgedrückten Geschwindigkeiten R, ϕ.
Die Azimutgeschwindigkeit R wird dann vom Computer 68 als
Ausgangssignal geliefert und als zweites Eingangssignal dem
Summierglied 53 (Fig. 3) zugeführt.
Die Ausgangssignale des Kalmanfilters 71 werden nun dem Mo
dellprogramm 72 für den Flug des Zielkörpers und Programm 67 für
die Ballistik des Geschosses sowie einem zwischengeschalteten
Koordinatenumwandler 135 zum Umwandeln der kartesischen Ko
ordinaten in Polarkoordinaten für die laufende (iterative)
Verarbeitung zugeführt, wobei Ausgangssignale erhalten wer
den, die den richtigen Vorhaltwinkel (λ R ) 114, sowie eine
Änderungsgeschwindigkeit des Vorhaltwinkels (λ R ) zwischen den
Azimutwinkeln des Geschützes und der Ziellinie angeben, die
an einem Summierglied 139 mit der Peilwinkelgeschwindigkeit
des Zieles kombiniert werden.Die Ausgangssignale des Sum
miergliedes 139 werden dann als Eingangssignale dem Summierglied
62 (Fig. 3) zugeführt. Auch hier sind die einzelnen
Softwareteile (Fig. 4) bekannt.
("Advance Concepts in Terminal Area Controller Systems", H.
McEvoy an H. C. Rawicz, Proceedings, Aeronautical Technology
Symposium; Moskau, July 1973).
Bei der Anordnung gemäß Fig. 3 ist zu bemerken, daß der Radar
empfänger 110 ein Fehlersignal liefert, das als eines von
mehreren Eingangssignalen dem Summierglied 52 zugeführt wird
und jede Abweichung des Zieles aus seiner zentrierten Stellung
in bezug auf die Ausrichtung der Radarantenne angibt. Bei
spielsweise kann also die mehrteilige Radaranlage 106, 108,
110 ein Folgeradarsystem sein, das an symmetrisch abseits der
Zentralachse der Antenne in Abständen voneinander liegenden
Bereichen reflektierte Radarsignalanteile prüft. Wenn die An
tenne in bezug auf das Flugzeug einwandfrei zentriert ist,
sind diese empfangenen Signalanteile im wesentlichen amplitu
dengleich. Wenn die zwei Rücksignale von ungleicher Amplitude
sind, was einen Ausrichtungsfehler der Antenne in bezug auf
das Ziel andeutet, wird ein Signal generiert, das Richtung und
Größe einer solchen Abweichung angibt. Dieses Signal wird
ebenfalls als eines der Eingangssignale dem Summierknoten 52
zugeliefert.
Der Betrieb des in Fig. 3 dargestellten zusammengesetzten
Feuerleitsystems gemäß obiger Beschreibung wird im folgenden
kurz zusammengefaßt. Dabei werden zunächst die Ausgangssignale
des Radarempfangs-Verarbeitungsteiles 110 und das dem Summierglied
53 zugelieferte Signal der projizierten Zielge
schwindigkeit vernachlässigt. Wenn der Richtkanonier ein Ziel
entdeckt, betätigt er einfach sein Steuergerät 105 in solcher
Weise, daß über den Servomotor 24 die optische Zielachse 104 a
auf den derzeitigen Zielort gerichtet wird. Während der Spie
gel-Servomotor 24 die optische Zielachse 104 a ausrichtet, die
nen das Richtausgangssignal des Servomotors 24 sowie die vom
Computer 68 gelieferten Ausgangssignale für Vorhaltwinkel und
Geschwindigkeit, die dem Summierglied 62 zugeliefert werden,
als geschwindigkeitsbestimmende Eingangssignale für den die
Geschützlafette 102 antreibenden Servomotor 21. Während also
der Kanonier sein Steuergerät 105 in solcher Weise be
tätigt, daß seine Zielachse 104 a auf das Ziel gerichtet
bleibt, generieren die vom Radarteil gelieferte Entfernungs
angabe sowie die vom Kanonier entwickelte Angabe über die
Änderungsgeschwindigkeit des Azimutwinkels eine Vorhaltwinkel
vorhersage in solcher Weise, daß die Lafette relativ zur Ziel
linie entsprechend ausgerichtet wird. Läßt man nun zunächst
die Funktion der Summierglieder 52, 53 noch außer acht, so
arbeitet die Anordnung in der oben beschriebenen Weise noch
weiter, während der Kanonier auch weiterhin sein Steuergerät
105 dazu benutzt, unter Ausführung aller erforderlichen Richt
tätigkeiten durch den Servomotor 24 den jeweiligen Ort des
Flugzeugs im Strichkreuz seines Zielfernrohres zu halten. Die
se Tätigkeit bewirkt automatisch ein Ausrichten des Geschützes
mit dem richtigen Vorhaltewinkel und mit der richtigen Dreh
geschwindigkeit.
Als wesentliche Hilfe für den Kanonier liefert der Geschwin
digkeitsausgang 70 des Computers dem Summierglied 53
und von dort über das Summierglied 57 dem Servomotor 24 die
Vorhersage des Computers für die Geschwindigkeit der Azimut
winkeländerung des Zieles zu. Wenn die Vorhersage des Com
puters vollständig zutrifft und wenn eine einwandfreie System
ausrichtung im Stetigzustand vorausgesetzt wird, wird die
Geschwindigkeitsvorhersage des Computers durch das Ausgangs
signal des Kreisels 54 genau ausgeglichen, was andeutet, daß
die Geschützlafette mit der erforderlichen Geschwindigkeit
umläuft, um den erforderlichen Vorhaltwinkel aufrechtzuerhal
ten. Die Zielachse 104 a bleibt daher ohne Mitwirkung des
Steuergerätes 105 (also ohne Eingreifen des Kanoniers) in
solcher Weise ausgerichtet, daß das Ziel 112 a im Fadenkreuz
des Zielfernrohres 104 bleibt. Wird also eine derart präzise
Tätigkeit des Systems vorausgesetzt, so wird das Geschütz
100 dem Ziel ohne Mitwirken der Bedienungsperson automatisch
folgen. Nur wenn diese Folgetätigkeit etwas weniger präzise
wird, beobachtet der Kanonier einfach die Richtung und die
Geschwindigkeit der Abweichbewegung des Zieles aus dem Fa
denkreuz und gibt über das Steuergerät 105 ein Signal ein, um
das Ziel wieder in die einwandfreie Ziellinienflucht zu brin
gen. Bei dieser Funktionsweise braucht der Kanonier nur
kleinere und langsamer veränderliche Fehlersignale zu korri
gieren, als wenn er gezwungen wäre, ganz auf sich selbst ge
stellt das Ziel im Strichkreuz zu halten. Genauigkeit und
Wirksamkeit de automatischen Feuerleitung sind daher weit
gehend verbessert.
In ähnlicher Weise dient auch das vom Radarempfangs- und Ver
arbeitungsteil 110 dem Summierglied 52 zugeführte Eingangssi
gnal dazu, den Kanonier zu unterstützen, indem ein Korrektur
signal geliefert wird, das den Servomotor 24 in entsprechen
der Weise steuert, wenn der Radarteil feststellt, daß das Ziel
sich in bezug auf die Antenne 106 aus der zentrierten Stellung
herausbewegt, wie oben beschrieben. Da der Antennenservomotor
25 die Antenne 106 mit der Zielachse 104 a gemeinsam ausgerich
tet hält, deutet jede Abweichung des Zieles von der zentrier
ten Lage in bezug auf die Antenne auch auf eine gleiche Ab
weichung des Zieles in bezug auf die Zielachse 104 a an.
Die
Summierglieder 52, 53 dienen also zum automatischen Ausrichten
des Spiegel-Servomotors bzw. des Zieleinstellorgans 24 (und somit auch, über den Computer
68 und den anderen Servomotor d. h. das Waffeneinstellorgan 22, der Geschützlafette) und vermindern
daher weitgehend die Inanspruchnahme des Kanoniers. Sie er
möglichen sogar häufig eine vollautomatische Steuerung ohne
jedes Eingreifen von Hand, sobald das Ziel im Fadenkreuz er
faßt ist. Die Aufgabe des Kanoniers nach Erfassen des Zieles
im Fadenkreuz besteht dann nunmehr darin, kleinere Korrektu
ren vorzunehmen, um möglicherweise auftretende Ausrichtungs
fehler der Antenne und der Ziellinie oder Mängel
der Vorhersage der Flugzeuggeschwindigkeit zu korrigieren.
Es ist abermals zu betonen, daß die obige Besprechung und die
Darstellung in Fig. 3 im Prinzip nur die Feuerleitung entlang
einer der beiden erforderlichen Koordinaten betrifft. Der Be
sprechung wurde nämlich die Azimut- oder R-Koordinate der
Feuerleitung zugrundegelegt. Wie ebenfalls bereits erwähnt,
wird für die Elevationskoordinate oder die Veränderliche ϕ
eine ähnliche Konstruktion verwendet. So lenkt beispielsweise
ein Servomotor für die Neigungswinkelverstellung die opt. Zielachse 104 a
durch Verdrehen des Spiegels in vertikaler Rich
tung ab; ein Servomotor, entsprechend dem Servomotor 22, wird
dazu verwendet, die Elevation des Geschützes zu erhöhen oder
zu vermindern; und ein Servomotor, entsprechend dem Servomotor
25, wird verwendet, um die Neigung der Antennenachse zu ver
größern oder zu vermindern.
Dabei ist jedoch zu bemerken, daß es mit
unter unerwünscht ist, die Elevation der Antenne unter einen
gewissen Mindestwert zu senken. Beispielsweise ist es im
Falle der Bordflak (Marineflugabwehr) unerwünscht, die Radar
antenne so weit abwärts auszurichten, daß bedenkliche Reflek
tionen am Wasserspiegel die Zielerfassung und Verfolgung im
Falle eines in geringer Höhe fliegenden Flugzeuges stören
könnten.
Für diesen Fall weist die zusammengesetzte Anordnung gemäß
Fig. 3 einen vertikalen Antennenkreisel 74 auf, der dem Com
puter über einen Anschluß 75 die Elevation (ϕ) der Antenne
angibt. Wenn die Elevation dem gewünschten oder zugelassenen
Minimalwinkel entspricht, schaltet der Computer 68 die Antennen
steuerung auf "Betrieb bei niedriger Elevation" um, bei dem
dem Antennenelevations-Servomotor, der dem Motor 25 entspricht,
ein Minimalelevationswinkel zugeliefert wird. Wenn dieser
Betriebszustand für niedrige Elevation herrscht (was vom Com
puter 68 am Ausgangsknoten 80 signalisiert wird), tritt die
Korrekturschaltung 66 in Tätigkeit und verhindert einen Ein
fluß der vorsätzlich herbeigeführten Elevations- oder ϕ-Achsen
abweichung zwischen der Radarantennenachse und der Ziellinie
des Zielfernrohres. Die Schaltung 66 kann einfach aus einem
gesteuerten Schalter zum Unterbrechen der Verbindung zwischen
den Teilen 110 und 52 bestehen, der in Tätigkeit tritt, wenn
vom zentralen Verarbeitungsteil 68 am Ausgangsknoten 80 der
Eintritt in die Betriebsweise für niedrige Elevation gemeldet
wird.
In Fig. 3 wurde also ein automatisches Feuerleitsystem veran
schaulicht, das in einfacher Weise gestattet, ein Ziel zu
erfassen und zu verfolgen und eine Waffe darauf auszurichten,
und das nur eines Minimums an Überwachung durch eine Bedie
nungsperson bedarf, so daß deren Aufgabe ver
einfacht und die Wirksamkeit eines Waffensystems erhöht wird.
Die geschwindigkeitsabhängigen Servomotor
eingangssignale können auch durch zielortab
hängige Eingangssignale ersetzt werden, wie dies in der Tech
nik bekannt ist, wenn in den entsprechenden
Sensoren geeignete Abänderungen vorgenommen werden, wobei
sich eine entsprechend abgeänderte Ansprechcharakteristik er
gibt. Beispielsweise kann ein zielortabhängiger Kreisel an
statt eines geschwindigkeitsabhängigen Kreisels verwendet
werden, und das Ausgangssignal des Kreisels 55 kann als Ziel
ortsignal zusammen mit dem vom Steuergerät 105 ge
lieferten Signal dem Spiegel-Servomotor 24 zugeliefert werden.
Ferner wird die Anordnung gemäß Fig. 3 typischerweise auch
Einrichtungen aufweisen, die die Bewegungen der die Waffe(n) 100
der Zieloptik 104, die Antenne 106 u. dgl. tragenden
Plattform (beispielsweise infolge Schlingerns und Rollens
eines Schiffes) ausschaltet. Dies ist ohne weiteres zu errei
chen, indem ein weiteres Summierglied
mit den Knoten bzw. Summiergliedern in Reihe geschaltet oder einer der vorhandenen
Knoten bzw. Summierglieder für mehrfache Summenbildung verwendet wird und diesem Glied
als Eingangssignale die für die Plattformgeschwindig
keit (Änderung der Stellung der Plattform) oder für die Stel
lung der Plattform selbst typischen Signale zugeliefert wer
den.
Claims (12)
1. Feuerleitsystem zum Richten einer Waffe (10), bei der
eine Zieloptik (104) ein die optische Zielachse (104 a)
einstellendes Zieleinstellorgan (24) aufweist, ein manu
ell bedienbares Peil- bzw. Steuergerät (105) eine Steuer
vorrichtung steuert, welche das Zieleinstellorgan (24)
und ein die Waffenposition einstellendes Waffeneinstell
organ (22) steuert, und ein Signalgeber (55) ein von der
Position des Waffeneinstellorgans (22) abhängiges Steuer
signal an die Steuervorrichtung abgibt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuervorrichtung als Summierglied (57) ausge
bildet ist, daß das Zieleinstellorgan (24) das Waffen
einstellorgan (22) steuert und daß der Signalgeber (55)
ein Steuersignal erzeugt, das auch von der Position des
Zieleinstellorgans (24) abhängt.
2. Feuerleitsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zieleinstellorgan (24) und/oder das Waffenein
stellorgan (22) als Servomotoren ausgebildet sind.
3. Feuerleitsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuersignal des Signalgebers (55) dem Summier
glied (57) entgegengesetzt zu dem vom Steuergerät (105)
beaufschlagten Signal zugeführt ist.
4. Feuerleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Folgeradareinrichtung mit einer Antenne und
einem die Antenne ausrichtenden Servomotor so in das
System integriert ist, daß die Ausgangssignale der die
optische Zielachse (104 a) bestimmenden Einrichtung den
Antennen-Servomotor steuern.
5. Feuerleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung den Vorhaltwinkel λ R ermittelt
und dem Waffeneinstellorgan (22) zur Steuerung zulie
fert.
6. Feuerleitsystem nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Folgeradareinrichtung ein Signal erzeugt in
Abhängigkeit davon, ob die Radarantennenachse mit dem
Ziel fluchtet oder nicht, und dieses Antennenachsen
stellungssignal an das Zieleinstellorgan (24) liefert.
7. Feuerleitsystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Datenverarbeitungseinrichtung ein Ausgangs
signal der Vorhersage der Zielbewegungsgeschwindigkeit
erzeugt und das die optische Zielachse (104 a) bestimmen
de Zieleinstellorgane (24) steuert.
8. Feuerleitsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
gekennzeichnet durch
eine Einrichtung zum Ausrichten der Radarantenne in
Abhängigkeit von der Ausrichtung der optischen Ziel
achse (104 a).
9. Feuerleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Meldeeinrichtung Fluchtungsfehlern der Radar
antenne meldet und eine darauf ansprechende Steuerein
richtung das Zieleinstellorgan (24) steuert.
10. Feuerleitsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Folgeradareinrichtung eine Antenne aufweist,
welche mit der Zieloptik (104) und mit der vom waffen
einstellorgan (22) gesteuerten Waffe (10) gemeinsam
bewegbar ist.
11. Feuerleitsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
gekennzeichnet durch
die Kombination mit einer Sperreinrichtung, die ver
hindert, daß die Radareinrichtung eine Neigung der opti
schen Zielachse (104 a) unterhalb einer vorherbestimmten
unteren Elevationsschwelle einnimmt.
12. Feuerleitsystem nach Anspruch 11,
gekennzeichnet durch
eine vom Kanonier zu betätigende Steuereinrichtung und
eine Meldeeinrichtung zum Melden von Fluchtungsfehlern
zwischen Antenne und Ziel, die das Zieleinstellorgan
(24) in Abhängigkeit von Fluchtungsfehlern bei Neigungen
der Antenne oberhalb der vorherbestimmten Elevations
schwelle steuert.
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